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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.07.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186707027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-07
- Tag1867-07-02
- Monat1867-07
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.07.1867
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die DeSinfection) so schnell gelingen, aller Ausbreitung der Cholera Einhalt zu thun, durch die vorjährige Epidemie, trotzdem daß den angeordneten Vorschriften streng und uner- müdet nachgekommen wurde, nicht gerechtfertigt, hat sich sogar d!e Befürchtung, eS wüste dem entsprechend daS Personal der zu der Ausführung jener Verordnungen Verpflichteten eine auffallende Mortalität aufweisen, glücklicherweise als eine leere erwiesen, so muß doch der Anfrechthaltung der DeS- infection dringend daS Wort geredet werden rc." Nun, wenn der Verfasser zugiebt, eS hätten sich die stolzen Hoffnungen nicht bestätigt und dennoch der DeSinfection daS Wort redet, bloS weil dadurch eine der mächtigsten Lehren der grsammten GrsundheitSlehre, die der Reinlichkeit, zu erfreulicher Geltung und Ausführung kommt, so muß dagegen bemerkt werden, daß sich die Reinlichkeit auf billigere Weise bewerkstelligen läßt, als durch die zwangsweise DeSinfection, deren Ausführung im vorigen Jahre der Stadt Leipzig circa 50,000 Thlr. gekostet hat. Wir meinen, eS würde sicher eben so viel erreicht, wenn der Rath unserer Stadt 1) DaS Master der städtischen Leitung, auf Grund deS in der letzten FreitagSsitzung vom Stadtverordneter collegium wieder holt gefaßten Beschlusses, freigiebt und dann solche Erleich terungen schafft, daß e- jedem, auch dem minder bemittelten Hausbesitzer, möglich gemacht wird, das Master in sein Grund stück hineinleiten zu lasten, damit die allgemeine Möglichkeit gegeben ist, die Schlotten und PtffoirS in ausgiebiger und zureichender Weise auS- und nachzuspülen. 2) Wenn der Rath einen seiner früheren Pläne zur Ausführung bringt und daS Räumen der Gruben in die Hand nimmt, auf welche Weis« eS eher möglich wird, die Abtrittsgruben öfter und sorgfältiaer zu entleeren resp. zu reinigen. Entschließt sich der Rath, auf diese Wünsche einzugrhen, so wird sicher dadurch eben so viel Elend verhütet, als durch die zwangsweise DeSinfection, denn haben wir nur erst Wasser in allen Häusern, dann wird Vieles sorgfältiger rein gehalten als bisher, und überwacht der Rath das Räumen der Gruben, so wird der Hausbesitzer nicht nur eine Sorge weniger haben (da eS be kanntlich hier am Orte nur mit großen Kosten oft möglich ist, die Gruben räumen zu lasten), sondern eS werden auch bei etwaigen wiederkehrenden Seuchen die schädlich wirkenden Kothmasten schneller und sicherer entfernt werden können als bisher, wo die lieber wachung Seiten- der Behörde fehlte. — 8. Verschiedenes. * Leipzig, 1. Juli. Die „Dr. Nachr." schreiben: Glaub- Haftern Vernehmen nach hat Se. Majestät unser König beschlossen, die gewaltigen Ereignifle des vorigen JahreS auch künstlerisch dar stellen zu lasten. Die Wahl des Gegenstandes und der Situation hätte allerdings keine glücklichere sein können: es soll der gesck.cht- ! siche Moment der Erinnerung aufbrwahrt bleiben, als unser König ! mit seinem stattlichen Kriegsherr die böhmische Grenze überschritt Bekanntlich verweilte unser König, ehe er dies that, einige Minuten in stiller Betrachtung. Diesen Moment in seiner für unser Land so ergreifenden Bedeutung künstlerisch aufzufassen und darzustellen, ist der geniale Maler Scholz in Dresden, berühmt durch seine Gemälde: „ Das Gafimahl der Generale WallensteinS", beauftragt worden. ** Leipzig, L. Juli Unser Leipzig hatte zu dem gestrigen ! Sonntage seine auSflugSlufligm Bewohner fast nach allen yimmelS- ! gegenden entsendet, namentlich entführten die Früh- und MlttagS- ! züge eine bedeutende Menschenzahl nach dem fern Schikßfest feiern- i den Borna, welches jetzt durch die Bahnverbindung eines unge- ! meinen Aufschwungs sich erfreut. ! * Leipzig, 1. Juli. Unter den sächsischen Fabrikanten chemi- ! scher und pharmaceutischer Gegenstände, welche Medaillen in Paris I erhielten, ist auch Sommer u. Co. genannt; wir glauben aber, I daß eS Pommier u. Co. heißen muß s * Leipzig, 1. Juli. Ueber die Einrichtungen in dem AuS- e stellungSgebäude zu Paris zu der heutigen PreiSvertheilung schreibt i die K. Ztg.: Der Anblick diese- ungeheuren Raumes wird, wenn I er erst einmal mit den Tausenden von Menschen in allen mög- I lichen CostümeS ungefüllt ist, jedenfalls ein prachtvoller sein. Wenn 8 man durch den Haupteingang deS Palais eintritt, so befindet man ^ sich vor einer großen, herrlich decorirten Treppe, welche in eine t Art von Vorzimmer oder Salon führt, das mit Gobelins-Ta- I peten geschmückt ist. Auf der rechten und linken Seite dieses Ge» k mache-, wo sich der Kaiser, die Kmserin und der Sultan mit ! ihrem Gefolge versammeln werden, um sich nach ihren Thronen ! zu begeben, führen Eingänge nach dem Schiffe deS PalaiS. Vor und um das ganze Schiff herum befinden sich 18 Reihen Sitze, im Ganzen 1700; die ganze link« Seite ist für die Musik bestimmt; in der Mitte deS Orchester- befinden sich die Orgel, die Glocken rc. Die Estrade deS Thrones ist an der Wand deS Einganges ausge stellt, so daß Ihr« Majestäten sich direct von dem Vorzimmer auf ! dieselbe begeben können. Diese Estrade ist sehr hoch, mit Sammt, ^ der mit dem Napoleonischen Bienenschmucke ansgeschlagen ist, be deckt und wird von einer riesenhaften kaiserlichen Krone Überragt. Drei Throne find dort aufgestellt: einer für den Kaiser, einer für den Suttan und der dritte für die Kaiserin, so wie 28 Stühle für die Prinzen und hochgestellten Personen, welche sich augenblicklich in PartS befinden. Zwischen den Stuhlreihrn und der Mitte, welche für die Trophäen Vorbehalten ist, befindet sich eine reiche Bordüre von Blumen, Bäumen und Sträuchern, wie auch oer Rasen mit Blumen geschmückt ist. Im Schiffe selbst sind zehn Sinnbilder mit den hauptsächlichsten Industrie - Producten angebracht, welche Preis« er rungen haben Auf einem derselben ist bereit- der ausgestopfte fette Fastnachtsochse angebracht, als Sinnbild deS Ackerbaues. Die GlaS- decke des Schiffes ist mit weißen Tüchern behängen, welche grüne Einfassungen und goldene Sterne tragen. Von der Deck« herab hangen zehn Banner, jedes in der Farbe der zehn Gruppen, in welche die Ausstellung eingetheilt ist. Die erste Etage ist mit den Fahnen der verschiedenen Nationen geschmückt, welche auf der Aus stellung vertreten sind, und über jeder der dieselben Überragenden Tribunen P über einem Adler der Name der betreffenden Nation angegeben. Frankreich nimmt die ganze Langseite ein, in deren Mitte sich di« Thron-Estrade befindet. Die übrigen Nationen folgen, links von Frankreich ausgehend, wie folgt: Belgien, Preußen mit dem norddeutschen Bunde, die süddeutsch«: Staaten, Oesterreich, die Schweiz, Spanien, Portugal, Griechenland, Dänemark, Schwe den und Norwegen, Rußland, Italien, die päpstlichen Staaten, die Türkei, Aegypten, China, Siam, Persien, Japan, Tunis, Marokko, Vereinigte Staaten von Nordamerika, Mittel- und Süd amerika, Brasilien und endlich rechts von Frankreich, Englano. In dieser Weie repräsentiren die Banner die Gruppen, d e Nationalfarben und die Sinnbilder der ausgestellten Gegenstände. Der Zug der Aussteller tritt von zwei Seiten auS dem Eintritt- Salon em; derselbe reiht sich, mit seinen Bannern an der Spitz?, um dir in der Milt« errichteten Sinnbilder und zwar in folgender Ordnung: Die schönen Künste, daS Material der freien Künste, HauSgeräthe, MeublrS, Kleidungsstück«, Urstoffe, Maschinen, Nähr stoffe, Gartenbau. Landbau und alle sonstigen Gegenstände, welche in der zehnten Gruppe vereinigt sind. Die beiden großen Se-ten- fenster deS Hauptschiffes sind den Umständen, der Ausstellung und der PreiSvertheilung angepaßt worden. DaS zur Linken trägt die Inschrift: k'ranoe eonvio !es natious L I'Lxposition univer selle. So ungefähr der Raum, auf dem die PreiSoerthnlung Statt findet. * Leipzig, 1. Juli. Nächste Mittwoch findet im Schützen hause, am Jahrestag« der Schlacht bei Königgrätz und zur Er innerung der dort gefallenen Helden, ein Concert statt, dem ein recht zahlreicher Besuch zu wünschen ist, da der Ertrag für dm Unterstützungsfond der verwundeten sächsischen Soldaten bestimmt ist. (DaS Nähere im Inserat.) * Leipzig, 1. Juli. Am 14. Juli d. I. findet in Leipzig di« Versammlung des Sächs. Stenographen-Bundes (Gabelsberger) statt, bei welcher Gelegenheit u. A. auch eine Aus stellung von Werken über Stenographie und damit in Verbin dung stehenden Erzeugnissen der Kunst und Wissenschaft veran staltet wird. (2 Leipzig, 1. Juli. Auf der Leipzig - Dresdner Bahn sind am Sonntag den 30 Juni mittelst der Extrazüge 370 Personen von und nach allen Stationen befördert worden. Außerdem haben die Extrazüge nach Grimma 845 Personen benutzt. Mit den ge wöhnlichen Zügen wurden am selben Tag 902 Personen auf Tour- und 1050 Personen auf TageSbilletS befördert. ^ Leipzig, 1. J»üi. Am Sonntag den 30. d. M. sind auf die westlichen StaatLbahncv 383 Tour- und 604 TageSbilletS bei hiesiger Expedition verkauft worden. -i- Leipzig, 1. Juli Sonntag den 30 Juni wurden auf der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn mittelst Extrazugs 291 Per sonen nach Schkeuditz und Halle befördert. K Leipzig, 1. Juli.. Gestern wurden auf der Thüringer Bahn 198 Tour- und 385 SonntagSbilletS auSgegeben. H Leipzig, 1. Juli. Von den JohanniSthalwächtern sah man heute Vormittag zwei junge Männer nach dem Polizeiamte tranSportiren, weil sich einer derselben der muthwilligeu Beschädi gung der in der II. Abtheilung deS JohanniSthaleS aufgestellten (kürzlich erst frisch bronzirten) Büste des König- Anton schuldig gemacht haben soll. — Im abgel-ufenen Monat Juni gingen im Ganzen 1706 Auswanderer — meistentheilS Böhmen — hier durch. * Leipzig, 1. Juli. Ein mit hübschen Pferden bespannter Wagen führte am Sonntag eme Zigeunergesellschaft sCygani oder Parao Nephek (Volk deS Pharao)), wie man sie in Ungarn nennt, in die „grüne Schenke" am Anger, wo sich denn auch bald eine ziemliche Anzahl Schaulustiger um sie versammelte. Dieselben hatten auf ihren Wanderzügen indessen schon viel von der Urwüchsigkeit verloren, die den Nomaden der Pußten sonst auSzeichnet. Ein halbes Dutzend Drahtbinder vervollständigte die bunte Gesellschaft, diese letzteren ganz rein« Natursöhne ihrer slavonischen Heimath. — AuS Chemnitz schreibt daS dortige Tageblatt: Deutsches, Fleiß und deutsche Geschicklichkeit haben zwar schon bei allen frühere' GewerbeauSstellungen ihre Anerkennung gefunden, doch wollte 1
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