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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187110231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18711023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18711023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-10
- Tag1871-10-23
- Monat1871-10
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1871
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täglich 6'/, Uhr. a» tr,c»tlto, sie 4/S. lkt-crcm Fr. -itt»er. nd« d. Redaktion L-- ren 11—12 Ubr llügt ron 4—ü Uhl. der für die nächst- immer dkstinmtten « den Wochentagen Nachmittags. MWAer Lagelilali Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des RathS dn Stadt Leipzig. Anklage Ad»««rmri>t»prr1» «irrtkliührtich 1 Thlr. 7'/. Rar.» incl. Bringerlohn l Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren^. Extrabeilagen 0 Thlr. Inserate die Spaltzeile 1'/« Ngr. veciamea unter S. Ledacliouzstltch die Spaltzcile 2 Ngr. Filiale tNo »llcmm. Univcrsitätsstr. 22, Loral-Comptoir Hainstraßr 2 t. 286» Montag den 23. October. 1871» Gewerbekammer - Wahl. ErgänzungSwahl für die Gewerbekammer findet Montag den 28. October a. v. Nachmittag- /,A Uhr fLierstab« de- hiesigen RarhhauseS statt, und werden die ernannten Wahlmänner unter Ne auf die einem Jeden von ihnen recommandirt durch die Post zugesendeten Einladungen « Hinweis auf die gesetzliche Bestimmung, wornach auf Kosten der unentschuldigt Au-- i eme Neuwahl zu veranstalten ist, wenn nicht mindesten- die Hälfte der Wahlmänver lach hierdurch um allseitiges püuetltche- Erscheinen ersucht. Sg, den 21. October 1871. Der Borfitzende der Gewerbe-amMer. s Wilhelm Häckel. Die GrgäazungSwahl für die Parockie St. Thomä ist von ur.S auf Montag den 28. October anberaumt worden und wird in der Alten Waage Vormittag- 11 — 1 Uhr, Nachmittag- 3 bi- 5 Uhr stattfinden. Hierbei ist zu bemerken: 1) Stimmberechtigt sind nur Diejenigen, welche, in Folge der ergangenen öffentlichen Aufforderung, in den Tagen vom 24. August biS 2. September sich zu diesem Behuf angemrldet haben und in die seither geprüfte Liste eingetragen worden sind. 2) Die Wahl hat zu erfolgen durch schriftliche Stimmgebung. UebriaenS hat jeder Wähler persönlich zu erscheinen, und kann nur in eigener Person daS Wahlrecht auSüben. 3) Jeder Wähler hat 8 Gemeindeglieder, die mindestens 30 Jahre alt sind und vermöge ihrer Wohnung dem Parochialbezirk der ThomaSkirche angehören, niederzuschreiben und I Bekanntmachung. »ewäßheit der Kirchenvorstandsorbnung tz. 17 scheidet ;e nach 3 Jahren die Hälfte der U-Hn auS. Diese Hälfte wird nach den ersten 3 Jahren, insofern nicht eine gütliche Ver- Untiber unter den Mitgliedern stattfindet, durch daS LooS bestimmt. M« Kirchenvorstand der ThoinaSparochte ist durch den Tod auSgeschieden Herr Bteweq, »wntzSwechsel Herr Kaufmann Scharf; in Folge gütlicher Vereinigung scheiden aus die »coren Biedermann, Georgi und Panitz, endlich durch das LooS die Herren Wiaih Baumgarte«, Kaufmann Gottlieb, Stadtrath Günther. Die genannten Mi sind jedoch wieder wählbar. nach Tauf- und Familiennamen, Stand und Beruf genau zu bezeichnen. Wir fordern nun vie für dieses Mal stimmberechtigten Glieder der evangelisch lutherischen Kirche, soweit sie dem Sprengel der ThomaSkirche angehören, auf, an dem genannten Tage, 23. d. Mts , innerhalb der angegebenen Stunden ihr kirchliches Wahlrecht auSzuüben. Leipzig, 7. Oktober 1871. Wahlausschuß zu St. Thoma. vr. Gottfried Lechler, Pastor. August LouiS ErseliuS. Robert Wilhelm Frenkel. vr. Otto Ferdinand Günther. JuliuS Richard Heine. Eduard Hermsdorf. Otto Heinrich Klemm. Julius Klinkhardt. Franz Schneider. Ludwig Schöne, vr. Eduard Stephani, vr. JuliuS OScar Zenker. Vom Reichstage. ^.Oktober. Die Abtheilungen traten ahl der Fachkommissionen zusammen, hat folgendes Resultat ergeben: ,LftS-OrdnungS-Commission: omh (Vorsitzender), Freiherr Schenk rg (Stellvertreter), Valentin (Schrift- Minckwitz (Stellvertreter), Graf nnover), vr. Sckwarze, v. Lenthe, (verüu), Graf Rlttberg, v. Denzin, Frisch, Wolfsson. ^io»S-Commission: Abga vr.Ste- 'sendrr). v. Oheimb (Stcklvertreter), (Schriftführer), Dernburg (Stell- Grimm, v. Below, Jacovi, Lentz, n»iz, Westphal, Albrecht, Kchner, Lite»), vr. Weigel, vr. Bank», i (Stettin), Dickert, Graf Bethusy- rg, Gümher (Sachsen), v. Kusierow, »dt, Freiherr v. LandSberg- ^hels, vr. Moufang, v. Kranach. lel-Commission: Abgeordneter v. »Vorsitzender), v Bodelschwina (Stell- chr. v. Zedlitz! Schriftführer), BernardS r), Oehmichen (Schriftführer), Frhr. ^de Schriflsührer), Hofsmann (Schrift- v. Hermann, v. Schön, v. Kar- v. Heeremann, Frhr. v. Reichlin- iFrhr.v. Haverbeck, Richter, v. Wedell, f, Buhl, Georgi, v. Benda, Miquel, ldtheilung des Reichstages hat sich sWablprüsungen beschäftigt und zwar hl deS Legation--Secretair Frhr. v Lbsselvorfer Wahlbezirk. Diese Wahl sichStage in der vorigen Session be slv die vom Reichskanzler veranlaßte hat so viele Irregularitäten bei der n, daß die Abtheiluvg mit allen gegen den Antrag auf UngültiakeitS- drr Wahl stellt. Berichterstatter ist jute vr. Gneist. Wchttichr «rdersicht. erwähnten wir Herrn Benedetti kitthüllungeu, in welchen er die «a für den frivolen FriedevSbruch »Äzt und ausschließlich dem Kaiser Ministern de 8 Auswärtigen zuschiebt, sich lediglich die Rolle eine- eifrigen hterstatterS in Anspruch nimmt. Entwurf konnte er natürlich nicht da er hier aber thätiger einge- sonst zugestehen will, und an dem schimpflichen Macdination eifrig , so begnüate er sich mit einer Wieder- jdrr lächerlichen Bemäntelungen, die zum Vesten gegeben. Er unter «ir schon berichtet, die von ihm in lLvgelegenheit abgefaßtcn Depeschen »glichen Vorwände, daß Herr Rouher Ilrchiv deS auswärtigen Ministeriums I vergessen habe ; er könne aber nur j veröffentlichen, deren Echtheit sich Hang mit den in jenem Archiv erweisen laste. Ein glücklicher nun Herrn Benedetti dieser Rücksicht. Schon während de- l>ch»uieie, daß bei der Besetzung von M durch die deutschen Truppen ein kMomattscher Fund gemacht worden sei. ^dnlllng de- „Deutschen ReichS- zeigt nun, daß die deutsche Re isch i, dem Besitze eine- Material- be l »lchrm nicht bloS alle bisherigen AuS hmn Benedetti kläglich scheitern, son allen ähnlichen Versuchen, die etwa Aapoleon Ul. und seinen früheren »erden könnten, von vornherein l «schneitet. Tie Entwürfe, mit denen der Exkaiser dre Unabhängigkeit der Rach barlander und den Frieden Europas be drohte, sind in ihrem ganzen Zusammenhänge o schlagend enthüllt, daß keine wettere Einrede möglich ist. Jede MaSke fällt, auch die deS Herrn Benedetti, als bloßen treuen Reporter-. Nachdem er vom März bis Juni 1866 zehnmal nach Pari geschrieben, daß an eine freiwillige Abtretung deutschen Gebiet- durch den König von Preußen gar nicht entfernt zu denken sei, wird ihm — und zwar nach Preußen- glänzendem Siege — der Auftrag zugesandt, nicht bloS einen Theil deS linken Rheinufers mit Mainz, sondern obendrein Luxemburg und Belgien sich abtreten zu lasten. Und er unterzieht sich dieser Auf- zabe sofort mit lebhaftester Billigung, ver- pricht die äußerste Festigkeit und Energie, reist endlich, als er rund abgewicsen wird, unter Drohungen nach Pari-. Natürlich war man dort noch viel wuüm» Artig, alS im Juli 1866. ES bleibt Nichts übrig, als den Rückzug anzutreten; doch sucht man die geheimen Verhandlungen wenigstens zurrst noch über Landau, Saarbrücken und SaarlouiS, vor Allem aber dann weiter über Luxemburg und Belgien fortzuspinnen. Erst all- mälig bemerkt Herr Benedetti, daß Preußen an Rußland einen weniger anspruchsvollen und un eigennützigeren Freund zu finden, und daß dieser eine Freund ihm zu genügen scheine. Man weiß nicht, ob man mehr über die Frechheit oder die Kurzsichtigkeit dieser Leute erstaunen soll. Da sie so beschaffen waren, so war eS gewiß durchaus gerechtfertigt, die „dilatorischen" Verhandlungen gelegentlich Wickler auf ihr Andringen aufzunehmen, um den Friede» Europas zu erhalten und all- mälig doch vielleicht zu einem Berhältniß mit Frankreich zu gelangen, daS den fortwährend drohenden verhängnitzvollen Zusammenstoß ab wendete. Die „Nordd.Allg.Ztg." «endet sich mit großer Entschiedenheit zogen vie wiederholt in der Tages preise ausgesprochene Forderung a» die Reich-- regierung, daß Elsaß - Lothriugeu mit eiserner Faust regiert werde. Sic erklärt dies« Forderung für unbegründet und für unpolitisch und sagt daun: Düse- Drängen wird ergebnißlo- bleiben; hätte eS eine Wirkung, so könnte diese nur eine schädliche sein, indem eS mit rauher Hand eine unwillkürltche, stetige Aussöhnung mit dem nicht mehr zu ändernden Stande der Dinge im Keim ersticken, die Gemüther in Unruhe versetzen, den Widerwillen steigern und die Kreise der Wohl gesinnten irritiren würde. Aber solcher vorlaute Elfer hat glücklicherweise nicht die geringste Aus sicht auf Erfolg. Die ReichSregierung wird sich dadurch in keiner Weise beirren lasten. ES fehlt ihr weder an Einsicht noch an Festigkeit; darüber darf sich Niemand, auch in Elsaß- Lothringen, einer Täuschung hingeben. Eben weil äuloS und umher- ondern ein durch- sie sich stark fühlt und nicht p tastend die Dinge allfaßt, dachte- System verfolgt, ist sie im Stande, die Herrschaft über die wiedergewonnenen Lande in einem Geiste de- Wohlwollen- zu handhaben, der gewaltiger, als die vrutale Gewalt mit Furcht und Schrecken, in naturgemäßem Verlauf der Entwickelung Elsaß-Lothringen bestimmen wird, von ganzem Herzen wieder deutsch zu sein. Für den Autraa der Fortschritt-Partei de- Reichstag- auf Einschaltung eines Artikel- in die Verfassung, worin bestimmt wird, daß sämmt liche deutsche Bundesstaaten eine konstitu tionelle Verfassung mit Volksvertretung haben wüsten, sind sämmtliche liberale Fraktionen de- HauseS gewonnen worden, so daß die An nahme desselben gesichert ist. Der Antrag bezieht sich zunächst auf Mecklenburg und verdankt seine Formuliruna unzweifelhaft zunächst den Vertretern Mecklenburg- tm Reichstage. ES wird angenommen, daß die übrigen Fraktionen prrnci- piellen Widerspruch gegen den Antrag nicht er heben, da e- sich eigentlich von selbst versteht, daß innerhalb Deutschlands andere staatliche Zustände al- die geforderten nicht extstiren dürfen, schon weil die Verfassung deS deutschen Reich- wie der gesammte Organismus desselben allerwärts streng konstitutionelle Normen in allen Bun desstaaten zur Voraussetzung haben. Der An trag wird in der ersten Hälfte der laufenden Woche in- Plenum kommen. Er formulirt emcn Gesetzvorschlag zur Abänderung der Verfassung. Zu vermuthen steht, daß der BundeSrath dem Reichstage opponiren wird, sei es, weil er sich gegen jede Verfassungsänderung sträubt, sei eS, wnl er jeder Bundesregierung möglichst freien Spielraum wahren will. Um so mehr würde eS Sache de- Reichstage- sein, an dem Anträge fest zu halten, da eS de- deutschen Parlaments Auf gabe ist, dem gesammten deutschen Volke wie einem einzelnen Gliede desselben kräftigen Beistand zu leisten, vor allem da, wo eS gilt, konstitutionelle Rechte zu vertheidige» Die treueste Rathgeberin der Napoleone ist die Königin der Niederlande, die Tochter des verstorbenen König- Wilhelm von Württemberg, also eine deutsche Fürstent vchter. Während deS Kriege- beschämte dieselbe die französischen Patrio tinnen durch ihre Fürsorge für französische Ver wundete., Neulich hat sie wieder eine politische Zusammenkunft mit ihrem Vetter, dem Prinzen Napoleon (Plon-Plon gehabt. Denn auch jetzt noch glaubt sie nicht bloS an die Wiederherstellung de- Napoleonischen Kaiserreiche-, sondern auch an die Hinfälligkeit der neuen Ordnung in Deutsch land. Bei dem Besuch de- deutschen Kaisers in FriedrichShafen hat sie sich nicht gescheut, ihrer Franzosenliebe und Abneigung gegen da« deutsche Kaiserreich unumwundenen Ausdruck zu geben. AlS ihr Bruder, König Karl von Württemberg, den Trinkspruch auf Kaiser Wilhcm auSbrachte, wurde die Königin der Niederlande von einem so hart näckigen Husten befalle», daß eine allgemeine pein liche Störung eintrat. In der württembergischen Residenz schwankt man noch zwischen Ergebung in die ueueu Zustände und dem Streben, den Schein der alte» Unabhängigkeit zu retten. Die große Angelegenheit, die jetzt daselbst behandelt wird, ist Sie Verheirathung d«S Erbprinzen Wilhelm. Man fürchtet, sdaß dieser junge Mann von leicht bestimmbarem Wesen allzu unbedingt in- preu ßische Fahrwasser geriethe, wenn er seinen Wunsch, eine preußische Prinzessin zu heirathen, auSführe. So will rhn denn dre Kömgin mit einer russischen Verwandten, Großfürstin Vera, die sie schon lange für ihn bereit gehalten, vermählen. Populär wäre diese neue russische Heirath in Württemberg gegen wärtig aar nicht. In Gotha sind seit dem 17. Oktober die sämmt licken Vorsteher von der Betriebs controle der deutschen Eisenbahnen (31 Per sonen) versammelt, um sich bezüglich der auf Veranlassung der Etappen-Commissionen während und nach dem Kriege auf den Eisen bahnen beförderten MilUairS gegenseitig zu be rechnen und die Sache zu ordnen. Die Herren baben da- Hotel zum Thüringer Hofe zu ihren Sitzungen gewählt und sind der dem freundlichen Eigenthümer desselben gut aufgehoben. Zehn Tage werden zu dem zeitraubenden und verwickelten Geschäfte nöthig sein. Die Krisis in Oesterreich hat ihre Lösung noch immer nickt gefunden. Die „N Fr. Pr." glaubt am 20. Oktober die Vorhersage wagen zu dürfen, daß die Stellung des Grafen Hohen wart eine ernstlich bedrohte ist, falls derselbe nickt die principiellen Voraussetzungen, über di« Beust und Andrassy sich mit Lonhay und Kuhn geeinigt haben, für da- n ue Rescnpr annimmt. AuS den südlichen Halbinseln Europa-, auS Italien und Spanien liegen heute nur Nach richten hinsichtlich der Internationale vor Ein italienischer Correspondent de- „Genfer Journ." schreibt demselben, daß die Internationale sich in Turin förmlich constituirt habe und die dortige ölrbeiterföderation sich offen alS deren Anhängrrin bezeichne. Der Correspondent macht darauf auf merksam, daß Norditalien bisher von dieser Agi tation noch ziemlich verschont geblieben sei. BiS- jer seien alle Stände Italiens nur von dem Gedanken und Streben nach Nationaleinheit er- üllt gewesen, jetzt nachdem diese erreicht sei, schei ten die Gemüther gleichsam eines anderen SiofftS ür ihre geistige Thätigkeit zu bedürfen und der Arbeiter wende sich naturgemäß einer Frage zu, welche ihm neue Perspectiven eröffnet und ihn in goldenen ZukunftSträumen wiegt. Hierin liege )ie Verführung und in dieser Verführung die Gefahr. Die italienische Regierung verkenne diese Gefahr nicht, die vielleicht bei den leicht erreg baren südlichen Temperamenten ernster sei alS bei den englischen Arbeitern. Sie sei daher ent schlossen, den Arbeitern zwar jede mit den Gesetzen oes Staates verträgliche Bewegungsfreiheit zu lassen,'^tib?r" ebenso allen Ausschreitungen mit ganzer Energie emgegenzutreten und namentlich keine Vereine zu dulden, die unter dem Deckmaruel der Arbeiterfrage etwa Tendenzen verfolgen, die gegen den Staat und die von der Nation gewollte RegierungSform gerichtet seien. Die gesetzgebenden Gewalten Spaniens sind bekanntlich gleichfalls seit längerer Zeit mit dieser Bewegung beschäftigt, deren Behandlung in dem Programm der gegenwärtig mit einander ringen den beiden liberalen Parteien auch ihren Platz gefunden hat. Telegrammen der Pariser Blätter zufolge sollte der Deputate Emilio Castelar sich in der Abendsitzung der CorteS vom 19. Oktober NamenS der republikanischen Partei dahin auS- sprecken, daß dieselbe keineswegs mit den Doctrir.en der internationalen solidarisch verbunden sei. daß sie aber die Legalität der Propaganda und Orga nisation derselben anerkenne und unterstütze (!). Die Internationale sei in England nicht verboten und rufe dort keine Conflicte hervor, jede Verfol gung werde aber zu ähnlichen Katastrophen führen, wie vie von Paris. Die socialen Fragen ersticken statt sie zu discutiren hieße die Internationale zu einer geheimen Gesellschaft machen und an die Stelle gesetzlicher Schritte revolutionaire Schritte setzen. Er werde gegen eine so reactionaire Maß regel ankämpfen, die nur zu neuen Revolutionen führen könne. Nach dieser Erklärung deS Chefs der republikanischen Partei in Spanien werden die dortigen Internationalen fortan in dieser Partei ihre besten Verbündeten zu erblicken haben, die ihnen den leichteren Weg einer Revolution mittelst geeigneter Kammerbeschlüffe an Stelle deS gefähr licheren WegeS der Gewalt eröffnen. Die gemä ßigten Parteien wie die Krone in Spanien werden dem gegenüber ihre Maßnahmen zu treffen haben. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 22. Oktober. DaS amtliche Blatt der StaalSreaierung dringt folgende Nachrichten über die ausFrankreich zurückkehrende 24. In fanterie-Division: Dieselbe wird in den Tagen vom 30. Oktober bis 5. November in der Heimat h eintreffen und in nachstehender Weise in ihren Garnisonen und Standquartieren einrücken: 30. Oktober Abend- resp. 31. Oktober: zwei Batterien Artillerie in Freiberg; 1. November: RegimentSstab und 1. und 2. Bataillon 7. Infanterieregiment« Nr. 106 in Chemnitz, 3. Bataillon desselben Regiments in Marienberg; 2. November: DivistonScommando, Commando der 48. Jnfanteriebrigade, RegimentSstab und drei Bataillone 8. Infanterieregiments Nr. 107, sowie 2. Reiterregiment in Leipzig (danach ist also daS Telegramm in vor. Nr. zu berichtigen); 3. November: 2. Reiterregiment in Grimma, resp. Lausigk; 3 Bataillon 8. Infanterieregi ment- i)tr. 107 in Wurzen; RegimentSstab und
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