Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187104303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-30
- Monat1871-04
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1871
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X« 12V. Sonntag den UO. April. 1871. Den 28. April verschied zu Leipzig nach kurzem sckweren Krankenlager unser heißgeliebter jüngster Lehn, der Realschüler Paul Donner. Tie trauernde Familie Donner in Klosterbuch. Am 28. d. M Abends 7 Uhr starb nach acht tägigen schweren Leiden unser inniggeliebter Arthur »m noch nicht vollendeten 2. Lebensjahre. Um stille Theilnahme bitten die tiefbetrübten Eltern Eduard Prömper, Elara Prömper geb. Lvittnich. Gestern Mittag '/«12 Uhr verschied nach fünf tägigen schweren Leiden unsere gute Tochter Bertha in ihrem 2t. Lebensjahre. Unser Schmerz ist groß. Die Familie Müller, Wiesenstraße 9. Heule Morgen >-/> Uhr verschieb nach Iltägigeu stireren Leiden unser einziger innigstgeliebter Lehn Willy im Alter von 2 Jahren 8 Monaten. Ties lieben verwandten, Freunden und Bekannten zur Nachricht mit der Bitte um stille Theilnahme. Leipzig, den 29. April l871. Robert Vetter, Telnra Vetter geb. Porst. Städtische Heule entriß uns der liebe Gott nach kurzen aber schmerzlichen Leiden durch einen sanften Tod unsre liebe Elara, nachdem sie 1 Jahre 2 Mon. unsre Freude gewesen. Diese Trauerkunde mit der Bitte um stille Theilnahme. Leipzig, den 29. April 1871. Eontroleur.Hugo Wilisch und Frau. Gestern Abend 5, Uhr entschlief nach schweren 8tägigen Krankeuleiden unserinniggeliebter Robert im Alter von 9 Jahren 5 Monaten. Dies lieben Verwandten und Freunden zur Nachricht mit der Bitte um stille Theilnahme. Robert Kohlst, Dorothee Kohlst geb Witten. Herzlichen Dank allen Denen, welche uns beim Dahinscheiden unserre lieben Mutter, Groß- und Schwiegermutter, Frau Sophie verw. Lange, ihre innige Theilnahme durch Wort und Thal be wiesen. Dir aber, selig Entschlafene, rufen wir in dankbarer Erinnerung ein „Ruhe sanftnach. Die trauernden Hinterlassenen. Innigsten Dank für die herzliche Theilnahme bei dem uns betroffenen Verlust, sowie auch Dank dem Herrn Pastor 1)r. Gräfe für seine tröstenden Worte am Grabe. Plagwitz, den 28. April 1871. Familie Wittenbecher. Speiseanstalt. Morgen Montag: Grüne Erbsen mit Rindfleisch, von »1—1 Ubr. Der Vorstovv. Melhe. Zurückgekehrt von dein Grabe unsres unvergeß lichen theuren Gatten, VaterS und Schwiegervaters sagen wir für die aufrichtige Theilnahme und die reiche Blumenspende, welche uns von allen Seilen zu Theil wurde, den herzlichsten Dank. Reudnitz, den 28. April 1871. Die trauernden Familien Pfefferkorn und Lieder. Herzlichen Tank allen lieben Bekannten für die abermals bewiesene Theilnahme bei dein Verluste meines theuren Kindes. 41. verw. Rabe. Für die uns beim Tode unseres unvergeßlichen Kindes von allen Seiten bewiesene herzliche Theil nahme, sowie den überaus reichen Blumenschmuck sagen wir Alten nur hierdurch unsern herzlichsten Dank.» Leipzig, den 29. April >871. Reinkvld Wetzig und Frau. Für die herzliche Theilnahme bei dem Tode ihres einzigen Kindes sagen aufrichtigen Dank Leipzig, den 29. April 1871. Friedrich .^»erold, Marie X>ervld geb Schmidt. Dayk, herzinnigen Dank den edlen Familien, welche meiner theuern entschlafenen Schwe ster so viel fache Wohlthaten erwiesen; Dank dem verehrten Gönner unserer Familie, Herrn Buchh. Schmidt nebst Frau, sowie der Familie Lehmann für liebe volle und uneigennützige Pflege im Leben und Kran heil. Der allgütige Gott möge Jlmen reicher Ver gelter sein Dank auch ihren» geehrten Principal Herrn Besser,j»u. und ihren Freundinnen, wie auch allen lieben Bekannten für den schönen Blumen- uud Palmenschmuck, mit welchem sie die theure Ent scklaseiie so hoch ebnen. Besonders Dank Herrn 51. Brvckbaus für die trostreichen, dem Herzen so wohlrbuendeu Worte in den für »»ich so schmerz lichen Stunden. Leipzig, den 29. April 1871. Louisc Krause geb. Schmidt. Zurückgekehrt von dem Grabe unseres einzig geliebten Sohnes sagen »vir all unsern Freunden und Bekannten für den überaus reichlich»n Blumen schmuck und Zeichen ihrer Theilnahme unsern herz lichsten Dank. E. Dworyack und Frau. 8ot»» i»M- mul ttn»b'lm88lll. 11 ll l!l 1 P ll ü ! eine Uhr »nil Kette, goldne Brille und ein ^ 2' I Schlüsselbund, anscheinend zu Casfaschränken ge- * Leipzig, 29. April. Der Rector unserer Uni- hörend, aufgefunden. Es liegt die Vermulhuug rersiiät, Professor vr. Zarncke, bringt mittelst nahe, daß daselbst eine Thal der Verzweiflung ae- Änscklags im Augusteum zur Kenntniß der Stu-1 schehen und ein Unglücklicher den Tod iin Wasser direnben und der sonst hierbei Jnteressirten, daß gesucht hat, doch ist bis jetzt ein Leichnam dort er bereits im März d. I. beim Kriegsministerium nicht angetrosfen »yorden. Lämile gethan habe, um di„ Entlassung der! ^ Leipzig, 29. April. Die Gungl scheu noch im Felde stehenden Studirenden der Uni- Concerte im Hotel de Pologne, welche »nit dem laiserl. Erlaßes vorn 1. März d. I. nur diejenigen Strauß begründete Form der großen Walzer hat ..Individuen, welche noch vor Beginn des militair- Herr Eapellmeister Gungl sehr eifrig enltivirt und pflichtigen Alters bez. vor Ablauf des ihnen bis letzt au die hundert Werke diese» Gattung ge währten A usstandes zum einjährigen Dienst schaffen. Alle zeichnen sich durch Originalität, freiwillig eingelreten sind, auf ihren Wunsch zu schöne Melodik, leicht beflügelnde Rhythmik und entlassen seien, daß sich diese Vergünstigung aber effectvolle Instrumentation aus. Die höchst vor auf diejenigen Studirenden, welche nach bereits treffliche Ausführung dieser und der Strauß'scheu abgedielitem Freiwilligen - Jahre als Reservisten in Walzer gewährt Kennern und Laien einen gleich die Armee eingestellt worden sind, nickt zu beziehen amüsanten Genuß. Möge Herrn Eapellmeister habe." — Neuerdings hätten nun Zeitungen die Gungl, dem Schöpfer so vieler schöner Werke, Nackrickl gebracht, daß auf Antrag des Rectors welche das Leben nur von der heitern Seite zeigen der Universität Breslau das königl. preußische und so viel Freude gewähren, auch stets das Leben üriegS-Ministerum beschlossen habe, die Versetzung I im rosigen Sonnenschein dahingehen. aller Studirenden in die Ersatz - Bataillone ihrer ! .—. Leipzig, 29. April. Der Hippodrom UnirersitätS-Stadt anzuordnen; darauf hin habe > auf den» Obstmarkl überrascht den Besucher durch er, vr. Zarncke, sofort Schritte gethan, uin sich ! imposante und brillante Ausstattung. Die schöne über die Nichtigkeit dieser Angaben zu vergewissern, l und geschmackvolle Draperie der Kuppel, die großen und er werde, falls sich dieselben bestätigen sollten, I Gemälde und andern Verzierungen an der PZand, Nichts unversucht lasten, auch das königl. sächs. »dies Alles ist, besonders bei der brillanten GaS- KriegSministermm zu gleichen» Vorgehen zu bewegen. I beleuchtung, von ganz vorzüglicher Wirkung. Dazu * Leipzig« 29. April. Die Direction der I wird außer dem Reuvergnügen und der Eoncert- Leipriger Bank befindet sich nach dein Abschluß I »nusik auch noch andere angenehme Unterhaltung des Ge chäftöjahres 1879 71 in der angenehmen I dem Publicum geboten, theils durch den eleganten Lage, ihren Aciionairen einschließlich der bereits Schießstand, theils durch optische Panoramen, vergüteten 3 Proc. Zinsen eine Gesammlrente von ! welche Scenen von» Kriegsschauplätze vorführen. 219, Thlr. oder 82 » Proc. gegen 17'/^ Thlr. oder I Kim, jetzige alleinige Unternehmer, Herr tz"',!, Proc. iin Vorjahr gewahren zu können. Der l H. Rahe, hat Wort gehalten, »venu er in seiner Gesammt-Umsatz beläuft sich auf 297,432,493 Thlr.! vorläufigen Anzeige »uütheilte, daß er einen Hip- TküMphischcr üourSl'mcht. Berlin, 29. April, 1 Uhr 30 Min. Franzosen 230, Lombarden 99, Eredit 152',4, Auierik. 97b g, Ztal. 5'», Galizier 1082 8, Rumänier —, 60er Loose —, Köln-Mindn. Loose —. Tendenz: Günstig. Frankfurt a'M. ^ 29. April. (Schluß.) Preuß. Casten-Anweis. 195, Berliner Wechsel 195, Hamburger do. 88'/«, London do. 119'F, Pariser do. —, Wiener do. 95, 6 X Verein.St.-Anl. pro 1892 97, Oefterr. Eredit - Aktien 295, 1860r Loose 78'/«, Oefterr. Silber-Rente K5>, Sächs. Hypotheken - Pfandbriefe 42?«, Staais- bahn 1012 4, Galiz. Eisenb.-Act. 252'4, Darm- städter Bank-Aclien 349'«, Lombarden 198'«, Norddeutsche BundeS-Anleiye 100'/«, Nordwest bahn 2052/4, Schatzscheine —, Oldenburger Loose —, Köln -Mindener Eisenbahn-Loose —, Bankverein —, Meininger Prämien- Psandbr. —, Stuhl-Weißenburger —, South- EasternTl'«, Raab-Grazer—. Tendenz: Fest. Manchester, 28. April. Der heutige Markt eröffnele fest bei besserer Stimmung. Berliner Prvducteu - Börse , 2t». April. Weizen loco — G., per d. Monat — G., pr. Frühj. 75» 8 G., Juni-Juli 752/4 G., K. —. Roggen l»co5l> «G,pr. d. M. — G-, per Frühj. 51 G., Juni-Juli 5 >2/4 G., Juli-Aug. 52 G., Künd. 9. Tendenz: fest. — Spiritus locv 19 Thlr. — Sgr., per Frühjahr 19 Thlr. 19 Sgr., Mai-Juni 19 Thlr. I«! Sgr, per Junr-Juli 19 Thlr. 28 Sgr., Aug.-Sepibr. 17 Thlr. 18 Sgr., Kündig.-. Tend.: matt. — Rüböl loco 29'/,! G., per d. Monat-Mai —, per Frühj. 25'/« G., per Mai-Juni 25?/«, G., pr. Sept.-Octbr. 252/4 G. Kündigung 2. Tendenz: —. Hafer per Frühjahr 49'.. G., per Juni-Juli 49'/« G. Iden Deputirteu Keridec, welcher die monarchische' ! Frage in inopportune» Weise angeregt habe. Versailles, Freitag 28. April. Fort Jsty beantwortet das Feuer fast nicht mehr; ein An» »vird als unmittelbar bevorstehend erwartet. gegen 268,599,965 Thlr. in» Vorjahre. Ausführ licherer Bericht folgt. * Leipzig, 29. April. Einer wie allgemeinen Beliebtheit sich der geschätzte Sänger Herr Kr 0 l 0 p in den Kreisen unseres Publikums zu erfreuen hat, geht aus der Ovation hervor, welche ihm nach seinem gestrigen, letzten Äuftreteu als „Sarastro" I Nachmittagen bringen viele Familien ihre Kinder dargebracht wurde. Die Mitglieder des Gesang-1 herbei, um ihnen das Vergnügen zu gewähren, auch Vereins..SängerkreiS" nämlich brachten dem liebcus- leinmal auf einem stattlichen Rosse reiten zu tönnen. podrou» Herstellen »verde, so großartig, wie bisher noch keiner cxistirte. Dazu führt er auch hübsche, geduldige Pferde vor, die ohne Gefahr auch der Ungeübteste reiten kann, zumal bei der muster haften Lerlung des Direktors und der großen Ord nung, auf die er stets zu sehen pflegt. An den Telegraphische vepelchen. würdigen Künstler nach der Vorstellung vor seiner Theatergarderobe noch ein solennes Ständchen. Wie wir hören, kehrt Herr Krolop bereits iin Laufe des nächsten Monats zu einen» Gastspiel wieder hierher zurück. — In der nächsten Woche — In der Berl. Börs. Ztg. lesen »vir: Der Missionsprediger Bor chert zu Moabit Halle sich während eines längeren Aufenthalts in Leip zig eine Jniurienklage zugezogeu und war, nach dem er Leipzig verlaßen hatte, in einein amtlichen werden folgendes sehr interessante Gastspiele iin ! Organ der dortigen Gerichtsbehörde aufgefordert, neuen Theater stattsindcn: Herr Neumann aus I sich behufs Entgegennahme des Unheils vor dem Bremen für erste Helden nnd Liebhaber, der rühm-1 dortigen Bezirksgericht zu stellen. Borckert der tickst bekannte Komiker Herr Schindler aus I von diesen» Act des Bezirksgerichts durch einen Bremen, Herr Schliem ann von Mainz für I Bekannten Mittheilnng erhieli, war darüber in so Helden und Väter, Fräul. Hüttner von Angs- »hohem Grade entrüstet, daß er an das betreffende Berlin, 29. April. Reichstag. Vom Schaden - Ersatz - Gesetz wurden H. 2 unverändert, H. 3 mit Lasker'ö Amendement angenommen. Au» Montag Fortsetzung M ü 11 ch e n, 29. April Gutem Vernehmen nach wird von hier aus eine Eingabe an den Bundes rath gerichtet werden, worin derselbe ersucht wird, dem Reichstage einen Gesetzentwurf vorzulcgen, welcher die Form der Todeserklärung der in Feld zügen Vermißten, uameutlich aber die Verwaltung sowie die Vererbung ihres Vermögens in einer für das deutsche Reicks gleicbgelteuden 'Norm regelt Der Magistrat ist im Beschwerdewege gegen die jenigen städtischen Religionslehrer vorgegangen, welche mit dem Unfehlbarkeilsdogma „das Gewissen ihrer Schüler zu beunruhigen suchen." Auch liegt zugleich ein Antrag vor.' wonach die erledigten Religionslehrcrstclleu nur solchen Priestern über bürg für erste tragische Liebhaberinnen und Herr I Gericht eine Epistel sandte, in welcher er dasselbeltragen werden sollen, welche'das Unsehlbarkeits Rest von Hamburg für erste serieuse Baßpartieen. — Bon der Direction des Stadttheaters ist die sehr praktische Einrichtung getroffen worden, daß durch eine Tafel, welche sichtbar für Jeder mann an dem Eingänge der Tages- resp. Abend- caste aufgehängt ist, den» Publicum genaue.Kennt niß der noch' verkäuflichen Plätze gegeben wird. ES leuchtet ein, daß diese Einrichtung für das Publicum eine große Bequemlichkeit »nil sich führt, da in Folge derselben Niemand mehr in die daran erinnerte, daß es besser thäte, sich »nit den eigenen Sünden und den Sünden der Leipziger Verwaltung zu beschäftigen, als derartige öffent liche Aufrufe zu erlassen. Um dieser Buß- und Strafpredigt eine factische Grundlage zu geben, dogma nicht anerkennen. M ü nchcn, 29. April. Die bayerscbe Handels bank wird vom nächsten Monat ab auch Annuitäten Darlehen auf Grund und Boden gewähren. Magdeburg, 28. April. Der Ausschuß der verwies er'aus die Leipziger Bordcllwirthschast und I Magdeburg-Leipziger Eisenbahn genehmigte heute rügte namentlich, daß »n Bezug auf dieses ein die von» Direktorium vorgeschlagcne Dividende von laxes Verfahren sowohl seitens des Bezirksgerichts I 12 Thaler pro Aclie - 12"». laxes Verfahren sowohl seitens des Bezirksgerichts als auch der städtischen Behörde beobachtet »verde, was daher komme, daß von den Bordellwirthen Haler pro Ludwigshafen, 28. April. Die heute hier abgehaltene General-Versammlung der Actionaire »nehr vorhanden seien oder unnöthiger Werse den I welcher deshalb vor der VII. Deputation des Ber-1 neuerungS - Fond und die Uebertragung von Händlern in die Hände zu fallen. I lincr Eriminalgcrichts stand, um sich gegen dies 350,090 Fl. auf nene Rechnung. * Leipzig, 3»». April. Morgen, den 1. Mai, I Anklage der Staatsanwaltschaft wegen Beleidigung feiert ein hiesiges hochbctagteS und braves Ehepaar, s einer Behörde zu vertheidigen. Dies gab ihin denn günstige Gelegenheit, die Bordell einer scharfen Kritik zu unter- Herr Vr. Adolph Eduard Wagner, früher Pastor I auch wiederum eine günstst in Höfgen bei Grimma, jetzt als Emeritus in Leipzig I wirthschaft in Leipzig eine lebend, und Frau Emilie Wagner, geb. Franke, das seltene Fest der goldenen Hochzeit. ) Leipzig, 29. April. Am Zusammenfluß der Elster und des Mühlgrabens an der Leutscher Linie hat inan heute Nachmittag dicht am Ufer rand einen vollständigen feinen Herren anzug, Nock, Beinkleid, Weste, Ueberzieher, schwarzer Hut, ziehen, in welcher er sich namentlich auf Vr. Mar tin Luther berief, der diejenigen, welche von dem Sündenlohne Anderer etwas nehmen, als solche verdaminte, die sich derselben Sünde theilhaftig machten. Trotz dieser Vertheidigungsrede konnte der Gerichtshof nicht umhin, eine Verurthcilung deS Angeklagten zu 25 Thaler Geldbuße auszusprechen. Versailles, 28. April. Die „Agence Havas" meldet: Ein Detachement Föderirter wurde ver gangene Nacht in der Richtung auf Houtes Bruizeres zu durch die Regierungslruppen in die Flucht geschlagen. Die Officiere wurden zu Ge fangenen geinacht. — Die Batterien des FortS Jfsy sind fast vollständig zum Schweigen gekrackt. An der Fertigstellung der Laufgräben wirb eifrig fortgearbeitet. — Tie Journale besprechen bei fällig die Rede Thiers' in der gestrigen Sitzung der Nationalversammlung, tadeln dagegen lebhaft ie von Bordeaux zur Anbahiniug einer Ber echnung hier eingetroßeneu Delegirteu haben sich zeute nach Paris begeben. Versailles, 28. April 'Abends. Die .Agence Havas" meldet: Mac Mahou ist nach Reuil gereist und wird des Abends wieder zurückkehreu. Fort Issy beantwortet das Feuer fast nicht mehr. Ein Angriff wird erwartet. « National Versammluug. Der Finaiizmiuister egt einen Gesetzentwurf vor, worin der Regierung ein neuer Eredit zur Bezahlung der Verpfleguugs- osten für die deutschen Truppen eröffnet wird. Der Filianzminister betont, daß ein weiterer Eredit durch die Verlängerung des Ausstaudes nothwendig ei. Bezugnebmeud auf die jüngste im Reichstage gehaltene »siede Bismarcks erklärt der Finanz minister, daß die französische Regierung die über nomuieneu Berpslichtungeu regelmäßig und auf das Gewissenhafleste der EonveniioiiSbestimmung gemäß erfülle. Die fälligen Rate» seien an die deutschen Behörden bezahlt und die eingegangenen Verpflichtungen, so schwer sie auch seien, werden in loyaler Weise erfüllt werden. Paris, 27. April. Der deutsche Eouimaiidaul forderte, wie dies i» Bezug auf Vineeunes geschebeu, auch die sofortige Räumung des von den Föde- rirteu besetzten St. Oucn. Die Evmmune ge horchte äuge» blick lim. — Wie die Journale ver- ichern, sind auf der Tuilerienterrasse zwei Batterien rrichtel worden. Ter Tuilerieupalait soll in einen befestigten Platz niugewandelt werden. „Mot d'Ordre" berichtet aus Toulouse, daß die Stadl in» vollen Aufstande sich befinde, Keratry habe die Nationalgarde entwaffnen wolteu, wäre aber überall auf Widerstand gestoßen — Die Stadl zeige sehr viele Barrikaden. — Tie Evmuinue zeigt offieiett an, daß die Maillotkanonen von den 'Nalionalgarden nicht mehr bedient »verde», sie hätte indes: Maßregel» getroffen, daß die Porte trotzdem in guten Händen sei. Paris, 28. April AbendS. Der Kamps »vu»de heute hauptsächlich zwischen den Forts Montrouge und Jssy, Ehatillon und Elamart, ferner zwischen Aöniereö, Gennevitliers und Nenilly fortgesetzt, das Geschützfeuer und Gewehrfeuer, welches Nachmit tags schwächer geworden war, gewinut gegen Abend wieder au Lebhaftigkeit. Der Angrisf der Ver sailler Truppen ist ein allgemeiner und bedroht fortgesetzt alle Punkte. Tie Föderirteu entwickeln große Thätigkeit in ber Errichtung riesiger Barri kadeu zur Vertheidigung aller strategisch wichtigen Punkte im Innern der Stadt. Die Arbeit bei den Bäckern darf nach eine»» neueren Befehle der Eommune nicht vor 5 Uln Morgens beginnen. Paris, 28. April. Tie Zufuhren von Lebens Mitteln mittelst der Eisenbahn »verde» immer seltener. Ein Befebl der Evmmune, befiehlt der Nordbalm, Ostbahu, Westbahn, Orleansbahn und Lyoner Balm die Bezablniig von zwei Millionen innerbalb >8 Stunden als Vorausbezahlung der Steuern. L 0nd 0 n, 27 April. Ter Tinies-Eorrespondent in Paris klagt bitter über die Brutalität der Ver saitler Officiere während der Waffenruhe, deren 48siündige Fiist in grausamer Weise verkümmeil worden sei. Der „Daily News" wird vom ihrem Evrre spondenten aus St. Denis depeschirt, der Krön prinz von Sachsen habe erklärt, wenn eine deutsche Intervention nolhwendig würde, so solle sie auf ein Bombardement beschränkt bleiben; er wolle nickt, daß deutsche Soldaten in Pariser Straßen- gefechten getödtet würden. Tie Deutschen halten die Eommunicalion zwi schen Paris und St. Denis mittelst der Nordbahn aufrecht. s i'New-')-ork, 27.April. Wie aus New Orleans ge,neidet wird, hat der Mississippi neun Meile» oberhalb der Stadt einen Damm durchbrochen; die Stadt ist ledoch nickt bedroht ; das Wasser ist im Fallen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder