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Dresdner Nachrichten : 26.04.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187004267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-04
- Tag1870-04-26
- Monat1870-04
- Jahr1870
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- Dresdner Nachrichten : 26.04.1870
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Du mn«sprechen Durch di« beiderseitige, Weibe, in stind- selige Stimmung gekommen, erklärt« Mose» bei einer Lcm«i.7de- »e.sammlung, in de: Frmkc seinen Wünschen entgegen war, daß er dies« Anrede mit Du in Zukunft nicht mehr leiden würde, indem er mit „Franke nicht diesSchweine gehütet habe". Franke dadurch gereizt, entgegnet« ironisch: „Nu, wie soll ich Dich denn da nennen? Herr MoseS! Ich habe Dich stets mit Du angeredct, wie Du auch mich und werde »S auch in Zukunft thun". Daraus ging MoscS ins Amt urd klagte Franke dir Bclc bigung an. Als bet einer aberm iligen Gimeil ^Versamm lung Franke sich in der Hit,e des Streites mit den hartnäckig auf seiner Meinm g bestehenden Mofis, in Betreff der Ab- tretunz eine« Stückchen LanbeS, Hinreißen li ß, Moses abermalt mit dem alten vertraulichen Tu anzureden, so wurde von letzterem dagegen remonstrier, worauf ihn Franke trotz g ge- nntwertet haben soll: „ich nenne Dich aber dennoch Du!" DaS gab Mose« Veranlassung der ersten Anklage eine zweite beizEgen. Da aber der G brauch dieser letzteren, von Franke uichr zugegeb«n:n Antwort vor Gericht oon den vielen abze- höiter Z u^en nur allem du.ch den Schlager d»S MoftS einige Bestätigung fand, so entschied das G nicht zwar au' eine Strafe von 5 Lhaftrn gegen Franke, all.in mi»*dcm Zu sätze, msofern MoieS die Wahrheit seiner Anklage, daß Franke )ie letzterwähnteAtUßerung wirklich ausg» sprachen, durch »iaenEio zu beflaggen vermöge. Dagegen legte Mose« Zmsoruch ein, weil Franke nicht bkoS aus Grund eigenen ZageflänoniffeS hin veru'.theilt, ihm der Beflätigungseid auferlegt und überhaupt die Strafe zu geeinz sei. Sein Sachwalter, Ado. Sommer auS ÄrlSkcuff, bemühte sich heute autsührlich dieser Antrag zu rechtfertigen. Allein de Gerichtshof «»kannte auf Beüät- izune d-S Bescheids und Zahlung der Einsp.uhSkosicn ocn S.itrn Mo'eS. — Die Verhandlung des Einspruchs in Be« ztehu.'-.g auf den der Widersetzlichkeit angeklagtcn Carl Anton ZulraL Keller von hier unterblieb aus uuketannt geöl ebemn Grürsen. — Der Gutsbesitzer Carl Getthels Weldig ,?) in Niedergorbitz hatte eines Abends den Handarbeiter Fricdr. Wilh. Sickert für eine Arbeit bezahlt, Letzterer aber ihm beim Fortgehrst zwei im Hofraume befindliche Milchtöp'e entwendet. Einige Tage darauf kam Weldtg in die in dortiger Gegend befindliche Höhle, das sogenannte Siiberloch, welche schon feit einiger Zeit von Sickerten und einem gewissen Gustav Adolph Pfützner bewohnt wurde und traf Sickrrt-.n eben mit Kochen von Kartoffeln in einem der gestohlenen Töpfe an, welcher bei feinem Anblicke sich in das Innere der Höhle flüchtete. De, noch läugnete Sickert hartnäckig den Dieb stahl der Töpft und behauptet?, sie durch einen Unbe kannten erhalten zu haben; da jedoch durch alle damit verbundenen Umstände der Richter die Ueberzeugung erlangte, daß dieser Liebstahl nur durch Sickerten bewirkt worden sein könne, so wurde derselbe, besonders auch in Hinsicht auf eine Borbcstrafung mit Gefängnis Izu 6 Tagen Gefängniß vemriheilt. Sickert erhob Einspruch, Staatsanwalt Reiche- Eisenstuck fand zwar die B-frafung gerechtfertigt, erhob jedoch Bedenken gegen die Höhe derselben in Betracht der Rücksällrgkelt wegen des schon vor 14 Jahren bestraften Vergehens DaS Gericht ermäßigte die Strafe auf 4 To,e Gefängniß, belastete aber Sickert:n dafür auch mit Bezahlung der Einspruch!kosten. — Der Frau Festdericke Ca roline Winkler in Potschappel war vor länge:er Zert von der Wäschleine h.rab ein zum Trocknen aufgehäng:er Rock mit Spitzen entwendet worden und schien ihr damals Henriette Emi'.i: vereh-l. Hahn des Diebpah 3 verdächtig, zumal die Winkler Nachricht erhielt, die Hahn habe den R ck zerschnitten und zu Vo-hängen verwandt. Eine Haussuchung bestätigte die Thatsache, der Rock wurde von der Verletz.en besonders am Master der daran befindlichen gehäkelten Spitzen, sowie der V-rfertigerin derselben, clö ihr Eigenthum anerkannt. Gleichwohl versuchte die Hahn nachzuweffen, daß sie die Spitzen anderweit, ebenso das Zeug zum Rocke rechtmäßig erworben hätte. AT.rn »ine Aeußerung gegen die Vermietherin ihrer Wohnung, aus die Frage, wo sie den fraglichen Nock her Hütte, daß er von der Winklern wäre und sie ihn gefunden habe, vereiterte ihre Bemühungen, von der Anschuldigung dis Diebstahls sich zu befreien. Sie wurde, weil schon früher wegen Diebstahls bestraft, zu drei Wochen und zwei Tagen Gefängniß »eruriheilt. Auf ihren Einspruch, erfolgte vom Gerichtshof Heu e dir Bestätigung de- ergangenen Bescheids. — Der Hand arbeiter Johann Gottlob Sachs- in Klipphau'e« Halle im I ch« 1k6li dem Stvhlbaaer Heinrich August Wahl auS Wiisthetz« dort eine Belohnung von e5 Thlr. versprochen, wenn er den Verkauf seines Hauser bewirke und sich schriftlich dazu vor kindlich gemacht. Längere Zeit darauf führte Wahl ihm auch wirklich einen Käufer in der Person eines Strumpfwirker« Sattler in Wilsdruff, den er ihn unter dem Namen Schmidt auS ReinhardSgrimma vorstellte und zwar al» einen Mar.n, d«r Geld habe, als Käufer zu. Sachse und der angebliche Schm dt einigten sich Kalo über die Summe von Thlr. Wahl erhielt von Sachse abschläglich nur 3 Thlr., wstwohl er seine Anforderung auf 20 Thlr. ermäßigte, wenn ihm solche sosorr baar auSgezahl: uluden. Allein der angebliche Schmidt erschien weder am folgenden Tage noch spät.» und > ur erst »aa. äng:rrr Zeit wurde ermitt-lt, daß und wie Scchse ge« prellt worden; denn Sattler war grnz besitzlos und rori Wahl zu diesem Streiche veranlaßt worden. Zar Verantwortung gezogen läugnete Wahl nicht nur, Sattlern überhaupt zu ken nen, sondern behauptete, Sachse habe ihm die 25 Thlr. für seine Beihilfe zu einer Verheiraihung zugesichert. Allein durch Zeu.s-i überführt, war Wahl we;en versucht, u un , be-mdigt-n BeNrrgZ zu 3 Monaten Gefängniß reru-theilt worden. Aach er hatte Einspruch erhoben, rermochte aber heute ebenfalls reicht, seinen Antrag zu unterstützen und wurde daher nach Antrag d-r StaalSanwoltschnf, der Besch»is bestätigt. — Angrkündrgtr Gericht« . Verhandlung-?',. Dienstag, 26. April, Vormittags !) Ukr, Zauptv'rhanolung wider den Markthelsir Adolph Richard Münch in Glashütte wegen Unterschlagung und Betrüge; l! U;r wfter Amalie Auguste Kunze von hier wegen Diebstahls; Vorsitzender Ge richts-ath Eberl. — Mittwoch, 27. April. Vormittag« 9 Uhr wider Friedrich -Hermann Baumgaft aus Hintcrgeriidoiff wegen Nöthigung durch Bedrohung mit Brandstiftung: Borfitzender GntchlSrath Gross. Berlin 25. April. Bei de» in der heutigen Sitzung des ZollperlamentS erfolgten Präsidentenwahl wurde Doctor Simsvn mit 183 von 207 Stimmen zum Präsidenten gewählt. Zum ersten Vteepräfidenten wurde Fürst Hohenlohe, zum zweiten Vicepräsiderften der Herzog von Ujest gewählt. Der Fürst Hohenlohe sagt hierbei in Hinblick aui se.ne dreimalige Wahl zum Vic» Präsidenten: „Ich kann mit Recht stolz darauf sein, in der ganzen Legislaturperiode das Wohlwollen einer Versammlung nicht verloren zu h.ben, die, wenn auch ihre Vefugn»sse beschränkt sind, eine hohe Bedeutung daaucch hct, laß in ihr sie Vertreter der deutschen 'Nation zur Berachu'ig gemeinsamer Angel, gcirl,eilen vereinigt sind. Wenn jüngst ein Mitglied deS Haei.S ,K.lb) bei seinem Ausscheiden dem Z-ll- pnlament verwarf, eL beruhe auf Täuschung und schmücke sich mft dem Nimbus eines deutschen PzrlamenlS, so antworte ich: in dieser Thatsache der gemeinsamen Arbeit deutscher Abge ordneter l'.'gt keine Täuschung; sie ist ein Gewinn, an dem wir festhr'ien sollen; sie ist d:r feste Grund, auf welchem der Anker ver nrticn,len Hoffnung ruht" Magdeburg, 24. Ap.il. D-s Feuersb.unst, welche ge- siern h er autbrach, nahm ihren Anfang in einem Stalle, welcher zu dem Gusthof , Stadt Frankfurt ' gehör:; die ab- gebranuten Speicher waren mit Zuck-r, Oel, Feftwüuren und Tabak aogifüllt. Der Schaden wird, weiterer» Schätzungen zufolge, auf etwa 1j Mill v«>ansch!agt; bei den Versicherungen sind «eist auswärtige Gestllschasten berheiligt. * Blut-TranLfusion. Ueber eine mit glücklichem Erfolg ausgesiihrte Operation der Transfusion des Blut-S be richtet die „Tzornrr Zeitung": An einem der letzte« Sonn tage Vo.e-ittagS wwden zwei Nagelschmledegssellen, der eine an Kohlendunst erstickt, bereits leblos, der andere aSphyktisch an Kohlendunst vergiftet vorgrfunden. Dem Letzteren wurde von dem hinzugerufenen Arzte ein Aderlaß gemacht und Be lebungsversuche ang'stellt, die aber erfolglos blieben, worauf derselbe um 1 Uhr Nachmittags nach dem städtischen Kranken- Hause gebracht wurde. Hier wurden sofort durch den Arzt der Anstalt init Hrranziehung der Kräfte des ganzen Heil- und Dienstpnksonals die Belebungsversuche fortgesitzt. Aber weder das Frottiren der Extremitäten und Ansprttzen mit Eiswasser, noch dir Anwendung deS elektrischen Stromes durch den In duktionsapparat brachte eine Aenderung in dem Zustande deS Patienten hervor, der zu lange schon der giftigen En wir lang d:S KshlencxvogaseS auSgesetzt gewesen war. Der Mund blieb krampfhaft geschloffen, die Respiration war oberflächlich und von reichlichem inspiratorischem Schleimraffeln begleitet, das Bewußtsein mangelte gänzlich. Doch reagirtc der Körper noch auf die äußeren Reize durch Zuckungen und tiefere Lthem- zügr. Da die bi« 4 Uhr fortgesetzten Belebungsversuche ohne Hoffnung auf Erfolg geblieben, entschloß sich der Anstaltsarzt, noch zwei Lvllegen hinzuziehen, um mit Hilfe derselben die Transfusion, die U-be? leitunz de« Blutes von dem einen In dividuum in das andere aukzusüh'.en. Um 5 Uhr wurde zwei Krankenwärtern durch Aderlaß eine Quantität von einem Viertelquart Blut entzogen. Dieses wurde durch Schlagen mit ernem Stabe vom Frserstrff befreit und sorgfältig bolirt, auch dafür gesorgt, daß es die Temperatur von 30 Grad Neaumu« erhielt. Mittlerweile wurde eine Vene, eine Ader, am rechten Arme UvßgU.gt und mittelst eines trokarsormigen Instruments geöffnet. Letzteres wurde nun mit einer gläsernen Spritze in Verbindung gebracht, rn welcher 2 Lo h oon dem defribrinirten Blute enihaiten waren; nach achtmaliger Einspritzung des BluteS wurde die Wunde sorgfältig g»schloffen Wahrerd der Einspritzungen vermehrte sich die Pulssv.guenz und die Respi ration wurde beschleunigt. Nach der Operation war der Pul« kaum zu fühlen, auch die Respiration wurde beschwerlicher, so daß wenig Hoffnung auf Genesung schien. Wie überrascht aber waren die Aerzte, a'-S sie am anderen Tage den schon todt geglaubter, Patienten bei vollem Benutz:sein und gutem Appetit fanden, so daß man nsn der vollständigen Genesung desselben entgrgensieht. * Geldstolz. Der rühmlichst bekannte Zoologe Agassft, welcher schon seit 25 Jahren ir Nordamerika lebt, war einst bei einem sehr gesvceizten Mayor oder Bürgermeister einer größeren Stadt zu Gaste. De,selbe vertraute ihm an, iaß er sich früher sehr für Naturwissenschaften intercsfirt, aber im Drang der Geschäfte deren Studium vernachlässigt habe. „Ich bin Bankier geworden und bin nun, was ich bin", schloß der Mayor in e'ner groß-rüg selbstzuftiedenen We se. — Agassiz «zählte ihm nun sogleich s.ine eigene Jugendgeschichte: wie sein V»rtrr ihm nach dem Austritt auS der höheren Schule eine Lehrstelle in einem Baakhause verschafft, w!e »r den Vater aber inständig gebeten, ihn noch ein einzige« Jahr, dann noch eins und endlich ein drittes studirm zu lassen, und wie nach Ausnutzung dieses driften Ich«« sein Schicksal entschieden ge wesen s-i. „Und so sehen Sie nun, mein lieber Herr W.", schloß Agassiz, „daß ich ohne jene kleine Beharr ichke! von da mals heute nichts anderes Hin würde, als ein Banki r " — WAch ein lange« Gesicht dir eingebildete Geldmann bei diesem Sch.ußpoffus schnitt, läßt sich drnlcn. * Vor Gericht. Ein Banquier klagt seinen Kassner an, daß er ihm im Lause von 2o Jahren dir Summe von 30,000 Francs veruntreut habe. Der Präsident deS Ge richtshofs fragt ihn „Welch:- Einko««en hatte der Mann?" — „Fünfzehnhundert Francs." — „Monatlich?' — „Nein, Herr Präsident, jährlich". — „Ec hat Ihnen tn 20 Jahr»n nur 3o,0i 0 Francs geslohlen, al>'o seine Einkünfte i« Gan- z.n nur aus 3000 jä rlich erhöht ? Nun, für einen achtbaren Kassirer scheint mir die Summe gar nicht zu hoch gegriffen zu sein". * Pech eines Postmarders. De« Grrß Krnizsaer Pcstkonducirur e, hielt am 29. o. M. den Auftrag, d-m Lo kalzug nach Oldenburg zu begleiten ; er fuhr denr auch m i tum Z'^gz von Kanizsa nach Oedendurg und von hier wieder zurück bis nach Steinamanger; hier wild d'e Locomoti)e ge wechselt, unser Piflkondueteur gedachte daher die kurze Pause za einem kllinen Gespräche mit «ine« Bahnbeamten zu bc> ' r ütztn. E« stieg vo« Zug« ab und sah zu, «!« dn Letzter* von einem Gekeife auf da« andere geschoben rrurd«. »«»'» plötzlich entfernte fich der Zug rasch und ia «rr rascher — l« Nu war er au« dem Bahnhofs verschwunden und der Pop- konducteur stand verdutzt auf dem Perron. Er eilte sofort zum Staironüchef, klagte ihm sii-ren Unfall und bat ihn, zu telegraph.ren, daß u-an den PcstvagM, welcher nicht zuge- sperrt, sondern btos zugclehnt sei, ans der nächsten Station mit Blei versiegle. Der StationSchef entsprach der Auffor derung und erhielt r.ach kurzer Zeit bie gleichfalls telegraphi sche Antwort, daß de; Verschluß bereits vollzogen worden sei. Der Kondukteur erwartete nun beruhigt den Preßbvrger Last zug, welcher ihn indeß nicht aupnehm»n wollte. Am Abend tanzte der nächste Personenzug an, der Konductcur stieg mit aller Zuoe'sicht in Ken Postwaggo», allein hier empfingen ihn b'neilli zvcc gastfierrnUichr Prndu.cn, welche ihn trotz aller Proteste nicht mehr nu« ihrer Obhut entließen. Das schein bare Raths»l ist bald gelöst Als der Zug, von welchem de, Pcstkonbuc'rur zu lickg?blreben war, nach Kanizsa kam, be merkte men dort mit V:?wund-.r".lnr den versiezelten Pop-- w.r gon. Der Postmeister schr itt ^aS Llctsiegil ab, n.hm dar JnutUtar des Wa-gomnhalts in Äegmwart vcn Zrugm aus und s-ns .n dcr Neiscrasch: des Pofikonbucieurs einen geöff« neren G.lvbrieföcv.tel, in dirscrn dir halbor»brannten Cou» ver:L weh erer Geldbriefe, sowie einen Haufen gleichfalls verko,'! ec Nach»iai)mssch>-i>»e. 3lach solchen Indizien konnte der Postkenvucicur nicht mehr l ugnen, die Defraudation war bewiesen und der Verbrecher sieht nunmehr seiner Straft entgegen. * Je enger und dichter man in einer Stabt zusammen- wohnt, drsto thcurrr sind die M'ethen, desto höh",r ist die St-rklichk.it und desto tiefer i;t dcr sittliche Standpunkt der Beröl'crm g. Als Bewus mag Folgende« dienen. I» den I eurrpäsicheir G.cßstädt n kommen aus ein HauS: in London ! etiva 8, in Berlin 32, in Par« 35, in Petersburg o2, in Wien c>5 Bewohn?,. Die Steiblichkeitkziffer beträgt auf 1000 Einwohner in London duechschnittlich rl4, Berlin 2b, PeriS 2^, P rer- bi-vg 4 k, Wien 47. Dar Verhältniß de.' uaehcliche» Gebureen zu den ehelich:« stellt sich rn London aus 4, in Berlin auf I o, in Petersburg auf 20, in ijiaris auf 26, in Wien aas »31 P-ocent. — Die Wohnungsfrage wird auch für Dresden immer brennender, sie ist »in ächt.'S Kind unserer Zeit; möchte die erwachende Baulust namentlich auf die Her» st.llung ftein:r-w Häuft: und billiger Wohnungen sich richten, zum Wohls deS Einzelnen und zum Heile des Lanze«. * Ein: Barer jrgd. Aus BrrlebaS (Marmaroser Eomi» tat in Ungarn) sendcr d»r doetige Gutsbesitzer folgende Mit teilung über eine Bärenjagd: Um di« Bestien, wenn auch n cht zu vertilgen, so doch von der Nähe meine« Gute« zu v.r chmchen, veranstaltete ich vor Kurzem eine Treibjagd, die auch von dem besten Erfolge gekrönt war, indem drei Bären geschcsftn wurden, worunter «,n Exemplar besonders prachtvoll »st uns von dem ich hoffe, daß es im Pester Museum nicht eben den letzten Platz einnehmen wird, wa« dem Schützen F. Kornfeld, Ltuhlrichter des Rahoer Bezirkes, zur Gmugthuung dienen möge, der sich selber al- die Seele der ganzen Jagd bekundete. Das zweite Exemplar wurde eon dem Nahoer Pfarrer Belu Kozma, einem sonst nicht sehr paifionirten Jäger, erlegt, während das dritte cus eine eigenthümliche Weise ge schaffen wurde und beinahe die Jagd mit einem sehr traurigen Au-gange beendet hält«, indem das vom Trebusaer Schicht meister Schmidt angcschoffme Thiec sich auf kas rächste Ge birge verzog, wo es in seiner Wuth einen Fußgänger, NamenL Corml Ezekelius, trucloi-i»,»: >I»:cI>. in»»», aus P-st, der gegen wärtig auf Besuch bri seinem Vater, dem Trrbusaer Eisen- werkssorsiand, sich aushält uno damals eben über daS Geb rge von e.ne« kranken Köhler kam, anfiel, wobei unser zanger Fceuird seine Wohlthal mit dem Leben gebüßt hätte, oa er zwar im eisten Augenb'.'ck gleich den Rcooloer, seinrn steten Begleit»;, zog, doch in der Aufregung den Ladesteck, der als Sperre dient, herauszuzreh»n vergaß, und so zu seinem Schc-ck-n sich wehrlos dem Ungeheuer gegenüber sah. Als er den Umstand bemerkte, hatte sich der Bär schon auf die Hin terfüße gestillt, kam jedoch oon der lir.'e« Sitte, wo die Ret tung noch ermöglichte, denn ebeu als C Cz. den Revolver mit der Rechten haltend, di; Linke dazu benutzte, um den sperrenden Ladestock zu ziehen, riß ihn der Bär am linken Arme, wobei außer den zerrissenen Kleidern j:doch kein werte rer Schaden geschah, ober dtcömal ging der Schuß los, der Bär drehte sich brüllend tm Krcrse, wollte fich abermals aus sein Opfer stürzen, aber ein zweiter Schuß streckte ihn nieder, wonach E. Cz. für den Nberfianderlen Schrrcken wenigsten« auch seinen Anthiil an der Beute hatte, die aber leider unter den drei Pelzen am wenigstcn werth war, da die zwei au» der Näh« abgefcuencn Schüsse die Haare an der Brust ganz verbrannten. * Ein Badelird. In einem 1811 zu Dresden erschie nenen Blcftte wird gerügt, daß sich in dem sonst so guten Dresdener Gesangbuche kein Bade lieb vo, sinke. E» giebt, heißt eS weiter, in unserem Sachsen so viele Liederdichter, möchte doch Einer oder der Andere Rücksicht darauf nehmen und Gott als den Schöpfer minerallscher Quellen preisen,.d« sich dadurch so wohlthätig für die leidende Menschheit bewiesen. * Die große Bratwurst. Die Fleischhauer zu Zittau hielte« am FastnachtsdiemStaz 1726 einen Aufzug mit Musik und trugen dabei eine Bratwurst zur Schau, deren Länge 625 Ellen t l Zoll betrug. Lustige Köpf» machten Räthsel roch Sinngedichte darauf, doch im Geiste der Zeit, nichts wenig« ais fein und anständig. Ein solches Räthsel ist in Jccander'A sächs. Kern-Chronicon, LH. c, S. 619 zu finden. Gtlreide-reist. Dresden, am 25. April 1870. a d. Böl-e Tl)l.Ng.b.rhl Rg. Weizen wh. - io 5, 20 Weizen r 5 5 2<» Westen tr z Z il',, Korn Z 28 « 2 Koni 3 e Gerpe 0 5 3 16 («erste :c a >3V» Hafer I 76 2 20 Hafer r r 7'/-- Heu a Etr. 1 10 ' >8 Kartoffeln » i« > 20 Stroh r Sch « — 7 — Butter s Kanne rs ritz LsNgr. Erbsen — — — —
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