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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187103168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-03
- Tag1871-03-16
- Monat1871-03
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1871
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Erscheint täglich früh 6'/r Uhr. »rbarU«» unt Lrprdittoa Johamil-gasir 4/5. scuumv Redacwur Fr. HStt»rr. Sprechstunde d. Redaaiou Hmninag« ro, ll—>r Uhr »»tzmuiig» von 4—L Udi klnuchmr der für die nächft- hipnde Nummer befkimmten gnstrate iu den Wochentagen dt« 3 Uhr Nachmittags. kipziger Tageblatt Anzeiger. AmMatt dek König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage 88stst. At>«»aemr«t»»rrt» Vierteljährlich I Ldtr. ?>/' Agr., inet Bringerlohn l Lhlr. 10 Ngr. Inserate die Spaltzeile l'/« Ngr Ullta»»« »»«er d. Srbactioxßcich dir Spaltzeile 2 Agr. Filiale Otto «lrmm. UniverfilütSslraße 22, Local-Comptoir Hainftrab« 21. W 75. Donnerstag den 16. März. 1871. Bekanntmachung und Dank. Der Fri.dru-Eiftuua der Stadt Leipzig sind außer den in unserer die Begründung dieser Stiftung betreffenden Bekanntmachung vom 6. d. M. erwähnten 1000 Thlr. bis jetzt folgend« Geschenke zugekvmmen, für welche wir hierdurch unseren aufrichtigsten Dank ausjprechen: 30 van Herrn Baumeister C. Murray, Bevollmächtigtem der Magdeburg-Leipziger Eissn- bahn-Compagnie, 100 - in eine« Scheine der Leipziger Theateranleihe von einein Ungenannten, 500 - von einem Geber, welcher die öffentliche Nennung seine- Namens verbeten hat, 1000 in 2 sünfprocrnliaen Schuldscheinen der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie von einem Geber, welcher bei öffentlicher Danksagung nicht genannt sein will, 5-0 , von Herrn Consul Wilhelm Küstner hier. Leipzig, am 14. März 1871. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleitzner. Bekanntmachung. Am 10. April d. I. sind die einjährigen Zinsen von 600 Thalern, nämlich von 500 Thalern Leaat de- Herrn Stadtältesten Lentze und von 100 Thalern Geschenk der Erben des Herrn Thäriaen durch unS an arme Blinde hiesiger Stadt zu vertheilen. Schriftliche Bewerbungen um diese Spende sind unter Beifügung der nöthigen Zeugniste bis zu« 31. dieses Monat- bei unS einzureichen. Leipzig, den 13. März 1871. Der Rath der Stadt Letoztg. vr. Koch. Schleitzner. Holzauktion. Freitag den L7. d. M sollen DorurlttagS von kk Uhr an in Vonuewitzer Revier und zwar auf dem Mittelwaldschlage Skr. 13 a, dem f. g. Mühlholze an der hohen Brücke bei Connewitz, 18 buchene, 14 eichene, 14 rüsterne und 6 erleue Rutztlütz«, 7 Stück SePirrhülzer, r/4 Klafter eichene Ru-schette, 6»/« Klafter buchene, 7 Klaftern eichene, l Klafter rüsterne und Klafter erleue Breuuholzschette, 24 Abraum- und 45 Laughaufen unter' den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, am 9. März 1871. DeS Rath- Forftdeputation. Bekanntmachung. W«ge» Reinigung der Locale bleiben für Freitag den L7. dss. MtS. die Geschäfte des Leihhauses und der Sparkasse ausgesetzt. Leipzig, 15. März 1871. Die Deputation de- Rath- für Leihhaus und Sparkasse. Holzauction. Mittwoch am 22. d. M. soll Vormittag- von Lik Uhr an im Rofeuthale, und zwar auf den Durchstichen in der 'Nähe der Leilmizbrücke und im s. g. wilden Rosenthale, eine Partie NZurzeihaufen unter den im Termine an Ort uud Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen au die Meistbietenden verkauft werden. Ausammeuküuft: auf dem Durchstich in der Nähe der Leibnizbrücke. Leipzig, am 14. März 1871. DeS Rath- Forstdeputation. Bekanntmachung. Die Vermiethung des Grundstückes de- sogen. Röhrhofes, Kleine Burggaste Nr. 5, ist für da bei der Licitation am 0. d. Mts. gelhane Höchstgebot erfolgt und werden daher in Gemäßheit der ÄÄationsbediugungen die übrigen Bieter ihrer Gebote hiermit entlasten. Leipzig, den 13. März 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Nicolai-Gymnasium. Für das neue am 17. April beginnende Schuljahr können Schüler nur nach Sexta und in die Elasten von Obertertia auswärts ausgenommen werden. Anmeldungen nimmt der Unterzeichnete I Rector in den Tagen vom 15. bis 18. März zwischen 11 bis 1 Uhr entgegen. vr. LipstuS. »»' >> > >> « - > ->> >-- > — — — » Aus Ata-1 vv- Land. r. Leipzig, 14. März. Der Oberst unseres bkaren Infanterie-Regiments, v. Lindemann, «röstentlicht folgenden rührenden und ehrenvollen Kachruf an die Gefallenen und an ihren G»»-«» »vd Krqvtheiten Gestorbenen W Regiments: r „Einem schwere» m»d blutigen Kriege ist der Baulichste Frieden-schluß gefolgt, welchen die deutsche Geschichte aller Zeiten bis auf diesen Tag «chuwrisen hat. Mit stolzer Freude tragen wir unsere siegreiche Fahnen in das Vaterland zurück, sicher, das: uns aufrichtiger Jubel überall begrüßen «erde. LnaesichtS solchen Glückes, welches den schenken beschreden ist, dünkt es uns eine heilige Wcht, der Todteu zu gedenken, von denen wir viele in Frankreichs Erde still gebettet zurücklasten. Hr theueren gefallenen Kameraden des 107. Re- giricvts, ruhet sanft, unsere waffenbrüderliche Liebe bleibt bei Eueren Gräbern, Euer ruhmumstrahltes Andenken io unseren Herzen! Das Vaterland aber, es flicht Euch den ewig grünen Lorbeerkranz ums Haupt, und Eure Namen stehen fortan im Helden buche unseres Volkes verzeichnet!" E- folgen darauf die Namen sämmtlicher Ge fallene». Leider ist es eine sehr lange Liste: N Officiere, 2 Feldwebel, 10 SergeantS, 21 Unter- offirierr. 27 Gefreite, 4 Hornisten, 2 Tambours, 1 Lamrethgehülfe und 173 Soldaten, im Ganzen 258 Rann. Unser Heldenregiment hat also ganz »uHuehmend zu den blutigen Opfern des nun beendete» Krieges beitragen müssen. * Leipzig, 14. März. Die in zwölfter Stunde w» Internationalen Verein erbaute Baracke aus de» Biücherplatze erweist sich doch noch als Hchst willkommen. Es kamen in der vorletzten Aacht unangemeldet gegen 250 Kranke und Ver wundete hier an, und bei so unvorhergesehenem -rohen Bedarf war cs besonders wichtig, daß für eiae größere Zahl in unmittelbarer 'Nähe des BahnyofeS für rin Unterkommen gesorgt war. Freilich reichten für solchen großen Transport auch alle unsere Mittel leider nicht aus; denn abgesehen »vn der geringen Zahl, welchen der Rath ein ver tragsmäßige« Quartier in „Stadt Mailand" schasst, abgesehen ferner von den über 50 Leuten, für «ach« die Liberalität eines hiesigen Bürgers auf der Echützenstraße Unterkommen liefert, war eS dach nicht möglich, einer immerhin beträchtlichen rin Uebernachlen auf dem Dresdner Bahn- Hose abzuuehmen, obgleich die Mannschaften in der Baracke sich dergestalt zusammen schachtelten, daß >u den 50 Betten um die Hälfte mehr unter- erbracht wurden. * Leimig, l5. Märr. Das BundeSobcrhandelS- gnicht hat, im Widerspruch mit der Entscheidung de« Berliner KammergerichtS, die Nicht geltu ng des französischen Moratoriums für drntscheWechselgiranten ausgesprochen. Die schon bei ihrem ersten Erscheinen empfohlene „Vachauschrist für deutsche- Handels- und Wechsel nd" wm «alm und Mallison (Leipzig. Roß- brstwjl in ihrer Nr. 7 die Entscheidung-- Mche nsch ihnm W»rtlaute, und wir «achen VA« bchvwvdm ÄNtevsie, welches kauftnäu- * Leipzig, 15. März. Mit dem Eintritt der l Zeichnung auf die projectirte Summe und nach günstigeren Jahreszeit sind die Arbeiten wieder ausgenommen worden, welche eine Umgestaltung deS untern Theils der Goethestraße sammt dem angrenzenden niederen Park herbeiführen sollen. Nachdem die Schleußenbauten an der den Schwanen- teich begrenzenden Seite beendigt worden, beginnt die Auffüllung deS Boden- für das neue «lück Goetheffraße, während die Strecke von der Bahnhof straße bis zum Georgenhause gepflastert .uud mit Trottoir- belegt wird; ebenso werden die Trottoir- desjenigen Stückes alter Straße, die künftig ein- gezogen und parkähnlich hergestellt werden soll, entfernt, so daß ;edenfalls nach Verlauf einiger Wochen der ganze Umbau vollendet sein wird. * Leipzig, 15. Marz. Ein hiesiger Bürger, Herr Fink, ist bei dem Stadtrath mit dem Ge such um ConcessiomSertheilung zur Aufstellung so genannter Placat faulen, wie sie in Berlin und Dresden bereits vorhanden sind, eingekommen. In dem beigefügten Prospekt befindet sich Folgen des angegeben: Alle Bekanntmachungen sPlacate) haben künftig gegen Zahlung einer tarifmäßigen Vergütung nur au den Säulen zu erscheinen. Angenommen sind nur die Ralhsbekanntmachungen über den Trottoirverkehr. Alle Säulen find im Innern mit höchst praktischen PrivetS uud Pissoir- für Herren und Damen versehen. Vor läufig ist die Errichtung von 40—60 Plakat säulen an den verkehrreichsten Puncten der Stadt in Aussicht genommen, für die Säulen soll die Wasser- und Sckleußenleitung mit benutzt werden. Jede Säule ist kreisförmig, enthält 3 Ellen Durch messer , o Ellen Umkreis und tst 3'/, Ellen hoch. DaS Dach besteht aus I »/»zölligem GlaS aus einem Stück. Den Kopf bildet ein Rundeiseustab- Apparat (neu), welcher gleichfalls zu Placat- zwecken dient. Den Grund bilden, ie nach der Bodenbeschaffenheit, entweder starke geröstete Eichenholzblöcke oder Bruchsteine, Granitplatten. Die Säule selbst besteht auS zweizölliger guter Kieferpfoste. Um etwaigen Unannehmlichkeiten vorzuveugen, werden die maulen AbendS 10 Uhr geschloffen, im Winter früh 7 Uhr, im Sommer ftüih 4 Uhr geöffnet. Selbstverständlich müßte mit der Concessionsertheilung gleichzeitig eine Con- ventionalstrafe gegen die der neuen Placatordnung Zuwiderhandelnden festgesetzt werden Ueber die wirkliche Ausführung de- Planes ist in diesem Augenblick etwas Sicheres nicht mitzutheilcn. * Lripzia, 15. März. In der in den jüngsten Tagen hterselbst im Hotel de Prvsse stattaefundenen Generalversammlung der Oelsnttzer Bergbau- Gesellschaft, welche von 62 Actionairen, die 1020 Aktien vertraten, besucht war, handelte es sich vor Allem um die Genehmigung der Geld mittel zur Niederteufung eines zweiten Schachtes, die denn auch von der Generalversammlung nicht nach Höhe von 200,000 Thlr., sondern von 250,000 Thlr. ertheilt wurde. Nach den vom Special- director gegebenen Erläuterungen hält da- Kvhlen- feld 560 Scheffel ä 150 Ouadratruthen und ge hört der Gesellschaft zehntenfrei. Nach dem Zu standekommen des zweiten Schachtes wird das Leistungsvermögen der Gesellschaft sich ganz be deutend steigern, fo daß jährlich vis zu 1'/, Mill. ^ gefordert werden können. Die Kohle des chachtes (unter diesem Namen ist di« Ge auch besannt) iß eine der oorztzglichst» fchluß der Versammlung begann sszorl die rlauf weniger Stunden war dieselbe nack ihrer vollen Höhe gezeichnet. * Leipzig, 15. März. Seit einigen Wochen be findet sich der als Componist rühmlichst bekannte Hcrzogl. Coburg. Hofcapellmeister Lampert in Leipzig, um die Proben zu seiner demnächst am Stadtlheater zur Aufführung gelangenden Oper „Dornröschen" in Person zu leiten. Lampert, ein Schüler des Leipziger Conservaloriums, das er vor sechszehn Jahren mit den brillantesten Zeug nissen seiner Lehrer verließ, erweckte schon damals die gerechtesten Erwartungen durch die Compo- sition einer Sinfonie, welche in den Prüfungscon- certen deS Conservatoriums zur Aufführung ge langte und sich des ungetheilteften Beifalls zu er freuen hatte. Die musikalische Begabung Lampert's schien ihn insbesondere auf das Feld des musi kalischen Drama zu verweisen und mit Eifer wid mete er sich dem Studium der Operncomposition, indem er sich gleichzeitig als Operndirigent den praktischen Einblick m die Theaterverhäuniste zu erwerben trachtete. Die Erfolge seiner eifrigen Studien documentirte Lampert durch die Compo- sitionen mehrerer Opern, welche sämmtlich unter dem Beifall des Publicum- und der Kritik zur Aufführung gelangten. Besonder- waren es „Die Fabier". die sich bei ihrer Auffvhruna im könig lichen Opernhause zu Berltu eines vedemrnden Erfolge- erfreuten und den Namen des Com- ponisten in den weitesten Kreisen bekannt und geehrt machten. Seine Hoheit der Herzog von Cokrrg ehrte die Thätigkeit Lampert's durch Ver leihung de- VcrdienstkreuzeS für Kunst und Wissen schaft und deS Titels eines Herzog!, coburgischen CapellmeisterS. Was die neueste Oper Lampeitt'S: „Dornröschen" betrifft, so erwähnen wir noch, daß der Text aus der Feder eine- dem Componisten befreundeten Schriftstellers, vr. Alexander Levi, geflossen ist und das bekannte deutsche Märchen tn höchst poetischer Form behandeln soll. Die dekorative Ausstattung der Oper wird durchweg neu und höchst glänzend sein. Die Dekorationen dazu sind von dem rühmlichst bekannten Dekora tionsmaler Herr Lüttkemeyer in Coburg angefer tigt worden. — Bei den am 28. Februar, 1., 7. und 8. März hierselbst ftattgehabten theologischen Prü fungen bethetligten sich 30 Candidaten. Von diesen erhielten die 2. Censur (sehr wohl) 12, die 3. Censur (wohl) und zwar unt Auszeichnung 8, die 3. Censur (wohl) ohne Auszeichnung 6, die 4. Censur (gnüalich) 3. Ein Candidat konnte eine Censur nicht erhalten. (S. Wchbl.i — Die „B. B.-Z." schreibt: Wir erwähnten bereits vor einiger Zeit deS hier bestehenden Pro jekts für Herstellung einer direkten Eisen bahn von Berlin nach Dresden. Die AuS- führuug dieses Planes, ja selbst die Genehmigung »nr Vorwchme der Vorarbeiten war bisher wesent lich bedingt durch die Aufhebung ,ener StaatS- verträae, welche fü, die Regelung der ganzen EGeMHß-Verbindungen zwischen Sachsen und Preußen einerseits und Sachsen und Oesterreich auderersettK hestanden Nachdem diese Verträge Hk beseitigt sind, hat da- Handelsministerium acesÄn zu den Vorarbeiten sür die Ei,- «PWShutv Vahu »umaehr ertheilt. Die neue soA »e» verU» über Zosse«, Baruth, Daht», DobrÜugk, Elßerwrrda, Großenhain Moritzburg nach Dresden gehen und ungefähr 3 Meilen kürzer als die jetzt bestehende Eisenvahn- verbindung sein. — Aus Dresden schreibt die „Const. Zla": Das Ministerium scheint sich überzeugt zu haben, daß der politische Tact eS erfordert, einem Re ichs- tags-Candidaten nicht das Wahlcommis- sariat in seine« Bezirke zu belassen; denn eS macht bekannt, daß an Stelle des Grafen Münster der Regierungsrath Oertel in Zwickau zum Cvm- inisiar für den 23. Bezirk bestellt worden ist. — Am 8. März starb in Niederlößnitz, wo er seil langer Zeit schon privatiNrte, ein wackerer Patriot, der vormalige Landtagsabgcordnete Ludwig Dam mann, frül,er Apotheker in Radeberg. — Im Laufe dieser Woche werden — nach dem „Anz." — von hier und dem König stein aus 2 Compagnien Fcstungsartillerie unter Commando des Maiors Walther nack Metz abaehen, woselbst die beiden andern hierzu gehörigen Festungscompagnien, welche bei der Belagerung von Paris schon in Verwendung gekommen sind, hmzutreten werden. — Während ein großer Theil der preußischen Landwehr bereits auf dem Wege nach der Heimath, bez. schon dort angekvmmen ist, hört man noch immer Nicht- von der Entlastung unserer seit 1. Sevtember v. I. einberufenen 13iLhrigen Landweyrleu te. — Heute Mittag rückte die bis jetzt iu CoSwig rc. in Cantonnement gelegene Artillerie hier ein, wahrend zu gleicher Zeit für eine unter dem Befehl de- bei Etrepaanh leider gefangen genommenen, jetzt wieder beim Regiment emgetroffenen CavallerielieutenaNtS Häbler stehende Abtheilung älterer Unterofficiere der Gardereiter und Ulanen hier Quartier ge nommen wurde. Die Letzteren kamen aus Frank reich per Bahn. verschiedenes. — Ehe Graf BiSmarck seine Wohnung in Versailles, 14 Rue de Provence verließ, — so erzählt der Versailler Correspondent der „Time-", — erhielt er einen Besuch von der Besitzerin des Hawäes, Madame Jos«, die ihn tn ziemlich stür mffcher Weise um SchadloShaltung für die ihrem Haufe während der preußischen Occupatio» zuge- füglen Beschädigungen anging. „Sehen Sie Sich die Teppiche, diese »erbrochenen Stühle, diesen zer kratzten Tisch an!" sagte die Dame. — „Madame!" erwiderte der Reichskanzler, „waS hätten Sie ge- than, wenn Sie eine Compagnie Soldaten im Hause gehabt hätten? In welchem Zustande würde es dann sein!" „Ja. mein Herr, aber sehen Sie Sich den Schaden an, der mir verursacht worden. Ich entging zwar der Soldaten-Einquartierung; aber es wird mich Hunderte kosten, daS Haus wieder in Stand zu setzen." „Ei, Madame!" entgegnete der Kanzler, „Ihr Haus ist ein Vermögen; ändern Sie nicht das Mindeste daran, lasten Sie Alle-, wie eS ist, und die Amerikaner werden herbeiströ men, um sich den Ort anzusehen, wo der Friede unterzeichnet wurde, und durch Zeigen Ihrer Räum lichkeiten werden Sie Ihr Glück machen." — Ein Correspondent der „Hamb. Nachr." auS Versailles erzählt als recht hübsche Anekdote, wie sich ein süddeutscher Oberlieutenant durch riuen Dolmetsch bei dem Maire eines DöffchenS ein- führte. „Herr Buraemeister", sagte der Oberlieute- uant tn seinem südlichen Dialekte, „mer komme hier als Sieger! Ich lütt mer sehr auS, daß im
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