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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.08.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187108075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710807
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710807
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-08
- Tag1871-08-07
- Monat1871-08
- Jahr1871
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.08.1871
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3164 r> u! - lj blldel auf dem Lande noch die zweiclassige Schule mit einem dürftig besoldeten Lehrer, mit äußerst bescheidenen Lehrmitteln durcbauS die Regel; die Landschulen aber verhalten sich der Zahl nach zu den Stadtschulen wie 6:1, nach der Zahl der Kinder etwa wie 2:1. Daß diese Schulen in der Mehrzahl weit weniger leisten als auch nur unsere BeztrkSschulen, bedarf wohl keines Beweises. Hier sind ungleich größere Unterschiede als zwischen diesen und den Bürgerschulen. Weil schlimmer steht es in anderen deutschen Ländern, in Mecklenburg, in Bayern. Nun ist eS gewiß sehr schön, wenn man sagt: alle diese Schulen müssen auf den gleichen Stand gebracht werden, denn das Bewußtsein der Gegenwart fordert die für Alle gleiche Volks schule. Bester wäre es. wenn man uns praktisch zeigte, wie eS anzufangen und woher die Mittel zu nehmen, damit jene wenigstens im Laufe der nächsten zehn oder zwanzig Jahre dahin gelangen, wo wir jetzt sind ; aber sollen wir in Leipzig viel leicht mit der Verbesserung unserer Schulen warten, bis sie unS nachgekommen ? Hätten wir daS von jeher gethan, so möchte ich wohl misten, auf welchem Slandpuncte die allgemeine Volksschule jetzt stände. Nach dieser Seile hin finden wir uns also durch die Idee der Gleichheit mindestens nicht sonderlich gefördert. Blicken wir nach der anderen Seile hin, fo begegnet daS Auge zunächst unserer I. Bürger schule, die, wie gesagt, von der beabsichtigten Reform nicht berührt werden soll, weil sie thatsächlich eine höhere Bürgerschule sei. Gleichwohl wird es er laubt sein, den obigen normalen Maßstab, der ja nicht ein socialer, sondern ein pädagogischer sein soll, auch an sie anzulegen. Da sind nun zwei Möglichkeiten. Entweder daS Mehr, welches die I. Bürgerschule bietet, ist ein Zuviel, dann haben wir ein verwerfliches Uebermaß, welches beseitigt werden muß; oder es ist für ein normal befähigtes Kind nicht zu viel, dann ist unser Maßstab fatsch gewesen und wir müssen unsere Ansprüche über haupt höher stellen. So oder so ist es vom Ge sichtspunkte der „allgemeinen gleichen Volksschule" rnconsequent, die erste Bürgerschule auszunehmen. Man sagt uns ferner, die Volksschule könne „für Kinder der Armen keine andere sein, als für Kinder der Reichen"; denn die natürliche Befähigung der Kinder richte sich nicht nach dem Vermögen der Eltern und es könne nicht behauptet werden, daß die Kinder der Armen unsittlicher seien als die Kinder der Reichen. Das hat wohl auch Niemand behauptet. Aber vor allen DiEn: wo ist denn bei uns die Volksschule für die Armen und die für die Reichen ? Sind die Eltern der Kinder, welche in die Bürgerschulen gehen, etwa alle reich? Diese Classification hat eine fatale Aehnlichkeit mit jener berühmten Unterscheidung zwischen „Hütten" und „Palästen", welcher der Herr Referent gewiß sehr fern steht. An einer anderen Stelle rechnet der selbe übrigens die mit einer Staatssteuer bis zu 20 Thlr. Besteuerten zu den unteren Elasten, wäh rend wir in der That den sehr zahlreichen Mittel stand vorzugsweise unter den mit 2 biS 10 Thlr. Gewerbesteuer Belegten zu suchen haben. Und schickt nicht mancher Vater das eine seiner Kinder in die Bezirksschule und daS andere in die Bürgerschule ? Die Sache hat noch eine andere Seite. Der Staat, sagt inan unS, darf daS freie Ermessen der Einzelnen nur insoweit beschränken, als es für daS Interesse der Allgemeinheit unumgänglich ist. Das ist mir ganz ans der Seele gesprochen. Wie nun aber, wenn die Gemeinde sich dieses Gebot aneig nete und — natürlich innerhalb der vom Staate gesetzten Minimalgrenze — den Bedürfnissen der nach Beruf und Bildung verschiedenen Eltern, wenigstens der verständigsten unter ihnen, in Be zug auf Art und Umfang deS Unterrichts einiger maßen Rechnung zu tragen suchte ? wenn sie na mentlich auch den Eltern, welche es für den künf tigen Beruf ihrer Kinder wünschenswerlh erachten, daß diese sich bis zum 16. Jahre eine etwas höhere Bildung aneignen, ohne in die eigentliche Fach bildung überzugreifen — wenn sie diesen die Ge legenheit dazu vöie ? Wir brauchen nicht weit zu gehen, unsere Stadtverordneten haben die Idee der Fortbildungsschulen gebilligt, und allseitig wird die Hoffnung gehegt, daß der Kreis Derer, die davon Gebrauch machen, wachse. Wie paßt das aber zu der „allgemeinen gleichen Volksschule"? Und wie darf man erwarten, die Eltern allmälig daran zu gewöhnen, daß sie für die Bildung ihrer Kinder größere Opfer bringen, wenn man ihnen erst sagt, das jetzige Schulgeld sei eine ungerechte Last, und ihnen dann gletckwohl für die Fortsetzung deS Unterrichts oder für einen um einen etwa- höheren Unterricht den vier- oder fünffachen Betrag abver langt? Wer die geistige und wirthschaftliche Hebung der niederen Elasten anstrebt, der sollte vor allen Dingen deS natürlichen Gesetzes einge denk bleiben, daß jeder nachhaltige und gesunde Fortschritt nur ein allmäliger und stufenweiser sein kann. Ob ein Tage löhnerssohn Minister wird, was wohl auch schon vorgekommen, daran liegt wenig; wenn nur erst jeder Tagelöhner sich sagen kann, daß seine Kinder bei Fleiß und Sparsamkeit ihr sicheres Auskommen haben werden. Es ist wahr, die Natur nimmt bei Austheilung der Geistesgaben auf den Stand der Eltern keine Rücksicht; und könnte man den Kindern von der Wiege ab die gleiche Erziehung geben, so würden manche Unterschiede sich auSgleichen — ob es da mit im Durchschnitt bester bestellt wäre in der Welt, ist eine andere Frage. Wenn ein Hand arbeiter in seinen Feierstunden mit seinen Kindern sich in der freien Natur ergeht, so sind diese Kinder gewiß glücklicher und lernen Besseres, als jene anderen, die mit einer seichten Bonne fran zösisch plappern Aber eS liegt manche Stufe da zwischen, und leider haben ja arme Eltern meist »u viel mit dem Brode zu thun, um sich so mit ihren Kindern zu beschäftigen, wie eS zu wünschen wäre. Die Erfahrung lehrt, daß Kinder auS wohlhabenden Familien durchschnittlich sprachge wandter sind, während arme Kinder mehr An schauungen von den wirklichen Dingen mubringen Jedenfalls ist der Vorslellungskreis ein wesentlich anderer, wie die ganze Umgebung bis zur Schul zeit eine andere ist. So sind auch dte sittlichen Versuchungen, denen die einen und anderen aus gesetzt sind, sehr verschiedener Art, die Erziehung hat hier mtt anderen Fehlern zu kämpfen als dort. Aeußere Sitte und Anstand wird vei den Kindern der Wohlhabenden mehr zu finden sein, ohne daß damit größere Sittlichkeit nothwendig verbunden wäre. Glejchwohl steht die Sitte, welche den äußeren Lebensverhältnisten gemäß ist, mit der Sittlichkeit in nicht zu unterschätzender Beziehung; und eine Gewohnheit, welche dem einen Kinde natürlich steht und deren Abschleifung mit der Zeit sich findet, läßt bei dem andern um gekehrt auf den Anfang sittlicher Verwilderung schließen. Ländlich, sittlich, sagt man; ebenso ist'- bei den verschiedenen Ständen — Eine- schickt sich nickt für Alle. Jeder Unterricht nun, der nickt blos auf äußeres Anlernen, sondern auf wirkliches Erkennen, auf selbstständiges Denken deS KindeS sein Absehen richtet, muß an die bei jedem vorhandenen Vor stellungen anknüpfen. Treffend sagt darüber ein Gutachten deS Schulausschuffes vom 1. December 1851: ,,Die Schule muß sich mehr oder weniger dem häuslichen Leben anschließen, wie sich der Lehrer mehr oder weniger dem Vorstellungskreise der Kinder anschließen muß, wenn auch immer in der Weise, daß er nicht zu ihrer Tiefe hinabsteigt, sondern sie zu ihrer Höhe hinaufzieht. Er wtrd immer seine Beispiele, seine Bilder dem gewöhn lichen Vorstellungskreise der Kinder entlehnen, die praktische Anwendung seines Unterrichts dahin richten müssen, wohin daS Kind nach seiner Lebens weise ihm folgen kann." Was die Erziehung anlangt, die natürlich mit dem Unterrichte engstens Hand in Hand gehen muß, so verdienen besonder- sorgfältige Berück sichtigung die Mädchen, bei denen Sitte und Sittlichkeit besonders eng »erknüpst sind — der Zahl nach das vorherrschende Element in unseren öffentlichen Volksschulen, denn auf 5263 Knaben kommen 5545 Mädchen (Bestand Ende Mai 1871). In dem Majoritäts-Gutachten der Subcommission deS Schul-Ausschustes ist merkwürdiger Weise von ihnen gar nicht die Rede. Hören wir darüber etnen anderen praktischen Schulmann. „Wer wüßte eS nicht", sagt Director Friedländer in dem Schriftchen über Errichtung höherer Bürgerschulen, „daß der Verkehr mit Mitschülern und Mitschüle rinnen für alle Kinder von wesentlichem Einflüsse ist? Gerade die gewissenhaftesten Eltern werden ihre Töchter am liebsten in eine Schule bringen, in der sie die möglichst größte Sicherheit haben, daß auf dieselben die Sitten von Mitschülerinnen nicht einen schlimmen Einfluß auSUben können. Ich spreche hier nicht von dem schlechten Einfluß auf die Si! tlichkeit der Mädchen. Ob in dieser Beziehung die Gefahren in einer Schule größer oder gennger sind als in einer anderen, soll in keiner Weise untersucht werden. Aber die gesell schaftliche Sitte, die Gewöhnung an Ordnung und Sauberkeit, an richtiges Sprechen, an dte Vermeidung von unfeinen und anstößigen Aus drücken und so Vieles sonst, worauf namentlich bei Erziehung der Mädchen ein große- Gewicht zu legen ist, ist doch ganz unleugbar bei Kindern aus verschiedcnenen Lebenskreisen ungemein ver schieden." Ich weiß, man hat auS diesem Satze herzuleiten versucht, waS man den „exclusiven" Charakter der höheren Bürgerschulen zu nennen beliebt. Nach meiner Ueberzeugung sehr mit Unrecht. Mir wenigstens liegt Nichts ferner, als einer strengen Scheidung der Stände das Wort zu reden. Wo wäre der aber auch in dieser Stadt zu finden? Vielleicht kaum irgendwo sonst tritt der Mittelstand in breiter Mannigfaltigkeit und för derlicher Mischung der verschiedenen Elemente auf so glückliche und gesunde Weise in den Vorder grund. Allenthalben ein allmäliger Uebergang von einer Stufe zur anderen, kaum irgendwo ein schroffer Gegensatz. Aber doch bestehen Unter schiede, es bestehen deren selbst bei den verschiedenen Kindern einer und derselben FamUie, und wenn man sich — mich däucht, in wenig pädagogischer Weise — zu Gunsten einer Idee einfach darüber hinwegsetzen will, so kann man damit daS durch schnittliche Niveau unserer Volksschulen schlechter dings nur Herabdrücken. Jndirect wird daS vorstehend Gesagte auch in dem erwähnten Gutachten zugegeben: „Wohl ist eS möglich", heißt es da S. 17, „daß bei Ein führung der allgemeinen Volksschule die Zahl Derer, die ihre Kinder Privatschulen anver trauen, um sie nicht mit Kindern niederen Standes in Berührung kommen zu lasten, wachsen und in Folge dessen das Privatschulwesen selbst zunehmen wird." — Zwei Trostgründe sind es, die der Verfasser dafür zur Hand hat. Einmal sind ihm die Privat schulen an und für sich durchaus nickt fo verwerflich, wie Manche glauben. Ick will darüber nicht streiten, gute Privatschulen haben gewiß ihre Vorzüge. Jedenfalls würde aber mtt dem Durckdrirgen dieser Ansicht eine neue Aera in unserem Schulwesen beginnen, die vierzigjährigen Bmiübungen der städtischen Verwaltung, die öffent lichen Sckulen in den Vordergrund zu rücken, würden zum alten Eisen geworfen. Auch im Frankfurter Parlament dachte man darüber anders: der erste Grund für den unentgeltlichen Unter richt war der, daß darin „die sicherste, ja ein zige Abwehr schädlicher Einflüsse deS Privat unterrichts und der Privatunterrichtsanstalten" zu finden sei. — Der andere Trostgrund ist noch av- kühlender: wenn nämlich recht viele Kinder auS der Volksschule Hinausgetrieben werden, so „ist der finanzielle Vortheil für die Stadtcaste daraus ersichtlich". — Ich bekenne, ich traute meinen Augen kaum, als ick daS auf S. 17 deS Gut achtens laS. Allo darum predigt man unS so viel von den Segnungen der allgemeinen gleichen Volksschule, um sie bei paffender Gelegenheit für ein armeS Linsengericht zu verhandeln? Die Scheidung der Stände, welche dann allerdings geschaffen würde, ist also gleichgültig, vorausgesetzt nur, daß sie einen kleinen finanziellen Vortheil einbringt? Das kann wohl nicht ernst gemeint sein; denn sorst müßte man doch fragen, wenn die allgemeine Gleichheit schon in der Idee so fadenscheinig auSneht, wen man doch noch dafür zu begeistern hofft. Aufrichtig gestanden glaube lch überhaupt nicht, daß der wesentlich romanische Begriff der vgaUts jemals bei uns tiefere Wurzeln schlagen könnte; dem Genius unseres Volkes ist eS weil gemäßer, mit Wilhelm von Humboldt Eigenartigkeit und Mannigfaltigkeit der Bildung zu erstreben, als Alle nach einer Schablone zu behandeln. Eins scheint mir nach alledem klar: mit großen Schlagworten bringen wir unser Schulwesen nicht vorwärts. Nach wie vor wird dies nur durch sorgfältige Prüfung der vorhandenen Mängel und ihrer Ursachen, durch liebevolle Hingabe aller Der jenigen, die damit zu thun haben, durch treues Handinhandgehen der Lehrer und Directoren mit den Eltern ihrer Zöglinge geschehen können. Daß für die Kinder der ärmsten Elaste unserer Bevöl kerung der Unterricht frei sein muß, ist ebenso un leugbar, wie das Andere, daß dieser Unterricht so beschaffen sein soll, wie er ihren Bedürf nissen am besten entspricht und sie am meisten fördert. Nach der andern Seite hin mag man durch daS System der Fortbildungsschulen dem Bedürfniß mancher Eltern, ihren Kindern ein reichlicheres Maß allgemeiner Bildung zu ver schaffen, als es bis zum 14. Jahre möglich ist, entgegenkommen und die Erkenntniß, daß etwas größere Opfer dafür sich reichlich belohnen, in immer weiteren Kreisen zu verbreiten suchen. Erweisen sich diese Versuche fruchtbar, so kann man vielleicht dafür den französischen Unterricht an der I. Bürger schule aufgeben. Die meisten Eltern, welche ihre Kinder in die Bürgerschulen schicken, können das Schulgeld sehr gut zahlen. Vielleicht würde selbst eine kleine Erhöhung nicht schaden, wenn man nur vorsichtig zu Werke geht und durch ganze und halbe Freistellen die Härten ausgleicht. Lehrreich wäre in dieser Beziehung eine Statistik der Schul- gelder-Reste. Mitte Februar d. I. gab es all dem doch ungünstigen Jahre 1870 bei der I. Bür gerschule keine Reste, bei der II. bis V. Bürger schule betrugen sie ca. 1 Proc., sie sind jedoch in zwischen sämmtlich beglichen. Bei den beiden Be- zirkSschulen dagegen waren Mitte Februar noch 2001 Reste im Betrage von 2054 Thlr. -°- 26,, Procent; daS läßt mtt ziemlicher Sicherheit darauf schließen, daß hier die Zahl der Freistellen zu knapp bemessen ist. Und darum berühre ich ein Grundübel unserer Schulverwaltung: den gänz- lichen Mangel einer Schulstatistik, ohne dte wir „auS dem alten EmplriSmuS, auS dem Tasten und Wandeln im Dunkeln nicht herauskommen" (Worte deS Oberbürgermeister- Seydel in Berlin). Wie diese Schulstatistik einzurtchten sei, um ihren Zweck zu erfüllen, daS können wir der bewahrten Einsicht und Umsicht deS Leiter- unsere- statistischen BüreauS auf dem Rathhause vertrauensvoll über lasten; wenn sie nur halb so lehrreich wird, wie seine Bevölkerungsstatistik und Steuerstatistik, so wird sie uns mächtig fördern. Zweitens aber — das kann nicht oft genug wieverholt werven — fehlt unS auf Schritt und Tritt ein Organ, welches für eine wirklich sach- zemäße und allseitige Prüfung wichtiger Schul ragen die einzig sichere Gewähr bietet: ein städtt- cher Schulvorstand; an der Spitze ein Mit- jlted deS Rath-, welche- die Functionen der etzigen Deputirten zu den einzelnen Schulen in ich zu vereinigen hätte, dann noch einige Mit glieder deS Rath- und deS StadtverordnetencollegS, einige Schuldirectoren und Lehrer, ein oder zwei tüchtige Aerzte u. s. w. Die Sache ist durch die Städteordnung selbst vorgezeichnet; in Leipzig waren wir vor drei Jahren nach langem Zögern nahe daran sie einzurichten, als man sich durch die Aussicht auf ein neue- Schulgesetz bestimmen ließ, sie nochmal- aufzuschieben. Nun plagen wir unS — anstatt daß eine gegenseitige Aussprache und Klärung der verschiedenen Anschauungen statt- fände, wie sie die Theorie, die Thätiakert in der Schuld und das praktische Leben außerhalb der Schuld erzeugen — fort und fort mit Spccial- gutachten, welche unvermeidlich mehr oder weniger einseitig sind und da, wo sie auf e,n fremde- Ge biet übergreifen, der Kritik leicht Blößen darbieten ; im Sradtverordneteucolleg begegnen wir in Folge besten nur zu oft einer souverainen Gering schätzung der „sogenannten Sachverständigen- Gutachten", wie sie in diesem Maße ganz gewiß nicht gerechtfertigt ist. Rede und Gegenrede in engeren Kreise würde daS Richtige schnell zu Tage fördern, und alle Theile kämen dem so gewonnenen Resultate mit wohlbegründetem Vertrauen entgegen. So empfehle ich statt eines schön klingenden Prin- cips, welchem die TageSmeinung huldigt, zwei sehr bescheidene Einrichtungen; Einrichtungen von mo saischer Nüchternheit, die aber doch, wie ich über- uat bin, fruchtbare Keime zu wichtigen Reformen m sich bergen und unS — zwar nicht mit einem Schlage, dafür aber desto sicherer — vorwärts bringen werden in Dem, was wir Alle wollen und erstreben: da- Beste unserer Schulen. Dresdner Börse, 5. August. SoctetätSbr.-Act. 200 G. elsenkellec cko. 2!>0 bz. rldschlößch cko. 23S G lkedinger «4j E bz S Dampffch tSZtz bz Llb-Dampffch. 242 E bz Kettewchfff. Ilbj, j bz Niederl.Lhamp.-L.l0S4 hbz Dresdner Fruervers. - Aetia Pr. Stück Thlr S G. Thode'IcheP-A. 207 G. DreSdn P.-A. «62; S Fel«enkrller-Priorität 100> Feldschlößcheu äo 64 10» O Lhade'scheP. «io.bI 100 G Lresd«. P-Pr bz 100 G Tageskalender. Veffnttliche Bibliotheken: Universität,btblivthek tl—l Ubr Stadtbibltothek 2—4 Uhr. städtische S-arrasse. Expedition,zeit: Jtdeil tag Einzahlungen, Rückzahlungen und «-k. von früh 8 Uhr ununterbrochen bi» Ratn s Uhr. — Effecten-Lombardgeschäft H hoch. —Filiale für Einlagen: Marua-K^-.. Lange Straße Nr. 33; Drogueu. Setchäsr »' mühlenstr. Sir. 30; Ltudeu-Apocheke. Wchk.'kk. ^ städtisches Leihhaus. Expedition,zeit: Jede»! tag von früh 8 Uhr ununterbrochen bi» » Uhr, während der Auktionen nur bi, 2 lyi In dieser Woche verfallen dte vom s 13. November 1870 versetzten Pfänder, deras Einlösung »der Prolongation nur unter Nu tuug der Auktion,gebühren ftattstnden kau, King»»» für Pfändervrrsatz und Her-nrn-kn: Waaaeplatze, für Einlösung und Prolongnu, > der Neuen Straße. Geuennelbestellen: In der Rarh,wach« «Lu:rr!b Polizeihauptwachr und Feuerwache Nr. 1 (Sl am Naschmarkt; tu der Feuerwache Nr. 4. K, gaste Nr. 1; Feuerwache Nr. b, Schleuer«», (5. Bürgerschule); Feuerwache Nr.8, JohanuithoyF» Feuerwache Nr. 7, Fleischerplatz Nr. «; »M.'i wache Nr. 8, Brühl, Seorgeuhall»; Pclizndqks wach« Nr. 1, Johanni,hoyrital; PolizeibqjMchi Nr. 2, Wiudmühleukraße Nr. bi; Polizeiteztrkwch,! Nr. 3, Frankfurter Straße Nr. Sl; im nweiym,! lAugnstu,Platz Nr. Sb, westliche Tritt); i, i, Wtutergarteustraße Nr. 10 beim HauNru« ,i Souterrain; Marirnstratze Nr. 14 (Mmeorp-chchz Dre-dnrr Straß« Nr. S2 (Thorhau») bei dem lichen Loutroleur; Zritzer Straße Nr. 28 fünhad be: dem Königlichen Loutroleur; Srermrantnikch, Nr. 3b <Brritkopf L Härtel), parterre bem Ha», manu; Dorokheenstraße Nr. 6—S, parterre w Drrch. gang nach der Lolonnadenstraße beim Ha-mar- Platzwitzer Straße Nr. S (Blüthnerlche Fabrik), parterre beim Hausmann; Fttgckrchkft.1 oder Waldstraße Nr. 12, parterre beim hcuma»; Sa-dereituug,.Anstalt (Lutritzscher Slraße tu. 4) städtische Anstalt für LrdettS- und Sesinbr-Nch. Weisung (UniverfilätSstraße, Gewandhan« : Lrapi). werktäglich eröffnet vom April bi, Septtaüu H«. mittag, 7—12«/, Uhr, Nachmittag, 2—7 Hin. Ltadtbad im alten JacobShoSpitale tu da Soch» lagen vou früh 6 bi, Abend, 8 Uhr uud so»» «S Feiertag, vou früh S bi, Mittag, 1 Uhr zetsstm. Neues Theater. Besichtigung destrlbeu ArchMch» vou 2—4 Uhr. Zu melden beim Theater-Irls-ectet. Städtisches Museum, geöffnet von 12—4 Uhr, M, Eintrittsgeld vou b Ngr vel verchto'S Kunst Ausstellung. Markt »astLz 9-5 Uhr. Schillerhaus tu Gohlis täglich geöst,«« Verein Bauhütte. Montag Vereins Adwr mit Triauougartex o« vöoch täglich von S Uhr vormittag» bi« b Uhr Nechuittt,« »«offne t. LutrS, 2'/, Ngr. vou »«Mwurs Nutz«, SS. Ilsmllerdt Ilr. 39. v. «ueihuli»,.. iuitruwent. uUlt»> huucklunu, t iuuv-Auxuri» » botduorUüi kB Swü (däu»itc»uon uuck Kümo»), üvumurdt 14. llowllüe. s»U. g»w»4w»u»pw1o«I»«o AMsUt 7. Iturtou d vtnä. 8 ». t lilü. k. Lll»1h»Ii«»-st»oelkullff ll. (äüd« L L. KritLoed'«chv)roiehd.boih-äu«tOlt kdr stickt. Voss. I^ager ä. Lckition i'otor» u.». billig« s.L,uotu»' kuckdnuckl. a^otiouarint, ^vnoucktUS»- u. V erüuuk v.Sekuldüedsru, Llwwideru.eeieeaiuwsti. Vfsrlrsu, däuiidnlisu, »0 vis gnovvu kidliotwä». Gr. Windmithlasir. Ik. Sprechstunde» vou 8—12 uud vou 2—b Uhr. Sin- aas V«mll»ar vou ^utiqultLtev, UIww, ckuv«1«n, Oslgemllicksu unck Luusttaebe» etc. bei Lvediesodv L Ldckvr, Lünigsstrasee 25. Antiquitäten. Münzen u. Briefmarken Sia-«. ver- kauf voll ^lal» LaeUoood«, Leutralhalle. vamen-, Herren-, «eise- u. Handkoffer. SchMscha. Reil-laschen »c. bei kr. st. llnstn. Nicolaistr. t. pilLI-Asd, Laug« Str. 4ch. »-«.-irische, «es». «adel-.Sool-u Krautcr.Dam-fbLder.LeibMvsüL Rheumatismus, Lähmungen, Hämorrhoidalleiden, Er kält., verdaouugSbeschwerd«, Scrofetu, Haut- » Aut- kraokhatien. 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Vutmlwiickvo - v»n». au,geführt vom Ooro« ä: Lallet Der Text der Gesänge ist au der Last« stk 3 Neu- groschen zu haben. «-»Ähnlich- Pr-is- Pich,». »inlaß Uhr. »nfaug'/,7 Uhr. »ndr gegen »Uhr. DienStag, den 8. August: Vierte Gastvorstellung de- Herrn Wilhelm Knaack, vom K. K. priv. Karltheater in Wien. Zum ersten Male: Kro««- Wünsch-. Zum ersten Male: I« A-tndes Land. ***Siroh und Pomeifl — Herr Knaack. Dt« Dt---1t»« d-s GtadUtz-aimrs.
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