Dresdner Nachrichten : 23.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187901239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-23
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- Dresdner Nachrichten : 23.01.1879
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SS. xnv. Jahrgl««. »>«,,» » «,rt1» «ft» «tntkl.»um«eni lOP)^. «ust«v 33000 «Mi. >>« »I« Nüik,»», i«»d>rr Manusirt»»» «ich» sich di» »'7Lctt»> nt«! »ndiMIch. 8>r)n»»-«>«nn,hmr »ut- »Irt»! HM>I««ss»i« «,» >»«l«rln»»mi>uri,e>-»» Nn. Wien, Litp»!,. valil. lvreila>i. ffrailksurtM- — Au». M-fi, ,n «erNn. Le^,t». wir», L,«dur^ Sranksurt «. E. «Ü». chen. - »««de L^»«. In Frinkfur» « M. — «uremi; d. .Ln„N»I»» »aut".—S»,»», »«NIer » ko. in Pari». Tressen. Douuerftag, S3. Januar 187S. Tageblatt für Uolttik, Unterhalinng, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Frenidenliste. Mttredacteur: vr «o»» t»»«i-»F. Druck und Für daS Feulll.: I-r»ckv>» ir»rtn»i»i»n , der Herausgeber: >S»tkk»»rckt in Dresden. «erantwott». Redakteur: UU»l„ktt>ti »»«litontl in Dresden. "Die Witterungsaussichten nach dem Meteoros. Bureau zu Leipzig für heute den 23.^anuar lauten: Wolkig, stellenweise Schneesälle, Frost, östliche schwache mäßige Winde' Jnieinl« Win»» M°,I«a> «Irak- I> d>» «».» U», »»»inammeu. Lonnla,» »»« «NI«»» »» U»r. S, SHuIlad« nur an t»«»i^ tt,«n: a,°»i «i»I„r-»si» Ar. d b>» Nachm. L Udr. — Lrr »aum «inrr etn> Aaltizin Vilüt-U» «,«i, Ü Vläi. Uin,-i-n»l di« Z-Üi uo Pi». An» «aranlie sllr »«» »14Illä,«,i<kriqri«e» »rr Jnicnrle wird nicht rigide». »»»Würnge Nanonrrn. Nutlragr v», un» unbe» tannlin Firmen und Pir« ianin inlkkirc» wir nur «rar» Pranumrran»«- Itaiil»«» durch Nrirl- «arlrn »dir PoNcinzad» tun?. «ch! Süden kolte» IS Hütr. Jnjrrate NIr »t« Monlagt - Nummer »Her »-ich nnem FeNiagr die Veüi»,llc 2V Pige. SNWSI u. icucttnU»8tLatssispiers, pssnübrisf«,Xotlon et«.^i«»I>^ KL«» d» r» k l ickcB «., SLNkgvaokiiN, j Iiuu- «äisrOnpoics. vneot^sltt. Vontrol« civr Vorioosung »IlorK^irlc- j 8oliloW«tt. i-t, ^s^envb. ä. 8por«rx.! ^»piere LIIo< sued imk bneMobei» äV.-e'ü vomlolistelio kllrVookaal. »eltx e-ikNIIUklktiill, »EI»-. Nlninci». u. N«,I«1iIkl-t^k!dk1i!tli, kok« llsr trägste- uns fsnllnsnllsti-aaae, smpüedlt rnr tkünou kein» Voucinvrs iu.ieäcmc Oonr«, dlNlwnäe Lossrc j-,i h>Nigsk^„?r>;iL^n. Politisches. Der heut« zum Besuche an unserem königlichen Hofe ein treffende Kronprinz Rudolph von Oesterreich darf sich nicht blos bei dem österreichisch-ungarischen Verein, senden» bei der ge. saminten Bewohnerschaft der Residenz einer sympathischen Ausnahme versichert Hallen. Oesterreich ist gegenwärtig und voraussichtlich auf lange Zeit hinaus Deutschlands bester Freund; wichtige politische, oolköwirthschastliche und Handelsinteressen knüpfen beide Reiche an einander. Die deutschen Bewohner der Donaumonarchie erhalten ihr Nationalgefühl mit Eifer wach und aufrecht; deutsche Sprache, Literatur und Kunst finden an der Donau dieselbe, oft sogar eine begeistertere Pflege wie an der Spree, der Elbe und dem Rhein. Die Kaiser von Deutschland und Oesterr- ich haben in den schweren Zeiten, welche die Orientwirren über Europa brachten, als treue Verbündete zu einander gestanden: ein Band herzlicher, persönlicher Sympathie vereinigt beide Souveraine und erhielt jährlich neue Kräftigung bei den Monarchenzusammenkünften. Bekannt ist ferner, daß unser» geliebten König Albert und den Kaiser Franz Joseph innige Freundschaft verbindet. Der einzige Sohn Franz Josephs, der Erbe des Donaureichs, betritt heute zum ersten Male den Boden des benachbarten Staats! Bereits früher weilte er einige Tage im deutschen Reiche. ES war zum Besuche des Hohenzollernhofs in Berlin. Damals reiste er heim, wie er gegangen war, ohne Sachsen zu streifen. Ein höchst günstiger Stern leuchtet dem jugendlichen Prin zen voraus. Die öffentlichen Prüfungen, die er im Laufe seines Bil dungsganges abzulegcn hatte, zeigten ein für einen Prinzen ungewöhn liches Maß von Wissen. Nicht nur spricht und schreibt er einen großen Theil der Sprachen seines vielsprachigen Reichs, er weist auch den Besitz ansehnlicher Kenntnisse der Staats-, Rechts- und Kriegswisscnschaften, der Nationalökonomie wie technischer Fähig keiten nach. Jugendliche Frische und Natürlichkeit zeichneten sein bisheriges öffentliches Auftreten aus. Mit Eifer warf er sich auf die Naturwissenschaften. Der Naturforscher Brehm zählt zu seinem bevorzugten Umgang. Ueber seine Jagdabenteuer in Ungarn hat der Kronprinz vor Kurzem ein artiges Buch veröffentlicht, das, wenn es auch nicht von einem fürstlichen Autor herrührte, vermöge Styls und Inhalts mit hoher Achtung genannt zu werden verdient und das über dasThicrleben Ungarns manchen schätzeiiswerthen und bleibenden Beitrag den Naturwissenschaften geliefert hat. Mag cs dem jungen Fürsten bei uns wohl gefallen, »nag er dauernde angenehme Ein drücke von Sachsen mit hinwegnehmen. Unter dem Protektorate des GroßhcrzogS von Weimar und des Prinzen Georg von Preußen besteht ein „Verein für deutsche Literatur", der dem Schriftsteller Carus Sterne den Auftrag gab, die Darwinistische Lehre populär zu behandeln. Sein Buch „Werden und Vergehen" betitelt, ist geistvoll geschrieben und schildert den Geist, der die moderne Naturforschung durchweht. Es giebt keinen irgendwie auf den Namen eines Mannes der Wissenschaft Anspruch machenden Gelehrten, der nicht Anhänger der Darwimschen Abstammungslehre wäre. An unserer Landesuniversität z. B. lehrt kein Naturforscher, der nicht von dieser erhabenen Lehre überzeugt wäre. Beka mt ist nun freilich, daß die heutige Orthodoxie den Darwinismns ebenso verflucht, wie die Kirche des Mittelalters die Lehren Giardano Bruno'S und Galilei'ü. Leider hat die Sozial demokratie dazu ihr Möglichstes beigetragen, den Darwinismus in schlechten Geruch zu bringe»», indem sie sich dafür erklärte. Sehr mit Unrecht. Denn richtig verstanden ist der Darwinismus eine aristo kraüsche Lehre, denn er zeigt den Sieg des Edleren und Kräftigen über das Niedrige und Schwächere. Keine Gleichberechtigung und Gleichmacherei, für welche die Sozialdemokratie schwärmt, vielmehr im Gegentheil Herrschaft des Besten, Stärksten und Intelligentesten über die gemeinen Massen. In dem Darwinismus liegt sogar ein unendlicher Trost, indem rr lehrt, wie sich nach einem ewigen unab änderlichen Naturgesetze auS dem Gemeinen das Edlere entwickelt, aus niederen Organismen höhere bilden und das Streben nach Ver vollkommnung aller Lebewesen durch Nicht» aufzuhalten ist. Das Gebiet de- Glauben« läßt er völlig unangetastet. Ein persönlicher Schöpfer des Weltalls wird durch Darwin nicht ausgeschlossen, die Existenz eine» JmseitS nicht bekämpft. Auf die uralten Fragen, welche denkende Menschen seit Jahrtausenden quälten, wenn sie ihr Antlitz gegen die Sterne erhoben: die Fragen de» wohin gehen wir? Zu welchem Zweck« ist der Mensch, ist die Welt überhaupt erschaffen? giebt der Darwinismus keine Auskunft und überläßt die Antwort der Religion und Philosophie. Freilich ist ein Mißbrauch der Dar- winischen Entwicklungslehre möglich. Daß der Mensch nicht von Gott geschaffen, sondern daß sein Urahn ein Affe war, ist eine der bekanntesten und rohesten mißbräuchlichen Darstellungen des Dar winismus. Zuzugeben ist unbedingt, daß sich diese Lehre nicht al« Unterrichtsstoff der Schulen eignet. Nicht bloS, weil die Darwinische Theorie immer noch keine über alle»» Zweifel erhabene Wahrheit, daß ihre Resultate noch nicht abgeschlossen sind, wichtige Glieder in der Sprossenleiter ihrer Schlußfolgerung noch fehlen, di« Hypothese noch einen großen Spielraum in ihr besitzt, daß sie bislang noch keinen einzigen Stammbaum, nicht einmal den de» Pferdes ohne fühlbare Lücken aufzustellen vermochte, sondern weil in der That schwere sittliche Bedenken sich dem entgegenstellen, daß unreife Jünglinge oder gar Schulkinder «in« der Mißdeutung leicht fähige Theorie vorgetragen bekommen. Run hat ein al» Naturforscher durch seine geistvollen Unter suchungen wohlbekannter, ungemein tüchtiger Lehrer, Vr. Müller in Lippstadt, vor Jahren au« dem Sterneschrn Buche den dasigen Gym nasiasten eine Stelle vorgelesen, welcher den Hellen Zorn der Ortho doxen verwirkt hat. Mebrere Abgeordnete nannten von der Tribüne »US das Verfahren Müller» eine „Frechheit" und überschütteten den KultuSmtnike, vr. Fall mit Borwürfen, daß A» den Vr. Müller ' blos einen Verweis ertheilte. Ihr Streben war, die Stellung Falls j nach oben hin zu er schütter» und dem Kaiser zu sagen: Falk begün stigt Lehrer, die der Jugend das gotteslästerliche Wort lehren: „In» Anfang war der Kohlenstoff." Die Orthodoxen haben mit ihrer falschen Anklage weit über das Ziel hinausgeschossen »nid einem verdienten Lehrer eine schwere Ehrenkränkung -ugefügt. In Wahr heit Hut vr. Müller deshalb das Stcrne'sche Ruch seinen Schülern so warm empföhle,», »veil ihn dessen warmer und religiöser Ton ein nahm, da es die Vermittlung zwischen Glauben und Wissen, die gleichzeitige Befriedigung von Verstand und Gefühl anstrcbt »nid im bemerkenSwerthen Gegensätze zu den Schriften der materialistischen Schule, Büchner, Earl Vogt u. A. steht. In der Vorrede desselben findet sich folgende schöne Stelle: „Man hat die Naturlorsclnmg nur all zu oft a"S terRellglosltät feindlich hlngcstcllt. Aber sie ist nur dem Aberglauben, dein roden ffetlschdiensl und den willkürlichenMenscbenfatzungen feindlich, nicht dein freien und relne» Enthusiasmus, ln welchem l as Wesen wahrer Religiosität besteht und aus dein aüeS Große und Erhabene, was wir bewundern bervorgegangen ist. Das Bekenntnis, der Ratur- sorschcr ist unter den vielen Weltanschauungen vielleicht das srcleltc, aber niemals icnc roste, fanatische und bluiglerlge „Religion" so unzähliger .Mo»,»>«»>". Es Ist nicht weniger weit entfernt von lenem krassen, die Genußsucht als oberstes Ziel predigenden Materialismus vieler Personen, die sich M NaturkmMge aus- gebe». Denn der wabreNaturtorscher erkennt und verehrt mindestens ebenso Innig.wle der sogenannteGIäubige,eine ewige nnd unendliche, ln de» Vernunsrgrcnzei» allmächtige, iinmer tortwlrkende, unter Um ständen lohnende und strafende Macht, die das Weltall regiert. Und auä, darin wird er von den klareren Anhängern teS Osfendarungö» glaubenö nicht abweiche» baß er kiele» ewigen, unendlichen und allgegenwärtigen Allmacht keine menschliche Persönlichkeit und keine menschlichen Leidenschaften, wieLieve und Haß. zuschreibr. .. Hier begegnet sich der innigste Bibelglaubcn, der kein GraS wachsen und keine» Sperling vom Dache fallen läßt ohne GottcS Willen, mit dem des Naturforschers und beide bekämpfen vereint nur die Gedankenlosigkeit, bald ble anerkannte Allmacht wirken zu lassen und bald nicht. Zwischen den beiden GoiteSbegrifsen dieser im Wesentlichen einigcn Verehrer besteht nur der Unterschied, daß derjenige beS Naturforschers unendlich größer und erhabener empfunden ist, bettelt von allenlVermcnschllchungen, alS der reine Nrauell alleb SeinS und Geschehens. Sonst ein Name mit kaum auSgedachtcm Inhalt, wird er ihm ein wirklich Lebendiges, dessen Bewußtsein in ihm selber envacht ist, erst in dunkler, entstellender Sttrmummung, dann allmälig klarer nnd reiner, aufstelgenb zu dem vollkommenen Anschaueri, in welchem die höchste Sellgkcil erwartet wird... Speziell vie von cii Orthodoxen angegriffene Stelle des Buches kann kein religiöses Gemüth kränken. CaruS Sterne weist nach, daß das Eingangswort des Evangelium Johannes: „Im Anfang war das Wort", nicht der christlichen Lehre, sondern der indisch- griechischen Philosophie entstammt. Nun laS vr. Müller folgende Stelle des Sterne'schen Bucheö vor: „Der Kohlenstoff ist die ausnahmslose Vorbedingung alles Lebens. Alle andcien Elemente, die in die Zusammeiisepuna der lebenden Körper eingeden, können hier und da ln einzelnen Thei- len kehlen, nur der Kohlenstoff kann niemals fehlen: ohne ttin Vorhandensein ist kein Leben denkbar Kein cmtcrcö ct'cmiichcS Element kommt ihm sdem Kohlenstoff» In dieser Fähigkeit «in unzählige Eombinatlonen mit anderen Elcmcnlcn zu treten,, welche die Möglichkeit von Milliarden verschiedener Verbindungen in sich schließt, gleich, und wir müssen erkennen, daß in dieser besonderen Eigenschast drS Kohlenstoffes die M ög l i ch ke i t einer organische» Schöpfung vorzugsweise schlummerte. Ein moderner Ehcmlkcr, weicher die Geschichte der Schöpfung In seine geliebte cheinischc Zeichensprache übertttzen »rollte, tüntt nicht mit Fa»st beginnen Im Anfang war das Wort, oder der Sinn oder die Krall - „rr kann die Krall allein so doch unmöglich schöben!" — und mit einem Male Licht erblictenk, würde er autzruien: Im Anfang war der Kohlenstoff mit seinen merkwürbigen inneren Kräfte»! Stur wo Kohlenstoff in einer geeigneten Form und hinreichenden Menge aui einem Wcltkörpcr vorhanden »rar, konnte ein orga nisches Leben, wie wir cs kennen, beginne»." Sterne leugnet also die Existenz des persönlichen Gottes nicht, er verhöhnt keine, Millionen von Herzen theuere Bibelstclle. Und da» vorzutragen, soll eine „Frechheit" sein ? Wahrlich, wenn der artige Vorträge von Gymnasiallehrern strafbar sind, dann fällt auf die Ziele, nach welchen die moderne Reaktion und die heutige Ortho doxie steuern, ein schreckenerregendes Licht. Dieser Umstand wird e« auch rechtfertigen, warum dieser Spezialfall aus den prenßischen Abgeordnetenhaus-Verhandlungen hierein« auSsührlicheBetrachtung erfuhr; es stehen zu theuere Interessen der Gesammtkultur auf dem Spiele, als daß man gleichgiltig bleiben könnte bei dem Streben unserer Orthodoxen die Sonne der Wissenschaft mit ihren Kulten zu verhängen. Nenefte Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." Berlin, 22. Januar. Die Erklärung des Finanzministers Hobrecht in der gestrigen Abendfitzung der Budgctkommission, worin er die Ermäßigung der direkten Steuern Preußens von der Reichs finanzreform abhängig bezeichnete (erst sollten im Reiche neue in direkte Steuern beschafft sein), gipfelte schließlich darin, daß, sobald durch neue Reichssteuern der Matrikularbeitrag Preußens an das Reich sich verminderte oder sobald au» den eventuellen neuen Reichs einnahmen Ueberkchüfse an Preußen abgesührt würden, solle dieselbe Summe an direkten Steuern (Klaffenstcuer, Einkommensteuer) Preußen» für da« betreffende Jahr erlaffen werden. Berlin, 22. Januar. Gegenüber der telegraphischen Mel> LoraleS and Sächsisches. — Auf Brockwttzer Revier wurtc gestern Hossagd cibgebalten, an welcher Sc. Majestät Ler König und Se. Kgl. Hoheit der Prinz Georg Zheil nahmen 22Kavaliere, -min Theil LIlffzIerc auch aus benachbarten Garnisonen, waren mit Einlad ungen beehrt worden. Das raube Wintcrmcrtcr, besonders der hcllige Oltwlnt. waten der Waidniaimtzlnst ziemliche» Abbruch. I» den Abendstundensand im K.Residcn.zschiosse sol.Iagtdincr statt. — Die Ankunlt Sr. kaiscrl. und königl. Hobest dco Kron prinzen Rudolf ron Oesterreich Po» Prag crlolgt heute Vormittags <.) vhr Minute» mittelst des gewöhnlichen Wiener Schnellzuges. Der hohe Gast trifft in Begleitung des Ober- hosmelstcrs Geh. Rath Graf Boindcllcs und dcS Adjutanten Maior v. Orchrnbachrr hier ein. Eine militärische Ebren -Kompagnie wird aus dem böhmische» Bahnhofe ausgestellt sein. Zu», Ehren dienst bei dem österreichischen Kronprinzen sind Generalmasor v. Earlowltz, der Gcneralstabkmalor v. Trclischkc, sowie ais Or donnanzoffizier der Rittmeister p. Posen, vom Gardereiter-Rcgi- mcnt kommandirt. Heute Abend findet Hoiball statt; die Abreise beö Kronprinzen erfolgt wahrscheinlich schon Frcltag Nachts. — In der Nacht vom Dienstag zu Mittwoch pajsirte der MIl > t a r - S ta t t ha 1 t c r P o l t n s, vvnKotzcbne, aus der Reise von Warschau nach Paris Dresden, und hielt im Leip ziger Bahnhof i» einem separat gebeizten Zimmer kurze Rast. - Dem Leb,er Ernst Ferdinand Schelle in Nlcder- Neichena» ist das Vcrdienstkreuz »erlichen worden. Dem Assessor Allred Thie in ann !>n Gettchtsamt Strcbla ist der TItcl „Amts richter" deiaelegt und der Gcrichtsarzt vr. E. Aböls Berger zum Hottalh ernannt worden. — Man signalislrt aus Berlin die Besetzung drS Postens eines Legatlonsselretärs der hiesigen königl. preußische» Gesandt schaft durch den Grafen Herbert B I,S m a r cl. Derselbe würde damit tenselbcn Posten wieder elimchine», den er bereits einmal lnnchcstte, che er zu gleicher Amtirung nach München und Wien ging. Ei» Gerücht bezeichnet die Hierherkuiift des Grattn Herbert Blömarckmit einer zartenHerzensangelegenheit InBeziebung stehend. — In der Tabakö - Enquctc - Kommi > sion hat der königl. sächsische Flncmzrcsth Schultz gegen daS TabakSmonopol gestimmt. Dasselbe waten außer hervorragenden Tabaköindustrlelleu auch Hobe Staatsbeamte aus Preußen (Geb. Oberssnanzrath Schomeri, Baicrn und Baden. Diese sämmtlicben ehrenhaften Herren müssen, nachdem sie doch weiter Nichts gcthan, als ihrer Volkswirt!,schaitllchen Ueberzcugung von der Schädlichkeit des Monopols Ausdruck gaben, wozu sie von AmtS- und Reichö- wegen berufen waren, sich setzt seitens der „Nortd. Allg. Ztg." rccl't erbärmliche Abzapfungen gefallen lasse». Sie werden alS „verantwortliche Rtgierev-Deutlchlandö" verspottet. Ob durch diese Angriffe hoher StaatSbeamtcnkburch ein oft zu olstclösen Mittheilungen benutztes Blatt die Autorität der Staatsbehörden gekrästigt wird, diese Frage scheinen die dlindwüthenden Schwär mer für S Monopol sich gar nicht vorgelcgt zu haben. — In Fraiikfurtn. M. hat am Montage eine Versamm lung bedeutender Leder-, Schubwaaren- und Porte- se »iIle - IndustricIsen stattgetunden, die sich vereinigten, um Ihre durch die sci'utzMnerischc Agltarion angeblich bedrohten Interessen zu wahren. Von Sachsen war diese Versammlung durch die Dresdner Lederiabrik, durch Heinrich Vierling und die sächsische LederiiidusttiegescUschall in Dobeln beschickt. — Die königl. Poilzel-Direktlon bietet 5lk> Mark Belohnung sür die Ermittelung des Diebes, der aus einer In der hiesigen Räcknitzstraße gelegenen Wohnung einen S ch m u ct im Werwe von 500<> Mark gestohlen hat. Der Schmuck, welcher in einem neuen rothlctcrnen, mit dunkelrowcm Sammet cwSgclegtcn Etui sich befand, besteht In einer Brocke mit ca. Ist bis 12 Diamanten in Silber >, Mw gefaßt, mit einem Anhängeriiige. der auch einen kleinen Diamant enthalt, und in zwei langen Ohrringen mit ca. :>st kleinen Diamainen in Silber ä,so»r gefaßt und mit silberne» langen Haken versehen. Der Diebstahl ist in der Zelt vom 29. Oktober v. I. biS >5>. Jan. b. I. ausgeiübrt worden. — Der Zusammentritt der Einschätzungskomiiisssioneii muß eö jedem Steuerpflichtigen wünschcnswerth erscheinen lassen, mit den neuen stcucrgeseplichen Bestimmungen vertrant zu werden. Recht empfeblenswerth ist zu diesem Zwecke die in der Roßberg- schen Biichhanklling zu Leipclg erserlenenc Handausgabe der „ euen Stcuergesetze nebst den dazu erlassene» A iiö'iiprungS- Verordnungen und der Instruktion zum Einkommensteuergesetz, sowie einem Inhaltsverzeichnis! und erschöpfendem Sachregister (Preis 2 Mark). In demttiben Verlage ist erschienen: „DaS königl. sächs. Baupoitzeirecht, zusammengcstrUt und er läutert von vr. E. E. Lcuthold lPreis 2 Mk.). DaS sei» Her- ansgade der 2. Auslage ziigewacinene Gesetzes- und Präiudizlcn- Material wurde in der vorliegenden Aussage verwendet, die auch durch Htnzusügung brr baulichen Bestimmungen für statio näre Dampfkcnelaiitagen im Interesse der auSsührcnden Techniker bereichert wurde. — Die Beerdigung de» Herrn Bürgermeister Kürsten findet heute »Nachmittag 3 Uhr aui dem alten Neustäbter Ktrchhott statt. Der Herr Justlzmlnlster v. Abeken hat in der letzten Zelt den Verhandlungen der Schöffengerichte in Leipzig und Borna belgewc h»t. um sich von de» Präsidialtalcnten mehrerer GtlichtSräthe persönlich zu unterrichten - In der gestrigen Mittagsstunde hat eine Sonnen. Insterntß stattgefunden, die jedoch in unserer Gegend nicht ichkbar war. Sie ward bemcrklich für die Gegenden auf der üdlichen Halbkugel unserer Erde, im östlichen Südamerika, Attika und Arabien. — Nachdem die Schuhmacher-Krankenkasse (Hciupt- kasse) In Gotha bereits vor läng'rrr Zeit ausgelöst worden, hat nunmehr auch die Polizei die hiesige Filiale icncr Kasse ausgeboben. — Das R eIchoger! ck' t in Leipzig wird mit tist Rich tern, i OberreichSannalt (vr. v. Schwarzes) und 3 Ncichö- Anwältrn bcietzt. — 5cr Bczirksvereln für Altstakt-DreSden hat sich in seiner vorgestrige,, Sitzung der Petition tcö HaaShksitzcrvciclnS um Aushebung der städtischen Gr» ndwerth - und MIcthzi „ ö - Abgaben und Ersatz derselben durch einen kommunalen Zu schlag ans die staatliche Einkommensteuer angeschlosien. Pitt dieser Umlegung würden langjährige und woblbcrechtlgtt Wünsche und Forderungen deö weitaus größten Tl'stlS der Dresdner Ein- ivohrirrschatt, nämlich der ärmeren Klassen und des Mlttel- tnamentlich auch Gewerbe-) Standes, erfüllt. Lteucri, müssen nach wie vor gezahlt werden, da deicbafft werten muß. wa» die düng: der Reichskanzler wolle den Gesetzentwurf über die Straf- grwalt des Reichstags zurückziehrn, schreibt die „Nordd. Allg. Ztg.": »M«».»ö««»E»«ch«. M». »««M. >'«, s,,»n» »M<» ->»« va. o ..Aba r k ow. rr. Januar. In Fokae dcS bereits dreitägigen tlzellt sein. ,o daß nicht der Aermere im Verhältnis) zu seinen Ein- hrktlgstcn Schneegestöbers der Betrieb der Ed^ww-Aiow- ^^1, 5-10 Mal mehr bezahlen muß ais der Reiche, »ffrnbahn öeitte ei.igestelll. Mit der Befreiung des Bahnkörper« _ ^gestern Nachmittag Ist In der Konversation am See " ^ Ä' El« ?»* ^ eine von circa >50 Bäckergesellen desuchte Versammlung von unvvahn, deSgl. a^ Bahn ist her Polizei aus gelöst und geschloffen worden, well die der Verkehr äußerst erschwert. j Pkrsammlung nicht vorschriftsmäßig bet der Behörde angemel» Set wseden war.
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