Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 28.02.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186802282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-02
- Tag1868-02-28
- Monat1868-02
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.02.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»tt feinem Dienstgemthr« rinn, Si-ralschuß, um möglich«, »ei?« in der Nähr befindlich« Rumburg« Finnnzwach« hribki» »Wf». traf aber auf ^ Hemveisi einer» Pascher k'i - j! kr! ^L« L ea 20 Schritt Lutfrrnung ungkückl'- Al» die tridru^Nufseher zur Stell« eilten, wo dieser gefallen war, fanden sie, daß die Lugel hin ter» regten Ohr eingedrungen, durch dm Kopf gegangen und seinen augenblicklichen Tod verm sacht hatte. Knau« eckte fa sert nach Georglwalde, während Kuffchka bei der Leiche blttb. Der herbeigeholt« Arzt konnte nicht» thun al» dm Tod co ya'iren. Der ebenfalls zur Stelle geholte Bürgermeist.r fand aber daß der Tod auf Rumburger Territorium erfolgt iei, weehalb die Leiche nach Rnmburg tranSpocti't und an da» dortige HoSsttal abgeliefert ward. Der Erschossene, ein ge visier Schütze au» Aloisburg bei Rumburg, ist unv.rhetra'het. Sette Sutern besitzen eine Wirtschaft mit 3 Kühen. Ec war 28 Jahr alt. aber al» Pascher berüchtigt. Kot'chka trifft k irie Schuld, da er den Gesetzen gemäß peha«ttelt und nur ein ur» alücklicher Zufall obgewaltet hat Weitere Erörtwu« gen find im Gange. Kut'chka selbst ist so'ort verletzt worvcn, um ihn der Rache der übrigm Pascher zu entziehen. — In Pulgar bei P gau stürzte am !4 d M. wäh- rend de» Mittags läuttnS, in Folge eines Lruch.s am GIv ckenstuhle, die große Glocke, welche über 7 Centn« w'egt, he» unter. — Ta» für hkule Ab-nd von den Sängern de» Lllge- meinm Dresdner Turnvereins im Oscum abzuhaltende Con- cert, da» unter Anderem auch ein gelungene» musicalisches Quodlibet dm Taucher" (Parodie in komischer Op.rnform auf die gleichnamig« Schillersche Ballade), enthalten wird, soll zum Besten e uer hilssbedü'.st'gcn Familie stattfindm. D m Un «nehmen ist im Jntereffe de» guien Zwecke» e n glücklicher 8 felg zu wünschen. — Die gestrige EinspruchSoerha« dlunz in dem Proteste zwischen Herrn Dv. Siegel und dem Redacteur der , Se«f,n- blasen", Herrn Gärtner, war öffentlich und kam die uns vom Bk'lagie.r zugegangcne gestrige Mitteilung ükec dm AuSfchluß der Oeffe» tlichke-t daher, daß demselben auf B-sra- j gm in der sittg'stra'ur d:S BezickSgerEchts aurbrückiich v.rsichsit wu de. der Klüver habe Aus chluß der Lest ntlichkest b.antragt. Soncch hätte der Kläger diesen Ai trag später wohl zw ückg - remmm. Da unser Referent nicht anweimv wer können wir nur kur; miitheilm, daß da» eiste U theii gegen H rrn Gäri- «rr, welche» auf 100 Thlr. Strafe lautete, dahin abgeändert rro-dm ist, daß die Strafe auf 30 Thlr. abgemindert wurve, wogegen von demselben noch die Nichtigkeitsbeschwerde eingelegt werdm soll. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 26. Fbrcar. Earl Eduard Thiele aus Neuhausen, 3ZJ'hc alt. ehemaliger Handmheiler, hatte im Jahre 1861 sich mit Anna Bertha Amalie gsb. Spanke au» Deuben verheiralhet. Die Ehe war eber nicht glücklich, sie trennte sich später von ihm und trug auf Ehescheidung wegen Ehebruch an, wurde aber vom Lber- appellatiorttg.r'cht bewogen, wieder zu ihrem Manns zerück zu kehren. Allein 1866 wurde sie von ihm d.S Ehebruchs be schuldigt und auf Ehescheidung abgetragen. Doch bevor die Scheidung roch erfolgt war, ging er nach Hamburg, erhielt da eine Stelle als SchiffSfcuermann auf einem Dampfschiffe und unbekümmert, ob auch die Scheidung erfolgt s.i, verherathete « sich dort am 2. Decemb.r 1866 wirk ec. Allerdings hatten die Hamburger Behörden ihn vor der Trauung befragt, ob er schon verheirath't gewesen sei; er will aber diese Frage nicht verstanden haken, weil sie in p'atrdeutcher Sprache an ihn gerichtet worden, und hatte mit Nein geantwortet; auch lej-te er einen, ungewiß ob falschen ed r echten, Heimarhschein vom Amte Drüben vor, in welchem aus Versehen unte-lassen wer- den, anzugeien, daß er verhe'rathit war. Auch war er in der Zwischenzeit wieder in seiner Heimoth gewesen, ohne sich »ach sewem Prozeß zu erkundigen. Nach solcher Sachlage wurde vom Staatsanwalt auf gesetzliche Bestrafung Thiele'S argetra gen und ungeachtet warmer Fürsprache seines Verth.idigers ihm 3 Jahre Arbeitshaus zuerkanvt. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Mor gen, den 29. o., Vormittags 9 Uhr wtter Amalie August- Eisold aus Struppen wegen Diebstahls. Vorsitzender: Ge- richttntty Gross. — Tagesordnung der 111. öffentlichen Sitzung der Zweiten Kamm«, Fr-,tag, l8. Februar 1868, Vormittags 11 Uhr. Bericht der vierten D'putation über die Petiticn der Webilinnung zu Stolberg, Wegfall einer Abgabe bei Ja- uungShandlungen bctr. ihren Bänken h«runter, »ährend di« Linke von ihren Plätzen herab -eaen die Majorität herausfordernd loldonnerte. Zu- -leich betheiligten sich di« Tribünen an dm Vretepativa« ge gen dm Präsidenten und die Majorität, di« sich in de« untern Theile de» Saal«» befand. B.i de« furchtknrm Scandal, der der ganzen Satt erfüllte, konnte man kaum die Worte »er- nehmen, die «»«gestoßen wurdm, und während zehn Minuten wrr der Lärm so surch'bar, daß «an fürchtete, e» werde zwi schen der Lin'en und den Zuschauern «nerielt» und dm De putaten anvern'eit« zu einem Handgemenge kommen. De» P'cepräsident. J.rome Drvid, de» sich in der Mitte seiner Majorität?-Deputaten befand und sehr bleich war, gab h erauf Bef.hl, die Tribünen zu räumen und das Gaslicht auSzu- löchen, so daß de Deputaten de» Linken, die sich noch immer auf ihren PUtzen befanden, plötzlich im Dunkeln laßen. Schon vo her hatte der P'ästtent beföhle-, daß die ganze m litärische Be'atzung des gesitzgebeetten PckasteS unter die Waffen trete, denn n cht allein die Zuhörer im Innern, sondern auch die zahlreiche Meng«-, welche sich vor dun gese?geb«"den Kö-per bckand, und die erfuhr, welche Insulte ihren Diputirt n wid:r» sah-en sei»», nahm einen droheaven Charakter an. Es kom jescch zu siinein Kampfe. Nachd m der Pränd.nt den Saal so finster gemacht httle, olS die Majori-ät -srankeeich zu ma chen wünscht, lertitßen dis Deputicten der Opposition und de Zuhörer den Saal. Die Elfteren wurde» auf der Straße mit lauten Hmrahs empfangen, wogegen, als Pinard bleichen Antlitzes nach seinem Wizen stü'z'e, um nach den Tr-ittrien zu fah'tn, einige „4 bas las clerieauxi" ertönten. Die Nach richt von dieser Scene in der Kamm r verbreitete sich wie e n Lertt'euer durch ganz Pari», und die Aufregung, die heute schor groß genug ist. wurde noch bedeutend vermehrt Heute cm zwanzigsten Jahrestage der Resolution ron 18 i8. blieb dre Ruhe ungestört, obwohl die Julrsäule mit vielen Kränzen geschmückt wurde, wobei es natürlich nicht ohne ett.ige Ver- yastunge-r abginz. ' i. I Wenn in den heutigen „DreLdncr Nachrichten ' mitgethcilt wird, daß die Einspruchs Verhandlung in mer» em Prozeffe gegen die Redcction der „Seifenblasen" unter Ausschluß der OefferUlichkeit verhandelt werde, lo ist die» einfach un- wahr. Weder ich noch mein Anwalt (ich selbst bin seit meh reren Tagen krank) hoben darauf eingetragen. Die Motive zu dieser Unwahrheit laste ich dahingestellt. Dresden, 27. Februar 1868. Ado. Siegel. Tazesgefchfchte. München, Mittwoch, 26 Februar, Abend». Nach einem Telegramm aus Nizza vom heurigen Nachmittage hat König Lubflig 1. heute früh die Sterbesacramente mit einem vom Papste eigens übersandten Segen empfangen. (Dr. I.) Paris, L4. Februar. Dis Sitzung des gesrtzgibenden Körpers war heute ohne besondere» Jntereffe, einige liberale Lmrndkmen!» wurden verworfen und dann die Dikcussicn auf Montag vertagt. In diesem Augenblicke rerlanglc Hcvrn das Wort und bestieg die Rednertribüne, um da- Unheil, welches in der Nffaire Kerveguen ge'ällt worden ist. Er begann mit den Worten: „Wir sind insultrt worden —In diesem Augenblicke erhebt sich ree Liceprändent (Schneider ist bekarrrt- lich krank) mit den Wcrlen: „Tie Sitzung ist a-ffgehobeu." Dieses Arfftrerea «regte einen g-äßlichrn Simm. Man konnte glauben, es sei eine Revolution auLgebrcchei', und die Jllusio.r war um so größer, als hcuke gerade der verhängnißvolle 24. Felr^ar ist. Bei den vettv'Anrn Worte- des Präsidenten «hob sich die Majorität w'e cm' e>'n Servil u»d stieg von Königliches »Hoftheakei'. Großes Concert zum Bist.n de» Unter-ckitzÄvstSsond» für die Wiliwen u:d Waisen d.r K. M'>sikaliscken Kapell'. Weih^achtS-Oratorium. E.strr bis dritter Thcil vcn Se''. Bach. — Mathias ClauduS, der scgman.tte .Wrndk- kecker Bote" that eiast den AuSspuch: .Alle Kunst nahm ihren Au-gang vom Altar!' — Läßt sich dieß vor den bildenden Künsten: Archittctur, Nculpiur und Mrlerei behaup ten, so kann dicß auch bei d r Poesie und der Musik nachgc« wiesen werden denn sie haben sich bei ollm Vö.krn zuerst d m Cullu» eines Hähern WestnS zugeweadet. Wie V el S und Schö'kS nun auch in dec katholichen Kirche durch Pa!ä str-na und A-dere hrrvorgebracht wurde, so hat doch dis geist liche Masik der evangelischen Küche durch die Reformation und ihre Cons quenzen einen so großen Aufschwung durch die Be- hardlurg der S.imnun in der Polyphonie gewonnen, daß von da an erst die reiche Entwickelung der geistlichen, wie profanen Musik zu datiren ist. WelO grcß n Antheil, welchen maßge benden Einfluß vaaer die Heroen Händel und Sebastian Bach h ttten, leh t un» ja die Musikgeschichte. Wir wollen aber her doch darau' Hinweisen, welche verschiedene Bedeutung di« kirchl che Musik für Katholiken, so wie für Pri-tusta-tten hat und woraus dies« Verschiedenheit hervorgrgangen ist. In der katholischen Kirche greift eie Musik unmittelbar in den Cultus ein, j«, der ga^ze Ritus der großen Messe besteht aus derselben. Er ist em Opfer, das in äußern Zei chen und Cermonieen sich den Sinnen darstellt und die Musik gilt hier als Mittel für das co-ttcmplative, beschauliche Sich in sich selbst zarückziehen. Die G.mernde selbst nimmt nicht urmiitelbar Therl an der gottesdienstlichen Handlung, es w rd ihr in entsprechenden G.sängen da« Ve siändniß derselben vor gesungen. Daher die bedeutende Stellung, wttche die Musik in der katholischen Kirche ernnimmi und ihre Berechtigung da'ür. Die p-otestar ttsche Kirche hat d«n Choral und führt die Kirchenmusik nicht vor der Gemeinde aus, sondern zieht die letztere in die Kirchenmusik hinei.r, indem sie ihr dieselbe zur religiösen Erbauung, zur Anregung für die Andscht bietet. Und dafür hat die Gemeinde, welche während der Predigt betracht-nd, zuhörend verweilt, e.n Bedürfniß, eben so sehr, daß sie ollis Tief« und Wahie in der K rchenmusik sich onzu- kignen vermag ganz abgesehen davon, welcher Confeision eL er.t'piurgea fei. Duher bei uns da- Wohlgefallen an den Gesängen bei der Kirchen: eines Pttästrma, der als wahrhaft frommer Mann selbige aus den T esen seiner Seele dichtete, und wie derum cud der b.geisterungSvollen Anregung durch das An- hsren dec Werke eines Bach, der die Schrift auSlegt wie ern goitbegeisterler Prophet. Sodann an den Chören eine» Hän del, ter ur.e>reicht in der Anwendung geringer Mittel, in ge lehrten Comb.,>ationen, Feuer und Tiefe, so wie ia der Ver einigung tr.fferden Ausdruckes und richtiger Deklamation, >ür uns u-.d spätere Zeit n als gültiges Must r dafteht. Das u»s vorgestern zu Gehör gebrachte Weihnacht»- Oratorium wurde von Boch >m Jahre 17Z4 compoairt, wo er stioeü AlttrS fünfzig Jahre zahlte. ES besteht au» sechs Therlen, von demn wir dre ersten drei Theile verncm men haben. Sie behandeln die Geburt Christ, ncch dem Evangelisten LucaS, Cap. 2. L. 1—20 in der von Bach be kannten dramatischen Form, indem er gewähr'lich mit elmm Chor oder Jnstrumentalsatze (2. Thrck ein Pastorale) a» hebt, hterauf die Erzählung dt« Evangelisten wöttl ch folgen laß», daran ei'e Rcfltklion oder Betrachtung in einer Arie ud.r Duett knüpft und die Gerne nde durch die vielfach eingeschobe- nev Cho:äle dabtt bethe'.ligt. in welchen sie an verschie:rnen Stellen ihre Empfindungen ousdrücken soll. Hrerourch gestal tet sich daS Werk zu einem musikuli chen Drava oder zum Ota or un. Reich und groß sind die HülsLm ttel, die ihm hier zu Gebote stthen und der genaue Fleiß, der sinnvolle 8n.st, die ächte ReUgicsität, d'-ü Voimaleu rcü Geca.'ckmö in tiefer,'gründlicher Kunst, v-'rleihe» sei,?,, Werken ein acht deutsches Gep'äze. Sie erinnern an jene gv.hischeu Dome, die nicht »ihr gebaut werden und an denen d'e coiofftte Idee de« Meister» dt» in'« -leinst« «tt treu« Sorgfalt auSaefÜdrt ist Den Domen, wo di« Logen, Verzierungen und zahllosen F'guren all« in «irem wunderbaren Einklang zu einaud« stehe», deren Anblick den Beobachter zwar anfä»gvch vmwir- ren kann, aber bet längerem An schauen immer mehr mtt dr» Ahnung rin« «Haber n Harmonie erfüllen wird. Da« Weihnachtk-Oratorium ist nun zwar «eist au« ar- derea Compofitioaen Bach» entstanden und stnd von ihm frühere Arbeiten dazu benutzt worden. Wir halten e» nicht nur für überflüssig, sondern auch für nachth'ilig, die» haarscharf naä- weisen zu wollen, weil dem Uarerstand ein« willkommene B - legenheir geboten würde, Capitel darau» zu schlagen. E» genüg», die Bemerkung, daß Händel oft Gleiche» gethm, ebenso Mozmt der sich mehr zur Opernmusik berufen fühlt« und einst bei Bestellung einer Kirche« musik är ßerts: ,Wa« Gute» darin ist, werde ich m>r schon für meine Opern d.rau» wied«r holtn!" Darum «vollen wie die Emhest ce« Idee, die groß artige Durchsüh«ung und die unantastbare Fiömmigkeir in diesem Oratorium gelten lasten, indem unr dem großen Bach d e Worte «ine» anderen von ihm eomponirten T xieS nich- rufeir, Vesten 'Musik sich im vierten Theile diese» Wirke! be findet. D:e Worte lauten: Auf «»einen Flügel» Idee- ttlei'angs) sollst Tu schweben, 'Ans meinen Fnligen steigest Tn Ten Llernen wie rin Ad.'rr zu. Die Chöre waren von vortreiflicher Wirkung und zeugen von eurem der Sache würdigen Einst beim Einstudiren derselUn. Die frischen, klang,eichen Stimmen pcckien mit Energie und Sicherheit auch unbequeme und hochgelegene Stellen an, so daß in düsem fröhlichen WeihnachtS Oratorium der frische Geist sich nirgends vermissen ließ. Eine schwierige und gkwiffermaßen undankbare Parthie ist dem Eoar-gelisten zugesallen, der, al» Erzähler der Handlung, leicht ermüdend wirken kann, da ihn nur w-'nig lyrische Momente dafür entschädigen. Um so mehr ist eS anzucrkennen, daß Herr Schild sich nicht nur streng m den Grenzen deS OratorrcnstylS hielt, sondern auch geschickt und mit DiScretiou die ihm gebotene Gelegenheit zu benutzen wußte, seine klangvolle und vollkommen ausreichende Stimme durch richtige D-clamntiou und beste B>«werthung in das-günstigste Licht zu st.Ücn. Dussttbü gilt von Frau Kresis-Michalesi, welche mtt b.Iuunrem Bersiänduiß w>ü mit Innigkeit »ie ihr zugesallene, reicher brachte Ältparthtt ausführte. Auch Herrn ErchdergtrS Baßparthie sei dankend erwähnt, so wie auch der Frau Otto- Alosleben gedacht sei, deren Aussprache der Worte auch eine deutliche und verständige war. Noch wollen wir die Alt-Arie erwähnen, in welcher Herr Conc rtineistcr Schubert da- Vio.ia- Solo in dem classischen Slyle vortrug, den das Oratorium verlangt. Ettnner» ab r besonders noch an den Choral: ,,Wr singen dir in deinem Heer' am Schluffe des zweiten Theile», der durch die eingelegten Zwischenspiele, welche dem Pastorale entnommen sind, einen tiespoetischen Eurdruck auf die Versirmm- lu> g machte. Zum Schluß hatte man dm An'angSchor deS dritten TheileS wiederholt, um mit einem schwungvollen Chor zu enden, der die christliche Fröhlichkeit rn sich trägt, mit welcher der erste Chor dc» Oratoriums beginnt und da» Ganze charakterisitt. Hieran schloß sich die ewig jung«, von Geist und Origina lität sprudelnde Sinfonie von Franz Schubert, die schon ost besprochen und in diesem Winter schon gehört, auch diesmal in der stärker» Besetzung und dem großen Lokale ihre zündende Kruft bei tadelloser Ausführung bewährte. Dafür sei der Dt» rcction dieses ConcerteS Dank gesagt und der umsichtigen Leitung de- Herrn Kapellmeister Krebs die schuldige Anerkennung gezollt. Hieran möchte ich aber ncch ein Wart de» Ernste« und der Mahnung rechen. Man b.müht sich le>der nicht allzulehc, die Kirchenmusik iir unseren «oangelr'chen Kirchen zu «holten 0'er auSzubaum mit wenigen Äusnahmen nnr in K rch-n, wo von alter Zeit her die Kirchenmusik gebräuchlich, ringesührt ooer gestiftet war. Oratorien, z B. wie da» besprochene. od«r wie die Passionsmusik von Bach, welche 1729 in der Thoma»« kirche zu Lttpziz zum eisten Male sm Charfreitag und da « ia-.mer w eder zur Erbauung dr» Gemeinde aufgeführt wUi?l, sind fast aus unserem RituS una somit au» rer Kirche ver schwunden. Selbige waren aber mit den hier unv da roch gebräuchlichen Reiponsorien ein würdiges Andenken an dm alten Chor, wodurch der Gottesdienst ernen belebenden Zu'am» menhang in u« d mtt der Gemeinde hatte. Daher müssen w r mtt Bebauen, die Erfahrung machen, daß diese Art Mrfit, um zur Darstellung uns Erbauung für den Zuhörer zu ge langen, sich eine Freistätte in Gesangvereinen und Coacertsa.«« hat suchen muffen, so zu sagen: um die Mauern der Arche herumgehcnd, weil sie viese Freistätte wohl dort, aber « icht hier m,hr hat finten iö-mcn. Wce gern und mit welch-r Andacht man aber diese Art Musik hört unv eultioirt, be weisen rhecks die Zuhörer, w e di« zahlreich uctiven Mitglieder in dergleichen Ge angverelnen Dese Erscheinung ist ein Wc-ck für die Kirche in unserer Zeit, diesen halb vergessenen Tq.-ue deS RituS mehr Pflege zuzuweadsn. Theodor Drobisch. * AuS Rom wi.d der „Voss. Ztg" geschrieben: Mr war vergönnt, das Manuskript ru» der Feder eine» berühmt.«, jetzt außerhalb Roms lebenden Italien«» zu durchblättern, welche» über die Evtsitrlichnrrg de» hohen wie de» niederer römischen Cleru» «mrkwürd-ge Thalsachen liefert. Als im Jahre 1849 die übe flüssigen Glrcken von dem Campanili der Klöster für den Kanoaevguß herabgenammen werden, war drr Verfasser Mitglied einer Csmmijsion, die da» Innere dieser Institute etwas näher zu untersuchen hatte. Sie fand un>er Anderem, daß in jeder Mönchs- wie Nonnenclausur eine Tor tour, in den letzteren aber auch ein Begräsnißott für neug - borne Kinder war. Die Publikation dieser Nachrichten w.rs Aussehen erregen. * Otto Lehseld, großherzig!. Hofschauspielee zu Wei mar, empfing bei fettem Gast p el in Meiningen elger.hä >-g vom Hcrzog daselbst die große golcene Meda.lle für Kunst und Mssenschüf» an, Bande d?L Hausorvens. Herr Lehsela >st !^° kanntlich Ett'.r d.r ersten Helten- u- o Cha'.acterspieler dec deutschen Bühne, wozu ihn F-gur, Or^n und geistige Au> jaffung seiner Nolltti da» A recht vrrleihen.^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder