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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187110187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18711018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18711018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-10
- Tag1871-10-18
- Monat1871-10
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1871
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» der en d«<i llUNg u»h, le Thro, statt, krl den wurde ^ inSgebra se würbe ns,stk«. I»M, I ich -n Ltt«, I etrttSlu. «er Z,tt xi. I lichen »«>«1,1 I «tische» »»»I »l»« «» «I nsultt« tzim, >m«,n. d«t i» rp»eti» ich»! »«» >ufsl,»u ».rer n.ch» : sich »urch x, >« »er »et«. ,»,r ,t« «l, hr«i>» »ie ex! Il»et. »te mt» »irfe >e»«I ich «ich »it IN» »er S«I«t I tel rech» »eiu n 1t»chr»m»,i I in kiusende»! serer l«» Nr. L irr» Herr««», »rr« g«» »«» «n s»t» » t»ji» ren »eiljenei n. e««hl„m. rh «eü „4.1 t» »en /trinke, cht — »um tr> »hrer. n chr»nitche» 1 Xer,»e c»», imerien »«>,«» j >» «icht »ehr j ,en «us Ztzre, », un» sch« ! tlljer »,»e >» her,ehe» u>» ^ er» w«r»en. lr. I». seit acht r»jn l »erben kinnte „ r»»e eine, > »emilcht >» »amt» k«rlj« ! »e nun ,es»II j :r. I». »,r » erknl er h«»«n «ich! an tewente» I Nv»fk,a»»> um«l >,i<»«k. I Ichn«t»er Ähre» »»nt,. I sch»n bet »er »ftrnfill» ß>» «. D. enen är,Uit« ! !n,r»t r«c»«i j r»rtrt. - nth er. «NN ich Ihn«, ! »e»tel»«»n. PUesche «ei» t, bke «»nX S<»tff»n,»er »win. welcher! klnschen Ährch erste» »i. »ie j »,r-JnI»,et»i 2W8. . Fracht; i» zbeiö. Hel» «/> >,,ny »»ust l »«mor, „e>i^ Ul>oSoA '!MSch und aschiue», itrer ti,lich lN äud--tz-n> t«»«r ,u» »rl«ch lsti,»«,^ ,ue»>< renzen über»» i, auch Welt» ' > bes»r»er» ;»e»«tt,» >. i pptll Preise« ». s hru». »iistche»! verlis. bmg, - lte. e. »ff»l. H-l tSglich 6'/, Uhr. > »»> Lr»cttlt»» affe 4/L. Kedactcur Fr. tzittarr. d. Redattion »en u-ir Uhr MMer TaaMM »0ll Uhr. -rr für die nächst- Hummer bestimmtm ü dm Wochentagen ! M Nachmittags. Anzeiger. r»>. Umüblatt dtS Königs. Bezirksgerichts und de- RathS dn Stadt Leipzig. Mittwoch den 18. October. «»flaze S200. Ah»»ilemrat»»re«» vierteljährlich l Thlr. 7'/, Agr , incl. Brmgerlohn 1 Thlr. 10 Ngr Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren s. Extrabeilagen ü Thlr. Inserate die Spaltzeile 1'/, Ngr. Leclamcn »atrr d. Ntdactioarsirich die Spaltzeile 2 Ngr. Fittat« Otto Klemm. UnwcrsitätSstr. 22, Local-Eomploir Hainstraße 21. 1871. Öffentliche Sitzung der Handelskammer Freitag de» 2«. Oktober Abe«dS 8 Uhr t» ihre« Sttz«»gSloe»l« -k«««arkt Nr. L», I. Tagesordnung: raube. ischnßbericht über den vom König!. Finanzministerium vorgelegten Entwurf eine- Gesetzes die direct« Befte«er«»g deS Ertrages der Arbeit und drS nutzbringend angelegte» lögen«. chvßbericht über den Antrag de- Herrn Tchnoor und die Vorlage vom bleibenden AuS- »>fie deS De»tsche» HaadelStag-, die Münzfrage betr 'mcht deS FinanzauSschufieS über den HauShaltplan der HaudelSkarnmer für daS Ge- LstSjahr 1871/72. ' mveiter AnSschußbericht über die Frage der Errichtung einer Telcgraphenstatio« in t»nrr» Stadt. lldrrreiier Ausschuß bericht über den Antrag deS Herrn Loreuz, Ermöglichung eiue- btfffahrtSverkehrS für Leipzig betr. Bekanntmachung. SemLßheit der Kirchenvorstandsordnung tz. 17 scheidet ie nach 3 Jahren die Hälfte der nsteher auS. Diese Hälfte wird nach den ersten 3 Jahren, insofern nicht eine gütliche Der» dmüber unter den Mitgliedern stattfindet, durch daö LooS bestimmt. > dem Kirchenvorstand der ThomaSparochie ist durch den Tod ausgeschieden Herr Bieweg, öohuungswechsel Herr Kaufmann Scharf; in Folge gütlicher Vereinigung scheiden aus dre Donoren Biedermann, Georgi und Pani-, endlich durch daS LooS die Herren itionirath Baumgarten, Kaufmann Gottlieb, Sradtrath Günther. Die genannten neu sind jedoch wieder wählbar. Grgä'uzuugStvahl für die Parochie St. Thomä ist von unS auf Montag den 23. October m worden und wird in der Alte« Waage Vormittag- 11 — 1 Uhr, Nachmittag- 3 bi- l ftattfinden. Hierbei ist zu bemerken: 1) Stimmberechtigt sind nur Diejenigen, welche, in Folge der ergangenen öffentlichen Aufforderung, in den Tagen vom 24. August blS 2. September sich zu diesem Behuf angemeldet haben und in die seither geprüfte Liste eingetragen worden sind. 2) Die Wahl hat zu erfolgen durch schriftliche Stimmgevung. UebrigenS hat jeder Wähler persönlich zu erscheinen, und kann nur in eigener Person da- Wahlrecht auSüben. rMer ilvocheavencht. Jabel uud die Lustbarkeiten der nsteu stud lange verhallt, die JlluF,mea, «culation er stillten und ihr kein Ziel, I rt »och so entfernt sein, als unerreichbar ie» ließen, bedeutend abgekühlt, und eine nüchterne Anschauung fängt an Platz zu und die geschäftliche Thatiakeit einzuschrän- Nassen von Menschen drangen sich zwar > an den Börsen und suchen dem Glücksspiel stigen Augenblick abzulauschen, aber der geht nicht mehr eiug, der Fuß, welcher Hemmnisse leicht hinwegzugleiten glaubte, ilgn rasch beschwingt, und da- Gefühl, an eine ungewohnte Höhe erklommen hat einer viel dünner« Luft athmet, fängt au ild da zum Bewußtsein zu gelangen. Darum ilick keine Bekehrung von den alten An- igen eingetreten. Die Börsenspekulation in Illusionen, von Hoffnungen, die da- egcwcbe ihrer Phantasiebauten unbekümmert türm und Ungewitter an jedem Gemäuer mag e- zu einem Palast oder zu einer hören. sie, gezwungen durch widrige Berhält- ihrem Sturmlaufe Halt machen muß, so darum da- Ziel noch nicht auS dem erklärt sie sich darum noch nicht besiegt, «artrl einen günstigen Wind ab, der ihre »iedrr i» Bewegung setzt und ihren Nachen hr Holdküste treibt. Die Spekulation schaut ig oder gar nicht nach den allgemeinen ffen auS und richtet sich bloS nach dem, k vörse will. Nur gezwungen, in die Enge », trägt sie ihnen Rechnung und murrend Nldrt sie da- auferlegte Joch. Ginge eS h. so gäbe eS nicht« alS Frieden und Gold- anf der Erde und ungehemmt schwänge sich in die Lüfte, um der Welt da- hohe »-aiogrwinnst zu singen. Woche begann mit Sturm. Die DiS- ihiwg der Englischen Bank auf 5>, welche »ß der Vorwoche eirmetroffen war, machte l Prioatgeschast am Sonnabend ihre Wtr- jlbar. «S gab bereits heftige Windstöße, > Hanffegrbäude bedrohten, und am Moa- ' ein orkanartige- Un gewinn auS, da- h uutn den »n den letzten Tagen ge hl r, die Höhe getriebenen Effecten verhee re. Einige Bankaktien und die StrouS- lrichten Eisenbahnwerthe fielen 6, 7, Üt mm Male. Nicht« blieb verschont und kt» meisten in de» Himmel erhobenen zeigten, daß sie sterblich wären. Am j Kat zwar wieder ein Umschlag ein, die »mdea lheüwetse wieder eivgebraLt, die Möglichkeit, daß so plötzliche Berände- innhalb weniaer Stunden den goldene« von den tLoursen wegzuwehen im nänu. mochte doch geeignet sein Bedenken ege». UebrigenS war die Zeit der ZinS- m au« dem abgelaufenen Termin vorüber, die Absicht, da« Eapital durch die PhamaS- rie vom ewigen Steigen zum Ankauf der I» Effekten zu bewegen, gegenstavd-lvS ge- Der erst so wild daher brausende Strem begann daher seinen Lauf zu mäßigen, und da- Ganze erschien wie eine« jener chemischen Experi mente, wo ein bingeavffener Tropfen ern stürmisch achtet lauteten di« Notirungen von Berlin immer fest ; dieser und jener Cour- mochte einige Pro- cente sich ermäßigen; das ganze Niveau blieb doch ein so hohe«, daß rin tüchtiger Idealismus dazu gehörte, sich darüber zu verständigen. Wir haben unS des Weiteren schon früher darüber ausgelassen. Die Börse sitzt einmal hoch zu Roß, und daun ist ja auch die Verbindung zwischen dem inneren Werth und den Gewinnchancen eines Papier- eine durchaus lockere. Im Börsenspiel kommt Alle- auf den Glauben an, auf die Mei nung, und ist e- im Leben, in irgend einem Fache, da- an die Einbildungskraft apvelllrt, anders? — Erst der viel geringeren Widerstandsfähigkeit Wien« war eS Vorbehalten, auch Berlin mrt sich zu ziehen uud zum Aufgeber» der prononcirten Hauffestellung zu bewegen. Die politische» Vor gänge im Kaiferstaate, welche ihren Ausdruck in einem starken Rückgänge der Rente fanden, mögen dazu beigelrageu haben. Jadetz ist doch die Wiener Börse ihrer ganzen Zusammensetzung »ach eine vaterland-lose »nd läßt sich tm G»zen wenig durch di« innere» Vorgänge beetnflnffe». Jeden falls war eS die Lage der Börse selbst, welch« z» weiteren Concefsionm an di« Baisse drängte »nd die Wirbel der hochgespannten Saiten oi« auf „flau" zurückschranbte, trotzdem die Nationalbank ihre Goldbeleihe - Bedingungen ermäßigte. Die Course, welche in der Woche vorher die Panique hervorgerufen hatte und alS außerordentlicher Tief stand bezeichnet wurden, erschienen ohne besondere Aufregung wieder und etablirten sich, alS wenn sie längere Zeit bleiben wollten. Die neuesten Berichte von der Englischen Bank, von ihrem fortdauernden Goldabflutz ließen die Atmosphäre mit allerlei rxplodirenben Stoffen ge schwängert erscheinen. Eme ungeheure Capital- wanderung erfüllt sich da vor Aller Augen. Alle Well von der Börse hat auf den Goldstrom, welcher nach Deutschland fließt, gerechnet uud Com- binatiouen darauf gebaut, als wenn Jeder Antheil daran hätte; aber plötzlich verschwindet er und sitzt die Geduld der sehnsüchtig fein Wieder- erfcheinen Erwartenden auf eine harte Probe. Luch sie wird endlich Überstunden werden, und die Rückzahlung der Kriegsschulden löscht auf dem Cour-zenel zwei starke Csnti, w-lche allerdings iudeß durch viele neue andererseits ersetzt worden find. Augenblicklich kommt sich die Börse indeß wie ein reicher Mann vor, der durch schlechte Verdauung zu fasten gezwungen ist. Dcr Schluß der Woche brachte auch in Wien eine Erholung, daS „beliebt" schloß, während Berlin mit „sehr fest" secunvitte. Dabet strotzen die Blätter alle Tage von Sub- scripltonSaufforderungen auf Fabrik- und andere industrielle Unternehmungen. Ein Bankinstitut tritt nach dem andern in« Leben. Die Nachrichten auS Oesterreich lauten übereinstimmend dahin, daß die kleinen Banken sich durchaus m.fähig zur Hülfe und selbst hülfsbedürf ig bei den gespannten Gelb Verhältnissen gezeigt haben. Währ-nd sie vorher 3) Jeder Wähler hat 8 Gemeindeglieder, die mindesten- 30 Jahre alt stud und vermöge ihrer Wohnung dem Parochialvezirk der ThomaSkirche angehören, niederzuschreiben und nach Tauf- und Familiennamen, Stand und Beruf genau zu bezeichnen. Wir fordern nun die für diese« Mal stimmberechtigten Glieder der evangelisch-lutherischen Kirche, soweit sie dem Sprengel der ThomaSkirche angehören, auf, an dem genannten Tage, 23. d. Mts., innerhalb der angegebenen Stunden ihr kirchliche« Wahlrecht auSzuüben. Leipzig, 7. Oktober 1871. WahlanSschnH zu St. Tbo«ä. vr. Gottfried Lechler, Pastor. August Louis ErseliuS. Robert Wilhelm Urenkel, vr. Otto Ferdinand Günther. JultuS Rickard Heine. Eduard HrrmSdorf. Otto Heinrich Klemm. JuliuS Klinkhardt. Franz Schneider. Ludwig Schöne. Dr. Eduard Stephani, vr. Julius OScar Zenker. Bekanntmachung, den Bcischleußcncanon betreffend. Diejenigen Grundstücksbesitzer, welche einen Betfchleuftencanon an die Stadicaffe zu zahlen haben und damit pr. Termin Michaeli« I87L im Rückstände geblieben sind, werden zu besten sofortiger Berichtigung aufgeforvert. Oktober I Leipzig, den 14. October 1871. DeS RathS Finanz-Deputation. Bekanntmachung. Die in den Landsturm übertretenden Unterofficiere und Mannschaften haben ihre Pässe am 18., 1» und 20. October, Vormittag« 0 bis 12 Uhr, auf dem Bureau, Carolinenstraße Nr. 12, 1., in Empfang zu nehmen. Leipzig, am 13. October 1871. von Süß milch, Oberstlieutenant z. D. und Bezirks-Commandeur. Bekanntmachung. Die Herren Inhaber von Meß- und laufenden Conten werden hierdurch in Kenntniß gesetzt, daß die Certtficatverzeichniffe über die in der gegenwärtigen MichaeliSmesse nach dem BereinSauölande resp. nach anderen verein-ländischen Packhofplätzen abgesetzten Waarenposten längstens den I». Oktober 1871 bis AbendS 0 Uhr bei der hiesigen Contobuchhallerei einzureichen sind. Leipzig, am 2. Oktober 1871. Königliches Hanpt-Zoll-Amt. Meises heterogenen Nattonalitäten und staatlichen Gegen sätzen aller Art unmöglich. Die „Neue Fr. Pr." schreibt: „Ein Consortium deutscher uud österreichischer Unternehmer, au deren Spitze die Anglobank, die Berliner HandelSaefell- schaft, die UnionSbank, die Rumänische Bank und Generaldirektor Ofenheim von der Lemberg-Jaffyer Bahn stehen, beabsichtigt einen annehmbaren Aus gleich zwischen der rumänischen Regierung und den Besitzern der Eisenbahnobliaationen herbeizu führen, wobei der Ausbau der Bahnen inS Auge gefaßt wird." — Das heißt: Diese Banken u. s. w. möchten gern aus dein Cadaver, wie ihn Strous- berg zurückgelaffen, etwas Tüchtige- herauSschlaaen und ein neues Gründungsgeschäft machen. Da nun die OdligationSinhaber nicht gezwungen wer ben können, ihre Obligationen gegen die Aclten einer neuen Gesellschaft umzutauschen, so entstehen ergemhümliche Schwierigkeiten, welche nur Mrä» die Furcht vor der Taxation gehoben werten könnten. Sonst hat ja auch die rumänische Kam mer in ihrem gewaltthätigen, alle Gerechtigkeit mit Füßen tretenden Beschlüsse den Obligations inhabern die Alternative gestellt, als Nachfolger StrouSbergS in seine Concessionen einzmreten oder sich abschatzen zu lassen. Jedenfalls wird eS sich darum handeln, ob die neue ZinSgarantie der Regierung mehr werth ist, alS dre alte. An eine angemessene Rentabilität der Bahnen, welche die Garantie unnöthiz machte, ist nicht zu denken. Die Wege im Innern deS Lande- sind in einem solchen Zustande, daß die Zufuhr zu den Eisenbahnen oft äußerst schwierig sich gestaltet. Dabei besteht der einzige Reich thum Rumänien« in der Ausfuhr von Getreide u. dergl. Industrie existirt in Rumänien noch nicht ; der bei weitem die Mehrheit bildende Bauernstand ist arm und steht auf der niedrigsten Stufe der Cnltur. Die Regierung wird also andauernd genöihigt sein, bedeu tende Zujcbüffe zu der Verzinsung der Bahnen zu leisten, um so mehr, da die Änlagekosten derselben bereit- jetzt eine Höbe erreicht haben, wie die hoch rentabelnBahnen tnNorddeuischland nach 2'.,äbrigem Bestehen, nach Erricbtung von Doppelgletsen und Anschaffung von Hunderten von Lokomotiven und Tausenden von Wagen. Dabei ist der rumänische Staat arm und vermag sich bloS durch Anleihen und allerlei Palliatiomittel dem Bankerott zu ent ziehen. Die Corruption der Beamtenwelt thul dabei noch bas Uebrige, um die Staatseinkünfte zu schädigen. ES wird für das Publicum gut die Spekulation auf alle Weife gefördert und in alle Kreise verbreitet hatten, ließen sie sie jetzt im Stich. LS ist die- allerdings eine Erscheinung, welche sich in ähnlichen Fälle« stet« wiederholt. Dies« Art von Banken jft »« MeHUte Zeckn, nicht für schlechte berechnet. Ja «en» wir eS erst so wett hergebracht haben, daß, wie die Leipziger Handelskammer wünscht, sieben persönlich haftende Mitglieder einer Handelsgesellschaft Banknoten mit Dritteldeckung in die Well setzen dürfen, da könnte einigermaßen geholfen sein. Da würden sich die speculatwen Luftschlösser kühn in den Himmel hineinbauen, und die Papiergelbpyramide würde den Triumph der Millionatre fest begründen. Wechselreiterei und Papiergeldmacherei, ja eS ist eine lohnende Beschäftigung, die weder geistige noch körperliche Kräfte aufrerdt, uud zuletzt wird eS noch als bloßer 'Neid auSgelegt, wenn dte große Masse der vom Glück minder Begünstigten über diese neue Bevorzugung deS ReichthumS murrt. Indeß ist in Betracht der zurückhaltenden Gesin nung, welche dte preußischen Staatsmänner bisher gegen die Notenbanken gehegt haben, anzunehmen, daß dte Leipziger Wünsche bloS Maculatur bleiben werden, trotzdem die großen Raublhtere bet der Behandlung der Bankfrage im deutschen Reichs tage laut genug ihre Summen vernehmen laffen «erde». Man darf wohl annehmen, daß während der nächsten Tage der Stand der Courfe tm Ganzen keine bedeutende Veränderung erleiden wird. Wie fern Spekulation oder Willkür den EourS rtn-elner Effecten ihren Machinationen unterwerfen möchten, vermag Niemand vorherzusagen. Dte Hausse hat beim ersten Sprung ihr Ziet nicht erreicht, aber zu einem großen Rückzuge hat sie keine Last. Was die österreichischen Wirren anbelangt, so denkt die Börse, daß Oesterreich, nachdem eS so viel auSgehalten hat, ohne auseinander zu gehen, auch diesen Stoß überstehen wird. Seit da« Jahr 1866 Oesterreich in Deutschland entwurzelt hatte, war vorauSzusehen, daß es, seine- Schwerpunkte« beraubt, haltlos hin und her schwanken würde. DaS Gehermntß, wa- Oesterreich eigentlich zu- sPnmenhtelt, war verrathen, und nachdem Ungarn seine Selbstständigkeit errungen, trat auch an die anderen Völkerschaften die Versuchung heran dasselbe zu versuchen. DaS einen Augenblick lang zurückgedrängle reactionäre Element bot gern lernen Beistand an, um auch jeinerseit« wieder anS Ruder zu kommen und die Wlderauferstehung seiner Macht zu feiern. Der Gedanke, durch Frei- zebung aller Nationalitäten die Ruhe und Zu- riedenheit im Innern herzustellen, ist ein chtmäri- cher; vielmehr kann eS auf diesem Wege zuletzt noch dahin kommen, daß man sich vergeblich nach „Oesterreich' umbltckr. Daß dte Wiener Börse für die Taxirung in nerer polnischer Wirren, wenn sie nicht förmlich revolmionair auftreten, viel zu schwerfällig ist, hat ihr im Ganzen mehr eingebrackt als geschadet, indem sie nicht allen Eingebungen der Alarm schla genden Paneijvurnalistit durch Dick und Dünn folgte. Die Krankheit, weiche an Oesterreich« Mark nagt, ist eine so alte und tief rinaeftrffene, daß alle Welt sich daran gewöhnt hat. Eine RegeneraiiobS- cur ist bei diesem zusammengewürfelten Gemisch von ftin, diese Verhältnisse nickt auS den Augen zu verlieren, um sich keinen Illusionen hinzugrben, die nachher wieder ihre bittere Enttäuschung fän den. Sonst zweifeln wir nicht, daß die Unter nehmer des neuen PlanS schon für sich ihre Rech nung finden werden, und daß eS auch im Falle einer Abmachung gelingen wird, den Cour- der Obligationen zu heben. — Auf die Sache selbst kommt eS ja nicht an, sondern dlos auf das „Verdienen". Der EourS der internationalen Spielvapiere hat Einbußen erlitten. Auch Galizier mußten retirnen, da die Srptembereinnahme durchaus nicht den auSgesprengien Berichten entsprach. In wiefern GaliztenS Ernteerträzmsse an sich zu einem bedeutenden Export berechtigen, falls sie Uber-
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