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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187108238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-08
- Tag1871-08-23
- Monat1871-08
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1871
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alrlql I zMü Wich MS', Uhr. > u» tl»cNtt»» «/r. ^»nam Fr. -SW«. ! d. Ncdactiou > n-ir uhi 4-t u»k. »er für dir nächst» ,fbr»mirr bcstimmtrn , j, dra Wochentagen llp «ochmittags. KiWaer Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt dkS Kömgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stabt Leipzig. Mittwoch den 23. August. Auslage L>««0. Adonarmr»t»prrt« H'ierecl!Ä,rli» , Tttr. 7'/, tuet. Buugerwhn I Thlr. IO Ngr, Zuserale k!» Spaltzeile l'/« Ngr. Nktlamr« uiiktr S. ttkbactloi,»gktch die Spaltzeile 2 Ngr. Filtalr ttto Klemm. Umvrrsitätsstraße 22, Lvral-Eoinploir Hainstraße 21. 1871. verkff övtschch den auch I : Caudi ll wor> fl!e..H.i de», gr wd , P-lu dt. rburg. >ckg, St 5 sch«, L-i m. i. ' rz, Dj'r. litirll, sa , Lid «ch. » ! Bekanntmachung, die Landtagöwablc» betreffend. > k« He der in den Leipziger Wahlkreisen I und II wohnhaften für die Lanvtagswabl stimm te» Personen lieg, vom 23. bis 29. l. M. und zwar am 27. d. M. von 10'/, bi» 1 Uhr !«d S-5 Uhr Nachmittag« und an den übrigen Tagen von 8—12 Uhr Mittags und von ' Nachmittags auf dem Rathhaus I. Stock in der Richkerstube für die Beteiligten zur - tionen sind nach H. 26. d«S Wahlgesetzes voin 3. December 1868 nur bis zum Ablauf f» l M. zulässig. ichzig, den 22. August 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Reichel. Rfdr. Der I. Wahlkreis umfaHt folgende Stadttheile: Mr ganze innere Stadt und von den Vorstädten folgende Straßen: AugustuS- zjk, zd, 1, 5 und 6. Bahnhosstraße, Berliner Straße, Eulritzscher Straße, Am Exercierplatz, >, Georaenstraße. Vor dem Halle'schen Thore, Humboldtstraße, Löhrs Play. Lortzinqstraße, >. Packbofgasse, Pfassendorf, Pfaffendorfer Straße, Winlergartenstraße, Zöllnerstraße. Der H. Wahlkreis umfaßt folgende Stadttheile: hnfflraße, Am Augustusplatz Nr. 1—3, Blumengasse, Bosevstraße, Carlstraße, Dönienstraße, kttaße, Grimma'sckrr Steinweg, Eaelstraße, Eisenbahnstraße, Felizstraße, Garlenstraße, che, Gerichtsweg, HvSpitalstraße, Jnfelstraße, Johannisgaffe, KönigSstraße, Kreuzstraße, Lange Straße, Marienstraße, Mittelstraße, Posifiraße, Querstraße, Ranft'sches Gäßchen, Straße, Roßplatz, Salomonstraße, Schützenstraße, Am TLubchenwege, Tauchaer Straße, '.halchofsiraße, Bayerischer Platz, Brüderstraße, Karolinenstraße, Dösener Weg, Friedricks- '-chnstraße, Vor dem HoSpitalthor, Im Johannisthal, Lindenstraße, LöSmger Straße, kohlenstraße, ^Nürnberger Straße, Noßstraße, Schrötergäßchen, Sternwartenflraße, Teich- bmerstraße, UlrichSgasie, Waisenhausstraße, Webergaffe, Windmühlengaffe, Vor dem Wind- Bekanntmachung. hch da KtrchenvorstandS- und Synodalordnung vom 3t). März 1868 scheidet die Halste der Sn KS KirchrnvorstandeS zu St. Thomä demnächst auS, und ist durch die Kirchrngemeinde Men. Stimmberechtigt bei dieser Wahl sind alle selbstständigen Männer evangelisch- ta Bekenntnisses, welche daS 25. Lebensjahr erfüllt hab:n, verheirathet oder nicht, mit AuS- !s»ltbrr, die durch Verachtung deS Wortes Gotte- oder unehrbaren Lebenswandel öffentliches, intbaliigc Besserung nicht wieder gehobene- Aergerniß gegeben haben, oder von dem Stimm ig Hahlen der politischen Gemeinde ausgeschlossen sind. Bn von seinem Stimmrechte Gebrauch macken will, hat, laut der Kirchevvorstandsordnung, ^ sch «»zumelden. Solche Anmeldungen, schriftlich und mündlich, werden vom 2A d. MtS. bis 2. September >, und zwar er wissen will (d« «r ja darüber ohne jegliche Benachrichtigung bleibt), ob für ihn überhaupt Packele eingegaugen sind oder nicht, und wenn er solche in Empfang nehmen will. Nun, Jedermann, der seinen Verstand hierüber zu Rathe zieht, wird sofort erkennen, daß von den drei Nebeln, welche die Packet zufuhr mit sich führt, die beiden elfteren zusammengenommen immer noch nicht so schlemm find wie da« letztere; er wird daher wohl oder übel von der Einrichtung Ge brauch machen und machen müssen, falls die letzt gedachte Maßnahme wirklich in dem in Aussicht gestellten Umfange zur Ausführung kommen sollte. Wir glauben Letztere« aber nicht, da sie in directem Widerspruch stehen würde mit den gesetzlichen Bestimmungen, welche im Z. 30 de- Reglements zum Postgesetze ausdrücklich anordnen, oatz die Postverwaltung verbun den ist, die Frachtbriefe dem Adressaten inS Hau-zu bestelle». Wir sehen daher die gegentheilige LNWhrohle Maßnahme nur als ein nicht ernst gemeint»- Mittel an, den Kaufmanns und Handelsstand im Allgemeinen für die Ein richtung von vornherein williger zu machen; denn darüber wird wohl keine Meinungsverschiedenheit bestehen, daß dem Privatpublicmu und dem kleinen Geschäftsmann die Packetzufuhr eine in mancher Beziehung willkommene Emrichtung sein wird. Ist aber die neue Maßregel ohne wesentliche Beeinträchtigung der die Post am meisten be nutzenden Kreise nicht ausführbar, so sollte man es unbedingt bei den alten bewährten Ein richtungen belassen. km Verkehrs-Rückschritt. 22. August. Obschon die hiesige nn sich erst vor wenigen Wochen dahin ii, daß kein Bedürfniß zur Ein- jkr Postpackerbestellung vorliege, so l! derselben, einem Circularschreiben der Paßbehörde zu Folge, Leipzig nun doch t ialSckt werden. hkLi-fahren der Pallete soll aber nun unter > Bedingungen stattfinden und unterbleiben, i ii jedem Geschäftsmann die ernstesten Be- i Hervorrufen müssen. ES soll täglich nur istrl abgefahren, und für iedeS Packet bis sM» l Groschen, über 30 Pfund 2 Groschen stichTstralelflung erhoben werden; dagegen idynige, welcher keinen Gebrauch von dieser ' hoz macken will, gezwungen sein, t«tei» seine Parkete, sonder» sogar dp gehörigen Frachtbriefe stets »Hauptpostawt abznholen, ohne eine Anzeige über die Ankunft ! hecketS zu erhalten. Hieraus folgt, > Derjenige, dem an einem schnellen Empfang I Mae gelegen ist, solche künftig beträchtlich ! erhallen wird als jetzt, wo die Frachtbriefe ! ah! Mal bestellt werden und sofort nach des Frachtbriefe- daS Packet auf der alt werden kann ES folgt weiter . . dem Geschäftsmann bet Benutzung imrittimg leicht eme jährliche Mehrausgabe " ßg, sechSzig und noch mehr Thalern er- imn, ohne daß er einen Ersatz dafür in i heschäst findet, und daß der Geschäftsmann, ! er sich die Pallete nicht zufahren lassen will, II vergeblich nach der Post wird schicken i, da er nicht in jedem Falle die Ankunft eines ! im voraus wissen kann. et nun auf der Hand, daß eS für I eder- leicht sein würde, die beiden erstrren mit kbinchtung verknüpften Nachtheile fern zu i, «nu er dafür n cht zugleich den letzteren "I mit in den Kauf nehmen müßte, so fragt «lcher Nachtheil als der größere sich . ßlt. Diese Frage kann nur richtig beant- ! «rdeu, wenn man die jetzigen Postcinrich- > vergleicht mit den Verpflichtungen, welche ; Demjenigen, welcher seine Packele abholen M, auserlegt werden solle». Jetzt be- l, nie bereits oben anaedeutet. Jeder »Krachtbriese mit den acht Briefbestellungen 1 Briefträger zugetragen, woraus er sich dann lshchie bei der seinem Geschäft zunächst >»den Postanstalt abholt oder abholen üs» ein in der Westvorstadt wohnender ' mann bei der Postexpedition auf der e, ein Kaufmann im Zeitzer Viertel bei chition am Bayerischen Bahnhofe, ein auf dem Markt bei dem Hauptpost- künftig muß Jedermann, der von der ' hr sich au-schlteßt, wohne er nun in der »der der Zeitzer Straße rc., nach dem »»htyoßamte gehen oder schicken, wenn a) in der Sakristei der Thomaskirche von 9—N Uhr (Sonntag ausgenommen), d) im Saal der alten Waage, Markt 4, 2 Treppen, von 9—12 und von 3—6 Uhr. Bei sckrifllicken Anmeldungen, die während derselben 10 Tage zu jeder Tagesstunde vom Pfarramt St. Thomä angenommen werden, rst genaue Angabe über folgende 4 Puncle nothwendig: 1) Vor- und Zuname, 2) Stellung, Gewerbe u. s. w., 3) Geburtstag und Jahr, 4) Wobnung. Noch bemerken wir, baß zur Thomaskirche die West- und Südhälfte der Stadt »ingepfarrt ist, so daß die Hainstraße und PcterSstraße nebst allen westlich davon gelegenen Quartieren, ferner die UlricbSgaffe mit Allem, was südlich davon liegt, zur Parochie St. Thomä gehört. Wrr fordern hiermit die evangelisch-lutherischen Einwohner dieser Stadttheile auf, sich innerhalb der angezeigten Frist, und spatesten- bis zum 2. September anmelden zu wollen, und bitte» um recht zahlreiche Ausübung dieses für die Selbstverwaltung der evangelisch-lutherischen Kirchen gemeinden belangreichen Rechtes. Leipzig, l5. August 1871. Der Kirchenvorstand zu St. Thomä. 0. Lcchler, Pastor. Bekanntmachung. Mittwoch den 23. August d. I. soll die diesjährige Probe der Viertelsspritzen Nr. 3 und 13z desgleichen Freitag den 25. August d. I. die der ViertelSspritzen Nr. I, lO und 15, so wie Montag den 28. August d. I. die der Viertelsspritzen Nr. 5, 7 und 8 stattfinden. An ledem der genannten Tage haben sich hierzu, die zu den verschiedenen Spritzen zugethrilten Mannschaften Nachmittags '/«tt Uhr m den betreffenden Spritzen-Localen einzusinden. Leipzig, am 17. August 1871. DaS Commando der Feuerwehr. Dost. B. Schindler. Gewölbc-Vermictbuiig. Lrntt-Ansichten. lieber die Lrnteausstchten in Deutschland und in anderen Landern liegen verschiedene Mittheilun gen vor: Aus Süddeutschlaud wird gemeldet, daß die Ernte von Halmfrüchten einen erfreulichen Er trag verspricht, ein Versprechen, waS nach den neuesten Nachrichten von dorther auch in der Thal durch die jetzt größtentheilS ausgeführte Getreide ernte in Erfüllung gegangen ist. Die Kartoffeln stehen meistentheilS ganz vorzüglich und berechtigen, wenn nicht Krankheit und schlimme Witterungs- Verhältnisse eiutreten, zu den besten Hoffnungen. Die Winter- und Frühjahr-fröste, welche in Nord deutschland den Saaten oft sehr bedeutenden Schaden gebracht haben, sind im Süden weniger vorgekommen. Deshalb haben auch dort nicht die großen Verluste durch Auswinterung wie bei uns stattaefunden. Die FrühiahrSfröste, welche unseren Qbstbaumen so bedeutenden Schaden zuaesügt haben, daß wir fast auf eine Obsternte verzichten müssen, sind in Süs- deutsckland nur vereinzelt eingetreten. Der dortige Obstertrag verspricht ein zum mindesten mittel mäßiger zu sein. Für den Wein wird die Witte rung der letzten Wochen entscheidend sein. Es muß «in sehr warmer und langer Herbst eintreten, wenn die Weinernte an Quantität und Oualt>Ll den Erwartungen der Weinbauer enisprecken soll BiS Die im Erdgeschosse und Zwischengeschoß deS StockhauseS nach dem Salzgäßchen heraus befindlichen, jetzt an Herrn P. O. Praetor ius vermielhelen GesöhaftSlocalitäten sollen von Ostern L872 an auf drei Jahre an den Meistbietenden anderweit vermiethet werden. Wlr beraumen hierzu Termin an Rathsstelle auf Donnerstag den 24. dsS. Mon. Vormittag- RI Uhr an und fordern Miethlustige auf, in demselben zu erscheinen und ihre Gebote zu eröffnen. Die LicitationS- and Vermiechungsbedingungen, sowie daS Jnventarium der zu vermiethenden Lokalitäten können schon vor dem Termine bei unS ein gesehen werden. Leipzig, den 17. August 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. . vr. Koch. W.Usch, Ref. ment Kalisch, waren die Aussichten noch zu Anfang Juli sehr schlimm. Es änderte sich jedoch da- Wetter sehr zum Besseren, und eS kann bei dem Fortbestand desselben noch sehr viel gut gemacht werden. Außer dem größeren Berichte über die Ernte» Aussichten in Rußland liegen noch einige kleinere aus einzelnen Tyeilen de- russischen Reiche- vor. So wird auS dem westlichen Kurland in der Mitte deS Juli geschrieben : „Wmn der Himmel unS für die ganze Zeit des Sommers sehr gün stige Witterung verleiht, wie bisher, so können wir wohl mit fröhlichem und dankbarem Herzen auf eine reiche Ernte Blicken. Der Roggen erhielt in diesem Jahre erst am 15 Juni ferne Aehren- krone und die Blüihezeit begann gegen Ende Juni. Die Obstbäuine haben reichlich geblüht. Der Stand des Sommergetreides und der Kartoffeln ist gut und üppig, und daS Gras befindet sich im besten Wachsthume." lieber die Ernle-AuSsichten berichtet die „Rev. Ztg." aus Estland: „Die Saatzeit für Sommerkorn hatte sich in diesem Jahre »n Estland in Folge der anhaltend kalten und nassen Witterung sehr in die Länge gezogen, und wurden in den Niederungen im Augenblick die Felder noch nicht mit Saat bestellt; in den Saaten selbst ist aber kein Mangel bemerkt worden. Der Zustand de- Winterkorns ist nun heute ziemlich überall befriedigend, nur an einigen Stellen hat eS im vorigen Herbst durch den Wurm gelitten. Der GraswuchS war allerdings in Folge der anhaltend kalten Witterung Anfangs wenig fortgeschritten, hat sich nun aber sehr rasch erholt. Der Arbeitslohn ist in Folge der Eröffnung der baltischen Eisenbahn im Verhältmß ,u früher sehr gestiegen. Man hofft auf eine befriedigende Ernte." Die große Kornkammer Europas ist in den Donaufürstenthümern, von wo kaum glaub liche Mengen Getreide nach England, Frankreich rc. gehen. Der Ausfall der dortigen Ernte kann niemals ohne Einfluß auf den Getreidemarkt und auf die Getreidepreise bleiben. Wir dürfen u»S deshalb freuen, melden zu können, daß die Ernte dort eine sehr gute zu werden verspricht, also im Stande ist, den Bedarf zu decken. Die Speku lation in Getreide hat sich bereits in bedeutendem Umfange den Donaufürstenthümern zugewendel. ES werden von dort auS große Mengen von Ge treide verschifft werden, wobei sich die deutsche Rhederei, wie die- Jahr für Jahr geschieht, gewiß wieder stark betheiligen wird. Auch Schweden und Norwegen haben eine Ausfuhr von Getreide, wenn auck nur in einem bescheidenen Maße, und der Ausfall der dortigen Ernte muß deshalb stets eine Wirkung auf den Getreideverkehr auSüben. Die ungünstige Witte rung im Winter und Frühling dieses Jahre» hat sick, wie in Norddeulschland auch jenen beiden nor dischen Königreicken gezeigt und einen nachteiligen Einfluß auf die Saaten hervorgerufeu. Das Wmtergetrnde hat durck den Frost im Winter gelitten und das Sommergetreide, welche- erst jetzt ist die Entwickelung der Traube noch überall weit zurück. In Oesterreich zeigt sich so ziemlich dasselbe Verhältmß wie in Süddemschland, in Tyrol und Steiermark wird wahrscheinlich eine reiche Ernte eingebrachl werden können. Jedoch diese Gebiete sind von nur geringem Umfange und mehr für die Viehzucht und den Landbau geeignet. Sie werden also einen Einfluß aus den Getreidemarkt nicht auSzuüben im Stande zu sein. In Böhmen stehen die Aussichten so, daß eine gute Mittelernte zu erwarten ist. Dort ist sonst die Odstkammer Berlins und der größeren Städte Norvdeuiscklands, aber in diesem Jahre ist auch daselbst das Obst weniger gut als in anderen Jahren gerathen. Unsere einzige Aussicht auf eine reichlichere Obst zufuhr ist Süddeutschland, jedoch billige Preise werden dadurch nicht erzielt werden können, da die Transportkosten das von dort kommende Obst sehr verlheuern. Schlesien und Thüringen liefern sonst neben Böhmen nicht unbedeutende Obstmengen hierher, aber auch dort »ird die Obsternte weit hinter den Erträgen früherer Jahre Zurückbleiben. Auf die Ernte Ungarn« fetzt man sehr große Hoff nungen, fie stellt einen sehr reichlichen Ertrag tn Aussicht, vorzugsweise an Halmfrüchten und Mais. Auch der Wein verspricht eine bessere Ernte als in Süddeutschland. WaS Rußland betrifft, so werden die auS den Gouvernements Rjäsan, Charkow, Poltawa, der Krim, Bessarabien, KoSlow, den Kreisen Ssmara und ZeiSk, sowie aus Odessa anfänglich gemeldeten günstigen Ernte - Aussichten durch neuere Nach richten für einen Theil dieser Gebiete erheblich ab geschwächt. Die anhaltend rauhe Witterung und der beständige Regen haben namentlich daS Sommer getreide geschädigt. Doch hofft man, daß sich auch Vieles bei guter Witterung erholen kann. AuS den drei südwestlichen Gouvernements, namentlich Kiew, wird bericht«, daß der ununterbrochene kalte Regen die Wiesen und da- Winterkorn ausweichte und die AuSsaat de- Sommergetreides sowie der Runkelrüben sehr beeinträchtigte. Gleiche Klagen verlauten aus dem Kreffe Stawropol und vom Don, wo zu Anfang de- Mai in Folge deS RegenS viele Felder noch unbesäet waren und der Gras- wuckS noch sehr gelitten hatte. Im Kasan'scken Gouvernement hatte bi- gegen Ende Mai vielfach nicht allgemein gepflügt werden können. Es wird daher dort wegen der späten AuSsaat für vaL Sommergetreide gefürchtet. In Wjäika, Tula und Rjäsan ist gleichfalls die Bestellung der Sommer felder durch den Regen sehr aufgehalten worden und waren die Ernte-Aussichten bis zum Anfang Juli ungünstig. In den Gouvernements Charkow, Poltawa und der Krim stehen die früh besäeten Sommerfelder sehr gut, nicht so die mit späterer AuSsaat, worüber namentlich auS dem Charkow'- schrn Gouvernement Klagen verlauten. Im Gou vernement Ssanatow begannen schon in der zweiten Hälfte de- Apnl die Sommersaaten aufzugehen. Auch in einem Theile von Polen, namentlich in der Umgegend von Warschau und lm Gouverne-
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