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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187107064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-07
- Tag1871-07-06
- Monat1871-07
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1871
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St Lauda», ia, blaue« Ratz. rrgut«brs. a Kl ktraßburg. St. Nl Mügeln. H., P Orschetut tS-lich früh 6'/, Uhr. Rctacttou »,» «rpe-ltto» ZohamüSgafse 4/5. Redacteur Fr stüttaer. Sprechstunde d. Redaktion ««nn>:>a,e rot, N—N Uhi »atmittag» voa 4—k Udr. der für die nächst- de Nummer bestimmten te in den Wochentagen itt 8 Uhr Nachmittags. UcipMer Tageblall Anzeiger. Amtsblatt der König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage Ml 0. A»o»nemen»«»rri« vierteljährlich , Tblr. 7'/, , incl. Bringerlohn > Thlr. 10 Ngr. Zasrrate die Spaltzeil« l'/« Ngr. Xectamr» »ater ». Xcdacttoaalirich die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm. UniversilLtsstraße 22, Local-Eomptoir Hainstraße2t. 187. Donnerstag den l>. Juli. M71. Bauplatz - Versteigerung. Der hier a« der Vcke der Pfaffendorfrr und Hu«boldtstr«Oe rr«ht-r <v«»«d der Promenade a«S gelegene, der Stadtgemeinve gehörige Boaplatz Rr. « d«S essenden ParzellirungsplaneS von 24<Xd ^Ellen Flächeninhalt soll Freitag den 7. I«» d. I. Vormittags LL Uhr RathSstelle unter den nebst Situation-plan in unserem Baaamte auSlirgendea Bedingungen ver» gert werden. Versteigerungstermin wird pltnctlich zur angegebenen Stunde eröffnet »nd, sobald «in weiteres auf den auSgebotenen Platz nicht mehr erfolgt, geschlossen werden. Leipzig, den 28. Juni 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Step ha »4. Eerutti. Bekanntmachung. Die am 20. vor. Mon. im Wege der Versteigerung zur Verpachtung gebrachten JohanniShoSpital» er sind den Höchstbietern zugeschlagen worden und werden daher in Gemäßheit der Versteigerung^ agungen die Übrigen Bieter ihrer Gebote hiermit entlassen. Leipzig, den 5. Juli 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. " " " ti. Eerutti. vr. E. Stephani erLinzug der Truppen in Dresden. DaS „Dr. I." veröffentlicht die Bestimmungen den zum 11. Juli bevorstehenden Einmarsch au- dem Felde zurückkehrenden Truppen des Armeecorps in Dresden. Die Truppen um lO Uhr Vormittags in der vom General- zndo näher angewiesenen Aufstellung vom äschen Bahnhofe bis zum k. Großen Garten, eingerechnet. Se. königl. Hoheit der Kron- wit dem Obercommando der MaaSarmee; nigl. Hoheü der commandirende Gen« ral Georg mit dem Generalcommando incl. Urenden Generalärzten, Corpsvelegirten deS miterordenS und Etappeninspection, die hier enden Generäle, StabSofficiere und Officiere, im Felde thätig gewesenen Jahanniter- und theserritter, die Delegirlcn deS Jnternaüo- » Vereins, sofern sie beritten sind, versa > meln a« Eingang zum königl. Großen Garten, die anwesenden Generäle und Officiere z. D. oder r DieitstMtneit sich diesen OfsirterruanschUeßen. daselbst sind um l O UHr eingetroffeu: die Fahnen Leibgrenadierregimenls Vir. 100, de» 2. Gre- " egtments, deS 3. Infanterieregiments,,-ron- vir. 102, de« 4. Jnfant.-Reg. Vir. 103, t von je 2 Officieren, je 1 Officier und Jäger vom 1. Jägerbataillon „Kronprinz" . l2 und vom 2. Jägerbataillon Vir. 13, Ossicier und 1 Pionnier von den Pionnier ^nien, je 1 Officier und 1 Mann von jedem erieregiment, je 1 Kanonier von jedem Ge- geftthrt von je 1 Officier von jeder Fuß- ung und von der 1. reitenden Batterie, Mcier und 1 Mann von der Colonnenab» lg, 1 Militairarzt und 1 Mann von den rechen, 4 Officier und 1 Mann von jedem Mbetachemenl, 1 Officier und 1 Mann von Deputation de- TrainS, 1 Postsecretair und Mllon von der Feldpost und die Musik deS Infanterie-Regiments Nr. 103, um aus den den von Jungfrauen Lorbeer- und Eichen !jk in Empfang zu nehmen. Die hier an- lttdea verwundet gewesenen Officiere, Unter e und Mannschaften werden auf der der Stadt Dresden dazu erbauten Tribüne dem Vieumarkt placirt. Die nicht im ste befindlichen Ersatztruppen der Garuison » nach Anordnung der königl. Comman- zu Fuß auf dem Trottoir der Haupt , von der großen Infanterie-Kaserne an der Elbe zu, aufgestellt. Beim Erscheinen Majestät deS König- (ll Uhr), in Allerböchst- » Gefolge sich Se Excellenr der KriegSmmister deu Officieren de- Krieg-mtnisteriumS befindet, regimenter- (abthcilangS-) weise präsentirt. dem Abreiten ihrer Front, wobei Sc. Majestät Sr. königl. Hoheit dem Kronprinzen und königl. Hoheit dem commandirenden General den Stäben und berittenen Officieren begleitet formiren sich die Truppen. Der Einzug in folgender Reihenfolge: Ein Zug Retter !adt und Landschaft, welcher die Truppen die Stadt einführt, die berittenen Generäle rc., nicht eingelheilt sind, unter Führung dci tretenden commandirenden General-, Ge- tenant- Freihcrrn von Hausen, Se. königl der Kronprinz, das Obercommando der ee, Feldzendarmerie - Detachement (incl. Gendarmerie), CavalleriestabS - Wache, stab--Wache, Se. königl. Hoheit der dirende General, die Officiere de- Ge- mnandoS, dw Truppen und -war: die Infanteriedivision Nr. 23, die Cavallerie- die CorpSartillerie, die Deputation der abtheilung, der Stad de- Trambalaillon- Deputation des Train-, die Deputation der «he (welcher sich Geistliche und freiwillige «bNyfieger anschließen können), die Deputation Vrovtanteolonnen, die Deputation der Feld- — Der Liuzag nimmt folgenden Weg: vom * Ende der Pragerstraße über die Waisen- .e, den Dohnaplatz, die JobanniSflraße JohanaiSplay, die LandhauSstraße, den Neumarkt (Begrüßung durch die Stadt), die lugustuSstraße, den Schloßplatz, die AugustuS- wücke, die Hauptstraße, den Bauyener Platz. Am Bautzener Platze findet der Vorbeimarsch vor Sr. Majestät dem Könige statt, worüber nähere Bestimmungen erfolgen werden. Während des Vorbeimarsches stellen sich die berittenen Officiere, Stabe rechts rückwärts neben Sr. Majestät auf. Der Anzug ist feldmäßig mit Achselstücken, die Generäle in der kleinen General-uniform mit Ordensband. Die Truppen lasten sämmtliche Fuhrwerke zurück, die Batterien führen jedoch bei edem Geschütz einen MunitionSwagen mit sich. Die Mitglieder de- Verein- für die den jeimtehrenden Truppen zu veranstaltenden Festlichkeiten hielten, wie daS „T)r. Journ." mit- theill, am 3. Juli eine Sitzung ab, um über das "rogramm definitiv Beschluß zu fasten und die 'penalcomilcS zu wählen. Der Vorsitzende Stadt- ralh Teucher berichtete zunächst über die Thättgkeit der ln der letzten Zusammenkunft gewählten Specialdclegirleu, welche sich durch Cooplalivu zu einem Zwöiferausschuß erweitert haben. Dieser Ausschuß erließ, um die zur Ausführung der be absichtigen Bewirthung der ein- und durchziehen den Truppentheile unv des denselben zu bereiten den Festes erforderlichen Mute! zu gewinnen, einen Aufruf an d« Einwohnerschaft Dresdens, welcher den Eingang von bis jetzt nur 4l20 2hlr. 22 Ngr. 6 Pr. zurGvlge hatte. Dem vom Aus schüße an die SlaaMrgterung gerichteten Ersuchen um Einwilligung zur Benutzung deS Großen Gartens für daS den Truppen zu gebende Frst -konnte nicht stattgegeben werden, dagegen halte sich der Staat-minister Frhr. v. Friesen dafür zu wirken geneigt erklärt, erforderlichen Falles zu den Zwecken des Vereins 3000 Thlr. beizutragen. Andererseits handelte cS sich um ein Gesuch an den Stadtrath um Überlassung deS für die Erfrischung durchziehender Truppen bestimmten Geldbeitrag-. Nuch dem officiellen Programm steht eS nämlich fest, daß gewisse Truppentheile sofort nach der Revue die Stadt wieder verlaßen, und wird vom Ausschüsse beabsichtigt, diese Trupen in geeigneter Weise während ihrer kurzen Rast zu bewirchen. DaS hiermit betraute Specialcomite besteht au- Adv. Strövel und Hauptmaun Käuffer. Erster» theilte noch mit, daß diese zusammen 3800 Mann starken Truppentheile aus dem Alaun- platze, der Vogelwiese, der Weißeritz- und Rade berger Straße Aufstellung nehmen, daselbst gegen 2 Uhr ankommeu und höchstens eine Stunde rasten werden. Die Versammlung stellte dem Special- comitö, dem da- Recht eigener Eooptation zuge standen wurde, die geforderten Mittel zur Dis position. Bezüglich der zu veranstaltenden Fest lichkeit hat sich der Ausschuß nach Miltheilung deS Vorsitzenden für die sogenannte Sängerfest wiese entschieden, welche sowohl räumlich, als wegen ihrer romantischen Lage an der Elbe ganz beson der- geeignet für die angedeuleien Zwecke erscheint. Nach dem von Herrn Barielde- mitgetheilten Plane erstreckt sich der Festplatz an der Eibe hin vom FelSner'schen Befiylhum bi- weit unterhalb de- Schillerschlößchens. Auf diesem Raume sotten die Truppen, deren Stärke auf 1k»,000 Mann angegeben wird, an 1000 Tischen und 2000 Bänken untcrgebracht und die Einrichi ungen so getroffen werden, daß zur Erzielung eine- munteren, ma lerischen Bilde- die regimenter-, bataillonS-, com pagnieweise abgetbeilen Truppen in Bezug auf die verschiedenen Waffengattungen untermischt placirt und dazwischen hrnreichend breite Straßen zu un gehinderter Circulation de- MiluairS und für da- Publicum gelüsten werden. Für au-reichende RefiaurationSräumlichkeiten und entsprechende Be wirthuna mit Speise und Trank wird Sorge getragen und zu einer Tanzbelustigung durch Errichtung von 6 Tamsälen und Aufstcllung von Orchestern Ge legenheit gegeben werden. In der Mule der großen Wiese wird da- König-zelt nebst den delressenden Räumen für die Stäbe u. s. w sich befinden. Der Anfang der ganzen Festlichkeil ist auf b Uhr, der Beginn der 2 Stunden in Anspruch nehmenden' Speisung auf 6 Uhr festgesetzt. Am ganzen Elb ufer entlang werden vom Krieg-Ministerium über lassene kleine MilitairzeUe eingerichtet, um eine möglichst prompte und gleichzeitige Speisung zu ermöglichen, «nd die Bedienung der compagnie- weise abgetheiltrn Truppen erfolgt unter Aufsicht eine- ComiuMitglied- durch Marketenderinnen in mög- ligst malerischem, militatrischem Costüme. Zwischen den einzelueu großen Soldateugruppen finden die während der Speisung patriotische Lieder Vor tragenden, sämmtlichen Dresdner Gesangvereine Aufstellung. Die Anzahl der überhaupt cinrücken- den Truppen wird auf circa 20,260, nämlich 640 Officiere und 19,620 Mannschaften mit 8500 Pferden angegeben. — Für die bevorstehenden Feierlichkeiten beim Einzuge unserer Truppen in Dresden hat man mit gutem Vorbedacht eine umfängliche Betheili gung der Dresdner Jugend vorgesehen. Der Stadtrath hat dafür Sorge getragen, daß nicht blos die 3 höheren städtischen Schulen und sämmt liche oberen Elasten der Communalschulen dabei in den Vordergrund gestellt werden, sondern eS sollen auch die übrigen Lehr- und Erziehungs anstallen zu einem gleichen Vorgehen emgelaven werden. Gewiß ist cs hier am Platze, die Jugend zur patriotischen Erhebung und vaterländischen Erinnerung als Zeugen eine- Triumphzuges her beizuztehen, den das gesammte deutsche Volk in seinen verschiedenen Hauptstädten mit Begeisterung und Stolz gefeiert hat und theils noch feiert. Uebrigens werden bei dem EinholungSfestzuge die höheren Schulen im „WichS" mit Fahnen und Chargirten Vorgehen, wahrend sich die oberen Elasten der Volksschulen in wohlgeordneten Schaa- ren nach ihren Turnclasten einfinden. Die Mäd chen und diejenigen Schüler, welche nicht unmittel bar am Festzuge Theil nehmen können, erhalten, soweit dies die beschränkten Naumverhältniste ge statte», aus eiacns einzurtchtenden Tribün-n ih*e Aufstellung i« Festfchmucke. Neues Theater. Leipzig, 5. Juli. Der „Mephistopheles" deS Herrn Döring ist seit langen Jahren bekannt kl ein Typus, der für viele andere Darsteller tor an gebend geblieben ist; wir haben denselben zu den verschiedensten Zeilen gesehen und stets denselben Eindruck erhalten. Um die dämonische Macht des stets verneinenden Geiste« kümmert sich dieser „Mephisto" wenig; er hat nichts vom Lucifer, von der höllischen Majestät, und wenn er uns die Tiefen deS weltfeindlichen G.dankens erschließt, so geschieht dies ohne jeden Abglanz unterweltlicher Größe. Dafür ist dieser „Mephisto" ein echter ..Schalk", und der Nachdruck der Rolle liegt auf den genrebilvlichen Scenen, die mit einem ge hörig gesalzenen und eingeteufelten Humor voll höchst amüsanter Detailzüge auSgefüyrt werden. Die Scenen mit „Martha" namentlich sind von ergötzlichster Wirkung, besonder« wenn eine Frau Frieb-Blumauer die alte Kupplerin spielt. Dies Paar war trefflich eingespielt, stattete in Mienen und Geberden seine Scenen, sowohl im Zimmer wie im Freien, mit den verständniß- vollsten Nüancen aus und erntete wohlverdienten Beifall. Neu war von den übrigen Darstellern Herr Steinar als „Valentin", welcher den kräftigen, soldatisch frischen Ton wohl traf, aber nach der Verwundung längere Zeit hindurch noch zu gut bei Stimme war und seine Wunde allzu heroisch ignorirte. In Auerbach s Keller mit ihrem heutigen Feste verbinde. Hierauf zogen die Schüler in ten Gasthcf zum Helm, wo sich in den Räumen d,S Gartens sehr bald ein hcitere- Bilv entwickelte und Spiele der verschiedensten Art die lustige unv harmlose Jugend erfreuten. Mittags ward ein kleine« Festmahl gehalten, wobei deS unvergeßlichen Gründer- ver Anstalt, des zu früh gestorbenen vr. Hauschild dankbar gedacht wurde. Nachmittag- nach 4 Uhr fand im Saale die Weihe einer Fahne statt, welche durch Sammlung unter den Schülern für die Real- clasten angeschafft worden ist. Nachdem sich die Schüler unter Leitung deS Herrn FuchS mililai- risch ausgestellt hatten, hielt ein Schüler eine kurze Rede, in welcher er die Zeichen und Sinnsprüche der noch verhüllten neuen Fahne deutete. Sie trage auf der einen Seile Reißbret, Reißschiene und Erdkugel und deute damit daS Ziel und Streben der Realscbüler an ; die Sprüche, welche die antere Seite d«r Fahne zierten, seien in fran zösischer, englischer unv italienischer Sprache auS- gedrückt und lauteten im Deutschen: „Verlorene Zeit kehrt nicht wieder!" — „Nach der Arbeit ist gut ruhen'.' und „Wie die Aussaat, so die Ernte!" Die Enthüllung der Fahne ging nun vor sich, und daran reihten sich unmittelbar noch einige kurze Ansprachen. Ein Zögling sprach innige Wünsche für die Schule aus und brachte dem Blühen und Gedeihen derselben ein Hoch. Dir. Or. Zille machte darauf aufmerksam, daß die Fahne, welche für die Realschule bestimmt sei unv auf die Ziele derselben Hinweise, besonders auch an die Prüfung für den Freiwilligendier.st erinnere. Durch hohe Gunst und Anerkennung habe die Schule das Recht erhalten, diese Prüfung vorzu nehmen, unv dieselde habe bereits zweimal unter Leitung deS k. CommistarS Prof. MasiuS start- gesunden, welcher dabei ebenso human und wobl- wollend wie entschieden und gerecht virfahren fei und sich Verdienste um die Ar statt erworben habe. In das auf ihn ausgebrachte Hoch stimmte die versammelte Schaar jubelnd ein. Nachdem noch ein Schüler des Direktor- und der Lehrer gedacht und ein anderer die Freundlich! it und die Ver dienste deS Herrn Hiekl erwäbnt und ihm ein Hoch gewidmet hatte, wurde der Act der Fahnenweihe geschlossen und die jugendlichen Festgenvssen zogen mit ihren Gewehren hinaus auf die Wiese, um dort die gewöhnlichen Ezerirübungen vorzunehmen, die auch dieSmal munter vor sich gingen unv eine Menge Zuschauer anlocklen. Noch eine längere Zeit vergnügten sich dann die Zöglinge an der Seite ihrer Eltern, die wie immer zahlreich er schienen waren, um an der Freude ihrer Kinder Theil zu nehmen. Möge das ungetrübte Fest nicht nur eine schöne Erinnerung für die Schüler blciken, sondern ste auch anspvrnen zu vereintem Streben und frischem Fleiß! Äus Stadt und Land. Herrn Engelhardt in Flammen. Glücklicher weise hat unser Komiker dabei keinen Schaden genommen. Rudolf Gotkschall. * Leipzig, 4. Juli. Wie wir unlängst mittheilten, hatte die Thode'sche Papierfabrik rn HainS- berg bei Dresden dem Ausschüße des Deu>scheu Buchdruckervereins die Summe von 500 Thlr. überwiesen, „um damit Buchdruckern, die durch Theiloahme an dem letzten Kriege in bedrängte Lage gerathen sind, oder den Hinterlassenen von Buchdruckern, die infolge deS Krieges ihren Tod fanden, Unterstützung zu reichen". Nachdem der Ausschuß bereit- früher den Gebern für diese- reiche Geschenk gedankt hat, fordert er jetzt Die jenigen, welche begründete Ansprüche haben, bei der Vertheilnng der erwähnten Summe berück sichtigt zu werden, auf, sich bis spätestens Ende gerieth die Perücke deS! 3uli schriftlich und unter Beifügung der nöilägen Das Schulfest des Gesammt-Gym- nastnrns. V.—8. Leipzig, 5. Juli. DaS Schulfest, wel ches daü hiesige Gesammt-Gymnasium alle Jahre feiert, war auch gestern wieder durch große Theilnahme ausgezeichnet und verlief in der glück lichsten Weise, »rüh 7 Uhr zogen die festlich ge schmückten Schüler mit Fahnen und Vorreitcrn an der Spitze von der Schule aus um die Pro menade. durch die Lessing- und Leibnizsiraße, durch da« Rosenthal und GohltS nach Eutritzsch. Dort angekommen feierte die Schule zuerst ihre Mor- penandachl auf der Wiese. Nach dem Gesänge: „Mein erst Gefühl sei Preis und Dank!" hielt Direktor I)r. Zille eine Ansprache an die versam melten Zöglinge, in welcher er nicht nur die Freude durch den Aufblick zu dem ewigen Geber zu weihen suchte, sondern auch de- Dichters Geliert gedachte, dessen Verdienste um die gei stige und stliliche Bildung de- deutschen Volke- dankbar anzuerkennen seien und besten Geburts tagsfeier die Schule daher in Freude und Pietät Zeugnisse von Miluair- oder Eivilvcreinen, Buch druckervereinen, Prinzipalen rc. an daS Bureau deS Deutschen Buchdruckervereins in Leipz g oder an einen der außerhalb Leipzigs wohnenden Ber- einSvorsteher zu wrncen. Die Verthe»lung soll dann gewissenhaft tm Sinne der Geber bewirkt werden; die Namen der Unterstützten werden nur den Gebern mitgelheilt. Der Ausschuß bittet zugleich die Zeituuasredactionen, im Interesse der guten Sache zur Verbreitung dieser Mittheilung beizuiragen. lll Leipzig, 5. Juli. Eine Gesellschaft junger Amerikaner und Amerikancrinnen, kürzlich unter der Leitung des Prof. Edw. Wiebe und Gemahlin dahier angekommen behujs Studiums der Musik und Sprachen, begingen gestern mit ciuigen andern Amerikanern, welche sich ihnen zu diesem Zwecke beigesellt hatten, den Nationalfeiertag Ame rikas, den 4. Juli. Eine Spazierfahrt iu der Umgegend Leipzig- während der Morgenstunden begann die Feier, worauf eice Vereinigung im Scdüyenhause stattfand. Im Saale dieies Eta blissements wurden, ähnlich wie die- auch in Amerika geschieht, vorgeiragen: die Unabhän- gigkeitSerklärung, die Sklav-ndesrei- ungS-Proclamatron und ern G vrcht ves Poeten Whitticr, betitelt ,,I^aus l)eo", welche- ' geschrieben wurde alS feierliche- Glockengeläute
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