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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187107213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-07
- Tag1871-07-21
- Monat1871-07
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1871
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Hotel Haiffe. onvon, St. Och I str. a Lffritirz > r Sonne rrrißen. g -ch > »de, St M« I Orfchetul tätlich früh L', uhr. »e»«N», «>» «q.«»««» 4/». ». Reracteur Fe. HSttaa. Sprechstunde d. Rcdactiou »or««iag» »on N—N Udr »v, «—» »hk. der für die nächst- de Nummer bestimmten rate in den Wochentagen dt< 8 Uhr Nachmina-s. UchMer TagMM Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und deß NathS der Stadl Sechzig. Auflnqr 9«»< G. Adollnrinentoirrt» vierteljährlich , Tblr. 7'/, Nqr., tnrl. Brmgrrlohn l Thlr. to Ngr. Inserate di« Spaltzrilr t V« Ngr. Leclame» notrr d. vrdactto»»strich die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm, Univcrsitätsstraße 22, Local-Eomptoir Hainstrasje 2t. M 202. Freitag den 21. Juli. 1871. Bekanntmachung. Ta- 8. Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes für daS Königreich Sachsen bei unS eingegangen und wird bis ruin 7. August d. I. auf dem RathhauSsaale zur Ein- htnabme öffentlich aushängen. Dasselbe enthält: Nr. 52. Bekanntmachung, die Bestätigung der Geschäftsordnung für die evangelisch-lutherische LandeSsynode betreffend; vom 20. Juni 187l. - 83. Bekanntmachung, eine dem Unterstützungsfond für die Hinterlafseven der zu Burgk verunglückten Bergleute bewilligte Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend; vom 20. Juni 1871. - 84. Anordnung, Taravergütuvg bei der Abfertigung von Tabak betreffend; vom 27. Juni 1871. - 88. Bekanntmachung, die Genehmigung einer in dem Regulative für die allgemeine Krankenunterstützungs- und Begräbnißcasse zu Waldenburg enthaltenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend; vom 8. Juli 1871. - 86. Bekanntmachung, die Au-bezirkung der Gerichlsämter Dippoldiswalde und Tharandt aus dem Bezirksgerichte Dresden und deren Einbezirkung in daS Bezirksgericht Freiberg betreffend; vom 1. Juli 1871. - 87. Bekanntmachung, den Commifsar für den Bau der Plauen - OelSnitzer Staats- etsenbahn betreffend; vom 10. Juli 1871. - 88. Bekanntmachung, die RichlungSlinie der EbncSbach-Löbauer Zweigbahn betreffend; vom 10. Juli 1871. Sechzig, den 19. Juli 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Der Anbau zweier Casernen-Flügel Laserne L deS hiesigen Schlosses Pleißenburg soll im Wege der Submission vergeben werden. Die Offerten, in welchen die Gebote nach Procenten unter der Anschlagssumme abzugeben, sind von den Neflectanten bei der Unterzeichneten Verwaltung, Schloß Pleißenburg, auf Grund der von heute an daselbst einzusehenden Pläne, Anschläge und Bedingungen bis Sonnabend den 29. Juli a e. Vormittag 9 Uhr versiegelt und portofrei einzureichen. Die AuSwahl unter den Submittenten und die Entscheidung Uber die Vergebung der Bauaus führung bleibt dem Königlich Sächsischen Kriegsministerium Vorbehalten. Left>zig, am 18 Juli 1871. Königliche Garnisonverwaltung. Bekanntmachung. DaS 33. Stück de- diesjährigen ReichSgesetzblatteS ist bei uns eingegangen und wird bis z»n> S. künft. Mon. auf dem RathhauSsaale öffentlich aushängen. Dasselbe enthält: Nr. 676. Gesetz, betreffend die Verleihung von Dotationen in Anerkennung hervorragender, im letzten Kriege erworbener Verdienste. Vom 22. Juni 1871. - 677. Verordnung, betreffend die Camionen der bei der Militair- und der Marine verwaltung argestelllen Beamten. Nom 8. Juli 1871. - 678. Bekanntmachung, betreffend die zweite Ergänzung der unterm 19. Juni e. er lassenen Vorschriften zur Ausführung des Reick sgesetzeü vom 8. Juni e. über die Jnhaberpapiere mit Prämien (Reichsgesetzbl S. 288). Vom 10. Juli 1871. Leipzig, den 19. Juli 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. Cerutti. I)r. Koch. Bekanntmachung. Der am 7. dieses MonaiS von uns versteigerte Bauplatz an der Ecke der Pfaffendorfer - und j Humbolvtstraße ist für das im Termine geihanene Höchstgebot zugeschlagen worden und entlassen wir daher in Gemäßheil der Versteigerungs-Bedingungen hiermit die übrigen Bieter ihrer Gebote. Leipzig, den 19. Juli 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Koch. Cerutti. Aus Stadt und Land. . * Leipzig, 20. Juli. Mit dem morgenden Tage, 21. Julr, beginnen bei den Königlichen Unirrgerickten des Landes die alljährlichen, secks Wochen andauernden GerichtSferien, während ! welcher nur die dringlichen Geschäftsangelegen- heuen zur Erledigung kommen; die nicht dring lichen dagegen werden erst nach Ablauf dieser > Zeit erledigt. r. Leipzig, 20. Juli. Gestern Nachmittag ! zwischen s und 6 Uhr kam wieder eine kleine Ab- s cheüuvg entlassener Mannschaften des Jufau- rrne-RegimentS Nr. 107 aus Sedan hier an. L< waren meisten- Einjährig-Freiwillige, dje vor ihrer Entlastung sich noch der Ableistung des Officier-Examens unterzogen hatten Die Truppen wurden bei ihrer Ankunft im Magde burger Bahnhof von ihren Angehörigen und Freunden auf das Herzlichste begrüyt. * Leipzig, 20. Juli. Herr vr. Heinrich i!aube w Wien fährt in seinem fünfzehnten Artikel über da- norddeutsche Theater fort, mit den gröbsten Unwahr heilen um sich zu werfen. So sagt er z. B>, er habe in i'eipzrg zu leiden gehabt unter einem „ordinairerr Klarschwesen, welches geflissent lich geschürt und bis zur Proclamirung de» Faustrechts gesteigert wurde von dem Tage blatte, dem Organ der Stadlbehörde/ Wir haben Herrn Saube bereits nachgewiesen, daß diese seine Abfassung vollständig unrichtig bj»M»d haben ihm die belr. Nummer deS Tage buches auch zugeschickr. Wenn er trotzdem in sei- »e» unwürdige» Verleumdungen ruhig fortfahrt, s« können wir ihn nunmehr bloS noch alS einen zanz gewöhnlichen Lügner bezeichnen, x. Lnpsig, 20. Juli. Em Brief au- Pegau, de»«- ein Leipziger Universitätslehrer zusendet, Mhn den Einzug der Pegan'schrn Garni- soistruppe und die sich daran knüpfenden Feste str dir 3. und 5. EScwron deS dntten Reiter regiment- am 17., 18. und 19. d. mitgemacht hat, spricht in den wärmsten Ausdrücken von den durch diese- Volksfest erhaltenen Eindrücken. Man war d» hriwkehrenden tapfern Reitern bis Droos - en und hatte ihnen schon dort d,rs ertgegengezogi Erfrischungen bereu gen vereu gehalten. Im Dorfe Brösen var eine Ehrenpforte errichtet, daS blumen- und sohuevgeschmückte Groitzsch empfing die Reiter durch da- Schvtzencorps der Stadt und gab ihnen dal Geleite bi- zum Ende de- WeichbileeS. Auf der Straßenkreuzung nach Groitzsch und Audigast vorPearu ragte eine Ehrenpforte mit einem „Grus von Ludigast". Von hier geleiteten Blumen- aewinde in ununterbrochener Kette nach Pegau dwein zu dem ersten Triumphbogen mit den In schriften „Willkommen, wackre Reiter!" und „Willkommen, tapfre Streiter!" dann zum andern Triumphbogen „AuS tiefer Noth" »Halft Ihr mit Gott!" Die Glocken läuteten ringsum, als der erste Zug der EscadronS sichtbar ward. Die Bürgerschaft im festlichen Aufzug empfing dir Rüelkehrenden mit «nein dichterischen Gruß, den eine funge Dame, ein Fräul. Schmidt, an der Spitze einer Jungfrauenschaar, bei Ueber- reichung eines LorbeerkravzeS zu sprechen hatte. Der Schluß der Verse lautete: Den Äckallnen ein dankbar Sedäcktniß; such weib'n wir, was Helden gebührt; Wer vor Tod und Wunden nicht bebte, Ist würdig, Laß Lorbeer ibn ziert. Rittmeister von Kreutzburg nahm den Lorbeer uicht für sich, fonkern für alle ferne Reiter, wie n sagte, u, der bewegtesten Stimmung entgegen. Run ging- in die Stadt. Kein Haus ohne Blumen, ohne Grün! jede Straße buchstäblich ein Blumen- unv Tannenwald! Auf dem Marktplatze bewill- kommnete Bürgermeister Greiner die Escadrons. Der Rittmeister dankte herzlichst. Nachmittags war Concert auf dem Schießplatz, Abends ebenso auf dem Marktplatz, die Stadt illuminirie, die Turner- euerwehr brachte einen Fackelzug. — Dienstag Abend gab die Stadt ihrer Garnison ein Festmahl mit Ball. Die Truppe erhielt einen Festpocal als Weihegeschenk. Mittwoch folgte ein OfficierSdiner, das man im „Hotel zum Mohren" ausgerichlet batte. Veranstalter waren benachbarte Ritterguts besitzer unv pmf»W Freunde de- Regiment«. — Der an den drü Tagen herrschende überströmend herzliche Volksjubel, dem daS trefflichste Wetter ent- :geukam, wird als unbeschreiblich geschildert. — n kleinen Städten, daS ist wohl wahr, ist die eigentliche Stätte wirklich gemüthlicher Volksfeste zu suchen. — Nachdem vor de» Hand wenigstens die großen Truppentransporte ihre Eudschaft erreicht haben, tritt mit dem 20. L»li auf den sächsischen Eisenbahnen ein nVver Fahrplan in Kraft. Dieser Fahrplan dringt vielfache Verbesserungen und Veränderungen in den verschiedenen Zvgs- läufen, und wir nehmen daher Veranlassung, auf den von Herrn R. Fiitzsche, Hauplverw.-Exped. der fächs. Staats - Eisenbahnen, herausgegebenen „Fahrplan vom 20. Juli 1871" (in Taschen- Format) hivzuweisen. Dieses Merkchen enthält die Fahrpläne sammrlicher Eisenbahnen, Dampfschiffe, Posten rc. Sachsens vnd Anleitung zur Berechnung der Fahrpreise, ist lediglich nach officiellen Quellen bearbeitet und sch«« feit einer lange» Reihe von Jahren als zuverlässig nnd praktisch bekannt. Zu beziehen ist dasselbe durch alle Bwchhandiungen, SrationS-Vorstände, Billetverkaufsstellen, Zug führer, Schaffner, Portiers rc. für den Preis von 2 'Ngr. — Freunde des edlen villardspielS seien hiermit aufmerksam gemacht auf den neu ein gerichteten und in seiner Umgestaltung erst vor einigen Tagen vollendeten Saal deS Hotel de Saxe, in welchem der tüchtige Wirth, Herr Tittel, jetzt vier der besten, durch besonders so lide und geschmackvolle Bauart ausgezeichnete Ca rambolage - Billard« auS der wohlrenommirien Fabrik von G. Mautz in Eßlingen ausgestellt hat. Durch die Geräumigkeit deS Saales ist den Spie lern eine große Annehmlichkeit geboten, und auch die Erhellung durch Oberlicht dürfte Nichts zu wünschen übrig lassen, so daß bei der jetzigen warmen Jahreszeit diese kühlen lustigen Räume ein hübscher Zufluchtsort für Liebhaber de- Billard spieles sind; die angenehme Lage der Restaurations- Localitäten des Hotel de Saxe an der Promenade und der hübsche staubfreie Garten feien noch be sonders hervorgehoben. Schließlich erwähnen wir noch eines der Billard- ganz besonders, da es in seiner Art ein seltene- Prachtstück ist. Es wurde dasselbe im vorigen Jahre für die Ausstellung in Ulm gebaut und durch erhebliche Opfer von Herrn Tittel erworben. Jeder Freund und Kenner des Billard« wird seine Freud« an diesem prächtigen Exemplar haben. — Um die Möglichkeit zu erlangen, die Mili- tairs, welche mit dem 1. October rhre dreijährige Dienstzeit vollenket haben, beurlauben zu tonnen und dienstlich keine Lücken eintreten zu losten, werden, wie die „DreSdn. Nachr." melden, sür diesmal ausnahmsweise die Rekruten 1 Quote 20. Juli, 2. Quote 1. August zur Einübung heran gezogen. — Ans Dresden berichtet das „Dr. Journ ": Nachdem für die erledigte neunte Siadtrathsstelle von dem Stadlverordnetencollegium Herr Avvocal O. L. Heubner gewählt worden ist und diese Wahl die Bestätigung der Vorgesetzten Regierungs behörde erhalten hat, wird, wie wir vernehmen, vie Einweisung und Verpflichtung des Gewählten in der am 1. August sta> »findenden Rathsplenar sitzung erfolgen. — In den Nachmittagsstunden des 17. Juli ist in Dresden ohne öffentliche Feier der Grün d- stein zu dem Neustädter Theater gelegt worden. Bei dem Acte waren die Mitglieder des DirecwriumS und de« Aussichisrathes LeS Acücu- verein- für da- genannte Theater, sowie die Directorialmilglicder deS Vereins für Verschönerung von Neu- und Antonstadt-Dresven und außer dem Architekten Schreiber nur noch die auSführenden Meister zugegen. In der Anftrache, welche der Vorsitzende de- ActienvereinS, Avv. Anger, an die Versammlung hielt, wurde verkündet, daß das zu erbauende Theater, Sr. königl. Hoheit dem Kron prinzen zu Ehren, „Aibertlheater" benannt werken soll. — Wie schon gestern vorläufig erwähnt, begann die fünfte Versammlung sächsischer Land- wirthe unter dem Vorsitz des Grafen zur Lippe- Weißenfeld am 18. Juli in Dresden in Brauns Hotel. Rittergutsbesitzer Seiler auS Neuensalz erging sich in einem längeren Vortrag über die Frage: „Welche Hemmniste sind es, die heule der Entwickelung der Landwirthschast enlgegenstehen?" Der Redner hob namentlich hervor, daß es an der Zeit sei, eine vollkommene Reform der Steuern durchzuführeu, daß man nickt das mobile Capital begünstige, sondern da-, waS im Lande arbeitet; daß man diejenigen Steuern abschaffe, welche auf den nolhwendigsten Confum-Artikeln haften. Hierzu rechnete er d;e Salzsteuer, wie denn auch die Schutzzölle in Wegfall kommen müßten u. s. w. Die hierauf entstandene Debatte weckte sieben Sprecher, welche ihre individuellen Ansichten kund gaben und mit Beweisen, Erfahrungen und sonstigen, dem praktischen Leben entnommenen Gründen unterstützten. Vielfach war man gegen die Grundsteuer, indem sich die Einkommensteuer durchführen laste, wenn man nur die geeigneten Mittel hierzu ergreifen wolle. Die Luxussteuer, von Einigen als gerecl» fertigt befunden, fand Widersacher, indem, was heute für LuxuS gelte, später Bcdürfniß werden könne. Eine Börfen- steuer, welche auch in Anregung gebracht wurde, fand ebenfalls Gegner, welcy« meinten, daß eine solche Steuer Handel und Gewerbe schädigen werde. Obgleich man im Lauf der Debatte, welche andert halb Stunde währte, zu einer einheitlichen Ansicht nicht gelangte, wurde dennoch beschlossen, dahin zu wirken, daß eine Gleichheit der Besteuerung unter allen Staatsbürgern eingeführt werde. — Der Bortrag des Rittergutsbesitzers Grahl auS Zscheckwitz: „In wiefern schädigen die Differential- Frachtsätze die Entwickelung der Landwirthschast?" brachte zur Sprache, wie ungleichmäßig der Tarif bei den Eisenbahnen sei, wob« eS nicht an Beweis führungen fehlte, welche allerdings überraschten. Jede Bahn habe allerdings die Freiheit, ihren Tarif zu bestimmen, im Transport für Getreide und Kohlen aber müsse eine Frachtermäßigung gewährt werden. DaS Schlußresultat war hier: die Bundesbehörde von Seiten der sächsischen Land wmhe anzvgehen, daß der Tarif auf ein einheit liches Maoß normirt werde. Der Kölner Dombau. Neber den Fortgang de- Kölner DombaueS ent nehmen wir dem jüngst veröffcntkchten Geschäfts bericht deS Central- Dombau-Vereins folgende Mitteilungen: Während in dem Allerhöchst genehmigten Be triebspläne vom 20. Juli 1869 der Ausbau des Nordthurms um ca. 35 Fuß, so wie des Süd- thurmS um ca. 21 Fuß für 1870 in Aussicht ge nommen war, desgleichen die Ueberwölbung deS großen MittelfensterS im Westportale und die Ausführung deS DachgtebelS daselbst zur Voll endung flelangen sollten, ist es mit Aufwendung aller Kräfte der dem Dombaubetriebe nach Aus bruch des Krieges verbliebenen Beamten und Werkleute nur gelungen, den Nordthurm um ca. 15 Fuß so wie den Südthurm um ca 17 Fuß aufzuführen; desgleichen mußte die Ausführung des Westportalfensters und des Dachgiebels, ab- zesehen von der fehlenden höheren technischen Ent- cheidung Uber die Pläne, gänzlich unt«bl«ben, va es an Hausteinmaterial und an Werkleuten fehlte und es nicht thunlicb erschien, die ohnehin reducirten Kräfte auf verschiedene Bautheile zu zersplittern. Während somit der Aufbau namentlich des nördlichen Thurmes beoeutend hinter der sür 1870 in Aussicht genommenen Höhe zurückgeblieben ist, konnte dem entsprechend die etatmäßige Baufumme von 250,000 Thlr. nicht zur Verwendung kommen, und ist im Jahre 1870 nur der Berraa von 177,927 Thlr. für den Fort bau des Kölner Dom- verausgabt worden, mithin eine Summe von ca. 72,000 Thlr. unverwendet in der Caste deS Central-Dombau - Vereins geblieben. Die neu geschaffenen Räume der Dom-Sacristei, bestehend aus der früheren Sacristei, dem Eapitel- faale und dem Bibliothekzimmer, erhielten im Jahre 1870 den inneren Ausbau und wurden demnächst der Benutzung übergeben. Die Bauthätiakeit im Jahre 1871 hat sich zu nächst dem Aufbau des südlichen Thurmes zuge wendet, welcher bis zur Höhe der dritten Be dachung fortgeführt werden soll, und eS bleibt dem nächst die Aufgabe der Bau-Ausführung pro 1872, den gleichen Abschluß auch für den nördlichen Thurm zu erreichen. Sobald diese Höhe erreicht und der große Dachgiebel zwischen den Thürmen gleichzeitig errichtet ist, kann die Fortführung der Eisenconstruction des Daches, wie dessen Ein- deckung mit Bletplatten beginnen, und erhält somit die Westfa^ade bis zum Ende deS Jahre- 1872 ihren völligen Abschluß. Demnächst verbleibt ferner nur der Aufbau dcS vierten Thuimgeschosfes und deS steinernen HelinS auf beiden Thürmen, um den Ausbau des Kölner DomS seiner baldigen Vollendung enlgegenzuführen. Im Laufe von sieben Jahren, von 1861 biS Ende 1870, sind zusammen 877,528 Thlr. für den Au-bau der Domihürme angewiesen und ver wendet worden. Verschiedenes. — Unter den vielfachen Beweisen von Aner kennung gegen die auS dem Feldzüge in Frank reich in ihre Heimaihsorte zurückgekehrten Krieger verdient wohl gnade nachstebender Fall lobend erwähnt zu werben. Nach erfolgter Rück kehr der au« dem Orte BaaSvorf br, Köthen ein- gezogen gewesenen Mannschaften sieben, davon fünf beim Zerbster Bataillon) wurde von Seiten der Gemeindc an fünf dn selben je 50 Thlr. und «ne Baustelle zu Errichtung eines HäuSchenS überwiesen und ihnen außerdem noch die zur Herbei- schostung deS Baulrainiatsnöchig weidenden fuhren unenigcltiich zur Verfügung gestellt. Die Bau stellen liegen nebeneinander und die mi: den zu
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