Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186705228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-05
- Tag1867-05-22
- Monat1867-05
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1867
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 142. Mittwoch den 22 Mai. Wl. BekMntmachung. Der diesjährige W0llmarkt tu Leipzig wird am LA und LS. Juni gehalten. Die Wollen können schon am IS. Juni auSgelegt werden. Leipzig, am 18. Mai 1867. Der Nuth der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Bekamtmachung. Die Pächter von Parzellen im großen Johann e-garten und im JohanneSthale werden hierdurch veranlaßt, daS Verschneiden und Einbinden der Hecken und Zäune, so weit es noch nicht geschehen, baldigst bewerkstelligen zu lasten. Zugleich werden diejenigen, welche noch Pachtzins restiren, zu ungesäumter Abführung desselben aufgefordert. Leipzig, den 20. Mai 1867. Die Deputation zum JoharrneShofpttale. Bekanntmachung. An der Pleiße zwischen der Einmündung deS Floßgrabens und den sog. Frege'schen Häusern soll eine Ufermauer erbaut und diese Arbeit in Accord vergeben werden. Diejenigen, welche sich hierbei betheiligen wollen, werden aufgefordert, die Zeichnungen und Bedingungen im Raths-Bauamte einzusehen nnd ihre Preisforderungen bis Freitag -en SA. diese- Monat- Abends 6 Uhr daselbst versiegelt abzugeben. Leipzig, den 20. Mai 1867. De- Rath- Bau-Deputation. Die Luchbinderei in Leipzig. (Schluß.) So manuichfaltig, wie die Werkzeuge deS Buchbinder- sind, so vielartig ist auch daS von ihm zu verarbeitende Material, und so bedeutend bei jenen die AnschaffungSkosten sich zeig ten, so große Summen repräsentirt hier der Verbrauch. Wn heben selbstverständlich um da- Wichtigste heraus, wobei wir gleich zeitig bekennen müssen, daß wegen deS leider bei den meisten Ge- werbtreibenden herrschenden Mißtrauen-, welche- sie befürchten läßt, man könne Angaben über Consumtion und Production zu Steuer zwecken gegen sie benützen, e- fast nie möglich ist, in dieser Be ziehung zuverlässige oder überhaupt Unterlagen zu bekommen, ei» Uebelstanv, über welchen alle Statistiker zu klagen haben und der so ungemein schwer zu beseitigen ist. — Der erste zu Einbänden (wir haben hier fast immer nm die Buchhändlerarbeit im Auge) erforderliche Artikel ist daS Vorfetzpapier. Vom einfachen Schreibpapier, von welchem da- RieS 1*/, Thlr. kostet, bis zum theuerstrn Glaci, daS RieS zu 16 Thlr , sind e- wesentlich drei Sorten, welche allgemeine Verwendung finden. Einfarbige Naturpapiere zu bessern Cartonnagen und zu geringer» Ein bänden , einfarbige Glaspapiere zu allen fänen Büchern, und bunte, gedruckte und marmorirte Papiere für beide Kategorien. Die Verbrauchssumme in diesem Artikel wird für Leipzig zu 6—8000 Thlr. jährlich angenommen. — Der nächste größere ConsumtionSartikel sind die Pappen zu den Buchdecken. Man bezieht sie au- größerer und kleinerer Entfernung und in allen Qualitäten. Während zu ordinairen Einbänden die gerin gere Sorte verwendet wird, kann man zu den feiner» Decken nur die besten und glättesten Pappen verbrauchen. Der jährliche Be darf, wobei allerdings auch Handlungsbücher nicht unbedeutend participiren, beläuft sich auf 12,000 Thlr. — DaS weitaus wich tigste Material für die Buchbinderei ist der Callico, ein Baum wollstoff mit nur ihm eigenthümlicher Appretur. Bedeutend bil liger al- Leder und viel haltbarer als Papier, dabei leicht ver arbeitbar und seiner Appretur wegen geeignet, ohne große Zurich tungen jede Goldverzierung aufzuvehmen, hat der Callico am meisten dazu beigetragen, dre Anfertigung eleganter und dabei doch billiger Embände in großen Partien allgemein zu machen. Ur- sprünglich nur aus England bezogen und mit einer Steuer von 50 Thlr. ver Centaer belegt, wird er seit ca. 15 Jahren in immer größerer Güte auch in Leipzig gefertigt. Die Fabrik von Schulz« u. Niemann hat eS, wenn auch mit anfänglich schweren Mühen, verstanden, erfolgreich mit England zu concurriren. Der PreiS deS Callico ist, nach seiner Farbe, sehr verschiede», da sein roch und fein vltramarinblau doppelt so theuer find al- die ander» Sorte». Der Consum in Callico beläuft sich auf 20—25,000 Thlr. jährlich. — Theurer, aber auch schöner und besonder- haltbarer als Callico ist da- Leder, welche- nächst dem Pergamente oder dem diesen ähnlich zubereiteten SchweinSleder da- einzige Buchdeckenmaterial in früherer Zeit lieferte. Zuerst vom Buchbinder lohgar ver« arbeitet und in allen möglichen Farben , schwarz, braun, blau, grün, aelb, grau, gefärbt oder marmorirt, wird eS jetzt m allen diesen Farven auS der Fabrik bezogen, wobei namentlich die Mainzer Leder in Leipzig sehr Mel Abnehmer finden. Man verwendet daS Leder vorzugsweise zu allen stärkeren Bänden, sei es, daß man nur den Rücken damit überzieht (Halbfranzbände) oder die ganze Decke davon fertigt. Obwohl viel theurer, wird doch auS oben angeführten Gründen von diesem Artikel weniger verwendet und sein jährlicher Verbrauch inclusiv« der Portefeuillearbeiten nur auf ca. 15,000 Thlr. geschätzt. — Seide und Sammet finden immer nm zu ganz eleganten Einbänden und fast nie in größeren Par tien Verwendung. — Wir kommen nunmehr zum letzten Haupt- verbrauch-artikel, dem Golde. Dasselbe wird vom Buchbinder in Blattform verarbeitet und kommt in drei Hauptformen vor: das unechte (Metall), eine Kupfermischung; daS halbechte (Zwischgold) aus Silberunterlage mit darauf befindlichem dünnen Goldblatte, welche- eben nur durch die Verbindung mit dem Silber zu diesem Grade von Dünnheit gebracht werden kann, bestehend; und da- echte Gold. Nur daS Letztere kommt in Leipzig bei Buchhändlerarbeit zur Anwendung und wird, da die hiesigen Gold- schlägereien nur de» kleinsten Theil des Bedarfes decken, von Augsburg, Frankfurt a. M., Fürth, Nürnberg und Dresden bezogen. Der Verbrauch desselben ist auf 30.000 Thlr. jährlich auzuschlagen, wovon eine einzige Buchbinderei den sechsten Theil absorbirt. Wenn man weiß, daß 3 Quadratzoll echtes Gold einen Pfennig kosten, so ersieht man, daß die Buchbindereien Leipzig- jährlich ein Quantum verwenden, welche- eine Fläche von 27 Millionen Quadratzvll oder von 46,875 Quadratellen bedeckt. Allein für den Zweck, daß von dem sogenannten Lb- kehrgolde, d. i. welche- nach geschehener Preffung von der Decke mittelst Abkehren entfernt wird, möglichst wenig verloren geht und nicht- gestohlen werden kann, hat man verschiedenartige sinnreiche Einrichtungen und Vorkehrungen erfunden. — Die übri gen Arbeit-materialien der Buchbinder, al- Kleister, Leim, Bindfaden und Zwirn geben zwar auch, namentlich bei ge wissen Arbeiten, nicht unerhebliche Ziffern, doch fallen sie im Durch schnitt gegen die vorerwähnten nicht in» Gewicht. Auch die Ueber- zug Spapiere für Halbfranzbände (bei den cartounirten Büchern werden in der Regel die Umschläge vom Verleger geliefert), meist in Chagrinpapieren und Achatmarmor bestehend, dürften die Summe
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite