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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187109113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-11
- Monat1871-09
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1871
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vn.tz^ >at«ff^ 2>rs>., Lnnib vv'f,. Lisei ingn tfjer -. Rente xrh. - ^ uß.) hn 781. llnleih«, affen hsel auf >. T« - («°rl -.- r>« »20, s ^ , Napoli SioL Snvth. se.) / . redit-Lo «„l. - 28880, -.-, La, Galizier poleon-d'« U8.80, 220.75,! k 259.- Ben» en. Slm avon 600-j lßcourse.) l London pro 188! I 5r Vom !S8>/., land 20'',, «e-l o-/,. Oer Co« )lS um «/,.! oleum raff, i 1». 9. . Monat » G-, ember 5!'« 52'/« l loco 18 r. 2 Vzr., October-il »ember-ü chiahr 18 luvenz: fest d. «. 28-,I November! , pr. chenz: ru . Herbst -sil officiöscr rst Biswar^l »eS Pete, lge NllMd! lehmigenz,V consolidne» s »äischeu cden hier > beiter-Sffa Kriegsgericht > Degralaiion ammlung v«l ) die gemäß der amendirt, mit 132 i. rr.. , ovd erguw, Hrtel j »rg. und Diener, Sf» »erg. -. Drttde», nstadl, H m, H ,. . H z Magded c n. H. de St -lni.-E« kagdebneger S . und den, H bei ikdors, Mich avpel. -r -ck^.H xl el de B«»««. »d «rnntz, tßgltch «'/, Uhr. > a» «»»edttt-, ff« 1/d- ^Ud-ctem Fl. -Sit««, d. Redaktion >:- ir uhi l,»» t-t Uhl. > »n für die nächst, jchnmmr bestimmtm ^ i, den Wochmtagrn >W Nachmittags. tipMer Tageblall Anzeiger. NmtSblall der Kvmgl. ByirkSgerichtS und des Raths der Stadt Leipzig. «uslage V000. 3U>oaneme»e»prr<» vierteljährlich l Tdlr. 7'/, Nq«., tuet, vrwgerlohn 1 Thlr. 10 Ngr, Znferate die Spaltzeile l'/«Ngr. Leclame» unter d Nedact1ou»strtch die Spaltzeile 2 Ngr. Ftltalr Otto Klemm, UniversilLtSstraße 22, Local-Comptoir Haüestraße ri^ rgeschichtliche Uebersicht. ffer Wilhelm wurde am 8. September l Kahit nach Hohenschwangau Überall von rieh versammelten Landbevölkerung mit Enthusiasmus begrüßt. Beide Mo- r Kaiser und der König von Bayern, l der Königin Mutter entgegengefahren Civilkleidung. Abend- fand festliche de- Schlöffe- statt. Die Abreise deS ölgte am 9. September früh 8»/« Uhr ng de- König- und der Königin Mutter nach Kempten, und er traf am Nach her Insel Mainau im Bodensee ein. „Deutsche Reichsanzeiger" meldet: Se. t der Kaiser und König haben die Forma» iS Eisenbahn-BataillonS au- ge- Rannschaften* deS sacttven Dienfistandes vlcrie und der Pionniere, unter ent- r Verwendung deS in den Feld - Eisen- »iheilungen vorhandenen Personals und »IS, genehmigt und unter Vorbehalt der na de- vvrzulegenden Special-Etat- daß daS genannte Bataillon in Berlin Montag den 11. September. 1871. , gegebenen Versprechen, die Sache werde nicht wie- " der Vorkommen. Fast eben fo häusig erscheint dann die Zusicherung, eS stehe die Errichtung einer Eisenbahn-Centralstelle im Bundeskanzler - Amte nahe bevor und damit würben die unabweisbaren Reformen von selbst «ingeführt werben. Wir er fahren von verläßlicher Seite, daß die allerdings erwünschte Eisenbahn - Connole durch die Reichs regierung überhaupt noch in ziemlich weiter Ferne stehe und daß, wenn eS wirklich dazu kcmmen sollte, die Competenz dieser neuen Behörde eine ziemlich beschränkte fern würde. Der Ausfall der Landtag-Wahlen in Oester» reich, die Ueberzeugung, daß die Regierung im neuen NeichSrathe doch Uber die zu einer Ver- faffungSreviston nöthige Zweidrittelmajorität ver fügen dürfte, scheint die Anhänger der VerfaffunaS- partei zu einer neuen Taktik bestimmen zu wollen. Sie haben sich entschlossen, vom Feinde zu lernen, und ihre Organe verkünden, daß die VerfaffnngS- partei jetzt ebenso auö dem Reichörathe fortbleiben werde, wie eö bisher ihre Gegner mit so viel Er folg gethan. haben. Ob diese- Verfahren dem dadurch beabsichtigten Zweck entsprechen werde, Sinke von rund 500 Köpfen zu founiren! kann natürlich erst die Zukunft lehren. Wenn die für die in Frankreich verbleibende! Vecfaffungspartei wirklich auS dem Reichörathe onS-Armee in Bereitschaft zu halten ist. ! ist in-eß zugleich als FriedenSstamm der «abahnzwecke nothwendigen mobilen For- iind daher mit Rücksicht auf die AuS- deS für den Krieg erforderlichen Con- lt- und BetriebS-HütfSpersinals zu orga- Such sind dem Bataillon die entsprechenden ilmgen für die vorbezeichneten mobilen »neu, so wie die Beschaffung und Bereit es für HerstellungSarbetten nöthigen iselbstst fortbleibt, wird sie eS sich gefallen lasten müssen, daß gegen sie der nämliche Borwurf erhoben werde, den sie den Czechen gemacht, daß es ihr nämlich nur darum zu thun sei, die Unmöglichkeit des constitutionellen Regime- in Oesterreich zu beweisen. WaS nun den Ausfall der Wahlen an belangt, so ist eS namentlich dem Ergebniß der mährischen Landtag-Wahlen zuzuschreiben, daß die „ministerielle" Partei die Zweidrittel-Majorität haben wird. Falls nämlich die Böhmen und die erialS rc. zu überträgem Das zu 'sör-: mährischen Declaranten den Reichörath beschicken, ""ändige Bataillon ist in dikciplina- würden daselbst 6V Verfassungstreue ungefähr ökonomischer Beziehung dem General deS Ingenieur-CorpS u. s. w. jedoch Maßgabe zu unterstellen, daß der HeneralfiabeS der Armee eiuerfeit- riften für die special-technische AuS- > zu erlassen, andererseits von oen Erfolgen i sich Ueberzeugung zu verschaffen hat. sLssicierpersonal wird auS dem Zngenieur- tattnommen; letztere- hat auch die höheren !« für die ökonomischen Musterurgcn zu Men. Das KriegS-Ministerium hat m jteffen angeordnet, daß der Zusammentritt «regten Eisenbahn - Bataillons in seinem orte Berlin am 1. Oktober d. I. erfolgt denjenigen langen Leuten, welche sich dem oder dem Eisenbahn - Zngenieurfache haben und sonst die Qualifikation zum --freiwilligen Dienst besitzen, gestattet sein sw 1. Oktober jeden Jahre- alS Einjährig- äize in daS qu. Bataillon einzulreten. i-rage de- Anschlusses von Hamburg »Zollverein, die vor zwei Jahren so t reviilirt wurde, in der letzten Zeit und l »ährend de- Kriege- gegen Frankreich aber !»den Hintergrund getreten ist, taucht wieder j1»r Hamburg ist und bleibt die brennendste seine Stellung zum deutschen BerkehrS- nvd mittelst derselben zum Welthandel, ihftege de- deutschen Exports muß für die ldie Hauptaufgabe sein. Je größer der Ex- so buchender wird auch der Import sich i. Und umgekehrt: werden dem Export l auserleat, so kann auch der direkte Import ^1» erwünschtem Maaße sich entfalten. Die . ade Hülfe, welche der Freihafen Ham- krn deutschen Handel leiht, treibt den immer wieder und immer mehr issuchung anderer Vermittelungen. Jn- erlahmt der unter anderen wirlhschaft- »Verhältnissen erblühte Au-fuhrhandel Ham t «ehr und mehr. Die bier sich vorfindenden »Voraussetzungen zu solchem Geschäfte — ^ Capital, Verbindungen, Kenntniß über- Verhäliniffe, die Gewöhnung der trän- istaeGeschäftsleute, Hamburg aufzusuchen — liiese Vortheile können nicht mehr so zur gelangen, wie sie e< müßten, und zwar > dem allbekannten Umstande,. weil mit der Heil, in die Nachbarschaft verkaufen zu können, >die Kähigkeit zu einem Markte überhaupt. Irch, den Export zweckentsprechend zu vrr- gleichmäßig zusammenschrumpft. Bei so »n Sachlage erscheint allerdings die Zeit l gediegenen Untersuchung darüber gekommen, !str Hamburg im wohlverstandenen, eigenen deutsch,n Interesse bei so vollständig ver- »n> handelspolitischen Zuständen wirthschafl - pkiea ist. A'ßftimmuna, >a der Unwille im Publicum l die vielfachen Unfälle und die fast steher d «ednit Rubrik der Unregelmäßigkeiten sK» Eisenbahnen ist in stetem Zunehmen »nd w,rs dadurch in keiner Werse ge- ld«ß n«»d sidkm ngrnd wie eclaton en ^i» greßer Leschrnigungs Lriekel im RetchS nschernl mit dem nun schon so oft ab- 138 BerfaffunaSgegnern gegenüberstehen und da durch die zu Verfassungsänderungen erforderliche Zweidrittel-MajvritLt erreicht sein — trotzdem daß von den sieben aufgelösten Landtagen fünf in ihrer früheren Zufammensetzung wiedergewählt sind. Die „4t. Fr. Presse" stellt dem Ministerium die unbeugsame Opposition „von sieben Millionen deutscher Bürger Oesterreichs", welche ein Viertel der Einwohnerzahl Cisleithaniens und mehr als esammtsteuerlast reprasenliren, in Zwange künstlicher Einschränkung suchen." i die Hälfte der - Aussicht. s Die Räumung der Pariser FortS und der benachbarten vier Departements, welche am 9. Sep tember begonnen hat, dürfte, wie die „Agrnce HavaS" wissen will, bis Ende der nächsten Woche vollendet sein. AuS Italien liegt die Nachricht von einem ernsten Conflict zwischen der weltlichen Obrigkeit und dem für die aeistiicbe Immunität eintretenden Einflüsse Frankreichs vor. Wie die „Opinione" und die „Italic" mruheilen, hatte die Stadtverwal tung von Rom einige ihrer Mitglieder beauftragt, den Plan eine- Kloster- aufzunehmen, jedoch mußten dieselben ihr Vorhaben vor dem Einspruch eine- Mitgliedes dersmnzöstschen Gesandtschaft am Vaiican aufgeben, welche- da- Kloster alS unter dem Schutze der französischen Regierung flehend bezeichnet«. Die veiden Journale sprechen sich dahin au-, daß, wenn der französische Delegirte seine Pflicht gethan habe, so hätten da- Muntcipium und feine Vertreter ihre Pflicht nicht gethan. Sie hätten ihren Schritt einfach erneuern und dem französischen Beamten antworten sollen, daß die bürgerliche Obrigkeit mit der Diplomatie keine Beziehungen habe und alS Verwaltungsbehörde thun und lassen könne, waS ihr believe. Die „Italic" bemerkt bei dieser Gelegenheit, daß die den Gesandten am päpstlichen Hofe bewilligte Immunität nur eine negative snn könne, die italienische Regierung verzichte ihnen gegenüber auf einige Rechte, i« Uebrigen seien sie aber nur einfache Fremde ohne jede diplomatische Juris diction. Keine fremde Macht könne ihren Gesandten am Vatikan mit einer Jurisdiction auSstatien, welche sie bereit- ihrem am königlichen Hofe accreditirten Gesandten beigelegt habe. DaS „Journal de- DebalS" bezeicknel den Gegenstand alS eine ernste Frage, deren billige Erledigung eS aber von dem gegenseitigen Wohlwollen der beiden Mächle erwartet. AuS Rom, 5. September, wird gemeldet: Nach den lüvaflen Unruhen ist eö kein Wunder, wenn die R-'gierung der sogenannten „Gesellschaft für katholische Interessen" eine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden beginnt. Es ist ge wiß, daß die Anzahl sowohl der ComiieS, wie der Mitglieder dieser von einem Laien gestifteten, abn von den Jesuiten geleiteten religiös - politisch'n Gesellschaft von Tage zu Tage wächst und daß die Ungeschicktheit der Regierung derselben viele sonst liberal g sinnre Männer in die Arme ge trieben hat. Da aber de, l-tzte Zweck dieser Verbindung nicht anders alS ein lanveSoe-rälbe- r schcr aufpksvßt werden kann, so hat der Minister sich an jur»st>,«de Auiv'iiäien mit der Fiage ge wendet, ob dieselbe Ansprüche aus die gewöhnlichen Garantien der Verfassung haben könne. Die Re gierung ist zu der Ansicht gelangt, daß, wenn auch ein auSgesprocher.eS Einverständniß der jesui tischen Verschwörung mit der internationalen Um sturzpartei nicht angenommen werden kann, dennoch beide Richtungen einander in die Hände arbeiten und dem Staate gleich gefährlich werden können. PiuS soll selbst die Befürchtung ausgesprochen haben, daß der Übergroße Eifer der sanfedistischen Gesellschaft zu einer gefährlichen KrisiS führen könne, worauf fein jesuitischer Berather ihm ge antwortet hätte: „Wir sind in der Lage einer Gebärenden, und eine Geburt ist ohne KrisiS nicht möglich." — Der „Gazzeta di Venezia" zufolge befindet Maz»ini sich in Italien und wird bald in Rom erscheinen, um den republikanischen Con- greß im September zu leiten. — Der Justiz- Minister hat beschlossen, die Verwaltung de- Kirchenvermögens der römischen Provinz denselben Bestimmungen zu unterwerfen, wie sie für das übrige Königreich von der allgemeinen Landesgesetzgebung f stgestellt worden sind. Der kleine Ort Wakefield in England, sonst in der Welt nur durch Oliver Goldsmtth'S be rühmten „Pfarrer" bekannt, ist kürzlich Gegenstand einer politischen Kundgebung von Bedeutung ge wesen, indem der erste Minister Gladstone Ge legenheit genommen hat, sich dort über die dem englisch-französischen Handelsverträge drohenden Veränderungen zu äußern. Wie von dem Mitbegründer desselben nicht anders erwartet werden konnte, sprach er sich über die schutzzöll- nerischen Bestrebungen in Frankreich sehr tadelnd auS und charakterisirle sie als dem Lande durchaus verderblich und den beabsichtigten Zwecken geradezu rntgegenwirkend. Die Rede kennzeichnet die Hal tung, welche daS britische Cabinet den zu erwar tenden Vorschlägen Frankreichs gegenüber einneh men dürfle. ES wird — wenn auch mit Be dauern — nachgeben, und zwar mit Bedauern sowohl um der Einbuße, welche dem Handel dadurch Levorsteht, als auch um der Principien- fraqe »iüe», wvbei Mr. Gladstone übrigen- die Hoffnung noch nicht aufgiebt, „Frankreich werde eine richtige Ansicht über seine Interessen gewinnen und die Mittel, seine Bürde zu erleichtern, viel mehr in der Stärke der Freiheit, alS in dem Äus Stadt und Land. * Leipzig, 10. September. DaS amlliche „Dresdner Journal" bringt eine Bekanntmachung deS Ministeriums deS Innern, wonach die laut der Bekanntmachung vom 4. Januar 1869 er» richtete, auS einem gcschäftleitendrn Borsitzeudeu und zwei bergakabemischen Lehrern bestehende Direktion der Bergakademie zn Irnberg mit dem 31. August 1871 aufgehoben «uv beschlossen worden ist. für die Direktion dieser Anstalt vom 1. September 1871 an einen beso»- dern „Direktor" zu ernenneu. Gleichzeitig W der zeitherige Professor an dem eidgenössisch-» Polytechnikum zu Zürich, vr. Gustav Antoll Zeuner zum Direktor der Bergakademie -» Freiberg und zum Professor der Mechanik uud Bergmaschiuenlehre an dieser Anstalt ernannt «uv ihm dabei da- Dienstprädicat „Geheimer Berg rath" ertheilt worden. — Am 9. September Nachmittags nach 5 Uhr kam mit dem Freiberger Zuge auf dem Böhmische» Bahnhof die Leich« de- so plötzlich verstorbene» JustizmtnisteiS vr. Schneider in Dresden an. Der mit Holzkasten umgebene metallene Sarg wurde sofort im einfachen Leichenwagen ohne be sondere- Ceremouiell in Begleitung de- Stadt grabe bitter- nach dem Kirchhofe in- TodtenhauS gebracht. Mil wehmüthig stillem Gruß empfing entblößten HauvteS eine auf dem Perron de« Bahnhöfe- erschienene Anzahl Freunde des hohen Verstorbenen, unter denen man die Herren General- staatSanwalt vr. Schwarze, Geh Justizrath Held, Bankier Freiherr von KaSkel rc erblickte, die Leiche de- hochgeachteten ManneS, welcher vor wenig Wochen in bester Gesundheit von ihnen Abschied genommen. — AuS Dresden schreibt man dem „Meißner Tageblatt": Der Tod unsere- Justizministers findet in allen Kreisen der Gesellschaft eine den Verstorbenen hochehrende Theilnahme. ES genügt ja auch, sich nur daran zu erinnern, mit welcher Wärme er allezeit seine Verbesserungen in der Strafrechtspflege auf dem Landtage vertrat und wie er mit pairiotrfcher Aufwallung die Errichtung eines Bunde--Oberhandelsgerichts zu Leipzig be fürwortete. Seine engherzigen Gegner von da mals, welche SacksenS Unirrgang von einem dem Anfrhen, der Macki und dem Wohlstände deS deutschen Vaterlandes dienenden Gerichtshof ab- leiieir wollten, mög n heut, beschämt de Augen Niederschlagen, d-nn viel größere, der beuifchen Sache von Sachsen gebrachte Orser im vergan grnen Jabre baden nur zu llinem Z-ele beige tragen. Wtr haben alle Urjache zu wünschen, daß von unserem Könige zum Nachfolger des vn. Schneider ein nicht minder deutsch gesinnter Mann ernannt werde, denn im Justizwesen, wie in jedem anderen Zwiige unseres SiaarSlebenS kann mit Fug und Recht von dem Verwalten desselben ge sagt werden, daß aut deutsch gesinnt sein der guten sächsischen Gesinnung nimmer Abbruch thun wird. * Leipzig, 10. Sept. Die soeben erschienene neueste Nummer deS , Katholischen Kirchen blatte- zunächst für Sachsen" bringt an sehr bescheidener Stelle am Schluffe eine Erklärung deS Consistorial- rüthS und Pfarrers Stolle, welche wörtlich also lautet: Die im Leipziger Tageblatte und anderen Blättern gegen den Unterzeichneten in Boreff der katholischen Schule in Arimma und eines Lehnrs in Altendurg er hobenen Beschuldigungen sind nichts als ungeschickte Er- rndungrn. Fr. Stolle. Diese lakonische Erklärung entspricht dem notori schen „BerichtigungS"-Eifer deS Herrn Stolle ganz und gar nicht, und DaS muß auffallen. Denn mit vollem Recht sagt I)r. Max Krenkel in seiner sehr empfehlenswerthen Schrift: „Wider den Uitra- montanismuS in Sachsen": Da« muß man dem Herrn Stolle lassen, er entfaltet hier:als üntensor tidni) «ine Niihrigkeit und Virtuosität, die auch dem Gegner Staunen abnvthigt. Mit »rgus- augen. überwacht er die sächsische und außer sächsische Presse, und fällt hier und da ein Wort, das sich als Herausforderung betrachten läßt, gleich ist der tapfere Kämpe schlagfertig aus dem Platze Erste Regel seiner Taktik ist: „Nur nicht schweigen!" Bor Allem l egt daran, daß auf die Angriffe der Gegner über haupt «ine Entgegnung erfolgt; was für eine, das leht in zweiter Linie. Wirklich epochemachend ind Stollr'S Leistungen in sogenannten „Be richtigungen". (Folgen nun zahlreiche Beispiele ) Daß die oben angeführte Erklärung de» Herrn Stolle für uns nicht bw geringste Bedeutung haben kann, brauchen wir wohi nicht noch ausdrücklich zu versichern. Wir halten unsere betr. Mit theilung auch jetzt noch aufrecht; gefalle eS doch Herrn Stolle, den Inhalt derselben in ihren Einzelheiten als unrichtig darzustellen! * Leipzig, 10. Sept. Dem Interesse für loca'e Institute bürste vielleicht durch Mittheilung nach stehender statistischer Daten über die hiesige „Lehr- anftalt für erwachsene Töchter" gdienl sein, welche wir der Güte deS Herrn Direktor Wagner verdanken. Erfreut sich ja doch die An stalt auch außerhalb Deutschlands eines so guten RufeS, daß erst jüngst das ungarische CultuSmini- sterium die Errichtung einer ähnlichen Unterrichts anstalt für erwachsene Töchter mit Berücksichtigung der Bildung für den kaufmännischen Geskdasi»- betrieb beschloß und eine Subvention von jährlich 12,000 Fl. in Aussicht stellte.*) ,Die Lehranstalt für erwachsene Töchter" ward seil ihrer Gründung im April 1863 von 462 Schülerinnen besucht, von denen 348 aus dem Königreich Sachsen, 105 auS den übrigen deutschen Staaten gebürtig waren. Österreiche rinnen und Ungarinnen besuchten die Anstalt 8, Amerikanerinnen 2, Engländerinnen 2, Russinnen 2, sowie endlich l Griechin, 1 Schwedin und 1 Schweizerin. DaS Alter der eintretenden Frär» lein weist eine Scala von 14—33 Jahren auf, während daS Durchschnittsalter sich mit etwa 17 Jahren bestimmen läßt. Die Durchschnitts srequenz beziffert sich mit 66 Schülerinnen, welche in 4 Abtheilungen von 10 Lehrern, die ohne Ausnahme zu den tüchtigsten ihres SlanluS zählen, in allen wichtigsten Fächern allgemeinen wie kaufmännischen Wissens unterricktet werden. Nickt uninteressant ist'- ferner, den Stand der Väter jener Damen kennen zu lernen, welche die Anstalt besuchten, weil man dadurch am besten erkennt, welche Kreise daS Bedürfniß fühlen, ikren Töchtern Gelegenheit zur Erlangung einer höyern Bildung zu bieten, welche zur Verwerlhung in einem ehrenvollen und angemessenen Berufskreise geeignet erscheint. Die Väter der oben erwähnten 462 Schülerinnen gehören nun folgenden Berufs kreisen an: 114 Kaufleute, 82 Gewerblreibenve, 52 Fabrikanten, 24 Staats- und 18 städtische Beamte, 23 Lehrer, 22 Gutsbesitzer, 19 Buch- I Händler, 16 Künstler, 12Eisei.bahnd«amle, t3Aerzte, l2 Landwirthe, 12 Geistliche, 12 Gelehrte, lO Privatiers, 9 Schriftsteller. 7 Juristen, 3 Architekten, l Major und l Apotheker. Der mittlere Kauf- manntzstand (ca. 25 Proc. der Väter), die bester situinen Gewerblreibenden (ca. 18 Proc) und die Fabrikanten (11 P>oc ) sind eS also, welche vor zugSweise ihre Töchter der Wagner'scheu Anstalt anvertrauen; nächst ihnen sind e« Beamte (9 Proc ), L«hr«r (5 Proc.) und GulSbesitz r <4 Proc.) Von diesen Ständen empfängt d»e Anstalt ungefähr drei Vieriheile ibrer sämmtlichen Schülerinnen, wäinend da« letzte Vienel derfelben m-ist Künstler, Geistliche Gelryrie und Schrffisteller zu Väiern Kat H Leipzig, lO. September. G gern Abend trafen ein Oifieier und l90 M^ni, Rekruten, *) D>ß das Leipziger Jnsfi'ui keinerlei Sabvlniwn k'dätt. fcheiin tnS inigarywe Miinsiruuai muhm iu<zt für niusle>güii>g grhaii.n zu h^ben
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