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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186706190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-06
- Tag1867-06-19
- Monat1867-06
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1867
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zuschleichen versuchten. Er behielt die Burschen im Auge und sah plötzlich einen derselben, der sich wahrscheinlich unbeobachtet glaubte, mitten im Laden einen kühnen Griff in die Geldcaffe thun. Schnell sprang er hinzu, und eS glückte ihm auch, den kleinen Dieb, bevor er mit seinem Raub« davoneilen konnte, zu ergreifen und ihm daS entwendete Geld wieder abzunehmen. Um dieselbe Zeit holte die Polizei von der Zeitzer Straße einen Bäckerlehrling ab, weil er seinem Meister nach und nach 8 Thaler von den Kunden verein nahmte Gelder unterschlagen hatte. — Auf dem neuen Promenadenhügel pflückte heute Mittag eine Frauensperson von der dortigen Blumenflor mit einer seltenen Dreistigkeit einen großen Blumenstrauß zusammen. In diesem Vergnügen störte sie endlich der Promenadenwärter, der die Frau festnahm und nach dem Rathhause zur Verantwortung abführte. — Wie daS „Dr. I." vernimmt, ist einige Aussicht dazu vor handen, den Theil deS gegen 100 Acker umfassenden Gehölze- zwischen Blasewitz und Dresden, welcher, sich läng- der Elb seite der Chaussee hinziehend, schon jetzt den nach Waldeinsamkeit oder nach dem stärkenden Aroma deS KlefernnadeldufteS verlangen den Residenzbewohnern, freilich aber auch, und besonder- zur Nachtzeit, obdachlosen und der Stadt verwiesenen Herumtreibern als verstohlener Lieblingsaufenthalt dient, in einen öffentlichen Promenadenpark umgewandelt zu sehen, an dessen nördlicher Lisiöre längs der Elb- oder sogenannten Prinzenaue in größer« Distancen und an dessen östliche», südlichen und westlichen Grenz rändern nach Blafewitz zu, an der Chaussee und an dem vom Forsthauf« nach der Elbe sich hinziehenden Wege in entsprechend kleinern Abständen, herrschaftliche Landsitze und Familienlandhäuser entstehen sollen. — Die neuen Posttarife, welche mit dem 1. Juli d. I. bei dem Verkehr von und nach dem ehemaligen Thurn- und TaxiS- fchen Bezirk in Kraft treten, sind nunmehr festgestellt. Die Packet- sendungen erfahren eine ganz besondere Erleichterung. Dasselbe ist verhältnißmäßig in noch größerem Maaße bei den Briefpost- sendungen der Fall. Bei diesen fällt z. B. der Zuschlag für un- franknte Briefe (1 Sgr. oder 3 kr.) weg, der nur im Verkehr mit drm AuSlande erhoben wird, den die Regierung aber auch für de» internen Verkehr einführen will, und der somit eventuell bald wiederkehren kann. Bei schwereren Briefen wurde bisher von Loth zu Loth der ursprüngliche Portosatz zugeschlagen, so daß also bei spielsweise eine Sendung von 14 Loth von Frankfurt nach Berlin 14 Mal 9 kr. ---- 2 fl. 6 kr. kostete, während eine solche Sendung künftig nur da- Doppelle deS einfachen Satze-, also 18 kr., kosten wird. DaS Maximum deS BriefgewichtS beträgt */, Pfd. Eine sehr wesentliche Erleichterung bildet auch die Aufhebung de- Re- commandationSzwangeS für Expreßbriefe; denn namentlich Briefe dieser Art, welche also die schleunigste Expedirung verlangen, werden oft erst im letzten Moment vor Abgang der Post nothwendig. Ihre Absendung war dann nicht mehr möglich, da sie längere Zeit vor Abgang der Post recommandirt werden mußten. Alle Er leichterungen, die eben aufgeführten und noch manche andere, treten jedoch nur für den Verkehr mit dem gesammten bisherigen preußi schen Postgebiete, einschließlich Hannover und SchleSwig-Holstein, rn Kraft; im internen Verkehr de- bisherigen Thurn- undToxiS- schen PostbezirkS bleiben die bisherigen Tarife vorläufig noch bestehet?. — Das General-Post-Amt sieht sich veranlaßt, die Bestim mung in Erinnerung zu bringen, daß alle recommaudirten Briefe, welche aus dem preußischen Postbezirke re. nach Frank reich und Algerien und im Transit durch Frankreich abgesandt werden, mit einem Couvert versehen und mindesten- mit zwei deutlichen, in Siegellack auSgedrückten Siegeln verschlossen sein müssen, so zwar, daß die Siegel auf der oberen und unteren Klappe de- Couvert- angebracht und beide Klappen unter dem- selbin Siegel vereinigt find. ES wird diese Bestimmung vor liegender Mittheilung der französischen Postverwaltung zufolge in neuerer Zeit häufig außer Acht gelassen. — Während der König Wilhelm in Paris war, wurden nahe zu 500 Gesuche um Verleihung preußischer Orden auf der preußischen Gesandtschaft eingereicht ; die Leute waren theilS Fran zosen, theilS Fremde, welche die Gelegenheit benutzen wollten. Auch an 200 Gesuche um eine Audienz wurden an den Grafen Bismarck gerichtet; er hat aber kaum 10 dieser Gesuchsteller zu sprechen Muße gefunden. — Ja Wien ward am 12. d. M. von Seite de- Markt- commifsariatS eine Generalrevision der Milch vorgenommeu. ES wurden 49 Fälscher beanstandet und denselben 324 fl. an Straf beträgen abgenommen. Unter Andern wurde eine „ Kunstmilch aus Mehl und Eiern componirt vorgefunden. — In der Nähe von Stargard in Pommern regnete eS am ersten Pfingstfeiertag tüchtig — Fi-sche. Dieser Fischregen erstreckte sich über einen beträchtlichen Flächenraum, und eS gelang dem Einsender diese-, in kurzer Zeit auf der Feldmark eine Ci garrenkiste voll zu sammeln, von denen die meisten, in- Wasser gethan, »och bis zum dritten Feiertage lebte». Die Fische waren durchschnittlich einen Finger lang und V,—1" breit und gehörten znr Gattung der sogenannten Weiß- oder Grätenfische. Sie find zweifel-ohne durch eine Windhose einem der zahlreichen See« dortiger 4417 Gegen entführt worden, müffea jedoch eine bedeutende Strecke durch die Lüste getragen worden sein, weil Niemand aus der nächsten Nachbarschaft ein derartige- Phänomen bemerkt hat. — Kaiser Maximilian. DaS Memorial Diplomatique er fährt in Bezug auf d-S Schicksal de- Kaiser- Maximilian auS guter Quelle, daß, nach einer vor drei Tagen dem amerikanischen Gesandten zugegavgene» Kabeldepesch,. Herr Campbell »och nicht bei Iuarez. der sich in San LuiS de Potosi aufhält, eingetroffen war, folglich auch von diesem in Betreff der Begnadigung Maxi milian- keine abschlägige oder ausweichende Antwort, wie gemeldet worden war, erhallen haben konnte. Der Vertreter der Vereinig ten Staaten bedurfte, da er einen großen Theil de- Wege- im Innern von Mexico auf dem Rücken des MaulthiereS zurücklegen muß. zur Reise von New-Orleans bi- San LuiS de Potosi zehn bis zwölf Tage. Die Thatsache selbst, daß General EScobedo feinen hohen Gefangenen nach Mexico gebracht hat, beweist, daß er selber die Verantwortlichkeit für da- Schicksal Maximilian« nicht übernehmen wollte. Außerdem soll der Gedanke, ein Löse- geld für Maximilian zu begehren, von EScobedo auSgegangen sein. AuS Miramare erfährt da- Memorial, daß vr. Illek ge glaubt hat, die Gefangennahme Maximilian- der Kaiserin Char lotte nicht vorenthalten, ja ihr sogar die Gefahr, in der sein Leben schwebe, nicht verschweigen zu dürfen. Die Schreckensbotschaft brachte auf da- Gemüth der Kranken eine stark« Reaction hervor, um sie au- dem Zustand der dumpfen Betäubung herauszureißen, in den sie durch da- seitherige Ausbleiben aller Nachrichten auS Mexico versenkt worden war. In der That schien die Kaiserin plötzlich die Klarheit ihre- Geiste- wiederzugewinnen. Sie rief auS, ..daß die mexikanische Nation eine- so gehässigen Attentat- nicht fähig sei; fie könne keine mörderische Hand an einen Fürsten legen, der mit so großer Aufopferung sich der Wiedergeburt de- Lande- gewidmet habe; in allen Fällen aber habe der Kaiser seine Ehr« gewahrt." 493. Seite» der GetprlGe« P»»d»ete»-BDrse am 18. Juni astirte Preise ») für 1 goll-Eeutuer Oel, d) für 1 Breeduer Gcheffel Getreide, «it pareuthefirt »eigefügte« Preise für 1 Berliner Mi«>el dergleichen und «) für 100 Preuß. Quart Gpiritu«, Alle« lart Anzeige de, »erdSichtete» <oV«isstovtre. Küböl, looo: 11*/, Bf.; p. Juni, ingl. p. Juni, Juli eben falls 11*/, ^ Bf.; p. Sept, Oct.: 11»/4 Hk Bf. Leinöl, looo: 15 Bf. Mohnöl, looo: 24 «!? Bf. Weizen, 168 Pfd.. braun, looo? nach Qual. 7—7*/, Hk Bf, 7—7»/i, Hk bz, 7*/«-7*/z Hk Gd. in. Qu. 84-90 Hk Bf., 84-89 bz. 86—88 ^ Gd.1 Koggen, 158 Pfd.. looo: nack Qu. inl W. 5*/z—5?/i, Bf, 55/i,—5**/,. Hk bz., Galiz. W. 5*/«-5*/4 Bf. 5*/, Hk bz. snach Qu. inl. W 63—67 Bf., 65-65*/, ^ bz., Galiz. W. 61—62 Hk Bf., 64 bz.; inl. W. p. Juni 62 Bf., p. Juni, Juli 63 Hk Bf., p. Sept., Oct. 58 Hl Bf.j Gerste, 1S8 Pfd., looo: nach Qual. inl. W. 4*/g—4*/, Bf. u. bz., 4—4^/i, Gd., Galiz. W. 37/1,-32/3 Bf. u. bz snach Qual. inl. W. 50—54 Bf. u. bz., 48—53 Gd., Galiz. W. 43—44 Bf. U. bz.s Hafer. 98 Pfd.. looo: 2*/, Hk Bf., 2**/,4—2*s/,i bz. s3v Bf., 29*/,—30*/, a- bz.) Mai-, 168 Pfd., looo: nach Qu. 5*/« u. 5*/4 Bf. su. Qu. 62 u. 64 «F Bf.s RapS, 178 Pfd., loco: nach Qu. 6*/,—6*/, Bf. snach Qu. 76—78 Bf.j Spiritus, looo: 21 Gd.; p. Juni ebenfalls 21 Gd. 7>r. jnr. Kr«eLckre»ase«. Gecr Bericht der Produkten-arrdelSbißrse zu DreSderr, 17. Juni. Weizen weiß loco 82—90, braun looo 80 — 86. Weizenmehl Kaiserauszug pro Ctr. Thaler 7, GrieSler Auszug 6*/z, Nr. 0 6*/-, Nr. 1 5-/,, Nr. 2 4**/i,. Roggen looo 62*/,—66 pr. dsn. Mon. Roggenmehl pr. Ctr. Nr. 0 57/1,, Nr. 1 4**/i,, Nr. 0 u. 1 5*/4 Hk^ Gerste looo 48—52. Hafer looo 28—30*/,. Erbsen —. Wicken —. Oelsaaten: RapS 80 bz., Avil — G. Kleesaat — G., roth — G. Oel raff. 112/3 B. Oelkuchen N/3 B. Spiritus, 100 Ort. -- 122*/, Dr. Kanne, 20*/« G. Witterung: Trübe. Irr der Vat-olischerr Kirche morgen Donnerstag den 20. Juni, als am Frohnleich- nam-feste früh 7 Uhr Frühmesse, 8 Uhr Predigt, feierliche- Hochamt und Procession, 11 Uhr hl. Messe, Nachmittag- 2 Uhr feierliche Vesper. Tages Kalender. Oeffextttch« «WU,t»ek«: Uut»ers1tätS»ibl1.thek N-1 Uhr Gtadtbtbllothek 2-4 Uhr
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