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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.07.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187107032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-07
- Tag1871-07-03
- Monat1871-07
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.07.1871
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azosen merik. nänier se —. rreich. Lom- 1882 ungen 3.8»/«, 13'/., Srse.). 1860r xrrden Aust.- uLd'or stbahn Reut» Bank- luals» dawen 49.25, 9.84, vechsrl rrnau- »lle». Stim- davon raffi- Juli. G., a loco -Aug. >Nov. ig 68. Thlr. , p« Aug.- t.-Oct. - Sgr. Rüböl per 26»/,. Hafer l. 1. So eecorps adtsyn- hielten oiderte.^ - Platze Wetter l findet te der er auf . Bei rS ein, lid sein Stadt Thiers ^halten nungen e Zu- Kriegs- ist noch Kriegs- Borgens at sein ides im ^ Abends S. Cre- n: Du tt: zur Jahre); en wor- sorbier. Orfchetut täglich früh 6'/, Uhr. ürlarüo, ,o» Lrpcdllto» JohanniSgasst 4/5. Derrutw. Redacteur /r Hüllarr. Sprechstunde b. Redattioa von 11—12 Ul>k NaLmiliag. von «—L Udr. Annahme der für die nächst, folgende Nummer bestimmten -nfrrate in den Wochmtagcn WpMer Lagelilalt Anzeiger. «aflsge -00« Aboiokment^rkt« vierteljährlich 1 Thlr. ?'/, Nqr^ incl. Brmgerlohn 1 Thlr. 10 Ngr. Inserate die Spaltzeil« 1'/. Ngr. Leclamra anter d. kcdactton»strich die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm, Universitätsstraße 22, dts 4 Nhr Nachmittags. Amtsblatt des Kinigl. Bezirksgerichts und des RathS dn Stadt Leipzig. Local-Eomptoir Hainstraße21. W 184. Montag den 3. Juli. 1871. Bekanntmachung. Für den Ate«bau der -ricolaisch»le an der KSnigsstraße hier sollen die Glaserarbetten dieser Arbeiten -« übernehmen gesonnen sind, wollen die zügehörende Zeichnung in der Expedition der Vauverwaltung gegen Hinterlegung einer Eantion von 5 Thlrn. abholen und ebendaselbst mit ihren PreiSfordcrunaen versehen, bis z«»r 8. Inlt d. I. WUtttags 12 Uhr wieder abgebeu. Die Blankette rc. sind versiegelt mit der Aufschrift „Glaser-Arbeiten — Nicolaischulbau", die Zeichnungen dagegen offen zurück- zugeben. Leipzig, den 28. Juni 1871. De» Nash» Ba»dep»tatto«. Bekanntmachung. Die Herstellung eine- Kohlenschuppens für das neue Krankenhaus soll im Wege der Submission vergeben werden. Diejenigen, welche sich dabei betheiligen wollen, werden ersucht, die betreffenden Bedingungen und Zeichnungen im RathSbauamte einzusehen, woselbst auch Anschlagsformulare zu erhalten sind. Die mit Preisangabe versehenen Anschlagsformulare sind zu unterzeichnen und versiegelt mit der Aufschrift „ Kohlenschuppcn" bi- zum 10. Juli Abend« 6 Uhr auf dem RalhSbauaumte niederzulegen. Leipzig, den 29 Juni 1871. DeS RathS Bandeputatto«. h-f. lsirr au» ldrShrim, chu. Hof. »kfurt l. Hv'tl , Palmb eivrlderg, Roß itNürub. , !mvamn. Regen». V Einkorn S Groß- de Pruste, aste. e» Hau«. No'dd. H. Oeffentliche Verhandlungen der Stadtverordneten vom 28. Juni 187 l. (Auf tsrund des Protokolls bearbeitet u. veröffentlicht.) Herr Vorsteher vr. Georgi machte zunächst Mrttheilungen au- der Registrande. Den Herren Adv. WachSmulh, Adv. Schmidt und Geibel wurde der erbetene Urlaub ertheilt. Lin Dankschreiben der zum Heere einberufen gewesenen Polizeidiener gelangte zum Vortrag. Zn folgendem Anträge der Herren GLtz und Adv. Schmidt: „beim Rache anzufragen, ob es nicht im Interesse der Sicherheit deS Theaters alS nochwendig erscheine, die Schieberventtle an der GaSzuleitung für die Bühne zu beiden Seiten des Theater- jedesmal nach Schluß der Vorstellung resp. der Proben zu schließen, und ob nicht Liese Ventile zur Ermöglichung leichtern und schneller» Verschlusses abzuändern seien", bemerkte Herr Adv. Rud. Schmidt, daß der BreslauerThealerbrand ihm Veranlassung pegeben habe, über die Sicher heit des hiesigen Theater- Erkundigungen einzu ziehen. Hierbei habe er erfahren, daß die Schieber ventile nie geschlossen würden, so daß daS Gas immerwährend im Theater stehe. Daß hierdurch große Gefahren entstehen könn ten, liege auf der Hand, zumal da die jetzige Ein richtung der Schieberventtle nicht praktisch sei. Dem» der Zugang zu denselben sei sehr beschwer lich und im Falle einer Feuersgefahr die Schließung der Ventile möglicherweise unausführbar. Eine Abänderung lasse sich indessen leicht herbeiführen und er wünsche, daß die Schließung der Ventile dann regelmäßig und vielleicht durch städtische Beamte bewirkt würde. Ein Vorwurf sei den betr- Angestellten nicht zu machen, da in der Thal die Handhabung der Ventile sehr schwierig, auch der Beschluß von Rath und Stadtverordneten nicht ans regelmäßige Schließung gegangen sei. Dazu komme, daß die betr. Beamten im Dienste der Dircction und nicht des Rathes ständen. Herr Götz befürwortete gleichfalls den Antrag, wett starke Rohrleitungen unter Holzwerk hindurch- gingem uud leicht ein unabsehbares Unglück ent stehen könne. Die Abänderungen würden wenige Thaler koste«, wenn man die Einrichtung ähnlich wie bei der Wasserleitung »ache. Herr Anton Becker theilte mit, daß in die sem Winter es nicht möglich gewesen sei, «egen der Schnee- und EiSmassen zu den Schieberven- tllen zu gelangen, wie ihm von compeienter Seite versichert sei. Von Herrn vr. Kühn ward darauf aufmerk sam gemacht, daß die GaSbeamten für zwei Thea ter Dienst zu thun hätten. Deshalb schien dem selben eine Vermehrung der GaSbeamten nöthig, wie auch eine Unterstellung derselben unter den Rath und nicht unter die Theaterdirection. Herr vr. Kühn beantragte den Rath um Aus kunft zu ersuchen, ob daS von der Theaterdirection angestellte BeleuchtungSpersoval qualitativ und quantitativ genüge, und für den Fall, daß diese Frage verneint werden sollte, den Rath zu ersuchen, den ganzen GaSbetrieb beim Theater einer Reor ganisation zu unterwerfen. Herr Krause hielt diese Anträge für über flüssig und warnt vor weitgehenden Anträgen, die leicht die Anstellung von neuen Beamten zur Folge haben könnten ; ebenso Herr vr. Schulze, wnl täglich zwei sachverständige Beamte der Gasanstalt auf dem Theater anwesend seien. Auch Herr Vicevorsteher Director Näser er klärte sich gegen die Kühn'schen Anträge, weil nicht Mangel an Arbeitskräften vorhanden sei, sondern nur die mangelhafte Construction der Ventile abgeändert werden müsse. Herr Adv. R. Schmidt theilt die Ansichten de- Herrn vr. Kühn im Ganzen, freilich ständen dieselben mit seinem Anträge nicht in engem Zu sammenhänge, da der kühn'sche Antrag Sicher- heitSmaßregel» dagegen wünsche, wenn während der Vorstellung Feuer ausbreche. Allerdings sei daS Lollegium schwer geneigt, neue städtische Beamte anzustellen, wie die Stellung de- Theater- iuspectorS beweise, von dem er auch wünsche, daß derselbe rein städtischer Beamter wäre, und dessen Thäiigkeit hier eine Anerkennung zu zollen er gern eine Veranlassung nehme. Er selbst werde st^die Anträge de- Herrn vr. Kühn stimmen. Nachdem Herr vr. Kühn nochmals seinen Antrag befürwortet, indem er keine bedenklichen Consequenzcn darin finden kann, wird dieser vom Herrn Vicevorsteher bekämpft, weil er nicht wünsche, daß irgend ein Zweig der Theaterver waltung auf den Rath übertragen werde. Herr Fleischhauer erklärte sich auch gegen den Kühn'schen Antrag, da die Thäiigkeit der Gas- beamten auf dem Theater eine sehr einfache sei und nur die Ueberwachung Seitens deS RathS durch Beamte der Gasanstalt zu bewirken sei und bewirkt werde. Herr Prof. vr. Biedermann sprach sich für den ersten Kühn'schen Antrag auS. Der Schmidt-Götz'sche Antrag wurde einstimmig angenommen, der erste vr. Kühn'sche mit 37 gegen 16 Stimmen genehmigt, der zweite mit großer Mehrheit abgelehnt. DaS Gesuch des Herrn Glintz wegen Erlaß von Pachtzins soll an den Rath in Gemäßheit von tz. 115 der St.-O. verwiesen werden. Hierauf machte Herr Krause darauf aufmer- sam, daß die Antwort des Raths über das Ziehen der Schützen noch nicht cingegangen sei. Jetzt wären wieder bei dem Hochwasser die Schützen zu spät gezogen worden und das Ziehen der selben sei mit großen Schwierigkeiten verknüpft gewesen. Ihm scheine hier eine Nachlässigkeit Sei tens des betr. Beamten vorzuliegen. Er beantrage, Len Rath wiederholt aus diese Angelegenbeit hmzuweisen. Der Antrag wurde in folgender Fassung von 15 Mitgliedern unterstützt: den Rath zu er suchen, 1) auf den Antrag vom 21.25. Februar n. e. die noch rückständige Antwort nunmehr zu erlheilen, 2) zugleich aber dem Collegium darüber Aus kunft zu geben, ob nicht auch beim jetzigen Hochwasser die betreffenden Schützen zu spät gezogen sei», 3) eventuell den Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen. Herr Vicevorsteher Director Näser befürwortete diese» Antrag, ebenso Herr Ado. R. Schmidt, da nunmehr gewiß bald eine Antwort de- RathS einaehcn würde. Einstimmig fanden die Anträge Annahme. Zur Tagesordnung übergehend wurde die AuS- loosung der auSschcidenden Mitglieder vorge nommen und zwar m der Weise, daß classenwerse die Mitglieder die Zettel mit den Jahreszahlen 1871, 1872, 1873 an- der Urne zogen. Für die abwesenden Mitglieder looste Herr Vicevorsteher Dir. Näser und ergab sich da- Re sultat wie folgt. ES scheiden auS: Stadtverordaete: aus der Classe der Angesessenen: 1871 Herren: Götz, Jauck, Heß, vr. Panitz, Wanckel, Adv. Schmidt, Fleischhauer, Adv. vr. Tröndlin, Voerster, Göhrivg. 1872. Herren: vr. Schulze, Ziegler, HebbinghauS, Krause, Barth, Vicevorsteher Dir. Näser, Gumpel, Schnitze, Stickel. 187» Herren : Wagner, Adv. WachSmmh, Herzog, Bley-Syrutschöck, Meyer, Becker, Mayer, Wigand, Fiedler, BrockhauS. AuS der Classe der Unangesessenen vom HandelSftanbe: 1871. Herren: Geibel, Lücke, Kohner, Cronheim, Schneider. 1872. Herren: Plaut, Einhorn, vr. Lampe-Bischer, Simon, Pohlentz. 187». Herren: Nachod, Nagel, Dolge, List, Sachse. Au- der Classe der Unangsessenen von den übrigen Ständen und Gewerben: 1871 Herren: Beckert, Zieger, Märten-, Gerhold, Ruvlofs. 1872. Herren . Vorsteher Vr. Georgi, Zimmermann, Adv. vr. Gensel, vr. meä. Küyn, Adv. Wanckel. 187» Herren: Riebrich, Bär, Sonntag, Perliy, Prof. Biedermann. 8 Ersatzmänner aus der ersten Classe: 1871. Herren: Müller, Götze, Eltz, Zieger, Flinsch, Kluge. 1872. Herren: Pausch, Stengel, Felix, Madack fnn., Warnecke, Schönburg. 187». Herren: Klemm, Avv. vr. Günther, Luther, Klinger, Trietschler, Lömpe. Aus der zweiten Classe: 187». Herren: Schmidt, Klitscher, Wehner. 1872. Herren: Becker, Kreutzer, Scheller. 187» Herren: Kirchhofs, Koch, Wetzel. Aus der dritten Classe: 1871 Herren: Vollrath, Thomas, Abo. Richter. »872. Herren: Rohland, Farl. vr. mvcl. Hochmuth. 187». Herren: Vogt, Hering. Namens des Bauausschusses berichtete sodann ' Herr Vicevorsteher Dir. Näser über das aus ein technisches Gutachten gestütztes Ersuchen de- Raths, nunmehr im Princip zur Bert Heilung der 120 Pferdekräfte auf zwei Dampfmaschinen für das Leipziger Wasserwerk Zustimmung zu erlhellen. Der Ausschuß empfahl gegen eine Stimme, den Rath zu ersuchen, derselbe wolle zuvörderst dem Colleg genaue Mitiheilung zugehen lassen, 1) welcher Kostenunlerschied in der Ausführung des vom Rath jetzt vorgeschlagenen Projekts und des von uuS beantragten besteht; 2) ob bei der Aufstellung von zwei kleinen Dampfmaschinen daS von uns genehmigte 26zolltge Steigerohr beibehalten werden kann, oder ob ein 18zolliges Steigerohr dann genügt. Herr Götz war nicht mit dem Ausschußanlrage einverstanden, da der Rath eine principielle Ent scheidung wünsche und diese vom Collegium bereits gegeben wäre. Das Gutachten de- Herrn Saal bach spreche nicht für den Vorschlag deS Raths, und er beantrage nochmalige Verwerfung an den BauauSschuß, um sofort über die Principfrage zu entscheiden. Er habe ein Gutachten anaefertigt, welches er zur Kenntniß deS BauauSschusseS hier mit überreiche. Der Herr Referent theilte mit, daß auch im AuSscbuß sich Stimmen für sofortige Entscheidung erhoben hätten. Da aber der Rath daS neue Project finanziell vortheilhafter bezeichnet, ohne weitere Unterlagen hierfür zu geben, so habe die Majorität sich für den Ausschußantrag erklärt. Herr Fleischhauer befürwortet den Götz'schen Antrag, da es irrationell sei, 2 kleine Dampf maschinen aufzustellen und die erbetene Auskunft vom Rache für seine Entscheidung nicht maßgebend sein könne. Der Antrag deS Herrn Götz fand gegen 1 Stimme Annahme. Weitere Berichte desselben Ausschußes betrafen die Beschlüsse des Rathes: 1) in der Berliner und Eutritzscher Straße Wasserrohre legen zu lassen und hierauf 853 Thaler ü conto des Anlagekapitals der Was serkunst zu verwenden. Der Ausschuß empfahl Beitritt zu dem RathS- beschlusse, jedoch nur unter Verwilligung von 836 Thlr. der veranschlagten Kosten, weil in einem Kostenanschläge über Legung von Wasserrohren in der Brandvorwerksstraße für die laufende Elle vierzolliges Rohr 1 Thlr. 8 Ngr. angesetzt sind, hier aber 1 Thlr. 10 Ngr. für die gleiche Arbeit verlangt werden. Einhellig trat diesem Vorschläge die Versamm lung bei. 2) in der verlängerten BrandvorwerkSstraße ein vierzolliges Wasserrohr.legen zu lassen und hierfür 348 Thlr. 5 Ngr. ä conto deS An lagekapitals der Wasserkunst aufzuwenden. Nach dem Vorschläge de- Ausschusses wurde der Rathsbeschluß genehmigt. 3) die dem JohannishoSpitale gehörigen, in hie siger Stadtflnrbelegenen Feldparzellen Nr 2468, 7 Acker 8 lDRuthen, und Nr. 2507 a 4 Acker 51 mRuthen, vom 1. Januar k. Jö. auf 9 Jahre und zwar erstere an den Restaura teur Herrn Jaeger für 15 l Thlr., letztere an den Oekonom Herrn Voigtländer für 86 Thlr. jährliches Pachtgeld zu verpachten. Einhellig wurde nach dem Vorschläge de- Aus schusses dem RathSbeschlusse zugestimmt. (Verspätet.) Oer Sommer dieses Jahres, oder Alles schon dagewese«. ES dürfte nicht allgemein bekannt sein, daß ein Sommer, wie der, welchen wir diese- Jahr er leben, in dem man von einer Sommernacht nur träumen kann, es war, welcher Anlaß zu dem „Sommernachlstraum" Shakespeare'« gegeben hat. Im 2 Aufzug, erste Scene, läßt er nämlich Titania sagen: Drum sog der Wind, der uns vergeblich pfiff, Ns wie zur Rache, vöse Nebel aus Vom Grund des Meers; die fielen aus das Land Und machten jeden winz'gen Bach so stolz, Daß er des Bettes Dämme niederriß. Drum schleppt der Stier sein Joch umsonst, der Pflüger Vergeudet seinen Schweiß, das grüne Korn Verfault, eh' seine Jugend Bart gewinnt. Leer ficht die Hürd' auf der ersäuften Flur, Und Krähen prassen in der siechen Heerde. Durch eben die Zerrüttung wandeln sich Die Jahreszeiten: siiberhaariqer Frost Fällt in den zarten Schooß der Purpurrosc: Jndeß ein würz'ger Kranz von Sommerknospen Ans HycmS Ninn und der beeisten Scheitel Ns wie zum Spotte prangt. Der Lenz, der Sommer, Der zeitigende Herbst, der zorn'qe Winter, Sie alle tauschen die gewohnte Tracht, Und die erstaunte Welt erkennt nicht mehr An ihrer Frucht und Art, wer jeder ist .... Die Schilderung ist nicht unaginär, sondern be ruht auf Thatsachen. In d^n drei aufeinander folgenden Jahren 1593, 91 und 95 nämlich wurde England von so vielen Calamitäten heimgesucht, daß Dichter und Kanzelredner uns davon Kunde zurückgelassen haben. In seinem 1595 veröffent lichten Gedichte „Vlurritic" hat Churchyard über das Unheil des Jahres folgende Stelle: ^ colücr time j» rvvrlü vus never sec»: 17ie sleies ck<> Io« er, tste sun und moon rvux üiin; Kummer scarce Irnovn but tlnrt tbe leaves ure xreen. Tl»e viutcr's vaste ürives «ater o'er tüe lirim; lipon tke laiul l-reat üoats ot v»o«l mav svim. dlature tliinlrs seurn to cko her ünt^ ri»cht, Lecausc «e Iiave «lisplcaseck tiie I.»r«i nt lüßslit. Und in Strype's Annalen findet sich ein Aus zug auS einer Predigt des vr. I. King in Aork Uber die Zeichen des göttlichen Zornes in den Jahren 1593 und 1594, wo es u. A. heißt: „Erinnert Euch, daß der Frühling <das Jahr, in welchem die Pest ausbrach) sehr unfreundlich war wegen der großen Regengüsse, die herab- fielen. Unser Juli ist wie rin Februar gewesen, unser Inn» gleich einem April, so daß die Luft nothwendigerweise verpestet sein muß." Dann auf die hinter einander folgenden Jahre deS Mangels kommend, sagt er: „Und seht, ob uns der Herr nicht noch mit Schlimmerem bedroht, indem er solch unregelmäßiges Wetter und Ströme von Regen unter uns schickt, waS, mit der Vergangen heit verglichen, uns zur Ueberzeugung führen muß, daß der Lauf der Natur umgekehrt ist. Unsere Sommer sind keine Sommer, unsere Herbste keine Herbste, unsere Saatzeiten keine Saatzeiten mehr. Seit geraumer Zeit hat man kaum einen Tag erlebt, an welchem es nicht aus uns herabgeregnet hätte." Und in einem solchen Unglücks;ahre (1591) konnte doch ein Shakespeare Begeisterung genug in sich finden, seinen herrlichen „SommcrnachtStraum" zu dichten. Gewiß ein Beweis von dem Siege deS Geistes über die Stimmung des Augenblick-, von der Ueberlegenheit deS Genie Uber die Zu fälligkeiten des Lebens. So gehet, Ihr Dichter deS Tages, und thuet desgleichen. Leipztg, den 26. Juni 1871. v. ä. Dresdner Börse, 3o. Juni. SociltätSbr.-Aet. 18tj B. Dresdner Feuervers. -Acti ielsenkeller cto. 226 i» Frldichlößch so. 201 S. Mednigrr 61 B S Dampssch >69 G Elb-Dampfsch. 205 <s kkett ntLffs. I I5r.6j,6 b, Niedert. Ehawp >L. — B pr. Stück Thlr - <S Thode'fche P -A. t»k,7 h DreSdn P-A ,62» G Fel>nk«ller-PriontLt. — S Feld'chlößchen äo.5» — S Thobc'sche P. so. 5-— - Lresbn. P -Pr. btz — C
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