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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187111131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18711113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18711113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-13
- Monat1871-11
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1871
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-Mit«! skl ^ -Dach»«, >mga ilkchZ bab-Ncki^l <r°rb«ri(> M r^ ttE lllSdüiI oteoatt „r doxMhil ^ Schlüße, rtsbah» Z«^1 -in »S - m. Wifwch,. olronid'or u <ueo 5«. dwrstbah» rr uau-triliip. nrs-Huik U»j Novemba.! . » 'pr-i. ... Pr. d. L n. 58'/« K: ir.lat.1 S pr. d. Ls Älr. tt iMj. N Ml loco 29 M. pr. Nov.-DL I >3 Sgr.,pr,) ,jahr 28 ldlr H-fer pr ««Z SeW lNeichSlaz, I me- ' potheknze, . DelbM> esetzgtbllng > chen Cvll« schwierig sij,j :dc; die u erwarte»; en Hitlstc« (Re! -setze-. historische, i stn, gedmk» 1857, mg zu das sich jedoch lik > hätten, da! veseu, als n Müll,, rsuchullg ilVMÜlljt w> täglich, z gewo»iei,! n eine dn" . deshalb ige- llati»»aleil Der Termin j Eisenbahllob! colltogesellsq Gestern ldunaeu statt. Anläßlich dal solle m , II sich Ssdrchj hrfach dahr» in, »iibl a erhalte» ast l jm Abschied > >a: „Ich kan j nitthrila, »litik rill» nir ein möglicht." Lam da digung. der Bank»« dle-wöchentlichl nt-Rente, lben mn! November. Dell selo znrüL Dies !. v«li», o» . Ofteid«, tz t>l i »ud t«.M.j »cr». - , . Weida, «. Pc-i«. p. l tur«t». vak s kli». St . Zw«, paoll »» > stk« 1.1 d. »A «rzdei» L kl . »tachtz. «t ( tz»««a, stenl i V.h^ »MMj !. >«, Stj s üstlich ,Uhr. , B «ytliü-, !</r. laWlk kl stültin. >, Mattioa -»-ir adr tm i»r die nSchit- bestimmten »en vochcniagcn I«r «achmittaxs. und TngMall Auzeiger. Amtsblatt de- Köntzl. BeMgerichtS und des Raths dn Stadt Lcipziz. Auslage 02««. Abonncmkntsprrt« Diertcliätirlick' l Ttilr. 7'/, Ngr., incl. Brmgertobn l Lhlr. tu Ngr. Jede einzelne Kummer 2'/« Otgr. Gebühren s. tLxrrabcilagen 12-^ Inserate tie Lpaltzcile l'/« Nqr. Leclamcn unter Nedaclionsstlich tic Spaltzcile 2 Üigr. Filiale Ltto Klemm, Uiiivcrsitätsstr. 22, Local-Comptoir Hauistrabe 2t. rir. Monterg den 1^. November Ml. Leffcntliche Sitzung der Haudclskammer den 14. Nov. Abends O Uhr in ihre» SitzungSlocale Skeunrartt Itt, I. Tagesordnung: lh Xegistrallde. : Wahl eine- Mitgliedes an Stelle de- freiwillig au-geschiedenen Herrn Stadt- rrlh Bering. z KMellung des gutachtlichen TheileS deS Jahresbericht- für I88S «nd IS7tt. < Wstcllullg de- HanShaltplanS der Börse für 1871/72 uno Äefchluß wegen Er- hahang eines GtenerzufchlagS für 1872. i'luderwelter LuSfchußberichl über die Fragt der Errichtung einer PostfUtale in der inarren Stadt. Bekanntmachung. i keruiiethling deS am 7. dies. Mon. versteigerten CommungrundstückeS Ranstädtrr Steinweg l jür da- im Termine gelhanene Höchstgebot erfolgt und eü werden in Geinätzheit der Ber- Mllgungen die Übrigen Bieter hiermit ihrer Gebote entlasten, y, den 10. November 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der locale bleiben Mittwoch den 13. November die Geschäfte deS Leihhauses und der Sparcaste auszesetzr. Leipzig, den 12. November 1871. Die RathS-Deputation für Leihhaus und Sparkasse. Bauplatz - Bersteigcrnng. Der dem hiesigen Georaenhaufe gehörige, an der auHeren Gustav > Adolph - Straße neben dem HauSgiundstücke Nr. 20 gelegene Bauplatz^, Parzelle Nr. II deS ParzrUnunpsplancS sür daö städtische Areal an der Walvstrape und deren Seitenstraßen, von !12M1 lDVÜrir Flächen inhalt soll versteigert werden und beraumen wir hierzu Tennin an Ratbsstelle auf Donnerstag, den 23. dieses Mon., Vormittags II Uhr an. Die Berste,gerung wird pünctlich»zur angegebenen Stunde beginnen und, sobald ein weiteres Gebot nscht mehr erfolgt, geschlossen werden . Die Bersteigerungsbedmgungen und der Parzell'.rungsplan liegen in unserem Bauamte zur Einsichtnahme aus. Der Nath der Stadt Leipzig. Leipzig, den 4. November 1871. Dr. Kock. Eerutti. Ailsstand in Chemnitz. l2.November. Die große Arbeits- li»g, zu welcher etwa 6000 Maschinen- slhiinnltz sich verführen ließen, hat nun iLochen angedauerl. BiS zum 10. No- zur Unterstützung der AuSsteher im oThlr. eingekommen, eine schrectlich kleine ! so viele Tausende, von denen wahr- s«hme auch Familie haben. Trotzdem „Chemnitzer Freie Presse" zur Fort- I heiligen Kampfes an, biS „daS Capi- besiegt" sein werde. Dre Arbeiter ick-alig ein, welches Heil ihnen von den 'Heu Schwätzern kommen kann, die iki rechtschaffenen Arbeiters angenehine -durch Deuischland machen, überall ab- jliitdcn-arten ableiern und dabei recht > leben sich angelegen sein lasten; ja ob selbst das sogenannte „Central- „ lseü euügen Tagen sich von den Be- > ad Absichten der socialdemokratrschen loSgesagt habe. Denn nur so ,dir lhatsäche, daß am 8. November MH in Chemnitz ein Schreiben eia- «Ikm im Namen der dortigen Ma- i iuld Gießer daS sogenannte Central- salnzeichuet Fr. Hußmann, den Stadt- die Bermitlrlung zwischen den > »nd Arbeitern in die Hand zu neh- z» Lubahnung eines Ausgleichs eine j mllderaumen, welche auS Mitgliedern uh-, sowie auS Arbeitgebern, die der vesibilkung der Conferenz veranlassen l ros Lerlrauensmännern der Arbeiter tzl werden sollte. Begründet wurde j durch den „Hinweis auf den Schaden, ich die Arbeitseinstellung nicht allein den ne» nd den Arbeitern, sondern der ge- i tliiohnerschafl der Stadt und deS Landes t lvch den Hinweis auf die Forderungen, in deu Arbeitern so billig und gering ste üraeud bei ähnlichen Gelegenheiten llaaoch aber von den Arbeitgebern nicht l mrdtu seien, und endlich durch den ihMf, daß der Streit «m leichtesten »m. Dritten veranlaßt« Besprechung »dlimg beigelegt werden dürfte." Bet folaelldrn nngehenden DiScussion, an h Mmtliche RathSmitglieder sich be ,mnd« unv zwar die Zulassigkeu einer dmch den Rath an sich nicht in aber auch allseitig darauf hin j nur unerläßliche Bedingung derselben beide streitende Parteien die Ber ^des KtadtratheS wünschten. So lange »ur von der einen Seite anaerufen . stk den Stadrath die Möglichkeit, in ^»greifen, nicht vor, vielmehr habe der 'l bckher eingehaltene neutrale Stellung rz» bewahren, während er auS derselben l würde, sobald er ans einseitigen An zu Ausgleichung deS Streikes lwlte' Wie schon früher bei ähnlichen je» geschehen, müsse auch jetzt der l im-ehen auf einseitige Wünsche zurück- sw zwar hier um so mehr, alS der Staub »heit voraussehen laste, daß durch z deS RathS der natürliche Verlauf der stirer Bahn gelenkt und der Con her verschärft und bez. ver längert Ptliche» «erden würde. Zudem wurde jede», daß der Mangel jeder Legitimation -Tairal-Comite-, NamenS der Arbeiter >, wch ein formelles Hinderniß bieten idn lvtrag einzugehen. DaS Collegium h dvus zu dem Beschluß: dem Fr. Huß- >msk!», daß der Stadtrath ein Central- ^wstdtssrr vefugnifle nicht kenne, und das 1 leae» in der Sache -bisher beobachte- l Clandpunct auf einseitigen Antrag > Abeiter »icht rerlaffen kenn/, s» .Tatral-Comitk", so scheinen auch Sie Arbeiter selbst die Erfolglosigkeit ihres Ans' tandeS immer mehr einzusehen Dre Anmeldungen zur Wiederaufnahme derArbeit waren am 11. ^tovember geradezu massenhaft. So meldeten ich in der „Sächsischen Maschinenfabrik," wo nn Morgen schon 740 Arbeiter thätig waren, im ?aufe deS TageS noch 636 zum Wiedereintritt in die Fabrik, so daß am Montag sicherlich wenigstens 1100 Mann dort arbeiten werden. Wenn in den an dern Fabriken sich Sehnliches vollzieht, d«»n iß der „Strike" thaisächlich zu Ende. Die vorhältniß- mäßig schnelle Rückkehr der Arbeiter zu ihrer früheren Thätigkeit ist wohl wesentlich mit durch die schon erwähnte Geringfügigkeit der den Feiernden zugeslostenen Unterstützungen veranlaßt worden. Kaum der zehnteTheil derAuS- steher erhielt eine einmalige ärmliche Unter stützung, und die kolossalen Beisteuern, welche die allezeit mundfertigen Demagogen in Aussicht ge stellt hatten, erweisen sich alS elende Lügen. DaS „Chemnitzer Tageblatt" berichtet unter dem 11. November: „Unter die strikenden Arbeiter wurden am heutigen Tage die eingelaufenen Unterstützt«,Melder vertheilt. Nur an diejenigen, welche am HÜlfSbedürstigsten erschienen, gelangten pro Mann 20 Ngr. bis 2 Thlr. zur Auszahlung; viel« erhielten gar Nichts und infolge dessen hat sich denn auch allgemeine Unzufriedenheit über die parteiische Benheilung und über die früher gemachien, sich jetzt als falsch erweisenden Versprechungen kundgegeben. Daß hierbei sehr unliebsame Worte gegen den Hauptagitator M o st gefallen sind, erscheint wohl ganz natürlich. Der größte Theil der Arbeiter soll entschlossen sein, die Arbeit am nächsten Montag wieder aufzu- nehmrn; sie lernen eben einsehen, daß sie schmäh lich verführt wurden." Uebrrhaupt scheint der NimbuS des Herrn Most, wenigstens in Chemnitz, allmälig zu er bleichen. Am 10. wurde dieser nicht mehr arbeiten wollende Buchbinder auS einer Restauration in Chemnitz gewaltsam durch mehrere Bürger eut- fernt, weü er TagS znvor daS deutsche Heer in gröblichster Weise geschmäht und geschimpft heute! Deutscher Reichst«-. IS. Sitzung vom 11. November. Präsident vr. Eimson eröffnet die Sitzung «m 12'/« Uhr. Am Tische de- BundeSratheS: Delbrück, Camphausen, v. Pfretzschner, v. Mitt- nacht, vr. Kirchenpaur, Geh. Ober-Finavz- rath Meiuecke u. L. TageSorduuna: I. Beantwortung der fol genden Interpellation deS Abg. Richter und Genossen: „Ich ersuche den Herrn Reichskanzler um Auskunft über Len gegenwärtigen Stand der Vorarbeiten für den Erlaß eine- Gesetzes über den Betrieb deS Apothekergewerbes und eine- Gesetzes über die gewerblichen HülfScaflen." Abg. Richter weist zur Begründung seiner Interpellation darauf hin, daß er auf seine gleiche Anfrage bei der Berathung deS Etats in ver 16. Sitzung von dem Bundescommiflar keine Auskunft erhalten bade. Präsident de- ReichskanzleramteS Staat-minister Delbrück: In Bezug aus daS Gesetz wegen Rege lung der Rechtsverhältnisse de- ApolhekergewerdeS schweben seit längerer Zeit Verhanvlungen. Diese Rechtsverhältnisse seien aber im Reiche sehr verschieden und dadurch würden den Verhandlungen Schwierig leiten bereitet: nicht- desto weniger sei man jedoch bemüht, die Sache ihrem Ziel entgegenzuführen. Wegen der ge «erblichen Hüiföcasien sei bereits im vorigen Jahre eine Vorlage dem BundeSralhe gemacht, die nunmehr auch binnen Kurzem zur Berathung gelangen werde. II. Erste Berathung über den Gesetz-Ent wurf, betr. die Ausprägung von Reichögoldrnünzen DiScussion: Staat-minister Delbrück: In wenigen Wochen trete in ganz Deutschland rin ganz gleiche« Maaß- und GewichtSsystem in Wirksamkeit unv eS sei deshalb nolhwendig, für die Einführung eines gleichen MünzsystemS einen entscheidenden Schritt zu lhun.- Redner gicbl einen historischen Rückblick auf die bisherigen Bestrebungen nach dieser Richtung rn Deutschland, auf die abge schlossenen Münzconventiouen, welche der Gold münze gar nicht gedenken. Im Jahre 1856 sei von Oesterreich die Annahme der Goldwährung befürwortet, allein die deutschen Staaten deS Zoll vereins trugen Bevenken darauf einzugehen und auch in der Convention vom Jahre 1857 wurde die Stlberwährung beibehaltcn. Die durch diese Convention geschaffene Goldkrone habe nie eine Bedeutung erlangt und sei daher auch bslv wieder auS dem Verkehr verschwunden, weil sie sich in ihrem Werlhe zu Münzen der Silber Währung überaus unbequem verhielt. Man habe also ein AuSkunftSmiltel in dem Papiergeld suchen müssen und dieses Surrogat der LuShülfe habe in Deutschland «ine bedenkliche Ausdehnung ge nommen. Die Verhandlungen in den Jahren 1865 bis 1867 in Paris, wegen Herstellung einer inter nationalen Goldwährung hätten sich zerschlagen, weil die Macht der Verhältnisse sich stärker zeigte, als der damalige ideale Zug. Für die deutschen Staaten trat bei Gründung des Norddeutschen Bundes daö Bedürfnis; hervor, eine einheitliche Goldmünze herzustellen und der Bunbesrakh ver anstaltete deshalb im vorigen Jahre eine Enquete, zu der auch die süddeutschen Staaten herangezogen wurden. Die inzwischen eingetretenen Verhält nisse haben die Ausführung de« Unternehmens verhindert und eS habe sich die öffentliche Meinung inzwrschen so weit geklärt, daß die verbündeten Regierungen geglaubt haben, auch ohne Enquöte Vorgehen zu können. Sie seien der Ueberzeugung, daß die Krage nicht zu lösen sei durch den An schluß an eine bereits bestehende Goldmünze, daß sie vielmehr nur zu lösen sei durch Schöpfung einer nationalen Goldmünze. Der Anschluß in ein andere« System wäre nur zu erkaufen ge wesen durch Ausgeber, des Fundamental-Grund satzes, daß die Regierungen verpflichtet seien, nur vollwichtige Münzen umlaufen zu lassen. Die- habe die verbündeten Regierungen dahin geführt, n» selbstständige-, ein nationale- System vorzu- schlagen und sie hoffte«, daß der Reichstag das selbe acceptiren »erde. Abgeordneter vr. Bamberger geht ausführ lich auf eine Erörterung der verschiedenen Mün»- systeme ein und führt demnächst auS, daß »ir geradezu darauf loSstruern könnten, aus unfern eigenen Füßen die Goldwährung einzuführen, die ein unleugbare- Bedürfuiß sei. Die Vorlage be zeichne sich zwar sehr einfach alS ein Gesetz-Ent wurf, betr. die Ausprägung von ReichSgoldmünzen, man dürfe aber nicht verkennen, daß derselbe nur di; Vorfrage wegen Regenernung deS ganzen MünzsystemS sei, und deshalb habe man dieselbe heule virtuell milzuberathen. Er sei vollständig mit deip Vorlage einverstanden und der Ansicht, daß die Festsetzung, welche die Reichsregierung in dem Entwürfe getroffen, vollstänttg zu rechtfertigen sei. Er wünsche deshalb, daß an ver Vorlage so wenig als möglich geändert werde. Zur Ein führung des Golvsystems und der Goldwährung sei man gegenwärtig jnamentlich um deswillen in der Lage, weil durch di; Knegser.tschädigungen au» Frankreich bedeutende Quantitäten Gold nach Deutschland gekommen seien. SS sei aber auch nolhwenvlg, schon jetzt den Gesichlspunct tnS Auge zu fassen, wa» mit der bedeutenden Menge von Stlbergeld, welche« gegenwärtig im Umlauf sei — circa 400 Millionen Thaler — geschehen sollte, welches daS Loch sei, durcb welches man diese- Silber loS werde. InS Meer könne man eS nicht werfen, denn dazu seien wir nicht reich genug. ES sei deshalb nölhig, daß die ReichS- regieruna jetzt schon darauf Bedacht nehme, daS SUbergelv nach unv nach einzuziebrn und einzu schmelzen und daS Plus, welches sich dadurch an Unkosten ergebe, auf die Sckul.ern de» Reiche- zu übernehmen. — Ueber die Bestimmung, daß den Fürsten ge? attet sein solle, ihr BUdmß aus die Münzen zu fttzen, wolle er gar nichi sp.ccken, denn eS möge manchen Fürsten darauf an kommen, ihren Kopf zu erhallen (Heiterkeit). An Vieser Bestimmung meine er, werde das Gesetz nicht scheiiern. Wenn er die Stimmung dieser Ver sammlung richtig e kenne, so werde Memanv gegen die Vorlage sein. Allein fraglich weree die Frage sein: ob Mark oder Gulden. Wie aber auch ü^er diese Frage beschlossen werden möge, so glaube er, daß ver Reform dadurch kein Schaven zuge- sügk werde (Beifall). BundeScommissar StaatSminister Camp- Hausen: Es gewähre ihm große Freude, daß je mehr man sich in ver Frage bewege, die Ueder- zeugung immer mehr Platz gewinne, daß der große Wurf, welchen man unternehmen wolle, ge lingen werde. Daß der Finanzmunster, wenn er die Münze einziehe, die umgeprägten Münzen nicht lagern lassen, sondern so schleunig alS möglich um- geprägk zur Ausgabe bringen werde, sei ftlbstver- ständlich. Unser Verkehr beweist, daß unsere großen Geldinstitute, unsere deutschen Banken schon jetzt darauf Bedacht genommen haben, von der Stlberwährung zur Goldwährung überzugehen, und die Lösung der Frage des Herln Vorredners: Wohin mit dem Silber ? hat bereits jetzt begonnen. In der günstigen Lage, rn der Deuischland sich gegenwärtig befindet, wird die Durchführung dt« Gesetzes leicht. Denn es ist Thalsache, daß die Goldmünzen, welcke gegenwärtig m Deutschland in Geltung sind, nach dem AuSlande schwer unter zubringen sind. DaS vorhandene Geld sei auch dazu benutzt, die Lasten d»S Reiches zu vermin dern, denn er könne dem Vorredner miuheilen, daß die Casse des deutschen Reiches schon sür 3.600,000 Pfund Sterling Schatzanweisungen eingelöst habe (Beifall) und dies solle nicht allein dazu beitragen, die Lasten des Reiches zu vermindern, sondern auch den AusgleichungS- proceß langsam vor sich gehen zu lassen. Er fti nun auch der Ansicht, daß alle Regierungen dar auf Bedacht nehmen müßten, mit der Einschmel- zung von Silbergeld so schnell »ie möglich vor- zugehen ; der Vorredner werde aber auch zugeben, baß e« Sache jede« einzelnen Staate- sein werde, die Münzen, welche von ihm in Circulation ge- setzt seien, auch auS der Circulation herauSzuztehen. ES könne aber keinem Zweifel unterliegen, daß das Ausprägen von Sildermünzcn zu sssiiren sei. (Beifall.) Ein absolute- Verbot zu erlassen, sei nicht anzurathen gewesen; SiegcSthaler seien noch nicht ausgeprägt und ein Verbot z. B. würde auch die Ausprägung der SiegeSthaler verhindern. WaS nun daS System anlange, so erhalte da« Mark-System dem Süden seine Gulden >coll- stän dig. Wa« die Detail- an betreffe, so werden dieselben bei der Detailberathung zur Sprache kommen. (Beifall.) Abg. vr. Ger sin er (Würzburg) bekämpft die Vorlage, von der er auSführt. daß sie auf einem ganz veralteten Standpunct stehe. Er hebt her vor, daß man übersehen habe, nach der Einfüh rung einer neuen Goldmünze auch die Ausführung einer neuen Silbermünze vorzubereiten, denn wenn man jetzt das Werthverhältniß der Goldmünzen zu den Silbermünzen seststelle, so sei es neckt schwer, eine Scheidemünze auSzuprägen. So aber sei man genöthigt ein neues Münzsysterr mit alten Münzen zu erlernen. Die Mark entspreche nicht den Eifordernissen einer entsprechenden Werth größe, sie sei ein zu schweres System für Süd deutschland. Er irre nicht, wenn er behaupte, Südveutschland sei bereit, die größten Opfer sür das Ideal einer Münzeinheit zu bringen, aber er sehe nicht ein, wie man mit diesem Entwürfe die Münzeinheit erreichen wolle. Mit einer alten Münze könne man keine Propaganda machen sür einen so großen Schritt, wie eine Munzreform sei. In dem Entwürfe spuke auck eine Mehr- h«it von Münzhoheiten, und kein anderes Gebiet erfordere <ehr die Einheit wie gerade die Münze.
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