Amtsblatt des König!. und des Raths dn Stadt Leipzig. U 150. den 30. Mai. .V M7. BkkMntmachung. Vom 1. Juni diese- Jahre- an wird auf Verordnung peS Königlichen Ministerium- der Justiz die bisher bei dem hiesigen Bezirksgerichte geführte Generalregiftrande in Wegfall kommen. Die au- der Stadt und deren Umgegend nicht mir der Post eingehenden Schriften müssen, wenn sie von Geld oder Werthpapieren begleitet sind, bei der Hanptsporteleaffe (1. Etage Nr. 26) abgegeben werden; außerdem können sie aber, «ach Wahl der lleberbringer, entweder im Ein- und AbgangSbüreau (Eingang II., parterre recht- Nr. 7) oder auch bei den AKegtstrktore« der einzelnen GeschäftSabtheilungen eingereicht werden und müssen im letzteren Falle nur mit der bestimmten Bezeichnung derjenigen Abtheiluug versehen sein, an welche sie gerichtet sind. Leipzig, den 17. Mai 1867. DaS Direktorin« d«S Bezirksgerichtes. vr. LuciuS. Bekanntmachung. Mit der Sparcasse ist ein Effeyte«»Lombard - Geschäft verbunden worden. Bedingungen und Regulativ sind im Geschäftslocal. de- Leihhauses einzusehen. . - Leipzig, am 28. Mai 1867. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Himmelfahrt. Nun grünt und kno-pet'- aller Enden, An Baum und Strauch, in Schlucht und Kluft Die Gärten und die Fluren spenden De- Feste- süßen Opferduft. Die Wunder alter Zeit erneuen Sich allesammt zu dieser Frist, Wo aufgeschlossen den Getreuen DaS Heiligste de- Himmel- ist. Ja, näher scheint uv- heut' zu kommen Der Himmel, der dev Herrn umfing, AlS, von der Wolke Glanz umschwommen, Er wieder zu dem Bater ging. Noch führt der Pfad, den er gegangen, Die Seinen auf zum Vaterhaus — Der treue Arm, der ihn umfangen, Streckt auch nach unS sich liebend auS. In- arme Herz, da- — oft betrogen — Kaum an Genesung noch geglaubt, Ist doch der Frühlmg eingezogen, Der eS gleich einem Baum belaubt. SM hat der Herr im Blüthen wehen Ihm seine Nähe offenbart — Dem Winter folgt Lenz-Auferstehev, Dem Auferstehn die Himmelfahrt. Und wäre allzu matt der Flügel: Auf Feuerschwingen trägt empor Gebet uns über Thal und Hügel Und öffnet «nS de- Himmel- Thor. Nicht auf den Berg brauchst du zu gehen, Dein Oelberg sei dein Kämmerlein: Der treue Gott wird dich verstehen Und schließt in seinen Arm dich ein. Und wenn du zagst und deine» Häudev, Den müden, fast der Stab entsinkt: Der Vater wird den Tröster senden^ Der dich mit Fenerglat durchdringt. Empor! — die Losung ist gegeben! Empor! empor! «ach Jünger Art! Empor! empor! — dein ganzes Leben Sei eine schöne Himmelfahrt! Maigruß an das Nosenthal. Schon einmal pries ich dich in meinem Liede, Geweihter Hain, in deinem FrühlingSkleid, Schon einmal goß auch mir dein müder Friede Lust in die Brust zu SangeSfreudigkeit; — 4 ^ Kaum seh' ich dich in neuem Kleide prangen, Regt auch zu neuem Sang sich neu verlangen. Und wunderbar! WaS sich im Herzen regte Vor Jahresfrist in angsterfüllter Zeit, Der Balsam, den dein Friede damals legte Auf's Herz zu neuer Gottesfreudigkeit: DaS Alle-, Alle- will ein Ostern feiern, Den Friedensbund mit dir, o Hain, erneuern. O?. r' . Sowie de- großen Vaterlandes Klage Auch jetzt da- Auge noch mit Thräven füllt, Der Grabgesang, der Nothschrei jener Tage Forttönend, ach! den Kummer nimmer stillt, So lockt auch andres Leid in unnennbarer Schwere AuS deutschem Auge manche SchmerzenSzähre. Und sieh! Da Millionen gläubig beten: „Barmherz'ger Gott! Hüf unS a«S aller Noth!" Da fängt die Mutter Erde an zu reden, Verjüngt erwacht aus ihrem Wintertod ; Empor steigt auS dem großen Weltgetümmel Ein neue- Halleluja auf zum Himmel. Und Garten, Wiese, Wald und weite Triften, Ein jede- wird ern strahlender Smaragd, Und wie auf Erden, so in allen Lüften Lönt'S jubelnd wider: „DaS hat Gott gemacht!" Die Hoffnung, die im Glaube» sich verklärte, Erfüllt zeigt in der Liebe sie die Erde. So legt deSLeHLe - zauberische- Walten Auch neue Pracht auf dich, mein Rosenthal, So läßt auch dich die Liede neugestalteu, Die sich verklärt im Frühling--Sonnenstrahl; Und Trost in Noth, Andacht, wie heitre Lieder Giebt, wechselwirkend, nun dein Lenz unS wieder. it Die Wiese grünt, und auf dem grünen Grunde ^ zt der Blumen unnennbare Zahl, reichend taukeudfält'gem Munde NnesüßeS, frische- FlühliugSmahl; — , F Npthbedrangler, Solche- schaue», auf Gotte- Liebe bauen- 'H . Ä i §