Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187108042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-08
- Tag1871-08-04
- Monat1871-08
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1871
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
alvnivr,.! * d-lr. n wich ^ m» r« » nach rn LtkL, »kW, s. rL le " a Ät lmign, inljchl^, H Bemnch VV, aß die A» sten Hak im rn!P neue« et, am Eile ür 3 dr«. 0.15 kn on St«!,, ft neue l» »de-Tnti- eilvrhw!, laklaaeM " »M-ri» ,esetze« dch» iben «in r» wirb. ue GchM . v. S-bza, gen mia. uug as rie lale Km» lche-M» srichlen « oinr »jl!« gänzlit ja- in h die Äwt- Monai M atze bcsurr, llarS, «crei Münze M Erscheint täglich früh 6^, Uhr. >r»«ri<> >»d Lipesttüm Ichamnsgasse 4/ö. Netacteur Fr. HStta«. Es«L<kmdr d. Rrdaaioa Oms*r»»» »o» U—>2 Ukr UeiWger TagMM »va Ud» . H drH:°K cat « borg, md . z. Nordd, stgitßneck^r , Sick. Mscheid, Hel »kau, H»kt kr. . H- i- Hi-t- >ig, gr. »t«. n« >»r«dorf, -»nt a. Detmold, . -. -Mb. agsn a. -a». kt. a. Tobrrlih, St. Lmdoa. 1 d« P»l»g,e. ad «h a. limi». -os. at, St. Sir». au, w Scham. brrg.,r.Saai. e P ot ogae. St. H»k»g. lLLL Luchfabrik-rtte», Berli», Hotel s. t Palmb a> Seehaase», r. Hamborg, l. a. Mügrlll. a. >t ao« «alib»r, od H ).N»rdd.H. t, Müachii H. >deo, gr. Baum. Schl, Hotel d« , H. z Palmb - St Dreldeo. . Akürabrrg. m für dir nächst- Vunmrr bestimmte» Anzeiger. «ujlagc AboaukMtatsprrt» vieneltährli» 1 Tblr. 7'/, «gr.. tucl. vnngcrlobn l Thlr. 10 «gr. Zustratr die Spatrzeile I'/« «zr Rrrllnnr, oorrr d. Krbarltoaoftrtch dir Spalrzeile 2 «gr. /Nialr Otto Klemm, s WI LH, Nachmittags." Amtsblatt bkS Lvmgl. Bezirksgerichts und des Raths dcr Sladt Leipzig. Umversitätsstraße 22, Lora!-Comptoir Hainstraße 21. 216. Frortag den 4 August 1871. Bekanntmachung. T^ß von dem Herrn Gymnasial-Oberlehrer a. D. v.. Ntto Fiebtg, welcher im Zähre 1800 Tolwerfcher und Ueberfetzer für die englische Sprache bei dem Unterzeichneten Bezirksgericht und «'irn gerichrkamtlichen AblheÜungen verpflichtet war, diese Function nunmehr in Folge Wegzugs von sin «ledergelegt worden ist, wird hiermit bekannt gemacht. Leipzig, den 1. August 1871. Da- Direetoriu», de- Königlichen Bezirksgerichts daselbst. 1)n. Rothe. Monat Juli 1871 erhielten das hiesige Bürgerrecht: Dedler, Friedrich Wilhelm, Destillateur. Golzsch, Carl August, Kaufmann. . Grvnler, Karl Wilh. Heinr., Privatmann. - Tschopik, Joseph Abraham, Makler und Grundstücksbesitzer. - Pohle, Julius Andreas, HandlungSagent. . Busch, Eduard Hermann. Schneider. . Birkigt, Joh. Friedr. OSkar, Kaufmann. . Schubert, Joseph, Fleischer. - Flicke, Carl Friedrich, Buchbinder. . Rübner. Julius Franz, Bildhauer. - Ohme, Friedrich Wilhelm, Kaufmann. - LeUhold, Friedr. Gustav OSkar, Maurer meister. - GLnyel, Karl Heinrich. Stubenmaler. ! Frau Engelhardt, Eleonore Julie verw., Haus besitzerin. - Schmidt, Johanne Christiane verw., Haus besitzerin. Herr Ocker, Conrad Adolph, Kaufmann. - Frnherc v. Bodenhausen, Han- Bodo, vr. jnr., Grundstücks- u. RittergutSbef. - Becker, Carl Ferdinand, vorm. Organist und ord. Lehrer am Conservarorium. - Schwer. Eduard Heinr. Ottokar, Kaufm. - Zeitzschel, J-Ham» Karl, Schuhmacher , Jacob, Victor Leopold. Kaufmann. - Weiberg. Heinrich Friedrich Conrad, Bictualrenhändler. - Pslugbeil, Carl Ferdin. Otto, Kaufm. - Fahr, Franz Vorn-, Productenhändler. . Braune, Theodor Alexander, Kaufmann. » Hofsmann. Karl Albert, Schlaffer. . Brendel. Johann Albert Bernhard, Hand- lungSprocurist. - Fleischer, Karl Friedrich, Productenhändl. - Ockrr. Karl Christian, Handlungsprocurist. Herr r n Frl. Herr Huster, Karl Ernst HandlunaSprvcurrst. Fleischhauer, Wilhelm, Weinhändler. Fleischhauer, Heinrich Wilh., Weinhdlr. Loeber, Paul Rudolph, Buchbinder. Gärtner, Carl Herrn. Rudolph, Firmen- schreiber und Lackirer. Kräh, Herrmann Emil, Bluwenfabrikant. Singer, Emil Richard, Xhlograph Hering, Johann Woldemar, Kaufmann. Vorweg, Heinrich Sieamund, Korbmacher. Heßling, Paul, Buchyandler. Pinkerl. Alexander Friedrich, Kaufmann. Sckönecker, Friedrich Otto, Etuisabrikant und Kaufmann. Reickenbach, Gust. Adolph, Stubenmaler. Deutrick, Friedrich August, Schuhmacher. Sackse, Christoph Friedrich Wilh., Lehrer an der HI. Bürgerschule. Michaelis, Ernst Edmund, 1>r. pdil. Pfarrer zu St. Jacob und Hausbes. Herrmann, Friedrich Aug., Lohnkutscher. Winkler, Gottlob Herrm., Restaurateur. Fa der, Julius Eduard Robert, DreSchler El kan, Herrmann, Kausrnann. W i» d 4«»^Heinrich Friedrich, Schuhmacher. Träger, Friedr. Carl Ang., BAO»»rateur. ^cieysckmann, Karl Gotthilf. Schneider. Baetz, Herrmann, Kaufmann. Sckone rt, Carl Friedrich Constanün. Lohnkutfcher. Bromberger, Anna Marie, Inhaberin eines Posamenten- u. Weißwaarengesch Gödicke, Herrm. Robert, Maschinenbauer. Wagner, Wilhelm Gustav, Kaufmann. Lenz, Albert Wilhelm Theodor, Kaufm. Kaiser, Carl August Gotthold, Bäcker. Im Monat Juli sind vom Stadtrath angestellt worden Herr Hermann Roth alS Expedient beim städtischen Museum. - Johann Carl Friedrich Janig alS Röhrwarter bei der Stadlwafferkunst. 8 Regulativ über da- Verfahren binsicbtlteb verlorener und gefundener <H,g,nsttaude. tz. 1. Rach HZ. 239 und 2t« deS Bürgerlick^en Gesetzbuchs ist hinsichtlich solcher gefundener Gegenstände, deren Werth einen Thaler nickt übersteigt, und den Sachen, welche einen höhern Werlk als einen Thaler haben, in verschiedener Weise zu oersabren. H. 2. Wer eine verlorene oder sonst abhanden gekommene Sache, von welcher ihm unbekannt ist, wer ihr Eigenthümer ist oder wer sie verloren hat, und deren Werth den Betrag eines Thalers über steigt, sinder und an sich nimmt, erwirbt das Eigenlhum daran, wenn 1) er von Zeit des FundcS an innerhalb vier Wochen denselben der Polizeibehörde deS FundorlS angezeigt, 2) die zuständige Polizeibehörde den Fund einmal und bei einem Betrage über 50 Thaler zwei Mal im Leipziger Tageblatte bekannt gemacht und 3) sich von der Zeit der einmaligen oder letzten Bekanntmachung an, innerhalb Jahres- srrst, kein zur Abforderung des Gefundenen Berechtigter gemeldet hat. 3. Uebersteigt der Werth des Gefundenen einen Thaler nicht, so erwirbt der Finder daS Eigenihum nach Ablauf eines JahreS von der Zeit des FundeS an, ohne daß eS einer Anzeige bei der Polizeibehörde oder einer öffentlichen Bekanntmachung bedarf. H. 4. Der Finder eines Gegenstände- von mehr als einen Thaler Werth, welcher die in § 2 unter 1 erwähnte Anzeige unterläßt oder nickt rechtzeitig erstattet, sowie der Finder eines Gegen standeS, welcher nicht über einen Thaler Werrh hat, wenn er darüber vor Ablauf der in H 3 gedackien Jahresfrist in einer Weise verfügt, wie solche nur einem Eigenrhüincr zufteht, begebt da- Ber-recken der Unterschlagung und hat die in H. 246 des Strafgesetzbuchs angedrohte Gefängnisstrafe bis zu drei Jahren zu gewärtigen. H. 5. Anzeigen Ubcr im Bezirke der Stadt Leipzig gefundene Sacken sind an daS Polizei-Amt der Stadt Leipzig »u richten, wenn sie schriftlich erfolgen, oder in der Registratur der Cnminal- Abtheilung mündlich anzubringen. H. 6? Wenn bei der Anzeige LeS FundeS der Gegenstand übergeben wird, so erhält der Finder eine Empfangsbescheinigung. H. 7. Meldet sich em zur Abforderung des Gefundenen Berechtigter vor Ablauf der in HZ. 2 und 3 erwähnten Fristen, so hat er den zehnten Theil deS WertheS, welchen die Sache nach Abzug der Kosten hat, als Fmoerlohn zu gewähren. Beträgt drr Werth Uber 100 Thaler, so hat er vom Mehrbeträge nur einS vom Hundert zu entrichten. Haben die gefundenen Sachen nur für Denjenigen Wenh, welcher sie verloren hat, so hat die Behörde ein Finderlohn nach billigem Ermessen festiusetzen. Fall- sich der Eigenthümer des Fundgegenstandes zur Gewäbrung deS vom Polizei-Amte festgestellten Finderlohnes nickt verstehen will, so werden die Parteien auf den Rechtsweg an die Justizbehörde gewie-en 8. 8. An der Raschmarklsetle deS Polizei-Am.tS befindet sich ein schwarze- Bret, an welchem alle Anzeigen über gefundene und an Las Polizei-Amt abgegebene Sachen 8 Tage lang, wenn sie nicht füher erledigt sind, öffentlich aushäugrn. Dcr Eigenthümer, welcher einen verlorenen (Gegen stand recAmckit, bei dessen Au-nntwortung außer dem gesetzlichen Finderlvhne zwei Reugreschen für den Anschlag, weitere Kosten aber, wenn er sie nicht sonst veranlaßt har, nickt zu entrichten. H. 9. Dem Ueberbringcr gefundener Gegenstände zahlt daS Polizei - Amt auf Wunsch des Finders auch lofort bei der Ablieferung daS gesetzliche Finderlobn aus. ES ist jedoch solchenfalls, wenn ihm später daS Eigenlhum am gefundenen Gegenstände zufällt, das Finde'lohn von ihm zurttckzuerstalien. H. 10. Wenn zum Fordern RS Finderlohns Berechtigte auf dasselbe keinen Anspruch macken wollen, so wird ihnen anempkohlen, eS der Wiltwen- und Waisencasse der Polizeibeainten zu über weisen. — Leipzig, den 3. August 1871. DaS Polizei-'Amt der Stadt Leipzig. 1>r. Rüder. Bekanntmachung. Wir finden uns veranlaßt, den bisher zur öffentlichen Benutzung überlassenen Badepiay in der alten Elster unterhalb der Letdenroth'sihen Ziegelei aukzuheben und verbieten deshalb hierdurch daS Baden an diesem Platze, so wie das Betreten der Böschungen und Flußufer bei (Ktnem Thaler Geld- oder entsprechender Haltstrafe. Zuwiderhandelnde haben sich übrigens der so'orligen Arrctur zu gewärtigen. Leipzig, am 1. August 1871. Der Aath dcr Stadt Leipzig. Dr. Koch. Reichel, Rfdr. Vie Volksversammlung in -er Westen--Halle. !????! Leimig, 3. August. AlS getreuen Berichterstatter ries uns wiederum an dem gestrigen schL«n> Sommerabende die Pflicht in die heißen Rimar der Westend-Halle, wo der socialvemo- katisch« Arbeiterverein im Bereine mit vielen neu gierige» Bourgeois sich „volksversammelte". Der tLinladmlg. welche auf den Placaten, wie bekannt, au-drickltch auck an die „Damen" gerichtet war, hatte» vo» den Letzteren bloS gegen zehn Folge geleistet, welche in der Menge der Männer freilich sehr verschwanden, so daß die vermukhlich be absichtigte Copie einer Versammlung au- der Zeit der Pariser Commune in dieser Hinsicht alS ein« miAwigene sich erwies. Die Pariser Commune bildete übrigens ««der den ersten Gegenstand der Tagesordnung. Da das Lob derselben in der vorigen Bersarnm- lll«g darch Herrn Liebknecht nicht erschöpft werden komm, so wurde eS gestern unter dem Präsidium des henn Röthing »der übrigens unter An- leitimg des Herrn Bebel sich recht gut in die schwienge Präsidenten-Situation hineinfand) mit ungeschwächttn Kräften fortgesetzt. Der erste Redner war Herr Bebel» welcher zunächst die Fürsorge der Polizeidirection, die auch von der strri-direcllon gethellt würde, anerkannte, indem laut ihrer Verordnung, damit die Arbeiter ruhig au-scblafm könnten, die Brrsammlung wie der um 11 Uhr geschloffen werden müsse. Zur Sacke selbst übergehend, wollte er Nachweisen, daß Das, was die Commune gethan, ebensowenig neu als schleckt gewesen. Daß sie die Krrchengüter eoasiscin. sei dasselbe. waS in vielen Zeiten die Fürste» in ihrem persönlichen oder, wie sie sagten, im SiaatSintereffe gethan. Um Kirchengm ein- zusackr», seien viele Fürsten der Reformation bei- gttrrtr». Wenn man der Commune deshalb Mangel an Sitte und Moral vorwerfe, so erwi dere er, daß in dieser Beziehung die Fürstenhöfe allrrwäris das allerschlechteste Beispiel gegeben. Wer vm, der Versammlung vi- vor 1866 zurück denken könne, werde sich auch erinnern, wie da mals alle liberale» Zeitungen Oesterreich ange- rarhen haben, mit den Kirchengütcrn tabula rasa zu machen, um sich vor dem Staatsbankrott zu retten, und in der jüngsten Zeit sei Dasselbe in Italien geschehen. — Die angebliche Ein äscherung von Pari- durch die Commune an langend, so sage neuerdings sogar die „Köln. Ztg.", daß daS hierüber schwebende Dunkel erst gelichtet werden müsse, und wenn sie jetzt auch nur ge rüchtweise den Versaillern in vielen Fällen die Schuld bcimeffe, so genüge die- doch, Diejenigen als Verleumder erscheinen zu lasten, welche die Commune noch immer der Brandstiftung be schuldigen. Redner wendet sich hieraus zur Internatio nalen. Er könne den Einfluß derselben nicht lougnen; er würde sich aber nur freuen, wenn er wirklich ein so ungeheurer wäre, wie die gegne- riscke Presse ihn darstelle. ES würde dann ,n der Arbeiterwelt Manche- ungethan bleiben, waS ge schieht, aber auch Manche- geschehen, waS biS jetzt noch unterbleibt. Frerlich würde dieser Einfluß für den größten Theil der heutigen Ge sellschaft nickt vorteilhaft sein. Die Entstehung der Internationale falle in daS Jahr 1861, wo in London die Arbeiter aller Rationen zusammen traten, um Uber den damals auSgebrockenen pol nischen Aufstand zu beralhen. Hierbei wurde der Gedanke wach sich überhaupt international zu einigen, um alle gemeinsamen Interessen zu ver folgen. Was für den Bourgeois gilt, gelle für die Arbeiter in noch höherem Grade. Wie not tz- wendig diese internationale Verständigung sei, be weise der Umstand, daß man z. B. letzt noch deutsche Arbeiter nach London lecke, um, wenn sic einmal dort sind, ihre Fremdheit zu be nutzen. sie zu zwingen, billiger zu arbeiten alS die englischen Arbeiter. Ebenso sei eS in Frankreich, weshalb die Antipathie der französischen Arbeiter gegen die deutschen erklärlich sei. Ebenso auch in Deutschland. Erst neuerdings habe man unter gleisnerischen Verlockungen massenhaft schwe dische Arbeiter und Arbeiterinnen nach Gera en- gagirt, wo sie, unbekannt mit Art und Sprache, unter alten Bedingungen arbeiten müssen. WaS Wunder, daß unter solchen Umständen die Arbeiter im letzten Kriege sagten: wir wollen unS nicht für das Vaterland schlagen, wir haben kein Vaterland, man schmeißt unS überall hinaus.... Eine behäbige Stimme läßt da- Wort: „Auf- Horen ertönen. Ein vielfaches „Schmeißt'!» nauS!" ist die Antwort auf dieses ungebührliche Verlangen, und mehrere Anwesende find bereit- damit beschäftigt, die Maßregel, welche nach den eben gehörten letzten Worten BebelS das LooS der Arbeiter aller Nationen ist, an dem Unzufriedenen, der schon jetzt genug hatte, zu vollziehen. Lärm. Der Präsident Röl hing ersaßt die Situation m folgenden Worten: Wenn der Herr in einem Zu stande sich befindet, der nicht nüchtern ist, so ge hört er nicht in die Versammlung; andernfalls soll man ihn in der Versammlung lasten, er aber dieser Rechnung tragen. (Zustimmung.) Herr Bebe» fährt fort, es sei nicht wahr, daß daS Ziel der Internationalen sei, einmal den Spieß umzudrehen und Dieienigen unterdrücken zu wollen, die jetzt die Arbeiter unterdrücken. Frei lich werden in dieser Weise auch die socialen Principien nicht blos von der Presse auS be sprochen. sondern auch vom Katheder herab ge lehrt. Zur Ehre solcher Professoren nehme er an, daß sie sich sehr wenig mit dem SvcialismuS beschäftigt, sonst könnten sie nicht solchen Blöd sinn behaupten, oder es seien schlechte Menschen. ,Bravo!) Redner erläutert hierauf daS Pro gramm der Internationalen, wie es 1866 auf dem Genfer Tcngreß aufgestellt worden. Die Grundlagen ihrer Bestrebungen seien Wahr heit, Recht und Sitte. Man wolle auf diesen Grundlagen den heutigen Staat reformiren. Tiefer habe aber ein Interesse daran, so zu bleiben, wie er ist, und deshalb führe er die öffentliche Mei nung irre, was ihm ja so leicht werde, da er Presse, Schule, Kirche, Bureaukratie und Militair in seiner Gewalt habe. Auch der erste deutsche ReichSiaz sei weit davon entfernt gewesen, Etwas für die Interessen der Arbeiter zu thun; da übrigens der vr. Stephani keine Anstalt treffe jubelnder Beifall), so werde er nächsten- dar- j thun. wie der erste deutsche Reichstag mit den Interessen der arbeitenden Elaste umspringt. (Großer Beifall ) Präsident Röthing fordert, allem Usus ge mäß, die Gegner auf, zu sprechen, da eS feig sei, blot in der Presse loSzulegen. Demselben alten UsuS gemäß: Alles schweiget, und Jeder neiget den Worten deS Herrn Seyffert nunmehr sein Ohr. Dieser beginnt mit den vielen Annoncen der Arbeit suchenden im Leipziger Tageblatt, gehr mit einer kühnen Wendung auf die Wohnungsfrage über ftrnklar lassend, waS er in dieser Beziehung eigentlich wilD, schweift auf den in Berlin tagen den Hulmacker-Congreß ab. um von diesem auf die zahlreichen Almosenempfänger in Belgien zu sprechen zu kommen, und schließt endlich mit der goldenen Wahrheit, daß daS Geldprotzenthum überhaupt kein Verständniß für die Weltgeschichte habe. (Beifall.) Herr Liebknecht erkennt zunächst zu unserer großen Genugthuung) an, daß über die letzte ver sammlung die hiesige Presse im Allgemeinen nit großer Treue und Gerechtigkeit berichtet habe. Zu unserem Referate bemerkt er nur, daß er nickt von der „Commune da oben", son dern von den „Communisten da oben" gesprochen und daß BiSmarck das Blutgels, welches er (Redner' erwähnt, natürlich nicht für sick, sondern alS Abzahlung auf die französische Kriegsschuld sich ausbedungen. Zur Sache übergehend, setzt er die Ehrenrettung der Commune in derselben Weise wie daS vorige Mal fort, geht auch weiter zur Internationalen über, welche die Gegner fälschlick mit der Allikuic« internntional identificiren. Diese Letztere verlange Abschaffung der Religion, der Familie u. s. w. Run könne er allerdings nicht leugnen, daß dies ganz richtig sei; aber so nackt und bloß hingestellt, werde daraus Capital ge schlagen, um die Arbeiterbewegung zu schädigen. Die Internationale wolle den Zustand beseitigen, daß diesseits der Grenze ein Menschenmorv mit dem Galgen bestraft wird, während eS als Ver dienst gilt, jenseits derselben Tausende zu morken. DaS Ckristenthum bat die Schran«:
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite