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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187109147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-14
- Monat1871-09
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1871
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nur hie, tte ron ilücklich I87l. reich gesunde» I geb. Tch, ich kurzem I c Vater, Flamen der> trübt anzei 1871. Scheit ervurch dies braver ßöps !e frühst interlaffe, e Schlag,, 1 tägiger rüblcn Clt^ uchS und j thieme. l2. 8ept Temperalu « Waffer-j .8ept. urt a. N. '«, do.»! schau k. El ü, do. lanzl Stettin ! rer 46, ß fest. l. Ueber rankfurter ->r die vielfa atz der Co» werden s vohl die m Grafen anzösischen seit nach Fra wieder aufnej che sich dem l rhandluligenl sung einiger s eien. Departement ES esistnt alien, weil nterließ/.ind i von dem ivch nicht beä - Herzog istj -eneralbericht! nen; in demses luögaben nü r dürfe; eint ngen und injl ben Weise sich Entsagu^ die Stellung ^genommen si die Regie habe, es soll et werden, nmungderRa Frankreich ben, aber Fral rfe deffelben,, »weifen zu lass > das Land Wiederberstelln z und Reugeb Kam. u Die St. Dresden. H.z. Roidd. ind ,, Müller« H« nd x, St. H-mdn , Stadt Rom. nckau, «s. - Her,bn-.j »ffen, w Schn i, tz. z^Rordd.s L-t. eint täglich sjuid 6' r Uhr. i» »»d Lrvcdilion misgassc 1/ 5. ^jictacleur /r. tjüllnrr. »de t. Äietaclion ro» ll—I-' Uhr BNH» rvn l—5 Uhr. der für die »ächst- , -lummer bestimmten in de» Wochentagen ij ülir Rnchmitlago. Ueipüger.Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts und des RathS der Stadt Leipzig. Auflage 9VÜ9. Adonnementrprei» Vierteljährlich l Tblr. 7'/, Ngr., inet. Bringerlobn l Th!r. in Rgr. Jede einzelne Rümmer 2'^. Rgr. Gebühren f. Extrabeilagen Tblr. Znscrale die Spaltzeile t'/< Rgr. Urclamen unter d. Redactioiüchrich die Spaltzcile 2 Rgr. Ftltnte Otto.Nlkinm. Umversitätsstr. 22, Loeal-Comptoir Hamslrasie 2». 257. Donnerstag den 1^. September. 1871. Bestellungen auf das vierte Quartal 1871 des Leipziger Tageblattes man möglichst bald an die Unterzeichnete Erpedition, Johannisgaffe Nr. 4 5, lassen. Auswärtige Abonnenten müssen sich an das ihnen zunächst gelegene wenden. >r eine Ertrabeilage sind 9 Thlr. Beilegegebühren unter Vorausbezahlung zu DaS Tageblatt wird früh- 6*/r Uhr auSgegeben und enthält die big zum gebenden Abend eingelaufenen wichtigsten politischen und Börsen - Nachrichten in hischen Original-Depeschen. Leipzig, im September 1871. Lxpeckltloi» Äv« LivIpLlxvr V«xekl»t1«8. Bekanntmachung. Inhaber der als verloren, vernichtet oder sonst alS abhanden gekommen angezeigten Pfand- ba. 8. Nr. 89829, I.». 0. Nr. 1359, 4382, 4936, 12376, 14444, 27201, 27781, 28270, 18237, 42723, 43035, 44861, 45678, 45731, 54191, 55251, 60935, 62278, 71014, 72956, 17701. 77824, 78022, 82201, 83191, 83857, 86217, 89682, 89683, 92471, 93578, 93960, ,85530, 97274 und 99192, I,a. 0. Nr. 2860, 4190 und 5659 werden hierdurch aufgefordert it unverzüglich bet Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen, oder -egen Belohnung zurückzugeben, widrigenfalls der LeihauSorbnung gemäß die Pfänder den »werden auSgeltefert werden. gig, 12. September 1871. DaS Leihhau« zu Leipzig. August Becker, vorgetragene Bericht über den Cassenabschluß des verflossenen VereinSjahres. Derselbe verzeichnele sehr günstige Resultate; an Mitgliederbeilrägen, Unterstützungen der liberalen Parteigenossen bei Gelegenheit der Reichstags-, Landtags- und Stadtverordnetenwahlen sind der VereinScasse im Ganzen zugestossen 1061 Thlr., während sttr die Unterhaltung de« Verein« und für die Agitation bk den verschiedenen Dahlen nur die Summe vsn 461 Thlr. verausgabt wor den ist, so daß gegenwärtig da« baare Vermögen de« Verein« au- rund 600 Thlr. besteht. Herr Becker beantragte angesichts diese« günstigen Ver hältnisses die feste Anlegung von 500 Thlr. bei einem Creditiustitut. Die Versammlung bestimmte jedoch, daß der Vorstand de- Verein- Vollmacht haben solle, die nutzbare Verwendung de- VereinS- vcrmögrn« seinem Casstrer zu überlassen. Zu Re visoren d«S EaffenberichtS wurden die Herren Dolae, Madack und Näser gewählt. Die Neuwahl de- Vorstände« ergab die Ernennung der Herreu Hackel, Advocat Rud. Schmidt, Cars August Becker, Direktor Näser und Philipp NagA « Mitgliedern de- Dtrectorium« im nächsten Vmtn-jahr. Den letzten -egenstand der Tagesordnung in der gestrigen Versammlung bildete ein Bor trag de- Schriftsteller- Herr» Max Moltke über da« allgemeine »letch« und directe Wahl recht, der, wie «reit- gestern vielseitig anerkannt wurde, de« Anregenden und Originellen mancherlei enthielt und vo» Städtischen Verein in einer der nächsten Sitzung» nach der Messe zur Debatte gestellt werden soll. Der hauptsächliche Ideen- gang de« Vorträge« war folgender: Die An wendung d«S allgemein» Wahlrecht« in der heu- tigen Zeit und die Wirkungen desselben errege» ernste Bedenken. Mittelst de« Luürsue univvrsÄ ließ Napoleon bekanntlich noch im Mai vorigen Jahre« da« Werk von 1852 durch acht Millionen Stimmen sanctiouiren und vier Monate später jagte da- französische Volk, jagten die französischen Wähler Napoleon fort. In Spanten stößt man fortwährend auf gleiche oder ähnliche Erscheinungen. Da« Problem, welche- die Gegenwart zu lösen habe, sei die Findung eine- richtigen Wahlgesetze-, einr« richtigen Wahl- und AvstimmungLverfahren«; diele« Problem könne gelöst »erd», wenn man die Stimmen nicht zähle, sondern wäge. Wir haben heut zu Tage da- allgemeine gleiche Wahlrecht zwar dem Namen nach, aber nicht thatsächlich; der Forderung könne nicht alle Berechtigung abge- sprochcn werden, daß der Staatsbürger von dem Augenblicke an, wo an ihn die Pflicht herantrete, für die Beschützuug de- Staat« nöthtgenfall« sein Blut vergießen zu wüsten, auch daS Recht habe, in der Verwaltung de» Staate- ein Wort mit zu red», und daß demnach der Beginn de- Wahl recht« in eine frühere Zeit, al« sie jetzt bestimmt sei, gelegt werde. Da« allgemeine gleiche Wahl recht, wie e« für den deutschen Reichstag besteht, ist ludest» eine große Ungerechtigkeit; der ein zelne uuverheirathete Mann hat danach das selbe Recht wie der verheirathele Familienvater, welcher eine ganze Gruppe von Person», im Durchschnitt fünf Köpfe, vertritt. Der Familien vater sei vom Staate an« unverhältuißmäßia mehr belastet al« der Unverhetrathet»; an« drei Gründen, denjenigen der größer» Einficht, de« bester» Will»« und der größer» Vertretung solle dem Familienvater et» größere« Wahlrecht etngerämnt werden,^vielleicht dergestalt, daß ihm zwei Stimmen »nd dem Unverheirathetrn nur eine Stimme zu- Slädtischer Verein. tstipsig, 13. September. In der gestrigen Pnlllng de« Städtischen Verein« ergriff Herr zjliv. Schmidt vor Eintritt in dieTageS- daS Wort, um Bericht über die am Sonntag inRiesa abgehaltene Lande«- imlung der liberal» Parteien Sachsen« Sr». Redner erging sich hierbei in scharfem süer einen durch d« Herr» Biedermann iz daselbst hervorgerufenen Zwischenfall; tu Herren sei in der Versammlung die iuzeil llnkenvtniß der betreffenden Verhält st» allerwenigsten dazu berufen gewesen) eine erde gegen da« Vorgehen de« Städtischen Betreff der hiesigen LandtagSwahl er- iwrden. Man hätte sich Seiten« der ge rn Herren, wenn sie sich durch daS Ver- , de« Städtisch» Verein«, da« übrigen« bi« I Moral Juli zurück datire, verletzt fühlten, i Vorstand de« Verein« wenden, nicht aber Sin» häuslich« Angelegenheit vor da« Forum ^Versammlung »ruigen sol», die unbe- i me falsche Anschauuna von der Sachlage m mußte. Leider sei dieser Angelegenheit eine rlragweite gegeben durch ein» in der neuesten der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" n Artikel, welcher der Angabe de« LeH>- Mtte« widerspreche, daß die Riesaer mg d» beiden vom Städtischen Verein proclamirten Candidaturen beigetret» t müsse al« thatsächlich bemerkt werden, > der Landesversammlung durch die Vertre- i Städtisch» Verein« die Herr» Schuoor Ll al- definitive Candidaten für die i i» Leipzig erledigten Wahlkreise bezeichnet, p» die Personen dieser beiden Candidaten von Seite Widerspruch erhoben Word» und "blich, wie e« in allen den Fallen ge- s, wo die Vertreter de« betreff»»» ist« erklärt», der oder jener Caudidat stellt, und sich keine Opposition dagegen k beiden nommirt» Leipziger Candidaturen tmme Thatsache hingmommeu habe. Die Sder „Constüut. Zeitung" und auch von der «shr» Allaem. Zeit." mitgetheilte Resolution kndtSvnsammlung sei einzig und allein '«druck de« Wunsche« gewesen, daß, wie man da« ganze Land anstrebe, so auch in Leipzig > Analen bet der LandtagSwahl einträchtig hmemoirktn möchten. Der Abgeordnete Lud- Z «t Chemnitz habe unter voller Zustimmung t Versammlung ausdrücklich constatnt, daß um ^Aesolution m keinem Falle ein Tadel geg» Vorathen de« Städtischen Verein« auSge- chu fein solle. Redner berührte nun weiter, > Veiten« de« Verein« etwa zu geschehen habe, >h> Sinne der Resolution der LandeLver- zs wirke»; Schritte in dieser Beziehung » pwächst nur darin besteh», daß man "" Männer außerhalb de« Verein« dazu snche, dem bereit- gebildeten Laud- mite brizutret». Der Verein habe t, der vorigen Versammlung da« Eornite Atz, sich andere Mitglieder zu cooptir», «m möge demselben die Vollmacht geben, >« agedellteteu Richtung nach eigenem Er- ^ chiiig w sein. Die Versammlung stimmte ,ch>«a kurzen Bemerkung» der Herren > >» Crvael diesem Anträge bei und ver- M den Segenstaod. - laste» Gegenstand der Ta-rSordnuvg bil- k«»»» dem BeretnScasfirrr, Herrn Earl Bekanntmachung. Die Unterzeichnete JmmatriculationS - Commission macht hierdurch bekannt, daß die Vorlesungen auf hiesiger Universität im bevorstehenden Wintersemester am I«. Oktober ihren Anfang nehmen. Verzeichnisse der in dem gedachten Halbjahre zu haltenden Vorlesungen sind in der UnivcrsttälS- Canzlei und in der Universitäts-Buchhandlung (Querstraße Nr. 30) zu bekommen. Leipzig, am 8. September 1871. Die Immatrikulation«-Kommission, vr. W. Hankel, Heßler, d. Z. Exreccor, zugleich in Vertretung Univ.-Richter, des Königlichen Regierungsbevollmächtigten. Bekanntmachung. Der Inhaber der. vom dritten Filial unterm 10. August d. I. ausgestellten JnterimSguittung über das Sparcasten-OuittungSbuch Nr. 74981, welche als verloren angezeigt worden ist, wird hier durch aufgefordert, sich damit innerhalb drei Monaten und längsten- am 14. Dccember d. I. bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um sein Recht daran zu beweisen, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist dem Anzeiger obigeS Quittungsbuch ausgeiieferl werden wird. Leipzig, 12. September 1871. Die Sparkasse zu Leipzig. Bekanntmachung. Die Entschädigung ftir den vom 1S./20. Juli bis mit d. I. allhitv cinquarliert gewesenen Stab der 3. Fuß - Abteilung und 5. schweren Batterie des Feld - Arttllene - Regiments Nr. 12 (Pferde - Auctions - Commando) kann bei unS in den nächsten zwei Tagen erhoben werden. Der den Quartierzettel Vorweisende gilt zur Empfangnahme berechtigt. Leipzig, am 13. September 1871. Da« Quartier-Amt. stehen. Man werde dadurch auch erreichen, daß die Ehe im Ansehen und im Wert he steigt. Die geheime Abstimmung, wie sie jetzt besteht, ist rein illusorisch; eS enthalten sich so viel Indifferente und BeguemlichkeitSmenschen der Wahl, daß, wie statistisch nacbaewicsen, im Durchschnitt nicht mehr als 30—40 Procent der Wähler abstimmen. Das ergebe den Uebrlstand, daß die so gewählter» P-M- vertrekungen dm Wkglenmgm nicht imponrr», dieselben sei» stets geneigt, die Masse derjenigen, die sich der Wahl enthalten, auf ihre Seite zu rechnen. Man solle daher auS dem jetzig» Wahlrecht eine Wahlpflicht machen und Verab- säumung dieser Pflicht mit Entziehung der bür gerlichen Ehrenrechte u. s. w. strafen. Ein wirklich gute- Wahlgesetz müsse sich auch der jetzigen Wahlkreis - Etntheilung und Gliederung der Stimmen entäußern; e« könne gegenwärtig sehr leicht Vorkommen, daß unter 100 Wahlbe zirk» sich die Hälfte befindet, in denen daS Ber- hältniß der Majorität zur Minorität wie 51 zu 49 steht und sonach eine ganz ungeheuere Anzahl von Wählern gar nicht zur Vertretung gelangt. Durch da« ganze Reich müßten die Strmmen ge zählt werden, und wer die meisten Stimmen er halten hat, da« sind die wirklichen Vertreter de« Volke«. Hierdurch werde noch auSgeschloff», daß Nachwahlen stattzufinden haben ; wenn Einer die Wahl ablehnt oder sonst die Wahl erledigt wird, tritt Derjenige an die Stelle, auf welchen die nächstmeist» Stimmen gefallen sind. Auf diese Weise wird auch den jetzt so häufig schwankenden Majoritäten in den parlamentarischen Körper schaften entgegen gearbeitet werden. Redner schloß fernen Vortrag mrt dem Bemerken, daß e« hohe Zeit sei, mit dem Wust von verschiedenen Wahl gesetzen in Deutschland aufzuräumen. Aus Stadt uu- Lau-. * Leipzig, 13. Sept. Einem hiesigen HandelS- hause ist folgende-Schreiben au« RegenSburg, 12. Sept., zugegaugen: „Wir ersuchen Sie hier mit um gefällige sofortige Mittheilung, ob und in welchem Grade die Cholera dorten auftritt. Hier wird solche al« ziemlich stark dorten grasst- rrnd erzählt. Ihre gefällige Nachrichten sofort erwartend, zeichnen wir" rc. Zur Brruhrgunr der lieben Landsleute in RegenSburg und sons noch aller Orten sind wir im Stande die befrie digende Erklärung zu veröffentlichen, daß eine Cholera-Epidemie am hiesigen Orte überhaupt nicht existirt, daß sogar vereinzelte Fälle von Er krankung» an wirklicher Cholera hier nicht con- statirt worden sind, daß vielmehr der Gesundheits zustand unserer Stadt gerade gegenwärtig ein sehr befriedigender ist. Alle Zeitungen Deutschlands werden um gesällige Weilerverbrei tung dieser vollständig wahrheitsgetreuen Erklärung hiermit dringend ersucht; es wird da durch gewiß sehr vielen Geschäftsleuten aller Branchen und Länder ein danken-wertber Dienst geleistet, da der Beginn der hiesigen Mtchaeli«- messe unmittelbar vor der Thür steht. r. Leipzig, 12. Sept. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" bemerkt in ihrer heute Nachmittag au«- aegeben» Nummer zu der LaadeSversamm- lung in Riesa noch Folgende«: Limge unserer liberal» tlollegtnn» Hab» auch über da« Persönlich« der ausgestellt» Tandidaten, und wa« damit zusammmhängt, »ehr -der weniger ausführlich berichtet. Vir unsererseits glaubt» uns streng an die in Riesa getroffene Verabredung halten zu müssen, wo- nach Alles Persönliche, wie das auch die Natur solcher vertraulichen Verhandlungen bedingt, aus d» Berichten über die Versammlung weggelasscn werden sollte. Dagegen haben wir zu erwidern, daß in der Riesaer Landesversammlung von einer solchen Vereinbarung nicht im Geringsten die Rede ge wesen ist ; der Vorsitzende Streit hat die Vertre ter der Presse lediglich gebeten, daß sie Uber solche Candidaturen, welche als noch nicht feststehend betrachtet werden könnten, entweder gar nicht oder doch mit vorsichtiger Reserve referiren möchten, und DaS ist unsererseits vollständig geschdhcn. — Wenn die „D. A. Z." ferner behauptet, die bei den Leipziger Candlvaturen (Kaufmann Schnoor und Stavtrath Hackel) gehört» nicht unter die Kategorie der definitiv festgestelltrn, so haben wir dagegen Folgendes zu bemerken: Herr Advocat Rud. Schmidt referirte, als die Verhandlung der Landesversammlung zu den beiden in Leipzig erledigten Wahlkreisen gelangte, über die von dem Städtischen Verein daselbst definitiv ausgestellten Candidaten. AuS der Versammlung erhob sich gegen dieselben nicht der geringste Widerspruch, und nur Herr Prof. Biedermann und Herr Moriz Lorenz auS Leipz a sprachen ihr Mißfallen darüber auS, daß der Städttsche Verein oei Aufstellung der Can didaturen ganz auf eigene Faust gehandelt und sich nicht mit den anderen in Leipzig vorhandenen liberalen Kreisen benommen habe, gleichzeitig wün schend, daß die- nachträglich noch geschehen möge. Gegen die Personen der beiden Candidaten sind auch von den Herr» Biedermann und Lorenz keine Einwendungen gemacht Word». Nachdem die Herren Schmidt und Panitz in entsprechender Weise replicirt und namentlich darauf hmgewirsen hatten, daß in Leipzig der Städtische Verein gegen wärtig thatsächlich allein die Geschäfte der liberalen Partei führe, daß er in seinen Mitglied«» alle Schatti- rungen der Liberalen umfasse und daß an seinen Berathungen, die alle öffentlich seien, Jedermann theilnrhmen könne, nahm die Landesversammlung, um endlich mit der Leipziger Wahl zu Ende zu komm», «ne Resolution an, in welcher der Wunsch ausgesprochen wird, die liberalen Parteien Leipzigs möchten die Differenzen beseitigend bei ven Wahlen einträchtig zusammenwnken. Damit sprach jedoch die Versammlung keineSwege« die Ansicht aus, daß die vom Städtischen Verein beschlossenen Candidaturen den Charakter des Bestimmten verlieren sollten, im Gegenthcil bezeugte die ausdrückliche und allerseits gebllligte Erklärung dcs Her» Abgeordneten Ludwig auS Chemnitz, daß Niemand Etwas gegen die Personen der Herren Schnoor und HLckel einzuwenden gehabt habe, die gegentheilige Austastung der Versammlung. Wir halten deshalb daran fest, daß in der Riesaer Landesversammlung die beiden Leivziger Candi daturen alS definitiv festgestellte angesehen worden sind und in der Hauptsache Widerspruch nicht erfahren haben. Schließlich sei noch bemerkt, daß wir in unserem Referat über die Landesver sammlung auf ausdrückliche- Ersuchen mehrerer direct betheiligten Leipziger Vertreter von den Einzelheiten der hierauf bezüglichen Debatte, die übrigens eine große Bedeutung gar nicht hatte, keine Notiz genommen haben. * Leipzig, 13. Sept. Wie der Madgdeb. Ztg. auS Darm st adt mitgetheilt wird, ist auf Be treiben de- ExminifierS v. Dalwigk und de« StaatSraths Frank von dem Stadtgerichte zu Darmstadt eine Untersuchung gegen den Re» dacteur der „Grenzboten" zu Leipzig, vr. Han- Blum daselbst, wegen Beleidigung m genannt»
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