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Dresdner Nachrichten : 03.04.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186704030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-04
- Tag1867-04-03
- Monat1867-04
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.04.1867
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1 in Ui»«ch- Pt bejnee»! «M Veits« he» vsrichtshoft« >» Ab Vesttstm, VrafG dich ,» S «Amte Arbeit», zu »ertaßm hat. — Oeffentliche Sitzung de» Stadtverordneten, Mchvoch den 3. April, Nachm. 5 Uhr. Tagesordnung: ä. Vorträge der Registranden. Eingänge. 8. Borträg« der Finanz. »1«mon über 1. rin Communicat deS Stadtroths, die vrm Fraurnvereine erbetene Deposition von Wrrthpapieren der Vtadthauptcasse betr., 2. die Pos. 18, 25, 26, 27, LS, 30, 31, 32 und 43 des Voranschlags der Ausgaben de« diesjährigen Haushaltplane«, 3. verschiedene NechnungSangele- genheiten betr. O Eventuell Vorträge der Petitionsdeputation. Hum Schluß: Geheime Sitzung. Ta----eschichte. Preußen. Berlin, 2. April. Der Abschluß einer ke- ' sonderen Militärconoention zwischen Preußen und Weimar wird jetzt von der „Weim. Ztg." halbosficsill bestätigt. Weimar zahlt für erst 162 Thlr. pro Kopf seines ContingentS und mit jedem Jahre 9 Thlr. mebr, so daß erst nach sieben Jahren die Bollzohlung non 225 Thlin nnirilt; auch der Präsentst.nd bleibt zunä-hst der seitherige. Tag gen tritt Weimar fast sie . «'sammle Mililä^erwaltung an Prenßm Mit Ausnahme : Ke-urg Gotha« und Waldecks, . i kemts ftuhcr r^re Mili är- > Bervaltung an Preußen übertrugen, sind die übrigen thüru.'gi. s scheu Stamen ti ser Convention deigetrettn. Berlin. 1. April. Se. Majestät derKönig empfing und erwiederte heute die Besuche Sr. K. Hoheit des Kronprinzen von Sachsen, welcher die erfolgte Uebernahme des CommandoS des 12. CorpS der Norddeutschen Bundesarmee dem Bundes- feldhenn meldete. Ihre Majestät die Königin empfing gestern Abend dm Besuch des ErbgroßherzogS zu Sachsen-Weimar und heut« Vormittag dm des Kronprinzen von Sachsen. Die hohen Gäste haben im k. Schlöffe Wohnung genommen. Nachmittags 8 Uhr fand bei dm Majestäten aus Anlaß der Anwesenheit der hohm Gäste Tafel von einigen 30 Gedecken stttt. — Graf Bismarck begeht heute seinen Geburtstag; er ist dm 1. April 181k geboren. — Die Ernennung des Landrathe v. Wurmb zu« Polizeipräsidenten von Berlin scll nun erfolgt sein. Berlin, 1. April. Reichstag. Der Schlußsatz der , Bennigsen'schm Interpellation wegen Luxemburg lautet: „Meine Herren! Welchen Eindruck müßte eS in Deutschland machen, i «am in dem Augenblicke, wo die Nation versammelt ist, um » «ine Verfassung für Deutschland zu gründen, in dem Augen blicke, wo die Vertreter der Regierungen und die Vertreter des Belle» der preußischen Krone und der preußischen StaatSregie- > rung bl« Leitung der auswärtigen Politik de- norddeutschen Bundes übertragen wollen, wie leider schon früher in den schwachen Zeiten, Deutschlands Grenzprorinzm von Deutschland r losgerissen werden würden? Würde es nicht c'n Fleck sein, der schwer abzuwaschen wäre von der deutschen Ehre? Würde es nicht dm Stempel undeutscher Schwäche der Leitung der auswärtigen Politik ausdrücken, wenn im ersten Augenblick wo «fr wieder eine deutsche, nicht b!os eine preußische Politik haben wolle«, nicht das Aeußerste auigebotm würde, um eine solche Schwächung, um eine solche Eroberung einer solchen Provinz zu verhindern? Sie erinnern sich des patriotischen Ausspruchs, tm vor mehr-rm Jahren Se. Maj. der König von Preußen gethan hat: „Kein Dorf soll vom deutschen Boden mtt seiner Zustimmung loSgerissm werden!" Diele Worts haben einen lebhaften Widerhall gefunden in Deutschland, sie sind in dank barer Erinnerung von der deutschen Nation aufbewahrt. Jetzt, wo die Vertreter des norddeutschen Bundes um Ce. Maj den König Wilhelm hier in Berlin versammelt sind, da möge er das deutsche Volk aufrufen! Er wird in demselben keine Par teien finden, wo eS gilt, sich gegen das Ausland zu vertheidi- gm, er wird nur eine einige und entschlossene Nation finden! (Lebhafter Beifall.) Wenn es nicht gelingt, noch im Anfänge b« französischen Nation die Ueberzeugung beizubrtngm, daß sie es jetzt nicht mehr mit einem schwachen, zerrissenen, uneinigen Deutschland zu thun hat, sondern mit eine« Volke, das mit kräftigem Aufschwung sich eine Verfassung und Ansehen in Europa erringen will, dann werden wir allerdings sehr schweren Ereignissen entgegen gehen. Wir wissen eS sehr wohl, welche schweren Folgm der Krieg haben wird — gleichgiltig, wer als Sieger aus demselbm hervorgeht. Die französische und deutsche Nation, s« reich auSgeyattet wie wenige, um der Entfaltung ihrer Kräfte, dm größten Spielraum einzuräumen, können in Friede und Freundschaft nebeneinander wohnen in gegenseitiger Achtung, in Förderung gemeinsamer Interessen der Gesittung und Cul- lur Europa'«. Jeder Krieg, der zwischen d'esen beiden Nationen geführt «erden wird, wird dem Fortschritt de» Wohlstandes und der Cultur in Europa schwere Wunden schlage«. (Bravo.) Niemand ist davon mehr durchdrungen al« wir, di« Vertreter der deutschen Nation, die wir jetzt beschäftigt sind, eine Ab fassung des Frieden« für Deutschland zu Stande zu bring«. Wenn ober das Ausland uns stören will in unserem Werke, wenn e» den Umstand, daß e« noch nicht abgeschlossen ist, zu einer Abreißung ein-r Provinz benutzen will, so wird es auf ei« Ration stoßen und wie wir nicht bezweifeln, auf Regie rungen» die allen derartigen Versuchen mit der äußersten Ent schlossenheit entgegentreten. Lasse» Sie uns darüber im Reichs, tm gar keinen Zweifel lassen, daß, wie wir hier vereinigt sind, an« Parteien, das deutsche Volk einig sein wird und jede kräf- Age Politik der Regierung auf jede Gefahr hin unterstützen wird, diesen und allen später« Versuchen de« Auslandes ge- N^iderl" (Lebhafter, langandauernder Beifall von allen Berlin, Dienstag 2. April, Nachmittags s2 Uhr. Der Reichstag hat in seiner heutigen Sitzung bi» jetzt bereits den Abschnitt 8 des VerfassungSentwurss (Post- und Telegraphen« «efm) erledigt und die Artikel 45 bi» 49, welche dieser Ab schnitt umfaßt, nach der Regierungsvorlage angenommen. Der k. Preußisch« BvndeScommissar Minister Graf von Jtzmplis husch sich entschieden gegen die von dem Abg. Becker bean tragt« Aufgebung des Post- und Telegraphenmonopols aus Derselbe Minister widerspricht dm Aeußrrungen des Abg Lchraps Lber angeblich vorgekommene Verletzungen de« Brief- Geheimnisses. — Der 8t^wgauch di« Abschnitt» s'(M»rin« und Schifffahrt) und 10 (Lonsulatwesm), di« nach dem Entwurf« angenommen wur den mit einige« Modifikationen, wonach auch di« Krieglflagge schwarz-weiß.«oth sein und der Aufwand für di« Kriegsflotte und die Marin «an stalten aus dir Bundes!« fl« bestritten werden soll. Der k. preußisch« BundeSeommiffar Kriegsminister v. Roon vertheidigt eiaigm Abgeordneten der Hansestädte gegenüber die Rothwendigkeit einer starken Kriegsflotte. Abg. Duacker (Ber lin) beklagt, daß für die Flaggen nicht die bisherigen deutschen Farben bäbehalten worden seien — In der Hofloze war auch der Kronprinz von Sachsen anwesend. Apenrade, 28. März. Am ersten Tage der jetzt hier stattsindenden Controleversammlungen verweigerte der größte Thrtl der Mannschaften den Eid und einige gingen so weit, daß sie ihre dänisch« Gesinnung durch brutales Auftreten glaub ten an den Tag lcgrn zu n-üss:n Sie sind in Folg« dessen hier zur Hast gebracht worden und werden heute von Rothen krug aus weiter nach dem Süden tranSportirt werden. — Ar.» Hader Sieben wird gemeldet, daß in Hoptrup von 200 Re servisten etwa 50, in Hammelef-Ailhaderölebm von 120 nur 12 den Eid geleistet hadm sollen. Oesterreich Die „Neue freie Presse" will wissen, daß zwischen dem Cardinal Rauscher und Baron Brust eine Entente vereinbart sei, die dem jetzigen Ministerium die Stütze des hohen Cle:uS sichere, was gar nicht so unwahrscheinlich klingt. — Der Kaiser hat dem Felkmarschall-Leutnant Grafen Gondrecvurt den Rcü seines Prososen-Arrestes (wegen deS vorjährigen Kriege«) erlassen und ihm einen dreimonatlichen Urlaub in» Ausland bnvilligt — Im Laufe dieses Jahres sollen noch vier Werke zur Befestigung von Wien in Angriff genommen und vollendet werden. Luxemburg, 30. März. Es find hier zahlreiche Plakate mit „vivo b>'apvl«oo" und „vivo 1a kraace" verbreitet worden, welche zugleich zur Gewallthat gegen Preußm auffordern und daS hier garnssonirende, au« Nassauern bestehende Regiment zur Auflehnung aufzustacheln suchten. Wie man hört, hat die» den Gouverneur zu ernsten Eröffnungen gegen die großherzoglichm Behörden veranlaßt. Briefkasten. — Emma S hier. Bros nebst einer Novelle: »Das Mäd chen von Pisa' mit dem Gesuch .um strengste Beurtheilung, gefaßt aus herbste Kritik, die je im Postkasten geschrieben' :c. — Im Post- k asten schreiben wir keine Kritiken, das wäre fürchterlich, »o sollten da die Beine hin? Hier in unser», Briefkasten wird manchmal kritisirt und deshalb auch auf Verlangen Ihre für die Sonntags-Bei lage bestimmte Novelle. Alan bewundert den Thurm von Pisa, weil er nach einer Seile zu schief ist. Ihr Mädchen von Pisa aber ist an allen Ecken und Enden schies, das zeigt sich gleich auf den ersten Sei ten. Wo in aller Welt haben Sie denn die philosophisch-ästhetischen Floskeln her? Mitunter Gedanken, die jedensalls anderwätts entsprossen, sich aber in der rauhen und holperigen Worluiiihüllung auSnehmen, wie Schneeflocken in der Faust eines Grobschmieds. Ihre Bianca, erst 17 Jahre alt und Tochter eines Kerkerwürters, muß in Bologna sludirt und mit einem Professor der Weltweisheit peknippen haben, denn Seite 14 sagt sie Folgendes; »Es giebt zweierlei Schönheiten, eine er habene und eine naive, eine männliche und eine weibliche, eine rauhe und eine zarte, eine harte und eine weiche". — Das klingt ja, als wenn eine Köchin Eier sieden sollte und ehclustige junge Männer könn ten über diese Sentenz in Dusel ocrathen, denn sie hätten zu ent scheiden, ob sie eine harte vder eine weiche Schönheit hcirathen sollten. — Das Manuscripl liegt zum Abholer, bereit, aber nicht mehr Lift» tichauslraße, sondern kleine Plauenschcstrahe Rr. 2, erste Etage. — Stadtpostbries von H. A. G. Sie ehren und achten den berühmten Tenorist Nicmann, nennen es aber eine Hcidcngagc, wenn er in Berlin für viermonailiches Singen 8100 Thaler und ani Hostheater zu Dresden für vielleicht zweimonatliches Engagement die Hälfte der obigen Summe erhalte. Ten .großen Tragöden Dawijon" habe man gehen lassen, das Drama werde aus Kosten der Over überall unterdrückt. Woran liegt das? — Tie Antwort ist nicht schwer: horchen Sie aus! TaS Drama ist ein Spiegel der Wahr heit und ein Wecker deS Denkens. So Etwas liebt man nicht aller Orten und deshalb wird wahrscheinlich die Oper begünstigt, der man durchaus nicht den Vorwurf machen kann, daß sie zu viel Ideen in Umlauf setzt. — Aber deshalb keinen Groll: sreuen wir uns vielmehr über Nicmann, der, wie Sic sagen, doppelt so viel Gehalt bezieht, als ein General. Ein solcher kann auch nicht Tenor, kann nicht denTann- häujcr singen und wenn es geschehen sollte, ich — mag dieser General probe nicht beiwohnen. — A. G. E. in Z. bei K. hat O e l sl c ä e in ein Buch gemacht und bittet in peinlicher Verlegenheit um ein Mittel. — Schlemmkreid« mit Löjchpapier überdeckt und daraus eine nicht zu heiße Plättglocke gestellt. — B. oder R. ? hier. Sic wünschen, daß dem Gottesdienst mehr Beziehung aus das Leben, mehr Festlichkeit und Handlung dadurch ge- zeben werde, daß man allen wichtigen kirchlichen und politischen Feier- ichkeiten eine öffentliche Feier widme. — Thcilweise geschieht dies schon in Sachsen, nicht aber können wir uns mit Ihrer Ansicht einverstan- de» erklären, daß Wechsel der obersten Staatsbeamten, Andenken an wichtige vaterländische Ereignisse, Friedensschlüsse, entscheidende Siege gleiche Beachtung verdienten. Das Letztere am allerwenigsten, wenn eS auch anderwärts geschehen. Lesen Sie in diesem Punkte uur Müllners .Schuld', da heißt es:> Wenn der Tod den Jammer hat Still gemacht, Und die Nacht Einhüllt die verheerte Stadt, Werden Lampen angezündet, Und — Herr Gott, dich loben wir! Weint's aus haibverbranntem Tempel. Nus den Gang der Schlachten hat Gott keine Einwirkung, sie sind ihm ein Gräuel, und der Sieger, ist er denn darum immer auch im Rechte? . . — Stadtpostbrief von weiblicher Hand geschrieben, worin gegen die großen englischen Backenbärte in Lotelettform los gezogen wird. Man höre Folgendes: .Welche Hasenfüßigkeit und Schädelleere birgt sich oft hinter dem Bärenfell eine« solchen Backen bartes, wir saht erscheinen die bedeutungslosen Gesichter, wie schaal die nichtssagenden Bugen, wo ein Schnurbatt nur den Schein der Männlichkeit Herstellen soll uud eine weibliche Tracht, der Plaid, jenen Schein sogleich der Lüge straft. Welcher Natur und wessen Geifte» müssen die Frauen sein, die sich in solchen Retzen sangen lassen?' — Ein angeblicher Kenner behelligt uns mit einer Kritik über eine Ausführung im zweiten Theater und rügt, daß ein zweiter oder dritter Liebhaber bei der Stelle, wo er seinem Vater die Stärke seiner Leidenschaft schildert, die Hand aus den Rücken gelegt habe; das paffe nicht rc. — Warum denn nicht? tiefer Sinn liegt oft >« mimi schen Spiel, er schwört dem Vater, daß er liebt und legt dabei die Hand auss Kreuz. — N. N. hier. TaS am 86. März einaesendcte Inserat: Ge spräch zwischen Müller und Schulze kann keine Ausnahme finden- Die 10 Ngr. können abgeholt «erden. Elise hier. Die Annonce in Bezug aus eine Gesellschafterin hat eigentlich nur in der Form getäuscht; der Betreffende soll ein ebremsathee attercharsein. -- stmmtlicher sächsischer Osfmere, welche mitgemacht haben, finden Eie in Nummer 12 des .Kamerad* *. A» befinden sich immer noch 50 alte Herren an» dem OWerftande am Leben. Die Lebensgeschichte einzelner alter Veteranen, die als Unter- osnzierc und Gemeine damal» den Krieg mit durchaesochten, in unserem Blatte zu veröffentliche«, geht nicht, bietet zu wenig Interesse. — K Sch., Kirchschullehrer in B. bei Lausigt. Die Sach« ist erledigt und jedenfalls von Ihrer beite eine Irrung. Gerichtlich gegen uns vorzugehen, wie Eie schreiben, ist lächerlich und giebt Beweis von Ihrer totalen Unkenntniß der Gesetze. — Mehrere Hausbesitzer ermahnen uns, den Zustand der verlängerten Mathildenstraßc, links der Pillnitzerstraß«, bcionders das Ende derselben zu bettachten, welche durch große Aschenhausen begrenzt wcrda Der Brief schließt: Nehmen Sie die Sache in die Hand, daß cs anders nmd. — Eine schöne Einladung. Zur Zeit, wo die Veilchen blühen uird die erwachende Natur iu's Freie ruft, sollen wir uns auf der verlängerten Mathildenstraßc die Aschenhausen ansehen und auch noch das Ding in die Hand nehmen, ohne uns ein Paar Fausthand schuhe mitzuichicken. — Was man nicht Alles von uns begehrt. * Gewiß ist eö den Eltern derienigen Ktnver, welche zu Ostern der Schule zusührt werden sollen, nicht unlieb, wenn mir sie auf ein n Artikel der „Cornelia-Zeitschrist für häus liche Erziehung" ausme-Isam machen, welcher unter den Titel: „Wünsche der Vlement«rfchule an das Gltern- hauS von V. Wach-ömuth" trefflichen Ausschluß üb-r das giebt, was die Elementarschule in ihrer gegenwärtigen Form von den Eltern ihrer Schüler wünschen muß, wenn eine ge deihliche Wirksamkeit erzielt werden soll. Jedenfalls ersparen sich die Eltern der kleinen Elementarschüler durch das Lesen diese« Aufsatzes manchen Verdruß und ihren Kleinen manche Thräne. * Trotz aller Warnungen lassen sich noch immer Fremde, selbst den gebildeten Ständen angehörend, von den Berliner ^Bauernfängern" betrügen. Die „Sperr. Ztg." «zähltsol- genden dieser Tage dort vorgekommenm Gaunerstreich, desse« Beute ein junger Kaufmann au» Sachsen wurde, der in einem dasigm wohlrenommirten Hotel logirte. Er hatte sich das k. Museum angesehen und ging, einen Catalog in der Hand, vor den Fresken auf der Freitreppe umher. Hier gesellte sich zu ihm ein seingekleideter Herr, der ihn um die Erklärung da Herkulesbilder fragte. Im Laufe da Unkerhaltung erzählt« jener dem Sachsen, daß er aus Frankfurt a. O. sei, hier be reits Vieles gesehen habe und nun noch vor sein« bevorstehen den Rückreise nach dem Russischen Museum wolle, das durch aus srh.nswerth sein soll«. Er wisse nur nicht, wo dafsüb« best findlich, sonst könnten sie gemeinschaftlich den Weg dahin an« treten. Kurze Zeit tnrauf trat ein dritter wohlgekleideter Har an die Beschauer da Fresken Haan und bat den Frankfurt«, der eine C garre rauchte, um Feuer. Dieser hielt die Gelegen heit für günstig, dm Herrn nach dem Russischen Museum zu fragm, der darauf äußerte, daß es wohl schwerlich noch zu sehen sein werde, da der Einlaß daselbst nur auf vürha gelöste Kar ten gestattet sei ; a wisse jedoch ein Local, wo solche Karlen zu haben seien, bezeichnet« auch ein solche» in derselben Straße, tn welch« der Casthof de» Sachsen lag. Diesa ging richtig in di« Falle. In dem bezeichnet«« Locale verkehrt« ein BNet- händler, der daselbst häufig Opernhausbillete verkaufte, und die sen Umstand hatten die Schlepp« zu ihre« Vortheil ausgebeutet, denn sie fragten bei ihrem Einlrttt in da» Local dm Wkth, ob der Billethändler da sei und ob fie Billets bekommen könn ten. D« Wirth verneinte die Frage mit dem Zusatze, daß der Billethändler wohl noch kommm würde, und da« gab Veran lassung zum Verweilen in eine« Zimmer, wo zwei anscheinend ganz fremde Herren eine Partie Sechsundsechzig spielten. Einer derselben trat, nachdem ihr Spiel geendet, an dm Tisch der drei zuletzt gekommenen Gäste und machte einige Kartenkunststücke, woraus sich denn sehr bald da» bekannte „Kümmelblättchm" entwickelte. Der Sachse sah, wie ein« sein« Begleit« «in Goldstück rach dem audern verlor, und meinie, wenn « sich be» thriligte, mit Leichtigkeit zu gewinnen; « machte also einen Ver such. Allein jetzt schlug die Sache um: wenige Minuten da rauf hatte « 30 Thaler verloren. Der Wirth, der gerade zu fällig in da» Zimmer kam, verbot das Spiel und ging, da er di« Gauner erkannt, nach der Straße, um einen Schutzmann zu suchen Jene benutzten die Zwischenzeit und d« Sachs« ver lor im Umsehen nochmal» dm doppelt« Betrag. Jetzt schöpfte er Verdacht und verlangte gebieterisch die Rückgabe seine» Geldes; worauf da« ganze saubere Glicht« di« Flucht «griff, «inen Zehnthalerscheia, der noch auf dem Tische lag, zurücklassend. Hiervon mußte d« Geprellte nun noch die Zech« an dm mitt lerweile zurückgekehrten Wirth, der übrigens keinen der Sipp schaft kannte, bezahlen. * Eine erschütternd« Scene enignrte fich vor Kurze» i» Lima (Peru) während rin« Vorstcklnn» i» dortigen Theater. Man gab das Schauspiel „l.» Vamv an Oimsliu". Fräulein Dckancourt spielt« die Rolle der Marguerit« Gautiere. Wäh rend der großen Ballsceae i« dritten Aufzuge wurde sie von ein« nervösen Zuckung «griffen und ihr Blick bekam ein« finsteren und wilden Ausdruck. Sie begann verworren zu «den «ad suchte, da sie selbst di« Nähe «in« in ihr vovgebmden Katastrophe empfand, ihre Lolleginnen zu entfernen, «Äche^hr Hilfe leisten wollten, indem fie ihnen mit der äuß strengung zurief: „Rettet Euch, ich werde Euch solch Man kann sich dm Schreck d« Schauspiel« und kam» leicht vorstellen. Zwei Tage spät« starb die unglücklich« Künstlerin unter dm heftigsten Krämpfen an d« Wasserscheu. Fräulein Delaneourt war einig« Tage vorher von «in« wüthrndrn Katze grbiffrn worden, die sich auf die Bühn« ver irrt hatte. * Die „tzalberstädter Ztg." meldet, daß in vraunschweig 19 Handwerksburschen zu zwei zu Zuchthaus verurtheillen Ver brechern in'» Gefängnis» geworfen und dort drei Tag« und drei Nächte bei Wasser und Brod festgehalten wurden — weil fie ohne ihr Verschulden läng« als acht Wochen auf d« Wanda schast warm, ohne Arbeit finden zu können. Als di« «mm Schelme freigelassrn wurden, sollten p« obmein noch 20 Sgr? für Beköstigung zahlen, «»zu natürlich di« wenigsten im Stande waren. DaS ist freilich rin hübsches Stückchm RiUAaltrr i» unsrer nach Gewerbefrerheit und Freizügigkeit ringmdm Epoche, Na§ von verle scau, zu ü » Gesel rerin nen, schast fchaft Bütt gewi« fung stet« rverd üben rung straß. 1 Ei es th auf > Weg« reflec v«tr unter Bl. , tion nebst Etag im H Thlr sehr« sema P- S4d beziei G F«ni schms «der cktchen nigp« rvürd «HG dazu Adref mit 1 Rühe- «de Eis r slrod kl»« Tchld E Fu Kugel rösche.
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