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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187110309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18711030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18711030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-10
- Tag1871-10-30
- Monat1871-10
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1871
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3E «kyl ours ur, « ' nd der ivki, er. Pctrvltw,^ rle. 28. Lmtrr ^2'/. «, xr.Z ° SU«, Nov -Dec. dd»,» G. »iwr :i'' lSZqr,xr.^, 2l Thlr. iS ^ Vcc.-Jan. - HS > Sgr. L:r. ' - «gr-, pr ».! 28 Thlr s« l -Jan. zr. M>r.: «. pr. Frübj. che SeH )ctobn. Dn^ Laulh, har,ich, >et, in dn » Red« rge für di« „ : Politik ser, ( ln richten, ml, ogen zu ' bewrrkt ieS verlange rare, wenn ein gedeihllchell en brelrn wii Ein Demi, ng von 83 rartemenlS ton wurde file^ Oktober. Jrs^ lstiscber mte den bereit- j g belegt. Der Pap gegenwärtiger 'wachten mcongreß m», NalievS wieder i, rauf 55 vW ober. Der! lständische! >nd1. Ocrober. dev kt der LiihI ,st nach Liglms dort weiter i ober. Der e hiesigen Telegramm uj «UN gerichtet l, der die Abs, «re Stade. Kronprinzen ruige Geb« l og." htigung. :r vorigen? « Neugefi-lt-qi i dem angenehmer < ^ Ichrieben: Lie> >ir eS s-ei»t,-ß latt drsien iß i altm eine« nochweuLia, ta iaZ chtS überMk sier aber leim i rgegangen iß, «> tung-zeiche»! astler a. 1«ck,i a. Barmen,! N, Fadr.,! t.». Dr,Id<i.f h°s . Berlin, 8». l a. Falkrnbeizl . ». »eirham > a. Fam, L« öbuttz. H. de I m. a Steerazß r. an« »um a. Dreeda. > rat a. Sch» . Frau, el de Risst« a. Wühldnz i Rittergatltes. f n. Diener, < ruschwitz, --di . Berlin, p p> Sibnsrld. «cf N-iiN. H»«l l a. P.st. - red ». Fürtd. StMt tergattdefip« i Dnrwitz. Ä l DSbelll, - rald a. 8ch«t l. Rr»t. L 5 it täglich , Uhr. l a» -„ediii-, st« t/S. Mcnr Fr chntiarr. d. Redaktion m ii-ir ul-r »o, 1-L Ubr. der ijr die nächst- ner deslimmlkn ji, den Vochmnigril Nachmittags. MpWerTagMü Anzeiger. AwMatt des Königin LezirksgerichtS und des Raths der Stadt Leipzig. Auslage 92«1>. Ldonnrmri'iprri« Vierteftährltch t Tbtr. 7«/, Ngr. tact. Vringerlohn l Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren f Extrabeilagen l 2 Thlr. Zulrratr die Spaltzcile l'/« Ngr. Url!«nra anlrr d. Ledacil,»strich die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm, Umversitätsstr 22» üoral-Eomploir Hainstraßer,. Bekanntmachung. lebte geehrten La rp oratto »en, Vereine n. s. welche sich »erklärt habe«, oder »och ent schlte-en werde» an der Spalier- ill»»g längs de- TrtumphwegS bei»» Trnpp»netnznge Thetl h»e», werde« «»durch ergeh eng ersucht, sich durch eine« oder Vertreter zu einer Montag -en Sa. Oktober dtarhmitt«gs S Uhr i« der Richterftube auf dem Rathhause ialteuden Vorbesprechung einzufinden. l ptrd erwünscht sei», wenn dabei eine ungefähre Ang abe hie Zahl der Theilnehnier Seite» der einzelnen Lorpora» l,gemacht werde» könnte. h einfaches Festzeichen für jeden Theilnehmer werde« wir thalte». jpzia, de» 28. Oktober 1871. DerDecorattonS'AuSschuH deS RathS und der Stadt- verordneten für den Lruppeneinzug. Bekanntmachung, Urlisten der für daS Amt eines Geschworenen befähigten hiesigen Gtnwohner betreffend. Ikon UN- ausgestellte Liste derjeuigen hiesigen Einwohner, welche zu dem Amte eines Ge- 14. l. Mon. ' ' l hefahigt fipd, wird vom ab bis zum 30. l. Mon. mit Ausnahme der Sonntage in den Stunden von BonnittagS 9—12 Uhr und von Nachmittags 3—6 Uhr auf dem Nachhause im II. Stock, Zimmer Nr. 7 zu Jedermanns Einsicht öffentlich auöliegen. Diejenigen, welche nach 6. 5 des Gesetzes vom 14. September 1868 von dem Geschwornenamte befreit zu werden wünschen, Iiaben ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Bescheinigung bei deren Verlust innerhalb der vorstehend angegebenen Frist bei unS schriftlich einzureichen. Ebenso kann innerhalb derselben Frist jeder volljährige und selbstständige Ortseinwohner wegen Uebergehung seiner Person, dafern er zu dem Amte eines Geschwornen fähig zu sein behauptet, so wie wegen Uebergehung fähiger oder wegen erfolgter Eintragung unfähiger Personen Einspruch erheben. Leipzig, den 13. October 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Scdletßnrr. Versteigerung von Bauplätzen. Der dem JohanniShostpitale gehörige, an der Gcke der Thal« und HoSpitalstrasie elegene zeicherige HoSpttaiitenaarteu, Parzelle Nr. 1154b ves Flurbuchs, soll in Vau- iätze von 2280 und 2888 lH Vllen Flächeninhalt emgetheilt zum Verkaufe ver steigert werden. Die Versteigerung findet an RathSstelle Donnerstag den O. -lovember d. I. von Vormittags 11 Ubr an in der Weise statt, daß die 3 Bauplätze zuerst einzeln und dann noch einmal zusammen auSgeboien werden. Die Licitalion wird pünctlich zur angegebenen Stunde eröffnet und jedeSmal geschloffen werden, sobald auf den auSgebvtenen Bauplatz bez. das ganze Areal ein weitere- Gebot nicht mehr erfolgt. Die Versteigerungsbedingungen und der Parzellirungöplan liegen in unserem Bauamte zur Ein sichtnahme auS. Leipzig, am 21. Oktober 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Kock. (5ermli. S »Itrnationalen Ausstellungen M zu Moskau und London. jthetlung der Gewerbrkammer. rbekamnier ist veranlaßt, wiederum im Jahre 1872 stattfindende inter ne Ausstellungen aufmerksam zu I. Moskau. istellung wird als „poly technische" j md dauert vom 11. Juni bis 13. Sept. Die Anmeldungen müssen bis Luar, die Einsendungen bis 13. Mai Die hier am meisten in Frage kommende Ibtheilung bezieht sich auf GlaS- i»n und Thonwaarenindustrie, i »emischer Produkte. Technologie rong-stoffe, Farbstoffe, Färb tr ei ickerei, Textilindustrie,Gerberei, »r-undBeleuchtung-stoffe, Klein- üe mit Maschinenbetrieb. Frage, ob eine Betheiligung an der > für die hiesigen Gewerbtrribenden srrfolge verspreche, dürfte eS von Einfluß n Unterschied zwischen dieser Ausstellung ron London und Pari- hinzuweisen, üen handelte eS sich darum, dre Eben ol» die Vorzüge unserer Industrie jzin Geltung zu bringen, während eine > m Rußland direct größere Möglichkeit eia ngiebigeS Absatzgebiet zu erobern, n noch ist diese- gewaltige Reich I daraus angewiesen, seinen Bedarf «m aus dem AuSlavde zu beziehen, und landS Handel und Verkehr in Folge g der Leibeigenschaft und der Lnt- semeS Eisenbahnnetze- einen außerordent- ung nimmt, ist e- eine »iMige Deutschland, rechtzeitig fti»e Geltung zu bringen. Dazu aber «sauer Ausstellung eine vorz-güche bieten. awm und die näheren Bedingungen dem hiesigen Bevollmächtigten, Herrn l, and auf dem Bureau der Grwcrbe- llaivnfitätSstraße 4, eiugesehen werben. 2. London. jährige Londoner «u-stellung ist ein Wn auf die Jahre 1870 de- 1880 jährlichen AuSstellnnaen, über welche l in diesem Blatte berichtet worden ist. jede-Jahr nur eine gewisse Serie Laden zur Ausstellung, und zwar Jahre 1872 specirll an die Reihe: lleatndustrie, Juwelierarbeiten, ifche Jnstrumeute, Akustische «.Papier, Pappen, Sartonnagen, ePapiere, Schreibmaterialien, trrei, Lithographie, Oelvruck, Kk.Iylvaraphie, Zinkographie, j all» auf diese Branchen bezüglichen e, Materialien, Werkzeuge und >«». sowie ferner die alle Jahre zu- str der schönen Künste und der — Zulässig find jedoch nur che seit 1882 erzeugt sind, iellung beginnt am 1. Mai und endigt «ptmber , die Gegenstände, in der ar rinzelue Proben von jedem t, müssen vorher von einer besonderen geprüft «erden, ob sie überhaupt zu- Die Eiulirserung-tage sind besondere von Vrarnständen. Bi- jetzt ist die dn sächsischen Industriellen an jenen Süich Rull gewesev, und deshalb auch Seiten- der sächsischen Regierung Nicht- zur Förderung der Sache geschehen. ES dürfte aber namentlich für alle wirklich neuen und durch irgend eine Eigenschaft besonders hervorragen den Erzeugnisse der Industrie oder Kunst gerade diese Art von Ausstellungen ein geeigneter Platz sein, um die Aufmerksamkeit in einem weiteren Kreise auf sich zu ziehen. Auch bezüglich dieser Ausstellung kann das Nähere auf dem Bureau der Gewerbekammer ein- gesehen werden. 8. Reichs - OberhaudeLsgcricht. Weitere Erkenntnisse t- lattteu: im Eonlocurreutoer- r. Leipzig, 28l Oktober, ö Reich-- des Reich--Ö Selbstverständlich traae stehende Kaufleule Wrchftlforderungen in Ansehung der Einklagung von dem Einflüsse deS Contocurrent-VerhältniffeS ausschlteßen. Nach dem holländischen HaudclSgesetzbuche Art. 101 ist eine namentliche Bezeichnung de- Trassaten nicht erforderlich. Ja England existiren drei, Sonn- und Festtage einschließende Respekttage, vor deren Ablauf Zahlung der Wechselschuld vom Bezogenen nicht gefordert werden kann. Der Einwand der Weckselverjährung ist vom Beklagten au-reichenv zu behaupten und zu er weise»; die Schwierigkeit eine- solchen Beweise- kann nicht zur Umkehrung der BeweiSlast führen. Einzelne Kaufaelderrüastände werden dadurck, daß fie der BerUnfer von Zeit zu Zeit fummirt, nicht ru besonderen, abweichend von de« Inhalte der einzelnen Kaufabschlüsse, verzinslichen For derungen. Wenn die empfangen« Sache in Folge der Kehler, für welche der. Geber aufzukommra har, nnteraegangrn ist, so hindert solckeS auch nach preußischem Rechte die RedhibitionSklage nicht. Wer al- Minderjähriger einen Wechsel au-stellt, haftet wechselwäßig, wenn er denselben nach er langter Großjährigkeit girirt. Die jeweiligen loccüen TranSportverhältniffe bedingen die entspreckende Berladung-art. Der bloße Mangel einer Uebereinkunft über die Fracht steht der Vollständmkeit deS Frachtvertrags nicht entgegen, im Zweifel gilt die übliche Fracht al- bedungen. Die im Artikel 31 der Allgemeinen Deutschen Wechsel-Ordnung vorgeschriebeue Verpflichtung, einen Sichtwechsel binnen zwei Jahren nach der Ausstellung zur Zahlung zu präsemiren, greift dem Aussteller eine-. eigenen Wechsel- gegenüber nicht Platz. — Vau-eviüe-Theater. Leipzig, 28. Oktober. Mit der Neueinstudirung der „Memoiren deS Teufels" har vie Direktion wieder einmal einen recht guten Griff gethan, und jedenfalls wird da- Stück — zumal bei so guter Besetzung — oft und gern vom Publicum besucht werden. Die Aufführung war nack allen Rich tungen hin zufriedenstellend und gehört unstreitig zu den besten dieser Saison. — Herr Harder wußte die abenteuerliche Gestalt de- Robert unge- mern fesselnd zu verkörpern und errang durch sein durchdachte- Spiel, da- sich von PathoS wie von Couliffenreißer» gleichweit entfernt hielt, lebhaften Beifall, der sich in wiederholtem Hervorruf gipfelte. Eine ganz vorzügliche Leistung in Spiel und Mimik war auck die de- Herrn Reimer- Gouthier) und wurde diesem tüchtigen Künstler reicher und wohlverdienter Beifall gespendet. Die Herren Köhler (Chevalier v. La RapmiöreN Schwarz I. ^MarquiS und Schwarz H. Graf Cerny > fanden Endlick kam der Thüringer Zug. Wer nack sich mit ihren Rollen ebenfalls recht befriedigend ab, und Herr Zocher wußte mit seiner TeufelS- furcht die Lacher wiederum auf seine Seite zu bringen. Unter den Damen zeichneten sich Frau Pauli, Fräul. Schröder und Fräul. Mößner vortheilhast aus und auch Frau Köhler führte ihre Rolle mtt Verständniß und Gesckick durch. Die Aufführung bewies aufs Neue, daß die Direktion recht tüchtige Kräfte für da- feinere Lustspiel besitzt, und der reich gespendete Beifall wird gewiß dazu beitragen, die Direktion, wie die Darsteller zu noch größerem Ei'er anzuspornen und auf der mit so vielem Glück betretenen Bahn rüstig weiter zu schreiten. 4-^ z. l wr G NvSka Ein Thüringer Lourierzug. (Eingesandt.) WaS die Thüringische Eisenbahngesell- schast unter einem „Courterzuge", für den sie den Passagieren einen erhöhten Preis abnimmt, versteht, haben die Reisenden erfahren, welche das Unglück hatten, am 27. Oktober ihr Leben und ihre Interessen einer Anstalt zu vertrauen, der da- Publicum Nebensacke, die Dividende Haupt sache zu sein scheint. Schon oft hat Ihr geehrtes Blatt die Mängel und Sünden derselben auf- zedeckt, aber eS scheint den Leitern entweder da- Schamgefühl oder die Fähigkeit zur Reform ab handen gekommen zu sein, und darum muß ihr Name so lange an die Tafel der Oeffentlichkeit geschlagen werden, bis der Staat die Curatel über sie verhängt. Von Kassel biS Weimar hatte eine Anzahl Per sonen den Courierzug bestiegen, welcher zwischen 5 und k Uhr in Leipzig ankommen soll. Unter diesen befanden sich Musikfreunde, welche für da- Ullman-Coneert telegraphisch Platze bestellt und zugesagt erhalten hatten. Sonderbare Schwärmer! Wer könnt ihr glauben, rechtzeitig auf einem Courier- zuge nach Leipzig zu kommen, ohne Stunden lang liegen zu bleiven und der Beschaulichkeit eine» BummelzugeS überantwortet zu werden- Einsender gehörte nicht zu diesen Schwärmern, aber er wurde veruriheilt, LetvenSgenoffe jener „Schiffbrüchigen zu Lande" zu werden. Von Jena war er mit Extrageschirr nach Apolda gekommen, um nach dem Tarife 2 Uhr 53 Minuten nach Leipzig zu fahren, daselbst 5 Uhr 45 Minuten an- ,»kommen und auf der Westbahn weiter zu reisen. Der Mensch denkt unv Gort lenkt! Kurz vor 3 Uhr wurde der Schalter im Bahnhofe zu Apolda geöffnet mit der Erklärung, der Zug werde erst rn einer Stunde an kommen, zugleich aber mit dem Rache, ein Courierbrllel zu nehmen, um mit dem Scknrllzuge rechtzeitig in Leipzig sein zu können. Gesagt, gethan! Der Courierzug kam und fort ging eS. Die Musikfreunde hörten schon die Monbelli und den Nicotini singen und da- Floren tiner Quartett spielen. Herbe Täuschung! Weißen- selS kam, der Ort, wo Müllner seine SchicksalS- lragödien empfangen und geboren hat. Er würde durch unsere nun beginnenden Leiden Stoff zu einer neuen „Schuld und Geduld" gewonnen haben, wenn er so lange gelebt hätte, da- Institut der Thüringischen Eisenbahn kennen zu lernen. Nur mit Widerstreben läßt meine Feder die Tinte fahren, um in kurzen Worten zu schildern, waS nun kam. Wer nach Leipzig wollte, mußte auSsteigen. Draußen hielt der von Gera kommende Zug, und ein Bahnbeamter versicherte, wenn der Courierzug hinaus sei, komme jener herein und m 10 Minuten gehe eS weiter. Diese 10 Minute« verwandelten sich in zwei volle Stunden. Leipzig wollte, wurde herauSgelaffen; der Perron lag voll Kisten und Kasten, daS Bahnpersonal schob die Karren hin und her, kurz, es war eine Scene für Salvator Rosa'S Pinsel. Doch auch dieser Zug setzte sich endlich wieder in Bewegung, und nun begann die unnatürliche Rückverwandlung deS Schmetterlings in die Raupe, d. h. deS CourierzugeS in den Bummelzug. Langsam wurde der Geraer Zug, welcher 2'r Stunden geschlafen harte, hereingeschoben, einige Mal hin und her gefahren und endlich abgelaffen. Corbetha, Kötschau, Markranstädt waren Interjektionen der langen Geduldprobe, aber immer noch hofften die Musik enthusiasten, wenigsten» noch Etwa- von dem Concerte retten zu können ; doch — mit deS Geschickes Mächten Ist kein ewger Bund zu flechten, Und das Schicksal schreitet schnell. Am nördlichsten Ende von GohliS erscholl eine Art von Nothpfisf und der Zug hielt an. Man glaubte, der Leipziger Zug würde hier vorüber gelaffen werden. Aengstliche Gemühther fürchteten einen Zusammenstoß. Die Kohlen wurden plötz lich brennend auSgeworfen und der Dampf schnau bend auS der Maschine gelaffen. Aber kein Be amter kam und klärte die Reisenden auf: alle- Fragen und Rufen half nickt, nur Jupiter PluviuS öffnete die Wolken und ließ den Segen der Geduld herniederträufeln. Wieder verging eine Stunde in banger Ungewißheit, man erfuhr endlich, die Locomotive sel lahm geworden und warte auf Vorspann, und endlich kam sie und zog den Train wie einen Heerwurm hinter sich her in die Halle. In der neunten Stunde war man in Leipzig, und wer in vaS Concert wollte, restanirle, und wer die Säcksisch - Bayerische Bahn benutzen wollte, legte in Leipzig sem müde- Haupt zur Ruhe. So geht eS auf den Courierzügen der Thüringer Bahn zu. Einsender hätte daS biS Leipzig bezahlte Courierbillet gern zum Andenken oder Beweise zurückbehalten, aber auch diese- nahm der Schaffner m Beschlag, und ich setzte mich noch Abend- hin, unsere Erlebnisse zum Nutz und Frommen nieder- zusckreibrn, wie vorsteht, da ein Beschwerdebuch in WeißenfelS nicht zu erlangen war. R 6. Eingesandt.) Tie im Tageblatte vom 27. d. M. erwähnte Warnungstafel ist kein bloßer Kalenderwitz.*) Eine hölzerne Säule stand im Jahre 1827 ober 1828 wenige Schritte von der Lindenauer Chaussee auf einem von der Chaussee nach Norden hin- führenden Rasendamme, und an.daS Brei am Kopfe der Säule war ein Papier genagelt, auf welchem gesckrieben war: Dieser Weg ist kein Weg und wer dawider handelt, wird mit 5 Thalern bestraft. Unter meinen damaligen Turngenoffen bei Knaak in Leulsch, mit denen ich fast jeden Mitt woch und Sonnabend an der Säule vorübergivg, (Prof. F. D, Dr. P., M. N. und A.( war jene Warnungstafel nicht selten ein Gegenstand de- ScherzeS. (AuS Groß Schönau.) . *> Wir müssen dock dabei bleiben, daß die Sache sich so verhält. Bor vierzig Jahren wenigstens war der von unS erwäbnte, angeblich obrigkeitliche Änschlaa in säch sischen Kalendern als Euriosum mitgetbeilt Uebrigen« lautet das hi» mitgetheilte Wegeverbot auch viel barm loser als jenes frühere. D. Ned. Verschiedenes. — Ein neuer Anzug. Um sich mit allem Liebreiz der Jugend m umgeben und seinen schlanken Leib mit dem ihm zukommendea Glanze zu schmücken, hatte Herr N. sich im verflossenen
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