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Dresdner Nachrichten : 07.03.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186703079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-03
- Tag1867-03-07
- Monat1867-03
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.03.1867
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Zwölfter Iahrg. Donnerstag. 7. Mär, 18«7 l manche« herb« Leid. ,che schwere Sorg« a Jahre kund;j fest und gut ge borgen iterlichrr Huld. nit seinem Gegen te stet« erfreu'n! n« steilen Wegen, ge« sich noch oft erfreu'«. undschast schönste Bande »re Lebentbahn; ie dort i« bessern Lande >le Herzen nah'«, »lirt wohlbekannt «rtkvlel in h«em Wiegenfest« tick und Segen. IllK. hlößchen Bin, e'Srssen, -r. Thal«, icht übersehen, chnetelOOOTHlr. lause. — ? en wollen wir Betrügereien kön- ht rergess«! >ir weiter sprechen, immer noch, ha. — re. rc. re. >ne die« ster, mir ist'« m — r, »odl. blich gegen Hrn. tmaler >m Beschuldigun» :mit durchaus für Närz 1867. Wunderlich, Mhelmine »dertich, -sch. ilt dann mth.713. f, die Spatzerle ire, haben llel«« akgeschlafm. Lsv « v» e mein äußerst tll ge« Kind bet l erfolglos Hülfe mich Endlich an zur, und diesmal !ofort nach deren >t eine bemrrken«» a und jetzt befine sch u. gesund. Ich lig« Pflicht, der hierdurch meinen k autzusprechml »-der, welch« sich sagten überzeuge« lntnzrichnetem die st erhalten. Närz 1867. lh Bach, »rmeister. gafse SS IV. Lrscheiut: «glich früh 7 Uhr. Inserate »erden angenommen: «ieLvendSS.Eonn. tag» bi« Mittag» 1» Uhr: Martenstraße 1». M»rig. in dies Blatt« Wch«a ein» erfolgreich« Verbreitung. Unflag»: »rempl«^ Fbo«neme«1: Bterlel jährlich SV Ngr bei unentgeldlicherAe» ferung in « Hau» Durch dir König! PH vierteljährlich »^Ngr. Einzeln« Nummer» l Ngr. Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobifch. Inseratenpreise: Für den «anm Hier gespaltenen Zeile: l Ngr. Unter „Singe- landt" dir Zeile r Ngr. Wrack »nd StDiatzmv der Heranegrber: Elepsch bk Neichardt« — Verantwortlicher Rrdacteur: JutillS Vleichardt» DreSde», den 7. März. — Die nächste öffentliche Versammlung des Deutschen Protestantendereins, in welcher Herr »r. Krenfel seinen dritten Vortrag über den Apostel Paulus halten wiid, findet am Don nerstag den 7. d. M., Abends 8 Uhr, im Saale der Stadt- »rrordmten statt. — W hrend der gestrigen Sonnenfinsterniß war der Him mel mit Schmewolken leicht bedeckt, welche dann und wann lleine Flocken aus ihrer müßigen Höhe herabsendeten. Nach 8 Uhr früh wurde die Wolkendecke ein wenig dünner und er schien an einzelnen Stellen durchbrochen. Das Thermometer stieg gegen 19 Uhr auf 2-f-v R. und blieb während des grüßten Thr'leS der Verfinsterung auf dieser Höhe. Um 9 Uhr Härte sich der Himmel am nordöstlichen Ho-izonle; aber im Cüdosten lagerte beharrlich eine dicke Wolkevschicht und d'ese hinderte, de« um 9 Uhr SO Min. erfolgenden Eintritt des MondrandeS in die Sonnenscheibe zu beobachten. Gegen 9 Uhr 30 Minuten wurde die Sonnenscheibe durch den verdünnten Wolkenschleirr sichtbar und ließ sich mittelst der Mondblendung gut beobachten Der Mondrand war bereilS ein wenig auf der Sonnen cheibe vorgeschritten, und der stete Theil derselben schien keine Sonnrnslecken u enthalten. Um jll Uhr, als die größte Bedeckung statthafte, nahm die Tageshelle «in wenig ab, oder vielmehr da« Tageslicht, welches in Folge des bewölkten Him mels an und für sich schon matt hell war, erhielt einen eigen- thümlichen, grauröthlichen Schimmer. Während des ganzen Verlaust« de« Verfinsterung zeigte sich die Sonnenscheibe nie klar, sondern stets mehr oder wenig r verschleiert. Der Aus tritt de- westlichen MondrandrS aus der Sonnenscheibe, das Ende der Finsterniß, erfolgte gegen 12 Uhr 5 Min., gestattete aber keine scharfe Beobachtung; um 12 Uhr 7 Min., als die Sonnenscheibe wieder deutlicher sichtbar wurde, war der Mond rand nicht mehr auf der Sonnenscheibe zu erblicken. — Schon früher und auch in den letzten Wochen macht sich in Dresden immer mehr der traurige Umstand geltend, daß Maulkörbe, Halsbänder und Hundesteuermarken gestohlen «erden und scheinen gew ffe Diebe sich besonders auf diese aller dings nicht billigen und doch so notwendigen Requisiten «er picht zu haben E« sind Fälle vorgekommen und namentlich in den letzteren vier Wochen, wo einem Pinscher binnen Monats frist trotz Schloß und Riegel vom Halse vier Maulkörbe hin tereinander und vor wenig Tagen noch das neusilberne Hals band mit der diesjährigen Steuermark« gestohlen wurde. Letz teres ist trotz aller öffentlichen Aufforderungen nicht wieder er langt worden. Auf dies« Weise kommt ein solch' Vergnügen theuer zu stehen, umsomehr, wmn man bedenkt, daß eine neue Marke ohnedies wieder 45 Ngr. kostet. Jedenfalls wird mit dm gestohlenen Marken und Maulkörben Handel getrieben, da «an e« Niemanden verdenken kann, wenn er eine Marke, die sonst zwei Thaler kostet, für 10 oder 15 Ngr. erhält; denn der kaviller und dxr ihn begleitende Rathsbeamtete können nicht »iffen, ob der vagirende Köter rechtmäßiger Besitzer der an keinem Halse paradirendcn Marke ist, oder nicht. Das steht seinem Pudel oder Pinscher auf der Stirn geschrieben. Aber e« giebt «ine Abhilfe gegen diese frechen Diebstähle und zwar ist die- eine einfach«, halbjährige oder vierteljährige Controle, dt« entweder die Rathsbeamten selbst in ihren betreffenden Etadttheilen oder der Hauswirth ohne alle besondere Mühe bei jedem Hundebefitzer ausüben kann. Wenn dies regelmäßig ge schieht, dann können keine Wuchergeschäfte mit Hunde-Ornamon- trn und blechernen HeimathSscheinen mehr Vorkommen. — Einen ähnlichen huldvollen Beweis von Anerkennung, wie wir ihn gestern berichteten, hat auch noch rin anderes in Dresden, große Meißnergafle (in Stadt London), wohnhaftes Fräulein, Namens Louise Dähnhardt, von I. Majestät der Kö nigin Lugufie von Preußen in diesen Tagm erhalten, nämlich ebenfalls ein besonderes Dankschreiben mit einer kostbaren gol dmen Broche mit der Krone, im Weißen Felde das Johanniter- kreuz und da« verschlungene X. Das Fräulein hat in den hie- fitzen Hospitälern sich ganz besonder» dem schönen, frommen Samariterwerke gewidmet, die Kranken gepflegt, die Verwunde te« sei st mit verbinden helfen und nächtelang nach de» Tages schwerer Aufopferung Wäsche für die Soldaten auSgebeffert, ja sich so dafür inte refft, t, daß sie selbst einen Theil ihrer Habe hing,geben. Dm schönsten, süßesten Lohn trägt di« Dame wohl «ber in ihrem eigenen Herzen — Der Leipziger Earnevalszug am Montag ist mit Glanz und Reichthum an originellen und komischen Idem von pattm gegangen. Schon lange vor 11 Uhr hatten sich »ngehem, BolkSmaflen in der Gegend de» EchützenhauseS, wo mehrere der Phantasiewagen aufgefahren waren, gesammelt und ««arteten mit steigender Ungeduld da» Oeffnm de» Gitter- thürm det Schützenhause», au» denen allmälig die Bestand« «heile de« Zuge» hervorquollm und sich nach ihrer Nummer «tnrangirtm. Born hoch zu Roß drei Hanswürste, von denen 6 oder 8 den Zug begleiteten; die linke Körperhafte in gelb ! und schwarzen, die rechte in roth und weißen Sammet oder > Plüsch prächtig gelleidet, mit Narrenkappe und Pritsche, meist maskirt; sodann eine Reihe von 6 Dienstmännern, 3 berittene Engländer in grauem Sackleinen von Kopf bis zu den Füßen, ein in allerhand närrische Uniformen gekleidetes Musikcorps von 36 Mann und dann kamen die auf Rollwagen erbauten Phan tasiestücke. Den Neigen eröffnete der vierspännige Wagen der Buchbinderinnung mit 32 Personen, ein mächtiges, mit Vorlege- schlössern verschlossenes Buch tragmd und hoch darüber eine kolossale preußische Pickelhaube, die bis zum zweiten Stockwerk hinausragte; unter ihr tummelte sich das närrische Deutsch land, das solchergestalt unter Einen Hut gebracht war. Die Idee war in allen Einzelnheiten hübsch durchgeführt und machte viel Effect. — Der Wagen des Klapperkastengroßalmoseniers, umschwärmt von 12 Bettelmönchen mit unendlich weit reichen den Klingelbeuteln bewaffnet, in welche manch' Schärflein für die Armen siel. — Die FriedenSkanone des Herrn Rob. Frey- gang. ein mächtiges Geschütz, bedient von 6 Kanonieren a> s der Zeit des 7jährigen Krieges. — Ein prachtvoller Triumph wagen in Form eines Baldachins, roth mit goldenen Säulen und Leisten, etwa 12 fein gekleidete Masken im Costüm des vorigen Jahrhunderts tragend; dem Vernehmen nach war die ser höchst noble Wagen von der Tapezierer-Innung gewidmet, die sich dadurch wahrhaft ausgezeichnet hat. — Der zweirädrige Wetterwagen mit vielen witzigen Aufschriften und überragt von einem kolossalen Regenschirm, von welchem ein Dutzend Miniatur- schirmchen herabhingen; im Wagen Herr Stannebein selbst mit dem Schirmmacher und dem kutschirenden Herrn. — Der originelle Eiswagen des Oakv fraayai», gefüllt mit großen Blöcken wirk lichen Eise», überragt von einer mächtigen schneebedeckten Fichte, an und auf welcher sich ein Eisbär und ein schwarzer Bär zum größten Ergötzen der Zuschauer bewegten; die glückliche Idee war höchst geschickt in Scene gesetzt. — Ungemein originell war auch Herrn Kretschmanns Ofenwagen; in der Mitte ein weißer Kachelofen, um ihn herum 8 mobile Kanonenösen mit der Aufschrift: Wir frieren doch noch! Auch die Reiter auf den schwarz n Stoffen waren Oefen, das ganze Gespann war im höchsten Grade frappant. — Die prachtvolle Equipage einer neugriechischen StandrSperson in glänzender Tracht mit Bor- »eitern und Bedienten. — Ein türkisch« Musikcorps, 42 Mann stark. — Lin komischer ReitrrSmann. — Der Orient in seiner ganzen Pracht: 6 Staatstürken auf dem Divan schwelgend, aber kreuzfidel. — Eine Fußgruppe: Cardinal und 3 Phantasie- maSken, wobei eine zierliche Dame. — Der mächtige Nord deutsche Gosenbund mit berittenem Fahnenträger; ein durch Flaggen und leere Flaschen schön aufgeputzter Wagen, worin 16 ganz gelb gekleidete Zechbrüder in Gose schwelgten, umgeben von Schildern mit den Namen der berühmtesten Gosenstätten.— Fü«f famose Indianer zu Pferde, echte Amerikaner, äußerst charakteristerisch und malerisch in ihrer naturwahren Erscheinung. — Der grandiose Wagen der Gesellschaft „Glocke", besetzt mit 12 der allerlächerlichsten Narren mit großen drolligen Köpfen, über ihnen da« Symbol der Gesellschaft: die Glocke, die Wagen- seiten geschmückt mit einer Galerie närrischer Köpfe, da« Ganze ein zierliche« leichte« Bauwerk. — Ein Reiter, gekleidet in lauter Wein-Eliquettes, dm Trichter auf dem Kopfe, eine schnur rige Figur. — BachuS auf einem mächtigen Weinfaß reitend, eine echte Bachusfigur ganz in Tricot, umgeben von 4 oder 5 Küpern, — dem Vernehmen nach von Herrn Förtsch und Simon gestellt. — Da« Knaben-Mufikcorps, etwa 40 Knaben, und die Klappergarde, 100 kleine Knaben mit Klappern, alle zu sammen in bunte Papierschnitzeln gekleidet, mit zuckerhutähn- lichm Hüten auf dem Kopf, eine lustige Schaar, die abwechselnd trommelte, musicirte, klapperte oder sang; besonder» die ganz kleinen sahen cllerliebst aus. — Hinterher ritt auf einem llei ne» Schimmel, der »Heils rosaroth, theil» himmelblau angestrichen war, ein Offizier dieser Kiappergarde. — Der überaus prächtige Wagen hier lebender Rheinländer, ein Glanzpunkt des Zuges, sechsspännig, auf jedem Pferde ein herrlich gekleideter Repräsen tant vdrr -tantin der edelsten Rheinweinsorten: Liebfrauenmilch u. s. w. Auf dem Wagen selbst thront« am Felsen Vater Rhein, die Loreley, ein Narr mit Klappscheere, ei« Knäblein und verschiedene Minnesänger, Alle in den wunderschönsten An züge«, zusammen etwa SO Personen. — Ein russisches Gespann mit 5 Pferden, der Kutscher in schwarzem Sammet, der Herr selbst ungemein prächtig gekleidet, ein Hermelinthier neben sich. — Das Banner de» Klapperkasten», mit Eseorte zu Pferde. — Die ungeheure Kutsche des Prinzen Karneval, bi» über das zweite Stockwerk hinaufreichend; auf der höchsten Bank im Hinter grund« der Prinz und die Prinzessin, ganz in weißen Atlas ge kleidet, mit spitzen Narrenhüten auf dem Kopfe. Neben ihnen Papaaeno und Papagenea; auf den unteren 4 oder 5 Sitzreihen je 4 Narr« in den mannichfaltigsten Trachten; an und auf de« Bocke 8 bi» 12 kleine Harlekin». Da» ganze, von S präch tig geschirrten Pferden gezogene Bauwerk trug ungefähr 40 Per sonen. Gleich dahinter 4 berittene Trompeter, sodann lö Ldelß damen und Höflinge in ausgesucht prachtvollen Anzügen, ein« Gruppe, von deren Pracht man sich keine Vorstellung machen kann, wenn man sie nicht selbst gesehen kann. — 8 Jäger in grüner Livree, und 8 bis 12 Piqueurs mit den Jagdhunde» an der Leine; 4 in Sammet schön gekleidete Pagen mit Falken auf der Faust. Jäger zu Pferde, gleichfalls reich und geschmack voll kostümirt. — Der Jagdwagen mit Gestrüpp, Fichten, Fel« sen, einem Thurme und einem Fuchsbau besetzt und 6 Jäg-it dabei, Alles sehr malerisch und seinem Erfinder Ehre machend. — Der achtspännige Wagen der einer riesigen allegcß rischen Figur, in weißem Kleid und blauer Tuniea von hohem Throne majestätisch herabblickend, mit Narren zu ihren Füßen. — Drei Jdianer zu Pferde. — Die Insulaner-Riege in 5 Abtheilungen; zuerst die Herren Turnräthe in offener Kalesche, hintenauf zwei närrische Bedienten mit brennenden Pechfackeln; dann der offene Wagen mit dem Präsidenten „Haberstroh", einem alten seinen Magisterlein, dann ein Wunderdoktor zu Pferde, spaßhaft auSstaffirt, wieder in offenem Wagen die „Fraction" der Jcsulaner in närrisch m Anputz, und endlich daS Gros der Riege, ungefähr LO Mann, Alle komisch ver kleidet und mit einem Musikcorps auf einem originell auigc- schmückten Wagen. — Die „einzige öffentlich« Wasch- und Bade-Anstalt Leipzigs", ein gewöhnlicher Ladekarren mit Trauer flor dropirt. — Der reitende Herold der Künstler, der Pegasus, ein schöner Schimmel mit gefesselten Flügeln, und der sechs spännige Künstlerwagen, besetzt mit etwa 15 Künstlern in ma lerischen Trachten und nach ihrer speciellen Thätigkeit charakte» risirt, hoch oben eine schöne Dame: die Göttin der Kunst. Gleich hinterher Karrikiruag de« hiesigen Kunstwrsen«: da« Koloffalbildwerk des thronenden Zeu», fünfundzwanzig Fuß hoch, auf seiner Rechten einen zappelnden KunstgÄehr- ten (?) haltend, das Bauwerk rundum mit besiehungs vollen Wandmalereien, Versen, Abbildungen Leipziger Kunstwerke re. bedeckt. — Ein Lharlatan zu Pferde. — Ein eostümirtes Musikcorps von 30 Mann. — Ein Wagen mit Dresdner Gänsen, deren Anblick überall unauslöschliches Gelächter erregte. So einfach die Gruppe, so drastisch wirkte sie; wie man sagt, hat der Gesangverein „Glocke" sie gewidmet. — Gleichfalls ungemein komisch dann die Altweibermühle, ein Wunderwerk der Herren Goetjes, Bergmann und Comp, sinnreich erfanden, geschickt aukgeführt und allerwärts mit Jubel begrüßt. — Bier alte Weiber zu Fuße, Posaunen blasend, hinter ihnen eine alte Weiberwäscherei, die in ihren komischen Masken auch den ärgstenZHypochonder zum Lachen bringen mußten; sie wuschen in Mehl und benahmen sich dabei unendlich drollig. Auf dem Sattelpfcrde ritt ein oltks Waschweib. — König GambrinuS mit seinem Bierstaat und mit dem schönsten Eteff in großen Fässern, woraus der goldene Trank in Festbechern freigebig g. spendet ward. — Ein Markcttnderwagen mit reitender Marke tenderin. — Ein Musikcorps in türkischer Tracht. — Die Krähwinklergarde, eine hundertfältige Auswahl der Leipziger Straßenjugend mit tz. 11 an der Mütze. Dm Schluß endlich bildete der griesgrämige Aschermittwoch, in seinem Wagen mutterseelenallein sitzend. — Diese bunte Masse von etwa 7:,0 Personen, 30 Wagen und 300 Pferden, zeigte eine unendliche Mannigfaltigkeit in ihrem Aukputz und Benehmen. — V:rgangenrn Sonntag wurden von den mit den Sbend- zügen hier angekommmcn Personm mehrere Feuerscheine ge sehen. Um 9 Uhr war in Ziegenhain beim Wathschaftübefitzer Brger auf dem Oberbodea Feuer entstanden und in Folge dessen das mit Stroh gedeckte Wohnhaus total niedergebrannt. Die Begersche Familie hatte beim Feueraukbruch bereits geschlafen und in Folge der schnellen Verbreitung schleunigst flüchten, so gar 50 Thlr. Geld im Stich, lassen müssen. — Ja der zehn ten Stunde brannte in Marschwitz da« übersetzte HauL de« Schiffer« Quas nieder. Auch hier hatte das Feuer ss schnell um sich gegriffen, daß nur sehr wenig gerettet werden konnte. — In einer Wohnung auf, der Rhänitzgasse hat es in der vorvergangenen Nacht gebrannt. Das Feuer soll durch eine defecte Esse entstanden sein, aus der Nuß herausgefallen, der sich nach und nach entzündet hat. Die Bewohnerin des Logt» war in der fraglichen Nacht durch den Rauch, der sich in ihrem Zimmer verbreitet, aU die Gefthr rechtzeitig aufmerksam geworden, und hatte eilige Hilfe Herbeigerusen. Gebrannt hat rin Balken, der an der Este gelegen und der Fußbadrn. — - Wie wir au» bester Quelle wiffen, hat Herr Photo graph Krone di« gestrige Sonnenfinsterniß durch die da» PhL- nomm verschleiernden Wolken mit bestem Erfolge in acht Phasen photographisch ausgenommen. — Gestern ist der Leichnam de» Adv. vr. Schelcher, dessen plötzliches verschwinden hier «icht geringe« Aussehen ver- ursachte, im sog. Pieschener Winkel au» der Elbe gezogen und vom k. Gerichtsamt aufgehoben worden. Uhr und Ringe soll man noch an ihm vorgesundrn haben ; ob etwaig« Verletzungen an ihm entdeckt worden ooer nicht, konnten wir nicht sofort in
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