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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187109056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-05
- Monat1871-09
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1871
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>rS ml«,g ^ ist aur die j ffe der ^ t»deß»^, -dr-M., Die »t-f-i »g i-. Leid, ila»st«lt j, srziiglichaj lttzen. ,«gaffe Nr.! iederil Vov»1 »Mi Ldr e <li«er l?«t »Iveetl«. I Tonbaüe. ewölte. Borß«d. Uhrst«^ I Jahrs!" runden zn I »eich und s '1. ilnchmeaden > en diel Schwester a«d»erck Uhr n«h! tag frih nitersdorf, edkiedeit». empeuu», « WaäerS »«« täglich ö-.UHr. . ai Syctltto» ff' «/>»- s». stimm. d. Sicdaclron , rn, Il-tt Udr d u»'. In für dir nächst' bestimmten den Lochrnlagr, «achmilMg». WpMtr TaMM Anzeiger. Amtsblatt deS König!, vqirkkgmchtS und des Raths der Stadt Leipzig. Auslage SVVV. Abovnemrntiprrl» BtrrteljLhrlick , Thlr. '«/, Navi mcl. vrmgerlobn 1 Thlr. 10 Ngr, Inferatr die Spaltzeile 1'/« Ngr. »rclamca notek d. Ledactiollojirtch die Spaltzeile 2 Ngr. Male Ltto Klemm, Universitälsslraße 22, Local »ILompioir Hamstraße 21. Dienstag den 5. September. 1871. Bekanntmachung. de, «ch»tz»»stN» Mstd Versoneu zechen Alter«, namenl r G. r»! >. veifitzer. Herr Lisst c Gesellschaft! chl unter chj nte > u ntheikL sh i> r, dnitzko« 'er Verdi, ' Eintritt i lass,,. >ar zu spLt, > lü. best, das besonders rn plagen ««> bas 9. enk, Sir. 3, »ichj ben zu d »ülst. « hiesiger »Meueu rur nmt «gebot», und sol bist t« «»ffeifchonle d«O Verücksichtignua der z. Z. HLusig vo,r-««e»dr» Po«e»«,rranr,ngen ,ir dnst betyeiltgte Publicum auf, vou vvrsteheude« »u«rbi«ten fleißig ' E" *«* Bekanntmachung. dürfen BtttzadleitNchO«« in hiesiger Stadt nur nach der sie austsühren soll aud nach von uns erfolgter Er- nachzus«ch»den Concession dazu auarlegt, reparirt oder verändert werden. Bestimm»»« mit dem ^merken in Erinnerung, daß wir Zuwiderhand- I hiergegen, ebenso wie Abweichungen von den gegebenen Concessionstbestimmungen mit »biß zn fnnsrig Thalern oder mit »tfyrech»der Haft sowohl an dem Auftraggeber, als IrsSfthrenden Gewerken uuuachfichtlich ahnden werden. »esonderr wird die genaue Beobachtung dieser Vorschrift den Schlossern, Dachdeckern und sgewerke», welche Lvtzableitungen ausführen, eingesckärft. chtet dieser Vorschrift find doch, wie zu unserer Kenntniß gekommen, verschiedene Bliy- io hiesiger Stadl theilS mangelhaft angelegt, theilS in einen derartigen schlechten Zustand daß sie ihrem Zweck nicht mehr entsprechen, sondern vielmehr als gemeinschädlich angesehen itjkheuder Vorschrift zufolge Namhaftmachung Desjenigen, »mwr bei «»< nachzusachenden znoor dringen di> daher die Besitzer von mit dergleichen unzulänglichen Blitzableitungen versehenen auf, diese Leitungen binnen 4 Wochen nach vorher bei unS nacl^zesuchter und erlheilrer Herstellen zu lasten. Nach Ablauf dieser Frist werden wir durch Herrn Inspector Leyser, der von uns mit der Beaufsichtigung der Blitzableitungen betraut worden ist, eine Revision vornehmen lasten, und gegen »gu, die Säumigen mit den obenangegebenen Strafen Vorgehen Leipzig, am 1. September 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Koch. G. Mech echter. Bekanntmachung. M Johannis-Hot pitales erforderlichen Arbeiten und Lieferungen sowie die Herstellung mehrerer Aufwaschapparate für die ..eben werden. Die Zeichnungen, Proben, Bedingungen und Arbeit-Verzeichnisse liegen im Baubureau (äußere Hospitalstraße) zur Einsichtnahme aus und wird daselbst auck jede weitere gewünschte Auskunft ertheilt werden. Abschnften der Bedingungen und ArbeitSverzeichniste werden gegen Erlegung der Copial- gebühren abgegeben. Die Offerten sind mit NamenSunlerschrift versehen und unter der Aufschrift: „Offerte zur lieber- nähme der Gasleitung resp. Wasserleitung oder Aufwaschapparate an Johannishospital-Neubau", versiegelt bis spätestens Mittwoch den 6. Sepk. s. c. Abends 6 Uhr im obgenannlen Bureau abzugeben. Leipzig, am 28. August 187 V DeS RathS Daudeputatton. Bekanntmachung. In den Fleischhallen der Georgenhalle sollen Sonnabend den SS. dies. Mon., von Nachmittags rk Uhr an Lt» Marmortafeln nebst den zugehörigen Holzschränken aus den Abtheilungen Nr ln, 5, 9—12. 16 —2t, 24, 25, 33, 34 einzeln unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Leipzig, den 2. September 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. Cei Or. Koch. Cerutti. Lrnes Utzratrr 4. September. Die Posse „Eine ierson", ursprünglich Wienerischen Ur- vid ihren Ursprung auS dem „Eapua r" nicht verleugnend, zuerst aus der de- Herrn Bittner hervorgegangen, ton Herrn Pohl für die norddeutsche, rische Metropole zurecht gemacht, ging , vikder einmal in Scene, begleitet von den Üni Randglossen eines gewitterschwcren Him- lod dem störenden Plätschern der Regen- Di». leichte Person ist eine alte Bekannte, sie im Grunde eine verkannte Tugend cde die Armulh unterstützt und sich aus- Aiider annimmc. so läßt sich gegen die iiät der Posse Nichts cinwenden. Gestern l fie aufgesührt, um Herrn Feuchter vom lour Lladllhcater Gelegenheit zu geben, !lkmik in der Rolle deS Herrn Rentier tln »u erproben. Herr Feuchter zeigte mnme Komik der Berliner Schule, er st mobil und lachend, im Ausdruck seiner «it urwüchsig naiv, am amüsantesten » der Gerichts-Scene, in welcher er i„-neipbrüderschast" gegenüber dem Unler- '-stnlbler so jovial hervorkebrl und über die Alerliche AmtSmiene desselben in gerechten gcrälh. Die Couplet-Verse des Herrn von denen eine volle Ladung vor- >»ar, erschienen indeß nur zum Theil ge- d. Die Mehrzahl halte sehr matte Pointen m Nichts als eine politische Reimckronik in Men Versen. TaS Publicum rief Herrn mehrfach hervor und schien von seiner !sehr erbaut zu sein. Ob Herr Feuchter cin sich selbst spielt oder ein Komiker ist, galten schaffen kann und hinter seinen "ü verschwindet — darüber können wir nach i Nolle nicht urtheilen. lein Räder als „Rosalie" ist bekannt; nab spielte auch gestern wieder ganz an- Lbenso war Herr Engelhardt als »ein" bei bester „Stimme" ; von virtuosen- i Heiserkeit, lockte er seinem Instrument die aasten Tücken ab und war von Kopf zu ja» verkörperter Taktstock, wenn er seinen aperem dirigirte. Als neu einrangirt er- >a Kräulein Hüller (Jda) und Fräulein Drills (Margarethe), ohne „a. G."; beide > stt diesmal leidlich auS der Affaire. Rudolf Gottsckall. Seim hiesigen Polizeiamte SiLhrtnd des Monat- August 1871 594 Personen ,ht worden. diesen'wurden 265 Personen theilS ent , «Heils an andere hiesige Behörden sistirr, S29 Personen l in Hast genommen, und zwar wegen Imakenhrtt und Skandals 44, Entziehung > at der Sprcialaufsicht 3, Wegbleibens von Ukgange 4, HerbergSlosigkeit 82, EinschleichenS t, Cevlravenlion «egen das Prostilutions Mlaliv 26, ErcesteS 6, Diebstahls 19. st.ck inesltt Bersolgie 5, HazardspielS 4, verdolS «drian Rückkehr II, Fälschung 3, BettelnS I <8. Unterschlagung 4, Führung falscher Legi itaanou I, arbeitslosen Herumlreibens 2 Desertion l, Betrugs 4, Entlaufen- 10 roMboudnenS 8, Skandal- 8, Körprrver lqiag 1, thätlicher Widersetzung 7, Ent aeichenS 3, unterlassener Meldung 5, Zech- prilere, 2, Ungebühr 1, unzüchtigen Gebühren- l, Unfug 6, Unzucht im Freien 2, versuchte Befreiung eines Arrestanten 1. Hierüber sind wegen Contravention gegen das Drosckkenregulaliv 92, Contravention gegen die Meldungsvor- schriflen 15, Contravention gegen das Prosti- tutionsregulaüv 15, Dienstbuckfälschung 4, Verfälschung von Legitimationen 5, uner laubtes Gepäcktragen l, verbotener Besuch von Schankwirthschaften l, Mißbrauch des Aus ganges zur Trunkenheit 3, unbefugtes Tragen ^ von Uniform 1. Führung eines Slockvegens 1, ^ Feilbieren von Dlockfttnten I, Unfug 3 i Strafen und Bedeutungen auSzusprecken gewesen. Anzeigen über erlittene Diebstähle gingen dem Polizeiamte 98 zu Selbstentleibungen kamen 6 vor, 4 durch Er hängen, 1 durch Erschießen, 1 durch Ertranken. Durch Sturz von Häusern und Gerüsten mit tödtlichem AuSgange verunglückten 2 Personen, l ertrank, 1 wurde überfahren und blieb todt, 3 wurden durch Ueberfahren, 1 durch Sturz ver letzt, i auf der Straße gefallen und verletzt und 1 un Exceß verwundet. Äus Stadt und Land. * Leipzig, 4. September. In Bezug auf An legung oder Veränderung von Blitzableitern bringt der Rath der Einwohnerschaft unserer Stadl längst bestehende Vorschriften in Erinne rung, über welche die oben abgedruckte amtlick,e Bekanntmachung daS Weitere besagt. v. Leipzig, 4. September. Die letzte Nummer der rn Tnest erscheinenden, von einem ehemaligen wackern Leipziger Commilüonen, vr. Livadas, mit redigirte griechische Zeitung „Klio" enthält einen Brief auS Deutschland, datirt Unterfranken, den 6 /18. August. In dieser Correspondenz ist das Rectorbankel vom 4. August geschildert, w^lcbrs am genannten Tage ,n Leipzig „der Stadt der Literatur und Wissenschaft" r<,<» mit vielem Glanz und Auf wand in Scene gegangen sei. Der Berichterstatter giebt eine vollständige, aber freie Uebersetzung des ersten Toaste- der Magnificenz. Der griechische Correspondent, vr. ChasiokiS, erwähnt auch den reichgeschmückten geräumigen Saal desSchützen- hauseS alS das Local deS Festes, nur übersetzt er es irrthümlich, aber unbewußt einen Witz machend, mit „sog. Haus des Schutzheiligen (oder Schützers)" xa» xrxva/"//««»^ «»Aoi o» x«1o, /»,>o» rrpoor»l0»Oixn> ). Der Besitzer de- SchützenhauseS kann sich für diese Erhebung in den Stand eines Patron von Leipzig bei dem Hellenen nur bedanken. r. Lripzig, 4. Sept. Am gestrigen Nackmittag marschirlen die Mitglieder deS Leipziger Turn vereins in festlichem Zuge von ihrer Turnhalle in der Wiesenstraße auS durch das Rosenthal nach Eutritzsch, wo dieses Mal daS in früheren Jahren stets in Wahren abgehaltene Sommer turnfest veranstaltet wurde. Der Eulritzscher Turnverein empfing den Festzug beim Eintritt in das Dorf auf das herzlichste, und es hatte derselbe seine kameradschaftliche Gesinnung auch durck die Aufrichtung einer grünumranklen Ehrenpforte be- thäliat. Die Feststätte befand sich auf der große», am Ende des Dorfes gelegenen und für solche Zwecke sich prächtig eignenden Wiese, welche von chren Besitzern mit dankenswerther Liberalität dem Leipziger Turnverein überlaffen worden war; auf der Wiese waren eine Anzahl große Zelte aufge stellt, unter deren Schatten sich alsbald nach dem Eintreffen des ZugeS ein regeS Leben enlw ckelle. DaS Publicum tand sich rack und nach trotz der glühenden Sonnenhitze in erfreulrch starker Anzahl größere Feier veranstaltet und auch öffentlich zum ein und hielt auch später, als am nördlichen und Beiwohnen derselben eingelavcn. In dem schönen westlichen Himmel heftige Gewitter aufsticgen, > großen Hörsaale der Anstalt versammelten sich um 10 Uhr die über 200 Köpfe zählende Schülerzahl und gleich darauf wurde mit dem Lied „Nun danket Alle Gott" die Feier eingeleitet. Der Religionslehrer der Anstatt, Candidat, oder vrel- capfer aus. Den Turnübungen voran ging die Festrede deS Herrn TurnrathS Groß schupf; derselbe knüpfte an den Umstand an, daß der Festplatz einst in der großen Völkerschlacht mit die Wahlstatt gebildet habe, aus welcher die enischei- mehr bester, jetziger Metzer Garnisonspfarrer, denden Kämpfe für Deutschlands Befreiung von ' vr. Tube, sprach ein innig und warmgefühlles, dem Joch des fränkischen ErobereS geschlagen j eckt patriotisches Gebet für bas Heil Deutschlands worden seien, ging dann auf die großen Ereignisse j und des deutschen Volkes, Gymnasiallehrer Vr. des letzten IahreS über, auf oie glänzenden Erfolge' Häbler ließ treffliche Worte über die Bedeutun der deutschen Waffen, zu denen auch die deutschen des Tages folgen, welchen er den Vortrag ein Turner ihren großen Antheil beigetragen hätten, um zum Schluß die Anwesenden' dringend zum Eintritt in die Turnvereine, zur Unterstützung und Verbreitung des Turnens aufzufordern. Der Ruf des Redners: „Es wachse, blühe und gedeihe daS deutsche Turnen zugleich mit dem deutschen Vaterlandwurde mit voller Begeisterung seitens der Festtheilnehmer erwidert. ' Die einzelnen Turnübungen wurden mit lobenSwerther Präcision nach einander vorgesührl und vom Publicum mit dem lebhaftesten Interesse verfolgt. Im Wett laufen siegle mit bcmerkenswerther Sicherheit Lingner vom Leipziger Turnverein, im Hoch- lpringen Vorturner Lässig von demselben Verein; im Weit springen war der Kampf Kart, Kästner und Richter, beide gleichfalls vom Leipziger Verein, waren sich in ihrem Endsprung fast ganz gleich, doch ist, wie wir vernommen haben, dem Erstgenannten der Preis zuerkannt worden. Ein höchst anregendes Schauspiel bol wie immer der Ringt« mps, an dem sich eine Menge kräftiger und zäher Turner betheiligten. Lauten Judei. erregte es, als bei dem einen Gange der mit einem unposanten Körperbau und sichtlich auch entsprechender Körperkraft ausgestattete Ringer von seinem beinahe um Kopfeslänge kleineren Gegner durch dessen staunenswcrlhe Gewandtheit besiegt wurde. Sieger blieb zuletzt Schröter, Turnwart des Gohliser Vereins. Nachdem die Hebungen beendet waren, hatte die bis dahin große Geduld des Himmels ein ;ähcS Ende; DaS Gewitter brach mit großer Heftigkeit herein und nöthigle die Fest- theilnehmer, im Geschwindschritt Zuflucht in den Räumen deS Gasthoses „zum Helm" zu suchen, wo trotz der fabelhaft schwülen Temperatur bis in die späte Nacht hinein getanzt wurde. — Bei dieser Gelegenheit wollen wir zugleich der erhebenden Feierlichkeit gedenken, welche am vorgestrigen Abend in der Turnhalle des Leipziger Turnvereins stattsand. Es wurde daselbst nacy vorausgegan gener Ansprache des Vereinevorsitzenden die Ge denktafel enthüllt, welche der Verein zu Ehren aller derjenigen Mitglieder, die an dem Kampfe gegen Frankreich actio betheiligt waren, beziehentlich gelebter oder verwundet worden sind, gestiftet hat. ) Lripzig, 3. Sept. Mit dem heutigen Exlra- »uge der Dresdner Bahn früh 5 Uhr übe: Riesa fuhren 460 Personen von hier nach Dresden ab, den Exlrazug ebendahin früh ch«6 Uhr über Dö beln denutzien 380 Personen von hier auS. — Auf der Thüringer Bahn trafen wiederum 3 Officiere und 237 Mann vom 47. Infanterie- Regiment auf der Rückkehr aus Frankreich, von Siraßburg kommend, hier ein. Sie gingen auf der Dresdner Bahn weiter nach Görlitz, wo sie entlasten werden. st Dresden; 3. Sept. Die gestrige Sedan feier sah zwar unsere königlichen, städtischen und viele Privatgebäude festlich beflaggt, allein im öffentlichen Leben ließ die Erinnerungsfeier viel zu wünschen übrig. Von den Schulen halten nur vr. Hülbe's Realschule und Gymnasium eine ff von ihm verfaßten Gedichtes zum Preise deS Kaisers Wilhelm anreihte, und nachdem noch ein dreimaliges Hoch dem Kaiser und dem Reiche ge bracht worden, schloß die Feier mit dem Gesänge des alten Lutherliedes. Nachmittags fand ein festlicher Ausflug sämmtlicber Lehrer und Schüler der Anstalt nach Lokchwid statt. — In Folge emeS vor einigen Wochen in der Nähe des letzten Hellers stattgefundenen Pistolen- Duells zwischen den Herrn v. M. und v. S. hat Ersterer einen Schuß in den Unterschenkel erhallen, an dessen Folgen der Verletzte schwer krank darnieberliegk. DaS Duell soll seine Ursache in einem Rencomre haben, welches beide Herren wegen einer Dame im vorigen Jahre in einer der größeren Städte unserer Lausitz Hallen und das erst jetzt zum Auslrag gekommen war. Verschiedenes, — In Magdeburg sind die Cigarren arbeiter Dietz und Bauer wegen Bedrohung resp. Beleidigung eines forlarbeiienden Kameraden zu je 2 Monalen Gesängniß verurcheilt worden. Der Clgarrenarbeiier Philipp aus Neustadt Magde burg ist auf Veranlassung der Staaisanwaüschast in Braunschweig verhaftet worden und wird nach Magdeburg geführt werden. — Der Fremdenbesuch im Goethehause zu Frankfurt a. M. war in diesen Sommermonaten ein äußerst lebhafter und namentlich an dein Ge burtslage des DichlerS sah man seine Verehrer zahlreich die Räume des Hauses durchschreiten Charakieristisch ist ein Denkipruch, den ein guter Oesterreicher dieser Tage im Frcmdenbucke hinler- ließ. Derselbe lautet: Pom Mmcrsaal noch einmal in das csoelhchaiw zurück; Und jeder Schritt, den durch die alte Herrlichkeit Ich einsam, sinnend, trauernd mir erlaube, Beweist mir, das; die Lieb' zum alten Reich dabin; Dir Scstrcich bleibt — die Hoffnung und der Glaube. Ein folgender Besucher setzte aber gleich darunter: Das alte Reich ist bin, ein neues ist erstanden, Es ist geachtet doch in allen Landen. Das alte war ein Wesen obne Sein, Drum kann geliebt cs nur von Träumern sein. — Als Folgen der epidemischen Arbeits einstellungen bezeichnen Berliner Blätter, daß dort jetzt auf den Leihämtern und bei den RückkaufLhänvlern die Geschäfte blühen. Von den Leihämtern sind es vornehmlich die in der Linien- und in der Klosterstraße, wo seit der Zeit der Maurer- und Tischlerstrike ausfallend viel versetzt wird. 'Namentlich geht daS Versatzgeschäft in silbernen Uhren und Pale'ots stark. — DaS neue Evangelium Lucas lautet: „Der Papst ist unfehlbar, aber spräche er heute zu Gunsten der Preußen sich aus, nicht mein Haß gegen die Preußen, aber mein Glaube an die päpstliche Unfehlbarkeit würde erschüttert werden." Dieser neue LucaS rst der alte bekannte bayerische Abgeordneie und Mililairpreviger» der Heißsporn der Uttramomanen.
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