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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187107285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-07
- Tag1871-07-28
- Monat1871-07
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1871
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»tn rzz >a-d'or 5. .75. .40. ÄL )ctbr,^ nr fester., Pr. d.j >ust 18 er lk »brr — sn. st 2V.' «fn pr. 1 der f der Si« mn voii j den Mim er gro red von ! md da-!, alle KM traf Se.!. Ler Kriskrr Aoeio^ diefftrckd laen. -s »lenz not > an, j Rei-bk-i mligen 'undes onen giU eng dckH '2 ab und ) auf. Wahl für jraih vr. gewählt. §, ckaih r. „Nvmphe-j ! Jahrein! den. i. Genenl^ uS dü-Wl 3, zu Men > icht k:rLit-1 l in d>tN«j t dieser W rährl. onnel" »ärliger >tel haben, inl daß über d-I zehöcheuMI rde. Farn Haie! ;n geaniMNü,! zuzulaffen, inj gen derKrieA« jten stäiideH lal officiel" «r> I Sministcrr, «-I vird. ivelje ßj! > Bestände ren I len soll, tet, hat General I nd Mmniißislt )aS Mnnstcriim Zonlla erklärt, ^ et fei Md rer- ecrete. AoM l »e- Innern, n- ehemaltaenPrr-I die Poülik detl die Grundsähe s t zu erhalten. und I-na, Holet ;»s i, Hotel Huste, -nach, Sr. FrM j a. Dundee, nt H-mdirz, Ml > -a. H z Norlb H H. St. London . Olleudach, S.f r, H. de Prnsie. ides. au» Sl«:ln.s Hotel de Nn'sit. a. Wndin, el, und > H. z. Pal«d H St. DnodeL Kfm. a. Aorltz, H z. Prlwb. obleuz, St. -öli. lei», H de Pru-c l m. H. ,.R,rdd p. s chkeuwalde, H«el Frschrmt täglich früh 6^, Uhr. f letoetlo» und Lrnrdillo» Zedamiiszasse 4/ü. , Redacleur /e. Hiünu. »LOund« L. Acdaüirn r.m N—12 M>r ,rn e- r udi. »e der für dir nächst- Nummer bestimmten »tr in den Wochentagen dl 8 lihr Nachmittags. M 209. WpMtr TaMM Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Freitag den 28. Juli. Loslege -00 0. Tidovarmtnioprrl« PierteliLdrlict' i Tllr. 7'/, Nqr., incl. Bringcrlolm l Tblr. !" Ngr. Znscrair die Spaltzcile l'/« Ngr. Ntnlamra unter d. ktedaelionoliltch die Lvaltzcile 2 Ngr. /litate Qtto Klemm. Umversitülsstrabc 22, Local Comptoir Hainsirave 21. 1871. Bekanntmachung. Während der Beurlaubung des Herrn Amiöhauplmann Ür. Platz««»« zu Leipzig von Ende i bis 31. August diese- Jahre- ist die interimistische Verwaltung der I. AmtShauplmannschaft zu 'z dem Herrn Regierungs-Assessor Wittgenstein übertragen worden, waS andurch zur öfsenl- Kenntniß gebracht wird. Leipzig, den 25. Juli 1871. Königliche KretS'Direktion. v. BurgSdorff. Bekanntmachung, drn Bcischlenßencanon betreffend. Ditienigen Grundstücksbesitzer, welche einen Beischleußeneanon an die Stadtcaffe zu zahlen und damit pr. Termin JohanniS 187L im Rückstände geblieben sind, werden zu dessen ger Berichtigung aufgefordert. Leipzig, den 22. Juli 1871^ DeS RathS Finanz-Deputation. Bekanntmachung. Lus der zwischen der Gerber- und Pfasfendvrfer Brücke ausgeführten rechten Ufermauer der henftraße soll rin schmiedeeisernes, mit gußeisernen Säulen versehenes Geländer stellt und diese Arbeit in Accord vergeben werden. Diejenigen, welche die Herstellung zu übernehmen beabsichtigen, können Zeichnungen, Kosten- tlrae und Bedingungen auf dem Bureau des Bauamts einsehen, woselbst auch Anschlagsformulare N Erlegung der Copialgebühr zu erhalten sind. Die auSgefüllten, nut NamenSunterschrift versehenen und versiegelten Offerten sind bi- Mittwoch v. August Abends B Uhr unter der Aufschrift „Geländer für die Parthenstraße" aus dem Ibauamte abzugeben. den 2v. Juli 1871^ DeS RathS Deputation zur Wasserregulirung. Bekanntmachung. Die im eisernen Ladeschuppen am Packhofplatze befindlichen Bretverschläge sollen Montag den l. d. M. früh U Uhr aus den Abbruch gegen Baarzahlung und unter den an Ort und Stelle ' nnt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, den 26. Juli 1871. DeS RathS Quartier-Deputation. Professor A. Leskien's Antritts vorlesung. «. teipsi-, S«>. Juli. Wie bereits im Voraus tgezngl morden war, hat am Sonnabend der ü dem Scmmersemester deS vorigen Jahre- isern Hochschule an gehörende Prosesior extra- »inariuS l>r. August Leskien sein Lehramt einer Vorlesung in der Aula angetrelen. Er ich über drn Untergang der siavischen und Mischen Sprachen in Deutschland, und zwar t Begrenzung seines Stoffes lediglich auf Rord- itschiand, die Schicksale de- Slyventhums in ideutsckland, die nicht minder interessant sein len, diesmal bei Seite lastend. LS war für Hörer, die dem Thema bisher nicht ährr gestanden hatten, äußerst anziehend, von der thern Ausdehnung deS Slaventhums in Deutsch- iid zu vernehmen, dann aber constatiren zu li. daß der Verbeut schungsproceß, der endliche z de- Deutschen über daS in einzelnen Theilen Norddeuisckland bis dahin noch erhalten ge- ebeoe siavische Element sogar erst vom Ende 1 vorigen Jahrhundert« datire, also ein volles lhnaasend erfordert habe. DaS Letztere gilt oa drn Resten deS Eldslavischen, de- sogenannten olabiichen, besten letzte Reste bis auf die 4060 tssnben in Pommern erst ums Jahr iboo ver standen. Me weit reichte in den ältesten Zeiten deutscher hichte, in denen von siavischer Bevölkerung und ! die Rede ist, da- Gebiet der unS so fremden und Sprachftämme? Dr-Le-kien gab alS Westgrenze eine Linie an, von den Quellen der Saale im Fichtelgebirge ig, deren Flußlaufe bis zur Elbe folgte, an der bis zur Steckern; in Lauenburg hmlief und bis Kiel hinaufzog. Ja, fügte er binzu, au keinzelnen Puncten der Saale und Riederelbe reichten Iklrvenansiedelungen noch über jene Linie hinaus Leiter gen Westen. DaS aesammte Land zwischen Eaale, Elbe und Oder, zwtschen Oder und Weicksel »n von Slaven überfluthet. Rur ein äußerster vorgeschobener Posten des litauischen Sprach thumS Halle sich im nordöstlichsten Winkel des heutigen Dnuschla.-.ds, in Ostpreußen, oder vielmehr in dem I Lande zwischen Riemen und Weichsel, zu erhalten Dre Slaven, mit denen wir eS hier in Deutsch- i land zu thun hatten und deren Ueberreste zum Dheil noch heute unter unS leben, gehören drei «Mavischen Spracharuppen an: der sorbischen, j deren letzte lebend« Repräsentanten die preußische Md die sächsische Lausitz aufzuweisen haben, der der i Lntizrn oder Milzen, dann der der Bodrizen oder jvbotrilen. Die litauische Sprache wird von Letten, eigent lich» Litauern, und ward von den alten Preußen, !üwem untergegangenen Volksstamme, gesprochen. Auf dktltfcheul Boden kommen die Erstgenannten ^ von drn Drei nicht vor. vr. Leskien nahm alS historischen AusgangS- l pllnct seiner Untersuchung die letzte Hälfte be ll. Jahrhundert- an. Tie Kämpfe der so weit nach Westen gedrängten deutschen Stämme gegen daS Slaventhum begannen i»«n unirr Karl dem Großen und setzten sich» Mter den Karolingern fort, gewannen aber erst luter den sächsischen Kaisern den Slaven Boden E»b. Viertebalb Jahrhunderte dauerte es. bis man (1150) zwischen Elbe und Over der großen Stämme der Obotriten, Milzen und Sorben Herr wurde und das gewonnene Land mit germanischen Ele menten besiedeln konnte. Redner gab von diesen ersten Colonisirungen aus derl'kroniektSIavorum des alten Helmolv ein anziehendes Bild. Die Sprache der Obotriten und. der Milzen war ein Polnisch, wie erst in neuester Zeit ermittelt worden ist, man hat sie also zu der westslavischen Gruppe zu zählen, wie das Sorbische oder Wendisrbe, das aber wstentlich verschieden von der erstern ist, wie es sich selbst in zwei Dialekte, den ober- und niedersorbischen, spaltet. Was ist aus diesen slavischen Sprachen gewor den? Das Sorbische wird noch heute von ungefähr 150,000 Wenden gesprochen; eS ist, wie Redner im Einzelnen überraschend ausführte, ein in einer Art Zersetzung und Selbstauslösung durch Ent- nationalisiruna begriffener slavischer Sprachstamm; „die Wenden spreche» deutsch mit wendischen Wor ten", ihre Sprache Udurch und durch mit germw nischem Geiste erfüm uud hat somit ganz ihren ursprünglichen.Charakter verloren. Sie ist in fort währendem Rückgänge begriffenund wird voraussicht lich trotz der Schonung, einer nur in Deutschland möglichen Schonung ^sagle Redner) und Pflege, die man ihr angedechen läßt, unaufhaltsam unter gehen, wie daS Politische, vr. LeSkien sprach trotz alle Dem seine Billigung vom humanen Standpunkte au-, daß dem Wendenvolke Predigt und Unterricht in seiner eigenen Sprache fort und fort gewährt wird. Alle diese Rücksichtnahme werde aber den Germaniftamg-proceß nicht aushalren, den man im eigenen Hnteresie de- Völkchen- aller- dinaS nur beschleunigt zu sehen wünschen müsse. Vom Polabischen ist nur in den Kaffuben ein kleiner Rest erhalten. Die Germanistrung dieser Elb- und Ostseeslavev ging in den verschiedenen Gegenden mit verschiedener Geschwindigkeit vor sich. Auf Rügen erlosch das Polabische, wie man genau weis;, im Jabre 1404, wo die letzte pola- bisck redende Frau starb. Desto langsamer wurden im allerwestlichsten Theile de- SlavengebietS auf deutschem Boden, die Drawenen an der Elbe von der deutschen Colonisirung aufgesogen. Erst Ende des vorigen Jahrhunderts wurde das „Wend land". die Gegend, wo die daS „Drawa" sprechen den Slaven wohnten, vollkommen deutsch. Redner gab von dem Wortschatz dieser Drawenen einen quellenmäßigen Bericht und wies dem Draweni- schen seine Stellung innerhalb des Westslaviscken an. — DaS Polabische hat eine noch ausfallendere Einwirkung de- Deutschen durchgemachl, als das Sorbische oder Wendische. Wie eigentlich der Germanisirungsprocesi Schritt für Schritt vor sich gegangen, welche Mittel thak- sächlich anaewcndet wurden, da- deutsche Wesen Wurzel schlagen zu lasten, da- wäre interessant gewesen quellenmäßig zu erfahren. — Im letzten Theile seiner Rede behandelte vr. LeSkien daS Schicksal der litauiscben Sprachen, insonderheit der preußischen, die furchtbaren endlosen Kampfe des deutschen Orden« mit den Preußen, die gänzliche Vernichluna des Volke- und der Sprache der alten Preußen, von^nen nur der Raine geblieben und von dem Lande auf die Sieger übergegangen ist. Buch hier berührte Redner die auf unS ge kommenen Sprachrrste, die Quellen. AlS die Re formation eintral und man für das Volk nach seinem religiösen und Btldungsbebürfniß zu sorgen begann und auf Befehl de- ersten Herzog- von Bekanntmachung, die Soun-, Fest- und BnßtagSfeter betreffend. Wiederholt vorgekommene Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen deS Gesetzes vom 10. September 1870, die Sonn-, Fest- und Bujsiagsfeier betreffend, veranlassen unS folgende Be stimmungen desselben in Erinnerung zu bringen: Oessentlicher Handel, namentlich der Handel auf Straßen und öffentlichen Plätzen, in Kaufs- und Gewerbsladen, Magazinen, Marktbuden und Verkaufsständen, so wie der Handel im Umher ziehen, ingleichen öffentliche Versteigerungen und Verpachtungen sind an Sonn-, Fest- und Bußtagen rn der Regel nicht gestattet. Hiervon sind nur der Verkauf der Arzneimittel, deS BrodeS und weißer Bäckerwaare dergestalt ausgenommen, daß dieser zu jeder TageSzeil gestattet ist, während der Verkauf sonstiger Eß- und Materialwaaren, einschließlich von Tabak und Cigarre», so wie deS Heizungs- und Beleuchtungs- matenalS im Kleinen an Sonn-, Fest- und Bußtagen nur außer der Zeit des VormittagsgotteS- dienstes nachgelassen ist. .Während der Zeit, zu welcher der öffentliche Handel nicht gestattet ist, sind auch die Kaufs und GewerbSläden, Magazine, Marktbuden, so wie die Schaufenster geschloffen zu halten und Verkaufs- stände mit Maaren nicht zu belegen. Als Anfang-- und Schlußstunden deS Gottesdienste- haben die Stunden von 8>» bis 10'/, Uhr Vormittags und von 2 bis 3 Uhr Nachmittags zu gellen. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden nach Maßgabe deS 366, 1. des ReichS- strafgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu zwanzig Thalern oder mit Haft bis zu vierzehn Tagen bestraft. Leipzig, den 21. Juli 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Hemke. Bekanntmachung. Die Ehefrauen der zum Dienst einberufen gewesenen Reservisten und Landwehrmänner, deren Ehegatten bereits in die Heimath beurlaubt und entlasten worden sind, werden hierdurch ausaesorderl, die ^Interftützungsbücher unverweilt in unserem Ouarner-Amte, Ralhhaus, 1. Etage, abzugeben. Leipzig, den 19. Juli 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Lamprecht. Preußen, Albrecht, Katechismen auf Preußisch ab gefaßt (übersetzt) wurden, war es wohl zu spät, die Sprache zu erhalten. DaS Volk verstand die Uebersetzung nickt, da dieselbe ohne Kenntnis; der Sprache fast mechanisch gemacht war. Das Christenthum dieser alten Preußen wird daher auch danach gewesen und manche von diesen als gute Heiden gestorben sein. Jetzt sind von der einst vorwiegend slavischen Bevölkerung Deutschlands nur noch 2' -.- Mtllivnen übrig (150,000 Sorben oder Wenden, 140,000 Litauer, 2 Millionen Polen, bei 60,000 Czechen), und auch diese Zahl schmilzt von Jahr zu Jahr zusammen. Ucber den Panslavism uö be ruhigte Redner seine Hörer, indein er ausdrücklich versicherte, daß derselbe innerhalb des heutigen Deutschen Reiches „eine Thorheit" zu nennen sei, obsckon er kurz vorher von den in der sorbischen, periodischen Presse doch noch zeitweilig phosphv- reScirenden Träumereien dieser antideutschen Rich tung einen ergötzlichen Bericht gegeben hatte. Dem Leipziger ist es wohlbekannt, daß das Wendische in Leipzig 1327 verboten wurde, nachdem eS kurz vorher im Anhaltiscken auf gleiche Weise als Gerichtssprache unterdrückt wor den war. Aus Ltadt und Land. * Lripstg, 27. Juli. Der „Deutsche ReickS- Anzeiger' meldet amtlich: Se. Maj. der Kaiser und König haben im Namen des Deutschen Reichs auf Vorschlag des BundeürathS zu Rächen deS durch das Bundesgesetz vom 12. Juni 1869 be gründeten obersten Gerichtshofes für Han delssachen in Leipzig zu ernennen geruht: 1) den königlich bayerischen Rath am obersten Ge richtshöfe Johann Wernz zu München, 2- den königlich bayerischen Avvocalen vr. - Marquard Barth zu München, 3) den königlich würltem- dergiscken Professor der Rechte vr. Robert Römer zu Tübingen, 4) den großherzoglich badischen Kreis- und Hofgerichrs-Direclor vr. Ernst Sigis mund Puchelt zu Karlsruhe. * Leipzig, 27. Juli. Der Rath der Stadt erläßt soeben (vergl. oben) eine Bekanntmachung, die Sonn-, Fest- und Bußtagsseier betr. auf welche nur noch besonders aufmerksam machen. * Leipzig, 27. Juli. Die von einigen Blättern mitgelhcltte Notiz über die durch die Dlrecüon der MagdeburgerFeuerversicherungSgesell- schaft bewirkte Zahlung der Versicherungssumme für das abgebrannte Dresdner Hoflhealer ist dahin zu berichtigen, das; die genannte Gesell schaft allerdings am 2 l. Juli in Dresden die Ent schädigungssumme für das abgebrannte Hoslheater in Höhe von 120,0"0 Thlr. gezahlt hat, aber nicht am letzten Tage der statutarischen Frist, denn sie hätte nach der policemäßigen Bestimmung erst am 23. Juli und zwarin Leipzig Zahlung zu leisten brauchen. r. Leipzig, 27. Juli. Die hier im Verlage von Adolf RefetShöfer erscheinende, von Vr. Otto De 1 itsch redlgirte geographische Zeitschrift „ Au - allen Welttheilen" zeigt daS dankenSwerthe Bestreben, ihren Lesern eine immer größere Fülle von gediegenen MittHeilungen aus der geographi schen Wissenschaft zu liefern. In dem Juniheft diese- Jahre- findet man folgende Aufsätze: Da- Deulschthum »n Ungarn. Die Einnahme von Santacruz. Von Kairo zu dem Mose-vrunnen. Die skandinavische Halbinsel. Die Langue d'oc. Die nordamerikanische Handelsflotte. Der .Harz. Die Kumyß Bereitungsanstallen. Die Mineral quelle bei BirreSborn. Der Schlangenberg im Altai. Der projectirte Elbe-Spree-Canal. Die Kohlenwerke von Saarbrücken. Botanische Ergeb nisse von Schweinfurt'S Niam-Reise. Französisch- amerikanisches Telegraphenkabel. Statistisches au« Neufundland. Petroleum-Ausbeute in den Ver einigten Staaten. Nordpolar Expedition >871 :c. Der Preis eines Monatsheftes der Zeitschrift „Aus allen Welttheilen" stellt sich nur auf 6 Ngr. Leipzig, 27. Juli. Wir empfangen heute auö guter Quelle die Nachricht, daß die in Arad auf so gräßliche Weise verunglückte Seiltänzerin Euphrosine Braatz nicht identisch mit der ausgezeichneten und in Leipzig wohlbekannten Künst lerin Emmy Braatz ist. Die letztere verweilt gegenwärtig mit ihrer Familie in St. Petersburg. Euphrosine Braatz hatte sich seit mehreren Jahren von der Familie getrennt und war mit einem ge wissen Rost, man sagt unglücklich, verheiratet. Sie entwickelte auf dem Seile eine außerordent liche Kühnheit und war in Fo^ge dessen bereits mehrere Male nahe daran, eine Beute jähen Todes zu werden. Das erste Mal stürzte Euphrosine Braatz in Berlin im Schweizergarten vom Seil, das zweite Mal in Pest im Stadtwäldchen und das dritte Mal ereilte sie dasselbe Schicksal aber mals in Berlin im Eircus Renz; in allen drei Fällen wurde sie jedoch wieder hergestellt. Jetzt ist die schöne Seiltänzerin, welche die ältere Schwester der Emmy Braatz war, doch noch, wie verlautet, in Folge Zerschneidend deS Seile- durch fremde Hand ein Opfer ihrer Kunst geworden. c5 Leipzig, 27. Juli In Del Vecchio'S Kunstausstellung spiegelt sich die Krtegszeit in zwei Gemälden ab, die-auf ieden Beschauer einen tiefen Eindruck machen. Das erste führt unS eine „KriegSscene bei Sedan" am 1. September 1870 vor Augen. Jul. Adolph v. Berlepsch, Haupt mann des 2. Grenadier-Regiments 10t, verbietet seinen Soldaten auf französische Verwundete zu feuern, erhält aber in demselben Augenblick die tövlliche Kugel von Feindeshand. DaS zweite stellt einen ..Angriff auf St. Privat am 18. Aug. 1870" dar. Generalmajor v. Craushaar, Comman- deur der 1. Infanterie-Brigade Nr. >5, wird beim Angriff auf Sl. Privat tödtlich verwundet und stirbt kurze Zeit darauf in den Armen seines Adjutanten Hauptmann Schmalz. Beide von Ludwig Alb. Schuster entworfene Gemälde geben die Scblacktscene so treu wieder, daß man unwill kürlich dacon gefesselt wird und von etwaigen minder guten Einzelheiten ganz absiehl. Auch eine Erinnerung an die längst vergangenen KriegS- stürme Deutschlands muckt auf in dem Bilde: „Der letzte Moment der Schlackt von Waterloo" von DelfS in Hamburg. Außer diesen KriegS- scenen treten aber auch friedliche Naturbilder unS entgegen. „Ein Gebirge in Franken" von L. Preller erreg« mit seiner Zeichnung eines ge witterschwülen Himmels und mit der naturgetreuen Darstellung emporragenver Felömaffen- (in den Uebergängen könnte vielleicht etwas mehr Leichtigkeit sein) verdiente Aufmerksamkeit, und das Bild: „Anstedlung von Fischern in der verfallenen Burg an der ungarischen Grenze im Winter" erweckt durch seine Eigemhümlichkeit und durch seine Vor züge als Wtnterlandschaft (so ist z. B der Schnee rech: weich gehalten^ sicherlich Interesse. Ein rreff-
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