Dresdner Nachrichten : 05.10.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186810050
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18681005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18681005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-10
- Tag1868-10-05
- Monat1868-10
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- Dresdner Nachrichten : 05.10.1868
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Ästchen 10 Rgr^ I P»o. rche. lRk. 279. Dreizchlto! JahrL .V , MontaL de» 5. Oktobs 186K dauernde Julius r«««v, e enthält, Dresden, !Uch »liebender wird so- 41. in lvn pünlt- leuten ein der Nähe abzugeben ergeschäft. cheu für f längere Frau ge, Zrpedttion Ml. wie einem enste An, ,g kleine des Fer- bitte ich, ir gütigst r, welches zu wür- ungsvoll :imbürgm. eitet von lästigt sich stelegeu- slnsttge, ohne Ver« ssen unter Expedition woraus V<rschwie- aller i lagen u«S, M«S, lung, «u,. ln statt k>- u. r den Car- «»- n, »r. » wird ss« t. Adres» m Hinter. LrfcheiM: LS-Nch früh 7 Uhr Inserate «verdru aogensnuuea: «t« Abend« S,E»nn- tag« bi« Mittag» 1» Uhr: Marie«-ra»e t». ' ) Sluzetg tu dies- Blatt« ßudmetne erfolgrrich« Vrrbreteung. Aufiag«: LL.OOO «k«m»lar, Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 2 Mitredacteur: Theodor Drodisch. Abonnemente BlettetlShrlich 20 Rp bei unemgelbltchertt»- Icruag tu'1 Hau« Durch di« tkkuigl P«s vtcrieljLhtt 22»/, Ng» Eiazclue StummerU l Agr — Anserateuprelse: Süe dru Raum «t«t Zs'palteneu Zttl«: 1 Ngr. Unlrr „Biug^. ^ laudt" dt« Zttl» . 2 St-r ' »ruck und Utgeathum d«r Herausgeber: Litpsth Rkichardt. — Verauttvortlicher Redatteur: Iuttn< RrtthakVt. .'ine bell«, »g«. Dresdens den 5. Oktober. — Da durch Ueberswdelung deS HofcS nach dem Schlosse Wesenstein da» Schloß Pillnitz mit allen seinen Räumen, nebst dem königl. Lustgarten, nun dem Zutritt Derjenigen offen fleht, welche unter einer geeigneten Führung die Sehenswürdigkeiten in Augenschein nehmen wollen, so machen wir darauf aufmerk sam und zwar um so mehr, weit noch viele Fremde in Dres den verweilen, denen eü nicht vergönnt war, das historisch denkwürdige Schloß und die mächtigen Gartenanlagen zu be sichtigen. — Der Vorstand des Kiesigen Handelswissenschaftlichen Vereins fordert be» Beginn des Winterhalbjahres zu recht reger Thätigkeit und fortgesetzter Thetlnahmc an den Bestrebungen des Vereins auf. Die Winteroersammlunqen finden Montags (für Vorträge) und Donnerstags (für DiScussion über kauf männische Fragen) im Saale der zweiten Etage der Wald- schlißchen Vtadtrestauration statt. Den ersten Vortrag wird heute, Montag, den 5. Oktober, Herr Or. H. Rentzsch ,.üder Realcredit" halten. Zu weiteren Vorträgen im Laufe des Winterhalbjahres haben sich außer Herrn vr. Rentzsch noch be reit erklärt die Herren: Paul Barnewitz, vr. A. Drechsler, Prof. !)r. Geinitz, Generalstabsarzt Or. Günther, H. Jänicke, Handelsschuldirector Fr. Noback, i>r. Th. Petermann, >-r. S. Rüge, Advocat Nr. Schaffrath Or. CH. Semler, Or. Adolph Stern, Kaufmann August Walter und Hofschauspieler Walther. Das Lesezimmer des Vereins befindet sich im „Brüsseler Hof", Scheffelgaffe 28, parterre. — Bekanntlich sind dis Stellveriretungkgelder für fort dienende Unteroffiziere und Soldaten seit der neuen Formation der sächsischen Armee in Wegfall gekommen. Um jedoch der Armee gediente Unteroffiziere zu erhalten, hat das KriegLmi- nisterium die Einrichtung getroffen, daß von den disponiblen Mitteln des EtellvertretungSfondS sogenannte DienstalterSzula- gen gebildet werden, welche an solche Unteroffiziere, die ihre gesetzliche Dienstzeit beendet haben, mit 100 Thlr. für je drei jähriges activeö Fortdienen gewährt wcrdrn. Dagegen sind die früher üblichen Dienstaltcrszulagen an Unteroffiziere von täglich 1 bez 2 Ngr. in Wegfall gekommen. — Die Gewerbeschule de« Gewerbevereins beginnt heute ihre Winterkurse. Sie umsaßt jetzt eine Tagi sschule für solche, die sich vor Eintritt in da« Gewerbe noch sortbilden wollen, sine Abend- und Sorritagsschule für im Gewerbe thätige Leute fauch viele Unteroffiziere und Soldaten nehmen Theil) und Extrakurse für etablirte Geiocrbtreibende und für Frauen. — Die Seclion für M.dicinalresorm der >42. Versamm lung deutscher Naturforscher und Nerzle hat nachstehende Sätze in vier Sitzungen durchberathen und schließlich in folgender Fassung angenommen: I) Der ärztliche Berus ist ein freier, keine Siaatkeinrich'ung. r>. Dem Staate seinerseits liegt nur die Sorge ob, daß allgemein wissenschaftliche und zur prakti schen Ausübung der Heilkunde in allen Gebieten befähigte Aerzte auf Universitäten gebildet und geprüft werden können, d. Der Staat erkennt nur diese eine Art von Merzten als solche an und statuirt unter denselben keinen Unterschied, v. Nachdem der Arzt in vorstehender Weise seine ausreichende Befähigung nachgewiesen hat, legt ihm der Staat w:der in der Begründung seiner socialen Stellung, noch in der weitern Ent wicklung seiner wissenschaftlichen Richtung oder praktischen Thätigkeit, noch sonst irgend welche Bescbränkungm auf. <1. Der Arzt hat also in seinem Berufe die volle Freiheit des UrtheilenS und Handelns — jedoch werden verschuldete Ge sundheit^ Beschädigungen gerichtlich geahndet. 2) Demgemäß sind alle den Privatärzten bishir noch in einzelnen Staaten auferlegten exceptionellen, da« heißt anderen Ständen nicht «uferlegten, Verpflichtungen, Oblasten, Dienstbarkeiten, Bevor» mundungen und disciplinarischen Maßregeln zu verwerfen. 3) Die Reformsection der 42. Versammlung deutscher Natur forscher und Aerzte spricht dm Wunsch aus, daß sich di; Acrztc in allen Gegenden Deutschlands in Form freier Vereine asso- siiren mögen. 4) Die Medicinalreformfrage soll bleibend auf der Tagesordnung der Jahresversammlung deutscher Naturfor scher und Aerzte erhalten werden. — Nachdem die Versteigerung der für diese« Jahr in der Armee auSgemusirrtm Dienstpferde nunmehr allenthalben er folgt ist, swird der Ersatz hierfür durch Remonte-Einkauf ge deckt und dm Truppen voraussichtlich im nächsten Monat zu- geführt werdm. — Die Be Haftung der beiden freiwilligen Gerichtsschöppen in Neustadt ist dem Vernehmen nach dadurch herbeigeführt worden, daß die Erben eine« jüngst Verstorbenen bei Antritt der Hinterlassenschaft cinm Fünfhundertthalerschein vermißten. Sie wußtm genau, daß der Erblasser bis zu seinem Tode in dem Besitz desselben gewesen war und kamen zu dem Schluffe, daß de» GerichtSschöppe denselben vor der Versiegelung sich an- geetgnet habe. Eine polizeilich vorgmommene Haussuchung führt« zu ganz unglaublichen Aufschlüssen. Man fand in den j Kommodenschubladen de« Schöppen und seines Gehilfen ein kleines Grünes Gewölbe von allerhand Gold- und Silber- waaren, Ringen, Brüchen, Armbändern re. Die Jnhastirten habm bereits ein umfassendes Geständniß abzelegt. — Die 3H-procentigen Landrentenbriese haben in der letzten Zeit eine eigenthümliche Steigung um 2 Procent erfah ren, so daß sie jetzt mit 85! gesucht werden. Man giebt als Ursache dieser Steigung einen durch das Bankiergeschöft von Schie bewirkten Masscnankauf dieses Papiers an. Dieses Ge schäft soll im Aufträge Dritter bis zu 20,000 Thtr. Laad rentenbriese aufgelaust haben. — Nachdem neulich Herr Hoftromveter Gärtner die aus ocm Feldschlößchen vrranstaltete Probe bestanden, hat der Rath zu Dresden am vergangenen Freitag Herrn Gärtner die Con- cession als Musikdirektor und das Bürgerrecht ertheilt In den nächsten Tagen soll, wahrscheinlich auf dem Feldschlößchen, das AntrittSconcert stattfinden. — Lockwitz. Die drittwstanzliche Entscheidung m unserer leidigen Papierfabriks-Angelegenheit ist nun erfolg:. Auf die Erklärung der zu Rathe gezogenen technischen Deputation, daß durch das projectirte Etablissement bei sorgfältiger Beaufsichti gung der anzubrmgenden Reinigungkapparate weder mechanische noch chemische Verunreinigungen des Lockwitzbaches eintreten könnten, Hot das königl. Ministerium des Innern seine Geneh migung zu der von Frau Amalie Auguste Schmidt beabsichtig ten Anlage einer Pappen- und Packpapier-Fabrik im Lockmitz- grunde ertheilt. Es sollen in derselben täglich 10 bis 12 Ctr. Hadern, unter Zusatz von 8 bis 10 Ctr. Stroh- und Holz faserstoff, verarbeitet werden. Zur Hadernreinigung, heißt es, würden nur ausnahmsweise Kalk und andere chemische Sub stanzen verwendet. Die hierbei ablausende schmutzige Brühe soll in eine angeblich 1100 Kubikfuß*) fastende, bereits auf dem Grundstück vorhandene Jauchengrube geleitet und als Dünge mittel verwendet werden. DaS aus den sogenannten Hollän dern (Zerkleinerungs- und Zerfaseruugsmaschrnen) abfließende Wasser soll durch ein Klärbassin geführt werden, besten Ein- mündungLstelle mit einem feinmaschigen Drathsieb versehen ist, und das von der unterhalb des Niveaus des Klärbassins auf gestellten Papiermaschine ablaufende Wasser soll direct in drn Bach geleitet und der BblaulScanal mit einem sogenannten Zeugfänger, aus einem im Wasser rotirendm Cylmdersieb von feinem Messingdrathgewebe und einer Filzwalze bestehend, ver sehen werden, um die noch im Ablaufwaster befindlichen Fasern abzusangen. Allein trotz dieser in dankenswerther Weise ange ordneten Vorkehrungsmaßregeln bleiben uns noch manche ernste Bedenken hinsichtlich der Verunreinigung unseres DorsbacheS durch dieses Etablissement. Denn wer bürgt uns dafür, daß die gedachte Jauchengrube nicht an irgend einer Stelle ausgeht und ihren Inhalt in unsichtbaren Kanälen dem Bache zusließen lasse? was hindert, daß die „ausnahmsweise" Anwendung von Kalk und dergl. eine regelmäßige werde? was dann, wenn das Klärbassin bei anhaltender Winterkälte zufriert? wer endlich soll die sorgfältige Beaufsichtigung darüber führen, daß alle Reinigungsapparate im vorschristmäßigen Zustand erhallen wer den? Waü den Kostenpunkt aubetrifft, so hat das Ministerium in Anbetracht „der Zweifelhaftigkeit der Sache, welche die wie derholte Befragung von Sachverständigen nothwendig gemacht hat", die Erstattung der durch di- Reclamationen der Bewohner von Lockwitz, sowie der durch die Erörterungen und Gutachten der technischen Deputation erwachsmen Kosten der Frau Unter nehmerin des Etablissements zugewiesen. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Heute, Montag, den 5 Oktober, finden folgende Einspruchsocrhand- lungen statt: Vormittags 2 Uhr wi r er den Strumpfwirker Friedrich August Nother in Dresden wegen Diebstahls; 9? Uhr wider Therese Emilie verwittw. Kummer und Genossen hier jj wegen Partiererei; lOj Uhr wiser den Mühlengutebesitzer Friedrich August Venus in Stölpchen wegen HutungSvergehen; Ilj Uhr Privatklagsache Carl Traugotr Pöschcl'S wider Hein rich Ehienfried Selter in Hainsberg; Vorsitzender Gerichttrath Ebert. — Morgen, Dienstag, Vormittags 9 Uhr Haupt Ver handlung wider den Handarbeiter Hermann August Sauer- mann und Genossen wegen Diebstahls; Vorsitzender GerichtL- rath Jungnickel. — Mittwoch, den 7. October, Vormittags 9 Uhr Hauptverhandlung wider Wilhelm Rudolph Victor Leh mann aus Berlin wegen Unterschlagung; Vorsitzender Gerichts rath Ebert. *- Eine Grube von etwas über 5 Eilen Tiefe und 5 Weite wüide dieses Quantum lassen. «leine Wochenschau. Die verehrten Herren Zeitungsschreiber ließen sich auch vorige Woche den neuesten „Spanisch Bittern" Wohlbeha gen und stärkten ihren durch die lange politische Trockenheit auSgcdorrten Magen. Mit der Frau Königin Jsabella scheint der Schimm«! gründlich alle zu sein, da die „spanischen Retter" keine Lust mehr verspüren, für die schlechte Wirthschaft, die Ihre Majestät getrieben, ins Feld zu reiten. Nach den neue» sten Nachrichten macht auch Madrid mit in Revolution, und haben die dasigen Soldatm, anstatt wie früher aus dar Voll zu schießen, mit demselben in Fried' und Freundschaft gemein» schastliche Sache geu.acht. Von einer Revolution, die ohne alle» Blutvergießen abgcyt, kann man in der Regel behaupten, daß sie eine gerechtfertigte Revolution ist, uns oaS scheint diesmal in Spanien der Fall zu sein. Der heilige Vater, der seine Hände sehnsuchtsvoll nach den 30,000 Spaniern, die zu seinem Schutze über das Meer kommen sollten, ausstreckte, ist ob des plötzlichen Wendend»« in Spanien sehr niedergeschlagen. Diese 30,000 spanischen Hüte solllcn wahrscheinlich das ökumenische Concil bewachen, welche« nächstes Jahr in der alten Roma Zusammenkommen will. DaS Fürstengeschlecht der Bourbonen, welche- mit dein guten Heinrich IV. den Thron bestieg, ist mit der spanischen Jsabella nun von sämmtlichen Thronen, dis eS be sessen, vertrieben. Zuerst rührte dasselbe in Frankreich der Schlag, alsdann in Italien, neuerdings in Spanien. Wenn aber den Menschen das dritte Mal der Schlag rührt, ist er in der Regel mausetodt, und die Bourbonen sind oder waren auch nur Menschen, welche kein Privilegium auf Schlaglosig» keit habm. Der Churfürst von Hessen, welchen als regierenden Landesoater gleichfalls der politische Schlagfluß getroffen, hat dieser Tage von einem der Feder Kundigen eine Art Protest wegen seiner Thronenthebung aufsetzen und an die unterschied» lichen regierendm Fürstenfamilien vertheilen lassen. In dieser mediatisirten Staatsschrift erklärt der Herr Churfürst unter Anderem, daß er ein „gutes Gewissen" habe, welches sein größter Schatz sei. Da nun der gute Herr außer dem aller dings unschätzbaren Schatze eines guten Gewissens auch noch zahlreiche irdische Schätze besitzt, als da sind: reiche Herrschaften, prächtige Schlösser, gefüllte Säckel, Gold, Diamanten und Per len, und da eL ferner eine bekannte Sache ist, daß die Krone eine Last, deren er jetzt entledigt, so frage man jeden billig denkenden Menschen, ob dieser Herr Chursürst nicht zu den glücklichsten Sterblichen auf Gottes Erdboden gehört? Er möge sich darum nicht wundern, wenn der beschränkte Unterthanen- verfland seinen Protest nicht mit derjenigen Thkilnahme be grüßt, die der alte Herr vielleicht erwartet hat. DaS in neuerer Zeit oft genannte Bonmot: „Gewalt geht vor Recht", welchem man nachsagte, daß es in manchen höheren Kreisen der Gesellschaft eine recht beliebte Redensart sei, hat vorige Woche auch in weniger hochgestellten Kreism der Gesellschaft seine Liebhaber und tha.sächliche Anwendung gefun den. Desgleichen hat man dem nicht minder gangbaren Bon mot „Blut und Eisen" durch die Uebertragung in „Schimpfen und Keile" ebenfalls Ausdruck zu verleihen gesucht. Kurzum, in Berlin war vorige Woche große Volksversammlung des Lasallcschcn Arbeitervereins, unter Vorsitz de« bekannten Herrn v Schweitzer. Diese Versammlung bot nicht iben daS Bild eines gemüthlichen Stilllebens, eines idyllisch«! SchäferspsilS, sondern gewährte mehr daS getreue konterfei einer parlamentarischen Knittelwirthschaft, wo man ersten« der dissentirenden Minorität das Maul verbot und sie schließlich auf Commando des Herrn Präsidenten brvri man« hinaus» warf. Auch der Berichterstatter der demokratischen Volkszettung genoß daS Vergnügen, den volkSsouoeränen Luftsprung als ein zweiter Ludwig der Springer mitzumachen. Diese aücrneucsie Phase parlamentarischen Fortschritts er« zählt ein Korrespondent folgendermaßen: „Nachdem die Mino rität auf ihrer Opposilion beharrte, erhob sich der Präsident v. Schweitzer und rief: „Ich fordere meine Parteigenossen auf, jene Herren (auk die Sitze der Minorität zeigend gewaltsam hinaus zu werfen!" Sofort stürzte sich die Majorität auf die an Kopfzahl weit schwächere Minorität und puffte, schob und fuhrwerkte dieselbe, zum Theil ohne Kcp'bedeckung, auf die Straße. Die Muskelkraft des Schuhmacher« Schumann und des Buchbinders Peter ließ bei dieser Promotion der mißliebi gen Minorität nichts zu wünschen übrig." Nachdnn man die Opposition hinaus geworfen und die gksinnungstüchtige Majorität wieder „hübsch unter sich" war, hatte man nichts Angelegentlicheres zu thun, als zunächst Herrn Schulze Delitzsch ein Mißtrauensvotum zu decretircn, also lautend: „Angesichts der Thatsache, daß Herr Schulze die Füh rer der Arbeiterpartei in öffentlicher Rede als „unnütze Buben" bezeichnet hat, erklärt der Kongreß, er findet es natürlich, daß Herr Schulze nachdem er sich für 45,000 Thaier von d«n besitzenden Claffen hat erkaufen lassen, mit derjenigen Rohheit, welche bezahlten Subjekten dieser Art eigen zu sein pflegt, auf die Vertreter der Interessen der Besitzlosen schimpft." ES be darf hier wohl kaum der Erwähnung, daß Herr Schulze- Delitzsch, der Begründer der bisher so segensreich sich bewährt habenden deutschen Genoffenschasten, al» entschiedener Feind vom Lassalleschen Arbeiterverein, welcher letzterer alleinige Un»
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