Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 29.08.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186708295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-08
- Tag1867-08-29
- Monat1867-08
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.08.1867
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
)swagen. ,.7. ,«».».«. st.». I 1« 11 b.lll Letztere machten aber kurzen Prozeß, ein kräftiger Mann fiel dem Pferde in die Zügel und hielt den Reiter so lange fest, bi» ein hinzugekommener Gendarm die Sache, jedenfalls nicht zur Zufriedenheit des betreffenden Herrn, erledigte. — Das von Herrn Restaurateur Eulitz in der hiesigen Waldschlößchen-Stadt-Restauration vorgestern Abend veranstal tete Eoncert, welche» durch die treffliche Ausführung der Mu sikstücke durch das Musikchor der hiesigen Scheibenschützen so wohl, wie durch die feenhafte Garten-Dekoration und Beleuch tung zu einem wahren Genuß für das ungemein zahlreich versammelte Publikum wurde, hat einen ungekürzten Reinertrag von 78 Thlr. 15 Rgr. 3 Pf. ergeben, ein erfreuliches Resul tat, welches namentlich dadurch erzielt wurde, daß der menschen freundliche und covlante Wirth, Herr Eulitz, sämmlliche Un kosten übernommen hatte. — Am 23. d. M. wurden auf einem zum Rittergute Reußa bei Plauen gehörigen Felde zwei vor einer Mahema- schine gespannte Pferde scheu und gingen, nachdem sie die Zü gel und Strange zerrissen, durch. Hierbei wurden d^r Dienst knecht He nrich Rötel aus Berg in Bayern sowie der Neoier- jäger Karl Meine! aus Reußa von dem Sitze dieser Maschine herabgeschleudert und dem Elstern, welcher in das Schneidezeug gerieth, ein Arm voin Leibe getrennt und die Brust durchschnit ten, wodurch sofort sein Tod erfolgte; Meinel erlitt eine be deutende Quetschung und einen Nippenbruch. — Vorgestern "Rachmiltag hatte ein Herr, welcher auf der Hauptstraße in einen, nach dem Waldschlößchen fahrenden Omnibus steigen wollte, das Unglück auszugleiten und unter die Pferde eines gerade entgegen kommenden Omnibus zu fal len. Rur durch das umsichtige Verhalten des Kutschers, wel cher die Pferde sofort zu zügeln und zum Stehen zu bringen vermochte, wurde Unglück verhütet. — In Leipzig hat vorgestern eine Petroleumexplofion stattgefunden. Eine auf Besuch dort anwesende Verwandle de» im Ranstädter Steinwege wohnhaften Seilermeisters Franke ging mit einem brennenden Lichte nach einer hinter dem Ver kaufsladen befindlichen Niederlage, worin sich außer 6 leeren noch 2 gefüllte Flaschen mit Petroleum befunden haben sollen. Rach Oeffnung der zur Niederlage führenden Thür hörte man einen lauten Knall und gleichzeitig wurden mehrere Thüren und Fenster der Parterrelocalitüten zertrümmert. DaS 21jährige Mädchen fand man an der Schwelle der Niederlage mit ver brannten Händen und versengtem Gesicht und Haar. Weiteren Schaden hat die Flamme nicht angerichtet. Der Druck der Explosion war so stark, daß außer verschiedenen anderen Thüren der inneren Lokalitäten sogar die äußere, nach der Straße füh rende Thür des Franke'schen Ladens hinauSgedrückt worden ist. DaS Mädchen befindet sich in ärztlicher Behandlung. — Die Masseadeputatron, welche vorgestem die Scheffel gaffe entlang nach dem RalhhauS zog, war, wie schon erwähnt, ein Theil des Arbeitspersonals der Roftschen Maschinenfabrik, über 100 Mann, welche in Folge eines vom Stadtrath wegen der dortigen Keflelschmiedcrei erlassmen Verbotes eine größere Arbeitseinstellung befürchteten. Das Verbot bezog sich freilich nur auf das Arbeiten der Kesselschmiede im Freien, allein da gerade die letzten Arbeiten an großen Kesseln nicht anders, als im Freien gemacht werden können und zwei solche, zu einer icchzigpferdigen Maschine gehörige Kessel in Arbeit waren, deren Lieferzeit nahe bcvorsteht, war in Folge des Verbotes ein em pfindlicher Verlust für das Etablissement zu erwarten, der auch auf die Arbeiter nicht ohne Wirkung bleiben konnte. Sie mach ten sich daher auf, um m ruhiger, lcrdenschaftsloft-r Weise beim Stadtrath die Erlaubniß zum Fortarbeiten zu bewirken. So v.el wir hören, hat der Stadtrath die Deputation mit ihrem Anliegen an die kr Kreisdirection verwiesen. — Gestern ist wieder flott gearbeitet worden, und es wäre Schade, wenn diese Fabrik, welche so vielen Leuten Verdienst und Arbeit giebt, auf erne solche Weise gelähmt würde. —- Die Ereignisse des vorigm Jahres haben auf alle socialen Verhältnisse, auch aus den Besuch des Turnens, rück schlagend eingewirkt. Ein erfreuliches Zeichen ist es daher, wenn sich trotz jener hcmmenven Begebenheiten ein Häuflein Turner erhalten, welches das Turnen gepflegt und sein Banner: frisch, frei, fröhlich, fromm nicht hat sinken lassen. Einige Vereine werden in diesen Tagen Zeugnrß davon ablegen. Der Neu- und Antonstädter Turnverein wird den 1. September, Nach mittags 4 Uhr, ein Schauturnen mit Krndern und Erwachsmen glichen Alters abhaltm. Man komme und sehe das frische, frohe und lebmdige Treiben von Jung und Alt; man wird dabei die Ueberzeugung gewinnm, daß das Turnen, obgleich leider noch vernachlässigt, dennoch ein höchst nothwendiges Er ziehung«- und Kräftigungsmittel ist. Die Vorurtheile: Ich habe nicht geturnt, mein Kind braucht auch nicht zu turnen ; mein Sohn hat daheim Bewegung gmug; meine Tochter ist zu groß, auch wird sie nächste Ostern confirmirt; ich bin ein Mann und über die Jahre des Turnens hinaus; endlich: ich habe in meinem Geschäft zu turnen gmug, werden immer mehr schwin den. Würdm durch dm Besuch oben erwähnter Festlichkeiten dem Turnen neue Freunde zugeführt, so ist der Zweck dieser Zellen erreicht. Alle Förderer des Turnens, zu denen ich auch zähle, tragm dann das Bewußtsein in sich, zur Heranbildung eines gefunden, frischen, kräftigen und abgehärteten Geschlechts die Hand gebotm zu haben. — Das Städtchen Kirchberg bei Zwickau bietet dm in Sachsen wohl einzig dastehenden Fall eurer einmüthigen Er hebung der Bürgerschaft gegen einen königlichen Beamten dar. Der dortige Gerichtsamtmann Carl Gustav Zumpe hat nämlich am b. d. M. an der Spitze des Kirchberger Amtsblattes fol gende merkwürdige Erklärung ergehen lassen: „Nachdem zugleich mit Rücksicht auf dm Übeln Ruf, in welchem die Stadt Kirch- bcrg innerhalb wie außerhalb unseres Vaterlandes steht, einen Ruf, der auf die gedeihliche Entwickelung einer Fabrikstadt sehr nachtheilig cmwirken muß, ich bei meinem vor sechs Jahren er folgtem Dienstantritt in Kirchberg die Aufgabe mir gestellt hatte, dm Theil der Einwohnerschaft der Stadt Kirchberg, welcher zur Ei Haltung jenes Rufes beiträgt, aus einen andern Fuß zu bringen, «ährend meiner ganzmAmtirurig diese Aufgabe in befrie digender Weise zu lösen ich mich des rebt habe, meine Bestrebungen auch — bei denen ich leider nicht einmal in dem besseren Theile dieser Ein wohnerschaft die gewünschte Unterstützung gefunden habe, nicht ohne Erfolg geblieben sind, nunmehr aber Se. Maj; der König auf einm anderen Platz mich zu berufen geruhet hat, hat ein eben so feiges als schlechtes Subjcct sich unterfangen, in PaSquillen mich zu bedrohen. Gegenüber den mir bekannten großen Cha- raktersehlern eines Theils der Kirchberger Einwohnerschaft kann ich über ein solches Vorkommniß mich nicht wundem, eS be fremdet mich nm, daß man durch meine zeitherige Thätigkeit noch nicht einmal zu der Ueberzeugung gelangt ist, daß ich mich vor schlechten Subjecten nicht fürchte. Indem ich be merke, daß die PaSquille dm höheren und höchsten Behörden bereits vorliegm und zu Ermittelung jmeS MiffethäterS die möglichsten Schlitte unternommen weiden, spreche ich, ver trauend der ganz außerordentlichen Thatkraft meines Dienst- Nachfolgers, des Herrn Gerichtsamtmann Steinbergcr, zur Zeit in Oberwiesenthal, die Hoffnung aus, daß der Mifse- thätcr der von ihm verwirkten Strafe nicht entgehm wird " — In der nächsten Rümmer des Blattes hat aber der Bürger meister Ouerner Namens des Stadtraths darauf Folgendes veröffentlicht: „Der geehrten Einwohnerschaft der Stadt Kirch berg wird andurch eröffnet, daß auf die in Nr. 63 des hiesigen Nachrichtsblattes abgedruckte Erklärung des -Herrn Gerichtsamt manns Zumpe Hierselbst aus Beschluß der städtischen Collegien ein Sachwalter beauftragt worden ist, die zur Wiedererlangung der schwer verletzten Ehre der Stadt erforderlichen Schritte zu thun, und daß das vieSfallsige Resultat der Einwohnerschaft seiner Zeit mitgetheilt werden wird." Gleichzeitig aber erschien noch folgende, von etwa 300 Kirchbergern ;Kausleuten, Fabri kanten und Gewerbtreibmdmi Unterzeichnete Gegenerklärung: „Die Unterzeichneten Bürger und Bewohner der hiesigen Stadt halten es für eine unerläßliche Pflicht, entschieden Protest ein zulegen gegenüber einer solch ehrenrührigen Erklärung des Herrn GerrchtSamtmannS Carl Gustav Zumpe, wie sie in Nr. 63 unseres NachrichtSblatteS vom IN. August g. e verzeichnet steht. Genannter Herr untersteht sich damit, in der schonungs losesten Weise dm Stab zu brechen über jeden einzelnm Be wohner unserer Stadt. ES ist allerdings bedauerlich, daß bös willige Subjecte, deren eine jede Stadt solche mehr oder we niger aufzuweism hat, denselben vor seinem demnächst zu er folgenden Abgang von hier mit Pasquillen bedroht haben sollen, noch weit bedauerlicher aber ist es, daß derartige Vor kommnisse einen Königlichen Beamten ganz seinen Stand ver- geffan lassen und denselben bestimmen, in dieser Erklärung je den Bewohner der Stadt Kirchberg in ungerechtfertigtsten und beleidigendsten Worten als Zielscheibe seines Unwillens zu ge brauchst. Wenn daher hiermit in entschiedener Weise gegen dieses ungerechtfertigte Verfahren von einem jeden Einzel nm der Unterzeichneten entgegengetreten wird, so ist dies der Beweis und der Ausdruck der allgemeinen Indigna tion, und ein Jeder wird gezwungen, offen hiermit zu er klären, daß der Herr Gerrchtsamtmann Zumpe als Be amter und als Mensch nicht compstent ist, achtbare Bürger und Einwohner der hiesigen Stadt unwillkürlich mit Schmutz zu besudeln, und daß ein Jeder gegenüber diesem unwürdige« und gehässigen Auftreten nur in den Worten seiner Entrüstung sich Luft machen kann, indem er sagt: „Wo die Verachtung aufhört, beginnt das Mitleid rege zu werden." Indem Vorstehendes als eine Zurechtweisung betrachtet wird, die unter dm vorliegendm Verhältnissen unerläßlich rvar, können die Unterzeichneten gleichzeitig nicht unterlassen, dem beizumerken, daß die amtliche Thätigkeit des Herrn Gerichtsamtmann Zumpe während seiner sechsjährigen Amtirungszeit nicht die befriedigen den Resultate für die hiesige Bewohnerschaft geliefert hat — deren er sich aber in seiner Erklärung so sehr brüstet —, die nothwendig gewesen wären, um chm im gegenwärtigen Augen blicke unterstützend zur Seite zu stehen, daß vielmehr sein baldiger Abgang von hier, wenn auch nicht freudigst begrüßt, so doch wahrhaftig nicht als verlustbringend für Kirchberg zu betrachten ist." Auch wir können nicht umhin, die Hoffnung auszusprechen, „daß der Missethäter der von chm verwirkten Straft nicht entgehen wird." TageSgefchichte. Wien, 25. August. Der Salzburger Correspondmt der „Debatte" schreibt: Wie sehr Oesterreichs Kaiser bestrebt rst, den Frieden zu einem wahren, umfassenden zu machen, möge Ihnen folgende Mittheilung beweisen, die in gut unterrichteten Kreisen circulirt: „Man erzählt sich, daß Kaiser Franz Joseph dem Kaiser Napoleon gegenüber den Wunsch geäußert habe, bei sei ne'. bevorstehenden Anwesenheit in Paris mit König Victor Cmanuel zusammen zu treffen, um in persönlicher Berührung mit Letzterem die Zelt, wo Oesterreich und Italien sich grollend gegenüber standen, zu einem versöhnlichen Abschluß zu bringen." Derselbe Correspondmt schreibt, Erzherzogin Sophie sei darum nicht per'önlich in Salzburg erschienen, werl sie von dem blu tigen Ereignisse in Oueretaro aufs Tiefste erschüttert, in ihrem unsäglichen Schmerze das Gelübde gethan hat, Zeit ihres Le bens Trauer zu tragen. Wien, Mittwoch, 28. August. Die „Debatte" erfährt aus glaubwürdigster Quelle, zum Beweise deS absolut fried lichen und nicht offensiven Charakters der Salzburger Zusam menkunft, daß bezüglich des Schleswig betreffenden Artikels deS Prager Friedens Oesterreich und Frankreich sich in der Anschau ung begegneten, daß an Dänemark, natürlich französischerseitS der freundschaftliche Rath erlheilt würde, auf der Rückabtretung von Düppel und Alsen nicht zu bestehen, um durch Ausrechi- erhaltung dieser Forderung eine Verständigung mit Preußen nicht unmöglich zu machen. (Dr. I.) Vad Gastein, 24. August. Für Manchen ist es viel leicht interessant, zu wissen, wie ein Reichskanzler ißt und trinkt. Heute Abend traf Herr v. Neust von Salzburg hier ein; eS war gegen 6 Uhr. An der Schwelle des Sträubingcr Hotel, wo der Herr Reichskanzler wohnt, hatten sich die Communal- spitzen in prmä lmu aufgestellt und empfingen Se. Exrellenz in tiefergebenster Haltung. Jedem wurden einige freundliche Worte ganz leise gesagt, was der Herr Minister sehr gut ver steht, worauf er sich dann in sein Appartement begab. Gar wundersam war ich berührt, als ich, in d« Nähe stehend, den Mann betrachtete, der jetzt so hoch steht, wor wenigen Stun den von einem der interessantesten, mächtigsten Regenten (Kaiser majestätischen Frauen empfangen wurde, auf jedem Schritt urtt» Tritt ausgezeichnet und gesucht wird, der manchem Bankier aus die Beine helfen könnte, wenn er wüßte, was dieser Mann gehört und in sich trägt. Mißt man die Zeit von 13 dis 14. Monaten, so erstaunt man, wie eS möglich war, Alles die« zu erreichen; Herr v. Brust ist aber einmal ein politischer Riche lieu und somit ist Alles gesagt. Herr v. Beust wirb auch nie mals aus der Rolle fallen und zu einem Struensee herab sinken. Allein zur Sache. Der Herr Reichskanzler nimmt ein Früh stück, einen Caffee mit Butter, drei «eiche Eier und drei Kaiser brodchen, Alles dies verschwindet. Um 3 Uhr ißt Se. Excellenz mit den anderen Sterblichen am lablv ck'bülv und genießt da bei Wein mit Wasser couprrt, Abends nimmt der Herr Reichs kanzler in der Restauration Sträubingcr's unter anderen Men schenkindern sein Souper ein, welches in Käse mit Butter und Bier besteht. Dies fiel mir auf; Käse Abends? dachte ich. Allein da hierzu ein guter Magen gehört, so freute ich mich wieder, denn einen solchen kann er in Oesterreich brauchen. Vergnügen ist hier nicht viel zu finden möglich; außer einer kleinem Promenade befindet sich Se. Excellenz unaufhörlich be schäftigt, indem so ziemlich daS ganze Reichskanzleipersonal mit anwesend ist. Gegen dm 5. bis 6. September gedenkt Herr v. Beust von hier nach Wien abzureism. AuS Mexico wird vom 15. August depeschirt: Der Em pfang des Präsidenten Juarez in der Hauptstadt war enthusia stisch. ES wird berichtet, Marquez sei gefangen, Lopez ermordet, Prinz Salm zum Tode verurtherlt worden. * Der Kaiser Napoleon und die Kaiserin Eugenik haben die Reise von Paris nach Salzburg bekanntlich in einem eignen Hostrain zurückgelegt, der in Bezug auf Eleganz und Comfort alles übertrifft, was einem Reisenden während der Fahrt aus der Eisenbahn gebotm werden kann. Der Train besteht aus neun Wagen, welche durch zierliche Brücken so mit einander in Verbindung stehen, daß sich aus ihnen eine Reihe von Zimmern bildet, von denen jedes seine eigene Bestimmung hat. Dm Mittelpunkt des Ganzen bildet ein Salon, welcher als der Versammlungsort der beiden Majestäten und ihrer hoffähi gen Begleiter angesehm werden muß. Er ist mit Divans, Eauscusen und Fau euilS reichlich ausgestattet, die Wände des selben sind mit Spiegeln, Bildern, Uhren und Armleuchtern verziert. An dm Salon schließt sich in der eine« Richtung ein Speisesaal, in der andern das Arbeitszimmer deS Kaiser» an. Der Speiscsaal hat in der Nickte einen Tisch, dessen Platte beliebig vergrößert oder verkleinert werden kann. An dm bei den Seiten desselben, welche mit der Richtung de» Wagens parallel laufm, befinden sich Aruteuils. Das Arbeitszimmer des Kaisers enthält einm geschmackvollen Secretair, eine Uhr- im Renaissancestyl, Thermometer, Barometer und einm Tel»- graphen-Appmat, dessen Drähte unter dm Wagen hindurch mit dm Appartements der verschiedenen Hofbeamten, welche das Kaiserpaar aus ihrm jeweiligen Ralfen begleitm, in Ver bindung stehen. An das Arbeitszimmer schließt sich das Schlaf gemach des Kaisers und der Kaiserin. Die beiden Betten be finden sich rechts und links an den Längewänden des Wagen» angebracht und lassen in Bezug auf ihre innere Ausstattung nichts zu wünschen übrig. An das Schlasgemach schließen sich Toilette-Zimmer u. s. w. an. Die übrigen Wagen sind für die Gäste des Französischen Kaiserpaarü und für die Beglei tung desselben bestinmck. Der Küche und dein Keller sind an gemessene Plätze angewiesen. Die äußere Ausstattung der Waagen, nanrentlich desjenigen, den man bei Hofe „In lorrasso'' nennt und der viel Ähnlichkeit mit einem lustigen Gartenhausc hat, ist eine glänzende. * Roßmäßler's Ehre. Reden und Dichtungen von Eo. Burckhardt, F. Wigard, A Brehin und Ludwig Würckert, vcrgetragm an der Roßmäßler-Todtenscier zu Leipzig. Ritt dem Brldniß des Verewigten. Zum Besten der Wcktwe des Ge feierten, herausgegeben von dem Roßmäßler-Comite. Leipzig, Robert Friese. 7H Ngr. — In weiten Kreisen und weit über die Grenzen Deutschlands hinaus ist cs Allen für das Wohl des Volkes Arbeitenden und nach Bildung Strebenden bekannt, wie rastlos, muthig und uneigennützig der eine Mann in viel seitiger Thätigkeit: als gelehrter Forscher, dem die Naturkunde wesentliche Bereicherung ihrer Schätze verdankt, als Volksschrift steller, der diese bis dahin dem Volke vorenthaltenen Schätze Allen zugänglich machte und in der Natur dem Menschen seine schöne, reiche Heimath zeigte; als Redner und Lehrer, als welcher er vor Hoch und "Niedrig frei und klar die ungewöhnliche Fülle seiner Kenntnisse und Gedanken ausstceute und am liebsten m den Kreisen der Arbeiter seine Körner der Weisheit in den fruchtbarsten Boden warf. — Um den Lebensabend seiner Wittwe in einm nicht von schweren Sorgen getrübten zu verwandeln, bietet das Comite diese Schrift; denn der Name eines Minne» wie Roßmäßler ließ sich nicht mit einem gewöynlichm „Aufruf um Unterstützung" in Verbindung bringen. Es setzt mit diesem Schriftchen Gabe gegen Gabe und stellt es den Freunden und Verehrern, Gesinnungs- und Glaubensgenossen des theuren Tobten frei, diesen Preis als Gegengabe nach ihrer Liebe und Verehrung und nach ihrem Vermögen zu erhöhen. Die beiden Reden geben ein vollständiges Lebensbild des Entschlafenen, und das Porträt ist als ein sehr gelungenes zu bezeichnen. So möge denn diese Schrift seinen hinterlassencn Lieben so fruchtbar werden, wie er dieß selbst im Leben, aber vergeblich, gewünscht und erstrebt hat. * Die neueste amerikanische Erfindung ist ein „Patentpa- pierhemd", Preis 25 C., garantirt schiverßfest, und trägt sich ! drei "Wochen, ohne gewaschen zu werden, wofern eS nur mit ^ der „Glenfr-ckd-Stärke" r.chüg behandelt wird. Letzterer Arti- , kcl ist jedenfalls dft Hauptsache, dem die Sensationserfindunz j als Aushängeschilo dient.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder