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Dresdner Nachrichten : 28.10.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186810285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18681028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18681028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-10
- Tag1868-10-28
- Monat1868-10
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.10.1868
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lein Lhmelrck wird heut« eine Cavatine au« Rossini'« „Semi- ramiZ" sowie ein Lied von Schubert und Schumann zum Vortrag bringen. — In Trebanitz bei Ostrau an der C-emnitzer Eisen bahn verlor ror An Zähren d.e Krau de« jetzt hier lebenden Prioa.mami.S H rrn Oehmig ihren Trauring. Der Verlust war nach so langer Zeit fast der Vergessenheit anheim ge- flllen, als ihr gestern qar-z unverhofft der Oberdahnwärter Ziblg aus Ostrau den 'st ng zuiendet. den eine arme Frau aus dem Felde beim Ausgaben von Kartoffeln gesund«». Der Ring ist noch w e neu, er funkelt, als wäre er erst dem Juwelierladen entnommen, während der Trauring deS Ehe gatten sich im Laufs dieser Zeit abgmutzt Hit Di' ehrliche Finderin, Frau Reichel aus Gosesitz empfing eine G.lddcloh- , ung und der nette Ring, welcher 36 Jahre auf tincm Felde gelegen, das Kartoffeln, Hafer, Korn ?c. getragen, Hai nun doppelten Werih für d>e ehemalige Verlust« ag.rin. — Der am 25 d. M hcrrschen'e Sturm hat an vcr- schiedenen Orten mehr oder weniger erheblichen Schaden ange richtet So hören wir aus der Gegend von Dahlen, daß er dalelbst viele Dachungen, Feueröff.» und Telegrap-enstairgen beschädigt ja sogar auf dem am dortigen Bahnhof gelegenen Schuber tschen Gute eine auS Holz und Lehm gebaute und mit Ziegeln gedickte, dermalen als Schuppen tenvtzte Scheune toial umgeworfen hat, so daß die in derselben un-.rgedracht.n Gegenstände, cls Kutsch- und Rüst wagen, Ackergeräthlchaften und dergleichen, völlig zertrümmert norden sind — Vergebern Nachmittag ist auf der äußeren Königs- brückerstraße ein unbekannter bereits bejahrter Mann aus der Straße liegend todl ar-fge-unden norden. Man vermurheie, d.ß ein Schlagstuß seinem Leben ein Ende gemacht habe. Die Aufhebung des Leichnams erfolgte durch das k. Gerichtsamt Dresden, weil unter dessen Jurisdiction der Straßentract ge hört, auf welchem der Leichnam ausgcsunden worden war. — — In Fnedrichstadt wurden von 71 jungen Leuten, die sich dalelbst gestellt, 43 zum Militär auögehobcn. In Reuters hat man ro.r 26Mann 22 anSgehoben. — — Die ganze Welt schreit über Geldnoih. Und dennoch kann Letztere noch lange nicht so groß sein, als Mancher unter un« es durchaus glauben will. Als Beweis erzählen wir nach folgendes Factum: Heute vor acht Tagen war Schreiber dieser Zellen Augenzeuge gewesen, wie in Marschners Belvedere, bei der Aufführung des zweiten Walzer Concerts, das, beiläufig erwähnt, noch weit besuchter als das erste war, ein alter Herr mit schneeweißem Haar, der auffallend stark nach Juchten und Reichthum roch, am Arme einer sp'.tznäsigen, ährenblonden, lavendelblauäugigen Huldzcstalt erschien, der in einem der überfüllten Nebensäle keinen Platz finden konnte. Er winkte einen der Kellner heran, dem er ein Paar Worte gcheimnißvcll in's Ohr flüsterte. Der Kellner beeilte sich, dem Fremden Platz zu verschaffen Er dankte, setzte sich und bestellte für sich und sein ..Bouquet von Sonnenstrahlen" zwei Flaschen Sodawasser. Als cs eine halbe Stunde später zum Bezahlen kam, warf der russische Nabob dem Kellner einen doppelten Imperial hin, und a's dieser sich anschickte, das Goldstück zu wechseln, sagte der Russe in gebrochenem Deutsch: „Den Rest behalten Sie für sich!' Das Gesicht des Kellners strahlte wie ein Regenbogen. Die beiden Fremden erhoben sich und — gingen. Die Kellner sind äußerst gespannt, ob der Nabob sich h-.ute Abend wieder in Marschner's Belvedere einfinden und Myerbeer's Sicilienne: „DaS Gold ist nur Chimäre" wiederholen wird. — Falkenstein. Folgendes kleine Jigdabenteuer, das indeß nicht inL Bereich der beliebten Jagdanckdoten gehört, sondern auf vollständige Mehrheit Anspruch macht, trug sich vor Kurzem in der Nähe von Morgernöthe zu Ein Forst mann. wohlgeübler Jäger, schoß eines Abends einen Hirsch auf dem Anstand« an und ging am folgenden Morgen mit zwei Schweißhunden hinaus, ihn ouszuluchen. Er traf ihn in einem Dickicht, auS dem ihn die Hunte hsrau-hetzten. In heftigster Flucht stürzte das verfolgte Thier wider alles E,warten dem nahen Dorfe zu und flüchtete in ein hart an Mr Mulde ge legenes Haus, besten Hinterrhür offen stand, geradem gS hinein Ein Insasse desselben durch daS G» polier erschreckt, trat aus seiner Stube sah die Bclchcerung scheuchte die Hunde zurück und schlug die Hir.terthür zu. Der edle Flüchtling war ge fangen Kurz darauf trat der Waidmann, seinen Hunden nachgehend, ein und fand den Hirsch in der Hau'.stur. Wie sollte man sich seiner da bemächtigen? Darüber schien augen blicklicher Zweifel obzuwalten! Der Versuch eines Hausbewoh- nerS, ihn von hinten festzuhallen, endete damit, daß sich der arme, voreilige Mann, schneller als er cs dachte, durch einen Schlag des Hirsches kläglich rvrggcsetzt, in einem Faste Master wiedersand. Endlich warf man dem Thiere eine Fangleine über das Geweih band eS an den Treppenbaum und zog e» in die Höhe, um cS noch «bzunicken und dem HauSinhaber, HammerwerkSbesitzer L, als Eigenthum zu übergeben. So endete düse Hirschjagd! — In Wurzen hat sich am 25. d. M. der über 60 Jahr alte Müllergeselle und Kohlenarbeiter Adolph Mühlig auS Lebensüberdruß erhängt — In Bautzen ist am Abend des 24. Oclober im mittleren Dachstuhle des Bohnhosgebäudes Feuer ausgebrochen und ist in besten Folge dieser Dachstuhl ausgebrannt. Man vermuthet, daß das Feuer in Folge löslicher Brandstiftung oder vielleicht auch durch daS Gatrohr entstanden ist, welches zur Beleuchtung der in dem Dachstuhle angebrachten Uhren diente. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 27. October. Die heutige Hauptverhandlung bot viele interessante Momente. Fünf Angeklagte befinden sich aus der Anklagebank, und dar unter eine in Dresden sehr bekannte Persönlichkeit als Ver theidiger fungircn vier hiesige Rechtsanwälte, die Anklage ver tritt H«rr StoaiSanwalt Nosteuscher. Die Zuhörerrubünen sind überfüllt WahrheitSwiöriger Aussagen vor Gericht er stattet zu haben sind angeklagt die Ehcleu'e Klars und der Lithograph Pilz der Lnstfftvng hierzu, sowie der A> stffiung zum Meineide Gustav Richard Groß aus Värenwa'.de und Carl August B.aumann von hier, gebürtig aus Värenrvalde, und sämmtliche Genannte der Begünstigung des erfolglosen Versuch» deS FalschmünzenS. Gegen Ende de« vorigen Jah re« schwebte beim hiesigen Bezirksgericht eine Untersuchung gegen Anton Ecdmann Groß au» Bärenwalde wegen deü V-r- such« de« FalschwünzenS. Die Untersuchung fand ihren Ab schluß in der am 25. Febr. d. I abgehaltenen Hauptverhand- lung gegen Groß, welche als Ergebnis, die Freisprechung des- selben hatte. Dieses Ergebnis, war hauptsächlich herbeigefährt worden durch die unsichwen Zeugenaussagen der Eh'leute K'are und des Lithographen Pilz. Da diese Aussagen mit den.n in der Voruntersuchung erstatteten nicht im Einklang standen, so geschahen in d:r Hauptoerhandlung deswegen Vorhalte und das Resultat war die Verhaftung Klares rv.'grn des Verdacht» der w ssentlich falschen Auesage vor Gericht. Der Thatbestand der ganz n Angelegenheit ist folgender Zu N-ujahr 1867 hatte Klare, welcher hur eine Stemdrmlerer b.sitzt, Neujahrs- karren in der Form von lO-Thaler cheinen mrt witzigem In halte gefertigt, welche ab.r von der Pclizci mir Beschlag bel.gt worden waren, weil sie zu verbrecherischem G.buhr.n benutzt werden könnten. Im Juli d.ffelben Jahres kam zu Klare e.n Mann, gab sich für einen Exporteur aus und wollte solch- W-tzcastenschcine haben; er erhielt aber keine, weil keine da waren. E» wurden nun außer Adrcßkartcn eme Skizze einer solchen Kaue gefertigt und di,!'e dem Colporleur, der nach 14 Tagen mit Groß erschien, eingehändigl. Beide nah men dies mit, ohne Bestellung zu machen. Es entstand nun ein Briefwechsel mit Groß sen. in Bärenwalde, 100 Stück Witzcasienscheine wurden gefertigt und adgesendct. In einem Briefe trat nun Groß mit der Anfrage hervor, ob Klare rhm nicht gegen gute B Zahlung solche Sch sine in österreichischer Manier mrchm könne, er beabsichtige nach Ungarn zu reisen, un Getreide anzukaufen. Klare schrieb nach einem Formulare, dann wolle er einen Entwurf Herstellen, Am 15, S<pt. er schien Groß in Dresden gab unzweidculig zu verstehen daß er österreichisch.' Banknoten wolle nachgemachl hatun, und gab Klare als Muster zwei ächte Banknoten zu 5 und 10 Fl., außerdem bezahlte er die noch schuldigen Adreßkarlm mir einer Fünfguldennote. Klare, dem es nur darum zu «hun war, sein Guthaben für die Geschästskartm zu erhalten schickte am nächsten Tage per Post dem Groß die zwei Banknorm wieder zu mit dem Bedauern, er könne auf die Sache nicht einze hen. Darauf erhr lt Klare noch einen Brief von Groß, worin dieser nochmals Klaren auffordert sich die Sache zu über legen. er sei doch ein Mann deS Fortschritts, und er solle sich an die Sache machen. Klare zerriß den Brief, nachdem seine Frau und der Gehilfe P lr rcn dem Jnhelic theilrr<i'e Kcnntniß erhalten halten. In der Hiuptvcrhandlung gczen Groß c.klärte nun Klare er wisse nichts davon, daß Groß de Anfertigung von österre'chisckcn Pap'erxel'e ror ihm ver- langt hätte; er habe nicht österreichische Guldeascheme ven Groß zur Vorlage erhalten; Groß habe nur gesagt: Sie könn ten solche Sachen macken Die Ehefrau Klare dcponirte, sie erinnere sich nicht, daß ihr Ehemann nach Emp'ang des leg ten Br elcs gesagt habe, Groß wolle ihn bereden, falsches Geld zu machen, und Pilz sagte auS, er könne sich nicht besinnen, daß Klare sich dahin ausgesprochen hrbe, Croß habe ihn zur Anfertigung österreichischer Banknoten rcrleiren rrollen, er hätte die Sache so verstanden, es sollten solche Witzkarten, ähnlich den früher gesiriiger sächsisch n Zebnthalersch inen, gemacht wcrd n. Diese Angaben standen mit früheren :nder Voruntersuchung erstatteten und lcsttmmt lautenden Aussagen iin Widerspruch und gegen die drei Personen wurde deshalb die Untersuchung wegen wahrheittwidrigen Aussagen vor Gericht eingeleitct. Schon in der Voruntersuchung erklärten Klare und Pilz, durch Baumann und dem Bruder von Groß dazu ver leitet zu sein, während die Ehefrau Klare h ule ausspricht, in ihrer damaligen Aussage der Wahrheit die Ehre geg.b.n zu haben. Wenn sie damals von .Ver.dm" gesprochen habe, so sei dies nur eine Schlußfolgerung ihnrsi-rts gewesen, weil sie geg'aubt habe, daß Groß ihren Mann durch tun Beinamen ,, Forlichntttmann " habe schmeicheln wollen; absichtlich habe sie rn der Hauptverhandlunz nicht die Unwahrheit gesagt ebwohl sie zugeben müfie, daß auch aus sie von Seiten Baumann's und Groß'» ernzuwi.ken versucht wor den wäre; die dadurch hervorgerufene Erregung sei überaus groß gewesen Die Einwirkungen Baumann's auf Klare sind durch verschiedene Unterredungen erfolgt; Baumann habe die traurige Lage von Groß'» Familie geschildert, die zu Grunds ginge, wenn Groß nicht gerettet würde; er habe getagt, Klare solle sich in der Hauptverhandlung dumm stellen, eS könnte Alles gut werden, wenn Klar« nicht Alles genau angeben würde, die Voracten gälten nichts, sondern nur die Aussagen in der Hauptverhandlung. Groß habe im Zeugenzimmer ein gewirkt, iadem er daS Unglück der Familie geschildert und die Zeugen auszefordert habe, nicht zu viel zu reden Klare sagt weiter aus. er sei sich damals bewußt gewesen, die Unwahr heit zu sagen, aber er habe auch etwas Angst gehabt, da er sich gesagt habe, daß seine Handlungsweise nicht ganz richtig gewesen sei. Pilz will auS Mitleid unwahre Aussagen er stattet haben. (Schluß morgen.) — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten, Mittwoch, den 28. October, Nachmittags 5 Uhr. Tagesordnung: ä. Vortrag der Registranden Eingänge, st. Wahl eines Stadt raths auf Zeit. 6. Vorträge der Verfassungs-Deputation über: 1) den zwischen dem Actor der Antonstädter Waisenstistung, Verkäufern, und der Stadtgemeinde Dresden, Käuferin, abge- schlossen«: Kaufv.rtrag über das Grundstück Nr. 32 der Louisen- straße; 2) ein Communicat des Stadtraths, den Erlaß der Probe der zu ständigen Lehrern an der 2. Bürger- resp 9 Be- zirksschnle designirten Hilfslehrern Herrn Müller und Herrn Böhme und Erklärung über Lehre, Person und Wandel der selben betr.; 3, ein dergl., die im Proceßwege nunmehr erfolgte gänzliche Beseitigung der fiscalischen Ansprüche auf daS im verjährten Besitze der hiesigen Arm-m-VcrsorgungSanstalt be- findliche, mid Nr. 1 des Flurbuchs für Friedrichstadt-Dresden verzeichnet« Fcldgrurdstück und die Anlegung eines FoliumS im Grund und H>)polh:k.nbuche betr.; 4) das Regulativ für das Dfandleihwesen; 5 die Anlegung einer Poudretten-Ansta't im Prießnitzthale und tun Stand der Sachs. 0. Vorträge der Finanz Deputation über: I ein Postulat von 312 Thlr. 12 Ngr. zu Erfüllung des mit Herrn Advocat Lauhn abgeschlossenen Tarffchacrtrags; 2 ein dergl. von 500 Thlr. zur Verbreiterung der westlichen Fahrstraße an der Bürgerwiese; 3 ein Postulat von 240 Thlr. 2 Ngr. 2 Pf Mehraufwand für den Schleußen- bau a if der See- und Echloßstraße; 4) ein dergl. von 92 Thlr. 1 Ngr. zu Anschaffung verschiedener Jnventarien Gegenstände für die 1. Bezirksschule; 5) ein dergl von 281 Thlr. 4 Ngr. 8 Pf. zur Trottoirlegung vor dem Pelargus'schen Grundstück aus der Wachsbleichgaff-; ü! ein dergl von 45 Thlr. 25 Ngr. behufs Gehallt-Erhöhung des Herrn Schuldireclor Hänichen an der 3. Gemeindrschule; 7) verschiedene Rechnungsangeleg.»heilen betr bi. Vorträge der Petitions-Deputation. Zum Schluß: Geheime Sitzung. TagtSsteschtchte. Wien, Dienstag, 27. October. Die , Pr/' meldet, in der gestrigen Sitzung deS Wehr aus schusses habe Freiherr von Beust die angesetzte KriegShe:rcSstärke mit 800,000 Mann als nsthwendig in einer bedeulungSvillen Rede, zu deren G heim- Haltung sich die Mrtilreder des Wehrausschusses verpflichtet hätten, vcrlh-idizt. D r Umstand, daß die obige, anfänglich stark bestrittene Ziffer im Ausschüsse mit großer Majorität an- genommen wurde, gäbe ein Kriterium für die Tragweite der Rede des Reichskanzlers. Dr. I) Schweiz. In den letzien Tagen sind neue Beweise der Theilnahme, welche das Ausland an dem durch die letzte WasserSnoth über die Schweiz gebrachten Unglück nimmt, im Bundesrathe eingctroffen So hat jetzt auch der Kaiser der Franzosen, gleich dem König von Preußen, dem Bundesrathe 20,000 Francs für die Wasserbeschädigten Übermacht. Des Ferneren langte eme erste Sendung aus Paris im Betrage von 15,000 Francs an, 20,000 Francs aus London, 5000 Francs aus Mühlhausen, 3000 Francs aus Bremen, denen schon 1000 Francs vorher gegangen, und 4020 Francs auS Amsterdam. Frankreich. In Paris macht eine geographische Karte, die demnächst erscheinen soll und welche einem offenen Gehrim- niß zu Folge auf Befehl des Kaisers angesertigt wurde, außer ordentlich viel von sich reden. Dieselbe ist üorigenS ein fried liches Anzeichen, da sie dem großen Haufen begreiflich mach n soll, daß Frankreich heute mächtiger denn früher, nicht ge- nölhigt ist, sich den Rhein zu nehmen, um sich für Preußens Vergrößerung zu entschädigen. DaS soll sich auS der folgen- dm Darstellung Frankreichs und Deutschlands in drei Epochen ergeben 1815. Der Völkerbund von 7l Millionen gegen Franleeich. 1832 Die Unabhängigkeit B-lgicnS, Holland vcn der Eonköderation losger-ffen. 1866 ist die Lage für Frank reich noch vortheilhafter. Frankreich um drei Departement« vergrößert, Oesterreich har seine italienischen Provinzen ver loren und ist auS dem Bunde geschieden, Deutschland ist in drei Theile zerstückelt. Madrid, Montag, 26. October, Abends. Das ange kündigte Manifest der Negierung ist erschienen und sa.t: Das eingcführte allgemeine Stimmrecht sei die augenscheinliche De monstralion der Volkssouveränetät Der Zweck deS Manifestes sei die Zusammenstellung der von allen Junten anerkannten Freiheitkdoctrincn. Die Religionsfreiheit werde die katholische Kirche nicht schädigen, sondern kräftigen Da« Manifest erin- - nert, daß die Freiheit des Unterrichts, der Presse und der Versammlungen anerkannt sind. Bezüglich der künftigen Re gierungsform sagt das Manifest, das Schweigen der Junten hierüber scheine die Neigung zu Errichtung einer Monarchie anzudeuten, doch seien auch berechtigte Stimmen für eine Re publik verneinmen worden. Die Regierung werde nicht dre von ihr vorgezogene Regierungsform auksrängen, sondern die Wünsche der Nation respectiren. — Eine Volksdcmonstration gegen die Todesstrafe hat stattgesunden, indem das Blutgerüst aus dem Hinrichtungsplatze von der Volksmenge vecbranrt wurde (Dr I.) * Mittel gegen übertriebenes Spielen. Um dm allzu sehr um sich greifenden v röerblichen hohen Spielen möz- lichff zu steuern, hat ein Menschenfreund folgende Reg Kn aus gestellt, d.ncn sich jeder Spieler unterwerfen sollte: > Im Wrnter müssen alle Di jenigcn, welche spi-len wellen, in Hemd- ärmcln auf Marmorblöcken anstatt der Stühl: in einem un geheizten Zimmer bei geöffneten Fenstern dasitzen. 2 Im Som mer werden die Spielzimmer stark geheizt und ein ttller Hund unter dem Spieltische angebunden 3) Alle diejenigen Spieler, welche v.rherrathet sind, müssen beständig ihre Frau neben sich sitzen haben. 4) Das im Spi l gewonnene Geld darf nur in Kupfermünze auSgezahlt werden und Jeder muß sich aus Ehrenwort verpflichten, es selbst nach Hause zu tragen. 5) Uebersckreitet der Gewinn im Spiel eine bestimmte Summe, so muß die Häl te davon den Aripenarrstaltcn überwiesen werden. * Ein Theaterzettel vom Jahre 1650. Eia auf der Rathharttbibliothek zu Nürnberg aufbewahrtcr Theaterzettel von 1650 lautet folgendermaßen: „Zo wissen sei Jedermann daß allhier ankomen eine gantz neve Compagni Comoedianten, so niemalen Zuvor hier Zv Land gesehen, mit einem sehr lu stigen P'ckelhering, welche täglich agirn werden schöne Comoe- dien, Tragoedicn, Pastorrllen und Historien, vermengt mit lieb- sichen und lustigen interludien, vnd zwar heut Montag« wer den sie agirn. DaS Friedwünschende vnd mit Fried befehligte Dent chland, Eine sehr herrliche Malerei von dem weltberühm ten Herrn Johann Risten gefehlt vnd Zum erstenmal in Ham burg dem Autor Zu großen Ehren vnd den Zusehern Zu höchster Ergctzlichkeit auff dem Schawplatze pra«skntiret, sie hält in sich verblümter Weise dm gantzcn deutschen K>ieg. Ist brr von keinen Comoedianten Zuvor gesehen. Nach der Comoedie soll praesentirt werden ein schön Ballet vnd lächerliche« Poffen- sviel. Mitwochs den 21. Aprilis werden sie vraesentrr n eine sehr lustige Comoedie genannt Die Liebes Süßigkeit verändert sich in Tobe Bitterkeit. Nach der Comoedie soll praesentirt werden ein schön Ballet vnd lächerliche« Possenspiel. Die Lieb haber solcher Schauspiele wollen sich nach Mittags Glock zati enstillen im Fechthauß, allda vmb die bestimbte Zeit praeci!« soll angesangen werden". * Frage und Antwort. Wo.in unterscheidet sich ein Berliner von einem Kannibalen - — Jener trinkt eine Weiße, di.ser frißt sie.
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