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Dresdner Nachrichten : 21.04.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186704210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-04
- Tag1867-04-21
- Monat1867-04
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.04.1867
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lenlhekls diese Ostrm die Schule verlaffrn, stattet während der Ostcrfeiertage ihn», jrtzt in Dresden tedenden Gründer d<l» In stitut», der durch Kranthert behindert, daö Chor in seiner jetzigen Ausbildung noch einmal in Chemnitz zu hören, auf dessen Bitte ei en Besuch ab. Zunächst wird da» kleine Chörchen morgen II. KK. HH. de», Kronprinzen und den, Prinzen Georg eine Morgenmusik bringen. Um nun aber gleichzeitig dem Wunsche vieler Dresdner, welche von der außerordentlichen Leistungfähig keit besagten Chores gehört, nachzukommen, wird das Chor in Brauns Hotel den dritten Feieilag ein Concert und Tags da rauf eine musikalische Abeiiduiiterhallung veranstalten. Nach den, Urtheil Musilverständiger, welche das Chor in Chemnitz ge hört und durch die außerordentliche Präcision, mit welcher die Knaben schwierige Musikstücke vourage», sowie durch die Kruft des Tones und richtigen Nüanciruiig, in Folge der guter, Schule seiner um das Institut hochverdienten Dirigenten, über alle Erwartungen überrascht worden sind, ist die Anhörung die ser Knaben besonders zu empfehlen und ein genußreicher Abend zu envarten. — Die Befürchtung, das; die in den letztvergangenen Ta gm irn Steigen begriff, neu Elbwasser auch in Dresden noch Schaden anrichlen lönnten, ist glücklicher Weise nicht eingetreteu und die Elbe bereits seit vorgestern Abend rin Falten be griffen. — 5^- — Bon der Heftigkeit deS Sturmes der uns in dm letzt »ergangenen Tagen hier heimgesucht, diene als Beispiel, daß derselbe am 17. April Nachmittags gegen I Uhr auf der alten Elbbrücke einen leeren, mit einer Plane überzogenen Fuhr mann swagen umgeworfei, hat. — Tnftcsflcsckictrte. Berlin, 19. April. Die „N. Pr. Ztg." schreibt: Die Psriser Lriginaleorrespondenlen zahlreicher Zeitungen bringen übereinstimmende Nachrichten über großartige, militärische Ruft ungen, welche in FraKreich vvrgenommen werden. Cs finden also Vorbereitungen zu einem Kriege daselbst statt. — Mehr als bisher ist die Neise des Kronprinzen nebst seiner Gemahlin nach Paris zur Industrie Ausstellung für die Milte des Mo nats Mai ins Auge gefaßt; ja selbst ein Wechsel in der Person des hiesigen französischen Botschafters wird in Verbindung mit der bevorstehenden Regelung von Paris aus als wahrscheinlich signalisirt; kurz, wie weil wir auch entfernt sein mögen, die augenblickliche Situation irgendwie in rosigem Lichte auszufassen, so liegt doch nach der Gesammtheil der Informationen, die uns zugehen, kein Grund zu der brennenden Beunruhigung der Ge inütlzer vor, wie sie eben heute durch das Wolff'sche Telegraphen- Lureau hervorgerufen wird. — Die Thronrede vermeidet es, sich über die schwebenden politischen Conflicte zu äußern,. Man ist schon um deswillen geneigt, die friedliche Lösung der Luxem burger Frage in Zweifel zu ziehen, so weit überhaupt noch von einer bloßen Luxemburgischen Frage die Rede sein kann. Frank reichs Rüstungen nehmen mit jeden. Tage größere Dimensionen an und die Rüstungen gellen Preußen. Wenn von diesem nicht unverzüglich gleiche Maßregeln getroffen werden, so erklärt sich die Unterlassung wohl nur aus dem einen und einfachen Um stande, daß Preußen schon um Vieles mehr zu einem Kriege vorbereitet ist, als Frankreich. Viele übertriebene Alarmnach richten von Paris lausen mit unter, indeß Jeder giebt zu, daß die Situation in höchstem Maße kritisch ist, so kritisch, daß schon ein wunderbarer Umschwung in den Ansichten des Tuilerien- Cabincts dazu gehören würde, um den Krieg zu Hintertreiben. In Berlin denkt man natürlich nicht daran, die preußische Be satzung aus Luxemburg herauszuziehen, einfach weil man nicht will, daß das ganze Großherzogthum an Frankreich fällt. Aus die diplomatischen Vermittelungen ist nicht zu viel Gewicht zu legen; auch die ofsiciöse Presse läßt dies jetzt durchblicken. Die Gespanntheit, um nicht zu sagen Gereiztheit, der beiden im Con- stict befindlichen Regierungen leuchtet schon aus dem einfachen Umstande hervor, daß sie bis zu dieser Stunde noch nicht in Unterhandlungen getreten sind. Die sogenannten vermittelnden Mächte, England, Rußland und Oesterreich, nehmen zu der preußisch-französischen Streitfrage keine objectivc Haltung ein. Oesterreich hat keinerlei Interesse an der Ausgleichung zu Gun sten Deutschlands, denn es ist keine deutsche Macht mehr. Eng land und Rußland werden ihren Beistand derjenigen Macht versprechen, die für sic in der orientalischen Frage Partei zu nehmen sich entschließt. So häufen sich Schwierigkeiten aus Schwierigkeiten. Preußen muß eine ganz feste Position einge nommen haben, von der sich nicht verdrängen zu lassen es un ter allen Umständen entschlossen ist; denn anderenfalls würde heute der Minister Graf v. Bismarck nicht auf Urlaub gegangen sein. Wir hören', daß er nach Pommern abgereist ist, um sich von den Strapazen der Neichstagssession zu erholen. Er wird von den Herren Savignq und v. Thile vertreten. Berlin, Sonnabend, 20. April, Vorm. Als authentisch wird heute versichert, daß alle die Stadt durchlaufenden Ge rüchte von preußischen Rüstungen rein erfunden, und daß bis jetzt preußischerl'eits keinerlei wirkliche Kriegsvorbcreitungcn ge troffen worden sind. -:Dr. I.) Paris, 18. April. Fast alle Journale soffen die preu ßische Thronrede in einem dem Frieden nicht günstigen Sinne «uf; die Rede spreche zwar vom Frieden, sage aber nicht, daß man dem Frieden Opfer bringen wolle. — Der König von Belgien ist von hier nach Berlin abgereist. — Der „K. Ztg." wirs unterm 17. April aus Paris geschrieben: Obgleich auch heute noch viel zu erzählen wäre von Rüstungen und Kricgs- »orbcreitungen, so begnüge ich mich doch blos damit, die hierauf einschlagende Thäsigkeit zu bestätigen. Die Ansichten des fran zösischen Publikums sind diesem entsprechend düster. Auf Grund von Nachrichten, die ich aus guter Quelle schöpfe, kann ich diese Ansicht nicht thesien, da nach zwei Richtungen hin im Interesse des Friedens Anstrengungen gemacht werden. Wie wenig die Franzosen den Krieg wünschen, daö wird aus ihrer Haltung und aus den Kundgebungen der öffentlichen Meinung hcrvor- gehcn, wenn man eimnat den Frieden ganz gesichert wissen wird. — Die Nachricht von der Absicht des Königs von Preußen, die Par: er Ausfüllung ZN besuchen, wird neuerdings durch Wolsf's Bureau bestätigt. Der Herzog von Gramont w>rd seinerseits dem Kaiser von Oesterreich ein eigenhändige« MnladungSschresLen Napoleon'« t>. zu überreichen haben. — An Geh. Rath von Langend«! in Berlin ist wegen deS Zustande« deS kaiserlichen Prinzen in Paris eine Anfrage gestellt worden, und soll der selbe die Meinung ausgesprochen haben, daß die Geschwüre die Wirkungen einer durch den heftigen Sturz entstandenen Knochen- eiterung sind. Von vielen ärztlichen Notabilitäten wird an der Wieder Herstellung des Pr inzen gezweiselt; höchstens, glaubt man, werde bei sehr sorgfältiger Behandlung und strenger Diät daS Leben zu erhalten sein, aber der Prinz werde sich stets vor Anstrengungen hüten müssen. Für die Fortsetzung des „persön lichen Regiments" in Frankreich sehr üble Auspicieu! Mendtlosvlins L^rntvriuitt „">t.r§". Ausgesührt im Dom zu Meißen am 19. April 1867. Nicht ohne eine gewisse Empfindsamkeit sahen Leipziger Musilseeimde und Verehrer Mendelssohns solchem im Sommer >816 nach England gehen. Man wußte, daß der Schöpfer des „Paulus" ein neues Oratorium, „Elias" vollendet und selbiges mehr zuerst in Deutschland, sondern in Birmingham aufgeführt werden sollte, was auch im August 1816 geschah. Gleichzeitig halte der Meister auch ei» Oratorium „Christels" begonnen, das aber nicht vollendet ist. Zehn Jahre vorher hatte Mendelssohns „Paulus" die musikalische Welt beschäftigt, welcher zuerst bei einem der Düsseldorfer Musilseste zu Gehör kam; jetzt mar es der „Elias". Nur vertraute Freunde des Coinponislen halten Blicke in Text und Partitur gethan und nicht ohne Spannung erwartete man die Berichte über die Ausführung in Birmingham. Sie erschienen gar bald in reicher Zahl, und ein Privat- brief meldete Folgendes: Der vom Componisten aus dem >7- bis 19. Kapitel des ersten Buches der Könige zrisammengestellte Text giebt uns als Thema die unter König Ahab über Israel verhängten Leiden. Der König treibt heidnischen Baalsdienst und Elias, der Thisbiter, spricht den Fluch über das Land, das alsbald von Dürre und Hungersnoth heimgesucht wird. „Ss wahr der Herr Gott Israels lebt, vor dem ich stehe, es soll diese Jahre weder Thau noch Regen kommen, ich sage cs denn!" Mit diesen Worten des Propheten als Recitasiv für Baßstimmen ohne Begleitung, wird das Oratorium eröffnet. Ein Instrumen talsatz, eine Fuge in l>-nm!>, von Baffen angegeben, folgt, um die Wirkungen des Fluches zu schildern, die alsbald ein Chor lebhaft weiter ausmatt. Diescr Chor im großen Styl gipfelt sich in dem Ausruf: „Hilf Gott!" den das volle Orchester mit Orgel und Posaunen begleitet, bis er in den Ausdruck demüthiger Bitte ausläust. Diese Klage und Bitte führt zu einem Duett in /t-moli für Sopran, das ein Chor von Baß-, Sopran und Tenorstimmen rcsrainartig unterbricht. Eine Tenorarie': „Wenn Ihr von Herzen mich suchet", mit Quartettbegleitung von Flöte, Klarinette und Fagott entwickelt die ganze Gewalt der Men detssohnschen Musik, die stark im Zarten und discret in der Kraft der feierlichen Erhebung ist. Ein großer Volkschor in zwei Theilen, in L-moU beginnend und in >"ur übergehend, schließt majestätisch und erhaben, indem die Verzweiflung des Volkes sich zur Hoffnung auf Gott erhebt. Der Prophet fordert die Baalpriester zum Kampfe heraus: Wer ist der stärkere Gott! Er steht triumphirend da und nimmt den Fluch zurück. Der zweite Theil des Oratoriums wird in den Situationen als schwächer, aber doch reich an einzelnem musikalischen Schönheiten bezeichnet. Die Königin Isabel reizt den König zur Verfolg ung des Elias heraus. Er flieht und der Plagen müde, bittet der Prophet Gott um den Tod. Sein Gebet wird erhört und ein Chor schildert seine Himmelfahrt. Für England, das viel religiöse Stimmung, aber wenig musikalischen Ausdruck dafür hat, war Mendelssohns Musik ein Ereigniß, das mit Begeisterung ausgenommen wurde. In Deutschland erlebte der Meister keine der Ausführungen, und als sie stattfanden, waren die Urtheile verschiedener Art, selbst in Leipzig, wo doch Mendelssohn eine so große Verehrung ge noffen. Man leugnete nicht, daß der Elias ein großartiges Werk und reich an schönen Einzelnheiten sei, und nach der ersten Anhörung wurde von kritischen Stimmen gesagt, daß er einen großen Eindruck als Ganzes, einen großartigen Totaleindruck nicht hervorbringe. Man sprach von einer gewissen Einförmig keit und Eintönigkeit, die sich durch das Ganze hindurchziehe, ein Streben, dem das zu Erfindende nicht mit frischer Spring kraft Zuströmen wolle, und selbst Gade, der das Werk inLeip- zig dirigirte, gab in der Stille zu, daß der Elias nach dem Paulus kein Fortschritt sei. Offenbar erschwerte sich Mendels sohn das Werk durch die Wahl des Gegenstandes. Es war wieder ein Oratorium, wieder ein alttestamentischer Text, die Geschichte dieses Propheten Elias bei Weitem weniger poetisch, als ;. V. die des Paulus, wo soll da Begeisterung, wo einiger maßen dramatisches Leben, wo wechselnde Gestaltung Herkommen, ausgenommen die frommer religiöser Empfindung, für die allein hier reicher Stoff gewährt wird, in deren musikalischer Dar stellung Mendelssohn freilich groß ist. In späteren Jahren und nach mehrfachen Aufführungen, namentlich bei Musilfestcn, traten die Urtheile klarer hervor, man bekannte, daß unter allen verwandten Bestrebungen der neueren Zeit der Elias einen hohen Rang einnehme. Durch Umfang und Gewichtigkeit, durch die Massen, welche dies Ora torium in Anspruch nimmt, eignete es sich besonders für Musik- feste, wo man über große Kräfte zu verfügen hatte. Herr Can- lor und Musikdirektor Hartmann in Meißen erwarb sich da her ein großes Verdienst, als er schon früher im Dom zu Mei ßen den „Elias" zur Aufführung wählte und höchst würdig am vergangenen Charsreitag daselbst wiederholte. Ein Verdienst, das um so größer ist, wenn man die unendlichen Schwierig keiten bedenkt, die er bis zu dem Augenblick zu überwinden hat, bis er am Dirigentenpult den Taktstab ergreift. Die Solo stimmen des Gesanges, die hervortretcnden Jnstrumentalisten im Orchester muß er sich von Dresden erbitten, und so war ihm solches diesmal wieder trefflich gelungen, indem die Soloparthieen durst Frau Wernicke-Bridgeman, Concertsängerin aus London, Frau Krebs-Michalcsi, sowie den Herren Mit- terwurzer, Ucko undFrcny vorn Dresdner Hoslheater ver treten waren. Die weiten, imposanten Hallen des Domes waren reich von Hörern ersM, ans welche dle einzelnen Werke» «inen sichtbaren Eindruck auSllbten So die Arie de« Obadja; „So Ihr mich von ganzem Herzen sucht", von Herrn Ucko, den wir hier als trefflichen KirchensLnger kennen lernten, zu schönster Wirkung gebracht. Sodann der Chor der BaalS- priester, die Arie des Elia«: „Ist nicht des Herrn Wort wie Feuer", die Parthie des Knaben: „Ich sehe Nichts", sodann die Arie des Eliaü: „Es ist genug!" und „O Herr! ich arbeite vergeblich", von den Chören vor Allem „Heilig, heilig". Die Aufführung war eine vorzügliche. Die Chöre gingen präciS, was um so höher anzuerkennen, da cs hier vor Allem der Chor ist, der den Kern und Grundstock des „Eliaü" bildet und nach allen Seiten hin die vielfältigste Verwendung findet. Die Paitie des „Eliaü", vom Componisten mit so Bielem und so Schwieligem bedacht, eine dankbare, aber anstrengende Partie, sie wurde von Herrn Mitterwurzer meisterhaft durchgeführt. Wir rühmen die vorzügliche Auffassung, die sich schon im ersten Reeitativ zu erkennen gab, das, um die rechte Wirkung zu thun, gegen t ie mächtigen Accorde der Blasinstrumente wie mit Flam- ncenzügcn die unheilvolle Prophezeiung verkündigt. Wie schön die Stelle, als sich Elias in tiefem Schmerz in die Wüste zu- rückzieht und sich seinen Tod herbeiwünscht: „Es ist genug! So nimm nun, Herr, meine Seele!" diese einfach schöne Cantilene mit obligatem Violonccll. Dann in lebhafterem Uebermuth: „Ich habe geeifert uni den Herrn!" — Nicht minder wohlthu- end trat der Gesang von Frau Wernicke-Bridgeman her vor, ihre Partie liegt so in den schönsten Registern ihrer Stimme, daß die Wirkung nicht ausbleiben kann. — In den Tiefen der eigentlichen Altregion ließ Frau Krebs-Michalesi besonders den schönen Klang ihrer Stimme wirken. Die geistige Herrschaft über ihre Gcsangümittel und das, was sie mit den selben erreichen soll, kam von innen und selbstständig überall heraus. — In der ersten, von Herrn Ucko gesungenen Tenor- Arie, worin der Componist bis an die Grenze des Weichen gegangen, war zu fürchten, daß der Vortragende diesem Aus druck allzusehr huldigen werde; er hauchte ihm aber männliche Kraft und Würde ein. Auf der Bühne irrt er oft, wenn es sich nur eine poetisch belebte Darstellung handelt, hier aber war nicht zu verkennen, daß er seine Partie mit Einsicht und Ver stand durchdacht hatte, er unterließ die Anstrengung, die er oft auf der Bühne anwenl e! und sich die in seinem Antlitz markirt, wobei nicht selten die Schönheit seines Tones leidet, über den er doch gebietet. Er-ließ mich von der Manier ab, den Ton oft länger anzuhalte.-l, als nöthig und zweckmäßig rst, vorzüglich das unverhiiltnißmäßige Halten auf den Schkußtönen. Besondere Anerkennung sei am Schluß dieses noch Herrn Musildireclor Hartmann gezollt, der durch solche geistliche Musik- Aufführungen am Charsreitag der guten Stadt Meißen noch einen besonderen Nimbus verleiht. Wer anders urtheilt, ist nicht mit den unendlichen Schwierigkeiten vertraut, die er hin weg zu räumen hat. Wir erkennen dieses Streben hier noch mals an, er hat für Mendelssohn, den zu früh von uns ge schiedenen Meister, abermals eine Pflicht der Pietät geübt, und hoffen wir nach dieser wohlgemeinten Kritik, daß er nicht Ur sache hat, in den Chor des Elias einzustimmen, wo es heißt: „Sein Wort brannte wie eine Fackel!" Theodor Drobisch. * Ein juristischer Beweis. Vor einigen Tagen starb in Wien der 75jährige Rechnungsbeamte Paul S. mit Hinter lassung eines großen Vermögens. Ueber die Erwerbung dieses Reichlhums weiß die „Corresp. Riedl" Folgendes zu erzählen: Der Verstorbene hatte dieses Vermögen vor 50 Jahren von einem Onkel, einem sehr frommen Manne, geerbt. Die Erb schaft hatte jedoch ihre besonderen Schwierigkeiten, denn, wie S. oft erzählte, hatte ihm sein Oheim sein Vermögen unter der Bedingung vermacht, daß er den Vollbesitz desselbm erst dann antrcten dürfe, wenn er Nachweisen könne, daß er durch Acte seiner Frömmigkeit und sein Gebet die Seele des Erblassers aus dem Fegefeuer befreit habe. Dieser Nachweis, anscheinend sehr schwierig, gelang indeß einem der damaligen Advocaten Wiens, der entdeckte, daß sich in einer hiesigen Klosterkirche ein Altar befinde, den bei seiner Errichtung eine päpstliche Bulle dadurch auszeichnete, daß sie bestimmte, jede Messe, die an dem Altar für einen Verstorbenen gelesen werde, befreit diesen von der Strafe des Fegefeuers im Jenseits. S. ließ für seinen Onkel die Messe an jenem Altar lesen und kam dadurch in den Besitz der ihm zugefallenen Erbschaft. * Hamburg. Unter einem donnerähnlichen Gekrach stürzte am 8. d. Morgens 5 Uhr in dem vor über 60 Jahren erbauten Peter Ahrens'schcn Tanzsalon das Dach und in Folge dessen die Decke des Saales ein. Wäre dies einige Stundär früher geschehen, so hätten wohl Hunderte Menschen daselbst ihren Tod unter den Trümmern gefunden. Das heutige verspricht insofern ein sehr unterhaltendes zu werden, indem neben anderen guten Kräften auch Herr Prof. 'Vozdcra mitwirkt, welcher bekanntlich in seinem Fach ausgezeichnet ist, weshalb ich hiermit Freunde gcmüthlicher Unterhaltung darauf aufmerksam mache. »k»»-, <Or»ie- u. »»»«- ro joäoi I^osretl av8«vn 8onots» btsetunitt»^ »i von 7—X nvä 3—7 vkr. bür Osme»: mvoMß von Z—7. Mttv. oaS 8«lw- »lwnä von 7—1, «on«t lvr Das Pfan-leihgeMft pon t.lpl befindet sich jetzt: Schcffelgasse "AiiHheime Krankhette« bin ich täglich früh und Nachmittags zu sprechen Nrerte'lroHe Nr. 12 IL u.vju». (früher Civilarzt in der K. S. Armee).
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