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Dresdner Nachrichten : 05.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187903053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-05
- Monat1879-03
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 05.03.1879
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«r. S4. HIV. J«t-rs«n»> iol; gleichen i«7v. »I». lautzen mt das s. Schul» mwär dauert August, Honorar UIIK8- Mark. eman». l-UnsaU- » Ltun- st billige ä» gegen >, bereits an allen 4lite»- c» unter 'stg erst icht ein st. Sporte, !eitillig » bcvor- e billigst atze I». VI» öwahl UM stcl'cruiig ich recht- lkene» rkaniilc» „rdoScii tkl »ich! >kr» auch dcunami ,t Uk»en. ic meine hine vvn e, sowie cs. ^er'5 lirk, Schachtel Pf-, 8ala» kr. en. Hampel kei»^ Lre»»«Ni N'MKM »M» 33000 «»le S», dl« «««,»», «Ul»» so,»»«, vl-nuscri»«« «a« tz« dl. «idalM, «ii,l,«r»ckdlt«. z>gekite»-«una»m« »nl-- Atrt»- »«1«««"«« »»» ««mdur«,«-»- Nn. Wien, LelpU,. «alet, >n«l»u, hr,«tsur» — »u».W«ff« in verlt«. Se«p,ta, WI«n, Himnur,. Franksurt a M.< Stau chen - »«ud» » »«. «- grankfurt » M. — «ureaus d „Au»»!»»««» »««ka»»», u»»i«», «»>»», ck 0«. in Pari». Dresden. Mittwoch» S. MSrz 187S. Tageblatt für Mittk. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremdeniiste. MNredacteur: vr «intl Druck und Etaentbum der Herausgeber: Für da» Feuill.: I»»r«in»i»i. I-Iepaek st lr«toUi»r«Il tu Dresden. verantwortl. Redakteur: N^Inel« I> tn Dresden. Inierme w-roen Manen- «nadk l» bi»«d.» U»r «n,kn,mm,n. Sonnt»»« »i« Mma,» » Udr. Ja Neustadt nur an Wochen tagen: aroste Nlastiraaff« Nl. 5 bit Nachm 4 Uhr. — Der Raum einer et«> palilgen P'iiiicile kaner »ü Ptge, Smgelandt d!« Zeile M P-ae. Sine iiiaraniie für da» »tchstlogiie aricheiuen trr Inlerate wird nicht g« geven. Nutwiirtlge «nnancen. NulirLge »an un» unde» kinnlengirniea und »Lcr- k«nen inleriren wir nur »,,en Praniinierniida, AaNluiig durch Bricl- marlen »der Posteinzai,. tun». Acht Lilden kosten IL Plae. Inlerate tur dir Montagi < Nummer »der «ach einem Aestiage die Peüizeiie 20 Plgc. rMSLLLMal»» H'v"i» p Die Witterungsaussichten nach dem »vketeorol. Bureau zu Leipzig für heute den ö. März tauten: Zeitweise etwas aufheiternd, wärmer. p« i r)«., 8ai>kg»»ot>iitt. i luo^ aller Laapoo». vmiüttßsltl.Lontrol« äer Vvrloosung illleräVertk ^koklosnetr. 14, xqrenUd. <1. kpoierzs. ! papiers XUe» »uet» ank dnsklinlie," zv^-n llomIolletelletilr VeoKeel. k irir-Ittexv >-«8«'' »elitener SLnäer, Iü»s, 8stitrsn, 8et>>eier. vamenkragen, INan-'z g L UV»» Niisetien, floku», 8otileif«n, Vravatten, lgorgenliLuben, y ^Itwsrkt 5. - Karden, kreges, Laren, killige prei-e. Politische». Im Handumdrehen haben die Radikalen Frankreichs einen der einflußreichsten Minister de» ersten KabinetS der Republik gestürzt. Sie gaben am Sonnabend Herrn v. Marcöre eine Gelegenheit zu seiner Lertheidigung; am Montage stand in Versailles die Haupt verhandlung bevor und am Schlüsse derselben gab es einen Minister weniger Die Sitzung zerfiel in zwei Theile; in der ersten Halste griff der radikale Clömenceon den Minister auf'S Heftigste an, dieser antwortete maßvoll, befriedigte aber Niemanden. Clumenceon bean tragte einen Tadel Maro'-res. Ehe es aber hierüber zur Abstimmung kam, unterbrach man die Sitzung, die Minister traten zu einem stonseil zusammen und als die Kammersitzung wieder ausgenommen wurde, erklärte Marköre seinen Rücktritt, gleichviel ob er als Sieger oder als Besiegter aus den Kammerverhandlungen hervorgehe Die Radikalen hatten also ihren Willen durchgesetzt und den Minister gestürzt. Sie spielten nunmehr die Großmüthigen, begnügten sich mit der Thatsache der Beseitigung Maro'res und lehnten ab, dem todten Löwen durch das erst in Aussicht gestellte Tadclsvotum noch den Eselstritt zu versetzen. So weit ist Alles schönstens in der Ordnung. Das nächste Opfer, das der rasende See fordert, wird der Finanzminister Lvon Say sein und nach diesem ist der Unter- richtsminister F.rry als Todeskandidat vorgemerlt. Fragt man aber, warum sich die Radikalen gerade den Minister deS Innern als erstes Schlachtopfer aussuchten, so kann man nicht umhin, wenn auch widerstrebend, die Geschicklichkeit ihres Vorgehens anzuerkennen. Die Kommunarden kommen in wenig Monaten begnadigt zu Tausenden aus Neukaledonien zurück. Ein guter Theil derselben wird unter Polizeiaufsicht gestellt sein. Die unerbittlichen Feinde aller staat lichen und gesellschaftlichen Ordnungen müssen bei der Maulwurfs arbeit, der sie sich zum guten Theile künftig widmen werden, von jeder Regierung kontrolirt werden. Sonst erlebt die Welt binnen Kurzem eine neue Austage der kommunlichen Schreckenszeit. Was liegt für die Freunde der Ncukaledonier näher, als die Pariser Polizei zu zerrütten, sie unfähig zu machen, den höheren Sicherheitsdienst e.fvlgreich wahrzunehmcn? Bereits ist dieses Werk so weit gelungen, daß sich Niemand bereit finden läßt, die von Gigot verlassene Polizei präfektur von Paris anzunehmen. Mehrere tüchtige Beamte lehnten ab. Dafür tragen die Spitzbuben, die Einbrecher und Revolverhelden ihr Haupt höher als zuvor. Wie viel oder wie wenig Wahres auch an den Anklagen der Radikalen ist, daß die bisherige Polizei aus verkappten Bonapartisten besteht, Thatsache ist, daß einegroßeAnzahl ausgezeichneter Polizeiorgane allen Berufseiser verloren haben, seit dem sie ersehen, daß nicht dienstliche Leistungen, sondern politische Gesinnungen, speziell Unterwürfigkeit gegen die geheimen Befehle der rothen Straßendemagogic über ihre Existenz entscheiden. Mag man endlich auch einen Mann finden, der den schwierigen Posten eines Pariser Polizeipräfckten annimmt, er wird den heimkehrenden Neu kaledoniern nur ein unzuverlässiges und erschüttertes, besten Falles ungeschultes Polizeipersonal entgegensetzen können Herr v. Marcvre wurde namentlich in seiner Beamtenehre an gegriffen. Man beschuldigte ihn, bei Handhabung der Sittenpolizei wegen naher Beziehungen, die er zu gewissen Damen einnahm, mitunter Fünfe gerade sein gelassen zu haben. Er verteidigte sich gegen diese „schmählichen Anschuldigungen" mit großem Aufwande sittlicher Entrüstung. Möglicherweise thut ihm der Parteihaß der Rothen hierin Unrecht. Warum erhebt er aber nicht gegen die betr Zeitungen die Verleumdungsanklage? Günstigenfalls gehört Marcöre zu jener Sorte von „Börsenrepublikanern", deren Muster bild der Finanzmimster Löon Say ist. Die Entrüstung über dessen Finanzoperationen, im Dienste oder doch zum Vortheile des Hauses Rothschild; erst 5 Tage lang den Finanzrummel mit der Zins ermäßigung der Rentenschuld in Seme zu setzen und, nachdem Roth schild seine Garne zum massenhaften Gimpelfang glücklich alle auf gestellt hatte, dann die Rentenumwandlung „adzusagen", ist allge mein. Selbst ein so kurioser Heiliger, wie Emil von Girardm, reichte L6on Sag, al» er ihm in den Corridoren des Parlamentes begegnete, nicht mehr die Hand „au» purer sittlicher Entrüstung." Ohne Bedauern, nur mtt Genugtuung kann man solch« Muster Börsenrepublikaner wie Say in die Versenkung verschwinden sehen, ohne sich jedoch großen Illusionen hinzugeben, daß ihre Nachfolger „tugendhafter" sein werden. Bedauerlicher wäre der Sturz de» UnterrichtSmintster« Ferry. Der Gemeinderath von Pari» hat sich «rdreistet, der Regierung vor- zuschreiben, daß sie künftig keine geistlichen, sondern nur weltliche Lehrer an dm öffentlichen Schulen anstellen solle. Der Minister führt nun dm Parisern zu Gemüthe, daß sie nur Wünsche, nicht Befehle an die Regierung zu richten habm. In der Sache selbst stellt er sifl auf den Standpunkt de» Gemeinderaths. In Sachsen, diesem klassischen Lande des BolkSschulunlerrichts, wird man gewiß dm Parisern beistimmm, wmn diese von geistlichen Schulbrüdern und Schulschwestern Nichts mehr wissen wollen. Aber man wird dem Minister nicht Unrecht geben, wmn er sagt: e» fehlt mir zunächst an ausreichenden westlichen Lehrkräften; gebt mir erst soviel, daß ich die Schulbrüder ersetzen kann, dann entlaste ich sie. Minister Ferry will vor Allem, ,chaß keine Umwandlung im Lehrerpersonal die un- unterbrochene Dauer und daS Niveau de» Unterricht» in Gefahr bringe". Mit dieser verständigen Antwort wird Ferry aber bei dm Radikalen nicht wett kommm. Gestern war der Jahrestag der Thronbesteigung de» Zarm. Ganz Rußland sah diesem Tage voller Hoffnung entgegen. Nicht bloS die in der JsaakSkirche zum Dankgottesdienste dichtgedrängten EtaatSräth« und Generäle, Hofschranzen und Minister, die an > kennt, wenn er nach dem endlichen Abschluß des Friedens wieder- I kehrt, nicht vorübergeht, ohne eine Verfassung dem in seinen Grund vesten erschütterten Reiche zu bieten. Der Telegraph wird wohl darüber belehren, wie weit diese Hoffnungen Schaumblascn waren Inzwischen zanken sich die Petersburger Aerzte über die Natur der Krankheit des Hausknechts, pardon des „Unterpförtners" Prokosfjcff. Diese liebenswürdige Persönlichkeit ist nämlich nicht, wie die Negie rung erst versicherte, bloßer Hausknecht in einem Hotel, sondern „Unterpförtner der kaiserlichen Artillerieschule". Welche Stellung dieser Cerberus cinnahm, ist nicht so ganz glcichgiltig, denn wenn ein Beamter einer Militäranstalt wirk! ch die Pest hat, wie nahe liegt eS, anzunehmen, daß er sie von einem zurückgekehrten Krieger erhielt ? Das Publikum in Petersburg fängt an merklich Partei gegen Prof. Botkin zu nehmen, man ruft Hurrah weil Prokoffjeff die Syphilis und nicht die Pest hatte, man ist überzeugt, daß die Pest auch nicht in Wetljanka exiftirte und wenig fehlt, daß man den braven Pro koffjeff zum Nationalheiligen erklärt und die unerschrockenen Aerzte wie Botkin dem Tode weiht. Wie oft haben rohe Völker Epidemien den Aerzten zugeschrieben und sie als Zauberer verbrannt! Dem deutschen Reichstage lag gestern ein unangenehmes Ge schäft ob: das Ungebührengesetz in den Papierkorb zu werfen Je schneller man eS abthut, um so besser. Aus den Telegrammen ist zu ersehen, ob man das Gesetz sofort in 2. Lesung nahin und ihm durch Ablehnung des tz 1 den Kopf abschlug, wie ein Physiolog bei der Vivisektion einem lebenden Frosche, oder ob man eS an einen Ausschuß verivies. Das letztere wäre sehr bedenklich. Neueste Telegramme der „Dresdner Nackirtckiteu." Berlin, 4. März. Der Rciä'ötag berlclb taö Gesetz, die Strasgenalt deS ReledStagÜ betreffend. Der LraaiSickrctär »driedbcrg recl'tiertl.il blc Vorlage unter Hinweis auf die ab fällige Kritik, welche dieselbe In mehreren Landtagen von Bundes staaten und in der Presse eriabren hat. Die Regierungen seien nicht von der Zuversicht erfüllt, daß der Entwurf Annavme finden werde, allein sie dielten sich iür verpflichtet, dennoch de» Entwurf einzubrittgen. Redner erinnert daran, wie der Präsident deS Reichstags einst einen Redner mit dem Zurufe unterbrochen bat. seine Ausführungen «reisten an Provokation zum Auiruhr. Den Regierungen liege es fern, in die Autonomie deS NilchötraS ein- zugreiien. »Allein diese erreiche nicht den Fall, wo das gesprochene Wort, welches sonst immer durch bas Strafrecht verfolgt werten kann, diesem entzogen bleiben soll, auch wo eS das «tratrecht verletzt. Dies war der Hauptgrund für die Aun ebung eines Zuilaiivcö durch cl» Gesetz welcher allseitig unerträglich erachtet worden und durch die »Autonomie deö pauseS nicht allsznhcbcn war. Redner bofft, daß, wenn die Nvrlage einer Koininiision überwiesen würbe, sich ein Auöweg vereinbaren laue. «Beifall rechts.» »Abg. F ürst zu H o h c >, l vhe - 2 a ng c n b u r g hätte gewünscht, daß der Reichskanzler cö vergezogen, mit den Mitg ledern deS Hauses eine Verständigung über Lücken der Geschäilö « Ordnung zu vereinbaren. «Sehr richtig!) Bel einer »Verständigung hätte die RcichS- rcgierung ledensallS mehr erreicht, als durch die Vorlage. Die straflose »Acuhcrung von »Beleidigungen »Abwejenter sei zu be klagen. Hier müsse »Abvilie geschasst werden, entweder durch Zurücknahme der »Beleidigung, oder indem man durch de» Prä sidenten verhindern lasse, daß die Beleidigung »Verbreitung nach außen flnbe. Kein Lanb der »Welt besitze in der »Verianung so weit gebende Bestimmungen, wie wir Wenn in England ein ParlainentSmttglicd lm Parlamente eine itaaiSgesährliche Rcvc halte, sei eö daiür verantwortlich. Eine entsprechende »Acndcrung des tz 22 der RelchSversassung sei nothwcndig. Redner wendet sich gegen die »Bestimmungen, betreffend die Stra'geualt-Kom- mission. Ebenso tu Redner entschieden gegen die »Ausschließung von Mitglieder» auö dem Reichstage. Redner und seine Freunde wollen daö lreie Wort nicht beschränkt und »Ausschreitungen nur durch die Initiative deö Hauses beseitigt wissen; sie würden bei der zw eiten Lesung eine Resolution cinbringen, die ihren Wünl-Hen »Auötruck gicdt. Der »Verweisung dcr»Vvrlage an eine Kommission ist Redner nicht abgeneigt. Abg. v H eereman n tEentruin» spricht iür Ablehnung ber Vorlage a limins, von Hcilc> ors «deutsch-konservativ» »kr Verweisung ber verbesserungs«ShIgen Vorlage an eine Kommission, Abg. Laöker gegen die Vorlage und für weitere Erledigung derselben im Plenum veS HauieS. Fürst BiSmarck will nicht aut die Vorlage eingeben, welche baö Internum des Reichstages betreffe; er hebt hervor, baß die BundeörathSmitglleber nicht dieselbe pariamen tarischr Medelreibeit hätten, wie die »Abgeordneten, sondern wegen ihrer Aeußerungen unter dem gemeinen Rechte standen Dtr Vorlage bezwecke die Vermeidung von Beleidigungen, die Unterdrückung von Agitationen, die Erhöhung der »Würbe des Reichstag» durch Stärkung deö AnsedenS deS Präsidenten. Der OrdnungSrus de- Präsidenten schütze nicht vor Beleidigungen und Verleumdungen, könne bte Provokation zum Auiruhr nicht hemmen, wie die Rebe Hassclmann'S tn der letzten Session be weise. Die Vorlage bezwecke, bte richterlich unantastbare Ver breitung sozialistisch-agitatorischer Reden zu verhindern; sie sei nicht aiö ein Eingriff in dir Rechte des Parlaments zu betrachten, son dern alS ein »Mittel, weiteren Agitationen deS Sozialismus ent- zegeu zu treten. Gefahren von dieser Seite seien nicht schon so ern gerückt, daß weitere Mittel entbehrlich seien. Nachdem Abg. v. Kleist-Retzow iür die Annahme der Vorlage gesprochen, wird die Sitzung aus morgen vertagt. Paris, 4. März. Der Handelsminister Lep< re ist an Stelle Marcere'S zum Minister des Innern ernannt worden. Der »Mi nisterrath tritt heute Abend noch zusammen, behufs Ernennung eine» Handelsministers. Die Nachricht von dem bereits erfolgten Demissionsgesuche de» Finanzministers Leon Say'S ist unrichtig. In Parlamentskreisen verlautet, der BonapartistBallöe beabsichtige n der heutigen Senatssttzung Say wegen seiner Haltung in der Renten'ConvertirungSfrage zu interpellircn. diesem Tage neu« oder höhere Orden. Würden und Aemter aus der Gnadenfülle de» Zaren ersehnen. Vor Allem erwartet daS russische Loc«le» a«d SSchftsche». Gestern Mittag hat sich Se. Mal. derKönig vach dem kLnigl.Jagdhause Rehesclb begeben, von wo er bereits heute »Abend zurückkebren wird. - Dem Flnanzrath Gottlob von Nostitz und Iänken- dorf und dem Transportinspektor Arthur tst vom Kaiser von Oesterreich dtr Kranz nd I Akeliö Falkenstein zoleph-Orden verliehen Volk, dak der wichtigste Tag. den das offizielle »Rußland überhaupt! worden; elfterem da« Komthuttttuz. letzterem das Ritterkreuz. — Dcm Herrn Generglftgatsgnwglt vr. von Schwarze tst die Stelle eines Prärbcntcn dcs Ltrgffenctts beim Reichs gericht in Leipzig angelragen worden: vr. von Schwarze lat diese be Icvoch abgelchnt, um seinem Vaterlante auch fernerhin seine Dienste widmen zu k nnen. Dieser Verzicht umerco be rühmten »Mitbürgers gm eine glänzende ,garrl> re wird cinericiiö die Äcnugthunng erregen, daß eine ausgezeichnete Albeitbkrait dem engeren Vatcrlande erhalten vicibt - iür die »Wäi'lcrscl ast deö 4. RcichötagöwavlkrclllS wird auß-rdc», durch den Verzicht ihres »Vertreters aui Avancement eine Neuwahl erspart — anderer seits ist vom sächsischen Stankpunfte aus zu bedauern , tiiß ein io hervorragender Posten wie die »d räiitenie»'> aik des Ltrar- senats im obersten Reichsgericht »un von Sachse» in die Lände eincS anderen deutschen Staats übergeht. Die Nachricht selbst von dem Verzicht Vr. von Schwarzc'ü geht uns von guter Hand, selbstverständlich nicht von betheillgter Sette za. — Die aus Sachsen beim Reichstage cingegangenen Petitionen sind last seimm lieh wirthichaillichcr Natur. Die Gewerbe- und Handwerkerveecinc des KenigrcichS pelitioi ircn um Beseitigung der »Wandcrlagcr. Beschränkung de« » ausir- handelü und »Ausdehnung der »Verpflichtung, »Ardeitsviicher zu tür ren, aut alle A tcrsüasien der »Arbeiter »And.rc Petitionen wünschen eine gründliche tinanzwirtbschaslliche Reionn im Reiche, Revision der Zostta-iie und Grenzürergangsabgaven iür N'csse»- artlkel. ierner »Aushebung dcs Iinpszwangcö, »Anlrechferhattung der allgemeinen Wechsettäl'igkeit «»Petenten: eine »Anzahl Vor- schußveccine». »Ablehnung der Robtabaksstcuererhöhung re. — »Als fünfter DiakonnS an der Kreuzkireve und Sopbien- predlgcr ist nunmehr der Diakonus »Vieler aus Pirna erwählt worden. — Erst setzt läßt sich ein genauer »Vergleich zwischen den N ci ch o ta g sw ahl en im Döbelner »Wahlkreise vom :rn. Juli v. I. und vom 27. Februar d. I. ziehen. Danach crgiebt sieb, daß die »Auffassung, als sei diesmal die Wahlbcthciügung wesentlich geringer gewite» alS voriges Jahr, nicht ganz zutrifft. ES wurden nämlich voriges Jahr l l,4M>, jetzt >>>,W5, also nur 5«>5 Stimme» weniger abgegeben. DaS ist immerhin sehr wenig, denn in jenem »Wabttreise betragt die Zahl der Wahlberechtigten über 22,«>W; eS hat also nur die Halite von ihrem »Rechte Ge brauch gemacht. Im vorigen Sommer schob man die »Wahl- cnthaltung aui die Erntezeit, es sollte uns lehr wundern, wenn man bei der »Winlcrwabl nicht den Schncesall aiSBebind-rungö. grund vorichiebt. Die vereinigten Ordnungspartcic» brachten im Sommer <>4i4, im »Winter 5028 Wähler aus die »Beine; die Sozialdemotraten 5028 und 4st44. Der Rückgang letzterer Partei bei dieser Wal»! ist also uiibestrciib»r. — Der Stadtrath winkt mittelst »Vekanntmachung allen jenen Säumigen, die den ersten Termin der Gemeinde-An- lage vom Gruiirwerlh und den Mlethzlnsen. ingleichen tieBci- träge zur Ticnstbotcii-Krankenlasse noch unberichtigt gelassen. »Wer dieses »Winken auch noch nnbeiückstchtigt läßt, dein droht er aber mit sokcriigcr Einleitung des Beitreibungövcrtahrcne. »Also zahle»! — — »Von einer zwar allseitig gewünschten und vom hiesigen Gewerbcvcrein auch speziell pctittonirte» Herabsetzung des GaöprciscS I» Dresden kann vor der Hand nicht die Rede sein. »Wollte man eine solche Herabsetzung auch nur um einen »Pfennig pro Kubikmeter jeßk untcrnchmcn, so würde für die Jahre >870 und »880 ein AuS'all hon 188,0< 0 Mk. an der Gesammteinnahme verursacht werden, der, ta derctts Im Voraus behuiS Deckung der ans 4,000,000 Mk. veranschlagten Kosten kür Erbauung der 3. Gasanstalt in »»icickerFlur »Verfügung über lim getrvffen werde» mußte, durch eine Erhöhung der städtischen »Ab- gab n ersetzt werden müßte, was sich jetzt allerdings nicht cm- pflehit. Eine »Preisherabsetzung würde aber auch erfahrungs gemäß sofort den »Verbrauch des Gases erhöhen, und bevor nicht die neue Gasanstalt in »Betrieb gesetzt ist - was vor dcm Herbst 188«) nicht geschehen kann - kann eine wesentlich größere Gao- Produktlon nicht in Aussicht gestellt werden. Uebcrtics hat eine Prüfung der Preise iür daS Leuchtgas in 45 weist sächsischen Städten ergebe», daß nur in Wurzen und Görlitz das Gas um l bez. 2 »Pf. billiger ist. während es in Leipzig, Zwickau und Erimmitichau gleich hbhk und in 3!» Städten höhere »Preise wie die hiesigen sind, hat. — Schon früher wurden die Ergebnisse der »Reise des hiesigen Betriebsdirektors der städtischen Gasanstalte» nach Paris, zum Zwecke deS Studiums der elektrischen Beleuchtung, erwähnt. Jetzt hat sich nun der Rath dahin schlüssig gemacht, von der früheren Idee, elektrische »Beleuchtung hier versuchsweise emzu ührcn. abzuseben, da sich diese Beleuchtungsart überhaupt noch im Stadium der Versuche befindet; ferner, wie sie jetzt ist, sehr thcuer zu Neben kommt und sür den täglichen Gebrauch sich zur Zeit noch gar nicht eignet. — DaS kal. Ministerium deS Innern bat dem „Rennvercin für Mitteldeutschland in Gotha" Genehmigung zum »Vertrieb von Looien zu der am 25. September c. in Gotha stattftnbendcn Vertoosung von Pierdcn. Wagen u. s. w. ertdcllt. — DaS noch offene Stück deS WeltzerltzmüdlgrabenS vor der Beisert'schen Mühle aus der Anncnstraße will der Stadtrath - wenn die Stadtverordneten nicht anderer Meinuna stnd - nun auch überwölben und darnach die dortige unschöne Holzbrücke beseitigen lassen. ES wirb dies ca. 2030 Mark kosten. — DaS Asyl sürobbachtoseFrauenaufder Roien- Nraße wurde im verflossenen »Monate von 678 Personen «328 Krauen, 253 Mädchen und 07 Kindern, darunter 7 Säuglingen) benutzt. 1358 Personen sreauentirtcn die Anstalt von Anfang btrscö Jabccö biS Ende Februar. — Auf den Ostraseldern zunächst der Eottaerstraßc Ist vor gestern ein großer Kutter platz für »Vögel vom Schnee freigeschauielt und auch reichlich mit Kutter versehen worden. Die geflederte Welt stellte sich sofort tn großen Schaaren zum Fest mahle ein. — Im Monat Februar sind an II Fortbildung S- schüler wegen unciitschulbigten Ausbleiben aus der Schule Arrcststraien in der Dauer von 2—8 Stunden vollstreckt worden. — Bor dem König!. Schlöffe konnte gestern »Mittag leicht ein Unglück passiren. Als ein Omnibus vorüberfuhr, krachten mehrere mächtige EiSzapsen von dem steilen Schloßdache so deftig nieder, daß die Omnibuspferde scheuten. Herr Oberschioß- Esicnkebrer, bei Zeiten die Eiszapfen adstoßcn! — »Vorgestern NachinittvL hat sich beim Wasserbauhoie an der Leipziger Straße ein iungcr Mann i» die Elbe ge stürzt. um sich zu ertränken, ist aber von zwei »Beamten der Wasserbaudlrektion, welche Zeugen davon gewesen und in einem Kahn chm nachgerudert waren, lebend wieder anö Land gebracht worden. Man erzählt sich, daß der junge »Mann in Folge der Verkündigungen einer Kartenschlägerin, von der er sich hat wahr sagen lassen, zu dem unheilvollen Entschlüsse, sich da- Leben »ri nehmen, veranlaßt worden sei.
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