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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187104248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-24
- Monat1871-04
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1871
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Erscheint täglich früh 6 t/? Uhr. RrtaM», ua» Lr»5»ittoa Johamnsgasir 4/5. jVrrimrw. Redacteur /r. Hittarr. Sprechstunde d. Redaktion »rnmttag« von 1t—12 Ubr «aidmillag« von 4—b Uhr. I«muU,mr der für die nächst- If^rnve Nummer bestimmten fgnfmlte in den Wochentagen tts 3 Uhr Nachmittags. 114. MWgrr.TagMM Anzeiger. Amtsblatt drS Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Montag den 24. April. Auslage UäOÜ. Adoaocmklilrprri» Bierteljübrlich t Tblr. ?'/« Nqr,' mcl. Bringerlohn 1 Lhlr. 10 Ngr. Znstrate dir Spaltzeil« I'/« Ngr. »rrlamea unter d. Ncdacttoasjtrtch die Spaltzeile 2 Ngr. /iltate Ltto Klemm. Univrrsltätsstraße 22, Local-Comptoir Hainstraße 21.' 1871. Bekanntmachung und Verordnung, die in französischer KriegS-efauaeufchnft befindlichen Anqehvrlyen des Könial. Sächsische» zXAl.tz Arniee-GvrpS betr. vom 21. April 187 1. Das Kriegsministerium wünscht zu Veranstaltung weiterer Nachforschungen, bez. Auswirkung baldigster Freilassung zu wissen, welche Angehörige deS Königlich Sächsischen (XII. - Armee-Corps (Mannschaften, Beamten rc. rc.) nach den ihren Familien etwa gewordenen Mitteilungen sich noch in französischer Kriegsgefangenschaft befinden und an welchem Orte diese Personen I inlernirt find. Die betreffenden Familien werden daher hierdurch ersucht und aufgefordert, in dieser Beziehung lalsbald und spätestens bis zum 5. Mai dieses Jahres bei der Bezirks-Amt-Hauptmannschast Anzeige zu machen, und diese insbesondere a.) auf den JnternirunaSort, d) Truppemheil, Admini- stralionsbranche :c., e) vollständigen Namen, d) Geburtsort deS Gefangenen zu erstrecken. Tie Amtshauptmannschaften haben sodann, und zwar ungesäumt, nach Ablauf obigen TermineS, die bei ihnen eingegangenen Anzeigen in ein Berzeickniß zusammenzustellen und das letztere, oder eventuell einen Bacatschein, an das Kriegsministerium einzusenden. Die Amtsblätter werden hiermit veranlaßt, diese Bekanntmachung und Verordnung einmal in seine der beiden nächsten Nummern aufzunehmen. Dresden, am 21. April 1871. Kriegs-Ministerium. In Vertretung: von Brandenstein. Eckelmann. Versteigerung von Bauplätzen. Für daS der Stadtgemeinde gehörige, hier an der Berliner, Blücher- und Gutritzscher !Ltraste gelegene Areal des zeitherigen GeorgenhausaartenS und der Gärten an der Parlhe ist em Parzellirungsplan entworfen worden und eö sollen davon zunächst 8 Parzellen ' 'Nr. IV. zu 2235 mEllen an der Ecke der Eutritzscher und Berliner Straße, - V. - 2150 - an der Ecke der Berliner und Blücher-Straße, I ^ 2015 - ^ri der Blücher-Straße, ! XI I 1904 - Berliner Straße, - XII. - 1315 - an der Ecke der Berliner und Blücher-Straße, - Xlll. - 1340 - an der Blücher-Brücke Izur Versteigerung gebracht werden. Wir beraumen hierzu Termin an RathSstelle aüf Donnerstag den 4. Mai d. I., Vormittags Ltt Uhr, lan, in welchem eine der vorausgeführten Parzellen nach der anderen in der obigen Reihenfolge auS- Igeboten und die Versteigerung ledeSmal geschlossen werden wird, sobald ein weitere- Gebot auf die lauigedviene Parzelle nicht mehr erfolgt. Der Parzrütrungsplan und die Versteigerungsbedingungen liegen in unserem Bauamte zur Ein- Istchtnahme auS, woselbst auch Exemplare des lithographmen Planes für 5 Ngr., sowie auf Verlangen I Abschriften von den Bedingungen gegen die Coptalgebühr zu erhalten sind. Leipzig, den 18. April 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Bekanntmachung. In Folge der zum Finanzgesctze vom 7. März 1870 erlassenen Ausführungs-Verordnung von demselben Tage wird der diesjährige erste Termin der Gewerbe- und Personalstener Paris. Folgende Schilderung von Paris dürfte im ! Augenblicke willkommen sein. Sie bildet den Schluß eines Reisebriess, den H. Semmig 1852 im „Deut schen Mvseum" veröffentlichte. I Paris, waS bist Du? Du bist die Alocblüthe am französischen Vvlksstamme, einzig und herrlich, wie die natürliche; du bist der infernalische Ab grund, daraus Gelachter und Fluch, Becherklang und WassenlLrm heraufschallen; du bist der Olymp, darauf die Götter und Heroen der Menschheit thronen, den Lorbeer Apolls und die Rosen Cythercns um die lächelnde, siegesheitre Stirn; eine Arena für den Stolz glühender Leidenschaften, die sich bald in die Tour de Avals, bald in das königliche Louvre, bald in die dunkeln schmutzigen Gätzchen der Lite wie da- Wild in seine Höhlen verber gen ; du bist ein CircuS für dre bezahlten Kämpfer, für Gladiatoren wie für Prätorianer, und du bist die olympische Ebene von Pisa, wo die Sieger den Preis des Siege- aus der Hand der Nation und von Jahrhundert zu Jahrhundert auS der der Menschheit empfangen; du bist ein Ballsaal voll Gäerz und Gelächter, voll Rosenduft und Eham- pagnerrausch, wo Inder nur hundert Glückliche >n den Armen des Bräutigams tanzen, während Tausende in wildem Taumel plötzlrck leichenblaß und erstarrt in die Arme des Verführers, in den l schäumenden mächtigen Abgrund sinken, über den die Wogen der Lust und daS Rauschen der Musik wahnsinnig, aleichaültia zusammenschlagen, daß im wilden Töven keines her folgenden Paare die > höllisch« Tiefe bemerkt, die auch sie verschlingt; du bist — o du bist ein ewiger Proteus, kesselnd, rathsel- I hafl, verführerisch und doch unfaßbar! ja du bist einzig wie die Aloeblüthe, mit der ich zuerst dick veralick! Aber die Dauer de- BlumenwunderS ist kurz ; 900 Jahre stehst du schon da, al- Krone glänzend auf dem Haupte dieses Reich-, 900 Jahre! Noch 100 da» und du feierst deine fäculariscken Spiele, wie das ewige Rom unter Philipp dem Araber Izur lOOSiährigen GeburtSfeier. Ewig! waS sind I IOOO Jabre vor dem Weltgeist? Sie vergehen vor fthm wie rin Tag! Sprich, als du wie Rom deinen »Fuß4»uf Svs afrikanische Gebiet setztest und singend lin Algier einzogst, wie einst jenes in Karthago, Last du da nicht gleich Scipio leise geflüstert: jLwy wird kommen der Tag. wo die heilige HlioS hinsinkt, namos selbst und das Volk deS lanzenkundigen Königs?! Und alS du die seit länger als 2000 Jahren «rschütteten Reste von Ninivch stolz in deinen .ewigen" Hallen ansstelltest, hat es dich nicht leise dnrckschauert wie ein Frösteln de-Todes?! Paris, l du Stolze, kriegerisch wie Niniveh, wollüstig lächelnd wie Babylon, reich an Kunst und Sophistik wie Athen und wenn es sein muß, auf Jahr und Tag auch frugal wie Sparta, du Alcibiades der Städte, Paris, heroisch wie Rom und feil wie Karthago, o Pari-, weißt du nicht, daß all diese Aloeblüthcn andrer VvlkSstämme stolz und herrlich prangten wie du, und daß sie doch untergegangen sind? Untcrgeganacn — warum? Weil sie (laß dir'- von einem Deutschen, von Herder sagen) einseitig national, nicht universell menschlich waren! Und du, wie du auch kokettirst, ja wie auch meine Lands leute in Augenblicken deS Enthusiasmus, den du auf Augenblicke, ich gestehe es, von Herzen tbellst, von AnacharstS Klootz an biS zu Arnold Rüge herab dir im Namen deS MenscheugefchlechtS hul digen, du bist dennoch wie dein ganze- Frankreich, das du destillirst und auSpreffest, um es in tau sendster Potenz darzustellen, echt national! Einheit und Vielheit sind die beiden Pole de- StaatslebenS, von deren Versöhnung alles Bolls- recht und VolkSglück abhängl, wie von der Harmonie zwischen Nationalität und Universalität dre VolkS- unsterblichkeit. An der Einheit ging daS römische Reich zu Grunde, an der Vielheit Griechenland, und trotz aller nationaler Beschränktheit ist Achen nur durch die Ausprägung des idealen d. h. uni versalen Typus des Menschenthums unsterblich. Deutschland, daS aereiste HellaS, vereint Natio nalität und Universalität; könnte e- seine Vielheit noch mit der Einheit vermählen, ja, lächelte ihm noch rin Jahr gemeinsamer Erhebung und verstände etz dann den Ruf der Geschichte, von ihm würde die Geschichte der Menschheit erst geschaffen werden. Aber Frankreich?! Es hat Ungeheures gewirkt durch seine Centralisation in Pari-, aber eS hat sich dadurch entnervt; eS ist so arm. so still, so sandig dürr in der Provinz, im Lande, neben welchem Paris doch nur eine Stadt ist. Man hat es gefühlt; aber die Frage der De- centralisation, dte dem auSgesogenen Lande neue Befruchtung und neue Selbstständigkeit zuführen soll, ist eine Klippe seiner Politik und seiner Ge schichte. ES sind nicht blos die schwärmerischen GirondinS, die Föderalisten, die sie verlangen, eS ist vor Allem die Reaction, eS sind die Legittmisten, die sich auf die Tecentralisation stützen alS aus ein „theile, so wirst du herrschen". Und dennoch ist sie nicht abzuweisen und ist berechtigt, selbst wenn die Departements wirklich legitimistifch waren. Hat nicht jedes Individuum vor Allem das Recht feiner Meinung? Dieses Recht ist die Grundlage der Freiheit, und seid ruhig, die Freiheit verräth sich nicht selbst. Der Gesunde wird nicht zum Selbstmörder. Und die Decentralisation kommt. Ja, eS ist so! DaS Bingerloch ist gesprengt und erschreckt Niemand mehr, w wenig wie die Scylla und CharybdiS, wie die Sirenen de- homerischen Ter«i« Stenerthaler spätesten- binnen 14 Lagen nach demselben an die Stadt-Sleüer Ein nahme allhier pünctlich abzuführen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Die Steuer-Jntimationen werden in diesen Tagen de» Hausbesitzer« resp. deren Stellvertretern zur sofortigen Dertheiluna an ihre Abmiether zuaehen, wogegen die wegen Auszugs der Letzteren nicht zu bchändigenoen Jntimationen unter Angabe der Wohnung, resp. des derzeitigen Aufenthalts derselben, soweit Solches bekannt ist, schleunigst an die Stadl- Steuer-Einnahme zurückzugeben sind. Jngleichen Häven die hiesigen Principale, Meister und sonstigen Arbeitsgeber die ihnen dem nächst »»gehenden jntimationen ihrer Gehülsen sofort an Letztere abzuaeben und solche an Abführung der Gommunanlagen binnen obgedachter Seist an zuhalten. Außerdem haben die betr. Principale bei etwaigem Wechsel ihres Personals seit Aufstellung der diesjährigen Orls-Steuer-Calaster die vorgegangenen Veränderungen von allen mit mindesten- 1 Thlr. und darüber beigezogenen Gehülsen binnen 8 Tagen und bei einer Ordnungs strafe von 1 Thlr. bis 5 Thlr., welche bei Verabsäumung des Termins ohne Nachsicht beigetrieven wird, bei der Stadt - Steuer - Einnahme allhier (Rathhaus II. Etage) schriftlich anzuzeigen, woselbst auch Formulare zu diesen VeränderungS-Angaben auf Verlangen verabreicht werden. Im Uebrigen wird jeder Beitragspflichtige, welcher seit der Catasteraufstellung die Wohnung ver ändert hat, und dessen Steuerzcttel nicht zur Aushändigung gelangen konnte, weil derselbe von dem Hausbesitzer resp. dessen Stellvertreter ungeachtet dieser Bekanntmachung zurückbehalten worden, zur Keuntnißnahme seine- Steuersatzes und Gmpfangnahme eines anderweiten SteuerauSweiseS an mehrgenannte Hebestelle verwiesen. Gleichzeitig sind die von der Handels- unv der Gewerbekammer bereits öffentlich ausgeschriebenen Steuerzuschläge von den dieser Abgabe verfallenden Gewerbetreibenden mit zu entrichten. Leipzig, den 12. April 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. ' " ^ Taube. L)r. Koch. Bekanntmachung. Da viele der aus Frankreich zurückkehrenden Pferde, namentlich die der sog. Colonnenwagen^ mit der Roykrankheit behaftet angekommen sind, so werden die hier wohnhaften Pferdebesitzer bei Vermeidung einer Geldstrafe von 25 Thlr. für jeden ZuwiderhandlungSfall hierdurch angewiesen, sobald eine- ihrer Gespanne aus Frankreich hier anlangt. davon umgehend dem Königl. Bezirksthierarzt Herrn Prietsck, Ranstädter Steinweg dir. 11, behufs Untersuchung der Pferde Anzeige zu erstatten. Eine derartige Untersuchung geschieht kostenfrei. Leipzig, am l5. April 1871.' Der Rath der Stadt Leip;ig. I>r. Koch.. Jerusalem. Alterthuins. lieber den Niagara führt die Draht- brücke, selbst Vulkane verlöschen und längst erlosch auch das „unauslöschlickc" Göttergelächter auf Homer's Olymp. Auch deine Zeit wird kommen, Paris, ja sie kommt schon, leise, unvermerkt; kein Auge kann ihn verfolgen, kein Ohr belauschen, den abnehmenden Fall — aber plötzlich einmal finden wir eineS Tages überrascht und erstaunt einen Unter schied, unser Glaube wankt, unsere Sicherheit wird schwankend und das Gefühl des EndeS überschleicht uns mü unfaßbarer, durchdringender Nebelkälte. Und wie der Olymp als das Ivcal des Hellenen thums gilt, so wirb einst Paris der Olymp Frank reichs genannt werden, das Prototyp deS Fran- zosenthumS, in welchem allein echt nationale Ge stalten zur Erscheinung kackten, von seinen Königen, den Repräsentanten ganzer geschichtlicher Epochen, bis herab zum Pariser Gckmin, bis zur Lorette, die selbst ihren Namen einem Pariser Krrchen- viertel verdankt. Und wenn nun daS unauslösch liche Grisettengelächter iin 3ar>lin mabile.und der Oloseriv de lilas erloschen ist, wenn einst „Wrkugel'sche" Rosse sich durch daS GroS der Strüßen von Paris zwängen, wie jetzt die Araber Uber NinivehS Schutt hnireiten, bann werden vielleicht ebenfalls Jahrtausende vergangen sein: aber auch diese Jahrtausende wird die Geschichte attSgefülll haben und ihre Stürme werden mit böhmischem Gepfeife den stolzen Traum von ewiger Schönheit verspotten, der noch lächelnd um den reizenden Mund der Kokette schwebt und glänzend wie ein Diadem um die Stlrne der Tyranntn prangt, die ihr Land und, wenn eS möglich, die Welt plündert, um sich zu schmücken. Ihr lacht? Ihr spottet meiner wie eine- Jonas, dessen Prophezeiung log, weil Gott noch einmal Erbarmen mit Niniveh hatte? Arme blöde Thoren! Der Gott der Geschichte ist Saturn; KronoS, d. i. die Zeit, nannten ihn die Griechen; er kennt kein Erbarmen. Schaut an den TigriS und schauert! Doch nein, lächelt fort und tanzt und, wie in Voat'S Ballade, stürzt bechernd auf dem Schiff der Geschichte in den Schlund des Malstroms. Denn euer ist die größte Kunst, die Kunst zu leben! Nun, zu leben, d. h. zu genießen, haben sie ver standen. Der Champagner genügte ihnen nicht und sie erfanden noch den Pünsck Grossst. Den Arm um „die schöne Helena" geschlungen, haben sie wacker gebechert und den Becher bis aus die Hefe geleert. Die obige Prophezeiung scheint denn auch früher einzubrechen, als der Verfasser damals ahnen konnte. Es geht eben in unserm Zeitalter Alle« mit Dampf. Sie müßten sich denn noch besinnen bei der Strafpredigt, die ihnen das muth- «illig herausgesckrdrrte Schicksal halt! N. Ocutschrr Reichstag. 20. Sitzung vom 22. April. Präsident vr. Sjmson eröffnet die Sitzung um 11»/« Uhr. Am Tische des BundesrathS der Slaatsminister Delbrück. Der erste Gegenstand der Tagesordnung ist die Fortsetzung der Prüfung der Wahl des Abg. Ur. Reichensperger (Crefeld , über welche der Abg. Ilr. Neyscher (Württemberg) am Schluffe der Sitzung vom 19. April Bericht erstattet hat. Nach längerer Debatte wird die Wahl mit 151 gegen 141 Stimmen für gültig erklärt. DaS HauS geht darauf zur zweiten Berathung des Gesetz-EntwurfeS, betr. vre Beschaffung weiterer Geldmittel zur Bestreitung der durch den Krieg veranlaßten außerordentlichen Ausgaben. Der Gesetz Entwarf lautet: tz. 1. Der Bundes kanzler wird ermächtigt, zur Bestreitung der durch den Krieg veranlagten außerordentlichen Ausgaben des Norddeutschen Bundes über die durch die Gesetze vom 21. Juli and 29. November 1870 Bundesgesetzblatt S. 491 und 6IS) frstgestellten Beträge von 120 und 100 Millionen Thalrr hin aus weitere Geldmittel bis zur Höhe von 120 Millionen im Wege des Credit- flüssig zu machen und zu diesem Zweck in dem Nominalbeträge, wie er zur Beschaffung von 120 Millionen Thalern erforderlich sein wrrd, eine verzinsliche, nach den Bestimmungen des Gesetzes vom IS. Juni 1868 (Bundesgesetzblatt S. 339) zu verwaltende Anleihe aufzunehmen und Schatzanweisungen auszugeben. 8. 2. Die UmlaufSzeit der Schatzanwetsungen kann aus einen längeren Zeitraum al- den eine- Jahre- festgesetzt, auch können denselben nach An ordnung de- Bundeskanzlers besondere ZinSscheine beigegeben werden. Die zur AuSgabc gelangen den Schuldverschreibungen und Schatzanweisungen, sowie die zugehörigen ZinscouponS können sämmt- lich oder theilweise ans ausländische oder auch nach einem bestimmten Werthvcrhältniß gleichzeitig auf in- und ausländische Währungen, sowie im Auslande zahlbar gestellt werden. Die Festsetzung de- Werthverhälkmffes, sowie der näheren Moda litäten für Zahlungen im AnSlande bleibt dem Bundeskanzler überlassen. Im Uebrigen finden auf die Anlnbe und auf die Schatzanweisungen die Be stimmungen ves angezogenen Gesetzes vom 21. Juli 1870 (Bundesgesetzblatt S 491) Anwendung. Der Abg. Krüger (HaderSleben) hat zu dem Gesetz-Entwürfe folgenden Zusatz beantragt: „Die jentgen Ländergeviete, denen da- Reckt der freien WiN nSänßerungüber einen Zusammenhang mit dem deutschen Gebiet zusteht, sind von der Verbindlich keit für diese Ameihe ausgeschlossen." (Heiterkeit).
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