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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187104146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-14
- Monat1871-04
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1871
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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Art««»» int -rPktllio» JohanniSgaste 4/5. Verantw, Redactcur Fr. Hültacr. Sprechstunde d. Rcdaction >,r»,»»ag« »on N—l2 Upk «»ch»,liag« voa 4—L Uhr. Nmahme der für die nächst, fügende Stummer beslimmkrn Iafentte in den Wochentagen tts 3 Uhr Nachmittags. UchMer TaaMalt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. «usl»,t 89»». Adonncmtaliprri» Vierttljübrlich I Tblr. 7'/« Nar., incl. Bringerlolm l Thlr. tuRgr. Inserate die Spaltzeile t'/« Ngr. Ncclomtn »ater t. NedaeltcnSllrtch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Ltto Klemm. UniversitätSstraße 22. Loral-Comptoir Hains.raße 21. W 104. Freitag den 14. April. 1871. Bekanntmachung. Die Erstehcr von Hölzern in den städtischen Forsten, welche daS von ihnen erkaufe Holz inner halb der in den LicirationSbedingungen bestimmten Frist nicht abgefahren haben, werden hierdurch aufaefordert, diese Abfuhr ungesäumt bei Vermeidung der in jenen Bedingungen angedrohten Rack- theue zu bewirken. Leipzig, am 11. April 1871. De- Raths Aorstdeputation. Tlwmasschnle. Der Unterricht in dem neuen Schuljahre wird Dienstag den 18. April früh 7 Uhr beginnen. Tie Prüfung der für die unteren Elasten angemeldeten neuen Schüler soll Montag den 17. April von Vormittags 8 Uhr an veranstaltet werden. Schüler, welche in die obern Elasten ausgenommen sein wollen, haben sich in den Vormittagsstunden des 12. bis 15. April zu melden. Prof. Ur. Leltnldln. Vierte Bürgerschule. Die Aufnahme der für Ostern angemeldeten Anfänger findet Montag den 17. April Vormittags 18 Uhr statt. I)r. Fritzsche, Dir. Bekanntmachung. Zum Transport Pockenkranker sind besondere Portechaisen vorhanden, welche im Locale der Chaisenträger am Nasckmarkte zu bestellen sind, und wir bringen dies mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß Droschken und Omnibus zu solchem Transport nicht benutzt werden dürfen. Leipzig, am 12. April 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Zweite Bürgerschule. Die Aufnahme der neuen Zöglinge findet Montag den 17. April, früh um Uhr, statt. Der Unterricht selbst beginnt in allen Elasten erst Dienstag den 18. April. Dir. Ur. Reuter. Pocktnepidrmie. EL hat sich neuerdings in hiesiger Stabt das Auftreten der Pocken bemerkbar gemacht. Die ersten Erkrankungen zeigten sich bereits im Oktober vorigen Jahres, und zwar anfänglich mehrere Wecken hindurch sehr vereinzelt. Von Anfang December an waren die Erkrankungen häufiger, steigerten sich allmälig bis zu epidemischer Form und erreichten, immer mehr zunehmend, ihren Höhenpunct in der zweiten Hälfte des vorigen Monats. Ob letzterer noch überschritten werden wird, läßt sich dermalen mit Sicherheit nicht bemessen. Es ist jedoch nicht unwahrscheinlich, daß dieö geschehen kann, besonders im Hinblicke auf die bevorstehende wärmere Jahres zeit, welche der Verbreitung der Pockcnkrankheit günstig zu sein pflegt. Die derzeitige Epidemie ist für die Stadt Leipzig als eine bedeutende zu bezeichnen. Seit Jahren ist eine gleiche hiersclbst nicht vorgekounnen. Die Krankheit hat sich über die ganze Stadt ausgedehnt — fast keine einzige Straße ist verschont geblieoen — sie zeigt sich verhältnismäßig häufiger in de» Vorstädten, als in der Stadt, vorzugsweise waren Hospitalstraße, demnächst diejenigen Gegenden, welche an langsain fließenden Wasserläufen liegen. Dagegen sind bis jetzt keine Anzeigen gemacht worden über einzelne, localisirte Krankheit-Heerde, doch ist cL vorgekommen, daß ganze Familien erkrankten; in einem Falle starben drei Kinder in einer Familie. Abgesehen von der ausgedehnten Verbreitung der Krankheit, ist die jetzige Epidemie auch als eine nicht unbedeutende anzusehen mit Rücksicht auf die Zahl der Erkrankungen. Man darf letztere alö eine beträchtliche annehmen, wiewohl sie dermalen mit Bestimmtheit nicht angegeben werden kann. Die exacte diesfallüge Bezifferung wird erst möglich srbi am Schlüsse der Epidemie. Im Ganzen kann man das Auftreten der Krank heit al- ein gutartiges bezeichnen, indessen sind doch anch Fälle von sogenannten haimorrhagischen Pocken «hrsach vorgekommen, und immerhin ist die Sterb- Seltun unerhel »urde vorzugsweise wabrgenommen bei kleinen Ladern. Der bei weitem größere Theil der letzteren war, soweit sich dies gegenwärtig übersehen läßt, nicht geimpft. Außerdem hat der Verlauf Ser gegenwärtigen Epidemie den ErfahrungSsatz lichattgt, daß das Einimpfen der Kuhpocke einen «vfoluten Schutz gegen die Menschenpocken licht gewährt, wohl aber in der größeren Anzahl wn Fällen den großen Vorth eil eines leichtern Anlaufes und eines günstigern AusgangeS der Krankheit, als unter entgegengesetzten Verhältnissen, d. h. wenn eine Person nicht geimpft ist. Dir ebenerwähute derzeitige weite Verbreitung der Blattern in hiesiger Stadt bat besondere Maaßrrgrln nothwendig gemacht. In dieser Be- riehung ist zuerst zu bemerken, daß eine Pocken- staiien im ehemaligen Militairheöpikale neben der Aaaermühle eingerichtet und am 11. December eröffnet wurde. Diefelbc war bestimmt zur Auf nahme von Kranken theil- aus der Stadt mtt Einschluß der Garnison, theils auö den damals hiersrlbsl bestehenden drei Militair-Reserve-Laza- rrthen. Ta die betreffenden Lokalitäten sehr bald nickt ausreichten, so wurden zwei ReconvaleScenten- Hioser hergestellt, das eine in der ehemaligen Löhnung des Predigers der JacobShoSpital-Kirche, da- andere in einer bereit- vorhandenen Baracke hinter dem Jacobshespitale. Außerdem wurde im l. Reserve-Lazareth auf dem Epercirplatzc eine Pockenstation eingerichtet für da- Militair sowie für die hierfelbft inrernirten Franzosen. Zugleich empfahl die Sanitäts-Commission in einer Anfang- März abgehaltenen Sitzung den städtischen Be händen die sofortige Erbauung von Pocken-Baracken itrrdrm neuen Stadlkrankrnhause avfdrnehemal- e'schen Feldern. Dieselben wurden al-bald ellt und zwar drei zu je 60 Betten. Diese drei Baracken sind dermalen beinahe vollständig belegt. In den letzten Tagen des vorigen Monats wurden die betreffenden Kränken aus den zeiiherigen Stationen des Jacobshospitals dahin übergesührt. Ob die Herstellung noch anderer Baracken noth wendig sein wird, läßt sich mit Sicherheit dermalen nickt bestimmen. Seit dem gedachten Tage der Eröffnung sind im Jacoböhospitale und in den erwähnten städtischen Baracken bis Ende März verpflegt worden 570 Personen, von diesen starben 06, darunter 10 nicht geimpfte Kinder. Hierbei ist zu bemerken, daß den gedachten Krankenanstalten zum bei Weitem größeren Thcile sehr schwere und in einem bereits sehr vorwärts geschrittenen Stadium befindliche Kranke zugeführt wurden. Die meisten Aufnahmen und die meisten Todesfälle erfolgten in der zweiten Hälfte März, der größte TageS - Krankenbestand betrug 150, derselbe kam vor am 01. März. In der Pockenabtheilung des Reserve-Lazarethes auf dem Epercirplatze sind vom 0. Februar bis 01. März ausgenommen worden 110 Soldaten, 42 Deutsche mW 7» Franzosen, von diesen sind verstorben 6, und zwar 4 Franzosen, 2 Deutsche. Von den 4 Franzosen waren 2 nie, die andern beiden als Kinder geimpft, die 2 verstorbenen Deutschen waren gleichfalls schon in frühester Jugend vaccmirt worden. Der höchste Bestand war 43 Kranke und zwar, wie in der städtischen Station, am 01. März. Anlangend die Todesfälle, welche in der Prival- den officiellen daß von Anfang ärz in der Stadt verstorben sind 125 Personen. Bon diesen kommen auf die 1. Kalenderwoche 0 Personen 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 2 4 4 4 5 12 8 9 14 II 28 24 (1 m. (1 m. (3 m. (2 m. (3 m. (5 m. (4 m. (7 m. >. 7 m. '0 m. 1 w.) 3 w.) 1 w.) 2 w.) 2 w. 7 W.) 4 W.) 2 W.) 7 W.) 5 W.) (18 m. 10 w.) (7 M. 17 w.) hinter Kckc'sckk Herpel Von 34 Personen war bemerkt, daß sie nicht geimpft gewesen. Man darf jedoch in dieser Be ziehung eine weit größere Zahl annehmen, insofern auf das fragliche Moment bei Ausfüllung der Leichenbestattunasscheine nicht durchgehend- Rücksicht genommen worden ist. Im Anschlüsse hieran ist die Mittheilung von Interesse, daß von den 230 hiesigen Waisenkindern, von welchen 219 geimpft, 11 nicht geimpft waren, nur 0 an Pocken erkrankten, und zwar 5 nicht geimpfte und nur 1 geimpftes. Solchen Thatsachen gegenüber erscheint es auf fällig, daß die öffentlichen unentgeltlichen Impfungen, welche auk Kosten der Stadt jeden Mittwoch statt- sinden, vom Publicum weit weniger benutzt werden, namentlich zum Impfen von Kindern, als wie man mit Rücksicht auf die gegenwärtige Pockenepidemie erwarten mußte. Es sind nämlich während 12 Jmpftagen, welche in dem städtischen Jmpfinstilute feit Mitte Januar abgehalten worden, nur 368 Personen — vorzugsweise Erwachsene — geimpft worden. Diese Zahl ist als eine sehr geringe zu bezeichnen, wenn man daran erinnert, daß früher, und zwar zu einer Zeit, wo die Pocken epidemisch nicht herrschten, das fragliche Institut weit mehr benutzt wurde. Beispielsweise sei in dieser Be ziehung erwähnt, daß im Jahre 1868 an der gleichen Zahl von 12 Jmpftagen über 1700 Vaccinationen und Rrvaccinattonen vorgenommen wurden. Leipzig, 12. April 1871. vr. H. Sonnenkalb. Loucerl des Mercur unter Direktion des Herrn V. k. Nestler. DaS am Abende des 10. April im Hotel de Pruste vom Gesangverein „Mercur" unter Leitung seine- rührigen Dirigenten V. E. Neßler abgehaltene Concert, an dem neben den Männer-Chören die Solistinnen Fräulein Flora Rudolph und Fräu lein Marie Hönemann, der Pianist Herr Paul Ouasdorf sowie ein stattlicher Chor von dem Verein befreundeter Damen mitwirktcn, erregte das volle Interesse und den ungerheilten Beifall der zahlreichen Zuhörerschaft, wre es der mit vielem Geschick und Verständnis; ausgeführten Zusammen stellung des reichhaltigen, in jeder Rümmer iglück- lich gewählten und brav und wacker durchgefüyrlen Programms entsprach. Schade nur, daß Herr Robert Wiedemann, der nach dem Programm eine Arie aus V. E. Reßler'S Oper „Dornröschens Brautfahrt" und zwei Lieder für Tenor von Franz von Holstein vorzutragen übernommen hatte, durch plötzlich eingetretenen Trauerfall daran verhindert wurde. Eröffnet wurde das Concert durch eine Wid mung an da- Vaterland „Dir möcht' ich diese Lieder weihen" (Männer-Chor von Conradin Kreu zer), der „Das Lied vom Deutschen Kaiser" (comp. den sersten Strophen ausgedrückten Wünsche und Erwartungen behandelnd, eingesendel hatte, welche Herr B. E. Reßler unter Benutzung der Mendels- fohn'schen Motive in .Zlur", zum Gegensätze des „AloU" der beiden ersten Verse, gesetzt hatte. So dann folgten zwei Vorträge auf Pianoforte von Herrn Paul Ouasdorf, darunter eine eigene Com- position diese- Herrn, in der er sich als talent voller Musiker zeigte, wie denn sein Spiel Virtuo sität bekundete. — Die nun folgenden, programm gemäß durch die Damen-Solo-Piecen unterbrochenen Männer» und Frauen-Chor-Vorträge kamen, gleichwie die beiden Eingangs-Chöre, durch präcisen Einsatz, Gleichmäßigkeit der Stimmen, deutliche Aussprache und schone Rüancirung zu gehöriger Geltung, während die Solo-Vorträge des Fräu lein Flora Rudolph „Mein Lieb' ist das Bächlein" (von H. Marschner) und „Er ist gekommen" v. R. «ftanz), sowie des Fräulein Marie Höne mann „Du kleines blitzendes Sternelein" (v. Fr. Kücken) und „HanS und Liesel" (Volkslied) den stürmischen Applaus der Zuhörer wohlverdient sich erwarben, denn beide Damen offenbarten bei sym pathischen Stimm-Mitteln guten Ansatz, schöne Tonverbindung, ausgeglichene Register, deutliche TextauSsprache und volles Verständniß der Inten tionen der Componisten und gaben ihrem eigenen Fleiße sowie der Tüchtigkeit, Strebsamkeit und Energie ihre- LehrerS, des Herrn B. E. Neßler, ein beredtes rühmendes Zeugniß. Die Begleitung der Frauen-Chöre und «sonders der Solo-Lieder geschah durch Herrn 'Neßler mit derselben Eleganz, die bet dem Tirigiren von Chören — und zwar hier mit Sicherheit und Energie gepaart — schon öfters rühmlich hervorgehoben worden ist. Den Schluß des Concertes bildete eine neue Composition des Herrn V. E. Reßler, „Abenv- lied" für gemischten Chor. Es ist dies eine stim mungsvolle Composition im polyphonen Styl mit voller Klangwirkung, schöner Stimmführung und harmonischem Zusammenwirken der Stimmen, in der alle äußeren Mittel voll beherrscht sind, ohne daß auf wohlseilen Effect speculirt ist. Auch diese Rümmer wurde vom Männer- und Frauen-Chor ezcellent durchgeführi. Aus Allenburg. * Lage, Slainmesverwandlschast und Analogie der Verhältniste und Bedürfnisse haben das Herzoa- thum Altenburg mit dem Königreiche Sachsen nicht allein in Beziehung auf Gesetzgebung, gewerbliche Institutionen und sonstige Einrichtungen in Ueber- einstimmllng gehalten, sondern auch eine gewisse Gemeinschatt mit sächsischer Art und Weise be gründet, welche durch das Gefühl der Solidarität das Interesse des einen Staates mit dem dcS anderen verknüpfte. Oft haben wir an der Tüchtigkeit des Nachbarvolkes und dem geistigen und materiellen Leben desselben unser kleines aber glückliches Dasein aufgerichtet, un- vielfach von ihm sympatisch angezogen, aber zuweilen, wenn auch selten, von ihm abgestoßen gefühlt und gern gemeinschaftliches Wohlbefinden wie gemeinschaft liches Leid mit ihm getragen. Deinohngeachtet konnte es nicht fehlen, daß un Verlaufe der Zeit sich bald zu Gunsteil des einen oder anderen Staates mehrfache staatliche und sociale Unter schiede geltend machten, welche theils durch ein größeres oder geringeres Maß der Freiheit, theils durck eine raschere oder gehemmtere Entwickelung der Vvlkskräfle, theils durch abweichende Factoren der Staats- und Volkswirthschaft, theils durch den zufälligen Einfluß maßgebender Persönlichkeiten herbeigeführt wurden. — Die Bewegungen 1830 und 1848 schlugen dort und hier ihre Wellen, aber bei uns erfreute sich die Presse zu einer Zeit der vollsten Freiheit, wo im Königreiche Sachsen die engherzigste Bevormundung waltete und viele geistige Eapitale in todte Hand gelegt wurden. Auch das Jahr 1866 fand beide Länder in ver schiedenen Heerlagern, und die Zahl Derer, die damals Oesterreich den Sieg wünschten — unbe kümmert, ob dadurch die cimlisatorische Strömung des Jahrhunderts weit zurück gestaut werden würde — bildete bei unS eine heimliche, ver schwindende Minorität. Zwei Sacken aber sind eS, nm die uns das Racubarland beneiden mag: wir haben, einige Ver lorene ausgenommen, Gott sei Dank! keine Par tien laristen und keine Socialdemok raten! Die ersteren werden sich, Dank der großen Gegen wart! hier wir dort von selbst verbrauchen, denn wer für den Pulsscklag der Geschichte kein Ge fühl, für die Consequenzen derselben kein erkennen des Auge hat, ist reif für die Rumpelkammer der Zeit und unwcrth, an den Segnungen der Frei heit theilzunebmen. Mehr Gefahr liegt in der Methode des Wahnsinns der anderen Sorte, und es ist schmerzlich für den Menschenfreund, daß der Arbeitcrstand deS gebildeten und industriellen Sachsens noch so viele Anhänger eines verwerf lichen Systems und kein Verständniß für den wahren Werth seiner Verführer hat. Unser Arbeilerstand hat sich längst auf die gesunde Basis der Lehren des echten Volksfreundes Schulze-Delitzsch ge stellt und ist glücklich im Genüsse seiner Schöpfungen. So, wie es vor einigen Jahren einem socialdeino- kralischen VolkSbeglücker ergangen ist, der von Leipzig zu uns herüber gekommen war, um „die Lage der hiesigen Arbeiter zu verbessern", in diesem Bestreben aber gleich in der ersten Fabrik, wo er sich sehen ließ, bei den Arbeitern so handgreifliches Fiasko erlitt, daß er mit dem nächsten Zug wieder nach Pleiße-Alben zurückdampfte, so möchte es, wenn der Versuch erneuert werden sollte, auch jetzt wieder geschehen. Leipziger Lörse. Prodnctenpretse de« RS. April 1871 Mittag- 1 Uhr. Witterung: Regnerisch. Weizen pr. 1000 Ko. oder 2000 K. netto, loco 66 ä 78 «P B. Gesuchter. Roggen pr. 1000 Ko. oder 2000 tL netto, loro guter 56 ä 58 B. u. bz., geringer 52 - 55 B. u. bz. Unverändert. Gerste pr. 1000 Ko. oder 2ooo tL netto, loco nach Qualität 48 ä 56 B. u. bz. Hafer pr. 1000 Ko. oder 2000 K. netto, loco 47 ä 51 B. u. bz. Rapskuchen pr. 100 Ko. oder 200 -L netto, loco 4>, B. Rüböl pr. 100 Ko. oder 200 netto, loco 27»/i ^ B.. 27 bz., pr. April-Mai 27»/j»? B, pr. Sept.-Lctober 26p'i B. Matt. Spiritus pr. 8000<"o Tr., ohne Faß, loco 14» » G. Matt. Adv. Cerutti, Secretair. Leipziger Garnbörse. Die in der bevorstehenden Ostermesse in den Räumen der Leipziger Börsenhalle statt findende Garnbörse wird Mittwoch den 28. April ihren Anfang nehmen.
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