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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187109221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- S. 3862 doppelt; Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-22
- Monat1871-09
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1871
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eilst täglich ö'/, Uhr. ,«» SlVkLili»» nisgasit 4/5. ,He»clcur Fr. Hüttner. 2„dc d Sicbacrion ,«, N—>2 Utr ,j» ««» 1—-'> Uhr. -er stir dir nächst- , zummn bestimmtm in vkl» ^ochentagei, 7z M Aachminags. KipMer TagMM Anzeiger. llmtkölatt dkS König!. Bezirksgerichts und des NathS dn Stadt Leipzig. Freitag den 22. September. Auflage 9300. Adsnncinrnlaprei« Bierteljäbrlich I Tblr. 7'/» Agr, mcl. Bringcriolm t Tblr. U» Agr. Jede euizelnc Nnnnner 2'/, Agr. tzsedllbrcii f. Extradeilagen 9 Thlr. Fulcrate die Lpallzeile I'/« Agr. ttcclaincn nnlcr d. Urdacltonsstrich die Spaltzeile 2 Agr- Filiale Llto Klemm, tlniversitälsstr. 22, Local -Comptoir Hainstrabe 2>. 1871. Bekanntmachung. «nkommende Fremde, welcher hier übernachtet, ist am Tage seiner »ad, wenn diese »rft in den Abendstunden erfolgt, am andera Tage tag-, von seinem Wirthe bei «nserem Fremdenbnreau anznmelde«. aber, welch« langer als drei Tage hier sich aushalte», haben Anmelde» , za lösen. chttssigunge» dieser Dorschristen werde» mit etner Geldbnste bis z« »Her verhlältathmaHiger Haftstrafe geahndet. «tg, de» »8 September 187». DaS Polizei Amt der Stadt Leipzig. Rüder. Triuckler, See. Bekanntmachung, die Landtagswahl betreffend. tdem daS Königliche Ministerium deS Innern mittelst Verordnung vom 19. August l. I. izungSvahl für die II. Kammer der Ständeversammlung auf den 2. October l. ZS. auS- hat, so machen wir hierdurch bekannt, daß wir für den I. Wahlkreis Leipzig Herrn Stadtralh Alexander Schilling, als Wahlvorsteher Herrn Buchhändler Albin Ackermann'Teubner, als Stellvertreter, > str den II. Wahlkreis Leipzig Herrn Stadtralh Franz 28agner als Wahlvorsteher Herrn Buchhändler Wilh. Theodor Ferd. Einhorn alS Stellvertreter ^ haben. gig, am 20. September 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Bekanntmachung. Vorsichtsmaßregeln gegen die Cholera, welche wir in unserer Bekanntmachung vom Id. Z. anriethen, sind leider, wie die angestellten Revisioueu ergeben haben, von einem i Heile der hiesigen Grundstücksbesitzer nicht in Anwendung gebracht worden, sehen uns daher veranlaßt, nunmehr Folgendes zu verordnen: 1) Zn allen Grundstücken müssen die Abtritte in allen Etage« so wie die Pissoir- deSinficirt werden. 2) Zn allen Gasthöfen so wie auf den Bahnhöfen «uß die unter 1 angeordnete Des infektion täglich erfolgen. S) Zn allen übrigen Grundstücken hat die unter 1 angeordnete DeStnfection mindestens viel Leben am DienStag ein und trotz der etwa- erhöhten Preise hofft man eine ante Fachmesse zu machen. I. Meßbericht. hnichtS vielfach verbreiteten Gerüchte über lbkch a hiesiger Stadt wüthende Cholera- shiia doch noch rechtzeitig als völlig d»Mt worden zu sein ; dafür zeugte sapfte Herbeiströmen von Geschäftsleuten > K» letzten Tagen der vorigen Woche und ftt Aang, welchen das Meßgeschäft von entwickelte. viwrzeihlich ist es, daß verschiedene «Verwaltungen. völlig rücksichtslos gegen bbliciim, die rechtzeitige Zufuhr der ihnen neu Maaren an den hiesigen Platz nicht üigl haben. So sind z. B. Maaren, die 4. September für Leipzig aufgegeben 1, am 18. hier eingelroffen. Maaren, in jhither als „Eilgut" aufgegeben, befanden dritten Tage noch nicht in den Händen wartenden Eigentümers. Zn beiden j traf die Eigentümer, welche Gerber waren, ltnider Verlust, da die Einkäufer, die ihren , avderweit gedeckt, schon wieder abgereist j s» daß die Gerber ihre zu spät eingrtroffenen »ich! loS werden konnten. Die betref- ! AchbäftSleute sind gewiß ganz in ihrem > «an sie gegen solche- rücksichtslose-, ihnen eil bringendes Gebühren klagbar werden. fZafnhr in garen Sohlenledern war ke, andere Sorten aber sehr stark m»d es nahm der Verkauf am Montag rasten Anfang, daß schon am DienStag fast alle Lager geräumt waren. Der war den Gerbern sehr günstig; kaum Sorten abgeladen, alS sie sich auch in den Händen der Käufer und zwar > Preisen alS vorige Ostermeffe befanden. ' rger und St. vither Sohlleder be im«« 56—58 Thlr., Siegener 50—56 Thlr., er 50-58 Thlr., Eschweaer 47—52 Thlr., Sohlenleder 46—52 Thlr., Vacheleder Qualität 45—53 Thlr., Wildbrandsohl- -44 Thlr., deutsch Brandsohlleder 40 bis pro Centner. Fahlleder 15—18 Ngr, 15—17 Ngr.; hiervon blieb ein unverkauft, da zu viel am Platz war; Salbsklle 1 Thlr. 10 Ngr., braune Kalb- SV Ngr., schwarze Kalvfelle 26—30 Ngr sehr gesucht, konnte der Bedarf nicht gedeckt werden und brachte 26—27 Ngr. selle, in großen Quantitäten zuge- frnuteu nur in guten Sorten den Gerbern »stellende Preise bringen. Geringere Waare »achläsfigt und rS blieb den Händlern ein davon zurück, von sämisch Leder ging etrr zu guten Preisen sehr schnell um, rach Hosenledern fast gar keine Nach ^deuluchböden und in den sonstigen Ber ber Tuchfabrtkantrn fanden wir, waS . n Sorten betrifft, viel Waare aufge- »ährend die besseren Qualitäten die« ' so stark vertreten sind. Der Verkauf ging sehr schleppend, e- trat aber Aus Stadl und Land. * Leipzig, 21. Sept. Zm Laufe der letzten Zeit erhielten wir von mehreren Seiten Zuschriften, in welchen unter Ausdruck lebhaften Befremden- die Mittheilung enthalten war, daß in viele» Kirchen deS Landes daS allgemeine Kirchen gebet ohne Einschaltung der Fürbitte für den deutschen Kaiser und daS Deutsche Reich gesprochen werde. ES wurde in diesen Zuschriften darauf hingewiese», daß in anderen deutschen Ländern, z. B. in Württemberg, Baden, Thüringen, diese Fürbitte schon seit längerer Zeit in daS Kirchengebet ausgenommen worden sei. Wir haben über diese Angelegenheit an geeigneter Stelle unS tu zuverläsfiaer Weise informirt und können leider die Mntheilung nur bestätigen, daß das Kirchenregiment im Königreich Sachsen blS jetzt jede Anordnung darüber Unterlasten hat, dem Kirchengebet die Fürbitte für Kaiser und Reich einzuvrrleiben. Zwei tu Amt und Würden befindliche Geistliche schreib« unS über die Ange legenheit Folgendes: „LS ist mir keine Verordnung zu Gesicht gekommen, welche eine de-faüfige Ein fügung beträfe; vielmehr find wir noch immer aus die alte Fürbitte für da- deutsche Vaterland, seine Fürsten und Völker anaewieseu. Allerdings wird in unserer Kirche für Kaiser und Reich ge betet, doch beruht dies lediglich auf dem Ermessen der einzelnen Geistlichen"; und ferner: „DaS sächsische Kirchenregiment hat bis jetzt noch nicht die Einfügung der Fürbitte für Kaiser und Reich angeordnet ; ebensowenig ist eine Fürbttts für de» deutschen Reichstag, sobald er sich versammelt, verfügt, wohl aber findet die- in Bezug auf den sächsischen Landtag statt. Zch habe in meiner Kirche diese auffallend« Lücke vom ersten Moment an und stets durch allerdings nur willkürliche Einfügung an geeigneter Stelle de- KirchenaebeteS ausgefüllt, da diese Fürbitte mir alS selbstver ständlich geboten erschienen ist. Tine meinerseits an geeignet erscheinender Stelle wegen eines deS- fallsigen Erlasses gegebene Anregung hat zu meinem Bedauern bi- jetzt zu keinem Ziele geführt." . r. Leipzig, 21 Sept. Wir glauben die Mili- tair-Znvaliden auf folgende öffentliche Auf forderung aufmerksam machen zu sollen: Der Unterzeichnete macht bekannt, daß sich noch solck-e Invaliden aus dem letzten deutsch-ftanzksischen Kriege, welche noch nicht in den Benutz ihrer Pension ringe wiesen sind und in Folg« dessen Mangel leiden, unter Borlage guter, diese« besagender und amtlich beglau bigendrr Zeugnisse, zur Unterstützung au« den ihm zur Verfügung stehenden amerikanischen Hülssgel dern, brieflich und portofrei an ihn wenden tvnnen. Eingaben ohne genügend« oder hinrrtchend genau« Zeug niste bleiben unberücksichtigt. Darmsiad t Vr. weck. kout» Büchner, »rasenpr 59. * Leipzig. 21. Sept. AuS Frankfurt a M wird einem Wiener Blatt telegraphirt, stne Anzahl dreimal in jeder Woche und zwar am Montag, Mittwoch» und Freitag bis Mittags 12 Uhr zu erfolgen. 4) Zn allen Grundstücken, in welchen zur Zeit noch, sei eS mit wohifahitSpolizeilicher Gestattung, sei eS ohne solche gegen die bestehende Ordnung, die AbtritiSgruben mit den öffentlichen Scbleußen in Verbindung stehen und ihren Znhalt ganz oder theil- weise in dieselben abführen, darf zur DeSinfection lediglich die Siivern'sche DeS- tnfecttonSmaffe verwendet werden. 5) Zur Vermeidung belästigender und gesundheitsschädlicher Ausdünstungen sind die zu räumenden Abtritt-groben vor, während und nach der Räumung zu deSinfieire». Für pünktliche Befolgung dieser unter 1, 2, 3, 4, 5 getroffenen Anordnungen machen wir die Besitzer bez. die Administratoren der Grundstücke verantwortlich und werden Zuwiderhandlungen gegen dieselben, bez. deren Nichtbefolgung mit Geldstrafe bts zu Fünfzig Thalern oder verhäit- nigmäßiger Haftstrafe geahndet werden. Die Hausbesitzer sind berechtigt, ihre Abmiether zur antheiligen Tragung der durch DeSinfection der Abtritte erwachsenden Kosten herbeizuziehen. Leipzig, den 18. September 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Zerusalem. Bekanntmachung. Die Erd- und Maurerarbeiten einer 350 Ellen langen Wölbschleuße UI. Classe, sowie die einer 120 Ellen langen Dcckschleuße in der BraustraHe sollen an einen Unternehmer in Accorv gegeben werden. Diejenigen, welche diese Arbeiten zu übernehmen beabsichtigen, werden hierdurch aufgeforderl, Zeichnungen und Bedingungen im RathSbauamte einzusehen, wo AnschlagSsormulare gegen Erlegung der Copialgebühr zu erhalten sind. Die mit Preisen und NamenSunterschriften versehenen Offerten sind versiegelt mit der Aufschrift: „Schleusten bau in der Branstraße" bis DienStag den 20. September ». «. AbeadS 6 Uhr im RathSbauamte abzugeben. Leipzig, am ^9. September 1871. DeS Raths Baudeputatto«. Königliche Kunst-Akademie zu Leipzig. Die Studien im Winterhalbjahr 1871/72 beginnen Montag den 2. Oktober' Anmeldungen für die Aufnahme find in der Wohnung deS Unterzeichneten Weststraße Nr. 62 Mittags von 1 bis 2 Uhr zu machen. Direetto« der König!. Kunst-Akademie. Zm Aufträge IV 1 « p v v. der namhaftesten Zndustrirüen in Ossenbach, Hanau und Lrese ld hatten eise Einladung zur Beschickung eines Zuternationaleu Arbeit» geber-TageS erlaffen, welcher in Frankfurt abgehalten werden solle. Diese Einladung sei nicht nur an österreichische, sondern auch au fran zösische, englische, holländische, belgische, schweizerische und italienische Industrielle gerichtet, und der Zweck sei: Herstellung eines CartellS zwischen den Arbeitgebern der einzelnen Staaten, dessen Theil- nehmer sich verpflichten sollen, solchen Arbeitern, welche bei einer Arbeitseinstellung betheiligt waren, keine Arbeit zu geben. Die ganze Nachricht bedarf wohl noch sehr der Bestätigung. * Leipzig, 21. Sept. Zn der am 29. September beginnenden Session deS hiesigen Schwur gerichts werden folgende Fälle zur Verhandlung kommen: am 29. September Meineid, Angeklagter Friedrich Wilhelm Bergmann aus Klempötna; am 30. September KindeStödtung, Angeklagte Anna Pauline Föhring von hier; am 2. October KindeStödtung, Angeklagte Friederike Wilhelmiue Pauline Genlsch auS Schkeuditz; am 3. October gewerbsmäßige Hehlerei, Angeklagter Rohpro- ductenhändler Friedrich Wilhelm Bürkner von hier; am 6. October versuchter Mord, Angeklagter Markthelfer Carl Friedrich Naumann von hier; am 9. October Meineid, Angeklagter Alteisen- Händler Zohann Ferdinand Betram von hier. Die Verhandlungen am 30. September und 2. Oclbr. finden unter Ausschluß der Dessentlichkeit statt. t2. Leipzig, 2l Sept. Meßfremde, die jetzt von dem Magdeburger und Dresdner Bahnhofe kommen, werden sich über den Eintritt in Klein- Pari« an der Goethestraße verwundern, da man hier ein Bild der Zerstörung erhält, wie jetzt im eigentlichen ParrS. Die Nordseite de- Georg enbauseS macht jetzt mit ihrer noch die alten Schießscharten über der Stadtmauer zeigen den, theilweise in Trümmer gelegten Front, ihrer gähnenden Lücke nach Lebe's Hotel aarni zu, die wie eine Bresche außfieht, einen abenteuerlichen Eindruck und legt den Gedanken an Petroleum und Bomben nahe genug. Bekanntlich befand sich noch bis Ende deS vorigen Jahrhunderts vor der Nordostecke de« GeoraenhauseS eine Schanze, „die Katze". Diese Bastion ist in Große'- „Ge schichte Leipzigs" abgebildet, wie sie 1775 dem Auge sich darstellle. Man sieht ihr wenig Krie gerisches mehr an, da sie mit Gras bewachsen er scheint. Ein einsamer Stadlsoldat hält seine lang weilige Wacht dort auS, wo jetzt der keinen Augenblick stillstehende Fremden-, Meß- und Pas santenverkehr der Goeihefiraße aus unv ab fluihet. — Eine in demselben Buche befindliche neuere Ansicht vom Park, Schwanenteich und Scbnecken- berg seligen Andenkens zeigt uns recht« im Mittel gründe daS GeorgenhauS mit der nachmals zuge mauerten resp. für immer verschlossenen Pforte rechtS neben der Nordostecke deS neueren an der Fluchtlinie der Goethe- und Paikstraße gebauten Hauses. Auch diese Thürr macht auf vem Bilde den Eindruck eine« AuSfallvsörlwenS, da man in derselben ebenfalls einen ehrbaren Skadisolvatrn daS Gewehr schultern steht. — Zeue Schanze ward 1784 abgetragen und der Graben bis zum Haüe- jchen Thöre (SuSgang der Hallenden Straße) auS» gefüllt. Die Rasirung jenes We,keS lieferte so viel Erbreicb, daß man damit den Stadtgraben nr der eben angegebenen Richtung vollständig trocken legen konnte. — Die abgetragene Schanze hieß, wie gesagt, „die Katze". Man konnte damals mit Anspielung auf Schiller'S „Männerwüide" in Leipzig sagen: Zum Teufel ist „die Katze", Der Kater ist geblieben. Seit dieser Zeit ist der Schwanenteich als solcher entstanden. BiS dahin war er nur ein Bassin deS StadtgrabenwafferS und mit letzterem in un mittelbarer Verbindung. — Da, wo letzt die Goeihe- straße breit in den Brühl mündet, ward 1797 em AuSgang eröffnet, der unter dem Südvststüael de- Georgenhauses burcbführle. Der mächtig sich entwickelnde Verkehr der Gegenwart machte vor wenigen Zähren den Abbruch dieses äußersten Südostflügels nölhig, um dem Brühl eine AuS- mündung nach Osten zu geben. l87l ist letztere nun durch den Abbruch deS ganzen Georgenhausrs zu einer breiten Straße erwecken worden. — Am l8. September ist dem Redactcur deS „Bürger- unv Bauernsreund" in Crimmitschau, Herrn C. Hirsch, das Erkenntniß deS dortigen GerichtSamtS in Sachen der dem „DrcSvner BolkSboten" entnommenen „Zehn Gebote im Reiche der Gottesfurcht und frommen Sitte" publicirt worden. Es sind ihm in demselben weitere drei Monate Festungshaft zuerkanut wor den, und zwar wegen Beleidigung deS deutschen Kaisers. — Eire zweckmäßige Neuerung ist jetzt bei den Musikchören zweier sächsischer Regimenter, deS in Bautzen stehenden Regiments l03 und deS in DrcSden stehenden Kaiser Wilhelm Regiments etn- geführt. Diese Hautboistencköre haben nämlich, nach preußischem Muster, eiserne Notenpulte erhalten, deren jeder einzelne Hautboist eine« mit sich führt. Sieht inan daS Regiment auf Wache ziehen, so hat jeder Hautboist neben seinem Seiten gewehr ein eisernes mechanisches Notenpult hängen, welche« er in kaum einer halben Minute aufbauen und vor sich hinstellen kann. — Für die zahlreichen Freunde der genossen schaftlichen Selbsthülfe wird eö von Interesse sein, zu erfahren, daß bereits eine Anzahl solider und lebensfähiger Productivgenossenschaften auS dem Sckooße drr deutschen Gewerkvereine entsprungen sind. ES sind dicS: die Productiv genoffenschaft der Leineweber zu Oderwitz bei Zittau, die der Tuchmacher zu Forst (Nieder- Lausttz), die der Baumwollenweber zu Plauen im Voigtland, und die der Cigarrenmacher zu Magde burg. Die Leinenwaaren der Oderwitzer Genos senschaft haben sich durch ihre große Reellst ät und PreiSwürdigkeit schon allgemeine Anerkennung erworben, nicht minder vervienen solche die Erzeug nisse der genannten jüngeren Associationen, wie die Tuck- und Hosenstoffe von Forst, die fertigen weißen brochirten Garvinen und der glatte Mull von Plauen. — Dtt Kohle» noth de« vorigen WimnS ist
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