Dresdner Nachrichten : 27.04.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-04-27
- Sprache
- Deutsch
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- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186704272
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-04
- Tag1867-04-27
- Monat1867-04
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- Dresdner Nachrichten : 27.04.1867
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elman» i» < venyai«. «err4 >it M. I. Stroh» Itausni. «. Kirth Chemnitz. Herr leien bei Ältenkir« in Leipzig. Herr Frl.Cl. Berger m lchtel niit Frl. S. >rr E. Herrmann . Hennig in Lich- oßa potbeker F. M. u H. Lhr. Falcke, ,f. Herrn Quooß's Id. Herr Hand» dichter in Leipzig, in ?!elix, Papier» l. Büchners Sohn au vcrw.Trillliose, Herr Buchbinder» in Dresden. chungen. Ivat8vl>«r >r Versammlung See 36. ritt. vollmächtigte. rvli» ulia. d.L7.«M >s 8 Uhr »L- aLunK ung: hriftführers, 2) Abänderung ei- timmungen, 4) Gesammt-Vor- driugeutz zu erschei- lorstaud. lbeudunters ''Weltall. Be it erledigtm und ingänge. M »I» o'olook. >iing. Herein. »L- l>L«NK !lpril Abends 8 deutschen Halle, hte des Vereins, putation, Ge- affenbericht, Er- ivaltungSratheS. egen Vorzeigung tattet urü> wird geschlossen, tungsrath. italb». fre abgegangen. mnemdes Hoch zu tstage, daß die !elt. n rathe mal. mg! Gesundheit liebt, u Cigarren poröser Kohle len. Dieselben hnert, rtt RS I. u. irr. W'. e s liegt unter 9rief berett. S. Alls, ertrg.? >s wllt. ich fast 22. d. M. in >ch das gesuchte » » HV. von der och eine Harfe Mr. 117. Zwölfter Jahrg. Sonnabend, «7. «prll 1857. Erscheint: «glich früh 7 ll-r. Snsttüte »»rbru «ngenommen: bis Abends S,Sonn tags bi« Mittags 1» «brr Martenstraße 1». Unzcig in dies Blatt« Mentin« «rfalgreich« Verbreitung. Austag«: 18M) Tageblatt für Aaterhaltung uub Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor -robisch. AbemlemnK: BintrltLhrachroAM. b«i uoentgrlLlicherB«» frmng tu'« Hau«. Durch die tkvotgl Post dirtttljShrlich rr Agr. Einzelu« N»m»M» 1 Ngr. Inserake«preise:' Für de» Raum «tu« gespalten«» Z«tl«r 1 «gr. Uoter„Aiug«^ sandt" dt. Z«ü, l r Or»a «d ItMNchmii der Her»u»g«b«r: Lirpsch st Rrlchardt. — verantwortlich«! R«dart«ur: FullUS Nkllhardt« Dresden, dm 27. April. — Der Bahnhofs Inspektor, Leutnant a. D. Eugm Theodor Winkler zu Leipzig hat vom Herzoge zu Sachsen-Altcnburg das Ritterkreuz 2. Classe des Sachsen-Ernestinischen Hausordens erhalten. — Der Wiederzusammentritt der zum 29. April einbe rufmen Ständeversammlung wird, wie das Dresdn. I. ver nimmt, ohne besondere Eröffnungsfeierlichkeit erfolgen, da die bevorstehende kurze Session ebm nur als eine Fortsetzung des Mitte Februar vertagten ordentlichen Landtags zu bettachten ist. — Der Vorstand der Abtheilung des Ministeriums des Innern für Ackerbau, Gewerbe und Handel, Herr Geh. Rath vr. Weinlig, hat sich gestern nach Paris begeben, und dürste seine Anwesenheit daselbst sich auf einige Wochen erstrecken. — Gestern früh starb plötzlich der Direktor der hiesigen königl. Blindmanstalt, Herr Karl Georgi. Derselbe war 1802 geboren und stand der genannten Anstalt seit dem Jahre 1832 mit Eifer und großer Sachkenntniß vor. Viele unserer Leser werden sich seiner dankbar erinnern, wenn sie der schönen, Herz und Geist erhebenden Gedichte eingedenk sind, womit der Ver storbene seit Jahren unsere Sonntagsbeilage zierre. In allen seinen poetischen Schöpfungen waltete ein tief religiöses Gemüth, verbunden mit einer Kraft des sprachlichen Ausdruckes, die das ganze biedere Wesen des Ehrenmannes charakterisiere. Seine Brust, in welche ihm Gott die Harfe der Dichtung gestellt, hattm weltliche Fürsten mit Ordm geschmückt. Er, der biedere schlichte Mann, war nicht eitel auf diese Auszeichnung, das Bewußtsein treu erfüllter Pflicht für das Wohl der Unglück lichen, wie für das Wohl der Menschheit überhaupt, dieß Be wußtsein in der Brust, war ihm Lohn genug. — üt. Alle Diejenigen, welche für kunstgerechten Gesang und insbesondere für den Unterricht in der edlen Gesangskunst sich interessiren, werden es unserm Altmeister Friedrich Wieck (Vater und Lehrer der berühmten Künstlerinnen Clara Schumann und Marie Wieck) Dank wissen, daß derselbe in einer für heute Abend veranstalteten „musikalischen Abcndunterhaltung" (s. das Inserat) dem Publikum ein Bild von dem Wesen seiner Unter richtsmethode, sowie einen Beweis von dem ausgezeichneten Er folge derselben geben will. Das Unternehmen ist um so mehr anzuerkennen und durch warme Theilnahme zu unterstützen, als diese Aufführung zugleich einem wohlthätigen Zwecke zu dienen bestimmt ist. Der Reinertrag derselben soll dem hiesigen Pest a- lozzistift (Waisen - Erziehungsanstalt auf der Löbtauerstraßc Nr. 3) zugewendet werden, welches für die Förderung seiner wohlthätigen Zwecke solcher' außerordentlichen Zuflüsse recht dringend bedarf. — Locales. Nach den verflossenen Feiertagen hat sich gleich ein lebendiges Wochmtagsleben entwickelt, namentlich sehen wir dies in Bezug auf die Verschönerungsweisen der Außen welt. Manchem „alten Hause und gemüthlichen Seitengebäude" -uf den verschiedenen Straßen wird das Kleid frisch angeputzt, um mit dem Frühlingsanfang auch den schmutzigen Winterrock auSzuziehen. Vor vielen Häusern werden Gerüste gebaut, an denen die Maurer und Zimmerleute geschäftig wie die Corallen in krystallsarkophagencn Tiefen des Occans immer mehr und mehr sich empor arbeiten. Am Ausgange der Landhausstraße ist seit einigen Tagen jener altehrwürdige Steinvorbau am Ein gänge der Moritzallce, auf dem man bisher s Is Semiramis einen friedlichen Garten mit Veranda erblickte und in dessen Vorderfronte den Vorübergehenden noch ein eingemauerter Stein bekundete, daß er vor Zeiten dem längst verschwundenen Pir- naischen Thor angehörte, der modernen Eisenhacke der Alles ver nichtenden Zeit gefallen, und soll hier in aller Wahrheit nach des Dichters Wort „neues Leben aus den Ruinen blühen"; denn so wie vis s vis sich ein polit dsrsr mannigfaltig aus Friseur-, Cigarren- und Putzlädcn befindet, so soll auch hier dasselbe geschehen, und bereits ist die desfallsige Arbeit hinter einem Bretverschlag in Angriff genommen. Zur Verschönerung des davor liegenden freien Promenadcnplatzes ist auch das Nöthige gethan, indem neue Anpflanzungen, die freilich im Embryo stecken, bewerkstelligt worden sind. Seufzend und achselzuckend gehen allerdings die Bewohner der Grunaer- und Circusstraße dort vorüber, die fromme Hoffnung im Herzen, daß auch in ihrer Gegend bald einmal aufgeräumt werden möchte. Jndeß, Alles hat seine Zeit; Jericho fiel nicht beim ersten Posaunenschall und auf den ersten Hieb noch kein Baum. Auch ihre Physiognomiken werden sich eines Morgens erheitern, wenn ihre Straßcnrücken auSgeglättet werden. Eine fatale Kunde tönt aus dem Großen Garten herüber. Dort soll der neue Besitzer einer dasigen Par zelle dm sogenanntm „Poetcnweg" mit Barrierm verschlagen haben, so daß seit Kurzem, weil die Straße unwegsamer als je ist, die Fußgänger nur in hüpfender Gangart passiven können. Zwei Frühlingsboten haben sich aber ganz besonders eingefun den, und das sind einerseits die kohlensauren, reizendm Ersicht lich herauslächeln, andererseits aber werden die Elbufer lebendig, da die Schwimmmeister schon daran denken, ihre Badeanstalten auf dem Elbrücken wieder herzustellen, so daß sie sich bald wie der nahen werden, die „schwankenden Gestalten", über welche allzuhaarspaltende Aesthetiker mißmuthig die Nase rümpfen, weil ihnen ein von Gott so edel geschaffener Mensch ohne Vater mörder und Glacehandschuhe gerade so vorkommt, wie ein Man tel, der nicht gerollt ist. 1)v xuslibos non est ltispulsnänm, frei ins schöne Deutsch übersetzt nach Meidinger: „Die Geschmäcker sind verschieden!" — Dem hiesigen Frauenvereine sind in jüngster Zeit mehrere hübsche Legate, drei zu je 200 und eins zu 100 Tha- lern, zugefallen. — Die Einberufung der sächsischen Rekruten ist keine vor zeitige Maßregel, sondern nur der im norddeutschen Bunde ge setzlich bestehenden militärischen Anordnung gemäß erfolgt. In späteren Jahren dürfte sie sogar nach preußischer Gepflogen heit, die Rekruten schon im Januar einzuberufen, noch früher erfolgen. — Nr. Carus, als Präsident der kaiserlich Leopoldinisch- Carolinischen deutschen Academie, bittet Alle, welche sich für geographische Entdeckungen interessiren, um Unterstützung für einen höchst befähigten Afrika-Reisenden, Carl Mauch, welcher bereits seit vorigem Jahre im südlichen Afrika weilt, bis zum Januar 1867 eine sehr verdienstliche Reise von mehr als 409 deutschen Meilen gemacht hat, im vorigen März wieder nach Central-Afrika aufgebrochen ist und der thätigsten Unterstützung im höchsten Grade bedarf. — Am zweiten Feiertage stürzte ein Knabe in den Mühl graben und wurde durch den Gerbergesellen Felgenhauer ebenso aus dem Wasser vom Tode des Ertrinkens gerettet, wie derselbe Geselle seit einer Reihe von Jahren 16 Personen schon aus dem Mühlgraben gerettet hat. Verdiente dieser Mann nicht schon lange eine Prämie? — Aus dem Abschluß bedeutender Lieferungsverträge über Baumaterialien glaubt man in Dresden aus die Befestigung des Liliensteins schließen zu dürfen. chen in den Sodabuden, die wieder schalkhaft und doch sreund- — Am 19. d. M., Morgens, ist der Häusler undDrai- nirer PiSkar aus Gröditz auf dem zwischen Lauske und Kotitz führenden Fußwege mit einem von Nuß geschwärzten Gesicht todt aufgefunden worden. Aeußerc Verletzungen wurden an demselben nicht bemerkt und ist zur Zeit noch nicht mit Be stimmtheit ermittelt, auf welche Weise Piskar seinen Tod ge funden hat. — In Gruna bei Ostritz ist am 2l. d. Mts. in der vierten Morgenstunde in dem nicht massiven und unbewohn ten Gartengrundstücke des Bauergutsbesitzers Franz Elster da selbst Feuer ausgebrochen und dadurch nicht nur dieses, sondern auch die Wohngebäude des Ortswächters Bernhard Gutte, des Maurers Gottlicb Raffelt und des Hausnutznießers Johann Hirschmann zum Theil total, theils bis auf die Umfassungs mauern zerstört worden. Als Entstehungsursache wird Brand stiftung vermuthet. — Am 22. Abend um 6 Uhr hat sich der 16 Jahre alte Fabrikarbeiter Wilhelm Paul in Ebersdorf in seiner Wohnung mit einem Tcrzerol, welches er sich erst kürz lich gekauft hatte, um das Schießen am Ostermorgen zu be treiben, aus eigner Unvorsichtigkeit in den Unterleib geschossen und hierbei derart verletzt, daß nach ärztlichem Ausspruche der Tod wohl unausbleiblich sein wird. — Vorgestern wurde unterhalb der GlaciSstroße eine hier m Diensten gestandene Frauensperson, die zu Anfang dieses Monats sich aus ihrem Dienst entfernt hatte, als Leichnam aus der Elbe gezogen. — — Dem Vernehmen nach ist ein seit längerer Zeit vom hiesigen k. Bezirksgerichte wegen eines bedeutenden Diebstahls steckbrieflich verfolgter Herrendiener aus Böhmen in diesen Ta gen von der k. Polizeidirection verhaftet worden. — — Gestern Morgen traten fünf preußische Soldaten ihren endlichen Heimweg nach ihrer früheren Garnison am Rhein an, die hier seit dem 3. Juli vorigen Jahres schwer verwundet leider gelegen und im hiesigen Gamisonlazareth untergebracht waren. Nachdem sie noch vom internationalen Verein mit Geld beschenkt waren, fuhren sie um halb 7 Uhr auf der Leipziger Eisenbahn vorläufig bis Magdeburg. Sie hatten meist Schenkel- fracturen erlitten und waren wenigstens so weit wieder herge stellt, daß sie die Reise antrcten konnten. Nunmehr liegen noch 16 Schwerverwundete im hiesigen GarnisonSlazareth, die eben falls seit Königgrätz hier sind und von denen Keiner bis jetzt im Stande war, auszugehen. Erst gestern wurden Zwei ein mal fähig, herauszukommcn. Die Aermsten haben alle ein trau riges Jahr verlebt. Manche sind noch sehr schwer verwundet und soll an dem Einen, wie wir hören, sogar noch eine Ampu tation vollzogen werden. — Mit Rücksicht auf den am 29. April wieder zusam mentretenden Landtag mag bemerkt sein, daß Nachbestellungen auf die Landtagsmittheilunzen von den Postämtern angenom men werden. — i — In dem nach unserer gestrigen Mittheilung an der Prießnitz ausgefundenen Erhängten soll ein Eisenbahnarbeiter von hier erkannt worden sein. — — Am Donnerstag Nachts gegen 11 Uhr wurde über Dresden eine seltene, merkwürdige Himmelserscheinung gesehen, die in der Gegend nach Loschwitz hin verschwand. Es war dies ein sehr schön glänzender, hellgrüner Körper in ovaler Form. Hoffentlich werden unsere Asttonomen uns bald nähere Auskunft darüber gebm können. Der Himmel war zur genannten Zeit glänzend gestirnt. — Der durch seine populären Vorträge bekannte Restau rateur Würkert im Hotel de Saxe in Leipzig ist von der frei religiösen Gemeinde in Hanau zum Prediger gewählt worden und wird Leipzig noch währmd des Sommers verlassen. Be- kannntlich war Würkert früher Geistlicher in Zschopau. — — Für die wenigen Tage bis zum 1. Mai sollen noch circa 1500 bereits angesagte böhmische Auswanderer nach Amercka hier durchpassiren. Man ersieht hieraus, wie erstaunlich hoch auch in diesem Jahre aus Böhmen die Auswanderung «ach Amerika ist. — — Auf der Schloßstraße, an der Ausmündung der klei nen Brüdergasse, wurde vorgestem Abend ein fremder Leinwand- Händler von der Deichsel eines in letztere eingebogenen Asche wagens so heftig berührt, daß derselbe zu Boden sank und nicht unerhebliche Verletzungen am Kopfe erlitt. — Aus Leipzig hat sich in diesen Tagen ein kaum 18 Jahre alter Mann entfernt, der in einem in Dresden zur Post gegebenen Briefe an seine Angehörigen in Leipzig erklärt hat, daß er die Absicht habe, sich das Leben zu nehmen. — — Oefsentliche Gerichtssitzung am 26. April. Der Schlossergeselle Friedrich Theodor Schlewitz, von hier ge bürtig, 38 Jahr alt, war früher als Gaswärter im städtische» Dienste angestellt und nach dieser Zeit bei mehreren Schlofser- meistern, welche von der Gasanstalt ermächtigt sind, Gasrequi siten anzufertigen, beschäftigt. In dieser Eigenschaft besaß er einen Schlüssel zu den Gaszählern der Stadt, wie jeder Schlossergeselle und Meister einen solchen habe, den seinigen habe er sich selbst gefertigt. In den Gaszählern befinden sich sogenannte Neserverohre, welche dazu bestimmt sind, die Gas leitung zu vermitteln, wenn der Gaszähler herausgenommen wird. Der Angeklagte nennt sie unnützen Kram, und oft zum Nachtheile der Konsumenten angewendet. Von Seiten der Sec- tionsaufseher wurde bemerkt, daß in einer großen Anzahl von Gaszählern solche Neserverohre fehlten. Es gelang endlich, der Thätcr habhaft zu werden und man fand bei einer vorgenom menen Aussuchung auch bei Schleinitz ein solches Rcseroerohr vor. Zur Verantwortung gezogen, gesteht Angeschuldigter die Entwendung vier solcher Reserverohre zu; er habe die Absicht gehabt, Gaszähler zu fabriciren, und sei deshalb auf die Idee gekommen, einen englischen Gaszähler aufzujuchm und abzuzeich nen; deshalb habe er mit dem ihm zugehörigen Schlüssel viele Gaszähler geöffnet und bei den vier letzten, da die Reserverohre offen dagclegcn und er sie für unnütz gehalten habe, dieselben genommen. Ursprünglich habe er daraus ein Standrohr fertigen wollen, deshalb habe er die Rohre, die aus Blei bestehen, ein- geschmolzcn, aber dann von seiner Idee abgckommcn, für 3 Thlr. 5 Ngr. verlauft. Der Werth eines solchen Rohres wird auf über l Thlr. angegeben, wogegen Angeklagter lebhaft protestirt. Staatsanwalt Held bezweifelt nach den Ergebnissen der Haupt verhandlung die Qualifikation des Verbrechens und beantragt Bestrafung wegen einfachen Diebstahls, hält aber die Taxe für legal, als von einer Behörde der Gasanstalt ausgehend. An geklagter weist in seinen Schlußworten auf die erlittene acht wöchentliche Untersuchungshaft hin und bittet, diese zu berück sichtigen. Das Urtel lautete wegen einfachen Diebstahls auf 3 Wochen Gefängnis;. — Mit sicheren Schritten geht der An geklagte der zweiten Hauptoerhandlung der Anklagebank zu; eS ist dies ein Zeichen, daß derselbe schon diesen Platz inne gehabt hat. Dem ist auch so. Friedrich August Blumenstock, aus Dresden gebürtig, von Profession Bäcker, 35 Jahre alt, ist wegen Diebstahls bereits zehnmal mit Gcfängniß, Arbeitshaus und Zuchthaus bestraft. Am 21. Februar d. I. aus der Strafanstalt Waldheim nach I) jähriger Detention entlassen, fehlte es ihm an Allem. Ohne Logis, wahrscheinlich auch von Hunger geplagt, beschult er wieder die alte Laufbahn. Er ließ sich am Abend des 28. März in das Haus des Freiberger Platzes, wo die Gastwirthschaft des Herrn Zöllner ist, einschlik- ßen, wartete drei Treppen hoch, bis der Wirth zur Ruhe ging; und Alles schlief. Dann stieg Blumenstock herunter, fand abcr zu seinem Schrecken in der ersten Etage eine Gatterthüre die Treppe versperrend; schnell entschlossen, sprang er in den Hof herunter aus einer Höhe von 7 bis 8 Ellen. Sodann gelangte er in die Hausflur und von da durch ein Fenster in die Gast stube. Er öffnete einen Schrank, fand dort in einem Kästchen Schlüssel und in einem anderen Kupfergrld, im Ganzen 2 NgvL 7 Pf. Auf dem Schränkchen will nun Blumenstock einen Boh» - Ü .
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