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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187106256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-25
- Monat1871-06
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1871
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»: st«. pi. b. li ie r. 28 Scpl.-! »nz maili 26'/., !' erbst r«>j t. — ' Hrschriut täglich früh 6», Uhr. »a! ErpeKti»» zohannisgafs« 4/L. Redacreur Fr. »Sttarr. Gpmhstunde d. Rcdaction ro» N—lr Udr von 4—b Uhr. Wch«r drr für die nächst- chwtt Nummer bestimmten splmttt in dm Wochentagen M 8 Uhr Nachmittags. Taaclilalk Anzeiger. IN mm« 8 l? St. i und ! fort; her z° !-Vora aurahülta ensionen < meist» S drrl n Dank ihestörungi lcken sie ie Ordnii halten, wiegln uni n Nutzen j mtmulb seine -i> ique e8 vnj uiforderunz ch, daß! m 26. , sobald! urS betri oncn, r',4 Pro -zog v. »-4 dem Hern eingetroffen^ irtenkamm nisalion 3 Slimnieil ,g bettesieud l öffentlichen! mmer werde! Vpche b«n- ! Rom und! one" zulolx! ,ra in Parrtl il der frawl n in Frank- n nach ren orgenommni j oorzurnfen. nn hat in l >rf belreffeud minalbetraze rwes.'ntlichen ^ Amtsblatt de? König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. >,»,,«»«»». Aboaucmenlaprrt» BterteljLhrlich t Tblr. 7'/« Nqr.,' iml. Brmgerlobn 1 Thlr. 10 Ngr. Zuscratr die Spaltzeile I '/4 Ngr. Xrclamra nater d. Sci>aclion»6rlch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Ltto Klemm. UnivkrsitälSstraße 22, Local-Comptoir Hainstraßc 21. W 178. Sonntag den 25. Juni. 1871. und t. br. Rotz aa, Holet de 1 a. M, Hotel adermeister L ha. Leb«'» Hoiel. a Sr«z. >-N»lk, Hoiel braune! Kot- es. o. lochtet ine. leid und >. H»ul pm St. «lkÄ. » Patmdaw t. lh . H.,-l Hamtn'g arger Hos rschast, Rat 'resdei, Hot.l tied, Hotel z. en, Lebe'« H. tpaimb«»». . St. «tr,». , Müller',-, tel H inffe. Aottmaeetors, . Stettin «ch g. Hotel pe» Pologne trn.g. S««r . St. »^h. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch den 28. Juni ». v. Abends V,7 Uhr in» Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: I. Ausloosuna der auSzuscheidenden Mitglieder. II. Gutachten deS Bauausschusses über 1) die Aufstellung von zwei Dampfmaschinen von zu sammen 120 Pferdekraft auf der Wasserkunst; 2) Legung von Wasserrohren in der Berliner und Eutritzscher Straße; 3) Legung von Wasserrohren rn der verlängerten BrandvorwerkS- ftraße. M. Gutachten deS Stiftungsausschusses über verschiedene Stiftungsrechnungen. Bekanntmachung. DaS 24.-26. Stück deS diesjährigen ReichS-GesetzblatteS sind bei unS eingegangen und werden Itit r>« 11. küuft. MonatS auf dein Nathhaussaale öffentlich aushängen. Dieselben enthalten: ' Nr. 651. Gesetz, betreffend die Redaclion des Strafgesetzbuchs für den Norddeutschen Bund als Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich. Bom 15. Mai 1871. - 652. Gesetz, betreffend die Verbindlichkeit zum Schadenersatz für die bei dem Betriebe von Eisenbahnen, Bergwerken rc. herbeigeführten Tövtung und Körperverletzungen. Vom 7. Juni 1871. - 653. Gesetz, betreffend die Jnhaberpapiere mit Prämien. Vom 8. Juni 1871. - 654. Gesetz, betreffend die Vereinigung von Elsaß und Lothringen mit dem Deutschen Reich. Vom 9. Juni 1871. - 655. Ernennung von Consuln deS Deutschen Reichs in Amsterdam und Rotterdam, und von Viceconsuln des Deutschen ReickeS in Harlingen, Texel und im Helder. - 656. Friedens-Präliminarien zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich. Vom 26. Februar 1871. - 657. Friedens-Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich. Vom 10. Mai 1871. - 658. Additional-Artikel zu dem am 21. October 1867 zwischen der Postverwaltung deS Norddeutschen Bundes und der Postverwaltung der Vereinigten Staaten von Amerika abgeschlossenen Vertrage für die Verbesserung des PostdiensteS zwischen den beiden Ländern, sowie zu dem Additional-Vertrage vom 7./23. April 14 Mai 1870. Vom 1871. 31. Marz - 659. Die NamenS des Deutschen Reichs erfolgte Ertheilung des Exequatur an einen Königlich Schwedischen und Norwegischen Vice-Consul zu Elbing. Leipzig, den 23. Juni 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. - De. E. Stephani. Cerutti. Für Neustadt und Laugburkersdorf i»b seit unserer Quittung vom 9. d. MtS. nachstehende Gaben bei uns eingegangen und an daS Hilfkomiie abgesenbet worden. Indem wir dafür unfern Dank aussprechen, wiederholen wir, daß aserr Stiftungsbuchhalterei, Rathhau- erste Etage, auch ferner dergleichen Gaben annehmen wird. Leipzig, am 23. Juni 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Schleißner. Flau Richter 1 »L, Diakon uS Valentiner 5 «L, A. W. Felix 22 »L 15 «pk, F. A. 2 Adv. ! Rudolph Schmidt l v-», Frau verw. Assessor Beyer 1 «/, Stadtrath Harck 20 »/, Frau verw. vr. Joseph 1 Packet Kleidungsstücke, Pastor Ziegler in Kleinzschocher 5 ^Sand 1 Packet Kleidungs stücke, v. G 2 »/, Florentin Weber 2 «F, Julius Lehmann 2 Landmwu» L Enke 10 »L, Frau rn». Schierholz 5 «L, Frau P. Gtd. 2 E. M. U. 5 und 1 Packet KleidumMücke, vr. Al- ivm- 2 »F, E. Schmiedt 2 »/, Carl Peter 1 «F, Richard Heiue 1 «F, Expedition der Leipziger Hchnchten 5 «L, Carl Gotthelf 20 «sk, Frau I. C. 5 »ö, M. S. 15 «pk, T. L M. Thieriot 3 »L nd 1 Packet Kleidungsstücke. Bekanntmachung. Nach einem unS zugegangenen Erlasse der Königlichen AmtShauptmauvschast Hierselbst haben die ! Angl. Ministerien de- Innern und der Finanzen einem zum Bau einer Eisenbahn zwischen Anmksurt aO und Leipzig zusammen getretenen Gründung-comite die Erlaubnitz zu den «mbnten ertheilt, und eS werden daher die Besitzer der hiervon betroffenen Grundstücke hiesiger Etadtflur hierdurch angewiesen, dem mit Aufsuchung und Absteckung der Bahnlinie beauftragten Per- I smcke den freien Zutritt zu ihren Grundstücken zu gestatten, auch der Beschädigung, Wegnahme oder Ersetzung der ausgesteckten JalonS und Pfähle sich zu enthalten, wogegen ihnen die Zusicherung er- I iftilt wm>, daß ihnen etwa entstehende wirkliche Schäden nach vorgängiger legaler Ermittlung «erden vergütet werden. am 23. Juni 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. li. Schlei vr. E. Stephani Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf tz. 2 und 7 deS Regulativs vom 2. März 1863 für die Ausführung von Gasrohrleitungen und Gasbeleuchtungsanlaaen und tz. 1 der Instruction vom 7. Juli 1865 für die Ausführung von Wasserrohrleitungen und Wafferanlagen in Privatgrundstücken, machen wir hier mit bekannt, daß sich Herr IultuS Theodor Kuntze, in Firma Schnabel -5 Kuntze, Wintergartenstraße 7, für diesen Gewerbebetrieb angemeldet und den Besitz der erforderlichen Vorrichtungen nachgewiesen hat. Leipzig, den 22. Juni 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Heinke. Bekanntmachung. Wegen Neupflasterung der Waisenhausftraße vom neuen Krankenhaus biS zur Verbindungsbahn, bleibt dieser Straßentheil vom 26. d. M. ab für Fuhrwerk gesperrt. Leipzig, den 24. Juni 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Schleißner. Bekanntmachung. Es sollen vom 17. Juli d. I. ab der Brühl in der Strecke von der Katharinenstraße biS zur Hainstraße, ingleichen die PeterSttraße in ihrer gesammten Länge neugepsiastert werden. Um etwaige Wiederaufreißungen der Neupflasterung zu vermeiden, werden diejenigen Hausbesitzer, beziehentlich deren Bevollmächtigte, welche GaS- oder Wasserleitungen in ihre Grundstücke einzuführen oder Veränderungen an den Beischleuße'n vorzunehmen beabsichtigen, aufgefordert, derartige Anlagen rechtzeitig und bevor die Neupflasterung die betreffenden Grundstücke erreicht, bewirken zu wollen. Leipzig, den 21. Juni 1871. DeS RathS Deputation zun« Straßenbau. Bekanntmachung, Mictbverändcrnngcn betreffend. Um daS Verzeichniß der EinquartterungSpfiichtigen und der zur Einquartierung geeigneten Raume in Ordnung zu erhalten, geben wir den Hausbesitzern und Ad ministratoren hiermit auf, jede in ihren Hausgrundstücken eingetretene Mieth- resp. ZinS- Veränderung längstens acht Tage nach deren Eintritt bei unserem Quartier-Amte Rathhaus erste Etage) schriftlich anzumelden. Jede Unterlassung oder Versäumniß dieser Vor schrift wird mit einer Geldstrafe von fünf Thalern geahndet werden. Leipzig, den 20. Juni 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Lamprecht. Gewölbe - Vermiethung. Die im Erdgeschosse und Zwischenstocke deS StockhauseS nach dem Salzgäßchen heraus be findlichen, jetzt an Herrn P. O. PraetoriuS vermietheten GeschäftSlocalitä'ten sollen vom L. October d. I. an auf drei Jahre an den Meistbietenden anderweit vermiethet werden. Wir beraumen hierzu Termin an RathSstelle auf Donnerstag den 2». dieses MonatS, Vormittags IL Uhr, an und fordern Miethluflige auf, in demselben zu erscheinen und ihre Gevote zu eröffnen. Die LicitationS- und VermiethungSbedingungen sowie daS Jnventarium der zu vermiethenden Localitäten können schon vor dem Termine bei uns einaesehen werden. Leipzig, den 22. Juni 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Cerutti. Submission. leißner. j Bei der demnächst in Angriff zu nehmenden Neupflasterung des BrühlS von der Katharinen- straße bis zur Hainstraße, und der Umpflasterung der PeterSstraße sind zur Verbreiterung der TrottoirS Granitschwellen zu liefern und verlegen, und zwar 1) für den Theil deS BrühlS 430 laufende Ellen 8 Zoll hoch, 18 Zoll breit, 2) für die Petersstraße 545 laufende Ellen 6 Zoll hoch, 18 Zoll breit und 544 dergl. 8 Zoll hoch und 18 Zoll breit. Hierauf Reflectirendc wollen ihre Forderungen biS zum 30. d. M. versiegelt bei der Marstall- Expedltion niederlegen, wo auch die nähern Bedingungen rinzusehen sind. Leipzig, den 21. Juni 1871. DeS Raths Deputation zum Straßenbau. Bekanntmachung. Die von unS zur Submission ausgeschriebenen Maler- und Lackirerarbeiten rc. für die Wieder herstellung der alS Kriegslazareth benutzten Räume der städtischen Turnhalle sind vergeben und wer den daher die unberücksichtigt gebliebenen Herren Submittenten hiermit ihrer Offerten entbunden. Leipzig, den 22. Juni 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Cerutti. Neues Theater. Leipzig, 24. Juni. Ludwig Rosen ist ein ! Ink Messender Lustspieldichter, aber flüchtig in tain Production, ohne saubere Motivirung. Die- tmeist auch sein gestern hier aufgeführtes Lust- Hel: „Eiu Engel", welchis noch dazu einen lewe-mg- sehr sympathischen Stoff behandelt. > Der «Engel" ist nämlich keine Erscheinung au- I dm Gebiete deS ewig Weiblichen, sondern im HeMheil ein auf Liebesabenteuer ausgehender > Familienvater, dessen EroberunaSlust mit seiner ! Licgksgewitzheit Schritt hält. Die Gattin sucht ip alS Gründer mildthätiger Stiftungen u. s. f. > m einen Ruf zu bringen, der ihm für seine ihr iekannten Abenteuer schädlich werden soll; sie läßt überall verlauten, daß er ein „Engel" sei, um daS Terrain für seine Eroberungen möglichst »ftuscbneidrn; denn jedes Mädchen wird ja dann päst in ihm d<^ frommen Mann sehen, dem sie «tpe.'.-' gegnen hat. Auch macht er w .ten Stubenmädchen deS eigenen h«se>. oie Entdeckung, daß auch viese, sme» wohtaistclionirten Annäherungsversuchen paeaüber, ,n chm nur den „Engel" erblickt. Gleichwohl hat sich die Frau Commerzienräthin dit sehr verrechnet, wie ihr die Urbilder und IMrr der TartüffeS zu allen Zeiten beweisen kur», abgesehen davon, daß eS doch etwa- chertdt klingt, wenn ein ältlicher Herr als „ein bezerchnrt wird. Die Engel haben einmal h>V<nrcht der Jugend, und selbst die gefallenen kaun man sich nicht mit grauen Haaren >«r». ü«ser „Engel" kommt nun seinem Sohn r, ähnlich wie Vater KlingSberg dem seinigen ; nur mit dem Unterschied, daß der junge Klingsberg ein Roue ist, wie der Vater, während der ;unge Saldau ernste Absichten auf ein braves Mädchen hegt. DaS Mißverständnitz, daß die» Mädchen in dem Alten nur den Sc^viegervater erblickt und ihm mit der Liebe der Tochter und mit offenen Armen entgegenkommt, während jener in solchem Entgegenkommen nur ein sich gut anlassendeS Abenteuer sieht, ist zwar nicht ohne eine gewisse Komik; doch ist diese Komik sehr unerquicklicher Art, und man könnte Vater KlinaS- berg und Sohn im Ganzen wohl noch erbaulicher finden. AlS der Alte entdeckt, daß er sich diesmal auf einem Holzwege befindet, benutzt er diese Entdeckung am Schluß in schlauer Weise, um seiner Gattin al» Tugendheld zu imponiren. Das ganze Stück erscheint wie ein Hohn auf deutsches Familienleben, und da eS gerade in bürgerlichen Kreisen spielt, wo, unserem Benedix und andern Lustspielautoruälen zufolge daS Familienglllck heimisch ist, so wirkt e» anstößiger alS die aristo kratisch frivolen „Klingsberge." Die sehr liebeSbedürftige Tochter des „EnaelS" verliebt sich auf der Straße in den ersten Mann, der ihr nachfolgt, und zwar gleich sLv3 göne bi» in daS Zimmer, in welche« sie sich begiebt. DaS ist un» übrigen» nicht» Neue» mehr, denn wir wissen au» Rosen'» „Kanonenfutter", daß seine Helden den Mädchen bi» in die Zimmer nachlaufen. Mit der Motivirung hat e» sich der Autor diesmal sehr leicht gemacht, die Schablone herrscht überhaupt bei ihm vor. Wie er fein ganze» Per sonal bei der Näherin im zweiten Act zusammen- bringt, den man im ersten schon vollständig vorau»- weiß, die kleinen Verwechselungen im dritten Ace, die der Bediente so im Handumdrehen macht — da» sind alle- verbrauchte Lustspielkmsse, die noch dazu mit bequemstem Leichtsinn in Anwendung gebracht werden. Der zweite Act hätte sich ohne Frage nach den gegebenen Voraussetzungen der Handlung viel wirksamer zu komischen Knalleffecten arrangiren lassen; jetzt verpuffen die einzelnen Begegnungen und Mißverständnisse ohne durch greifende Gesammtwirkung. DaS Talent von Rosen zeigt sich in einzelnen komisch frappanten Zügen deS Dialog« und der Charakteristik — und gerade hierin kommt er den Darstellern entgegen; wir zweifeln indeß, ob daS Stück gestern, ohne die Rücksicht auf da» gute Spiel der Gäste, Erfolg errungen hätte. Herr Döring fand »n dem „Engel", dem alten Comwerzienrath Saldau, eine anziehende Aufgabe für sein Darstellungstalent, vielleicht konnte er ihn im Ganzen noch jugendlicher halten. Doch die Eitelkeit, die prickelnde Abenteuerlust, die hüstelnde Verlegenheit bei unangenehmen Ueberraschungen, den ironischen Triumph am Schluß, wo die Tugend des Engels im Maanesialicht strahlt, brachte er in durchaus komischer Weise zur Anschauung. Frau Frieb - Blumauergab der Commerzien räthin Jsabella einen Zug von Resignation, welcher ihrer Darstellung von Hause auS große LebenS- wahrheit sicherte. Diese Resignation alS Folge eine- langen „ehelicken GlvckeS" hatte bereit» einen gewissen Humor hervorgerufen und die geistige Ueberlegenheit, mit der sie den „Gatten" be handelte. Die Rolle war außerdem im Detail vortrefflick auSgearbeitet. Die andern Rollen sind nur Schablonendichtung. „Gertrud" ist daS kecke Mädchen, da» ä tont xrix geliebt und geheirathet sein will. Fräulein Zipfer spielte „daS Wetter- mädchen" mit großer Munterkeit. Fräulein Bland gab die auS Kotzebue hinlänglich bekannte Figur der sittsamen Näherin mit einer, fast über die Praxi» der Nähnadel hinausgehenden Schwärmerei. Herr Trotz als „Moritz" war ganz guter Sohn und redlicher Liebhaber, ein ziemuch weit vom Stamme gefallener Apfel. Herr Link al» Karl von Erlach, jder unternehmungslustige Held, wie ihn die Lustspielmuse von Rosen liebt; Herr Tietz (Diener Anton) spielte den Vertrauten seine» Herrn mit möglichster Gcwitztheit und oprnrte namentlich sehr komisch mit den beiden „Blumen sträußen". Die beiden Frl. Trautmann müssen eS mit ihrer Familienähnlichkeit entschuldigen, wenn die Kritik bisweilen das I und E verwechseln sollte. Gestern trat Frl. E. Trautmann auf, und zwar war sie zweimal alS „Stubenmädchen" engagirt. Sie spielte und sprach ganz artig, doch konnte man glauben, datz „Nettchen" und „Hannchcn" eigentlich dasselbe Dienstbuch hotten und jene nur von Jaliu» Rosen zu Roderich Benevix umgezogen sei, weil sie sich verändern wollte." Verändern — und verbessern! Denn nach den dramatischen Knallbonbons von Rosen macht da» bekannte Lustspiel oder vielmehr Genrebild von Roderich Benedix, „Die Dienstboten." den Eindruck einer soliden und durch einfache, tüch tige Charakteristik wirkenden dramatischen Arbeit. Herr Döring als „Kutscher Buschmann" gab ein saubere» Genrebild; Frau Frieb-Blumauer "Christiane, war jeder Zoll eine Kochköchin, be lesen in Traumbüchern, redselig beim Kaffee, empfänglich für die Eindrücke der Aukenwelt. kür
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