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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186705155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-05
- Tag1867-05-15
- Monat1867-05
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1867
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ö» Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Sechzig. dev 15 ,,u. Bekauntmachmg. Da- 9. Stück de- diesjährigen Gesetz- und Verordnung--Blatte-, enthaltend: Nr. 51. Verordnung, den Beitritt deS Cavtons Graubünden zu der mit mehreren Schweizer-Cantonen wegen gegen- fettiger Behandlung der Handelsreisenden getroffenen Vereinbarung betreffend, vom 14. März 1867; - 52. Decret wegen Bestätigung der Genoffenschaftsordnuvg der Genoffenschaft für Berichtigung der Parthe zu AlbrechtSham, vom 3. April 1867; Decret wegen Bestätigung der Statuten der Annaberger Bergbegräbnißbrüderschaft, vom 15. April 1867; Verordnung, Maßregeln zum Schutze gegen die Einschleppung der Rinderpest betreffend, vom 29. April 1867, ist bei uns eingegangen und wird bis zum 4. Juni d. I. auf hiesigem RathhauSsaale zur Kenntnißnahme öffentlich auSHLngen. Leipzig, den 14. Mai 1867. Der Math der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Cerutti. - 53. - 54. Stadttheater. Eine vor Jahresfrist etwa im „Bazar" mitgetheilte Novelle Levin SchückingS, drittelt „C. Krüger", hat das sonderbare Schicksal t, für die B " -- geyavr.sur me rvuyne nuyr em over zwei rvcai, sondern genau gezählt sechs verschiedene Male bearbettet zu werden. Einer dieser Bear beiter, Herr vr. Hugo Bierlivg, weilt ja selbst hier in Leipzig, und wir haben sein angenehmes, hübsch fiylifirteS Stückchen im vorigen Sommer unser Theater mit vielem Glück beschretten sehen. Aber auch die rüstige, rvutinirte Frau Charlotte Birch-Pfeiffer in Berlin bekam Neigung, jene Novelle zu einem Lustspiel umzufor men, mit dem unS jetzt Frl. Hedwig Raabe, weil die Haupt rolle speciell für sie geschrieben worden, bekannt gemacht hat. Am 13. Mai fand die erste Aufführung deS „Herrm StudiosuS" statt — so benennt sich die unterhaltende Kleinigkeit in der Birch- Pfeiffer scheu Bearbeitung — doch dürfen wir wohl voravSsetzen, daß sie nicht zugleich die letzte gewesen, zum wenigsten hat daS Publicum sich gegen die Novität ganz freundlich benommen. In der That muß man der Verfasserin einräumen, daß sie ihre längst schon beinahe sprüchwörtlich gewordene Bühnentechnik und Gewandt heit auch hier wieder in hohem Maße offenbarte. Sie schuf ein Lustspielchen mit rascher Exposition und Entwickelung, wirksamer Situationszeichnung und fünf dankbaren Rollen. Zum guten Erfolg trug auch die vorzügliche Darstellung daS Ihrige ber, in erster Reihe unser Gast, der die gelehrte Klein städterin keck und zart gab, je nachdem eS die Stimmung und der Effect erforderte, mit finniger Anmuth, Schüchternheit und der bestechendsten Grazie. Ueber die ganz« Gestalt war, wie immer bei Frl Raabe, ein süßer Dust der Jungfräulichkeit gebreitet. Neben ihr machte Herrn HantschS Landrath einen sehr gewin nenden, die gute alte Beate der Frau Günther-Bachmann einen höchst wvhlthuenden, so wie der redselige Geck deS Herrn Claar einen unwiderstehlich komischen Eindruck. Auch der ver legene und wider Willen auSplaudernde Domestik war bei Herrn Neumann, der wirklich Talent zu humoristischen Episoden be sitzt, in guten Händen. Den Beschluß deS Abends bildete „der Pariser Tauge nichts", worin Hedwig Raabe bekanntlich ein Gamin ist, wie er im Buche steht, eine kecke, übermüthige, leichtsinnige, aber stets gut- rzige und in entscheidenden Augenblicken sogar eines klemm iroiSmuS fähige Natur. Auch die braven Leistungen deS Herrn ock (Morin), Deuts «hing er (Bizot) u. s. w. kennen wir schon. >a- HauS hatte sich ganz gefüllt, unsrer Berechnung entsprechend — denn die Meßpreise warm ja beseitigt — und zeichnete den Gast wieder auf alle mögliche Weise aus. vr. Emil Kneschke. . Gallettiana. Unter obigem Titel veröffentlichen die Petermann'schen Mtt- theilungm eine Blummlese „höheren BlödfinnS", welche einem nur in wenigen Exemplaren gedruckten Büchlein entnommen ist. Galletti, der den Namen, und zugleich dm Stoff der Sammlung geliefert hat, war 1750 in Altenburg geboren und seit 1783 Pro fessor am Gymnasium zu Gotha, wo er 1828 starb. Seine zahl- reichen geschichtlichen und geographischen Werke (wir sehen hier dm Grund, weßhalb gerade Vr. Petermann die anscheinend seiner Zeitschrift heterogene Mittheilung bringt) haben in vielm Auf lagen biS m die neuere Zeit hinein die Bildung der Jugend be fördert. Ein Fehler aber war ihm tief eingewachsen: eine außer ordentliche Zerstreutheit, welche die barocksten und lächerlichsten Widersinnigkeiten über seine Zunge gleiten ließ. Mehrere seiner Schüler machten sich jahrelang das lose Vergnügen, solche Aus sprüche aufzuzeichnen, und aus diesen Noten ist die gegenwärtige Sammlung hervorgegangen. Eine Auswahl dieser ergötzlichen Ver drehungen und Gedankenlosigkeiten theilen wir hier mit: Hamburg liegt am Ausfluß der Ostsee in die Elbe. — Gotha liegt an drei Flüssen, an der Leine, der Nesse und der Erfurter Chaussee. — Gotha ist nicht viel weiter von Erfurt entfernt als Erfurt von Gotha. — Fünen ist durch eine Landenge von Kopen hagen getrennt. — In Paris steht nur ein großes HauS, daS ist eine Wollenfabrik; auf diesem steht noch ein Haus, daS sind also zwei Häuser. — In Pari- werden Spiegel verfertigt, die ohne GlaS und Rahmen wohl 12,000 Thaler kosten. — In England sollen 25 Millionen Schafe sein ; daS ist aber unwahrscheinlich, denn so viele Schafe lassen sich gar nicht berechnen. — Aus Eng land werdm jährlich an 20 Ellen Leinwand auSgeführt. — In London ist ein so großer Steinkohlendampf, daß, wenn auch die Sonne nicht scheint, man doch dm Himmel nicht sehen kann. — Die Engländer würden bei Weitem nicht so viel Leder machen, wenn sie bloß ihre eigenen Felle gerbten. — In England macht Ramsden die besten astro nomischen Uhrm, welche alle Tage nur 3—4Stunden Vorgehen.— Die Stahlfabriken von Birmingham verbrauchen so viel Stahl, daß aller Stahl, welcher fabricirt wird, dazu nicht ausreichen würde. — In Rußland hat man Fenster von getränktem Oel. — In Berchtesgaden wird aus Knochen Holz geschnitzt. — In Suhl werdm sehr schöne Meerschaumköpfe aus Bimsstein gemacht. — Ja Erfurt war einmal ein großes Sterben, da starben in jedem Monate 500 Mann, daS macht jährlich etwa 12 auS. — DaS Kaspische Meer ist eigentlich kein Meer, sondern LloS ein See, denn eS ist von allen Seiten mit Wasser umflossen. — Die größ ten vierfüßigen Thiere in Ostindien sind die eßbaren Vogelnester. — In Persien sind manche Berge so hoch, daß der Schnee nur auf Maulthieren heruntergeschafft werdm kann. — Persim ist vier Mal so groß als Deutschland, also zwei Mal kleiner. — Wmn Persim so ein dreiseitige- Quadrat wäre, wie — Amerika, so könnten wir eS leicht ausmessen. — Die persische Kriegsmacht be steht a«S 14 Mann, davon sind 4000 zu Pferde und 20.000 gehen zu Fuß. — Levaillant erlegte an Einem Tage zwölf Elephantm; eS werdm aber wohl nicht so viel gewesen sein. — In Smegambim sind so aroße Erdbeben, daß nicht allein ganze Städte, sondern auch einzelne Häuser einsiürze». — Die Aleutt- schm Inseln wohnen in Erdhütten. Ihre Fenster sind oben, eigentlich haben sie gar keine Fenster. — Wmn der Zucker von St. Domingo alle nach Deutschland käme, so kämm auf dm Man« 6 Millionen Centner. — Die Gclavm werdm wie die Hasen behandelt und von dm Pflanzern unbarmherzig auSgewei- det. — Die Feuerländer sind von der Kälte ganz roth gebrannt. — Der Chimboraffo ist 24,000 Qu.-Meilen hoch, wollte ich sagen 24,000 Q«.--Fuß. Ja. da- versteht ihr nicht. Die Höhe eine- BergeS wird erst in Q.-Meilm angegebm und dann wird die Kubik- 1
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