Dresdner Nachrichten : 25.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187902254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-25
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- Dresdner Nachrichten : 25.02.1879
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st. M»k. »IlNIlll n. Die t« Pro- Mich zu tor. i wegen cn Vor« icntS z„ iimer», dazu ge- teypiche. Regula- irt. ter Lite- :n tauch lisen. standek ad: der r Mieter : Blasse ie», «b- aulmgs- > Ucbel- nach ge- stärkerco ce. Sod- Ischiner«, .Holler» Schinn en. Das Camala ar, ini chmidt» rcuden- tteliner. ^lrcietic schwerem ig halber t.n.rrl. I. und inte vo» «chtvolleS Preis Zahlung t ernsten lreölau. m bevor- e billigst atze IS. 'Leipzig. Sden em eröffnen, ucht, ge- teS unter > geneigt, itsstonö- «r. s«. LUV. Jahrgmrr »qcketn, «»«»«« Ie», , Ui, «» de, »k»,dt»„ N»ne»Ur»tz« 13. »t,„ »««eiitlyeei» »teetelttlh» ltch3«»rrt0ivi,r..durch »I, joft I Marias VI,e. «tNUtt-NUMMkeN ro Vl»»^ «U«I» 33000 «r»b AI, dt« «NU,ade «tn»>» iaadte, Manuserldl« »a»I sich di» R«d,cU»O alchl »erdludltch. Anleralnl-Annahm« «ul- »trt»ch«cklenll«ls>un» »aal«, in vinibnrg, ver» Nn. Wien. L-tpa», valcl, veetlau, Uianisukt a. M.. - «a». »als« »> UerUn. Seipji», wie». Haminir^ Nianksurt a. M., Mün chen — »,ud« » »«. in granlturt «. M. — «ureaus d. ..InoaNd»«» »an»".-l>»-«,r,»Ilt», ltullle» ck v«. in Pari». LreSden. Tienstag, SS. Februar 1879. Tageblatt für Uolitik, Unterhaltung, Geschästsverkehr. LörsenberW, Fremdenliste. Mttrebacteur: vr Lmtl Für da» Feuill.: Lnelael» »»rtinnno. Druck und Sigentbum der Herausgeber: Ltepuvt» »««< in Dresden. Iinrraie werden iviorien» Eiralie Ir bi» ltib.Ii Uhr «»»rnommin. Evnntn«» bi» Mittag, »!» Uke. An NcuIIadl »ur an illiochrn- »agen: grade Itloli-rgntze Nr. s In» iliachm. Luhe. — Der Nauru einer et» tpalligen Peltt.wtie kane« >b Pine. Eingeiandt die Zeile so Piz». > che ' ' <tne ÄLraulie «erantwortl. Redakteur: UUolnriel» I',»I,l«nIe in Dre»den. »iri«I»»IN«I>l!!«l!LL««, »iichlilö g>ge Erscheinen »er Jnscral« wird nicht gegeben. SurwSrtige »unoncen. Auilrage von uni linde» konnten ^irme» und Per- loueir »tteriren wir »ur ocgrn Präliumtrando- Aai,I»»g durch Briel- morleii »der Posieiniai» lung. Lch« Lild-ii losten tii Psge. Inserate für die Moniag» - Nummer ober nach einem Festtage die Peissjette ->0 Psge. Die Witterungsaussichten nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für heute den 25 Februar lauten: Wolkig bis trübe, Niederschläge, Temperatur um Gefeierpunlt herum, ruhiger. (seines ttestauronO,'V/ilsürutfei-stirlSsvOlto. 10 u. II. HuI»,», » Bo., iSsnitgssotiäft. ! Loklonnstr. 14. xexvnbb. »l. »vorerst. ^ Xu- ». VerkrmkuUerStiLlspttpipr«, pssnSdrivfo, /Zeilen edo ! lunst aller Ooupou». llneutgets.1. Kontroiv äei Verloosung oller ZVertli- ' pspier« Xileo nued aus brietlietiew ZV, »e vomiellstellssürV/eebset. «Öl< I «t« tlltltt^ Für den Monat Mär; werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße 13. zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 95 Pfennigen angenommen. Politisches. Nach dreitägiger Bcrathung gelangte die erste Lesung des deutsch-österreichischen Handelsvertrages zum Abschluß; rasch folgte die zweite, welche die Gutheißung aller Einzeibestimmungen ergab und die dritte, demnächst bevorstehende, wird mehr nur den Charakter der Erfüllung einer Formalität zeigen. Der Vertrag wird noch diese Woche gebilligt unv über die bei seinemAbschluß vorgekommevenFehler der 'Mantel parlamentarischer Schwäche gebreitet sein. So aus- sührlich die Reden waren, so wenig trugen sie zur Aufklärung der Entstehungsgeschichte dieses Handelsvertrages Etwas bei. Warum eigentlich Deutschland sich so ungünstige Bedingungen von Oesterreich gefallen lassen mußte, wie dasDonaureich dazu lain, wenigeWochen, nachdem es so harte Gesetze vorschrieb, gegen Italien wesentlich mildere Zollsaiten auszuziehen, darüber wird man aus den langen Ausführungen der Sprecher für und wider kaum etivas Greifbares Herausschalen. Die Debatte beschäftigte sich weit mehr mit der ganzen künftigen deutschen Zollpolitik und den BiSmarck'schen Steuerprojekten. Dieses Hinübergreifen aus der Vergangenheit in die Zukunft ist nur natürlich. Man hielt sich aber dabei in Allge meinheiten. Fürst Bismarck speciell lehnte es ausdrücklich ab, auch nur in großen Umrissen sein wirthschaftliches Programm zu ent wickeln; er hielt sich die NückzugSlinie nach allen Seiten frei und verwies ausdrücklich einen Freihändler, den Abgeordneten für Rostock, Witte, der etwas mehr als Allgemeines wissen wollte, bezüglich „konkreter Verhältnisse" auf die Monate April und Mai. Nur den einen Punkt hob der Reichskanzler über alleZweifel hinaus: er ist früher kein überzeugter Anhänger der von ihm betriebenen freihändlerischen Wirtschaftspolitik gewesen, er hat sie nur geduldet, weil sie seinen Absichten auf rein politischem Gebiete diente. Den für Deutschland so ungünstigen Handelsvertrag mit Frankreich fand er zwar 1802 bei seinem Eintritt ins Ministerium abgeschlossen vor, er acceptirte ihn aber gern „als eines der wesentlichsten Werkzeuge und Waffen", um Oesterreich wehe zu thun und Frankreich für die preußischen Kriege gegen Dänemark 1864 und g>-gen den deutschen Bund und Oesterreich l 866 in guter Stimmung zu erhalten. Die Proteste der deutschen Industriellen, der damalige Widerspruch der meisten Zollvereinsstaaten, die Klagen sehr vieler Geiverbtreibender Preußens selbst haben ihn damals nicht wankend gemacht. Um so mehr dürfen wir jetzt hoffen, daß, wo dieselben Klagen von der Industrie erhoben werden, der von der Schädlichkeit der Freihandels lehre überzeugte Bismarck andere Wege einschlägt. Das Publikum, selbst wenn es die stenographischen Berichte über die dreitägige Debatte aufmerksam studiren wollte, würde sich doch kaum ohne Erläuterungen darin zurecht finden. Vieles erscheint sonst geradezu unbegreiflich. Am ersten Tage hält Eugen Richter eine sulminante Rede gegen den nicht anwesenden Reichskanzler, die diesen bewegt, am zweiten Tage als erster Redner aufzutreten. Im Verlauf der Sitzung greift ihn Bamberger wieder an. Aber die Angriffe finden leine Abwehr. Warum? Der Reichskanzler hat längst den Reichstag verlassen. Am dritten Tage wird viel herüber und hinüber geschossen. Aber da der Reichskanzler nicht anwesend, kommt nicht viel heraus. Die preußischen Abgeordneten beziehen sich auf Reden und Vorgänge im preußischen Abgeordnetenhause, deren KenntnißNiemandem zugemuthet werden kann. UnsereLeser werden gewiß mit uns einverstanden sein, wenn sie mit der Wieder gabe dieser langen, oft unverständlichen Ausführungen verschont bleiben. Um den sachlich bedeutenden Einzelheiten gerecht zu werden, erscheint es räthlichcr. sie aus dem Wüste des Nebensäch lichen herauszuschälen. So hat die Jungfernrede de» Abg. Oechel- häuser einen recht guten Eindruck gemacht. Dieser Abgeordnete leitet die größte Gasgesellschaft in Deutschland, die Dessauer, experi- mentirt mit elektrischem Lichte und bearbeitet in seinen Piusestunden Shakespeare für die deutsche Bühne. Er gab sich als gemäßigter Freihändler zu erkennen, mit dem sich reden läßt. Er erklärte, für Wiedereinführung von Eisenzöllen stimmen zu wollen. Dabei sprach er marin für die Zollfreiheit von Rohprodukten und bezeichnet« es keineswegs als Phantasterei, daß man ebenso wie einen Weltpost verein, einen Vertrag unter allen Kulturstaaten abschließen könnte, wonach der Rohstoffverkehr ganz frei ist. Man solle die Frauen- und Kinderarbeit international regeln, denn die Konkurrenz der Textilindustrie stütze sich gerade auf die Verschiedenartigkeit der Gesetzgebungen der einzelnen Länder in dieser Richtung. DaS sind ganz beherzigenswerthe Gedanken. Der Abg. v. Kardorf sprach ein kräftiges Wort für möglichst engen Anschluß Deutschlands an Oesterreich. Er wollte diesen Nachbarstaat uns gegenüber bester gestellt sehen, als alle anderen Nationen. Tausend Fäden schössen hinüber und herüber und bildeten ein so enges Band, daß er sehr ungern alle Vorthcile, die erj Oesterreich concediren möchte, auch allen anderen Nationen zugestehen würde. Das ist eine recht vernünftige Anschauung. Auch war es sehr gut, daß endlich einmal die Ver öffentlichungen des Statistiker» Engel in Berlin gebührende Beleuch tung fanden Dieser Gelehrte tischt manchmal wunderbare Sachen auf. So legte er einmal dem Reichstage eine Statistik des Eisen imports der Schweiz vor, welche denselben 5—6 Mal zu hoch bezifferte und das durch Deutschland nach der Schweiz cingesührte englische und belgischeEisen als in Deutschland erzeugtes bezeichnet-. plante, fand sich der Agent des englischen Freihändler-Clubs, das Parlamentsmitglied Mr. Cartivright, in Berlin ein. Cr hielt es nicht für möglich, daß Deutschland die Cisenzölle ganz aufheben würde. Alles was er hoffte, war ihre Herabsetzung und um auf dieses für die englischen Eisenindustricllen so bedeutsame Werk Y Lllttaxritisoli vun 12—3 Ubr ä la csrto u. Ovuv^it. Ule ä'Iutte 1'/,, 6lu' ü» Lpei->e.-;aal «ler ei-täe» IRa^e. Ü Vorsütrliok Lisr»«. warrno Lpsisen dis Itlir ^ welche Bchniplung nach dein bic-verigen Bcrlaus der Untersuchung nur zu begründet erscheine. LocirlcS and Sächsisches. — Seine Majestät der sri) ni g bat vorige W-oebe drin Pro» .. . ^ j icssor Schilling bcimiö Bnicrtigung einer Busle ge essen, hmzuarbelten, bot er als Entgelt an, daß England seinen Spwttus-> Auherdcin bcdurilc Mciilcr Schilling dcö kcnigUchcn PoUräto. zoll ausheben würde. Sofort wurde Delbrück von dieser Stimmung um die Züge des ritterliche» Füdicrs der Sachsen auf ccm Rie der englischen Regierung unterrichtet. Was war natürlicher als ^ denvaldtenkmal a»zubringcii. das Tauschgeschäft von Ration zu Ration: Deutschland erleichtert den Engländern die Einfuhr ihres Eisens, wenn England die Ein fuhr des deutschen Spiritus begünstigt? Aber was geschah? Delbrück erklärte: das preußische Staatsministerium habe soeben die bedingungslose Aushebung der Eisenzölle beschlossen. Er Miete nicht einmal die Ausführung dieses Beschlusses. So wurde unter Delbrück mit den Interessen vaterländischer Erwerüszweige umge- sprungen. Jedoch genug davon für heute i — Der jüngste der diesigen Staatsanwälte, Herr v. Man- jgoldt, ist als Gerichloratd an das diesige königl. Bezirksgericht .versetzt worden. — Der Herr I u st i z m i n i st e r v. Abeke n ist von der Leipziger Zuristeniakuttäk zum Edre» doktor pronwvirt worden. — Da sowohl Odcravpcllationöratb Klemm als auch sein Kollege Scheele erkrankt sind, fällt nächsten Toiiiurotag die Borlesung vor der Iuristcnbcrsaiiimluiig in der „Fa:»w»ie" aus. - Dieicr Tage wurde ein Man» zur cwi cn >I!ude bestattet, der sein Leben lang ciue Belkörperuiig der Bcweglichlcil war: ter 85iädrige pensionirte Münzgcavcur K rüge r. Ganz Loscdwitz und die Pirnaische Borsladl kannte den liebcnowütdigen Ge.ia. der mit seiner Tasche täglied von seinem aus dein bixdsten Pmitle »berge, aui dem er wie ein Gnom Die Bonapartisten in der französischen Nationalversammlung haben sich in letzter Stunde doch besonnen und nicht für die unein geschränkte Rückkehr aller Kominunarden gestimmt. So stimmten! von Loschwitz gelegenen Wein , nur 99 rothe Deputirte gegen die beschränkte Amnestie. Nur mit i i^^^^Pünktlich cr- Sorgen kann das Ausland dem Schauspiele Zusehen, das sich dem- « nächst in Frankreich abspiclen wird. Man unterschätze die Thäligteit nicht, welche die 2000 heimkehrenden Caledonier in ihrem früheren Vaterlande entfalten werden. Sie sind freilich nur eine Handvoll, aber in Frankreich haben stets die Minoritäten die Majorität fort gerissen. Alle Revolutionen wurden von einer Handvoll Männer gemacht, welche die Mehrheit terronsirten. Schon erschlafft die Polizei, die Minister sind eingeschüchtert und man athmet förmlich auf, daß einer derselben, Leroyer, den Muth findet, auszusprechen, daß es unter Umständen Pflicht sei, der öffentlichen Meinung zu widerstehen. Mit bloßen Worten der Mäßigung und des Abmahnens, die jetzt Grovy hat, wird er nicht auskommen, wenn die Männer, welche die Tuilerien anzündeten, wieder im Triumph vor den noch jetzt in die Lüfte ragenden Ruinen vorüberziehen. Die Türkei hat die für Kleinasien projektirten Verwaltungs und Justizreformen plötzlich abgebrochen, obwohl sie zu ihrer Durch führung bereits die Kommissare ernannt hatte. Der gute Wille der Pforte hielt aber, wie vorauszusehen war, nur so lange an, als der Sultan hoffen konnte, durch englische Hilfe aus seinen Finanznöthen gerettet zu werden. In dieser Hoffnung getäuscht, wendet sich der Snltan jetzt Fcankrcich zu, das ihm borgt, ohne ihm für seine Sou veränität bedenkliche Reformen zuzumuthen. Das Hauptinteresse im Oriente wendet sich übrigens jetzt der Wahl eines bulgarischen Fürsten in Tirnowa zu. In der 'National versammlung, die 231 Mitglieder zählt, sitzen nur 42 Muselmänner, die der Neuordnung der Dinge nicht widerstreben werden. Die Mehr heit der Fürstenwähler, volle zwei Drittel, sitzen nicht Kraft einer Wahl, sondern als Bischöfe, Gerichtspräsidenten, Bezirks- und Ge meindevorsteher oder Notabilitäten in der Versammlung Ein gün stiger Ausgang steht zu erwarten, wenn sich die Versammlung auf ihr Programm beschränkt und die bereits angekündiglen Abgeord neten aus Ostrumelicn und Makedonien nicht in ihre Mitte zuläßt. Dieselben begehren nämlich, daß die Bulgarenversammlung die Ver einigung ihres Staats mit diesen Ländern zu einem Großbulgarien beschließt. Das wäre gegen den ausdrücklichen Beschluß des Berliner Kongresses und eine neue Quelle von Beunruhigungen. Es ist hohe Zeit, daß Europa endlich aus dem Munde der deutsch-österreichischen Pestkommission erfährt, wie eigentlich die Sache an der Wolga steht. Die täglichen Depeschen des Gencral- pcstmeisters Loris-Melikoff, die das Motto tragen könnten: „Die Pest ist todt, es lebe der Fleckentyphus" verdienen alles Mißtrauen. (S. Tagesgesch.) Die russischen Aerzte sterben in den Seuche distrikten, aber bei Leibe nicht an der Pest, sondern am Typhus, an langjährigen Nierenkrankheiten u. s. w. Die Pest darfs nie sein und die einzige Variante ist, ob der Fleckentyphus „mit oder ohne meta- stitische Bubonen" verläuft. Seitdem die Erkrankungen bei Salo- nichi in der Türkei als TyphuS mit metastischrn Bubonen und nicht als Pest durch Europa erklärt wurden, verletzt es den Stolz Ruß lands, daß Europa ihm gegenüber die gleiche Methode wie gegen die Türken anwenden will. Reneste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin. 24. Februar. Dem Bernedmen nach wird dad Rclchsgesunbbelttamt trmnächsl durch ie ein Mitglied der Me- dicinalkollegicn Preutzeno, BaiernS. Sachsens, Würicmbcrgs, Bavens und Hessentz, zwei Mitglieder deS deutschen Acr tevercinS- bunkcS und eine Anzabl ausierordenrllcher Mitglieder eine Berstärkung eriabre». Genannt werden als Bertrctcc Balcrnö 0r. Pettenko'er, Sachsens (Schclmrath Relnh'rkt. Würicm- bergS Oberinedlcinairaw Koch, Badens Mcdlcmalratb Balz, Hessens Oberincdlzinalratb Piciicr, alS Vertreter des Aerztcverclnö- bundcs die Santlätorätbe Graf iElberkeid» und Lent (Köln,. a!ö durch die Heiterkeit seines Wcicns und die Rcini eit seines Hcrzenö einen Kreis treuer Freunde, unter denen Aitmcglcr Ludwig Richter sicher den Heimgang der biederen Seele recht lick empfinden >e ird. - Der kolossale Schncefall von gestern und bor- gesicrn bat im Bete ede der Eisen va»neu die cnipfiniliebsten Störungen bcrvorgcrusen. Am ersten verwebt war wieder die Linie Aniiaberg-Wcipert, aui wclevcr dcrVcrkcbr cingeileitt wer ben mutzte. Das gleiebe Schiä'al batte die Strecke zwischen Marlcnderg und Rcitzeichain; auch Ist die auschlictzendc Busch- tiebrader Linie nach Klima gänzlich verschneit. In Wclsogciärti) war der Bahnbos dcrmatzcn verwebt, tatz der cruc Fnb- zug nach Weischlitz erst mcbrere Stunden später aügc'asien werden konnte. Am schlimmsten aber wurden die Linie» Dresden-Ebemnitz und Treoce»-Riesa-Leipzig beimacsucht. 'Aui elfterer blieben die letzten Iüge am Sonntag ,Cii- und Personenzugs t>n Schriee sitzen, es gelang aber, sie wieder fioit zu machen und kombinirt 'Nachts 2 Ubr in Dresden cinzubringcn. Ein Gicio blieb iahrdar. Im Lawe des Montag wurde aber auch dieses verweht und ein sitzen acv'icbeiicr Giitcrzug sperrt nunmcbr den Verkehr zwischen Dresden und Freiberg ebenso vollständig, wie dicöbeiügüchdcr StreckeFeclderg-Oederan der Fall ist,autwclchcr niedrere leere Maschine» iin Schnee stecken. Aut der Leipziger Linie blieb der letzte S onntagS-ua ab Dresden zwischen Dablcn und Wur zen sitze». Ihn flott zu machen, gelang nicht, und so waren die armen Passagiere verurtbeilt, die ganze Rächt bis z i dieser Stunde in dem verschneiten Zuge zublingcn zu miissen. Am Morgen bei suchte man den Passagieren mit Geschsrr Lebensmittel zuzustlbrei', da alle Versuche, mit HillSmaschinen beianzukenimen, nützlangen. Auch zwischen Neustadt b. St. und Kruiiimhcrm dorr ist dcr Vcr- kebr gestört und endlich sind auch die Linien Pricstewitz-Grotzen- bain, Riesa-Lommatzsch und Leipzig-Ebcinnitz von dieser Kalamität betroffen worden. Auch die Magdeburg-Leipziger Balm ist völlig verschneit. Von den Passagieren im Pcrsoncnznge :!<B, welcher seit vorgestern Nacht zwischen Dablen und Wurzen imSchnce steckt, find gestern Nachmittag 12 Personen inittclöQmnilmö abgeboit worden. Füns andere harren lbrer Befreiung noch. Auch zwischen Riesa und Ebcmnitz ist der Veriebr wegen totaler Versclmciung eingestellt worden. Am dem platten Lanke, mehr aber noch in allen Gcbirgs- dislritlen sind bei beitigemSüdweiiwindc und tlciemBarometerstand innerhalb >2 Stunden solche Massen Schnee ge allen, tatz aeffcrn 'rüh an vielen hochgelegene» Orten jedwede Kommunilation 'ür den Anaenbllck unmöglich wurde. Die sonst so belebte Dresden- Dlppoldiswulkaer Ebaussö war gestern gar nicht zu finden, durch den andauernde» Scbuecttstl war sie vollständig mit den uiiillegen- dcn Feldern ausgeglichen. Trotz des AmgedolcS aller albeitsfähigcn Männer E! der Schnee nicht zu dewäitigen, wenn eö auch an einzelnen Stellen geiingt, so ist in nächster Stunde schon miedet eine mannc-bobe Schuceiimucr angcwcbt. Die vom inncrn Dorie entfernt gelegenen eliisiöcsigen Arbeiternolmungen Welsch. buieS sind buchstäblich cingcichncit nur Dach und Esse guckten etwas aus der weitzen Mauer In dein dreistöckigen Hause dck SteiubruchSbcsttzcrd Rclcbclt daselbst war man gestern srnb ge. nötbigt, sich den AuSgava durch die Fenster der I. Etage zu bahnen Auch taS bekannte Wirlhscbas Sgebäudc aus dcr go'd ncn Höhe steckt bis an dte Hacbsenster im Schnee. Zu Eutsebü p wurde das Dach der grotzcn. dem Rittergutsbesitzer Pietzich gehörigen Scheune von der enormen Schneelast l iekcraccrückt. - Biö gestern Abend verlautete noch nichts von eingcschnclten und erfrorenen Men schen; doch wird wobl Mancher aus den Landstrcitzcn und in Hohlwegen — wenn auch hoffentlich nur vorübergehend - im Sckmce stecken geblieben sein. Bezüglich eines zu gewärtigenden Hochwassers Ist der ietzlae Schnccsall, wenn nicht »och Kälte und Einsriercn der Flüsse criolgt, nicht besonders gciährllch. - Der Laiitcsauvschutz der sächsischen Feuerwehren bat beschlossen, der Regierung eine Denlschrfft zu überreichen, in welcher ioigende Punkte als Mittel zur Hebung deS Feuerlösch wesens eingedenk behandelt werden: I. Einrichtung von llutcr- wklsungSkursen In praktischer Fcuerwehnhätigkcit. in ähnliche» Welle wie in der Schweiz abgci alten. 2. Gesetz wegen Vcr- pflich.ana aller Gemeinde» zur Unterhaltung bcz. Neuschaffung eines vollständig gcregctten Feuerlöschwesens, selbstverständlich incbr oder weniger auögcbildct, ie nach Grötze und sonstigen Um. ständen, ll. Gebotenen Falls Anstellung von besonderen Auf- sichtöorgancn zur Prüfung der Leistungdtzibigkeit w. — Der nächste deutsche Fcuerwchrtag findet nach autzcrortentliche Mitglieder die Professoren Hirsch und Holmaun lvorstiusiger ^cltsetzuna im nächsten Tabre in einer Linkt Each- (BerIIn).Re,IchardttIena,.MIguel.Oonabrück>.ElharttundZenctli scns statt ^uieyuug im nacimc» ^apre in einer ^.nei Lau. — Die KreiShcniptmannschast Zwickau hat den in der bcr (Manchen.Or.Varrentrapp (Frankfurts u. 0r. Zinn sEbcrowalde). Berlin, 24. Febr. Die „Nordv. Allg. Ztg." schreibt: Nach den Bestimmungen deS vreutzisct'en Estenbahngksetzes sei die Bekanntmachung und glcichmätzlgeAnwendung dcrEisenbabn- tarife kür Jedermann ohne Unterschied der Interessenten vor- Verscndcr maligen Bürger- und Baucrusteund Druckerei ,A»g. Iunghab») gedruckten und ersch'cncncn „Aufruf an die Wähler des XIV. Wahlkreises", sowie den Verein „Sangerklub" in Mylau verboten. Morgen beginnt die Ziehung der A l b ert - Vereins- geschrieben. Tie Begünstigung einzelner Perlender durch>Lotte ri e." Der nur »och'geringe Vorratb von Looicn hat bei Frachtbonistkationcn sei verboten. Gleichwoul habe, wilden bctreffenbcn Kollekteuren in letzter Zeit noä'I bimsten Ab- rine kürzlich stattgehabte Untersuchung ergebe», eine satz gesunden und wer dem Glück, ein vollständiges silbernes große Gisenbahngesellschast einzelnen Handclostrmcn kürj Tchcl-Serbice für 24 Personen «Werth 80m« Mk.>, cinMeltzcucr den Fall der Leitung der Transporte in bestimmten j Porzellan-Service (Werth :>000 Mk.,. Sa onstügcl, Uhren, Vcrkehrörichtungen über ihre statt über die Konkurrenzroute solche Möbel und bundcrkcrlci andere begehrenßwcrihe Dinge zu ge- , . . . . . Begünstigungen zugesichert und gewährt. Der Hautelsininlstcr winnen, die Hand bieten und damit zugleich die guten Werke deS Auf Grund solcher amtlicher Jrrthümer wurde dann unter Delbrück! lei soiort unter Androhung nachdrücklicher Zwangömatzregeln AlbertvrrclnS unterstützen will, ter möge sich beeilen, beute noch " - - „ ,i dieses ungesetzliche P-'"— ^ ° -- ' die deutsche Handelspolitik gemacht! Eine fernere Enthüllung, auf welche Delbrück kein Wort zu sagen wußte, bot folgender von Kor bers erzählter Vorfall. Als Delbrück die Aufhebung der Eisenzölle egen dieses ungesetzliche Verfahren eingeichritten. DaS Vor-, ln den Besitz von Loosen zu gelangen, ommniff sei ui» jo bedenklicher alS die Begründung rer Hand-« — Sogar in M ontevideo, der Hauvtstakt der südamerl- lungsweise durch die Berufung entschuldigt werbe, daß gleiche konischen Republik Uruguay, wird das echte Gulmbacher Gesetzwidrigkeiten von konkurrlrenbenPrtvatbahnen verübt würden vier aus der Ersten Actlen-Ervortblerbrauerel in nicht unbe-
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