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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186706031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-06
- Tag1867-06-03
- Monat1867-06
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1867
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 154. ' Montag dm 3. Juni. M7. ÜLrliÜlLÜLNLS I (wie wir am Besten au jenem eclatanten Beispiele sehen) die ^ ' ! Gegenwart bedeutender Zuhörer und daS Mitsptelen vornehmer Leipzig, 2. Juni. (Der handschriftliche Nachlaß! Dilettanten bei solchen Gelegenheiten keineswegs." Brachvogel des berühmten TonsetzerS I. G. Naumann — ver-Ihat sich (durch diese Stelle vielleicht) verleiten lasten, in seinem branut.) Bei dem Brande deS I. G. Irmler'schen Wohnhauses! musikalischen Roman „Friedemann Bach" NaumannS ehrwürdige, erlttt die mufikalische Kunstgeschichte einen sehr herben, unersetzlichen l biederbe Gestalt zu einer grell carrikirten Romanfigur zu mißbrauchen. Verlust: der auf dem Dachboden jenes Hauses aufbewahrl ge-! Die Familie des trefflichen Meisters hat darauf seinerzeit einen wesene literarische Nachlaß des berühmten Opern- und Kirchen- l energischen Protest erlasten, und von dem Tact und der vorauS- mufik-Compouisteu Johann Gottlieb NaumannS, de-! zusetzenden Pietät des Dichters, wie deS Verlegers läßt sich füglich BaterS unsere- Geologen und Krystallographen Geh. Bergrath I erwarten, daß die betreffende incriminirte Stelle in dem Romane Prof. vr. Carl Friedrich Naumann hier, ging in FlammenI entsprechend abgeändert wird, wenn der Letztere «ine neue Auflage auf. Der in der Musikgeschichte des vorigen Jahrhunderts mit l erleben sollte. hohen Ehren genannte Tvnsetzer Johann Gottlieb Naumann, ein! * Leipzig, 1. Juni. Gestern fand im Concertsaale des Schüler Tartini'S, Pater Martini'- und Haste'S, war bekanntlich I Gewandhauses die vom hiesigen Schriftstellervereine veranstaltete a«S Blasewitz gebürtig, woselbst ihm 1844 bei der Säcularfeier I musikalisch-declamatorische Soirie zum Besten der National- seine- Geburtstage- (17. April 1744) ein Denkmal gesetzt ward.I stiftung für Ferdinand Freiligrath statt. Während, wie NaumannS Lebensschicksale sind höchst bewegt und bieten ungemein! in auswärtigen Blättern zu lesen war, allüberall derartige zum viel interessante Episoden dar. Der jünger» Welt kann nicht I gleichen Zwecke unternommene Aufführungen von Seite der be- dringend genug empfohlen werden,' sich dessen LebenSgeschichte zur! treffenden Einwohnerschaften, um deS Dichters willen, erfreuliche wiederholten Lectüre zu wählen: sie kann daraus u. A. lernen,! materielle Erfolge au-wiesen, fanden wir hier in Leipzig einen sehr was ein starker Wille, eine von HauS auS gute biederbe Erziehung, I wenig besetzten Saal. — Der Inhalt wie die Ausführung der eiserner Fleiß, vereinigt mit der von der echten Berufung zeugenden I Soire> sind jedoch alS außerordentlich gelungen zu bezeichnen, echten und reinen Liebe zur Kunst auch unter dm allerungünstigsten! Betätigten sich doch an derselben Künstler und Kunstvereine, die Umständen, unter heutzutage unglaublich erscheinenden Entbehrungen l im Fache des Gesanges, der Declamation, des Violin- und Piano aller Art. scheinbaren Erniedrigungen und selbst unter dem Joch eine-! fortespielS wie deS MännerchorgesangeS an der Spitze der hiesigen harten DienstverhältnisteS dennoch zu leisten vermögen, ohne daß der I Kanstwelt stehen und stet- verdienteste Anerkennung gefunden hat daher den verstorbenen (bereit- seit mehr denn einem halben I der Gräfin auS Mozarts „Figaro'S Hochzeit". Ihre von Natur Jahrhundert im Grabe ruhenden) Meister zum Helden eine- seiner I schon sympathische Stimme war vortrefflich diSponirt und die höchst für die Jugend und die fromme HerzenSeinfalt reiner Seelen be-1 natürliche Aufregung um den Gatte» trug vielleicht nicht wenig dazu rechneten Volksbüchlein gemacht. Bekannt ist, daß I. G. Naumann I bei, dem dramatischen Ausdruck der Arie noch wärmeres, noch seelen- einen Biographen in dem Prager Schriftsteller A. G. Meißner! vollere- Colorit zu verleihen. Eben so ausgezeichnet in ihrer Art, . lg, r dem erschien eine Säcularbiographie deS Verstorbenen von Leon-srath und „Die Theilung der Erde" von Schiller; sehr paffend von 1844. Der! erschien die Wahl gerade deS letzteren GedichtS: — auch Freilig- clr rsto hardi bei Gelegenheit der Blasewitzer Feier musikalische Nachlaß Naumann- umfaßte viele Opernpartitureu,! r<üh hatte sich, „verloren im Anblicke seine-GotteS", verzögert! — 22 Messe», zahlreiche (702) Motetten, eine Menge Kirchencompo-1 WaS die reizende Sonate für Violine von Rust, die Phantasie sitionen, von denen die deS Vaterunser- von Klopstock die be-I und Fuge für Pianoforte von Mozart und das Lonäo brillant kannteste fein dürste, in der eignen Handschrift de- Verstorbenen.! für Violine und Pianoforle von Fr. Schubert betrifft, so sind wir Äkr sehr wenige von den Werken I. G. NaumannS sind durch I überzeugt, daß, um den Genuß vollständig zu bezeichnen, den die dm Stich auf unS gekommen, u. A. drei Psalmen und daS Vater-! Ausführung dieser Musikstücke gewährte, eS durchaus genügt, die unser von Klopstock. Der jene-Alle- enthaltende Schrank ver»! Namen allein schon der Vortragenden: Herren Concerlmeister brannte bei dem Schadenfeuer bis auf daS letzte Stück mit allem! David und Cavellmeister Reinecke zu nennen. Der rühmlichst seinem Inhalt! Unter den Opern Partituren befand sich auch da-1 bekannte Universitäts-Gesangverein „PauluS" eröffnete und be- Manufcript zu der von König Friedrich Wilhelm II. bestellten I schloß da- Concert in einer der ganzen Soiree würdigen Weise, Oper „Protesilao". Meißner erzählt in seiner Biographie I durch je zwei Lieder: „Die Minnesänger" von Schumann, „John NaumannS (II. Bd. S. 418) die bekannte Aueedote, daß Nau-! Anderson", Volkslied von Dürrner (übersetzt von Freiligrath), mann, der ein eifriger Dirigent war und an seinem Pulte alS I,.Einst war mir Frieden" von demselben Componisten, und »IQ... MN I ^ r ^ r ^ - ^ ^ obe^ aerufm habe:'„Mehr preußische- Feuer! Ich höre dielgenden Festrede da» Leben, die Verdienste und das Unglück deS Bässe nicht!" — Meißner sagt a. a. O. hierüber: „Saust und! Sänger- auS der Zeit von Germania'- einheitlicher Erhebung. — glimpflich in Allem, was er sprach und that, hatte er einen ein-!Wo alle Leistungen ohne Ausnahme sowohl vom Mitgefühle für Punct, wo er sich ganz ungleich zu werden schien, wo er I den hohen Zweck, als auch von dem Bewußtsein getragen wmden, Ich zu betrage»!vor einer, nicht von der Mode, noch von EtiquetteNrücksichten zu Ir Kunst und Porste, für hegenden Zuhörerschaft, — besorgt wurden; und daß seine liebevolle Gattin oft andere Be-i re Mer bat, ihm Mäßigung einzureden... Auch beschränkte ihn! schall . Leipzig, 2 Juni. Hvfrath Lr. jur. Rudolph Gott- ll wird emer Einladung nach Berlm folgen, wo er zum
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