Dresdner Nachrichten : 28.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186808282
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-28
- Monat1868-08
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- Dresdner Nachrichten : 28.08.1868
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Nr. 241. Dreizehnter Jam. Erscheint: LLgltch früh 7 Uhr. Inserate «erden angenommen: üi« B brnd« »i,Sonn rag» üt« Mittag» lL Uhr: Martenstraße 1i. pkazetg. in dies Blatt« sjndrn eine erfolgreich« Verbreitung. Luflag«: LS,ao«» Sremplar«. Freilag.' dm 28. Augilst 1868' Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobifch. Abonneme«k: vierteljährlich 2t)Rgr bet uueiXgeldlicher vr». serung in'« Hau» Durch die tiLntgl Pos' vierleljährl. 22>,»Vgr üinjelne Nummer» 1 Ngr. ' Auseratenprnse: ' ftür den Raum ein«! gesvalteneu Zeil«: l. Rgr. Unter „Sing»- saudt" die Zeit, 2 Ngr. Druck und Sigenthum b«r Herausgeber: Likpslh sl Reichllrdt. — Verantwortlicher Redactrur: Jullui Vlelchardt. Dresden, den 28. August. — Bei der KirchenoorstandSwahl in d.'r Friedrichstädter Parochie sind 223 Stimmzettel abgegeben worden. Gewählt wurden: I) Töpfermeister Hörisch (m»tI65St); 2;Medicinal- astesior Nr. Fiedler (133); 3-BezirksgerichtSaffcssor Jahn (032); Apotheker Or. Rothe -130); b) Strumpfwirkermstr. Brückner (127); 8) Seminardircctor Kockel (119 ; 7- Jnstitutsvircetor Keller (lll); 8) Apotheker Liebe (107 ; 9 Mathemalikus M-dewisch (103); 10) Seifensiedermslr. Patzig (102 ; 11 Hut- machermstr. Lehmann (97) und 12) Braumeister Nrabandt 93). — Einer Berichtigung deö Dreüd. Journ. zufolge, dem wir die vorstehenden, wle auch die gestrigen Angaben über die Kir chen oorstandswahlcn entnommen, beträgt die Zahl der ,,in Ord nung befu >derien" Siimmzettel aus dem anncnparochialen Stadtwahlbezirkc 57-1 und aus dem betreffenden landgemeind lichen Wahlbezirke 32.*) — Am vergangenen Montag, früh, unlcinahm der „Ver ein Gewerblrcibmder Dresdens" eine Excursion nach Freiberg. Da» ausgestellte Programm war chr fast zu reichhaltiges, und begann mit Besichtigung der Etablissements von Muldenhütte, welche fast zwei Stunden in Anspruch nahm und die, von den Herrn Beamten in dankenswerthester Weise geleitet, den Theil- nehmern die Gewinnung der Metalle, namentlich des Silbers, in den verschiedenartigsten Prozeduren zeigte. Trotz der ge troffenen Vorbereitungen mußte leider von einem Besuche der Grube Himmelfahrt abgesehen werden. Dagegen boten die Goldspinnerei der Herren Thiele und Steinen, die Portefeuille- Fabrik des Herrn Schlegel, und die mechanische Flachsspinnerei des Herrn Hirt theilS durch Fabrikation der betr. Artikel, theils durch veranstaltete Ausstellungen den Excursioncrn Gelegenheit, ihr Wissen in mannichsacher Weise -u bereichern und dem üuge so vieles noch nie Gesehene zu bieten ; weshalb auch Alle noch lange der betr. Herren Fabrikbesitzer dankbar gedenken werden. Auch das AlterthumS Museum, in welchem die Führung der Vorstand desselben, Herr Buchdruckereibesitzer Verlach freund- lichst übernommen, und der Dom blieben nicht unb^ucht. Der Gewerbeverein zu Freiberg empfing die Gäste durch seinen Vorsitzenden, Herrn Professor Junge, und eine Deputation, welche Alle bemüht waren, dm Dresdnern den Aufenthalt in Freiberg so angenehm und nützlich wie möglich zu machen, und welche erst Abends am Bahnhofe sich von den Scheidenden trennten, nachdem letztere wiederholt ihrem Danke Ausdruck gegeben. — Das Mittag» bei Herrn Restaurateur Nupprecht eingenommene Mahl machte dem Wirthe alle Ehre, so daß die Theilnehmer in jeder Weise befriedigt sich der Excursion nach Krerbcrg erinnern werden. — Im Jnscratentheile unserer heutigen Nummer wird von der Fi'ma Johann Carl Serbe hier zur Zeichnung der in Berlin zu gründend.« Commandit- Gesellschaft aus Acticn der Brauerei Friedrichshain eingeladen. DaL Unternehmen beruht nach rationeller Begutachtung vor kompetenter Seite aus soli dester Basis und ver pricht ein durchaus rentables zu werden. Abgesehen daaon, daß vom Tage der Ucbernahme a« bereits ein ansehnlicher G.-schc-ftSbetrstb für Rechnung der GesclOchaft besteht, irgend welcher ZinSoerlust sonach gar nicht in Frage kommt, sind die Lage der Brcuerei und des dazu gehörigen, circa 11 Morgen umfcssendcn Areals in unmittelbarer Nähe Berlins, die Einrichtung der gelammten Räumlichkeiten und Maschinen auf Grund aller bewährten Principien der Neuzeit durch dm Brauereitechniker und bisherigen Besitzer Herrn H. LippS, die Lage des Ortes, die schon jetzt sich auLsprechende Beliebtheit des BiercS ganz geeignet, die besten Erwartungen zu rechtseitigen und an einem günstigen Erfolge deS ganzen Unternehmens ist wohl kaum zu zweifeln — Vorgestern Nachmittag verunglückte der Handarbeiter Heger von hier im Hosbir-Hose auf der Stallstraße dadurch, daß ihm beim Vorübcrgehen an einem dortigen Neubau ein hölzerner Riegel ven der auf demselben befindlichen Rüstung auf dm Kopf fiel und ihn dadurch nicht unerheblich verwun dete. Man brachte den Mann mittelst Siechkorbs in das Krankenhaus. — — Wir erfahren, daß der Schulknabe, dessen Entweichen auS der elterlichen Wohnung wie vor mehreren Tagen gemel det, hier wieder bei den Seinigm eingetroffm ist. — — Der beliebte Komiker des Wallnertheaters zu Berlin, Herr Schulz, hat sich mehrere Tage hier aufgehaltm. Ob sich an diesen Aufenthalt ein Gastspiel anschließen wird, scheint noch nicht festzustehen, doch geht dem Künstler ein vorzüglicher *) Dem Tre-dner Journah welches die Wegeassung derQuellcn- anoabc seiner Original N «chricht, n rügt, zur Verständigung, das, a b - sichtlich die Quellenangabe n icht unterbleibt, wie cs in beiden Fällen blos ein Versehen des Setze s war. Es passtet dies versehen, zu unserem Tröste, auch vielen anderen Zeitungen, welch' unsere Ott- arnal'Kachiichte» sehr oft ohne Qu i enangabe reproducircn. Wir finden dies auch nicht in der Ordnung, haben aber in der Freude da rüber, dak unsere Sachen grs illcn, nie d.ran gedacht, rügend dagegen einzuschieitcn. Red. d. Dreed Nachr. k Nus voraus. Herr Schulz ist übrigens ebenso wie sein College s vom Friedrich-Wilhelinstädtuchen Theater in Berlin, Herr Au gust Neumunn, ein geborener Dresdener. Beide Dresdener haben den Berlinern schon manch heitere Stunde bereitet. — Von einem hiesigen Bürger wurde vorgestern Nach mittag im Blascwitzer Holze ein Mann in ziemlich bewußtlosem Zustande angetroffen, der, wie sofort erkennbar, einen Selbst mordversuch in der Weise an sich verübt hatte, daß er sich in die Pulsadern beider Arme geschnitten hatte. Er gab sich für einen MusikuS aus Nadeburg aus und wurde in das Stadt- krankcnhaus gebracht. — — Das demokratische Wochenblatt in Leipzig, welches die Tapferkeit deS Herzogs von Coburg in der Schlacht von Lan gensalza angezweiselt hatte, sollte deshalb einen Preßprozeß be stehen. Der Nedacteur war auch schon zur Vernehmung auf das Bezirksgericht geladm, allein am Tage zuvor wurde die Vorladung zurückgenommen. Da der Redaction aus allen Thcilcn Deutschlands eine Fülle des kostbarsten Materials zu gesendet worden war, welches dem Rufe der Tapferkeit des Herzogs nicht grade hinderlich gewesen wäre, so bedauert die Redaction aufrichtig, dasselbe nicht in einer öffentlichen Gerichts sitzung verwcrthen zu können, da wahrscheinlich nichts aus dem Prozeße werden wird — Seit Aufhebung deS Concordats in Oestreich mehren sich die Uebertritte katholischer Geistlicher zur protestantischen Religion. Einem Olmützer Blatte entnehmen wir die Notiz, daß auch der Kleriker Dukat, Professor am Kremsierer Plan sten Gymnasium ausgetreten und Protestant geworden ist. Der gestern erwähnte Pater Clemens war Frarziskanec-OrdenLprie- ster und gehörte dem Ordensconvent bei Maria Schnee in Prag an. — Laut Ausschreibens des Direktoriums deS Pensions- Vereins für Wittwen und Waisen sächsischer Beamten ist die zweite Hälfte der Jahresbeiträge in der Zeit vom 1. bis 15). September an die Casse einzuzahlen. ,Bergt, das Inserat) — Wenn vor acht Tagen bei Uebigau leider wieder in einem Unteroffizier ein junges Leben der Eibe zum Opfer ge fallen ist, so erinnern wir, daß wohl alle Diejenigen, welche einmal die gemeinschaftlichen, auf Uebigauer Seite vorgenom > menen Badevcrgnügungen gesehen haben, sich des Gedankens an ein Unglück nicht erwehren konnten. Denn im Uebrigen ist dort, an der als gefährlich verschrieenen Userstrccke jedes Baden verboten Denke man sich nun 30 bis 40 Mannschaf ten, Pferde vielleicht eben so viel, versammelt, einige kühne und verwegene Leute mitten in der Elbe, dazu dieselben vereinzelt, die Anderen bunt durcheinander rufend, so möchte man Be sürchtungen hegen. Dazu kommt, daß die Strompolizei wohl jeden Badenden von unbefugter Badcstelle wcgweist, daß aber die Aufsicht dem Militär gegenüber eine ganz andere ist. — Gleiches Recht gleichen Schutz! — Die Reihe der diesjährigen größeren Concerte in Losch- w'tz wird Herr Cantor Pohle mit einem Kirchcnconcert schlie ßen. Die aussührenden Kräfte, sowie das Programm, welches nur klassisch kirchliche Musik älterer und neuerer Zeit aufweist, lassen mehr als Gewöhnliches erwarten. Der Unternehmer wird den Ertrag einem wichtigen kirchlichen Zwecke zuwsisen. — Nossen. Am 21. August lief durch die hiesige Stadt die Kunde: Nachmittags 4 Uhr werde die erste Lokomotive von Döbeln auf der ziemlich vollendeten Bahnstrecke in Nossen cin- treffen. Die ganze Stadt gerieth in freudige Aufregung und strömte, einschließlich der Seminaristen mit ihren Lehrern, an Ort und Stelle, um das wichtige Ereigniß in Augenschein zu nehmen. N ich langem Harren kommt endlich die Erseh. te, nämlich ein Jruchenfaß auf eine Lowri geladen, obendrauf ein Windofen mit Rohr, qualmend von brennenden Sügefpänen, daS Ganze zierlich geschmückt mit Fahnen und geschoben von 6 lustigen Brüdern. Mit langen Gesichtern und teilweise von ingrimmigen Gefühlen beglichen, kehrten die getäuschten Zu schauer wieder in ihr friedliches Städtchen. (§. Z — In Chemnitz ist am 23. d. M. Nachmittags in einem Geschäftslokale am Johannisplatze eine öffentlich angekündigte Auction von Goldwaaren und Uhren durch die Polizei sistirt worden, da bei der Behörde vielfach Beschwerden cingclaufcn waren, daß am Vonniltage dort erstandene Sachen sich bei näherer Untersuchung nicht als ächl, sondern nur als vergoldet erwiesen. — Beim diesmaligen Ausbagzcrn der Elbe unterhalb deS Elysiums sei wieder einmal davor gewarnt, dort in der Nähe zu baden, da gerade dort ein jäh abfallender Baggcrgraben im Grunde der Elbe viel Gefahr droht — DaS Haidekraut blüht bereits sehr schön und verspricht den Bienenzetdlcrn von Nutzen zu sein. — In keinem Jahre hat man so viel Raupen und Schmetterlinge des gemeinen Kohlweißlings gehabt, als Heuer. Es geschieht bei der zunehmenden Cultur der Felder viel zu wenig gegen da» Ungeziefer. Bekanntlich ist Nußstreuen und . Rußrvaffergießen schon sehr von Nutzen. Wie viel Ruß könn- j ton die Gärtner erhalten, wenn sie wollten! Die außerhalb der Stadt werden auch durch dies Mittel so leicht keine« Nachbar lästig fallen. — In der Ziegelei des AauergutSbesitzers Olbrich in Seifhenneredorf verunglückte am vergangenen Sonnabend der dasige Arbeiter Johann Traugott Walter. Mit seinem Bruder und andern Arbeitern beschäftigt, eine Lehmwand zu unter graben und mittelst Keilen abzutreiben, fiel dieselbe eher, als vermuthet war, und so plötzlich, daß Walter nicht rasch genug fortkommen konnte, sondern ereitt und sofort getödtet wurde. Blutend und mit zerdrücktem Kopse wurde seine Leiche unter dem mit Steinen gemischten Lehmhausen heroorgezogen. — Wesenstein. Bei uns ist jetzt eine Abtheilung Ka detten einquartirt. Dieselben sind unter Leitung ihres Füh rers, des Herrn Leutnants PreuSker, damit beschäftigt, die hiesige Gegend trigonometrisch aufzunehmen. Derartige Hebun gen fallen jedes Jahr, wie wir hören, in die beginnende Herbst zeit. Die jungen Leute scheinen den hiesigen Aufenthalt und ihre Beschäftigung, welche ihnen zugleich für ihren künftigen Beruf äußerst nützliche Kenntnisse und den Genuß einer rei zenden Natur gewährt, recht angenehm zu finden. — Man erzählte sich gestern in der Wilsdruffer Vorstadt von einem Vorfälle höchst betrübender Art, wonach ein armes, ganz unschuldiges Dienstmädchen daS Opfer des Jähzorns und Mißtrauens seines Hausgenossen geworden ist. Derselbe soll die Person dermaßen gemißhandclt haben, daß sich deren Unter bringung im Krankenhause nöthig gemacht hat. — — Unser Adreßbuch von Dresden ist auch sehr natur geschichtlich vertreten, und wenn Referent selbst auf Sette 322 als Insasse eines Zoologischen Gartens aufgeführt ist, so kann er doch nicht umhin, die übrigen Vertreter der Natur hier auf zuführen. Und daran ist Dresden reich. Straßenweise sie p» nennen, wäre eine Danaiden-Arbeit, classtficiren ist bester. „Herr, wie ist Dein Thierreich groß!"— muß man ausrufm, wenn man blos das Dresdner Adreßbuch von 1868 durchblät tert, denn an Naubthieren giebt's blos 14 Löwen, (einen Leo, was dasselbe sagen will), 17 Bären, 1 Bärwolf, 2 Bätze, 22 Füchse, 3 Reinecke und ein ganzes Rudel von 89 Wölfen und 4 Zobeln. Die Jagd ist vertreten durch 9 Hirsche. 6 Rehe, 1 Steinbock, 34 Hasen, 7 Eichhörnchen, 5 Lämmer, 1 Kalbe, 9 Böcke, 4 Ochsen, 2 Keiler (darunter hat einer den Doctor- titel), 1 Hund, 4 Gäule, 2 Schafe, 1 Sonnenkalb nebst 2 fa belhaften Einhörnern. Die Vögel relrutiren sich aus 13 Ad lern, 5 Naben, 1 Elster, 3 Eulen, 2 Nachtigallen (wovon die eine auf gut russisch . Nemanoff" heißt), 4 Finken, 3b Hähnen, 1 Goldhahn, 5 Enten, I Eatrich, 1 Täubrich. 6 Täuberten, 1 Budcr, 2 Gimpeln, 2 Pfauen, 1 Reiher, 1 Schwan, 1 Schwalbe, 1 Wachtel und 44 Stück anderen „Vögeln". Ver gessen wir dabei nicht 2 Braifische, 18 Heringe, 13 Krebse, 2 Hummeln, 5 Grillen und 1 Käfer. Da liegt Musik und Speisekarte darin. Doch nicht daS Thicrreich allein, auch die Geschlechter und lcbensmcnschlichen Stellungen sind vertreten; denn was sagen wir zu 14 Kaisern, 1 Zaar, 46 Königen, 18 Herzogen, 2 Laadgrasen, 3 Prinzen, 20 Grasen, 22 Rit tern, 4 Päpsten, 13 Bischosen, 1 Probst, 5 Pfaffen, 14 En geln, 7 Mohren, 4 „Feinden", 2 „Mördern", 1 Knecht und 16 „Mann"? — Sollten diese Alle, wie das Adreßbuch sagt, blos 1 „Dreier" und 1 „Pfennig" wcrth sein ? O nein! WaS würden da die 3 , Mönche' dazu sagen! Was aus de« noch übrigen 4 „Dingern" zu machen sei — das überlasten wir weiteren Studien in dem oben gegebenen Genre. — Oessentliche Gerichtssitzung am 27. August. Angellagt, sechs ausgezeichnete Diebstähle begangen zu haben, wird heute der Schuhmachcrgcsclle Hermann Otto Friedemann aus Cächlcithe bei Waldenburg vorgcsührt. Er ist erst 19tz Jahr alt, dürftig gekleidet, ein schwacher, schüchterner, nntthloser Mensch, dem man die Ausführung des angeschuldigtea Verbrechens nicht zutraut Auf der Wanderschaft begriffen, war er um seine Legitimation gekommen, wurde hierauf von einem gewissen Friedlich Eduard Richter, mit dem er zusammcnkam, bewogen, sich mit in die hiesige Gegend zu begeben urrd sich vonr Vetteln zu ernähren Richter erkürte nach einiger Zeit, er habe daS Betteln satt ei werde nunmehr in Häuser eindrechen, um Dieb stähle zu begehen, erzählte dem Friedemann auch von den Dieb stählen, deren er sich bisher schuldig gemacht, wie auch daß er bereits steckbrieflich verfolgt werde und forderte ihn zur Thellnahme auf, eine Aufforderung, die bei dem Letztern, der auch schon dreimal wegen Betrugs und Diebstahls bestraft worden war, geneigtes Gehör fand. So wurde denn schon in der Nacht d«S 28. Mai ein Einbruch beim Schenkwirth Frische in Steinbach versucht Durch ein kffenes Fenster stieg Richter in die Schenk- flube, raffte die dort umher liegenden Effecten, bestehend in einer Unterjrcke, Halbstiefeln, 2j Ellen Bettzeug, einer Schürze und einem dem Lehrling gehörigen Paar Gummischuhen, im Gesammtivcrthe von 7 Thlr. 5 Ngr., zusammen und langte sie dem außen lauernden Friedemann zu. Nach dessen Angabe soll nun Richter diese Sachen unterwegs an ihnen begegnend« Pa-
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