Achtes Kapitel Vom Künden produktiver Kräfte Meine Tage waren von morgens bis in die Nacht besetzt. Man könnte noch mehr, ja das Unglaubliche tun, wenn man mäßiger wäre... Nemo coronatur nisi qui certa- verit ante. Goethe Um das Unmögliche bis auf einen gewissen Grad mög lich zu machen, muß sich der Mensch nur keck mit rast losem Streben an das scheinbar Unmögliche machen. Goethe Bis zu jedem großen Ziel ist stets ein langer und kampf erfüllter Weg, dessen Beschwerlichkeit eine zweckmäßige produktive Geisteshaltung zwar nicht aus der Welt zu schaffen vermag - wie könnte ein Werk entstehen ohne ständige Überwindung von Tod und Teufel! aber doch zu mindern und zu bezwingen. Wir alle kennen Menschen, die unermüdlich arbeiten und es doch zu keiner einzigen produktiven Leistung bringen, je größer oft die Geschäftigkeit, um so geringer das Ergebnis. Die anderen dagegen verwenden nur einen Bruchteil an Zeit und Mühe auf die Arbeit und erreichen mehr, weil sie das Wesentliche leisten. Arbeiten allein freilich tut’s nicht - entscheidend ist das Maß der Produktivität bei aller Arbeit, die Zweckmäßigkeit der Arbeitsmethode und Arbeitseinteilung. Wenn irgendwo, so gilt hier der Aufwand des kleinsten Kraftmaßes. Es gilt, die Arbeitsintensität zu erhöhen, die Arbeitszeit ständig zu verkürzen, nichts zu tun, was sich vermeiden läßt und daher nutzlos ist, die Arbeitszeit zusammenzudrängen und die Erholungszeit zu verlängern, damit die Kräfte gestärkt wer den. Der produktive Mensch gibt sich nicht wie mancher Beamte der Täuschung hin, wieviel Stunden er an seiner Arbeitsstätte weilt, sondern er legt sich darüber Bechen- i64