tod. In Budapest sind 200000 Menschen völlig mittellos. Diese Reihe ließe sich noch durch weitere traurige Ziffern vermehren. - Unsere Kindeskinder werden unsere Zeit einmal noch weniger verstehen als wir, die wir verpflichtet wären, solchen wahnwitzigen Zeitauswüchsen endgültig Einhalt zu gebieten.« Bei vernünftiger Einstellung zur Produktivität kann diese nur zu einem Segen werden. Läge nicht allein darin der Fluch, wenn die Erde nicht solche Produktionskraft hätte? Welches Schicksal würde dann einem Anwachsen der Volks gemeinschaft harren? Dagegen hat unsere Zeit das erstaun liche Kunststück fertiggebracht, den verachteten Segen der Erde in ein Unheil zu verwandeln. Wie nutzlos ist es, daß die wenigen Sehenden und Kundigen immer wieder, in allen Sprachen, in allen Ländern der Welt zuriefen, daß »der Krise am wirksamsten begegnet werden könnte, wenn die Vorräte der Welt nach gesunden wirtschaftlichen Prin zipien verteilt würden, statt daß man ungezählte Millionen Menschen hungern und frieren läßt!« Überall verhallten solche Rufe ungehört. Statt den Segen der Produktivität recht zu erfassen und zu verteilen, scheint unsere Zeit nur von einem einzigen Gedanken besessen: den Überschuß der Waren zu beseitigen, der die Preise ruiniert. Nun strebt man diesem Ziel auf zwei verschiedenen Wegen zu: die Produkte zu vernichten oder die Produktion abzuwürgen. Und bei solcher Vernichtung wird der Zustand natürlich immer schlimmer und schlimmer, der Schaden um so größer. Wohin wir auch sehen - es gibt auch heute wie einst keine Frage für die Menschheit, die von brennenderer Wichtigkeit wäre als die der Produktivität, heute nur im gegenteiligen Sinne als einst: mühte man sich einst, einen Mangel zu beheben, so strebt man heute, den Überfluß zu beseitigen, mag es auch unzählige Millionen Menschen auf der Erde geben, die zu gleicher Zeit bittersten Mangel lei den und solchen Überschusses bedürftig wären. i5