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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187105212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-05
- Tag1871-05-21
- Monat1871-05
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1871
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n werde, mkulldo, j>Ska«;lq agle He iligt M< iSmarii leS Kar« Friedeit- nalver. iedent- rror, kch! >en m der Hrschtint täglich früh 6', Uhr. IN«ttoll Olli «krpcdllio» Johanmsgaffe 4/5. Netactcur Fr. Hüttner. tzprrchstuiike d. Aedaction »»«Mail» kkn n—er Uhr >»ch«ili^s» von 4—L Uhr. der für die nächst- Nummer bestimmten sMrale in dm Wochentagen St« 8 Uhr Nachmittags. MMr JagtlilaN Anzeiger. Amtsblatt deS König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage S06v. Ttbonncmknlrprcl» BierteljLbrlich I Tblr. ''/< Ngr., incl. Bnngerlohn 1 Thlr. lU vtgr. Zuscratr dir Spaltzcile l'/«tltqr. kkclamcn unter d. Ncdacllonsstlich die Spaltzcile 2 Ngr. Fillntr Ltto Ulrmm. UnivcrsitätSsttoße 22, Local-tzoniploir Haittslr^ße 21. fei jedmd velliicha nzministei csten IM i einzige« I ficatioii W 141. Sonntag den 21. Mai 1871. >. Palms. » Waes«; St DrlNv. Tretet», eeilw. u. tiamei. > >. Hawdmz, uS DleUa, d ster ». Mir- H. de Pirße. m, -otet d« «.itis.h'i h KM , en, Heerl x j St. k«l«. llle, HM P «»Iti. u» irrtiun h. ng und lordd. oririß, HM Phil^ W-Dnk, <!t St. ko-ün Haadrrz. idl «echt. - H-tel. emniy, H»U r. St a«u rinhar». miarl, i l legen, hrnl oorgeschla.- u bekämpf: tausch, da lilainschei BedeulMlg gebiete der cm Handel! n; Kre biete. Ter! heute e.ne ^ gene Ge- 44ü gegen > -Synode, Patronat«: lwurf MI :n. haben die! ifsen. Die rstärkuM M M : Kanonen I ans Dorf gleichst haben die ein Corpt Lrke ilogne der- ieglernng«. vanoe üs- eprsche der nd 8 Uhr er Truppe, f Muttte zn- bst hinauf! Oeffentliche Sitzungen der Stadtverordneten Mittwoch den 24. Mai und Freita ,le der L. Bürgerschule. Tagesordnung: Freitag den 2«. Mai ». o. Abends V,7 Uhr in» Saale der I. I. Gutachten deS Schul- und Stiftunäsausschusses über: 1) Honorirung des englischen Unter richts an der höheren Knabenschule; 2) Gewährung einer Gratisrcation an die Schul- aufwärler. II. Gutachten des Verfassungsausschusses Uber: 1) Anstellung eines Expedienten fürs Museum ; 2) Anwendung des Metermaßes für das Bauregulativ; 3) Pensionirung eines Lehrers. M. Gutachten deS Bauausschusses Uber: 1) Conto 11 Ll. des Haushaltplanes; 2) Latrinen einrichtung in der Schule im Jacobshospitale; 3) Arealverkauf an Herrn Würtz; 4) Straßen pflasterungen; 5) Einführung der Wasserleitung in den Lagerhof. IV. Gutachten des GasauSschusses über: 1) Röhrenlegung in der verlängerten Brandvorwerk straße; 2) Aufstellung des neuen Condensators; 3) Rückantwort des Raths zum diesseitigen Budget schreiben; 4) Herstellung von Gasanlagen in der Waisenhausstraße und Peterssteinweg. V. Gutachten deS Finanzausschusses über: 1) Unterstützung des Kirchenbaues der englischen und griechischen Religionsgemeinden; 2) Rechnung der Stadtbibliothek für 1870; 3) Entnahme der Kosten zur Flußregulirung an der verschlossenen Brücke aus. dem Stammvermögen ; 4) Uebersickt über den Stand der 1868er Anleihe; 5) Rechnung der Stadtwasserkunft für 1870; 6) Beschaffung der Mittel zur Erweiterung der Wasserleitung. Bekanntmachung. Die bei dem hiesigen Leihhause in den Monaten Mai, Juni, Juli und August I87tt > «ersetzten oder erneuerten Pfänder, die weder zur Veifallzeit noch bis letzt eingelöst wurden, sollen Iba 3. Juli ds. IS. und folgende Tage in» Parterre-Locale deS Leihhauses Itffemtlich versteigert werden. ES können daher die in den genannten Monaten versetzten Pfänder spätestens den 8. Juni St. Is. und nur unter Mitentrrchtung der Auctionskosten an 12 Pfennigen von jedem Thaler des Darlehns eingelöst oder nach Befinden erneuert werden. Vom ». Juni ds. Js. an, an welchen« Tage der Auctious-Katalog geschlos- l wird, kann die Einlösung derselben nur unter Mitentrichtung der AuctionS- jte« an 12 Pfennigen von jedem Thaler der ganzen Forderung deS !Leihhauses stattfinden und zwar nur bis zum 2». Juni ». O., von welchem ^ ze ab AuctionS-Pfänder unwiderruflich weder eingelöst noch prolongirt » könne«. ES hat also vom 27. Juni ds. IS. an Niemand mehr das Recht, die Einlösung solcher I Kuder zu verlangen und können sie daher von den Eigenthümern nur auf dem gewöhnlichen Wege sSet Erstehens wieder erlangt werden. Dagegen nimmt das Geschäft des EinlösenS und Versetzend anderer Pfänder während der Auction i» La'gewöhnlichen Localen seinen ungestörten Fortgang. Die Deputation des Leihhauses. da'gewöhnliche Leipzig, den 16. Mai 1871. Bekanntmachung. Da- Ttadtbad im alten Jacob-Hospitale bleibt bi« uns W«it«r«s unverändert im BctUcbc Ind kann in den Wochentagen von früh 6 bis Abends 8 Uhr und Sonn - und Feiertags von früh 6 sbiS Mittags 1 Uhr wie zeither benutzt werden. Leipzig, am 15. Mai 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. " " " Sch, vr. Koch. rchleißner. Gewerbekammer zn Leipzig. Oeffentliche Sitzung Montag den 22. Mai ». Nachmittags Uhr, im Saale der ersten Bürgerschule. Tagesordnung: l) Registrandenvortrag; 21 Wahl eines stellvertretenden Vorsitzenden; 3) Wahl eine- neuen Mitgliedes an Stelle deS verstorbenen Herrn Vieweg; 4) Ausschußbericht, die Beschwerden über den Eisenbahnbetrieb betreffend; 5) AuSschußbericht, die Postvrdres betreffend; 6) Ausschußbericht über die Errichtung eines Gewerbegerichts. Leipzig, den 17. Mai 1871. Der Vorsitzende. Wilhelm Häckel. Bekanntmachung. Zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ordnung bei Gelegenheit des am 21. d. M. stattfindenden Rennens haben wir für nölhig erachtet, folgende Anordnungen zu treffen: 1) An diesem Tage sind Nachmittags von 1—7 Uhr der Scheibenweg vom Schleußiger Wege ab bis zum Johannaparkwege und der Schleußiger Weg von der Brandbrücke ab bis zum Kirschwehr für den öffentlichen Fahr- und Reuverkehr, inglcichen der Scheiben- wcg vom Schleußiger Wege ab bis zum Scheiben - Gehölz auch für den Fußvcrkehr gesperrt. 2/ Wagen, die in die Rennbahn gelangen wollen, haben den Hinweg Uber die Braustraße und den Schleußiger Weg, den Rückweg durch das Scheiben-Gehölz und den Johanna park-Weg zu nehmen. 3) Diejenigen Wagen, welche nur bis an den Eingang zur Rennbahn bei der Einmündung des Scheibenwegs in den Schleußiger.Weg fahren, haben den Rückweg ebenfalls über die Braustraße zu nehmen. 4/ Auf der Zeitzer Straße, der Braustraße, dem Schleußiger Wege haben alle Wagen rechts zu fahren und sich streng in der Reihenfolge zu halten. 5) Auf dem Schleußiger Wege darf kein Wagen halten. Wir bringen diese Anordnungen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, mit dem Bemerken, daß unsere Organe angewiesen sind, die Beobachtung derselben auf das Strengste zu überwachen. Leipzig, den 19. Mai 1871. Der Rath und das Polizeiamt der Stadt Leipzig. Jul. Francke. I>r. Rüder- Bekanntmachung. Die Herren Aerzte werden ersucht um sofortig.' Abgab« d«r aus die Pocken - Erkrankungen bezüg lichen Tabellen, und zwar theils d«r »vH rückständigen größeren, theils der auf die Zeit vom l. bis 15. Mai bezüglichen kleineren Tabellen. Leipzig, den 20. Mai 1871. . vr. H. Sonnenkalb, Stadtbezirksarzt. Holzauktion. Montag am 22. d. M. sollen Vormittag« von Uhr an in Connewitzer Revier und zwar aus der Wasserleitungslinie im Streitholze, Stempel und Mühlholz 13 buchene, 47 eichene, 45 rüsterne, 12 eschene, 27 erlene und 2 Kastanien-Nutzklötze, 96 Stück Scyirrhölzer, 12 Stück Schtrrstangen und '/» Schock Hebebä'ume unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Zvfammenkunft: auf der neuen Wasserleitungslinie im Streitholze. Leipzig, am 11. Mai 1871. DeS Raths Forstdeputation. sfamilie «l Lhür. tz. FabriVeM »dru. »°W »ors, -ettz l» Zwei Leipziger Ehrenbürger. s Leipzig, 2V. Mai. Am 18. d. M. hatte sich Bürgermeister vr. Koch nach Berlin begeben, > im verein mit den dort anwesenden ReichS- Itqtabgeordneten, Vicebürgermeister vr. Stephani, jtzladwerordnetrnvorsteher vr. Georgi und Stadt- dneten Prof. vr. Biedermann, dem Herrn -kanzler Fürst von BiSmarck-Schön- haifen und dem Herrn General Graf von Roltke die über da- denselben durch Beschluß Kat HS und der Stadtverordneten vom 28. Ja- d. I., dem Tage der Capitulation von Paris, '«ne E' Len zu ü I Herrn Lithograf,! : Nachfolger, auf Pergament kunstvoll geschrie- md mit dem Wappen Leipzigs geziert, sowie goldener Siegelkapsel versehen. Die Kapseln, sie umschließen, sind von den Herren Strubc Sohn künstlerisch geschmackvoll und reich tigt. Die Wappen der Empfänger und Lor- Mige in Gold auf blauem Sammet — die Wer Stadtfarben repräsentirend — schmücken nven. In der üblichen Form auSgefertigt ent- die Urkunden die Widmungen und zwar an Fürst von BiSmarck-Schönhausen: „Dem er sten und willenskräftigen, um die Wiederher- i de- Deutschen Reichs hochverdienten StaatS- , und an den Graf von Moltke: „Dem reichen, um die großartigen und glänzenden der deutschen Heere im Kriege gegen ich hochverdienten Feldherrn". Letzterem wurde die Deputation um 4 Uhr gen. Mit kurzen Worten überreichte Bür ger vr. Koch NamenS unserer Stadt den Mrgerbries. In seiner Anrede wies er auf die Verdienste de- GeneralstabSchefs der deutschen e im letzten Kriege und insbesondere noch ' hin, daß Leipzig, abgesehen von den großen errlichen Errungenschaften für die Nation, ie Größe der Wohlthat, von den Drang- des Krieges nicht unmittelbar heimgesucht en zu sein, um so höher zu würdigen wisse, e-, wie wenige Städte Deutschlands, in frü- lkriegen deren Leiden auS unmittelbarster ang kennen gelernt und zu tragen gehabt und schloß mit den Worten: „Leipzigs ist stolz auf die hohe Ehre, Sie, fortan und, wie Gott geben möge, noch Jahre zu ihren Ehrenmttbürgern zählen dürfen!" Traf Moltke empfing die Urkunde mit sichtbarer und dankte in eben so schlichten als herz lichen Worten, indem er, mit wahrhaft rührender Bescheidenheit, das Verdienst deS Einzelnen und so auch das seinige gering anschlagend, den ihm ezollten Dank, der vor allem der Gnade Gottes ebühre, an die Gesammtleistung des deutschen Zolls und namentlich an die tapfere Armee und ihre Führer verwies. Nach Beendigung des offi- ciellen Empfanges wurden die Mitglieder der Deputation vom Graf Moltke zur Tafel gezogen, bei welcher derselbe der Stadt Leipzig und seinen dortigen „Mitbürgern" ein GlaS widmete. AbendS 8»/» Uhr fand der Empfang beim Reichs kanzler Fürst von Bismarck-Schönhausen statt. Auch hier erfolgte die Uebergabe des Ehrenbürger- briefs unter kurzer Anrede des Bürgermeisters vr. Koch. Derselbe hob darin hervor: daß, wenn es noch einer besonderen Legitimation für die Deputation und ihre Bitte bedürfe, sie diese darin finden zu dürfen glaube, daß da, wo die Ge meinden des Deutschen Reichs mit einander wett eifern, dem Fürsten Zeichen ihres Dankes und ihrer Verehrung darzubringen, die unserige hierin nicht zu den letzten zählen wolle und dürfe, denn Leipzigs Bürgerschaft habe nicht erst seit heute und gestern, sondern so lange als ein natio nales Bewußtsein im deutschen Volke wieder zu erwachen begonnen, sich zu der Ueberzeugung offen bekannt, daß das Heil des gesammten Vater landes wie seiner einzelnen Glieder nur dann ge sichert sei, wenn eS sich in allen Sachen der Nation als ein Ganzes unter der Führung seines mäch tigsten rein deutschen Staates, unter der Führung Preußens, zusammengeschlosien haben werde. Er schloß: „Dlese Ueberzeugung, die wir vertraten, diese Hoffnung, die wir hegten, ist durch Ew. Durch laucht rascher, als wir glaubten, einer glänzenden Erfüllung zugeführt worden. Unserem Danke dafür wußten wir nür dadurch Ausdruck zu verleihen, daß Ew. Durchlaucht wir baten, unserer Stadt die Ehre erzeigen zu wollen, ihr Ehrenbürger zu werden. Mögen Ew. Durchlaucht beim Einblick in diese Urkunde auch künftig sich freundlichst daran erin nern, daß Leipzigs dankvare Bürgerschaft das Große, was Sie für Deutschland gethan, voll und ganz zn würdigen weiß!" In seinem Danke betonte der Fürst, daß er mit Leipzig bereits in nahen Beziehungen stehe, indem er mütterlicher SeilS von der Menken'schen Ge lehrtenfamilie, die mehrere Generationen hindurch der Universität Leipzig Professoren gegeben habe, abstamme. Wenn er aber bei allen Auszeichnungen, die ihm zu Theil geworden seien, einen besonder- hohen Werth auf die Anerkennungen lege, die ihm die bedeutendsten Städte Deutschland- gewidmet aben, so nehme unter diesen daS ihm verliehene '' enbürgerrecht Leipzigs eine besonders hervor ragende Stelle ein, denn Leipzigs Name habe weit Uber die Grenzen unsere- Vaterlandes hinaus einen Hellen und guten Klang, und bezeichne doch schon der größte Dichter Deutschlands dasselbe als ein Centrum deutscher Cultur, indem er dabei lächelnd die Andeutungen der Deputation, welche die Ver gleichung Leipzigs mit Paris ablehnten, bestätigte. Seine Erwiderung schloß der Fürst eben so wie Graf Moltke mit der Bitte, seinen neuen Mit bürgern den aufrichtigsten Dank für die „hohe Auszeichnung" zu überbringen. An diesen formellen jAct schloß sich eine fast einstündige eben so ungezwungene als belebte Un terhaltung, welche die interessantesten Einblicke in die deutsche Politik des Fürsten darbot. Universität. >v. Leipzig. 19. Mai. Der Lehrkörper unserer Universität, sowie die studirende Jugend erhielt heute Mittag t2 Uhr in der Aula des AugusteumS Gelegenheit, einen der jüngst berufenen Professoren der Artistenfakultät, vr. Oscar Peschel, ordent licher Professor für das Fach der Geographie, kennen zu lernen. Schon deshalb, als echt akade mische Einführung der Personen, sind Antrittsvor lesungen eine sehr zeitgemäße Einrichtung. vr. Peschel, ein geborner Sachse, Sohn deS bekannten Professors am Cadettenhause Major Peschel in Dresden, trat fein Lehramt an mit einem Vortrage über „die Theiluug der Erde unter Alexander VI. und Julius II." Nack einer Allgemeines enthaltenden Einleitung, die wir übergehen müssen, kam Redner auf das mathematisch-geographische Abenteuer, wie er den Versuch einer Gradmessung auf Grund der von den Päpsten Alexander VI. und Julius II. beliebten Theilung der Erde zwischen dem Allerkatholischsten Herrscher und dem auf dem Throne Lusitaniens nannte. „Nehmt hin die Welt! rief ZeuS von seinen Höhen..." So sprach auch der saubere Borgia, als Papst Alexander VI. geheißen, zu Spanien und Portugal. Ferdinand und Jsabella hatten ,a als äußerst gläubiges katholisches Fürsten paar gleich nach der Rückkehr deS Columbus nickis Eiligeres zu thun gehabt. alS sich um die päpst liche Bestätigung der bereits vollzogenen und aller künftigen Besitzergreifungen im Westen des atlan tischen Meeres zu bemühen. Alexander» VI. ertheive durch die Bulle vom 3. Mai 1493 ohne Weitere- wer schenkt nicht gern, wenn es ihm Nicht« kostet) der castilischen Krone die Herrschaft über dik Inseln und Fest lande im westlichen Theile des OceanS unter dem Vorbehalte, daß früher erworbene Rechte eines christlichen Fürsten dadurch nicht geschmälert würden. Tazs darauf, als am 4. Mai 1493, zog der eben genannte Träger der Tiara, um, wie Zeus bei Schiller, daS „Brüderlich - Theilen" zu erleicktern, „eine Grenzlinie vom Nordpol bis zum Südpol" und verlieh der castilischen Krone „alle Gebiete, Inseln und Festlande westlich von diesein Mit lags kreis gegen Indien oder sonst wohin gelegen." Dieser Meridian aber solle von jeder der azonschen oder capverdiscken Inseln einen westlichen Abstand von 100 spanischen MeilenHbesitzen. (ljuen- linva cki8t6t a «xuslidot in^ularum »juktv vul^irritor nunc upLntur <ie Io3 ^/ore>8 et Labo veräv ventum Itmcili versus ovvickentvm vt mcwickiem.) Getheilt war damit allerdings die Erde, aber nur ideal auf dem Papiere mit einem Machtwort. Praktisch blieb die Theilung unausführbar, da man weder Apparate noch Methoden besaß, um Meridian abstände zu messen und zu theilen, und da eS nur äußerst unvollkommene Karten gab. Die Bulle Alexander II. wurde übrigens schon das nächste Jahr corrigirt durch einen spanisch-portugiesischen Privatvertrag, wonach ein MtttagskretS 370 Leauas westlich von den Inseln deS grünen Vorgebtrstes als Scheidelinie gezogen wurde. Castilien erhielt daS Land westlich, Portugal alles Land östlich von dieser Linie.... Die Frage der Erdtheilung ward aber erst mit Magelhanö' Entdeckung der Pyilippinen (Heuer sind es gerade 350 Jahre, daß Magelhans sie zuerst besuchte und Lazarußinseln nannte) eine brennende. der Nähe von Badajoz seine höchst unfruchtbaren Sitzungen hielt. Abgesehen von der durch den Stand der Wissenschaft und der zur Hand befind lichen Hülfsmittel nur zu erklärlichen Erfolglosig keit der Messungsversuche an sich, bereitete die ge heime Regierungsinstruction für die spanischen Commissare nock absonderliche Schwierigkeiten. Den Mathematikern war nämlich aufgegeben worden, keinen Sckritt vorwärts zu gehen, ohne Juristen zuzuziehen, damit ja keinerlei Präjudiz geschaffen werde. Es kam bei dem ganzen congreßlicken Experi ment, wie Redner ausführte, Nichts heraus, und die Sache verlief sich m ein gütliches Abkominen im Wege deS Vergleichs. Die Portugiesen be zahlten DaS, was sie gern haben wollten, und vie Spanier zogen mit vollen Taschen ab.
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