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Dresdner Nachrichten : 16.12.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186812168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18681216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18681216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-12
- Tag1868-12-16
- Monat1868-12
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.12.1868
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»ü»d«t«, an gelegentlich, wo hier in Dresden di« besten Christ stolle» zu haben seien Der Mrth nannte ihm die Firma der HosmundbäckerS Braune in der Schioßstraße ChevalereSk grüßend entfernt,» sich die dr.i Herren. Der dett. Wirth, wenn er diese Zeilen liest, wird, wie wir bestimmt versichern können, durch dielt-- B att zuerst erführen, daß der erwähnte größte Herr — Niemand Ander-.», als der — Bundeskanzler Graf Bismarck und dessen Begleiter di-. Herren v K und D. waren. Der würdige Hokps- war so vertief! tm Berechnen seiner TazcSkesse, daß er sich feine Gaste krum nnt einem Halden Äuge ai-g> sehen hat, vielmehr sogar e.waS mürrisch «hat. — Je-.e Dame sittlich 'chien den mächtigem Mann Deulschlanvs ».kennt zu Hader,! — Großenhain. Zu dm zu Ehren de« GeburrLscste« Kr. Majestät unser» All verehrten Königs Jozan« hier start- gebundenen Festlichkeiten, ist auch die im hiesigen Theater von Herrn Echauspi.t Derer-or Karichs am II. d als Borfeier linfgkführte Fest Vorstellung der Erwähn«ng werlb. Herr Ka nrchS hatte di.rd ein herrisch au-g-'ührte« Tadieo.u und durch «n selbstgcse-'.ig-S Festgedicht dem s.hr zahOcich v.rtier.nm Pr blikum ki'L echt würdige <N.-burm„gr frier bereuet Be- r» >ü d.sür war der kaum enden wollende JrOel als am Schloß dieser Vorstellung Herr Dieector Karichs ein Hech aus Sc. Maj-stät unsern geii-bten König Johann von Sichse» anvdn:chle. En.e joche Festlichkeit ist euch 'irr wenig Bcmii leite eine Geleg-nh-ii, den Geburtstag >einet grlrcbrcn Lan Lrsaaitrü nüreig zu beg.hen — Am Mo,-tag Vormitrag ist im Dorle Priestewitz der i-Oj äurige Kehn drS dortigen OriSrichr.ro L ur'e durch eine van ein m abgebrannten G.bäuds stehen grb.iedens Äaue^, die er im Begriff war cinzure-.ßen, erschlagen wsroen. — Die Erk.nntniß, daß w-nn das Turnwe'en in der Thar -.ne Barschri'e nar.vnai-r 'st e.-rhasi-gleu oilr-en 'oll, an' den Turnplätzrn d:e Ucdungr-. ;m Hieb ur.o Stoß echte... reu ^x-acilii-n am R.ck unv Bar en eollkommen edenvürtig sich ernblirg-r» müssen, hat hier und da sich Bahn gebrochen Nur fehlte n.ch das sogenannte Etockfechten ru» den Singriffen von feinolich gesi.'k'.iti'n Menschen orer Thier:n zu widersiehen und außer dem Hieb- und Stoßsichten will sitzt eine geeignete Persönlichkeit, Herr Loubcll, in Dresden Unterricht eitheilen. Selbiger ist ein Schüler des Pari er Fechtmeisters Le'ange und war mehre.e Jahre hindu'ch an Len Hochschulen zu Bonn und Hnstelb rg angesi.ll!. — Wie rN'L nagsträ^lich mitgctheilr wird, haben am 7 o. M. nährend deS an dtesem Tags herrschenden Orkarr mehrere rchrdenfeuer im Lande ftaugefundm. In Haßlau vei Roßwem brannte dar Ernst Julius KäLi ch gehörige Wohnhaus mit Stall, K.ller- und L>cheunenzebäude nieder und in Elterlein rst va§ Spinnneisirbukgebaude des Luchhänd- te»S Jnmanuel Günther abgebrannt. Dabei sind die in dem letzteren befindlichen Maschinen vom Feuer m.t zerstört vor- den, während es gelang das übrige Mobiliar, ?owie bas >n unmitteibarer Nähe veL Fabukgebaud.ü befindliche Wohnhaus zu retikn. — Am Montag fand die Verloosung und EintheUung der neuerwählten GerichtSschöffen statt. Dieselbe leitet« Ger Direttor des Bezirksgericht», Neidhardt, im Saale des Be zirksgerichts. — DaS Gastspiel des Hrrrn Schauspieler Schulz vom Wallner - Theater zu Berlin hat nicht zu einem Engagement geführt. Dem Vernehme» nach sind die V-rhan langen über den Ccn ract nicht zu einem vollständige» Einmrstäntrnß zwischen den Betherligren gelangt, so daß dieselben schließlich von Seiten der Geueraldireci-on abgebrochen wurden. — Den sächsischm Mi itärs ist gestattet worden, den Schnurr und Backenbart zusammenhängend zu tragen, jedoch mit Freilassung dcö Kinnes. Den vollen Bart dürfe» im Frieren nur die Bataillons.amboure tragen, im Felde ist bree Jedermann gestattet. — Oeffentliche Gerichtssitzung am l5. December Beim Bildhauer Schulze in Zehista stand der Stei^n» tzzehilsi Heinrich Moritz Pfeiffer au- Llstra in Condüion und fungureseit 1864 als Reisender; er hatte als solcher im Lande he cum,u- reisen und Bestellungen auf L.ichensieine anzunehmen. ÄlS Gegenleistung erhielt er eine Provision von IO bo» 1ä Pro real deS BelragS und war diese Prosiston verdient, sobald die Bestellungen bei seinem Prinzipal einMachr waren. Pfeiffer verlegte di« Reisekosten und die Berechnung fand nach der Rückkehr von der Riise statt, wenn Schutze zu Hause war, war aber öfter» nicht der Fall war; der erlangte Verdienst belief sich auf ungefähr 3 bis 4 Thlr. wöchentlich au» den Geschäften, die er für Schulze machte und sodann aus Er neuerungen von Denkmälern, welche er selbst übernahm. Die« Alles reichte aber nicht zu, u« die Reisrspesen zu decken, Pfeiffer hatte daher auch die Crlaubniß. von den einzelnen Auftraggebern sich kleine Anzahlungen geben zu lasser, welche aber nach der Ansicht des Herrn Schulze nicht dis Höhe vom vereinbarten Procent übersteigen sollien. Am d. Roocmver I8ä7 fand eine Berechnung statt und es fand sich, daß Pfe.fsir 89 Thlr. 86 Ngr. zu viel erhoben hatte. In dieser Summe sind mehrere kleine Beträge enthalten, die als Anzahlungen von Pfeiffer auf Rechnung von Schulze erhoben wurden, und Beträge von 40 Thlc, 18 und 1 t Thlr., welche Pfeiffer atS die vollen Beträge von 3 Denkmälern einkasfirte. Da nun Pfeiffer keinen Auftrag hatte, für Schulze Gelder zu erheben, so ist, da von diesem die Ablieferung nicht erfolgte, Anzeige bei Gericht gegen ihn erhoben worden, und zwar geht die An klage dahin, daß er in sechs Fällen, wo er einzelne Beträge erhoben hatte, Betrügereien verüb, und daß er in drei Fällen sich Unterschlagungen in Betrage von 4-1 Thlr., 18 und I I Thlr schuldig gemacht habe. Der Angeklagte beruft sich auf die rrha.tene Erlvubmß, Anzahlungen ,u erheben und in sei nem Nutzen zu verwenden, um die R-tsi zu vollen i-en. wie auch Herr Schulze ihm die Erlaubniß g geben babe, bei Ab lieferurg von Leichmsieinen die Verräge in Ewvsang zu neh men. Der Benetzi?, welcher als Zeuge gegenwärtig war, bs- streitet lesilo-m, paß ,r Psi ff r Ausircg zur Erhibung d.H ganzen Berrrgs der Lsichensie'-e gegeben ha?e. De auf diese Weise erhabene» 63 Thlr. Hai brr Angeklagte sür sich mr» wendet. Außerdem ist Psitsser beschuldigt, insofern einen Be trug gegen Schulz« begangen zu haben, all er fich in zwei Fällen die üblichen Procent« von Schulze hat aurzahlen lasten, wahr nd er die Grabmonumer.te von einem anderen Bildhauer unter Gewährung von Prccenten fertigen ließ; der Betrug b.ziffcrte sich auf 6 Thlr. Endlich hat Pfeiff-r sich eine bet einem diesigen Einwohner deponirte Marmorp atte unt.r der falsche» Angabe, Schulze habe ihn dazu beauftragt, aui-hän- dsien lcssea und zu Arbeiten für seine Rechnung verwendet. StralL.'.nirali Reßieescher cnthält sich eines bestimmten Straf, anrragä kinfichiitch der s-ch" Fälle wo der Angeklagte sich küu.e B.lrär,c hat ausbä'ttngen lassen, bl-ibt aber bei dem Stlafautraze in Betreff der Unterschlagung nach Höhe v.n 61 Thlr. euch der zwei BetrugSsälle wezen de» Marmorplatte und de» angeblichen Auftrag« stehen und beantragt die Be flrafuiig Pfeiffers. Der Ge-ichiShof erkannte auf l Jrhr 4 Monate L Wochen Aebeit«baus. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten, Mittwoch, dm >.December,Nachmittag» t6Uhr. Tagesordnung ä) Vor trag c-er Rexiftranden- Emgange It Antrag des Stabt». Wolter die Anstellung» Bedingungen b i Besetzung d.r Stelle de» ersten Oberarztes cun hiesigen S'.adtkrankenhause beir. <> Vortrag d s Vorstar.de e ne G h ltSzulage für den Ex prdienten beir. l>) Vo-ttä > der B>rfassu!'sird.'r"lra'.ion über: l den de zeitige» Stand der Vee Handlungen w-gm Ncoistvn deL Slraß n und Schleußenban Negulatl-oS ro n 3 De ren,der l^öi; 8) die sladträthl'.chen Eutsch-ießungen auf d-.e disseitigm Beschlüsse zvm Lecristatut zur zehnt» Abrheüung der Liädttordr.uüg; .il !re Mor-zanisatie-n des Impfwesen« in hiesiger Stabt und ein Ps'-ulat rv, 50') Thal.an hierzu. I-l) Vort.äge der Finanzdipruatron über !) ein Postulat von .">56 Tzlr ! Ngr 3 Pf z>, Herstek->r,iz veet.lir'cner Einrich- lungeu im Ve-.s-vlt' de-. V r or,.ü--u e>; 8 d-e Mrrstall-Rech nungen auf bi.- I -.her «;- 6 >, -866 und I 67 ; 3) die kür»-- l.ge L.ra-a-tiing r-er Een.snnn.Grw-'b ück d-e Besoldung der r-airiit zu betraumdm Brm t.'n; 8 b> sta-t'äthlichm Ent- schlicßungrn auf die- di sseit'a » Anr-äae z».m Ulei der GaS- sa'v il n. 10 Vortr-rge e: P i.-pepn'-ttic'-. Zum L chlnß: Geheime Sitzung. rageSgeschtchte Verlitr. 14. December. Heinrich XVI! verlan>t ein kräfi'igcs Hoch. Aus Neuß Greiz oerichier vie , D A Ztg": Die Verabschiedung des letzten Landtag» war eins höchst un gnädige. Die dringlichsten Anträge de« Landtags bezüglich der Aushebung der P.'.irsnaikrechte, der Beschränkung reS Witd- stande«, re'p. der Wildschäden Entschädigung und ander-.s wur den kurzer Hand zurückgewiesen und zwar in einer Sprache, welche an die Zeit des beschränkten Unterthan.enverstcn-eS er- inruit Trctz alledem brachte der Landtogjpräsi.e.tt skr. meä. Zopf am Schluß das Hoch auf den Fürsten aus Nur war es etwas bedingungsweise ausgesprochen. D:r Präsident hatte nämlich gesagt: Wenn auch die Wün'che und Antrags des Langtags nicht erfüllt worden wären, so fordere er doch die Abgeordneten zu dem Rufe: „Se Durch! Fürst Heinrich XXlI. lebe hoch! ' auf. Dies hat man aber dem Landtagspräsidenten sehr übel vermerkt. Er wurde nach dem Schluß de« Land tag» in das Regierungsgebäude geladen und ihm hier vom Regierungspräsidenten ttr. Hermann eröffnet, daß man diese» bedingungsweise, in eine Menge „wenn', „aber' und „trotz dem' eingewickclte Hoch sehr übel vermerkt habe. Man erwarte und verlange ein kräftiges, unuwwundeneö Hoch. Unter sol chen Umständen, so schloß der Regierung!Präsident, sei nicht daran zu denken, daß der LandtagSpräsident !>r mvä. Zopf definieio angestellter Arzt de» Krankenhaus«» werde. l)r. Zopf verwaltet das Amt jetzt provisorisch Er hat trocken erklärt, daß ihm dies sehr gleichgiltig sei, ob ec drsinitiv avgestellt werbe oder nicht, und empfahl sich. Wien, Montag, 14. December, Nachmittag» In der heutigen Sitzung de« Abgeordnetenhauses legte der Finanz- minister Gesetzentwürfe vor, betreffend die Forterhebung der Steuern bis Ende März k I und die Einführung einer Ge- bäudkfleuer, ferner das Finanzgesetz sür 1869 und eine nach trägliche Creditforderung für das LandeLvertheidigungsministi rium zur Höhs von 73,000 Gulden (Dr J.s Verstimmung Der todlgeglaubte Sohn einer Mutter ist zurückgekehrt; e« gilt, dies der Mutter so schonend mitzu- theilen daß ihr Herz nicht von dem Jubel getötet werde: Diesen Gedanken q rei cht die Verfasserin mit eine n Raffinement auö, welch r pein'ich wirkt Lre würdige Matrone könnte schon längst cic Nachricht ertragen, aber nein, jede Kaser ihre- sebn noen Mutterheizen« muß ana'omsich bloSgelegt »erden, l-am't da» Publikum die Zuckung-:» studiren iönnc. Ohne ein so vorzügliches Spiet wie das der Frau Bayer u> v des Fräulein Guivan» welche in der Wicdererkennuvg« cene tn einem staunensiverthen Anlauf die Grenze» ihrer gewönlichen Routine siegreich durchbrach und erweitene, würde vak Drama noch offener ubigen Fehler zeigen Jerr Jrff« gab hierbei den Diener Nvvl behäbig J-r sämmtlich n Stücke,, wnen die Herren Deitmer und Jrune« und dis D imer Ulrich und Guinand beschädigt. Her, Dettmer be vieü seine viel eilige Ehrrakt-rist.k auf« Glänzendste; im „Anorymen Kuß' ganz L-hsm-rnn rnit le sem A flug v n R ui, w r er in de; „alten Schachtel' ein kerniger Ehern ; in. Fräulein Ulrich entivickllte ii ütziersm Steck r-uf sa« Wo^itbueadste das Frauliche, Hiius, riche, im erste,en war sie ganz vts Salondame von Parts. H.,r Jauner und F äulern Guinand secunftirten überall glück lich; Fräuln» Brrg gab in ver alten Schachtel ' als Lotte wieder ewe jener icharfe» und doch so weil hue.rden Figuren, die sie m- i'eai.>en Stritzen zu reichnen v?rsteyt. Das Pu bin- kr-m erwicS sich als höchst dankar-r. «dnitzltehe« Hoft-eater. di. 6. Unter den drei neuen Stücken, welche das Hof- theater am Montag b achte, befinden sich zwei von französi schen. ein« von einem deutschen Schriftsteller. Es freut uns, berichten zu können, daß in dieser Concurreiz der vaterlän dische Autor Gustav zu Putlitz den Preis davon getragen hat. Sein siegreiche« Stück nennt fich „Die alte Schachtel", ein Titel, dcr nicht besonders fein klingt, aber die vermuthete B« zirhung aus eine triviale Bezeichnung nur einmal und ziemlich verschämt andeutet „Die alte Schachtel" beruht auf einem gllicknchen gemüthlichen Tinlall des Verfassers, den er mit einem stets sich erneuenden Fonds von Situationskomik durch führt. Nur dar eine Mal, bei der Bskrhrung de« HanL'schen Ehepaares läßt sich Putlitz den Faden der einheitlichen Hand lung etwa« entschlüpfen. Die Handlung de« Lustspiel«, da« an die besten Arbeiten PutlitzenS, wie Familienzwist rc. er innert, erzählen, hieße die hübsch« Idee verrathen und so be schränken wir unö blo« darauf die Hoffnung auSzusprechrn, daß die alt« Schachtel hier eben so viele Hun erte erheitern möge, wie sie dies in Berlin, Wien und an ecen Orten be reits gethan. — Vorher ging „Ein anonymer Kuß", Lustspiel in I Act von Alterte Second und I. Blerzy, deutsch von A. Winter. Es ist dies eine saubere Arbeit zweier französt scher Arttor.n, die eine Verwechselung auf dem Maskenball lein uralt,S Lustspielmotiv) in anmuthiger Werse auSbeutrn. Die Annahme fnilich, daß ein Mann sich siundcnlang mit seiner mcttkirten Frau, ohne sie zu erkennen, unterhalte, setzt eine reichlich« Dosis von Fantasie voraus. Die Bluelte hält sich in anerkennerSwerther We se von allen Frivolitäten f.an jösischer Ehen kern. Den H--gir,n dk« Abends machte das einstige Schauspül der Madame Girardi', „Kc-ode tobtet n cht'. w'lche? A R-ichflvdr übcrscht hat Obschvn ttbcr--ll d:n gebildeten Geist einer Dame von Talent ze gend ui d vb- schen ars einem edlen reinen Gefühl - der Mutterliebe — beruhend (bekanntlich ist die Anbetung der olnrro m/n-v cir. französischer Glaubenssatz), so hinterläßt diese« Drama dochflnbene." * Am 30 November halte in Stockholm die Enthüllurg dcS Denkmal« Errl-t Xll , Königs von Schweden, stattgesund n, d<rcu Vorfeier dar liebenswürdige Volk der nordisch « Haupt stadt durch Demvliren der zu dem nationalen Feste errichteten Tribun n für di: Eingelidenen übernommen und damit, wahr scheinlich unbewußter Weist', symbolisch die Gesinnungen auS- gcdrückl, die heute über den sogenannten Alexander des Norden« in d-r geb.li.ter, Welt herrschen. Der Nimbus der Gröh^, d.a Voltaire und anders Ä.istcr deS achtzehnten Jahrhu-dert« um den g-I-enten Sonderling gezogen, ist ststgst verblichen, ur.d der kahle Abenteurer nur allein noch übrig geblieben, dcr, ein achter Sohn jcne» excentrisexen Fürstenhauses Pfalz, de,« so viele Hitzköpfe und Originale der Welt geliefert, halb wahn witzig, halb unculiivirt vom Norden her mit seinem Degen die sloivsichm Lande durchzog, inuck.rhast, empfindungsleer, ohne Sinn sür dar Schöne, und ein ganzes Jahr lang auch über unter arme» Sachsen seine blutige Geißel von jener kleinen Vkste Altranstädt aus schwang, daö dazumal die Hauptstadt von Europa war. Unter dem genialen Schüler des vorigen Jahrhundert«. Peter dem Großen, nimmt sich der Apostat oieser feinen, geistreichen Zeit so uncbenbürtig auS, daß man kaum begreifen kann, wie man in Schweden dem Gründer deS Ver falles der einst so gefürchteten und angesehenen schwedischen Macht in u serem Jahrhunderte noch ein Denkmal setzen kann. Carl Xll. gehört zu d-n Königen, denen die Geschichte die Un sterblichkeit deS großen Namens zu versagen hat. * AuS Köln, 13. Drc., berichtet die K. Z.: Heut« in der Mittagsstunde wuroe der Buchhalter de« dasigen Hand- lungrhause« I. D. Nachtigall in der Alienbergerstraß« auf dem Comptoir von einem EommiS desse'ben Hause» mittet« eine« Dolchmessers « stochen Der Buchhalter hatte seit läa gerer Zeit Verdacht auf den betreffenden Commi« gehabt, daß dieser die Kasse bestöhle, und ertappte denselben h.ute Mor gen cn dem Geldschranke stehend. E« muß sich nun wohl «in Wortwechsel entspannen haben, in Folge dessen der Mörder seine That vollbrachte Der Gemordete erhielt sieben Stich« en den Unterleib; man fand ihn im Comptoir vor dem Gelt- chranke liegend Der Boden de« Zimmers war mit verschio- d.nen G ldstückrn bedeckt Nach vollbrachter That flüchtete der Mörder in den Oelkellcr deS HauscS, wurde jedoch, nach dem man die Polizei und außerdem noch einige Mann Mili tär requirirt habe, herauSgeholt und in sicheren Gewahrsam gebracht Die Leiche de« ErmoroUen wurde auf Anordnung der Polizei sofort nach der Morzue gebracht. * Madame Berr yer's Tod Der Äa istr „Figaro" erinnert in diesem Augenblicke daran in w lcher eigenthümtt- chen W iss vor zwanzig Jahren Madame Berryer, die Gattin des verstorbenen großen französischen Advocaren, ihren Tod gr ünden. Madame Berry:r war krank und hatte fich dabet dcr „Blutegelcur" unterziehen müssen. Der größten Ruhe bedürftig, verlangte sie, daß Alle, auch ihr Garte, sich von ihr cntsernlen. Nur ihr Liedlingthündchen durfte zu ihre» Bewachung Zurückbleiben; dar Schoßhündchen sprang auf di« Kissen de« Krankenbettes, die Frau Berryrr'S entschlummerte. Wie aber nach geraumer Wc.le da» anhängliche Thier de» Athen» seiner Gebieterin nicht mehr vernahm, rührte es mit seinen Pfoten a» der H rrin. Da diese sich nicht regte wurde das Thier ängstlich, tastete mit den P'v:en hinter die Bett decke und wurde dabet so ungestüm, daß bei d!« en Bewegun gen die Schwammpflästerchen, welch« die Wunden blutstillend verschlossen hatten, abgerissen wurden, lieber und über mit Blut bedecke, rannte nun da» Thier mit lautem Geheul ia die anderen Zrmwc«; »an eilt, tödtl-ch erschreckt, zu Madam« Berryrr, aber welcye« Schauspiel! Vom Beile der Krank«» rieselte in Strömen da« Blut, und als man hinzueilte, fand oa» Madame Beny:r entkeeitl * Ein mvuvrtis sozol au« hochadeliger Familie, der auS Verzweiflung seinerzeit unter die Gaiibaldianer gegangen war und Mcntana mitgemacht hatte, kehrte nach Schlichtung der Differenzen dieser Tage in den Schooß seiner noblen Familie zurück. ES regnete natürlich Vorwürfe. „Wie war da« nur möglich? Du, der Graf von .. . rc .. . Der Sprössling von . . . rc. . . . Der Stammhalter des Hauses ... rc ... Du konntest Dir das rothe Hemd anzieheir?" — „Zum Teufel auch, ich hatte kein weißes mehr anzuziehen," e rtgegnet« dev ver orene Sohn. * Der Arme! Heute früh — so ist in der „Vtberf. Zig.' unter Köln, 4. Dec, zu lesen — .verschied der auch in weiiercn Ke-cksm bekannt- Supern tmdent Pfarrer Jäger, nachdem Ou», wie eS Heist Kt« Verleihung des Rothen Alle: Orders 4 Elofle mitge,heilt werden war. Wohl selten hatte ein MerOch vor seinem Ende so zu leiden, wie der Brr«
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