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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187106194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-19
- Monat1871-06
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1871
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Auflage V0011 Itbonneinentsprek» vierteljährlich 1 Tl-lr 7'/, Nqr.. iucl. Vringcrlohn 1 Thlr. lüNgr. Znsrratr die Spaltzcilr l'/« Ngr. Nrclameu unter d. LkLacttousstrtch die Spaltzcile 2 Nzr. Filiale OttoKlemm. UnivcrsitalSsiraßc 22, Local-Comptoir Hainstraße 21. Montag den 1!1. Juni. 1871. er Truppen dt pompös ute Abend rüge Bor- -Versamm- tzung einer e der Re- wurde av- lung nahm Kommission ariser Auf- »ling, Stadt St. D«»d«u. i, Holet jmn rd g H.Hauffe. de'« Hotel. St. Rom. St. Wie». > Ratzebur-, und Tochter an« >« Pologu». und , H H«He , Hotel zum > t Palmd. »g, - Sied maitz, ML!. i, Hotel zum XXIX. öffentliche Sitzung der Handelskammer ;u Leipzig am 13. Juni 1871. stlmig verpflichteter SpirituSwieger. — Kohlen- Pk. — Erbauung einer zweiten Revisions- ,tte für die mit der Magdeburger Bahn an- lmdrn Zollgüter empsoblcn. — Beschwerde gegen Thüringische Bahn hier zurückgcnommen. — lr»S> Usancen nunmehr definitiv. — Wünsche in eff des Verkehrs mir Brasilien an den Handels» n sür Darmstadt und Bessungen zu richten. — üigabe der „Leipziger Produkte,Wandlung L. Ebbig- ism" und Neueres über dieselbe. — Eoncurse in igrad. — Beschluß des Reichstags in der Weinzoll- awFrage. — BtaschinenauSsteUÜng in Bckes-Csaba. Angegangene Dnicksachcn — Tabaksmonopol- ragc. — Telegraphen-Station in der inneren ladt und directe Leitung nach Wien.— Post- ntet-Ännahme-Station in der innerenStadt. iinlrag wegen AnssabrenS der Fabrposisendungen Zeit abgelehnt. — Ermittelung des Getreide- noichtsund des Spiritusgehalts. — Moda litäten der Uebcrnatnne des Börscnfonds. 8n der 20. öffentliche:, Sitzung der Handels- mmr nahmen 10 Mitglieder Tbeil. I. Aus dem Ne gi stranden-Vortrage, mit schein Herr Vorsitzender Becker die Sitzung öffnete, ist Folgendes hervorzuheben: a) Der lach der Stadt Leipzig macht Mittheilung Uber ie aus Antrag der Kammer erfolgte Verpflichtung n Herren Ermi sch undRichter als Spiritus- ieger — 1» Das Comiie siir die Gaschwitz- euielwitzer Bahn bittet um Mittheilung der bsichtigten Zusammenstellung über Zufuhren, reise rc. von Stein- und Braunkohlen ln Leipzig. Der Vorsitzende theilt mit, daß nach lErlediguna einiger Difserenzen in dem zum Theil st vor Kurzein eingegangenen Zifserwerk diese usammenstellung veröffentlicht und Abdrucke da rr Denen, welche sich dafür iuleressireu, zur Ver ng gestellt werden sollen. — o) Zufolge des nag- der Herren Schnvor und Kraft, ellere Abfuhr der Zollgüter voin Magdeburger Bahnhofe belr., hat der Eisen sahii-AuSschuß eingehende Eröterungen angestellt, terselbk ist dabei zu dem Ergebnisse gelangt, daß Aktlfe am besten zu schaffen sein würde durch Hauung einer zweiten Reoisionshalle mit eigener ^leiSlage an der Stelle des städtischen Güter- uppens Nr. 1 sgcgeiiüber der bayerischen Revi- nshalle), welcher weiter hinauSzurücken sein Lide; in Gemäßheit der dem Ausschüsse ertheilten rmächtigung sind in diesem Sinne gehaltene ckreiden um Mitte v. M. an das Directoriuin Magdeburger Bahn, an den hiesigen Rath d an das Ministerium des Innern gerichtet erden. — <i) Derselbe Ausschuß bat Uber die >eschwerde des Herrn H. Robrahn Nachfolger M die Thüringische Eisenbahn wegen der echt-widrig abgeforderten Reverse unter Zu- sichiing des Beschwerdeführers berathen. Ter ctziere har hierbei seinen Antrag zurückgezogen sich, dem Anrathen des Ausschusses gen"' mcl an daS Eisenbabn-Commisiariat in Berlin wenden. — e) Die Bekanntmachung vom März d. I., die neuen Schlußschein- sancen im Productenhandel belr., hat in tz. 11 der Börsenordnung vorgeschriebene t hindurch an der Börse ausgehangen, ohne gegen den neuen Vorschlag in Betreff der piritus-Usancen eine Einwendung erhoben orden wäre. Es ist darauf unter dem 10. Mai M ander weite Bekanntmachung wegen definitiver ltung der Spiritus-Usancen erlassen worden. ^DerHandelsverein für Darmstadt und elsungen errietet sich, etwaige Wünsche, welch handeltreibende und Industrielle hinsichllich deS Äerkebrs mit Brasilien hegen, an den bra nlianischen Generalkonsul in London, welcher zu bezüglichen Kundgebungen aufgefordcrt, zu über mmeln ES soll den Betheiligten überlassen verben, sich direct an den genannten Verein zu venden. — g) Der Inhaber der Firma „Leip ziger Productenhandlung L. Ebbig- yausen" beschwert sich in einer von seinem Cchne Rudolf E. Unterzeichneten Eingabe, welche fit wegen ihrer injuriösen Schreibweise zum Vor lage mcht eignet, daß die Handelskammer durch ine Annonce (?) in Nr. 45 des Taczeblaties Be- «uptlingen über ihn und seine Fmnilie, welche .meistens" unwahr seien, verbreitet und damit mien Credit untergraben habe. Er erbietet sich, re Unwahrheit aller öffentlich gegen ihn erhobenen kstuldigungen zu beweisen und die Handels- romier von der Reellitäl seiner Bestrebungen zu beringen; cveniuell droht er, die Handelskammer mwtlich zur Bestrafung zu ziehen, den Schutz cß Ministeriums anzurufen und daS Verfahren r ersteren öffentlich zu rügen. Dem pp. Ebbig- »sen ist, um die volle Objektivität der Kammer wahren, durch da- Sekretariat unter dem >. Mai mittel- recommandirteu Brief« anheim- chelll worden, den angedotenen Beweis der Un- chligkeil der von ihr referirten, rein thatsächlichen Behauptungen zu führen; darauf ist jedoch bis -eute eine Antwort nicht eingegangen. Inzwischen haben neuerdinqs cingezogene Erkundigungen noch ergeben, daß Ebbighausen -wiederholt wegen un richtiger Firmenführung in Strafe genommen worden ist; daß er Wechsel durch einen seiner Gehülfen mit dem Zusatze „per" vor dem Firmen- lempel unterzeichnen läßt — eine Art der Zeich nung, welche ungültig, aber wohl zu Täuschungen geeignet ist; daß zwar beim Handelsgerichte nur wenige Klagen gegen ihn anhängig gewesen, da gegen bei der Staatsanwaltschaft neuerdings von mehreren Seiten Strafanträge wegen betrügerischer Handlungen gegen ihn gestellt worden sind; daß endlich der oben genannte Sohn, welcher notorisch vie eigentliche Seele des Geschäfts ist, in diesen Tagen in Halle zu einer 0 monatlichen Freiheits- 'trafe veruriheilt, von der hiesigen Staatsanwalt- chaft aber zum Zweck der Abhörung über die er wähnten Anklagen dessen Uebeiführung nach hier beantragt worden ist. DieS werde, bemerkt der Vorsitzende, vorläufig genügen um das eingeschla- zene Verfahren zu rechtfertigen. — I>) Drei ver schiedene Mitlherlungen des Generalconsuls in Belgrad, Herrn Oc. Rosen, über dortige Eon- curse (des Etsenhänvlers Milosch I. Kovic, Zivkv Lazarevic, GewölbinHabers zu Poparewatz, und Isaak Amuli L Schwiegersöhne) sind sofort veröffentlicht worden. — i) Der Bureaudirector des deutschen Reichstages theilt mit, daß dieser beschlossen habe, über die Petition wegen Berbe- halrung deö WeinzollrabattS zur Tagesord nung überzugehen.*) Nach Lage der Sacke wird dabei Beruhigung gefaßt. — k) Das k k. öster- reickiscke Generalconsulat macht nachträglich zu seiner früheren Mittheilung über die landwirty- schaftlichen Maschinen-AuSstellunaen in Ungarn noch auf die am 10. Juli in BekeS- Esaba stausindende Ausstellung aufmerksam. — l) Von eiug.'ganaet.en Drucksachen find zu er wähnen: Jahresberichte der kaufmännischen Cor- porcuionen zu Berlin, Bielefeld, Magdeburg, Stolberg, Tilsit; Namensverzeichnisie der Kauf mannschaften zu Frankfurt a. O , Tilsit; Augs- pu rg, „Zur MUnzfraae" (bes. Abdr. a. d. Grenz boren); Schneider, Joh. Philipp, „Staats- und Bankzettel", Gießen 1871; Kalender für das König reich Sachsen für 1872, herausgegeben vom Sta tistischen Bureau des k. Ministeriums des Innern; Miltheilungen des Landwirthsckastlichen Kreis vereins im Erzgebirge; Sitzungsberickte der Han dels- und Gewerbekammer zu München; Petition deS Neformvereins Wiener Kaufleute in der Frage wegen Wirkung des französischen Wecksel moratoriums (die Petenten bitten um Erlaß eines besonderen Gesetzes, durch welches die Un wirksamkeil des französischen Gesetzes für diesseitige, d. h. österreichische Rechlsverhälmisse ausgesprochen werden soll). 2. Gegen die von der königl. württembergischen Regierung beim Bundesrathe beantragte Einfüh rung des TabakS-MonopolS hatte der blei bende Ausschuß des Deutschen HandelStagS eine vorläufige Vorstellung an ersteren gerichtet und die Mitglieder aufgefordect, ihre Stellung zu derselben behusS Erstattung eines GeneralberichtS kundzu geben. Der Ausschuß (die Herren Vors. Becker, CichoriuS als Referent, Dodel, Lorenz und Wachsmuth) empfiehlt der Kammer, mittels eines im Entwürfe vorgelegten (besonders ver öffentlichten) Berichts ihre Zustimmung zu der gedachten Vorstellung zu erklären. Zu der Bera- thung war Herr Oberzollinfpector Meisel sowie der Vorsitzende des hiesigen Vereins der Eigarren- fabrikanlen HerrZ u ckschwerdt eingeladen worden. Der Referent gedenkt deS Umstandes, daß der badische Minister Mathh kurz vor seinem Tode den Wunsch nack Einführung des Monopols aus gesprochen; dies erkläre sich jedoch nur durch den politischen Gesichtspunkt, daß die gemeinsame Schuldenlast, welche die mit der Einführung des Monopols verbundene Entschädigung der Prival- industrie bedingt hätte, ein mächtiges Band für die Einigung der deutschen Staaten gewesen sein Referent ist sachlich vollständig einverstanden, daß der Tabak eine höhere Besteuerung sehr wohl vertragen könne; immerhin würde dieselbe nicht gerade im Interesse der Cigarrenfabrikanten liegen, und da die Frage nicht zur DiScussion gestellt sei, habe die Kammer keine Veranlassung sie jetzt anniregen. Der vorgelegte Entwurf wird darauf einstimmig genehmigt. Der Vorsitzende stellt im Anschlüsse hieran noch die vom bleibenden Ausschüsse deS Handels standes vorgelegte Frage zur Debatte, ob der vorstehende Gegenstand geeignet sei, aus die Tagesordnung deS nächsten HandelS- tags gebracht zu weroen. Auf Befürwortung des Herrn Schnoor wird diese Frage einstimmig bejaht. Demnächst berichtete Herr Schnoor Namens des damit betrauten Ausschusses (außer ihm die Herren Vorsitzender Becker, Dodel, Plaut und Wacksmuth) über den von ihin selbst bereits im Oktober v. I. cingebrachten, damals jedoch, nach eingehenden Erörterungen wegen deS durch die Occupalion französischen Gebiets veranlaßten Mangels an Telegraphen-Becnnten, zurückgestellten Antrags auf Verwendung dafür, daß die im hiesigen Börsenlocale für die Eorrespondcnz während der Börsenzeit einge richtete Telegraphenstation in eine solche mit ununterbrochenem Dienst umgestalret werde. Die Angelegenheit ist nunmehr, nach Wieder herstellung des Friedens, wieder ausgenommen. Der Ausschuß beantragt, indem er die Bezug nahme aui daS Börsenlocal als ungeeignet fallen läßt, die Kammer wolle bei der Generaldirection der Telegraphen in Berlin beantragen, daß packrte, Geld-, recommandirte und gewöhnliche Briefe, verbunden mit Verkauf aller Francozeichen und Wechselstempelmarken beantragen. Nach ein gehenden Erörterungen hat der Ausschuß sich den Ausführungen des Herrn St e ckner angeschlossen, jedoch mit der Modifikation, daß er in erster Linie die Herstellung einer Postexpevmon mit vollem Dienst ins Auge zu fassen und nur in dem Falle, daß diese sich als allzu kostspielig erweisen sollte (der Antragsteller hatte bereits auf die Füglichkeit der Benutzung eines Hofraums aufmerksam ge macht), auf jenes geringere Maß zilrückzugehen empfiehlt. Der Ausschuß legt demgemäß den Ent wurf eines an die Oberpostdireciion zu richtenden Schreibens vor, in welchem dieselbe ersucht wird, für Einricktung einer Posteppebition, eventuell wenigstens einer mit Verkauf von Franco- zeicken aller Art und von Wechselstempel marken verbundenen Ausgabestelle in der innern Stadt Sorge zu tragen und nölhiaen- falls an das Generalpostamt deshalb befür wortenden Bericht zu erstallen, und dessen Schluß wiederum das Erbieten ent hält, bei Ausfindigmachung eines geeigneten Locals mitzuwirken. Herr Sladtr. Bering erklärt sich gegen den Antrag, von dem er sich keinen Erfolg versprechen könne. Wenn eine Station in der innern Stadt eingerichtet werden sollte, werde man wahrschein lich, um den allzu großen Andrang zu verhüken, den Schluß eine Stunde früher ansetzen: damit sei aber denen, welchen die jetzigen Einrichtungen nicht genügen, wiederum nicht gedient. Das ll-bel liege darin, baß man sich nicht entschließen wolle, die MarklHefter im Laufe des Nachmittags zwei- ... —v . oder dreimal auf die Post zu schicken, sondern alle eine Telegraphenstation in der inneren Stadt f Packetsendungen auf die letzte halbe Stunde sich hergestellt werde, und ihre Dienste bei AuS-j zusammendrängen laste. Herr Lorenz erkennt findigmachung eines geeigneten LocalS zur > an, daß in diesen Bemerkungen viel Wahres liege; Verfügung stellen. i wenn aber, wie in dem Ausscbußentwurf ange- Der Referent bemerkt, der AnSschuß habe j deutet sei, die Postverwaltung selbst mit einem Grund zu der Annahme, daß die Unzulänglichkeit j solchen Plane umgehe, so sei dies jedenfalls dank- des derzeitigen in der Wintergartenstraße gelegenen j bar zu acceptiren. An sich seien die Entfernungen BureauS an maßgebender Stelle selbst jetzt empfun-^ inLeipzig.dasdvch den Nameneiner werdenden Groß- den werde; wüste man aber einmal an Errichtung einer zweiten Station denken, so würde es ein Mißgriff sein, dieselbe in einen anderen Theil der Vorstadt zu verlegen. Herr Stadtralh Bering fragt, ob die Station auf der Börse nicht dem Bedürfnisse des Handels genüge Der Referent verneint dies, da die selbe nur während der Börsenzeit geöffnet sei, und vergleicht die hiesigen Verhältniste mit denen anderer Städte, welche bei weit geringerem Ver kehr eine Mehrzahl von Stationen besitzen. Leipzig sei dem Umfang des Verkehrs nach die 5. Station in Deutschland, und könne daher die Gewährung der beantragten Einrichtung geradezu verlangen. Mißlich sei es namentlich auch, daß die Bestellung der eingehenden Depeschen an die Adressaten so viel Zeu erfordere; um den öfteren Hin- und Herweg zu sparen, gebe man dem Boten bis zu 12,13 Depeschen aus einmal und so brauche er bis zur Bestellung der letzten einige Stunden, wodurch die Depesche oft ihren Zweck verfehle. Herr Lorenz hält gerade diesen letzteren Uebclstand für den hauptsächlichsten, ihn werde man aber auch durch Errichtung einer Station in der innern Stadt kaum heben; der Grund liege wohl darin, daß zu wenig Boten angestellt seien, doch möge er ohne nähere Untersuchung einen Antrag auf deren Ver mehrung nicht stellen. Die Verhältniste anderer Städte seien für Leipzig mit seinem in der inneren Stadt concentrirten Verkehr nickt ohne Weiteres maßgebend. Der Referent hofft, daß es, um dem Botenmangel abzuhelfen, nicht erst eines be sonderen Antrags bedürfen werde. Der Herr Vorsitzende erörtert noch die Gründe, aus denen eine genügende Erweiterung der Börsenstation unthunlick erscheint. Ter Ausschußantrag wird hierauf einstimmig angenommen. Im Anschluß an diesen Gegenstand bringt der Referent noch den bei der ersten Ausschuß würde — ein Gesichtspunkt, welcher" durch die * berathung bereits erwähnten Uebelstand zur Sprache, neuesten Ereignisse in glücklichster Weise überholt j daß ein direkter telegraphischer Verkehr sei. Wirtschaftlich und social laste sich das zwischen Leipzig und Wien nicht besteht, Monopol, wie Redner weiter ausführt, in keiner Weise rechtfertigen. Herr Lorenz kommt auf seinen bereits im Ausschüsse geäußerten Wunsch zurück, daß die Kammer diese Gelegenheit benützen möchte, um sick wiederholt für Erhöhung der Tabak steuer zu erklären. Einen Antrag wolle er nicht und beantragt, die Einrichtung eines solchen bei der General- Direction zu befürworten, waS ohne Debatte einstimmig beschlosten wird. 4. Namens eines anderen Ausschusses (Herren Vors Becker, I)r. Gertcke,Leppoc, Schnoor, stellen, aber wenigstes es nicht unausgesprochen S teckner und Stadtr. Wagner) referirt wefter lasten, daß, um einen Artikel wie Salz von der Steuer zu befreien, der Tabak gar nicht hoch genug besteuert werden könne; die Grenze liege für ihn Herr l)r. Gerrcke über die beiden folgenden, auf daS Postwesen bezüglichen Anträge, a) Am 2. Mai d. I. batte Herr St eckn er nur in der Ausführbarkeit der Controle. Der unter Hinweis auf die Unzulänglichkeit der Raume i deS OberpoflamlsgebäudeS und der Posteppedition ') Die Mehrheit de« Pe.i.i°n.cm«schufle« hatte bean-' A » "nb auf die «-dürf.iste de« in der innern tragt, di- P-liti°n d-m «unde-kan»'er zur Berückfich.i. Stadl concentnrien Verkehr« beantragt, d,e Kam guiig zu überweisen, urd dabei namentlich aus die in sner «olle die Errichtung erner A ufgabestelle derselben enthaltenen zistermLbrgru Nachweise Gewicht in der inneren Stadl für Annahme entweder gelegt. aller Postsendungen, oder doch wenigsten.- für Geld stadl bean pruche, noch keineswegs so bedeutend, laß man deshalb noch eine Station braucke. Dieselbe werde nur dadurch nothwendig, daß im Ober Post amtsgebäude die Räume zu eng werden. Herr Leppoc befürwortet dringend den Ausschußaulrag ; wenn der Vorredner Leipzig als räumlich llem hingestellt habe, so habe er wenigstens noch am Schluffe betont, daß es an zu kleinen Räumlich keiten leide: dieser Uebclstand erheische unbedingt Abhülfe, und wenn man dieS zugebe, so sei deck nicht einzusehen, warum man nicht sich nach einem paffenden Local in der innern Stadt umsebcn solle. Der Entwurf wird darauf gegen 1 Stimme genehmigt. b) Bei der ersten Verhandlung über den vor stehenden Antrag, welcke zu lösten Verweisung an den genannten Ausschuß führte, hatte Herr Sckarf weiter beantragt, denselben mit der Berichterstat tung darüber zu beauftragen, ob nicht die Einrichtung getroffen werden könne, daß die eingehenden Fahrpostsen dungen an die Adressaten ausgefah ren werden. Die vom Ausschüsse eingezogenen Erkundigungen haben ergeben, daß ein mehr als dreimal,aes Aus fahren täglich kaum ausführbar sein würde. Der selbe beantragt, die Kammer wolle, in Erwägung 1) daß die größeren Handlungshäuser von der Einrichtung des Ausfahrens der Packele kaum in erheb lichem Umfange Gebrauch machen würden, 2' daß, wenn der Antrag auf Errichtung einer Postfiliale in der innern Siadt genehmigt werden sollte, die gewünschte Bequemlict ke t für den Handelsstand in noch höherem Maße erreicht sein würde, den Antrag zur Zeit auf sick beruhen lasten. Der Referent hebt noch hervor, daß es bedenk lich sei. zu viel aus einmal zn fordern. Die frag liche Einrichtung werde jetzt ,n Dresden eingesübrk; wenn sie sich dort bewähre, könne man sie später auch für Leipzig befürworten. Ohne Tebaue (der Antragsteller selbst ist nicht zugegen) tritt die Kammer dem Ausschußeor- schlage bei. 3. Demnächst berichtet Namens der II. Section des Börsenvorstandes als Commission der Handels kammer Herr Stadtr. Baisenge Uber a. eine Vorlage des bleibenven Ausschusses des Deutschen Handelstags, die Ermitt- lung des Getrecde- gewichtS betr., und I, eine Anfrage d.-s Vereins deutscherSpiritusfabrikanten wegen Ermittelung deS Spirtusgehalts. Zu a. bandelt es sich um Folgendes. Die Normal Eichung- Commission ist aus Grund sorg fältiger Ve, suche zu dem Vorscklage gelangt, die bisher üblick gewesenen Proportionalschalen aufzu- geben, vielmehr sick zur Ermittelung des Gelreide- g-wickls eines einfachen LnermaßeS in der für Flüssigkeiten nachgelassenen Form zu bediene», die
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