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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187106243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-24
- Monat1871-06
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1871
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Limr «. 2 . r«. ss r. S. la»q 7, nau 8S». 22 nat 78>.j Koggen! cr Jum- pr. Sepl. ^ az: feftn.j . pr- d.s )uli 16! hlr- , StP!^ (rndenz «. 26', i sept.- ll. - Mm Nach he, General-? .er EisM Berwalill» nigt, naiH zberg die den Wäns^ eines d gleich,«iijj ungsrrih i chmillagZl !ersone»,j Weimar l Classe is dem nd einer : Personen 1 !er v. ückgekehrl Delchem er, Kaisers! : von M Lerleihuna! S mit Brik National-? Len SlW i, an. Hm« CommWen.1 jiellen Kreis« a Erfolg cht einen Bri^ m er sich üd rmas sehr eet ist vrrh zSgerichle nl^ erden. nd h a. Peteii St. Londsi.1 Ze-rheio, -»l blanei Keß. Tiger, and » Allan, Ha tllMbcrz, Mr> erlia und durg, gr. kiN vvd St. Friukfik Sl. Berlin. H. z Nond grüni kinde., i?ralh a. Su soth». »ldaer Hab», er a. Mock« ille, g. Sahn, »tel Hauste, n. Fam Sl. «am. >t. London. Gotda. Sr. B-iIin. ne Linde. Keldeasprirz r »des. a. Ptanea, H» ürzbnrger Heil l. r Nortd hl H. de v-»mel zell. w.Schwan.1 . H. de «niste trtertbarg und t Palmtanm rtweister ». L. Aaznstuttnrg, lu» Hrwbnrg, r. M. und . Rapper,wyl. >» gr. Baum, drl. Se «sl». Pdi,.Si «E »finge». Hck«t Hrlchetut tSstlich früh 6'/, Uhr. letzte, NN» Leyrdtti»» gohoimisgasie 4/5. Nedacrrur Fr. -iittua. Eprechstuiibr d. Redactioa >«»»iaa« von >1—>2 Udr >n»g» von «—L Udr. d«r der für dir nächst- stunde Nummer bestimmte« tr in den Wochentage« «s 8 Uhr Nachmittags. MpMr Lageblatt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage VVVV. Abonnement»»»!» vierteljährlich l Tdlr 7'/, Ngr^ incl. Bringcrlohn I Tblr. tO Ngr. Znscrate die Spaltzcile t'/« Ngr. Rerlamro unter d. Kcdactlonrllrtch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm. Universitätsstraße 22, Local-Louiptoir Hainstraße 21. W 175. Sonnabend den 24. Juni. 1871. Anr gkMigtu Beachtung. süssere Expedition ist morgen Sonntag den 25. Juni nur Vormittags bis 1-9 Uhr >Mnet. Bekanntmachung, den Schankcanon betreffend. Am i. nächsten MonatS wird der Schankcsnon aus daS Jahr 1871 zahlbar. Die Herren Gast- und Scdankwirthe, die um Schankconcession versehenen Herren Kauffeute und I Leinbändler, ingleichen die Herren Cvnditoren werden hierauf hingewiesen und aufgefordert, den pachten Canon in der Zeit vom I. bis IS. Juli dieses Jahres a die Raths - Einnahmestube abzuführen. krjpzig, den 22. Juni 1871. DeS RathS Finanz-Deputation. Bekanntmachung. Die noch nickt erhobene Entschädigung für allhier etnquarliert gewesene DurchzugStruppen kann I» den nächsten drei Tagen bei unS erhoben werden. Der den Ouartierzetiel Vorweisende gilt zur Empfangnahme berechtigt, keipzig, am 20. Juni 1871. DaS Quartier-Amt. Bekanntmachung, Micthveränderimgen betreffend. Um daS Verzeichnis» der VinquartierungSpflichtigen und der zur Einquartierung geeigneten Raume in Ordnung zu erhalten, geben wir den Hausbesitzern und Ad ministratoren hiermit auf, jede in ihren Hausgrundstücken eingetrelene Mieth- resp. ZinS- Veränderung längstens acht Tage nach deren Eintritt ber unserem Quartier-Amte (Rathhaus erste Etage) schriftlich anzumelden. Jede Unterlassung oder Versäumniß dieser Bor schrift wird mit einer Geldstrafe von fünf Thalern geahndet werden. Leipzig, den 20. Juni 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Lamprecht. Submission. Bei der demnächst in Angriff zu nehmenden Neupflasterung des BrühlS von der Katharinen straße bis zur Hainstraße, und der Umpflasterung der Petersstraße sind zur Verbreiterung der Trottoirs Granitschwellen zu liefern und verlegen, und zwar 1) für den Theil des Brühls 430 laufende Ellen 8 Zoll hoch, 18 Zoll breit, 2) für die Petersstraße 545 laufende Ellen 6 Zoll hoch, 18 Zoll breit und 544 dergl. 8 Zoll hoch und 18 Zoll breit.' Hierauf Reflectirende wollen ihre Forderungen bis zum 30. d. M. versiegelt bei der Marstall- Expedition niederlegen, wo auch die nähern Bedingungen einzusehen sind. Leipzig, den 2l. Juni 1871. DeS RathS Deputation zum Straßenbau. ZolMunslag. Johannistag! — Frisch blüht eS allerorten: Sie Jortansrauschen zieht cS durch die Luft — Lir luten an des Grabes stille Pforten, Nu Blumenkränzen hüllen wir die Gruft. Km Lächeln soll die bleiche Lippe tragen, Tic au der unfern einst so innig hing — llm uusern Nacken soll sich wieder schlagen Der Inn- der uns so lange nicht umfing. lind kannst du nicht hinaus »u Gräbern gehen, Was du geliebt, bleibt liebend dir vermählt: Dir Todttn feiern dort ihr Auferstehen, Wo Liebe sie zu ihren Herlgen zählt: Richt nur im Schatten trauernder Cypreffen Gn-iil dir sanft und mild ihr süßes Wort — Die Liebe kanu die Liede nicht vergessen, Die lobten leben in den Herze» fort. lim Tod und Leben schlingt die Blumenkette Die ewig sich verjüngende Natur — Das Grab ist keine graus'ze Schädelfiätte, R eine- Engels lichte Schwinge nur. Wo- »tr geliebt, bleibt ewig unS verbunden, La arüriend Reiß, daS nimmermehr verdorrt — O Kämet denn mit Blumen eure Wunden! Die Lovlrn leben in den Herzen sort. ll»d ist euch nie daS hehre Wort erklungen, Das Wort wie Orgelschall und Glockemon, Das Wort vom Tov, der in den Sieg verschlungen Lud dessen Stachel nicht mehr unS vedrohn? Kaht ihr auch nie durchs Grabesdunkel schreiten Des Heilands glanzuwstoffene Gestalt- v laßt euch dort vom LebenSfürsten leiten, llid über euch hat nie der Tod Gewalt! Johannistag! — Das Fest der lieben Tobten, Ö eil' eS zu begeh'n in stiller Lust! Der Herr hat sie zu seinem Reich entboten, Du aber swmück' »hr Bild in treuer Brust!' Darm fühlest du — o trockne deine Zähren! — Mt deinen Abgeschiednen im Verein >, deinem Herzen sich den Trost bewähren : Mas du geliebt, ist ewig, ewig dein!" Vivlltzoltrs-irrch zur Friedrnsseirr. Ins Anlaß de- am zwriten Trinitatissonntage ßatigrfuvdenrn Dankgottesdienstes zur Feier des wischen Deutschland und Frankreich abge schlossenen Friedens halten in den Kirchen Leip zigs die nachbenannten Herren Geistlichen ihren predigten solgende DiSposiiionen zu Grunde gelegt: St. Thowrä : Eup. vr. Wille. 1. Samuel. 7, 9—17. Vas lehrt Israels Vorbild unsrr deutsche- voll für jchie driitige Frieden«frier? 1) Daß drr Krieg von Menschen, der Sieg von Evlt kommt ; 2) daß Krieg und Sieg rin Stück gvul chrS Welt «rncht ist; r)daß Gott durch Krieg und Sieg stet- sein Ruch baut. St. Rieolai: fastor vr. Ahlseld. 2. Chron. 20, 26 — 30. Das derchibe Volk im kvbethol. Und weil eS im Lobe thal ein Frieden»- und Danksest friert, handelte er: l) vom reckten Frieden; 1) vom rechten Danke. vr. Suppe Psalm 118, 18—19. va« geziemt unS als einem christlichen Volke am best- scheo Frieden »sefir? 1) »ndetenker Donk gegen Bott, den Herrn, der un« Sieg und Fnevrn gegeben hat; 2) treue Erinnerung an dir Lpsrr, um welch« Bride» errungen worden ist; »)enfie» Beiütd«. die neuen, durch Sieg und Frieden vn» gestellten Ausgaben zu erfüllen Subdwk Vr viukau. Apvstelgrsch. 9, 31. «»sar Friedensgrtilbd« 1) Lasset r n« niemals vergessen drr schweren Opfer, - «t welchen der gegenwärtige Fried« rrlanst ist; 2) lasset uns niemals veldcrben die herrlichen Früchte, welche der gegenwärtige Friede ge bracht hat; 3) lasset uns niemals verleugnen die frohen Hoff nungen, zu welchen uns der gegenwärtige Frrede berechtigt. Neukirche: bs. Merbach. Psalm 89, 14—19. Wohl dem Volke, das jauchzen kann! 1) Daß wir ein solches Volk sind; 2) Was in diesem Falle uns obliegt ? Dtak. vr. König. 1. Sam. 7, 12. Der heutige Tag müsse für unser deutsches Vaterland ein Markstein sein, mit der Aufschrift: Bis hieher hat drr Herr geholfen. 1) Drr Herr hat unS geholfen aus betrübender Lage und großer Befahr durch sorgfältig vor bereitete, von ihm wunderbar gesegnete Mittel und Werkzeuge zu schönem, tn der Kern« immer Heller auslruchteudem Ziel«; 2) dies« Hülfe ailt es dankbar anerkenn« durch treue Pflege frommer Bildung, durch gewissen hafte Bewahrung ernster Zucht und Gesittung, durch opferfreudigen Sinn für die strggekrönten Bertheidiger drS Vaterlandes. PeterSkirche: vr. Fricke. Sir. 50, 23—26. Da« „Nun danket Alle Gott" de- deutschen Volkes am Tage seiner diesmaligen Siege«- und Friedensfeier, und zwar bMwchtttc der Prediger im Anschluß an den Text: >1 die großen Dinge, die der Herr an unS gethan; 2) da-fröhliche Herz, mit welchem wir feiern; und 3) die Hoffnung auf weitere Gnade, in deren Zu versicht wir steh«. Katechet Lischke. 1. Samuel. 7, 12. vis hieher hat anch UN» der Herr geholfen; denn er hat uns >) Sieg gegeben im Kampf; 2) Trost gegeben im Leid; 3) einen Weckruf gegeben für alle Zeit. Et. Pauli: vr. Hofmann. 3. Mos. 26, 6 ff. Gott war mlt unS: ihm fei die Ehre! unter Hinwels: 1) auf dir Hülfe Gottes in dem Kampfe um den Frieden; 2) auf die Verherrlichung Gottes an uns in den Errungenschaften des Friedens; 3) auf den Willen Gottes an unS in den Berpfiich tungen de« Friedens. Eandidal Härtung. Psalm 68, 5—10. Woran mahnt uns das Friedensfest, das wir heute vor Gottes Angesicht feiern ? 1) Gott zog vor unS her im Streit: lobsinget ihm; 2) Gott giebt unS Frieden: freuet euch vor ihm; 3) Bott will bei seinem Volk rinzichrn: machet ihm Bahn. St. JohauniS: vr. BrockhauS. Apvstelgrsch. 3, 1—10. Die Gnadenthat Bottes an unserm Volke 1) dieser Gnadenthat Vollendung; 2) dieser Gnadenthat Verpflichtung. Candidat Seidel. Psalm 126. Danket dem Herrn. 1) Warum sollen wir ihm danken? 2) Wie können wir ihm danken ? St. Georgen: Katechet Kanig Luc. 1, 68. Worin besteht unser Dankesopfcr am Hrirdensfest? 1) Darin, daß wir Bott allein die Ehre geben; denn er hat erlöset sein Volk; 2) darin, daß wir nuferen Feinden vergeben; denn der Herr der Gott Israels ist unser gemeinsamer Vater; 3) darin, daß wir geloben den Herrn zu suchen und ihm zu dienen; denn er hat besuchet fein Volk. Et. Jaeobi: vr. Michaelis Röm. 11, 22. Schau, mein Volk, die Güte und den Ernst Gottes: 1) schaue die Güte Bottes die dn erfahren, wie groß sie ist, und opsre Ihm Dank; 2) schaue aber auch den Ernst Bottes, den Ernst ln drr Büte und den Ernst, so du nicht an der Güte bleibest. Universität. v. Lripfiq, 23. Juni. Heute früh 9 Uhr war der große Saal der juristischen Facultäl (Schloß gaffe, 6oUe-sium äm-iclwum) zu einem Gedächt- nißacte für zwei Wohllhäter der Hochschule, den Leipziger Oderconststorial-Assessor CanonicuS vr. I. F. Born und den Dresdner Obersteuer- Procurator Senator vr. I. G. Martini, geöffnet, einer Feier, welche durch Reden von 2 Stipendiaten öffentlich begangen wurde. Der Eine, Karl Rüder auS Leipzig, sprach über Agnatio und Cognatio nach römischem Recht, Curt Weinert auS Kirch- berg über ven Unterschied zwischen der römisch rechtlichen palria xotestas und dem deutschrecht lichen Mundium. — DaS gelehrte Einladungs- )rogramm zu dieser Todtenfcier schrieb der Ordinarius )er Juristenfacultät Gehetmrarh vr. v. Wächter. Inhalt de- letzteren ist eine Abhandlung über den entschuldbaren Rechtkirrthum, besonders die Bedeutung der von RechtSgelehrten einem Laien ertheilten Belehrung über bestehendes Recht, v. Wächter polemisirt resp. vertheivigt sich darin fegen em voriges Jahr von Prof. Vr. BrunS n Berlin veröffentlichtes, beinahe ausschließlich gegen ihn gerichtetes Gutachten. Neues Theater. Leipzig, 23. Juni. Fraulein Paumgartner gastirte gestern zum zweiten Male als „Gretchen" rn Gounod's Oper „Faust und Margarethe", welche Rolle ganz dazu geeignet war, die außer ordentlich anziehende Persönlichkeit der Darstellerin in den Vordergrund treten zu lasten. Die zur Interpretation deS Charakters vollkommen paffende Gestalt würde eine noch bedeutendere Wirkung auSüben, wenn ihre Bewegungen allenthalben von künstlerischer Erkenntuiß deS vorzuführenden We sen- Zeugniß ablegten. Bis jetzt fanden wir aber nur nn ganz bedeutende- natürliches Talent, welche- noch durch keine strenge Regie von deu Unebenheiten im Spiel und den Fehlern in der Haltung befreit wurde. In manchen Situationen, wie z. B. im letzten Acte feierten allerdings die schönen Anlagen einen nicht geringen Triumph; daS Produciren von Innen heraus, die schöpferische Bühnenkraft erschien aber in den vorhergehenden Scenen so oft bedrückt durch hastige Leidenschaft lichkeit und nicht immer der Schönheit entsprechende AusdruckSweise im Gesänge, daß man nur zu ernsten Studien unter gründlicher Leitung anrathen muß. Gewiß ist anzuerkkinen, mit welcher Energie Frl. Paumgartner bestrebt war, daS Tremuliren nicht aufkommcn zu lasten, den Ton richtig zu ge stalten und die Athemströmung zu beherrschen. Hierzu fehlt aber noch die gründliche Schule, welche der Sängerin erst die vollständige Unabhängigkeit vom Capellmeisterstabe geben würde. Neben derselben offenbarte Herr Unger vom großherzoglichen Hofcheater zu Neustrelitz zwar ganz ausgezeichnete Stimmmittel und brillante Darstellungsgaven; doch erfordert drr musikalische AuSvruck die strengste Cultur und die Actron eine vollständige Umgestalturg deS jetzigen Bühnen- habituS, bevor der Sänger mit durchgreifendem Erfolge seine brillante Begabung gehörig zur Gel tung bringen kann. Die Uedertreibunaen und maßlosen Coulissinesiecle berührten um so unan genehmer, als Herr Unger sehr oft mit gaumigem Tonsay unreine Intonation verband und somit namentlich daS musikalische Bild seines Bühnen- charakterS durch unedle Färbungen trübte. — Frl. Karfunkel ist mit einem Sprunge zum Fache der Alten gelangt; von ihrer „Marthe" durfte man nicht mehr, als eine meist correcte GesangS- wetse verlangen, während man durch Fräulein Wallbach eine meist ansprechende Leitung tn der l Wiedergabe de-„Siebel" erhielt und Herr Reß ' als „Mephisto" mit seinem schönen Organe durch trefflichen Ausdruck die beste Wirkung erzielte, wenn wir auch seiner Charakteristik noch eine feinere Satyre wünschen möchten. Herr Capell- meisier Mühldorfcr bewies wiederum durch eine Direction der noch gar nicht zusammenge- pielten Kräfte, daß er zum Operndirigenten ge- »oren ist und unfertigen Gesangskraften daS Auf treten zu erleichtern versteht. Eine solche Unter stützung bedurfte namentlich auch Herr Roschlau vom ständischen Theater zu Graz, besten „Valentin" gar keine soldatische Repräsentation, wohl aber viel Klanglosigkeit und unedle Tonerzeugung auf- wieS. vr. Oscar Paul. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 23. Juni, lieber die Rückkehr der sächsischen Truppen berichtet daS „Dr. I.": Nach der von der Liniencommission v (Erfurt) anher gelangten Fahrtdisposilion für die zurück kehrenden Truppen deS k. sächsischen (Xll.) Armee- corpS (mit Ausnahme der 24. Division) wird der Eisenbahntransport derselben von Mainz, Kastel und Frankfurt a. M. auS über Fulda, Erfurt und Leipzig nach Dresden in 67 Zügen erfolgen, so zwar, daß die Abfahrt deS ersten ZuaeS am 26. Juni Vormittags »/,8 Uhr (in Kaste!) statt finden und der letzte Zug (Abfahrt in Frankfurt a. M. 9. Juli AbendS »/«8 Uhr) am 11. Juli früh r/i3 Uhr in Dresden eintreffen würde. Die Ausladung der Militairzüge wird nicht auf dem Bahnhofe in Dresden, sondern bereit- auf vor hergehenden Stationen stattfinden und die Truppen werven in der Nähe von DreSben bis zum feier lichen Einzuge daselbst CantonnementS beziehen. * Leipzig, 23. Juni. Zur Abstempelung ausländischer Prämien-Paviere nach dem Reichsgesetze vom 8. Juni d. I. hat daS ReichS- kanzler-Amt, wie unS soeben glaubhaft mitgetheilt wird, für Leipzig auch noch die Lotterie-Dar lehn Sc asse zur Hülfe genommen. r. Leipzig, 23. Juni. Im Publicum besteht vielfach die Meinung, daß das Gesetz, betreffend die Verbindlichkeit zum Schadenersatz für die bei dem Betriebe von Eisenbahnen, Berg werken rc. herbeigeführten Töd tun gen und Körperverletzungen, bereit- auf den in der Nacht vom 21. »um 22. Juni auf der Bcrlin- Anhaltischen Eisenbahn stattgefundenen großen Unglücksfall Anwendung finde. Leider ist Dem nicht so, denn daS genannte Gesetz ist erst in dem Reichsgesetzblatt puvlicirt, welche- am 14. Juni tn Berlin auSgegeben wurde, nach der ReichSver- faffung aber treten alle Reichsgesetze 14 Tage nach dem Tage in Kraft, an welchem die Ausgabe de- »eireffenden Reichsgesetzblattes in Berlin staltge- unden hat. Der Artikel 1 des genannten Ge- etzeS bestimmt genau die EntschävigungSpsiicht bei lnalückSfallen auf Eisenbahnen. Derselbe lautet: ^Wenn bei dem Betriebe einer Eisenbahn ein Mensch gelödtet oder körperlich verletzt wird, so hastet der Betriebsunternehmer für den dadurch entstandenen Schaden, sofern er nicht beweist, daß der Unfall durch höhere Gewalt oder durch eigene- Verschulden de- GetSdleten oder Verletzten ver ursacht ist." * Leipzig, 23. Juni. Die deutsche Genossen schaft dramatischer Autoren und Com- ponlsten wird, wie wir auS einem gedruckten Briese deS Herrn vr. Paul Heyse in München ersehen, der un Namen und Aufträge deS Nürn berger GenoffenschaflstageS zur Genecalversamm- i lung einladet, dieselbe am 12. Juli in Leipzig abbalten. DaS Unternehmen, bestimmt, eine Hand- have zur Benutzung der vom reichSdeutschen Ge setze über daS Urheberrecht den Autoren gemachten Zugeständnisse zu bieten, ist bekannilich auf An regung unsere- am Rhein lebenven LandSmanncS Carl W Batz entstanden, drr die Bestrebungen krS vtrstorbrnen Generalintendanten von Küstner
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