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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187110061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18711006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18711006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-10
- Tag1871-10-06
- Monat1871-10
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1871
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^Erscheint läßlich früh 6^r Uhr. rdaction und Slpcdilioa Jobannisgass« 4/5. ltw. Redactcur Fr. -ültarr. reckstunde d. Retaction «rmntaz» von II—>2 Ubr «chmmag« von 4—!> Udr. zmc der für dir nächst, de Nummer bestimmlen ne in den Wochentagen 3 Uhr Nachmittags. Tageblatt Anzeiger. io 27 t». LMblüN des KöllijbLczirktzgcrichtS und des RM der Stadt 8cir;ig. Kreitag den 0. October. Anflaae s:rao. ^bonnemenlrsrel« P'.erteljal'rlick l Tklr. 7'/, Nqr, incl Brmgcrlobi« l Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne 9tuinmcr 2'/, Ngr. Gebühren k. Extraveilagen 0 Thlr. Znscratk die Spaltzcüe l'/« Ngr. Lrclamra unter d. Rrduetioasstrich die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Ttto Nlrmm. Uilwersltätsstr. 22, Local-Comptoir Hainstraße 21. 1871. Bekanntmachung, tz«, Be*sa«f »»« Brod »»d »ettze» Backwaare« brtrrffeod. sUnter Aufhebung unserer Bekanntntachunß vom 4. Mat 18K7 verordnen wir in Anschluß an Bestimmungen deS tz. 72 der deutsche« Gewerbeordnung Nachstehendes: 1) Alle hiesigen Bäcker und Verkäufer von Brod beziehentlich weißer Backwaaren, d. i. Semmeln, zbrodrn, Dreilinaen, Kümmel» und Franzosenbroden, so wie Dresdner Semmeln, mögen sie.in en geschlossenen Verkauf-localen oder auf dem offenen Brodmarkte feilhaltea, haben an ihren »ufSsteÜev ein deutlich geschriebene- oder gedrucktes Berzeichniß auS-uhängen, auS welchem sich zu welchem Preise sie ». daS Pfund oder halbe Kilogramm Brod, d. irdeS Einzelstück von Semmeln, Dre-dner Semmeln, Franzbroden, KUmmelbroden, Franzosenbroden und Dreilingen afen, e. wie schwer jede- Einzelstück der unter b. verzrichneten Backwaaren wiegen soll. !) Die- Berzeichniß ist RathSwegen abzustempeln und muß auf je 2 Wochen festgehalten werden. Abstempelung erfolgt für die diesigen Bäcker und Verkäufer von Backwaaren durch die Raths- , für die auswärtigen, auf diesigem Brodmarkte feilhaltenben Bäcker durch den Marktvoigt. >) Jede- Broblaib ist mit so viel Gruben zu versehen, als eS Pfunde (halbe Kilogramme) ^en soll. 4) Jeder auf hiesigem Brodmarkte feilhaltende auswärtige Bäcker hat an seinem Marklstande Tafel auSzuhängen, auf welcher sein Name und sein Wohnort deutlich angeschrieben ist. 5) Behufs Ueberwackung wegen richtigen Gewichts deS BrodeS und der in 1 unter d. verzeichneten kwaaren werden durch unsere mit Beaufsichtigung deS MarktverkehrS beauftragten Beamten und 're Diener Nachwiegungen bei den Bäckern und Verkäufern von Backwaaren stattfinden. Auch jeder Käufer daS von ihm allhier erkaufte Brod, so wie die in 1 b. verzeichneten Backwaaren in ^RarhhauSwache, so wie an den Wochenmarkttagen auf der auf dem Brodmarkte öffentlich aus sen Brodwaage Nachwiegen lassen. an der Schwelle, mit mehr Vertrauen in die Hände legen, als oem berühmten Lehrer deS StaatSrechlS und deS KirchenrechtS, der die Forde rungen deS modernen Staate- rückhaltlos aner kannt und in sein wissenschaftliches System aus genommen hat, der schon einmal gezeigt hat, daß er in einem Staate nicht regieren wolle, der nicht unabhängig sei von der Kirche, und der, im vollen Besitze der geistigen und materiellen Mlltel, wohl jetzt auch den Willen habe« wird^ zD «füllen, waS fein Amt von ihm verlangt? Wenn die Kirche ihre Helbflständigkett erreicht haben wird, so wird im Wesentlichen vasCultuS- ministerium nur noch ein Unterrichtsministerium sein. Es wird darum nicht arm erscheinen, denn ihm bleibt die Pflege Dessen, waS dem Menschen das Wichtigste ist, die Pflege des Geistes, die Für- orge für Vernunft und Wissenschaft, deS Men chen allerhöchster Kraft. Wir finden im Lande wohl hier und da die Sorge auftauchen, daß von der in ihrer Selbständigkeit erstarkenden Kirche hierauf ein wesentlich hemmender Einfluß aus- geübt werden könnte. Wie die Verhältnisse im Augenblicke liegen, halte ich diese Gefahr nicht eben für bedeutend. Wer darauf geachtet hat, z. B. in den Personalverzeichnissen unserer Uni versitäten und in den Biographien der letzten 3 bis 4 Jahrhunderte, welch' einen Procentsatz die deutsche Gelehrtenwelt dem protestantischen Pfarrhause verdankt, der wird sich schwer über zeugen lasten, daß der protestarmscbe Geist liche der geschworene Feind von Wissenschaft und Fortschritt sei. Aber, waS bisher war und gegenwärtig auch wohl noch ist, tragt noch nicht die Bürgschaft in sich, auch für die Folgezeit dauernd zu bleiben. Neue Gesetze schaffen neue Verhältnisse, neue Anschauungen, neue Ziele, neue Menschen. Und da gilt e- allerdings, an der Schwelle einer ganz neuen, in daS Dunkel der Zukunft gehüllten Entwickelung, von der eine sichere Vorstellung zur Zeit Niemand besitzen kann, vorsichtig zu sein, genau abzuwägen, und durch scharfe Formulirung der Gesetze jede Beeinträch tigung, jeden Uebergriff von vornherein auSzu- chliepen. Und auch da, glaube ich, dürfen wir zetrost der Wirksamkeit eines Mannes entgegen- ehen, der selber der strengen Wissenschaft, der exacten Forschung angehörend, die Rechte dieser nicht wird preisgeben wollen, und der seit lange berühmt gewesen ist durch die Schärfe, Präcision und Eleganz in Formulirung der Gesetzespara graphen, eine Eigenschaft, die ihm bereits vor Jahren einen maßgebenden Einfluß gewährt hatte auf daS bedeutendste deutsche Gesetzbuch, welches das 10. Jahrhundert bis dahin geschaffen hatte, auf das deutsche Handelsgesetzbuch. So meine ick, vertrauensvoll können wir das hohe und wichtige Amt deS EultuSministers in die Hände unseres bisherigen College» gelegt sehen. Unsere Klater alma wird, wenn sie deS Sohnes gedenkt, den sie heute zu dem höchsten und bedeu tungsvollsten Berufe hinaussendet, dereinst nicht schmerzlich sich abzuwenden brauchen, wie sie eS thun muß bei der Erinnerung an den ihrer Söhne, den sie vor nunmehr zwanzig und etlichen Jahren ebenfalls htnanSsandte zu demselben hohen Berufe, begleitet von ihren besten Wünschen und Hoffnungen, und der heute eine vergessene Excel- lenz, selbst den Ruf seines wissenschaftlichen Na- menS mit sich hinabgeristen Hai in den Abgrund der Vergessenheit. /Ludwig v. d. Pfordten.) Nein, mit stolzer Freude werden wir bald Blatt an Blatt sich fügen sehen zu einem reichen Kranze deS Ruhme- und der Ehren um daS Haupt un seres bisherigen College», und mit neidloser Freude Der Abschied des neuen Cultusminifters. sei dem Festmahl, welches am Mittwoch den vor. Mts. zu Ehren deS scheidenden Herrn v. Gerber im „Hotel Hausse" Hierselbst ab» alten wurde, sprach der Rector MagnificuS Zarncke u. A. Folgendes: HAls wir am 10. August in Frohburg dem ietenden CultuSminister, dem Freiherrn von »stein, der daS Verdienst hat, unsre Univer- auS einer sächsischen Localanstalt zu einer hen Universität im großen Stile gemacht zu r, die Gefühle der Verehrung und des DankeS kamen unsrer Universität aussprachen, ant- ete derselbe: „Gott gebe es, daß mein Nach- gleiche Liebe für die Universität empfinde, „Gott gebe eS", hallte es in unfern l wider und mit zuweilen wohl bangen Em- ingen folgten wir den verschiedenen Gerüchten, itber die Wiederbesetzung deS Cultusministe- S in Umlauf kamen. Heute ist diese Wieder- jung erfolgt, und heute schon, denke ich, können uns sagen, daß Gott es wirklich so gefügt wie damals der Wunsch unsrer Herzen lautete, bei wem sollten wir wohl eine innigere zu unserer Universität vorauSsetzen, swem en wir ihre Pflege wohl vertrauensvoller in Hand gelegt sehen, als dem Manne, der, ein ähriger College, mit allen Verhältnissen unsrer schule bis in thre kleinsten Einzelheiten hinein l vertraut geworden, alle ihre Bedürfnisse, ihre feineren Lebensbedingungen kennen und npfinden gelernt hat, und der bereits als zler einer andern deutschen Hochschule bewiesen daß er e- verstehe, nicht bloS an, sondern für eine Universttät glänzend zu wirken? l gewiß unter seiner Pflege wird die Zukunft ^ Universität eine völlig gesicherte bleiben, unsere Freude würde eine sehr einseitige engherzige sein, wenn sie nur darauf be- h, daß wir nunmehr einen CultuSminister ge- »en hätten, von dem wir unS für unsere rsität eine besondere Berücksichtigung, be- e Vortheile versprechen könnten: nein, voll rein kann sie nur dann sein, wenn wir über sein dürfen, daß auch für das Ganze, dem inS alS Glied einreihen, für unser engeres rland, und damit auch für daS große deutsche rland, dem wieder jenes sich als Glied ein- die Wahl unsers Königs eine glückverheißende Und da beseelt mich, wohin ich auch den wende, ein recht freudiges, zuversichtliche- rauen, daß dem wirklich so sei. wissen, daß unser Land gegenwärtig in besonder- wichtigen und bedeutsamen »ente seines staatlichen Lebens sich befindet, protestantische Landeskirche, bisher auf das 1e verknüpft mit dem Staate und in ihren en Instanzen von staatlichen Gewalten be it, ist nunmehr im Begriffe, auf ihre eigenen gestellt zu werden, eine eigene Individualität »erden mit eigenem Willen, eigener Macht- mit der Möglichkeit eigener, von denen deS >1» sich entfernender Ziele. In unserm Lande oohl hier und da dre Sorge verbreitet, eS ten auS dieser Selbstständigkeit der Kirche sich icke Conflicte entwickeln, wie wir sie so be- klich kennen gelernt haben in den Ländern, eichen die katholische Kirche einen maßgeben- Einfluß »u äußern im Stande ist. Wem ft, wenn diese Besorgniß begründet ist, könnten den Schutz der Reckte de- Staat-, die Abwen- von Eingriffen herüber und hinüber gleick 6/ DaS Feilhalten von minderwichtige,n Brod oder Backwaaren der unter t b. verzeichneten Sorten wird nach H. 148 unter 8 der Gewerbeordnung mit Geldstrafe biS zu 50 Thaler bez. Haft bis zu vier Wochen, sonstige Vernachlässigung der unter 1 a. und d., 3 und 4 gegebenen Vorschriften «it Geldstrafe dtS zu 20 Thaler bez. Haft bis zu 2 Wochen geahndet; es haben auch die Bäcker und Verkäufer von Brod wie Backwaaren in irdem Falle ihre Angehörigen, GewerbSgehülfen und Dieustleute persönlich zu vertreten. 7) Vorstehende Anordnungen treten mit dem 16. October l. I. in Kraft. Leipzig, den 27. September 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Kock. Jerusalem. Bekanntmachung, die Bezahlung der Jneneobtliar-Brandcaffen« Beiträge betreffend. Den I. Oktober d. I. sind die für den zweiten halbjährigen Termin lausenden JahreS fälligen BrandverficherungSbeiträge nach tz. 49 deS Gesetzes vom 23. August 1862 mit I Pfennig von der BeitragS-Ginheit zu entrichten und werden die hiesigen Hausbesitzer und deren Stell vertreter hierdurch aufaefordert, thre Beiträge von diesem Tage ab spätesten- binnen 14 Tagen bei der Brandcassengelver-Einnahme allhier (Rathhaus II. Etage) zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Restanten einlrelen müssen. Leipzig, den 29. September 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Rothe. Bekanntmachung. Eine Anzahl Hausen Hol» und alte Budenbestandtheile sollen Montag den 9. October d. I. Vormittag- 9 Uhr auf dem Zimmerplatz deS Herrn ZimmermeisterS Handwerck, Carolinenstraße 19, an den Meistbietenden gegen Baarzahlung versteigert werden. Leipzig, den 4. October 1871. DeS Rath- Meßbuden-Deputation. wird unser slma mater fick geehrt fiihlen, wenn man ein kleines Blättchen aus jenem vollen Kranze auch ihr zuerkennen wird, auS deren Kreise der Gefeierte hinaustrat zu seinem hohen Amte. DaS walte Gott, daß es so werden möge!" Seine Excellenz der Herr Staatsminster vr. v. Gerber erwiderte darauf: „Meine Herren! Gestatten Sie mir, daß ich zunächst Sr. Magnificenz meinen wärmsten Dank für die überaus gütigen Worte auSspreche, welche er an mich gerichtet bat. Ich nehme sie hin alS den erneuten Ausdruck seiner mir so oft bewährten wohlwollenden Gesinnung. Sodann drängt es mich, Ihnen Allen den innigsten Dank dafür aus- zudrücken, daß Sie mir vergönnt haben, diese Stunde mit Ihnen zu feiern. Wenn ich in diesem ernsten Augenblicke nur Weniges sage von Dem, was ich auf dem-Herzen hätte, so werden Sie dies meiner inner» Bewegung zu Gute halten Denn ich bin mir bewußt, daß lch an dem ernstesten Wendepuncte meines Schicksales stehe. Ich be schließe heute eine lange und ich darf hinzufügen, reich gesegnete akademische Thäligkeit. Ich habe 27 Jahre lang auf verschiedenen Universitäten als Lehrer gewirkt. Ich bin immer mit innigster Be friedigung als akademischer Lehrer und Schrift steller thätig gewesen, — aber freilich keine Zeit dieser langen Reihe von Jahren ist glücklicher und befriedigender gewesen, als die Jahre, welche ich in Leipzig verlebte. Glauben Sie mir, meine Herren, ich habe ein volles Bewußtsein der Gunst des Schicksals, Zeuge und mitwirkender Tbeil- nehmer an der Entwickelung und Größe unserer lniversität in der Zeit gewesen zu sein, in welcher ie die Spitze der deutschen Hochschulen erreicht hat. Ind wenn ich deuke an die unschätzbaren KreundeS- verbindungrn mit theuern College», denke an daS Wohlwollen der Universität, welche mir zwei Mal ihr höchstes Ehrenamt übertragen hat, so löst sich all' mein Empfinden beim Rückblicke auf diesen letzten Zeitraum meine- LebenS in rin Gefühl des innigsten DankeS auf. Und da liegt wohl die Frage nahe, wie ich da zu komme, eine so glückliche und befriedigende Stellung aufzugeben und sie zu vertauschen mit einer Stellung, von der man irdenfalls Voraus sagen kann, daß sie voll Bewegung, Unruhe unv Verantwortung sein wird. Meine Herren, ge statten Sie, daß ick mich auf den einen Satz be schränke: es giedt Schicksalsfragen, welche nicht aus Gesichtspunkten subiectiven Behagens, sondern allein aus dem Gesichtspuncte der Pflicht beantwortet werden müssen. Wenn ich mir nun mein zukünftiges Arbeitsfeld betrachte, so tauchen freilich gar viele Fragen auf, deren Lösung ich erst von der Zukunft erwarten kann. Aber ein Punct scheint nur schon jetzt voll kommen klar zu sein, und diese Klarheit giebt mir besondere Zuversicht und Sicherheit. ES ist der freudige Gedanke, auch ferner, wenn auch von einem andern Puncte auS, mit Ihnen zusammen wirken zu können an der Erhaltung und Förde rung der Blüthe und deS Glanzes unserer Uni versität. Niemand kann mehr alS ich von der Bedeutung dieser Aufgabe erfüllt sein. Ick meine, eS sei eine der größten Leistungen, welche Sachsen für das gesammte deutsche Vaterland erbringen kann, hier in Leipzig den freisten großartigsten Sammelplatz deraanzen veutscken Gelehrsamkeit zu erhalten. Diesem Gedanken meine Kräfte widmen zu dürfen, wird mir die größte Befriedigung gewähren. Ich glaube auch, daß er eine schone und sichere Aus sicht eröffnet. Tenn unser Leipzig ruht auf einer fest gefügten, überaus gesunden Grundlage, und die hauptsächliche Summe der Grundsätze seiner Verwaltung darf sich in dem Satze zusar.men- fassen lassen: Schaffet jederzeit der aus gezeichnetsten Mann, befreit seine Wirksamkeit von allen Hemmnissen und regiert im Uebrigen so wenig alS möglick. Meine verehrten Herren, diese Arbeit, diese Thätigkeit ist es, in welcher ich mich mit Ihnen fort und fort verbunden fühlen und in welcher ich, ich bin dessen sicher, von Ihnen Allen jederzeit Ine entschiedenste Unterstützung erfahren werde. Und so lassen Sie mich schließen mit dem Ausrufe, in welchem unser innigstes Wünschen zum Ausdrucke kommt: Hoch lebe unsere geliebte, theure 'Universität!" Europäische Grodmessnug. >v. Lripstg, 5. Oct. In der vorletzten Sitzung am 29. Septbr. kam u. A. der Bericht deS einen der beiden Commiffare Sachsens über die in Sachsen auSgeführten astronomisch-geodä tischen Arbeiten jüngster Zeit zum Vortrag. (Direclor Prof. vr. Brüh ns.) Vr. Bruhns hat im April v. I. mittelst des Repsold'schen ReversionSpendelS durch die Assisten ten des Berliner geodätischen Instituts, die Tvctoren Albrecht und Löw. im mathematischen Salon zu Dresden die Länge deS Secundenpendels be stimmen lassen. Die telegraphische Längenbestimmung zwischen Leipzig und Mannheim ward 1870 vorbereitet, aber wie bereits früher erwähnt, schon nach zwei Beobachtungsabenden durch den Krieg unterbrochen. In Leipzig beobachtete Vr. Löw (auS Berlin), in Mannheim Vr. Albrecht (ebendaher). DaS Re sultat war vorläufig: Leipzig liegt östlich von Mannheim: 15 m 13 s., 49. Im August und September 1870 suchte man auf der Pleißenburg die Breite und das Azimulh der Richtung Pleißenburg-PeterSberg zu bestim men. Man brachte auch die Beobachtung der Breite durch Zenithdistanzen zu Stande. Die andern Untersuchungen wurden durch die Ungunst der Witterung gehemmt und sollen in diesem Herbst wiederholt werden. Auf der Leipziger Sternwarte hat man die GradmessunaSsterne vollständig beobachtet und wird vie Ergebnisse alsbald veröffentlichen. Auch die Länge dcS Secundenpendels in Frei- berg sollte Heuer ermittelt werden. Außerdem waren noch Polhöhe- und Azimutlck'stiininungen an drei Puncten in Sachsen in Au.,.cht genom men, ferner nock einige telegraphische Längen bestimmungen. Kurz in einigen Jahren werden die einscklagenden astronomischen Operationen in Sachsen beendigt sein. Vorstehendes entnahmen wir auszugsweise dem „General-Berickt Uber die Europäische Grab messung für das Jahr 1870". Thüringisch - sächsische Alterthümer. In der Zeit vom 18. bis 22. September 1871 tagte in Naumburg a. d. S. der Gesammt- verein der deutschen GesckichlS- und Alter- thumSvereine, dessen Versammlung schon für daS Jahr 1870 in Aussicht genommen, aber durch den inzwischen auSgebrochenen deutsch französischen Krieg verhindert war. AuS allen Theilen Deutsch lands hatte sich eine große Anzahl von Mitgliedern und VereinSdeputirten, unter denen berühmte Fach männer auf dem Gebiete der Alterthumskunde und historischen Wissenschaften nickt fehlten, ein gefunden. Tie Deutsche Gesellschaft m Leivzig hatte die Bestrebungen deS Vereins durch ÄuS-
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