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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187111035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18711103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18711103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-03
- Monat1871-11
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1871
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--s-v —— Wich 6'/, Uhr. </». actmr Fr. ->tt«r. d. Nedaaioa > ,M> II-U Udr > Uhr. »er für dir nLchst- l Kummer drstimmten tu »k« «ochmta-en j lltzr NuchminagS. Mztzer TagÄM Anzeiger. Lmtkblatt de» kvmgl. LezirkigerichtS md de- Nathr der StM Leipzig. «erteljäbrl toel. «rmq ZV7. Freitag den 3. November. Jede einzelne Nummer Gebllbrru s. Extrabeilagm > Zuserate di« Spalyeile >'/« Agr. Nrelamr, outer ». Re>act1o«»ftrtch die Spaltzrile 2 Ngr. Filtute VN« Klemm. UniverfltLtSstr. 22, Loeal-Lomptoir Hamstraße r,. 1871. Bekanntmachung, Hefe» J«hr »o« 4. btS spatest»»- de« IV. Rove«ber et»z»eeiche»de» H»«-be»otz»erttfte» Betreff»»-. ! den zur Revision der Leipziger Gewerbe, und Personalsteuer-Kataster alljLhrlich eiogereichte» Wen ist wiederholt wahrznuehmen gewesen, daß die in der jedem Hausbesitzer resp. Meter behändtgrru Bekanntmachung enthaltenen Vorschriften nur sehr unvollkommen namemtli^y -t« betreffe »de» Ha»sliste» »ebst der Be?auut«ach»»»G de» »er» z»r eig»e» Gt»tr»»»»g »tcht »keuthalbeu vorgelegt »erde», nicht nur unvollständige, sonder» auch unrichtige Angab, n veranlaßt worden stad. habe»IKa»ste»te, Ge«erbetreibe»de »«d so»stige Pri»etpale die speetell« ch»»»g ihrer H««dl»»-s- ««d TewerbSgehülfe» resp. Die»stbote» ««ter» snd erst auf besondere Aufforderung tingereicht, wodurch daS binnen einer bestimmten, sehr sßristlautzuführende Reviston-geschäft ungemein erschwert wird. gen Hausbesitzer und deren Vertreter wie die Inhaber der betreffenden Miethabtheilungen hierdurch aufgefordert, die in der vorgedachtrn, den HauSlisten beigegebenen Bekannl- > erhaltenen Borschriften gewissenhaft zu beobachten, da außerdem die dann tztz. 8, 9 und 10 ge» Nachtheile für die Betheiligten erwachsen müssen, die behändigten Formulare der HauSliste resp. Bekanntmachung unzureichend sind, werden auf Verlangen dergleichen bei der Stadtsteuer-Einnahme — Rathhau- 2. Etage, Zimmer Nr. 13 — verabreicht. Leidig, den 2«. Oktober 1871. De» Rath der Stadt Leipzig. " " ' Tau Einzug unserer Truppen. äg, 2. November. Sorben hat der !mzuz de- Infant.-RegimentS Nr. 107 !. Reiter-Regiment- tn unsere Stadt »den. Noch über Nacht war der glän- hmvli aller der Straßen, die die Truppen am hatten, vervollkommnet worden, so «sammle via triumplullis in der That jlötzarligen Eindruck hervvrbrachte. Der aus welchem sich der Riesenmast in der „1 Marktplatzes erhob, halte an seinen eine prächtige Verzierung durch vier erhalten, welche de- Krieger- Abschied, Mpf, Verwundung und Heimkehr dar- Von Privatgrundflücken traten außer deu Bericht bereit- genannten durch die it ihrer Dekorationen besonders her- I der Herren Steckurr, Kraft und Köckritz. Ahe» Morgen an herrschte in uuserer Stadt k «d steudtgste Leben. Die allgemeine Fest- «rde uoch wesentlich durch die Nachricht ge- daß am gestrigen Abend Ihre königlichen a Xetchkfelvmarschall Kronprinz Albert ^i»z Georg angekommen waren und sich an «per erziehenden Truppen befinden würden, den Straßen auf und ab wogende Pu- s erhielt stündlich riesigen Zuwachs durch die Eisenbahnzügen ankommenden und zu ren heremströmenden Fremden, die alle sdet Feste- sein wollten. Gegen 10 Uhr ' die verschiedenen Corporationen und i IbeilS auf dem Marktplatz, theilS auf dem find lugustuSplatz zu sammeln. Fast alle Dreine und Innungen hatten ein Musik- > der Spitze und trugen ihre Insignien und »Abzeichen. I de« lugustuSplatz vor dem Neuen Theater nun dieselbe Zeit die beurlaubten Reservisten ichrwänner der einziehenden Regimenter sie sich in ZugScolonnen formirt »urdeu sie von einer Deputation des »d der Stadtverordneten begrüßt und dnch die Grimma'sche Straße, also mit > eines ThetlrS der via driumpkalis nach !tplatz geleitet. Da- bereit- Kopf an i« de» Fenstern und auf de» Tro.toir- Publicum nnd insbesondere die Da» tetev di« eigenlltchen Kämpfer von und St. vrte, die in Folge gewiffer nicht selbst mit ihrem Regiment konnten, mit Blumen und Snäuß- i daj wohl ein Jeder derselben eine solche i» Knopfloch trug. Auf dem Markt- tuzwischen auch bereit- die verwun- mvaltden Soldaten eiugeiroffen, für >, wenn auch nicht tn himnchender Zahl, beschafft hatte. Gegen V,11 Uhr rückten »e und Innungen vom Marktplatz wieder > daß Spalier bi- »um Anfang drS Grim- Strinweg- zu bilden; die Aufstellung ^dmuaßen. daß an die Mannschaften d«S "out sich die Studentenschaft anschloß s die Turnvereine und Innungen folgten, krippen waren um 10 Uhr aus dem Sam mler Reudnitz ausgestellt. Um 11 Uhrer- tchtfelk marschall K r o n p r i n z A l b e r t und iSe o r g mit Suite und begrüßten die Mann- hnit kurzen herzlichen Worten. Nach Abnahme erfolgte der Abmarsch nach der Stadt, an ntt Kronprinz Albert, welcher den auf l Boden so wacker erkämpften Marschallstab su»d Prinz Georg; hinter den erlauchten Heer- kaudeu sich der DivisionS-BefehlShaber Gc- ! ehrhv f ftH olderberg und der Brigade- tal vou Schulz sammt ihren StabS- Nichstdem marschirten die drei Bataillone »ttrie-RegimentS Nr. 107, Oberst von »s» au der Spitze, da- Ende de- Zuge- idat 2. Rritenegiment unter Führung des taautS Gent he. Püueu Schenke in Reudnitz wurden die Mrst durch den Commandeur de- kleinen vr. Koch. rube. Bekanntmachung. Der Zuschlag der am 12. Oktober d. I. zur Verpachtung versteigerten. Iohanni-ho-pitalfelder, sowie eine- KohlstückS ist an die Höchstbieter ,m Termine erfolgt und werden daher in Gemäßheit der Bersteigeruugsbedingungen die übrigen Bieter ihrer Gebote hiermit entlasten. Lchpzig, den 30. October 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. ^ vr. Koch. Cerutti. Aufforderung. Diejenigen Fabrikbesitzer de- hiesigen Amtsbezirk-, welche in ihren Fabriken jugendliche Arbeiter beschäftigen, we»den hiermit aufgefordert, die in tz. 130 der BundeSgewerbeordnung vom 21. Iuui 1869 vorgeschriebene halbjährige Anzeige über die Zahl solcher Arbeiter bei Vermeidung der gesetzlichen Strafe unverwetlt und längsten- binnen 8 Tagen yier zu bewirken Königliche- GerichtSa«t Leipzig I., den 21. October 1871. Litzkendorf. ReiteraeschwaderS, welche- sich zu ihrer feierlichen Einholung privatim gebildet hatte, begrüßt. Gon Anbeginn de- städtischen Weichbildes gestaltete sich der Truppeneinzug zu einem Triumphzuge im wahren Sinne de- Worte-, von allen Seiten stür» mische Zurufe der Freude und de- Jubels, be» gleitet von einem Kreuzfeuer von Blumen und Bouquet-. Dazwischen regnete e- größere und kleinere Lorber kränze in solcher Maste, daß bald jeder Helm, jede Säbelklinge und jede Bajonnett» spitze damit bedeckt waren. An der Ehreupforte au der Johanniskirche waren eine Anzahl kleiner reizender Mädchen ausgestellt, welche mit ihren zarten Händchen fortwährend in die Reihen der vorüberzrehenden Krieger Blumen warfen. Mit donnerndem Hurrah wurde namentlich der Truppen» zug auch in der Grimma'scheu Straße empfangen, der Jubel de- Publikums wendete sich in gleichem Maße de« ritterlichen ReichSfeldmarschall und den von ihm geführten Mannschaften zu. Al- der Zug sich dem Marktplatz näherte, schwenkte Kron prinz Albert in den fretgelafseuen südlichen Theil desselben hinein, um aber sofort wieder, nachdem die Division-- und Brigadestäbe vorbeidefilirt waren, herauSzureitcn und sich durch die PeterS- straße und um die Promenade herum nach dem königlichen PalaiS zurück zu begeben Die Truppen selbst nahmen unter Führung de- Generals Rehrhofs von Holderberg in vier verschiedenen Treffen Aufstellung auf dem Marktplatze, auf welchem inzwischen auch noch die in Leipzig an wesenden Reserveofficiere sämmtlicher am Emzug nicht betheiligten deutschen Regimenter, darunter preußische, bayerische, braunschweigische rc. Officiere und die Mitglieder der Leipziger Gesangvereine sich eingefunden hatten. In feierlichem Zuge begaben sich nun die Mitglieder de- StadiratheS und der Stadtverordneten auS dem Rathhause nach der Mitte de- Marktplatzes, woselbst Herr General Nehrhoff von Holderberg, umgeben von seinem Stabe, sich befand und beim Herannaheu der Gemeindevcrtreter vom Pferd« stieg. Die Sänger trugen da- Lied „Da- deutsche Schwert" vor ; Bürgermeister Koch trat dann an den General heran und begrüßte denselben mit folgender An- spracht: Der Gruß, den wir Ihnen, Herr GeueraMeu- tenant» den Herren Osficieren und deu Mann schaften der nach langer Trennung von der Hei» math tn unsere Mauern »urückkehrcnden Truppen entgMrnbringrn, hat zunächst die Bedeutung, daß wir Allen Denen, welche die ruhmreichen Schlachten de- jüngst abgeschlossenen Kriege- mit geschlagen und die Mühseligkeiten diesr-weltbewegenden Feld zuge- mitaetragen haben, unfern Dank au-sprechen, wenn auch nur in schlichten Worten, welche die Tiefe unserer Empfindungen nicht wieder zu geben vermögen. DaS Vaterland war in Gefahr! Sie aber setzten freudigen MutheS Ihr Leben für dasselbe rin und schützten es vor Verlust an seinem Gebiete, Sie bewahrten seine Fluren, seine Städte und Dörfer vor dem verheerenden Eindringen de- Feinde-, Sie verlegten die Blutarbeit der Schlachten in da- Land des Gegner- und erkämpf ten al- hohen SiegeSpreiS Provinzen zurück, welche Deutschland zu Zeiten feiner Zerrissenheit und Erniedrigung verloren hatte. Und auS diesen Kämpfen und Stegen erwuchs daS kostbarste und sicherste Unterpfand für die Zukunft des Vater landes in dessen Einheit. Wie verschieden auch immer die Eigenartigkeiten der einzelnen deutschen Stämme sein mögen, sie jauchzten doch allzumal auf in dem wiedergewonnenen Bewußtsein, Ein Bott zu sein, ein mächtiges Volk von Brüdern, dessen Stimme von der Welt mit Achtung gehört wird, daS, wenn r- gilt, die Ehre, da- Recht, die Freiheit und den Frieden de- Vaterland«- zu schützen, sei eS im Norden oder im Süden, im Osten oder im Westen, aufsteht wie ein Mann und in der neugefestigten Waffenbrüderschaft sich wiederfindel ein eherner Wall gegen die Angriffe jeglichen Feinde-! Unser Volk wird nimmer an- greffen und beeinträchtigen die Rechte anderer Nationen, aber eS wird fortan, wie fetzt, abweisen jeden schnöden Eingriff in seine Selbstbestimmung. Und je mehr die- die anderen Nationen begreifen, um so mehr wird Deutschland sein ein Hort des allgemeinen Frieder.-! Das ist sein Beruf! Ihn wird eS erfüllen! Daß wir die- errungen, dazu haben Sie und Alle, die in Ihren Reihen mitkämpften, treulich mit geholfen unter Gotte- mädtgem Beistand und unter der ruhmreichen Mbrung unserer Fürsten und der Besten unsre- Volke-! Und wenn wir Ihrer Thaten dankbar gedenken, da richtet sich unser Dank von selbst auch an Die, welche heute nicht mehr zu unS zurück- kehren. die mit ihrem Herzblute den Sieg unsere- Volkes erkauft haben. Unser Andenken an sie ist von tiefer herzinniger Wehmuth erfüllt, zugleich aber ist ihr Bild verklärt von dem Glorienscheine de- HeldenthumS! Ihr Opfntod für da- Vater» land ist der herrlichste Sieg, den sie sich selbst errungen! Haben wir so in unserem Gruße an Sie zuerst der Pflicht der Dankbarkeit zu genügen versucht, so birgt derselbe doch auch noch die Befriedigung eine- Herzensbedürfnisse-in sich, da- uns drängt, Sie in der alten engeren Heimath deS FriedenSso recht auS vollster Seele willkommen zu heißen. Wir öffnen Ihnen unser Hau- mit der allen Liebe und Treue, die wir stetS den bewaffneten Söhnen unseres Baler- landrS und vor allen Denen gewidmet haben, die uns angehören alS die Glieder unserer großen Familie, unserer Gemeinde! Und wenn Sie im Vergleiche zu anderen größeren Städten am äußeren Glanze des Ihnen hier bereiteten Empfange- gar Manche« vermissen werden, so räumen wir darum doch keiner Gemeinde den Vorrang vor uns rin in der Aufrichtigkeit unserer Freude, Sie, die Heimkehrenden, bei unS wieder aufnehmen zu können, in der Herzlichkeit unsere- Willkommen- grüße-, den wir in dem Rufe zusammenfaffen: Den heute zu unS beimkehrenden Truppen und Allen, die in ihren Reihen mitgekämpft haben, ein jubelnde- dreifache- Hoch! General Nehrhoff v. Holderberg dankte, sichtlich von dem ihm und seinen Truppen berei teten festlichen Empfang gerührt, mit kurzen und herzliche» Worten, die namentlich darauf hin deuteten, daß es den Truppen in Frankreich nur mit Hüls« der unermüdlichen Opferwilligkeit daheim im Vaterlande möglich gewesen sei, solche Erfolge zu erringen und daß gerade die heimathliche Gar» nffon, in die man heute wieder einziehe, die Stadt Leipz-g in diesem aufopfernden Patriotismus Andern zum rühmlichsten Beispiele gedient habe. Nach Beendigung dieser feierlichen Ansprachen wurde da- Lied „Nun danket Alle Gott" gesungen, und alSbald begann der Weitermarsch de- Truppen- zugeS nach der in ihrem Festgewande wie eine Königin strahlende Pctersstraße. Hier hatten die Truppen noch einmal ein Bombardement von Blumen und Kränzen auSzuhalten, welches sein Ende erst erreichte, alS die Regimenter den letzten Triumphbogen paffirten und den Roßplatz erreichten. Bon da wurden die Mannschaften in die Quartiere entlasten, wo sie sämmtlich — dessen sind wir gewiß — die beste und freundlichste Aufnahme ge funden haben. Die Feierlichkeit unsere- TruppeneinzugeS ist sonach in der glänzendsten und würdigsten Weise verlaufen und kein Unfall hat dieselbe getrübt. Die Stadt Leipzig hat ihr tapferes Regiment bei der Rückkehr auS vem Felvzuge empfangen, wie eS dessen herrorragender Bravour in dem heiligen Kampfe für daS Vaterland vollauf würdig ist. Möge daS Regiment sich nun in einer recht langen Periode de- Friedens von seinen Mühen und Strapazen im lüngsten Feldzüge in unserer Mitte erholen! Gewerbekammer zu Leipzig. Leffentliche Sitzung vom 2 t. Oktober 1871. Anwesend sind 13 Mitglieder, die übrigen 2 ent schuldigt. I. AuS dem Regtstrantenvorrrag ist zu erwähnen: I) DaS GerichtSamt Leipzig I , welches die Wahlmännerwahlen für die Gewerbr- kammer in seinem Bezirke durch einen seiner Beamten hat leiten lasten, hat bei der erst drei Wochen nach der Wahl erfolgten Uebersendung der Wahlprotokolle Anspruch auf Bezahlung von 13 Thlr. 9 Ngr. 4 Pf. Kosten erhoben. Dieser Be trag ist dadurch ein so hoher geworden, daß der be treffende Beamte für daS bloße „Fortkommen" nach den beiden Wahlorten, Reudnitz und Neu schönefeld, jedeSmal 2 Thlr. und außerdem edeSmal 1 Thlr. 10 Ngr. „Auslösung" »erechnet hat. DaS Präsidium der Kammer mußte daS Verlangen, diese Kosten zu bezahlen, ablehnen, da ß. 19 der Verordnung vom 16. Juli 1868 ausdrücklich besagt, daß alle Behörden in Bezug auf die Wahlen unentgeltlich zu expediren, daß auch die auS der Reihe der Gewerbtreibenden genommenen Wahlvorsteher, Protokollführer und WMgehülfen ihrEhrenamtohve Entschädigung zu verwalten haben und nur unvermeidliche vaare Auslagen durch die Kammer erstattet be kommen. Auf Anfragen billigte die Kammer ein stimmig daS Verfahren de- Herrn Vorsitzenden. — 2) Auf eine Anfrage der Plauenschen Kammer wegen Unterstützung der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Bremen halte der Herr Vor sitzende erwidert, daß ein Gesuch um Unterstützung jener Gesellschaft von dieser bet hiesiger Gewerbe kammer gar nicht eingegangen sei, daß aber auch die Kammer bei früheren ähnlichen Gesuchen sich dagegen ausgesprochen habe, die aus den Steuer- zuschlägen der Gewerbtreibenden und dem StaatS- zuschuß bestehenden Mittel zu etwas Anderem alS der Befriedigung wirklicher Bedürfnisse der Kammer zu verwenden. Auch hier billigte die Kammer einstimmig dieses Verfahren. — 3) Herr Lack- fabrikanl Dietz hat ein Circular übersendet, in welchem er seine Ansichten Uber Reform der Iustiz- vrrfastung, Proceßordnuna und Strafrechtspflege entwickelt. Der Herr Vorsitzende spricht seine persönliche Ansicht dahin auS, daß in der Eingabe wohl mancher richtige Gedanke enthalten sei, und empfiehlt den Mitgliedern die genauere Prüfung der Eingabe, um daran eventuell später geeignete Anträge zu knüpfen. — 4) Anläßlich einer an hiesige- Polizeiamt gelangten, von diesem an die Kammer abgegebenen Zuschrift eine- Erfurter Hause-, worin desselben um Angabe der Adressen der namhaftesten hiesigen Hotelier- und Restaurateure bittet, denen e- seine Salz- und Pfeffergurken offeriren könne, bemerkt der Herr Vorsitzende, daß solche Anfragen und Gesuche öfter- eingingen, daß e- ihm aber bedenklich erscheine, auf dieselben einzuaehen. Denn entweder müsse man dann alle Adressen der betreffenden Gewerbtreibenden mitrheilen, waS sehr umftändltch sei und den An fragenden, welche eben nur die „namhaftesten" kennen lernen wollten, Nicht- nütze, oder man müsse eine Auswahl treffen, und damit könne man sehr leicht dem begründeten Rufe anderer Gewerb- treibender zu nahe treten. Eine Nichtbeachtung solcher Gesuche, mit den sich von selbst alS zulässig darstellenden Ausnahmen, dürfe deshalb nicht als eine Ungefälligkeit der Kammer belracklet werde». Die Kammer trat auch hier der Ansicht deS Herrn Vorsitzenden einstimmig bei. II Zur Tagesordnung übergehend erstattete Herr Krause NamenS deS betreffenden Ausschusses Bericht über den Gesetzentwurf, die Reform der directen Steuern betref fend. Der Bericht, welcher gedruckt worden ist, befindet sich schon seit längerer Zeit in den Händen der Mitglieder, und sieht man de-halb von der Vorlesung ab. Die Anträge de- AuSscbuffeS gehen dahin, der StaatSregierung zu erklären: 1) Der vorgelegte Gesetzentwurf kann alS annchm» bare Grundlage für die allseitig gewünschte Steuer reform nicht erachtet werden 2) Die Kammer muß vielmehr in Betreff der Steuer reform in allem Wesentlichen bei ihrem im August >t,69 abgegebenen Gutachten sieben bleiben 3> Namentlich hält die Kammer daran fest, daß
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