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Dresdner Nachrichten : 08.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187901083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-08
- Monat1879-01
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 08.01.1879
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«r. 8. LUV. Zahrgmr«. .-«.'«LM ia«ne»»r«»e >3. »»»- ««»nit»»rrt» »t«rtek>i-«» vkart *,n»«I.Nummern 10t «usl„e 33000 «»L Mir die N»ck,»»e «In»» iandler Maniiscetpt« «acht sich die «edactt», «ich» verbindlich. 8>6,rate»>«n«ahme au», »tirt»: «»» W»al«r>nH«mburi,F>ee- N««7»rni. Lei«»«. «ajel. Prc»lau. NraulsurlM- — -»««». W»fi« in verltn. Wien, Lamdur», yrnntsutt a. M., Mün» che». — »a«d« » »«. »« yrmiNur« «. M. — «uremix d. ,,z»»»>i»««» N»-»«, !,»«>«««» »»»1er « c«. in Pari». Dresden. Mittwoch, 8. Zamwr 1878. Snierale «erden Mae«»». Tageölatt für MMÜ. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, FreinLenliste. Mttredatteur: vr Druck und Etgenthum b« HeravSgrber: verantwottl. Redakteur: Für daS Feulll.: H-nel'rl, »»»rtinnnn. I.l»p«e>» 4K »««okarrÄt in Dresden, »»«»nrtot, »»ottlenL in Dresden. Snierale «erden M» . «ira», I, bi»«t.» U», «n,ni»mme». Sonnt»»» »i« M»l°,» »» Ndr. An Neulladt nur an Woche». ta,en: große NlafteriaN« N». i bi» Nachm. 0 Uhr. — Der Raum eurer et», tyaliitzen PNiiieile roner IN Psae. iturgesandt die Zeile so Wae. Gin» Garanlie tur da» »irchlllä ai»« ilricheine« der Ji'Ierate wird »tchl »-««den. >u«wäri!»e S»noucen> NuitrSgr oon un» und«» tannienFirme« und Per» i»nen inieriren «ir nur »<»e!> Präiiumcra»»»- riaillu»» durch Bries- »arke» oder Poiieinzah. tun». Acht Silben tollen l» Plzr. Jnieralc sür di« Moniog« - Nuurmec t>ver «an, einem kiciilage Lre Pelüzerle UV Pjgc. Die WitterungSauSsi'chten nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für heute den 8 Januar lautenTHorerst noch ruhig, vorwiegend ttübe, leichter Frost, Nicvcrschläge, stellemvcise neblig, östlich-südliche Winde. l "Üü»pi»«I ei^'»^irr»«^LV>>t'l»id^t, 8l:KIo»»«ti-»»»v 14, ßvxsnUdsr 6er 8p Lnä VsrllLuk »Iler Lrtea 8r»»1»p»pi«rs, stksmkdrlek«, -tonen, prlorlttiton, sv^erU >rvrxss»e. lnNnotea et«. -tunrsdtrm^ >»Usr voentxottliods Kontrolv^äer Verlooiling »Uor äVerttipapiere. I-inIreiiuieelre uixt t>'«el>iäe. tnxei>el>m»ter n».. . NO8TKU.FKk4,'1- 20IVI edt6l.I8Lt6L^l QKETLbl z.VnI»entinu»»tr. 14 o. w»xlmlllan«--tll«e, N.n. öurrro. i'owxte ti-Riernnl^. vor/uxliri„-te 8>nji«e» II trutrüike^ Politisches. Im Entzücken schwimmt die republikanische Presse Frankreichs über den glänzenden Sieg bei den Senatorenwahlen. Die kühnsten Erwartungen der Republikaner sind durch dm Wahlsieg vom 5. Januar weit überflügelt worden. Gambetta berechnete in einer seiner letzten Reden, daß durch diese Wahlen die bisherige republi kanische Minderheit im Senate in eine Mehrheit von 20 Stimmen verwandelt werden würde; er fügte indeß in hoffnungSfteudiger Vor sicht bei, daß wahrscheinlich dem Lande noch eine weit angenehmere Urberraschung bevorstände. Also geschah eS. Die Republik zählt vom letzten Sonntag ab im Senate, der 300 Mitglieder zählt, auf 207 unbedingte Anhänger. Noch stehen zwar die Senatorenwahlen in zwei überseeischen Kolonien Frankreichs auS; aber lauter und lauterschallt durch daS Land der Jubelruf: Die Republik ist nun mehr fest und definitiv gegründet. Dieses Gefühl ist nicht grundlos. Der Senat war ausdrücklich von den drei verschiedenen monarchischen Parteien Frankreichs zu dem Behufe eingesetzt, ein dauerndes Hinder- niß der republikanischenStaatsform zu sein. Man hatte ihn geradezu so konstruirt, daß er „sich nicht nach dem Luftzuge der VolkSqunst zu richten" brauche. Zu diesem an sich höchst verständigen Zwecke hatte man die Körperschaften, die überhaupt einen Senator zu wählen haben, äußerst sorgfältig durchgesiebt. Nicht aus dem allgemeinen Stimmrechte gehen die Senatoren hervor, sondern auS Wahlkörper- schasten, die aus durch Besitz, Stellung und Familienverbindungen hervorragenden Männern zusammengesetzt sind. Die General- und Bczirksräthe, die Gcmeindevertreter wählen den Senat. Wenn nun auch diese überwiegend konservativen Elemente sich sür die Republik entscheiden, so ist nicht länger zu verkennen, daß diese Staatsform den politischen Anschauungen und Wünschen der weitaus größten Mehrheit der Franzosen entspricht. Das mag man vom monarchischen Standpunkt aus beklagen — der Realpolitiker hat mit dieser That- sache zu rechnen. Mag die Schuld an ihr die gegenseitige Zer- fleischung der drei monarchischen Parteien tragen, mag die Republik ihren Anhängern die größten Loose an der jetzt zur Vertheilung kommenden Staatsbeute an Aemtern, Würden und Reichthümern gewähren und die Aussicht darauf der Republik viele Zuflüsse zu geführt haben, gleichviel, jetzt ist die Republik Herrin im Hause. Wie wird sie ihre Herrschaft gebrauchen? Zunächst wird sie unerbittlich und durch Niemanden mehr gehindert, eine gründlich« Vertreibung aller nicht republikanisch gesinnten Beamten aus allen Zweigen der Verwaltung vornehmen. Bereits vor dem 5. Januar wurden zwei monarchische Generäle in Ruhestand versetzt. Weitere Absetzungen von Generälen, Präfekten, Ministerialräthen u. dergl. stehen massenhaft bevor. Gambetta erklärt offen: die hartnäckigen Fernde der Republik dürften bei den öffentlichen Verwaltungen nicht mehr jene Duldung der Aufnahme finden, welche Frankreich ihnen verweigere. Schon schwankt der Seineprästkt Duval in PariS; sogar den unabsetzbaren Richterstand will man „reinigen". Hieran wird man sich aber nicht genügen lassen. Schon droht dem früheren Ministerium die Versetzung in dm Anklagezustand. Nach französischem Staatsrecht sind solchenfalls „Minister wegen der bei Ausübung ihrer Funktionen verübten Verbrechen" vor dem Senate abzuurtheilen. Der überwiegmd republikanische Senat würde den Herzog v. Broglie und Genossen wegen Vorbereitung eines Staatsstreiche- für schuldig erkennen, sobald man die Versetzung in den Anklagezustand erhebt. Ob Gambetta dies thun will, daS ist die Frage. Denn da daS Ministerium des Herzog- v. Broglie in Wahrheit seiner Zeit nur da» auSsührte, was ihm der Marschall-Präsident Mac Mahon befohlen hatte, so richtet sich die Anklage unmittelbar gegen dm „glorreich Besiegten von Weißenburg" selbst. Mac Mahon ist jetzt, nach dem Ausfälle der Senatorenwahlen, politisch und moralisch ohne allen Halt; er lebt von der Gnade Gambetta'S. Selbst wenn Gambetta eS für politisch gerathener hält, gegen Mac Mahon nicht mittelst einer Anklage vorzugehm, so ist es doch sonnenklar, daß entweder Gambetta selbst oder ein denWünschm der Republikaner entsprechen der Präsident am I. Januar nächsten Jahres von dem Senate und der Deputirtenkarnmer gewählt wird. Die Gefahr für die Republik liegt darin, daß die gemäßigten Elemente sich zurückdrängen lassen und die Rothen, die Radikalen, da» Uebergewicht gewinnen. Letztere verlangen bereits den Rück tritt des ganzen Ministeriums; man hofft jedoch, daß Dufaure sich im Amte halten und höchstens den KriegSminister Borel fallen lassen wird, falls dieser mit den antirepublikanischcn Beamten seine» Ressorts und den Generälen ousräumt und auch im Heere repub likanische Einrichtungen zur Geltung bringt. Nicht bloS Frankreich selbst ist an der mehr oder weniger maßvollen oder stürmischen Ent wicklung der Dinge daselbst interessirt: der Zusammenhang der inneren mit der äußeren Politik ist handgreiflich. Unmittelbar vor dem Aus fälle der Senatorenwahlen stattete daher der französische Botschafter in Berlin, Graf St. Ballier, dem Fürsten Bismarck in Friedrichü- ruhe einen Besuch ab, der sehr bemerkt wird. Deutschland kann eS nicht gleichgiltig sein, welche Person nach Ablauf de» Mac Mahon'- schen SeptmnatS an die Spitze Frankreichs zu stehm kommt. ES lag dein Fürsten Bismarck daran, seine Anschauungen über die be vorstehenden Aenderungen in der französischen Regierung zur Kennt- niß der Pariser maßgebenden Kreise zu bringen. Man weiß, daß die Zeit de» Reichskanzlers jetzt in FriedrichLruhe durch die wirth. schriftlichen Fragen so in Anspruch genommen ist. daß er zu bloßen Höflichkeitsbesuchen Niemanden aus der Rcichshauptstadt empfängt. Dringende Ursachen bewirkten eS, daß, nachdem in jenem Reich- Hat, vertagte sie sich zunächst, um den Referenten Zeit zur Arbeit zu ^ Bedauern über ihren Verlust und tur Dank >ür ihre verdienstliche gewähren. Zuvor soll der Ausschuß die größte Amtsverschwiegen- """ heit über ihre Verhandlungen beschlossen haben. Angeblich will man von den betreffenden Industrien Besorgnisse, die entstehen könnten, fernhalten. Eine solche Geheimnißkrämerei wäre so unglücklich wie möglich. Sie ist umsoweniger streng durchzuführen, als die bcthei- ligten Jndustriecn durch Abhörung hervorragender Fabrikanten von selbst Kenntniß erhalten, daß über ihre Zukunft berathen und um Besorgnisse fernzuhaltcn, ist größte Offenheit das beste Mittel. Außerdem erfährt man ja trotz deü Geheimnisses, daß in dem Aus schuss« ein zweites Schreiben BiSmarkS zur Verlesung gelangte, wo rin derselbe erklärt: daß er trotz de» gegen das Tabakümonopol aus gefallenen Gutachtens der Tabak-Untersuchung keineswegs zu anderer Ansicht bekehrt worden sei, daß ihm, wie die „Köln. Ztg." schreibt, da» Tabaksmonopol immer noch als Ideal vorschwcbt, daß das Reich schnell Geld brauche, um daö Defizit verschwinden zu lassen und daß „die volkSwirthschaftlichcn Gesichtspunkte den finanziellen Bedürfnissen untergeordnet werden müßten". Nun kann, bei der größten Arbeitsfähigkeit ein so umfassende» und auf die Dauer be rechneteS Werk wie ein selbstständiger deutscher Zolltarif nicht unter einem halben Jahre fertig werden. Mit großer Besorgnis, muß daher die deutsche Industrie einer Gangart der Dinge entgegensetzen, welche den Schutz des vaterländischen GewcrbsteißeS vollständig hinter der Geldbeschaffung verschwinden läßt. Die Erhöhung der indirekten Steuern, eine in diesem Maße noch nirgends erlebte Mehrbelastung der zum Leben unentbehrlichsten Verbrauchöartikel, daö zähe Fest halten an dem von der Wissenschaft und den Männern der Praxis gleichmäßig verurtheilten Tabakümonopol» — daö sind wenig ver trauenerweckend« Anzeichen, unter denen die so hoffnungsvoll be grüßte Zolltarifkommission in'« Leben tritt. Diejenige Presse, die da« für das Volk Ersprießliche freudig begrüßt und nach Kräften fördert, es mag von einer Richtung ausgehen, welche immer, die ei einzig von diesem obersten Gesichtspunkt aus unbefangen bcurtheilt, die aber ebenso Gefahren, welcher dem Volkswohlstände drohen, mann haft bekämpft, wird in den nächsten Monaten sich in der unfrei- willigen Lage sehen, vorzugsweise abwehrend aufzutrrtm. Reueste Telegramme »er „Dre-dner RachrtLtea." Parl-,7. Januar. Die französische Regierung kündigte am 31. December 1878 die Handelsverträge mit England und Bel gien; dieselben bleiben bis 31. Drccmber 1879 in Kraft. Diejeni gen Handelsverträge, deren Ablauf nach 6 Monaten erfolgt, werden ebenfalls zu rechter Zeit gekündigt werden, damit die Negierung volle Aktionsfreiheit behält und am 1. Januar 1880 neue Zollver träge in Wirksamkeit treten können. London; 7. Januar. Reuter'« Bureau meldet auS Konstan- tinoprl: Die Verhandlungen zu einem definitiven Friedensvertrage dauern fort und wird die günstige Beendigung in der nächsten Woche gehofft. Die Pforte machte keine Gegenvorschläge. Locale» au» Siichsts»e». — Dem Ehaussrewärter August Friedrich Eulen- berger ist dav altgemctne Ehrenzeichen verliehen worden. - Heute Abend findet der erste diesjährige Hof ball lm hiesigen Restdeiuschloß statt. - Gelegentlich der Konstttutrung de» neuen Stadtverorb- neten-Kollegö gab Herr Bürgermeister vr. Hertel einen Ueber - bllck über die hauptsächlichen Resultate, welche au» der gemein, kamen Thätlgkclt brider städtischen Kollegien entsprossen sind. Im vorigen Jahre erhielt Dresden eine neue lJohannrS-) Kirche; die Errichtung eine» 2. städtischen Gymnasiums warb definitiv, die bthere Töchterschule ward neu organtsirt; die Errichtung zweier neuer Schulen, die bet der Taubstummenanstalt erbaut werden solle», einer dritten für Friedrtchstatt und einer vierten für die Leipziger Vorstadt ward geplant, der Schulneubau in der Wein- llgstraßc der Vollendung entargengeführt, die sür die Slrbettöan« statt «KönigSbrlicterstraßei nothtgen Gebäude und da» Versorg hauö vollendet; der Bau zweier neuer KrankcnpavistonS für daö StabtkrankrnhauS und das Restaurationsgebäude auf dem Sa- loppenbergc ziemlich vollendet, die Bauten sür daö Fcuerwchr- depot und den Marstall bereits tm August fertig gestellt. Von der Abthellung reS Stadtbauamtes für den Tiefbau wurde die Neugestaltung der rZankstrahe beendigt, 2 Straßen chaussirt, 28 Straßen neu-, bez. umgepflastert. In 34 Straßen wurden Hauxr- schleußen, bcz. Gangschleußen erbaut; aut 65 Straßen Trottoir« gelegt. Vom Baupolizetamt wurde die Baugenehmigung zu 128 Wohngebäuden enbeilt. doch bat die Bauthättgkcit sich gegen 1877 vermindert. Die öffentlichen Gaölaterncn wurden um 140 Stück vermehrt; bei den PrivatgaSfiammen ist etnZuwach« von 10,350 Stück etngetretcn; die Gesammtzahl dieser Flammen besteht jetzt In 119,706 Stück. Der Ban der 3. GaSfabrlk bei Reick «st be deutend vorwärts gebracht worben. DaS Rohrnetz des Wasser werkes ist um 2939,5 Meter erweitert worben, die Wafferkonsu- mcnten haben sich um 222 vermehrt, der Konsum ist aus 4,900,000 Kubikmeter gestiegen. Für das Armenweicn wurden dagegen 19,901 Mark mehr alS im Vorlahr gebraucht, wogegen der Be- trieb des Leihhauses eine erfreuliche Minderung bcS Bedarkö an Pfanddarlchnen zeigt und bei der Sparkaffe hat die Summe der Einlagen den Betrag der Rückzahlungen um 265,903 Mark über stiegen <Im Vorjahr beites sich der Mcbrbetrag der Einzahlungen nur aus 46,262 Marti. Beratben und thellwcise sestgesteUt wur den die Regulative über „dir Revision der städtischen Kassen", „die Penstonirung der städtischen Unterbeamten" und „die Bau ordnung". Noch sei bemerkt, daß die Gesammtzahl der Schüler DrrShrnö in den öffentlichen und Prtvatschulen gegen 1877 um 790 gewachsen ist und srßt 30,439 beträgt. . ^ , - Der Rath hat, wie schon trüber einmal, die von den Haag die hohe Psorte vertritt, Stadtverordneten angeregteFragr derVermtnterungder Jahr- --- Märkte kürzlich nochmals verarhen, und ist dabei wiederholt zu der Meinung gelangt, daß eS sich tn Rücksicht aut die gegen wärtigen für Handel und Gewerbe «ngünsttgcn Zeitverhättntsse - " , .H'V ^ ^ ' .e- ' er - i.. letzt nicht cmpskhle. ttne «endeimna der hiesigen Iahnnarksver- hauptdorf ern Minister dem andern dre Coupathure 1. Klasse m dre hältnlssc eintreten zu lassen. — Die letzte vorjährig« NathS-Plenarsitzung (den 30. Decbr.l schloß mit der feierlichen Verabschiedung der mit Schluß de- Jahre- nach den Statuten ausscheidenden Herren Stadträtbe vr. Wtgard und Liebe. Oberbürgermeister vr. Hand gedrückt, nunmehr auch der französische Botschafter dort erschien Dies bringt un» von selbst auf die Arbeit der General-Tarif- Kommission. Nachdem dieselbe eine Geschäftsordnung entworfen amtliche Wirksamkeit auS und die Auüschcidendc» dauklen ihrerseits dem Nathökollegium iür stcteo Wohlwollen und verbanden damit die besten Wünsche sür daS Gedeihen der Stakt Dresden. — Geilem Mittag beehrte Se. Exc. Herr Staatominister von Nostitz-Wallwltz daS hiesige königl. K u n sig ew e r de in us eum mit einem längeren Besuche. Die dascld» neu auf gestellten, sehr Interessanten Gegenstände ziehen überhaupt leb- datieren Besuch herbei und wie man sehen kann, üben auch die wirklich herrliche» und geschmackvoll gearbeitete» AuSsteMingö- obse'te der neueren vtbthcllung einen recht nrhlthucntcn Etndruci aus de» Beschauer. — BIS gestern Abend hoffte man die (m'cjumg dcö aus der Nadcbcrgcrstraße gesprungenen Hauptrohreö der Wasser- lcltung durch neue Rohre vollendet zu haben Am Sonntage umstanden Hunderte von Menschen das slubcngroßc Loch, welches dao Element aui der Straße gerissen hatte. Die Pslasterardciken längs der ganzen Nadedcrgersiraßc werden wohl noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Lägen dieHauptrohre nicht auf jenem Straßcntrgkte wesentlich aus sandigem Boden, io hätte man die Katastrophe verhüten können, da man daS Rieseln dcö Wassers früher wahrgenonnne» hätte. In dem Sanbe tcdoch versickert sich lange Zell daS Wasser. Die Ursache des Unglücks ist nicht zu erenitteln, da die Zerstörungen an Orr und Stelle zu groß waren, so daß man nickst ermitteln kann, ob sich daö Hauptrohr gesenkt oder tn Folge einer Blaie im Guß undicht wurde. Rach der Abstellung dcS geborstenen Hauptrohreö richtete sich die Sorge der Wasserbcarntcn zunächst daraus, daS zweite Hauptrohr vor Senkungen und weiteren Unterwaschungeu zu sichern. ES wurde mit größter Gcwissenhastigkeit und Energie gearbeitet. Gestern zeigte daö Wasser in der, HauS- teltungcn tn Folge der Katastrophe eine lehmige Farbe. UebrlgenS ist tmolgc deö RohibruebS batz Wasser in 9 verschie dene Grundstücke der benachbarte» Straßen elngedruirgen und bat die im Souterrain gelegene» Küchen, Keller- und sonstigen Raume überschwemmt. Glücklicherweise ist erheblicher Schaden dadurch nicht angcrichtet worben, dagegen hat daü Werner an der Prießnltzbrücke der Schillerstraße eine» Thcll der clbwärtS ge legenen Futtcrmaucr weggcspütt und die unter dem Bachbett verlegte Hauptschlrußc a» einer stelle zersprengt. — Der mit der Prinzessin Thyra von Dänemark vermählte Herzog von Cumbcrland ist am hoben Neujahr mit seiner jungen Gattin aus der Reise von Kopenhagen nach Prag über Lübeck hier tn Dresden cingetroffen und hat nach dem kurzen, durch Ne Bahnanschlüsse bedingten Auientbalt seine Weiterreise fortgesetzt. Bei bleiern Anlasse set einer Berichtigung Ausnahme gewahrt. Ne der hier alS Privatmann lebende stübcre hannöver- sche Hotmarlchall Frhc. v. Ompteda über die auch in unserem Blatte erwähnten Vorgänge tu Kopenhagen unS zugescntet bat. Darnach hat sich nicht eine Deputation der hannöperschen Ritter schaft zur Vermählung des Herzogs von Eumberlanb nach Kopen hagen begeben, sondern bielcirigen Hannoveraner, welche sich auf persönliche Einladung Sr. K. Hobelt nach Kopenhagen be geben haben, waren tbeiiS durch noch bestehende persönliche Dienst verhältnisse. thctls frühere solche Verhältnisse, sowie endlich durch langjährige freurrdschastllcheBeziehungen der königl. Familie nahe- stebente Herren; außerdem der erste Geistliche einer vom Könige Georg V. erbauten und biS zu seinem Tode unter dessen Patronat verbllebinen Kirche. Abgesehen von vorgenannter, Persönlich keiten hat kein Hannoveraner der Feier beigewohnt und hatte insbesondere der Herzog von Crrmberland den Wunsch bekannt werden lassen, daß Niemand, der nicht besonders geladen sei, na,h Kopenhagen reffen möge, und hatte erklärt, daß Se. K. Hoheit keinerlei Deputationen ober dergleichen empfangen könne und werde. Ferner sind lene »ach Kopenhagen gekommenen Hanno veraner nicht in oornoro von dem Könige von Dänemark crn- ptangen. sondern den Majestäten ganz privatim ohne jedeö Eere- moniell durch den Herzog von Cumverland vorgesteltt, endlich sind auch dir rnehrgttachteir Herren nicht zur Hostascl bei Sr. Majestät gezogen worden. Daß die „Nordd. ANg. Ztg." bei den derselben zu Gebote stehenden Quellen jene falschen Angaben bank trllv gemacht habe, scheint Herrn v. Ompteda ..mehr als zweifelhaft", der, „wenn er sich auch feit nun fast 13 Jahren an Entstellungen von Tbatsachen, wenigstens soweit sie die exiltrte hannöveriche Könlgöfamilie und deren Interessen betreffen, ge wöhnt bade, doch sür seine Pflicht hält, der Lüge cntgcgenzntrcten. tn welches Gewand sie stckr auch kleiden möge." — I» Zürich ist In der Nacht zum 5. Januar eine Persön lichkeit verstorben, die AnSgangS der 40er Jahre tn Dresden eine hcrvorragenve Rolle spielte. ES war der Betriebsdirektor der Schweizer Nordostbab», Hermann Müller, der zuletzt in Dresden alS Qberltcutenant bei der Leib-Garde-Kompagnic stand und sich eben io sebr durch seine männliche Schönbeit als durch seine künstlerische Richtung und Neigungen, wie wlffenichaftlichc Bestrebungen auSzcichnete. Sobn deö trüberen Kultusministers Müller, trieb er schon von jung auf ernste technische Studien. Wenn er unter der Bärmütze und in dem rotben Unfformfrack aus Wache zog, scharrten tbm die Auge» der Damenwelt ver langend nach. Auch das Herz der unvergeßlichen Wilhclmine Schröder-Dcvrleirt gewann der schöne Mann um so eher, als er sich deren Vorliebe für Wagncr'sche Musik anschloß. Den Dienst gutttlrte und Dreöke» verließ er nicht etwa alS politischer Flüchtling, wie ihm ott von Gegnern nack'gesagt worden ist. sondern weil er sich nicht mit den politischen Anschauungen seiner Vorgesetzten und Kameraden betreunden konnte. Er suchte »in seinen Abschied nach, erhielt diese» und die AuSwankcrrrngS- .erlaub,,Iß, ging nach Zürich, woselbst er durch Abbattung strategischer Vorlesungen im Schweizerischen QffizlerkorpS solches Aussehen erregte, daß er bald zum Major tn der eid genössischen Armee befördert wurde. Kurze Zeit darauf berlcs man ihn zum Direktor der Schweizer Nordostbahn, alS welcher er Ausgezeichnetes leistete. Nach langem Kranksein starb ex am 5. Januar. Geaenüber dein Treiben gewisser deutscher Flücht linge (über Tzschirner veröffentlicht jetzt Temme nicht gerade Schmeichelhaftes, trug Müller dazu bei, in der Schweiz den deutschen Namen zu Ehren zu bringen. — Murad Ektendt. der alö Dichter in Dresden rühm lich bekannte türkische Diplomat, welcher letzt in Stockholm und Haag die hohe Pforte vertritt, ist aut der Reffe von Stockholm nach Holland, zur Trauung de» Königs von Holland, einige Tage tn Dresden anwesend. - Der diesmalige NeusahrS-Postverkedr hat sich in noch viel bedeutenderen Dimensionen bewegt a!S im verflossenen Jahre. ES war säst eine SlssiphuS-Arbett, welche die Post beamten zu überwältigen batten unb — überwältigt haben. ES «st damit wiederum rin glänzender Beweis dessen gegeben, wa« unsere Postbeamten unter tüchtiger Leitung zu leisten verstehen. — Die Gebrüder Avone. denen alö Elown'S, Reckarbeiter und Rollschubläuttr ein bedeutender Ms vorauSgebt und vte gestern ind die einzeln»» Theile ibrer Aufgabe an die Neserentm verthrikistübei «brach den beiden Herren im Name« de- RatdeS bativon Part« btec cirraetroffen itnb. treten beute Abend erstmalig
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