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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187103077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-03
- Tag1871-03-07
- Monat1871-03
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1871
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Erscheint täglich früh 6', r Uhr. Rrkctio» »»t »rgktitio» Jobaimisgafse 4/5. krriuttrr Rcdactrur Fr. Hütturr. Sprechstunde d. Redaktion Oknxttla-4 rrn ll—>2 Ubr A-chmmag» von 4—L Uhr. lai-mk der für die nüchst- iHra-t Nummer bestimmten z^mirr in den Wochentagen dis 3 Uhr Nachmittags. MMr Anzeiger. Amtsblatt dcs König!. Bezirksgerichts und dcß Raths der Stadt Leipzig. Auflage 8800. Adanarmknlsprci» kicrteliadrlict, > Tdlr. 7'/« R'qr, inet Bringertobn l Tdlr. loNgr. Inserate die Lpaltzeile l'/e Ngr. Leclomen »ater d. Nrtacttlinrlltjlti die Svaltzeile 2 Pgr. /Male ktto Klemm. Umversitatsstraste 22, Local-Comptoir Hainsrraße 21. Bekanntmachung, die Reichstagswahl betreffend. Tie Zusammenstellung de- Ergebnisse- der Wahlen in den achtundzwanzig Bezirken de- hiesigen Olsten Wahlkreise- wird von dem Unterzeichneten Wahlcommifsar de- Kreise- Dienstag de« 7. I. M Vor«tttagS IO Uhr i« Laale der Alten Waage (II. Stage) knickt »nd da- Gcsammtergebniß der Abstimmung in den Bezirken unmittelbar darauf verkündigt «rde» Zu dieser Wahlhandlung haben alle Wahlberechtigte Zutritt. kipzig, den 3. März 1871. Der Wahlco«miffar deS XII. Wahlkreise». vr. Koch. Bekanntmachung. Zum Behufe der gegen da- Ende jede- akademischen Halbjahres zu haltenden Revision der Universitätsbibliothek werden die Herren Studirenden, welche Bücher entliehen haben, ausgesordert, diese an den drei letzten Tagen dieser Woche, am 2., 8. und 4. Marz, alle übrigen Herren Ent leiher dagegen in der daraus folgenden Woche, am 8., tt. und II. März, gegen Zurücknahme der Empfangsbescheinigungen abzulieferu. Leipzig, den 28. Februar 1871. Dir Verwaltung der Universitätsbibliothek. Unsere Frie-ensstier. i r. Leipzig, 6. März. So ist denn endlich der segnete Tag unserer Friedensfeier herbei- zckommen! Aus Tausenden, ja Millionen Herzen «gm heiße Dankgebete zum Herrn der Heer- isuren empor, dag dem blutigen Kampfe Ein- hch gelhan und unserem geliebten deutschen Vater kitt müder der fröhliche, goldene Friede beschic ke» Nt! In diesen Tagen durchzittert ganz Deutsch land, vom blauen Belt bis rum ewigen Schnee der Alpen, von den grünen Bergen und Thälern de« Wasgaus bis zu den Ufern der Weichsel daS nviamächlige Gefühl der Friedensfreude. Alle deutschen Städte, alle deutschen Dörfer wetteifern, dieses Gefühl so glänzend als möglich zum äußeren Ausdruck zu bnngen, dem Friedensfeste einen möglichst würdigen und imposanten Charakter zu geben! Unsere Stadl ist nicht gewöhnt, bei solcher Ge legenheit in den Hintergrund zu treten. Auch dieses Mal hat sie sich zu dem Feste, gewiß dein schönsten, welches die gegenwärtige Generation zu feiern berufen ist, geschmückt wie eine Königin. Alle Häuser, selbst die kleinsten und entferntesten, glänzen im prächtigsten Fahnen- und Flaggen- Äninck, Por Allem sind es die städtischen Ge bäude, welche sich in reicher und sinniger Dekoration bewert hu n. Da- altehrwürdige Rathhaus fap. Jur du in seinem prachtvollen Feststkwand Aller Be-s jcn »inttrung und Anerkennung heraus ; die Hunderte, re» der tauen Frühlingsluft leicht geschwellter Kähnen und Wimpel, die von prächtigen Draperien «»gefaßte', Balkone, Erker und Fenster, endlich dar große, die Uhr verdeckende Transparentbild, velches Lipsia als Handelsstadt darstelll, die Inend der Germania ihre Huldigung darbringt, M das giebt ein bezaubernd schönes Bild. In gleicher Weise sind die anderen EommungebLuve, das Museum, das Theater, die Schulen rc. ge ziert. Dem Marktplatz ist sein schönster Schmuck durch die von Meisterhand in wahrhaft genialer Vollkommenheit ausgeführte Kolossal-Statue der Germania verliehen. Aber auch das Publicum ist nicht hinter den Iren den Gemeinde-Behörden getroffenen Veran- slallungen zurückgeblieben. In erster Reihe legt vieder das Hotel de Prusse Zeugniß von kein bairivlismu« und der Geschicklichkeit seine- Wirth'es ab; bereit- am gestrigen Sonntag zog dessen un- MLltichlich schön geschmückte Fa^ave fortwährend l Maiche Gruppen von Zuschauern an. In der tzmhestraße sind es die Herren Rößler L i Holst, welche, wie stets, in der Decoration ihrer Alisists-Lokalitäten Außerordentliches geleistet Hain; sie haben sich diese- Mal nicht auf diese l allem beschränkt, sondern auch den Altan de» ersten Stocke- in der prächtigsten und sinnigsten und Trapcrien in allen Farben leuchten die lor beerbekränzten Büsten de- Kaiser- Wilhelm und des König- Johann hervor. Nicht minder prächtig tritt dem Beschauer da- Cafo fransen- ent gegen, während in der innern Stadt insbesondere die Herren Gustav Steckner und Lehmann <b «cknnidt in der Ausschmückung ihrer Ge- Mtlocale sich den größten Anstrengungen unter- regen haben. Und so ist denn überall, wo man mblickr, da- Werktagskleid abgelegt und das Fcst- üHgewand an seine Stelle getreten; in dieser ve- PkMw ist keine Straße hinter der anderen zurück geblieben. De einzelnen Festlichkeiten der Friedensseier rar den am gestrigen Abend durch den großartigen stackelzug, zu welcbcm sieb die gesammten Lllldirenden der Universität vereinigt barten, eröffnet. Punct 8 Uhr setzte sicb der im- Pk'ante Zug, in welchem gewiß 1500 bi- 2000 KMträger vertreten waren, vom Roßplatz aus in Bewegung; eine ungeheure, freudig erregte Menschenmenge verstopfte förmlich den AugustuS- pla?. die Straßen, durch welche sich der Zug be- «-xtte, und namentlich den Marktplatz, wo der bste vor der Statue der Germania Halt ,nachte -nd von den vielen Tausenden ein dreiinaliaes de« deutsch?« Baterlande ausaebracht wurde. >Ler Moment, in welchem die- geschah, war von »abrhast ergreifender Wirkung. In dem Fackel- zage erschien gestern ein großer Tbeil der Char- zu Pferde. Entgegen der ursprünglichen Feststellung wurden die Fackeln auf dem Fleischer- platzi unter dem Gesänge de- Oruckerunus igitur zusammengeworsen und verbrannt. Tagesgeschichtliche Uebersicht. Eine kaiserliche Verordnung bestimmt, daß die durch die Verordnungen vom 16. Juli, 8. August und 25. August 1870 angeordneten Verbote der Ausfuhr und Durchfuhr, soweit sie noch in Wirksamkeit sind, mit dem Tage der Verkün dung dieser Verordnung außer Kraft treten. Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht in ihrem amtlichen Theile eine kaiserliche Entschließung, durch welche das 34. Linien-Infanterie-Regiment die Bezeichnung „Wilhelm l., Deutscher Kaiser und König von Preußen, Rr. 34", und daö 20. Linien-Infanterie-Regiment die Bezeichnung „Friedrich Wilhelm, Kronprinz des Deut schen Reichs und Kronprinz von Preußen, Rr. 20", zu erhalten baden. In dem jetzt veröffentlichten Wortlaute der Friedenspräliminarien fehlt jede Andeutung über die Zurückgabe der durch Frankreich früher in deutschen Landen geraubten Kunstgegen- stände, und dieser Mangel erregt um so mehr Befremden, da noch vor Kurzem berichtet worden ist, daß auf Anregungen in dieser Richtung der Reichskanzler entgegnet habe, er rverde die Sache Auge behalten. Wir glauben nun, daß Die jenigen zu vorschnell urtheilen, welche eine Neglr- genz des Grafen Bismarck vermuthen, weil nicht schon in den Präliminarien der Zurückerstattung jener Kunstsachen Erwähnung gelhan ist. Wir nehmen an, daß dieser Punct, ebenso wie die Frage des Handelsvertrages zwischen Deutschland und Frankreich, bei dein definitiven Friedens schlüsse zur Sprache kommen wird. Die von Frank reich zu zahlende Kriegsentschädigung ist so kolossal bemessen, daß neben derselben nicht wohl auch noch andere Leistungen dem Lande auferlegl wer den konnten. Andererseits wird aber gerade ihr hoher Betrag, wie auch die Ordnung der Zah- lungsmodalitäten Gelegenheit genug bieten, durch finanzielle Eoncessionen an Frankreich von diesem andere von Deutschland gewünschte Leistungen zu erlangen. Alsdann werden wohl auch die deutschen Geschütze, welche als Trophäen im Hofe des Jn- validen-Hotel- stehen, den Franzosen „abgekauft" werden. Die Londoner „Satnrday Review" sagt, die Frie densbedingungen habe nicht ein Staat mann oder General, sondern lediglich das deutsl Volk dictirt. Sein Wille sei es, die Befürcht« neuen Einbruches des Feindes fernzuhalten, habe früher seine Großmuth schwer bezahlen müssen, England könne Großmuth empfehlen, da eS sich durch die See gedeckt fühle. Wenngleich die Prahlerei der Franzosen auch jetzt noch nicht Weise mit verwendet. AuS der Gruppe von Grün «rnz geschwunden, würden sie doch nach diesen hrungen >llch sehr besinnen, ehe sie einen neuen eg gegen Deutschland unternähmen. Arrs Stadt und Land. * Leipzig, 6. März. Obwohl man nach den wochenlangen Vorbereitungen unserer Bewohner schaft auf eine gewiß allseitige uud hervorragende Betheiligung an der FriedenSfestfeier mit einiger Sicherheit rechnen durfte, so sind doch durch die Wirklichkeit selbst große Erwartungen vber- troffen worden. Schon gestern war auf allen Straßen und Plätzen der Stadt ein Wogen und Treiben bemerkbar, welches kaum zur Earnevals- zeit bunter und fröhlicher war. An und in und auf allen Häusern regte sich-, um den Glanz und Schmuck der Gebäude recht festlich hcrzustellen. Recht stattlich stellt sich da- Hotel de Prusse dar, welches vom Dache aus dis zum Erdboden herab mit Guirlandenschmuck geziert ist. Der Balkon, getragen von mächtigen improvisirten Säulen, bälr ein große- Transparent, das geeinte Deutsch land darstellend. Uebcr ihm schwebt der deutsche Reichsadler mit der Kaiserkrone, «ährend die Büsten de- Kaisers, de- Königs Johann, des kaiserlichcn Thronfolger- und des sächsischen Kron prinzen die Gruppe vervollständigen. Weiter sind die Fenster des Hotel- mit Tran-parent- belegt, welche die wohlaetroffenen Portrait- der deutschen Heerführer darstellen, während oberhalb und unter halb de- Balkon- ^meist in Transparentform die Rainen der hervorragenden Generäle und der be deutendsten Schlachten angebracht sind. Der Reiz des Ganzen wird wesentlich erhöht durch die Gallerie mächtiger Lorbeerbäume, welche läng- des Hotels aufgestellt sind. * Leipzig, 5. März. In einfach-würdiger Weise -beging heule Morgen das hiesige Gesammt- Gymnasium in seinem festlich geschmückten Schulsaale seine Friedensseier. Es hatten sich zu derselben nicht nur der weitaus größte T heil der Lehrer und Schüler der Anstalt, sondern auch Freunde und Gönner derselben eingefunden. Sie wurde mit dem Gesänge des Kernliedes „Sei Lob und Ehr " rc. eröffnet^ dem der Vortrag mehrerer bezüglicher religiöser Lieder folgte. Sodann zog der Primaner Prälorius in längerer Rede einen gelungene,! Vergleich zwischen Karl dein Großen und Kaiser Wilhelm I. Hierauf folgten dekla matorische und Gesangs-Vorträge patriotischen In halts, die Festrede hielt der Lehrer der Anstalt, Herr Helfer. Anknüpfend an die Errichtung des Steins Eben Ezar sk>. h. bis hieher l>al uns der Herr geholfen) durch de» Propheten Samuel sühne die Rede aus, wie der Friede, dessen Abschluß wir feiern, ein Eben Ezar in dreifachem Sinne sei, weil er am Ende eines mit Gottes Hülfe siegreich und ruhmvoll geführten Krieges steht, weil mit ihm dcs deutschen Reiches Einheit und Größe festbegründet ist und in ihm und in den ihm vvr- a.'2Heganatncu Großthateu die Oburachl deutschen Geistes, venlscher Bildung und Gesittung unwrder- legltch bezeugt ist. Die von echtem Patrivlismus und tiefer Religiosität durchdrungene Rede machte sichtlich den erhebendsten Eindruck auf die Ver sammlung, welche mit dem Liede „"Run danket Alle Gott rc.", Gebet und Segen die gewiß segensreiche Feier beschloß. k. * Leipzig, 6. März. Unter den Festanstalten unserer Stadt nimmt zweifellos Ludwig Albrecht S Germania einen hervorragenden, wo nicht den ersten Rang ein. Großartige stilvolle Auffassung paart sich mit einer Kraft der Darstellung, welche uns die ungemein kurze Zeit nahezu vergessen läßt, die dem Künstler für sein Werk vergönnt war. Ist es trotzdem erlaubt einen Punct anzuzweifeln, so glauben wir, daß der Eindruck wesentlich gestei gert wäre, wenn die Statue freier über dem Adler stände, so daß dieser nickt über den Sockel hinaus reichte. Dadurch würde die Germania selbst in besserer Proportion erscheinen, und es wären entlich die jetzt etwas störenden Schneidungcn der Seitenansicht vermieden. Wir nehmen an, der Künstler selbst unS darin beistunmt, nach- er freie Ansicht seines Werkes gewonnen hat, n Mangel bei der Arbeit die Hauptschwierigkeit darbietet. — Aber Alle- in Allem gerechnet, stehen wir vor einer sehr tüchtigen monumentalen Leistung, und nicht mit Unrecht werden im Publicum Stim men de- Bedauerns darüber laut, daß man nicht Wbrecht mit der Anfertigung unserer letzten Kvloffalseulpturen betraut hat. ) Leipzig, 6. März. Mit der Thüringer Bahn kamen in vergangener Rächt wiederum einige 30 kranke und verwundete Preußen hier an. Sie übernachteten in Stadt Mailand und gingen heute Morgen auf der Dresdner Bahn weiter. — Von Corbelha aus kamen heute Vormittag mit der Bahn über 400 Personen zum Besuch des Frieden-festes hierher. Die Besucher, die sonst mit den Bahnen hier angekommen, zählen nach Tausenden, und überall hat sich daS Bedürfnis nach Extrazügen kund gethan, leider aber haben solche wegen Mangel- an Wagen nicht gestellt werden können. * tLaunewih, o. März. Vom herrlichsten Weiler begünstigt fand hier am Sonntag den 5. Marz die van einem rasch zusammengetretenen Eoinite veranstaltete festliche Friedensseier statt. Nach- dem früh um 7 Uhr eine von der Feuerwehr und einem Musikcorps ausgeführte Reveille den Ort durchzogen, wurde um 11 Uhr die feierliche Pflan zung emer Friedens-Eiche unter Berheiligung der Schule, sämmtlicher Lehrer, des Gesangverein-, de« Turnvereins, der Feuerwehr, sowie des.Herrn Pastor Gurlür, welcher die Weiherede sprach, rorgcncmmen. Am Abend war eine allgemeine Illumination sowie ein solenner Fackelzug, an weichem sich die ver schiedenen Vereine und Gesellschaften de- Ortes belheUigten. Herr Grmeinde-Vorstond Schellenberg feierte in patriotischer Rede die Ereignisse der Vergangenheit und schloß mir einem Hoch aus da große deutsche Vaterland, in welches alle Anwesende begeistert einstiinmten. "Rach Verbrennung der Fackeln beendete der Ehoral „Run danket Alle Gott" die erhebende Feier. * Omhtis, 6. März. Unsre locale Friedens feier wird nächsten Sonntag, den 12. März, startsinden. Der Vormittag ist, nach einer Ein leitung des ganzen Festes durch eine Reveille, der gottesdienstlichen Feier bestimmt, welche in dem geschmückten Bctsaale gehalten wird. Nachmittags > r3 Uhr setzt sich vom Schulplatze aus unter Ka nonenschlägen ein Festzilg in Bewegung, geführt von Berittenen, bestehend aus sämmtlichen Eorpo- ralionen des Orts, der Schule und sonstigen Theilnehmern. Er schließt in seine Mitte die Friedenseiche, begleitet von Jungfrauen, welche in dem Mittelpunkte der Dorfstraße, gegenüber dem Eingänge deö Schlosses, gepflanzt werden soll. Die Festrede bei diesem AcluS hält Herr Ober lehrer Lotze. Gesänge eröffnen und schließen die Feierlichkeit. Abends findet noch ein Festzug mit Lampions, der besonders für die Kinder berechnet ist, und allgemeine Illumination statt. <'kipttger Horschnk-Verein. * Leipzig, 6. März. Am gestrigen Vormittag fand im Schützenhaus die Generalversammlung des biesigen Vorschuß-Vereins unter Vorsitz deS Herrn Sladtralh Hempcl statt. Nachdem Herr Direktor Näser zu den einzelnen Contcn de- in den Händen der Mitglieder befindlichen Rechenschaftsberichts Erläuterungen gegeben und Herr Kaufmann L. Bühle im Namen der' Revision«-Eommission Bericht erstattet und der Generalversammlung die Justistcation dcs Rechenschaftsberichts anempfohlcn hatte, sprach die letztere einstimmig die Jnstifiealion aus und ge nehmigte ebenfalls mit Stimmen-Einhelligkeit die Verwilligung einer Dividende nach der vorgeschla genen Höhe von sieben Proeent. Darauf erstattete Herr Eramer Bericht über den dermaligen Stand der Angelegenst hinsichtlich des neuen Statuts und theilte unter Andern, mit, daß das hiesige Handels gericht, welchem dasselbe Vorgelegen, einige unerheb liche Ausstellungen gemacht, nach deren Erledigung nunmehr die Genehmigung nicht mehr zweifelhaft sein dürfte. Die Generalversammlung erklärte sich auch mit den Maßnahinen der Statuten-Revisions Eommission einverstanden und sprach schließlich zu der beantragten Fort-Gewährung des JahresgehalteS an einen im Dienste de- Vereins invalid gewordenen Beamten auf das nächste Jahr ebenfalls einstimmig die erforderliche Genehmigung aus. Endlich machte Herr Director Näser noch die Mittheilung, daß er, angesichts der gesammelten Erfahrungen, sich veranlaßt sehe, sein Mandat als Landtags-Abgeordneter niederzulegen. Er müsse sich sagen, daß eine Doppelstellung, wie er sie während der letzten Landtags-Periode dadurch, daß er theilß dem Vorschuß-Vereine, theils seinen Pflichten als Abgeordneter zu genügen bestrebt gewesen, unmöglich nach beiden Richtungen hin in der rechten Weise durchführbar sei, ganz abgesehen von den pecuninären Opfern, die dem Vorschuß- Vereine dadurch erwachsen. politische Monalschronik 1Ü71. II. Monat Februar. «Fortsetzung aus Rr. 41.) 1. Abschluß einer Eonvemion zwischen dem General Elinchani eommandirender General der französischen Südarmee und General Herzog, (Comrnandeur der aufgeboicnen schweizer Truppen , demzufolge die gelammte französische Süd armee noch an 8.5,000 Mann mit 180 Geschützen) auf schweizer Gebiet Übertritt. Rückzugs gefechte noch mit den sie hark verfolgenden deutschen Truppen bei la Eluse. Fort Joux und Roye Departement Doubs. — Dijon Hauptstadt des Tepartement Eüte d'cw nach leichtem Gefechte von Truppen de- 2. Eorps genommen. Die Garibal dianer ziehen sich südwärts zurück. — Eintritt der faktischen Waffenruhe auf dem nördlick-cn und west lichen .Kriegsschauplatz. — Jules Simon, N/itglied der Regierung zu Pari«, kommt in Bordeaux an. — Algerien wird in Belagerungszustand erklärt va sich unter den arabischen Stammen vielfache auf rührerische Svmptome zeigen). 2. Wiederholtes Gefecht beim Fort Joux mit den Resten der über die Grenze stiebenden fran-
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