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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187107162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-07
- Tag1871-07-16
- Monat1871-07
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1871
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Ibr.-Novbr. matt. - pr. d. M. st 16 Thl,. 16 TW. !r - THIr. rr. Künsi- Lböl lvc« per IM, 26'/, Zd. - Hafer pr. chen. , Karlsruher e Eabinell- aS Generch flragl wird, lrmee über, i und Col- willkommeu m Personal-- : bisherige, it folgender Freude, da nheit mei« hneteS Lei- :ine Freud, >k des groß, ru, eine so chen Armee ). Granville Das Deu men Aufeni- zlichen Lin. rz de- denl- n hier nech Linzuge der . Die Lror- > OSborne. ersammlnng. »rvierigkeiler. Arbeiten be- bestehender erklärt, dk Beseitigung Hebung der ranSport der beendet, wo- änden; aut stattung bet ebsmateriali nachung des I es gestattet, Mitternacht die Stad?» Anlehn von s rtikel 4 der rag mit der Die Abstiw- etz ist wegen glich. Berliner B Mühlhausen ii »r a. Bre-la, i«, Liaer. de, und an» Brerkr, aeck, erg, und kede'« Hotel, rg, Hotel zu» . de Pologue. grüner Van«, t Salle-, md >> Luicinnari, «o^St. HaaL ioHalNban». Nichte «.Hi». 'chaft, «oü.«. Franks. a.K.Z' Lasiü, H»«l H^i Nords.». Berlin, a. Tartu, «agdebnrg, n S» Nürnberg o«kau. und g. H ^ ir a. Nrw-N»ch rrt a. M., Hotel Rosste. da«, St. Soih«. rasen, St Nies». N rvd. Hos «'« Hotel H , Berl-V. asm, br. Roß. > palmda «. it. Fretbrrg sranchn H » Lebe'« Hotel. Erschctul täglich früh 6',, Uhr. ledarttoo nud Lrvcdlltc» Jcdannisgasie 4/b. lei^at» Rcdacteur Fr. Hüttner. Byreckstunde d. Redaclion »on!i> «Ls,« ro» N—,r Ubr Ncchirü.ag« vo» 1—L UI>r. Vrnalimr der für die nächst- tilgende Nummer bestimmten Kkserate in den Wochentagen di» 8 Uhr Nachmittags. UtipMr.Tagel'illt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Mb? der Stadl SciM. Aufs «ge SstL 6 Abonnementrperi« Vierteljährlich I Thlr. 7'/, Nar., iucl. Bnngerlohn l Thlr. 10 Ngr. Znscrate di« Spaltzeile l'/«Ngr. Leclainra untre d. vedarttonsürtch di« Spaltzcile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm, UniversilätSstraße 22, Local-Comptoir Hainstraße 21. M 187. Sonntag den 16. Juli. 1871. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten > Mittwoch den Itt. Juli ». v. Abends '/,7 Uhr im Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: I. Gutachten des Finanzausschusses über i) den Druck der Mittheilungen, Berichte und An träge; 2) Theaterpachtcontract. II. Gutachten des BauauSschusseS über 1) Aufstellung von zwei kleinen Dampfmaschinen auf der neuen Wasserleitung; 2) Reparaturen an Privatwasierabzweigunaen; 3) ASphaltsußbodrn im Leihhause; 4) Verbreiterung des BrandwegS; 5) Schleußenherstellungen in der Braustraße. III. Gutachten deS SchulauSschusseS über die höhere Töchterschule. Bekanntmachung. Vom 17. Juli d. I. an werden zur Abstellung größeren Andranges während der Abendzeit bei der Ober-Post-AmtS Geldannahme-Expedition, an den Wochentagen und zu Meß- und Weihnachts zeiten auch deS Sonntags, die zu frankirenden, bei hiesiger Packkammer - Expedition aufzuliefernden Päckereien, excl. der Vorschußsendungen, in den Stunden von 5 bis 8 Uhr Nachmittags bei letzt- gedachter Expedition nur an bestimmten, entsprechend bezeickneten Stellen angenommen, und wird daselbst zugleich auch die Frankatur für die gedachten Gegenstände stattsinden. Für die übrigen Zeiten bleiben die jetzigen Einrichtungen bestehen. Leipzig, den 15. Juli 1871. Ober - Post - Amt. i. v. Rehn. Vergebung von Schornsteinfegerarbeiten. DaS Kehren der Schornsteine in den der Stadtgemeinde bez den unter städtischer Verwaltung stehenden Stiftungen gehörigen Gebäuden soll von unS vom I. Oktober d. I. an entweder im Ganzen ober nach einer Eintheilung in 4 Kehrbezirke an den oder die Mmvestfordernden vergeben werden. Die Submissionsbedingungen nebst einem Verzeichnisse der sämmtlichen Gebäude und der darin befindlichen Schornsteine, sowie ein Plan der Kehrvezirke und ein Verzeichniß der zu jedem derselben gehörigen Häuser und Schornsteine liegt in unserem Bauamte zur Einsichtnahme aus. Die Submissionsofferten sind ebenda bis zum 1. August d. I., AbeudS 6'Uhr, ver siegelt mit der Aufschrift „Uebernahme von Schornsteinfegerarbeiten betr." einzureichen. Die Auswahl unter den Submittenten und jede sonstige Entschließung wird Vorbehalten. Leipzig, den 14. Juli 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Cerutti. Die auf Montag den 17. d. M. angesetzte öffentliche Sitzung der Handelskammer hat wegen Behinderung mehrerer Mitglieder von dem genannten Tage auf beute verlegt werden müssen. Die in der heutigen Nummer erlassene Bekanntmachung erledigt sich dadurch. Leipzig, den 15. Juli 1871. Der Vorsitzende der Handelskammer. Edmund Becker. vr. Gensel, S. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Lokalitäten bleiben die Geschäfte beim Leihhause und bei der Sparkasse am Dienstag den 18. dS. Mts. auSgesetzt. Leipzig, 15. Juli 1871. Die Raths Deputation für Leihhaus und Sparkasse. Neues Theater. Leipzig, 15. Juli. Herr Nachbaur, der sich am gestrigen Abend vom Leipziger Publicum ver abschiedete, führte mik der Reproduclion des George Brown in BoieldieuS' liebenswür diger Oper „Die weiße Dame" sein hiesiges Gastspiel zu einem guten Ende. Wie bei allen Bühnensängern, die dem sogenannten natürlichen Instinkte bei Auffassung und Durchführung ihrer Ausgaben mehr Spielraum geben, als dies dem geistig arbeitenden unv ringenden Künstler das unbezähmbare Streben nach überall sicher zu treffender und lebenswahrer* Verkörperung der wohldurchdachten Figur gestattet, so ist bei Herrn Nachbaur die gute Wirknng feiner D»tftüll»g zum größten Theile davon abhängig, wie weit mvividuelle Anlagen und Neigungen dem Wesen der vorzuführenden Persönlichkeit entgegenkommen. Die kecke, flotte Natur des George Brown schien nun dem Münchener Gast ganz' besonders nahe zu liegen, und so gab Herr Nachbaur gestern eine Leistung, die wegen der schönen und mühelos erzielten Znsammenwirkung aller dem Künstler rerfügbaren Kräfte unter den von Herrn Nach baur vorgeführten Partien unserer Ansicht nach, den Preis verdient. Kaum allerdings lasten sich diesmal des GasteS Jntonalionsschwankungen mit Stillschweigen übergehen, aber dafür war auf der andern Seile der Geiangvorlrag so natürlich be lebt und durch passende Nüancen gegliedert, die Action so beweglich und überzeugend, daß wir die im dritten Acte eintretende Ermattung d-s Sängers nicht zum AusgangSpuncte einer kritischen Hetze nehmen können. Gern erfreuten wir uns gestern noch einmal an der prächtigen Stimme des Herrn Nachbaur, an der guten Gesangtechnik, die den Reiz jenes Naturgeschenks noch erhöht, und wenn »ir auch durchaus n cht in Abrede stellen können, daß wir nach dein großen und lauten Rufe, der dem Sänger vorauszog, mehr feine künstlerische Gesinnung in der Durchgestallung seiner Rollen, größere poetische Schöpfe, ngt kraft in ihrem Entwürfe erwartet hätten, so denken wir doch nur gern an den genußreichen Eindruck zurück, den wir der Bekanntschaft mit solchen von der liebreich sperr denden Natur so zauberisch auSgestatteken Stimm Mitteln verdanken. Fräul. Bosse, derer, sehr stattliche Persönlichkeit sich allerdings mehr für die Darstellung realer als geisterhafter Erschei nungen eignet, führte „die weiße Dame" gesang lich tüchtig durch; die oft gerühmten Fortschritte der begabten Sängerin werden sich mit der Zeit auch auf die Beseitigung einer namentlich in der «ittleren Stimmlage oft sehr bemerkbaren, ge preßten Tongebung erstrecken ; daS Spiel der ge eichten Dame war, obwohl die Rolle nicht in der sichersten Weise memorirt sein mochte, von überraschender Beweglichkeit und voll wohlpasiender, lebendig gewählter Einzelzüge. Eine öftere Be schäftigung in der Spieloper würde nach dieser Seite hin Fräul. Bosse von rascbem Nutzen sein. Kraul. Borre, deren Constict mit der Direktion erfreulicherweise wieder ausgeglichen zu sein scheint, gab der alten Margarethe eine den Jahren der treuen, anhänglichen Dienerin durchaus ange messene Haltung und sang ihre musikalische Partie einfach herzlich und so sauber, wiewirlmmer die Töne der stimmbegabten Dame zu hören wünschten. Fräul. Preuß war um die Partie der Jenny in dankenSwerther Weise bemüht, das Spiel war gewandt und zeigte die muntere Pächterin in so einnehmendem Lichte, daß wir im Interesse von Fräul. Preuß, deren Stimmmittel mehr und mehr eine dem Theaterzettel beigefügte entschuldigende Redensart zu fordern drohen, gewünscht hatten, da- die arme Jenny nicht zu singen braucbe. Lvs wir vom Gesänge deS Fräul. Preuß deutlich vernahmen, verdient der Correctheit halber Aner kennung, das Schlimme an der Leistung lag aber rann, daß die Hörorgane der die reizvollen Me lodien der Oper kennenden Theaterfreunde so vie- en schönen Stellen gespannt, aber vergeblich ent- zegenlauschten. Beispielsweise würde Fräul. Preuß ast im ganzen Terzett des ersten Actes den näm- ichen Effect durch Pausiren erreicht haben. Dem können zugleich die Versicherung geben, daß Vor kehrungen getroffen sind, welche die Wiederkehr ähnlicher Unannehmlichkeiten beseitigen werden. * Leipzig, 15. Juli. Herr Ado. Kreytaa ersucht unS, unser gestriges Referat über die Einspruchs verhandlung gegen den Literalen Hepner dahin zu berichtigen, daß er weder die Politik berührt, noch Gatten der schönen Jennn, dem Pächter Dickson, - viel weniger aber „seinen politischen Standpunct" versagten wohl in Folge wohlberechtrgter Familien- ! auseinandergesetzt, sondern im Gegentheil ein Ein- sympathie gleichfalls die tieferen Töne, im Uebrigen verdient und bedarf Herr Weber aufmunlernden LobeS und öfterer Beschäftigung. Der „Gaveston" und der Friedensrichter „Mac Jrton" waren durch die Herren Reß und Ehrke in tüchtiger Weise besetzt, namentlich der erstgenannte Herr war in erfolgreicher Weife bemüht, durch ausdrucksvollen Gesang und energisches Spiel der unsympathischen Figur des gehen auf von dem Herrn Gegner berührte poli tische Frage» ausdrücklich abgelehnt. — Wir haben keinen Grunv, dieser Berichtigung unsere Spalten zu verschließen, müssen aber zu unserer Rechtfer tigung Folgendes bemerken: Es war in unserem Referate nicht davon die Rede, daß Herr Advocat Freylag seinen politischen Standpuncr au-einander gesetzt, sondern nur davon, daß eS (wie übrigens Hausmeisters zu ihrer rechten Wirkung zu ver-j nach der Natur des Procestes, der im Grunde helfen. Leider wurden gerade seine Bemühungen , genommen in der Verschiedenheit der politischen durch eine Unterlassungssünde der Regie beein-! Anschauungen des Herrn Hepner und des „Tage- trächtigt, die sich bei der Ausführung dieser Oper! blattes" wurzelt, für die Vertreter der Parteien in zwar konsequenter, nichtsdestoweniger aber zu ' unvermeidlich zwischen Herrn Adv. Freylag und mißbilligender Re«lmäßigkeit wiederholt. Wer! Herrn RcchtScandldat Broda zu Auöeinander- meinen die Stumpfheit und das gleichgültige Zu-ictzungen über ihren politischen Standpunct ge- schauen der die Pächter und deren Familien reprä-j kommen. Hierbei blciben wir aber stehen; denn sentirenden ChorMfsen. Wenn auch im übrigen s eö gehört, wenigstens unseres Dafürhaltens, in Verlauf des Stückes den vielleicht müden Sängern das Gebiet derartiger Auseinandersetzungen, wenn und Sängerinnen Dispensation von aller Actions theilnahme zu gönnen und gestattet sein soll, so muß doch bei dem erregten Momente der Ver- steigerungsscene, wo „George" daS überraschende Höchstgebot gethan hat, die Gelassenheit des dem Vorgänge, dem Sinne des Textes nach, mit ge spannter Aufmerksamkeit folgenden Volkes ihr Ende haben; die Leute muffen durch irgend welche, dem Scharfsinne unserer so trefflichen Opernregie leicht auffindbare Bewegungsarten ihre Aufregung zu erkennen geben, nicht aber dürfen sie mit dem stillen Anstande eines gebildeten Concertpubli- cumS der Bestürzungsarie deS „Gaveston" zu hören. Die Gcsammtwiedergabe der Oper war unter der gewandten Leitung deS Herrn Capellmeister Mühldorfer, dessen talentvolle Bemühungen um gute Opernaufführungen bei den dermaligen schwierigen Verhältnissen — Gastspiel, Beurlau bungen der ersten Orchesterkräfte — doppelte Anerkennung verdienen, eine durchaus befriedigende. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß Herr Nachbaur außer reichem Applaus während de- ganzen Abend« am Schluffe der Oper einen Kranz erntete. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 15. Juli. Um die Angaben unseres „TageSkalenderS" über die AbfahrtS- und An- kunftSzeiten der Dampfwagenzüge auf den von hier ausgehenden Eisenbahnen auf das Ge naueste und Richtigste festzustellen und alle von Zeit zu Zeit einlreteaden Aoänderungen der ver schiedenen Fahrpläne sorgfältig zu beachten, hatten wir schon seit längerer Zeit einem unserer Mit arbeiter die Redaction dirseS wichtigen Abschnitt- in besondere Aussicht unv Urberwachung gegeben. Leider ist heute, wo auf der Thüringischen Eisenbahn mehrfache Abänderungen de- bisherigen FahrplanS in- Leben traten, die dadurch nolh- wendig gewordene Berichtigung unsere« TageS- kalrnderS zu spät in die Druckerei deS Tage blattes abgegeben worden, und so ist der höchst unangenehme Fall eingetreten, daß mehrere Reisende, welche mit einem VormütaaSzuge der genannten Bahn von hier ahreisen wollten, diesen Entschluß nicht auszuführen vermochten, da sie — getäuscht durch daS heutige Tageblatt, welches noch die bisherige, um 50 Minuten später gelegte Ab fahrtszeit deS betreffenden Zuge- angab — zu spät auf dem Bahnhofe anlangten. Wir bedauern Herr Adv. Freytag ausdrücklich den Standpunkt seines Defendenden vertrat, daß im Juli 1870 in der Thal die Bourgeoispresse im Interesse ihres Geschäftes umgeschlagen und mit dem Strome der öffentlichen Meinung geschwommen, und hierauf Herr RechtSeandivat Broda erwiderte, daß er den Standpunct bedauere, welcher in der ganzen natio nalen Begeisterung des vorigen JahreS Nichts weiter als einen nickt gerechtfertigten Umschwung der öffentlichen Meinung erblicke; wenn Herr Adv. Freykag ferner erklärte, daß er mtt seinem Clienten allerdings jeden Krieg, so auch den vorjährigen, für ein Unheil halte, während unser Vertreter einen ganz andern Standpunct vertrat; wenn Ersterer ferner bis auf dis Plebiscit zurückging und die Haltung deS „Tageblattes" zu jener Zeit unv später kritisirend selbstverständlich sich auf den Standpunct seines Clienten stellte u. A. m. Was endlich die nach der Berichtigung deS Herrn Adv. Freytag lediglich vom Gegner, Herrn Rechts- candidat Broda berührten politischen Fragen an langt, so ist zu bemerken, daß er ebenfalls aus drücklich erklärt, sich nicht mit seinem Gegner und Herrn Hepner in eine DiScussion über den dein „Tageblatt" gemachten Vorwurf der Gesinnungs losigkeit einlaffen zu wollen, da man ruhig die öffentliche Meinung darüber urtheilen lassen könne, wer gesinnungslos sei, Derjenige, welcher während des letzten Krieges auf Seiten Deutschlands, oder Derjenige, welcher auf Seiten Frankreichs gestanden habe, da ferner im Interesse der größtmöglichen Preßfreiheit solche Urtheile eines BlatteS über das andere zu gestalten seien. Wenn er allerdings weiterhin auch bas Treiben der Socialdemokrcnen überhaupt und insbesondere ihres Organs, deS „Volksstaat" kurz berührte, so geschah eS erstlich, um seinen Clienten gegen den Vorwurf deS Herrn Adv. Freytag zu schützen, baß ja die Redaction deS „TageblaitS" gegen die sachlichen Ausführungen HepnerS in der incriminirten Broschüre selber Nichts eingewendet habe, während Dieser doch schon zu den Akten erklärt, daß er es unter seiner Würde halte, mit diesen Leuten in einen politischen Streit sich einzulaflen, zweitens aber, um die Person deS Privatangcklagten. welcher Redakteur deS „Volks- staatS" ist, und damit sein Vergehen ins rechte Licht zu setzen. r. Leipng, 15. Juli. Nachdem der Friede wieder in Deutschland eingekehrt ist, wird es auch aus dem Gebiete deS Turnvereinswesens von neuem lebendig. Der Mulden - Zschopautbal aufrichtig, daß Solches rorkrmmcn mußte, undTurngau hält seinen dieSiährigen Gau-Turner- feuerwehrlag am 20. August in Miltweida ab. Das Gautürnfest des Mittel-Mulden-Gaus ist auf den 27. August festgesetzt, daSienigc der Erz- gebirgiichen Turngruppe auf den 23. Juli unv zwar in Johanngeorgenstadt. Die Feuerwehr- Versammlung des Thüringer Feuerwehr-Verbanvü wird Ende August in Zeitz stattsinden, während der Südoberlausitzer Turngau am 27. August eine Gauturnsahrt nach dem Schanzberge bei HerwigS- dorf unternimmt. — Die Referendare Karl Alfred Kohlschülter beim Bezirksgericht Dresden und 0r. William Göhring beon Gerichlsamte Leipzig II. haben vom deutschen Kaiser und König von Preußen das eiserne Kreuz zweiter Clafse am weißen schwarz geränderten Bande erhalten. * Hruschönkfrtd, 15. Juli. Im Laufe der letzten Tage haben sich hier mehrere recht trau rige Unglücksfälle ereignet, welche aufS Neue allen Eltern dringend Veranlassung sein müssen, ihren Kindern die strengste Beaufsichtigung zu wid men. Am letzten DienStag Nachmittag waren in einer Fainilie die Kinder allein zu Hause gelassen worden; die älteren davon gingen auch noch wcg. um das Schulfest zu sehen und es blieb nur bas jüngste zweiiährige Kind zurück. Dasselbe, jeden falls neugierig, was auf der Straße vorgeht, ist in das Bett und von diesem an das Fenster ge klettert, hat das Uebergewicht bekommen und ist auf daS Straßenpftaster herabgestürzt, wo eS mit zerschmettertem Köpfchen todl liegen blieb. Das Un glück, welches sich gestern ereignete, war leider noch entsetzlicher Art. Eine Frau hatte ihrem Manne das Essen in die Werkstätte gebracht und führte ihre beiden kleinen Kinder im Alter von 2 und 1 Jahr im Wagen mit sich. Auf dem Rückweg wurde sie in der Eisen bahn st raße von dem Stock werke eines Hauses aus von einer Bekannten ge rufen, hielt an und blickte zu der Rufenden, den Kinderwagen hinter sich, empor. Eutsctzlichcrweise bemerkte vie Frau nicht, daß ein Misiwagen in diese,» Augenblick um die Ecke bog; die Pferde und der Wagen erfassen das kleine Kindergefähn und die beiden unglücklichen Kinder wurden so stark verletzt, daß eins davon auf der Stelle starb, während das andere lebensgefährliche Verletzungen davontrug. Die Mutter der Kinder mußte ohn mächtig von der UnglücksstLtte hinweggetragen werden und der Vater ist, als er die traurige Kunde des Geschehenen erhielt, von Krämpfen befallen worden. * Zwenkau, 15. Juli. Vor einigen Tagen mußte der 5 Jahr alte Handarbeiterssvhn Adolf Mun kelt aus Jmnitz, bei welchem die Wasserscheu ausgebrccken war, in die Kinderklinik nach Leipzig gebracht werden. DaS unglückliche Kind war am 27. Mai d. I. von einem fremden, bis jetzt uner- mittelten Hunde in daS Gesicht gebissen und da mals sofort von vr. Heun in Zwenkau in ärzt liche Behandlung genommen worden. — Das „Wurzencr Wochenblatt" berichtet unter vem 13. Juli: Wie unS mitgelbeilt wurde, hat gestern Abend ein 10 jähriges Schulmädchen von hier einen Selbstentleibungsversuch dadurch gemacht, daß es von der Kuhmulvenbrücke herunter in den Mühlgraben gesprungen, jedoch noch rechtzeitig von einem Herrn aus der Tapeten fabrik wieder herausgeholl und in die elterliche Wohnung gebracht worden ist. Dieser beklagenS- werlhe Fall soll weiterem Vernehmen nach Gegen stand behördlicher Erörterung geworden sein, da mehrfach von Uebcrschr-itung der Züchtigung ge sprochen wird. — DaS in einigen Ortschaften (Oelschütz, Nitzschka, rc.) mit Hagclschlag aufge- lrcsiene Gewitter bat glücklicherweise nicht so viel Schaven an den Felbfrüchten angerichtet, alS es ursprünglich den Anschein hatte. Ohne zu , zünden oder nenne-sweriben Schaden zu macken, schlug dabei der Blitz durchs Dach in den Schaf-
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